prSuomeratiou» - Preise: Für Laibach Ganzjährig . . . 6 ft. — Halbjahr,g . . . s , — Bierteljährig. . . 1 , SO Monatlich . . — , 50 Laibacher Mit der Post: Ganzjährig . . . S fl. Halbjährig . , Vierteljährig. . . i » — kr. Für Anstellung ins Hau« vierteljährig iS kr., monatlich S kr. Einzelne Nummern s kr. Lagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Ledaktiov: «ahnbojgaffc Nr. l»> Lrxeditioi, und Zoseralev Lurraa: Kongrcßplatz Nr 81 (Buchhandlw g »on I. v. jileiilmavr t F.Bamt-cr^, Zasertiouipreise: Für die einjpaltige Petit,eile » kr. bei zweimaliger Einschaltung L S kr. dreimal L 7 kr. InsertionSstcmvel jedesmal SV kr. Sei größeren Inleratei, und listerer Einschaltung entlprechender Rabatt. Nr. 96. Freitag, 29. April. — Morgen: Katharina. 1870. Abonnements-Linladung. Mit 1. Mai 1870 beginnt ein neues Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." Bis 1. Juni 1870: Für Laibach ........................50 kr. 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Dagegen läßt sich durchaus nichts einwenden; im Gegenteile, es kann mir erwünscht sein, die verschiedenen dishanuonirendcn Anschauungen sämmtlich kennen zu lernen, dieselben zu prüfen die wirklich praktischen Gesichtspunkte in Berücksichtigung zu ziehen, die lächerlichen oder schädlichen Ausgeburten allzu heißblütiger politischer Fantasten aber endlich einmal definitiv und energisch zurückzuweisen. Auch aus „Slovenien" haben sich nach längerem Zögern nun bereits einige Stimmen über die gegenwärtige Krise und die Wünsche, die dorr gehegt werden, vernehmen lassen. Fassen wir aber altes zusammen, was von dieser Seite bisher auf die politische Tafel gesetzt wurde, so hat die flove-nische Opposition in allen ihren Nüanßeu bisher nur eine sehr magere Brühe zusammengekocht, auf der wir uns vergebens nach den Fettaugen eines genießbaren und wahrhaft ersprießlichen Gedankens umsehen. Da sind zuerst die Klerikalen von Profession, die vorläufig in „Slovenien" noch die erste Violine spielen und nach deren Pfeife die Anderen tanzen müssen. Die haben die Parole auSgegeben, katholische Kasinos zu gründen und nur solche Männer in den Landtag und Reichsrath zu wählen, die zuerst katholisch und dann national sind, die zuerst für die Kirche, dann vielleicht auch für das Reich sorgen werden. Die Ultramontanen vom Schlage der „Damca" sind eben allen ihren übrigen Brüdern gleich; sie verfolgen nur einen Zweck: den der Befestigung und Ausbreitung ihrer Herrschaft; Volk und Staat werden nur unter Umständen als Mittel für diesen Zweck berücksichtigt, und sie streben darnach, vielleicht wenigstens Krain zu dem zu machen, wofür nach ihren Wünschen ganz Oesterreich bestimmt ist, zu einer römischen Domäne. Nun kommt die Volkssührerpartei vom Schlage der Coslas und TouiauS. Diese Herren sind getreue Sateliten der Klerikalen, denen sic Macht und Stellung verdanken und deren Ordres sie unbedingt gehorchen müssen. Ihre Unselbständigkeit und die stete Furcht, eine« Tages abdanken zu müsse«, dann wieder ihr Kokcttiren mit dcn Jungslovenen bringt es mit sich, daß diese Anhänger der slovenischen Opposition bereits die verschiedensten und einander oft entgegengesetztesten Pläne ausgeheckt haben. Das neueste Produkt ihrer Weisheit ist die Erdhuldigung, ein politisches Spektakelstück,welches wohl schwerlich von irgend einer ministeriellen Bühne zur Aufführung angenommen werden könnte, da sich die Ko- sten der Neuinszenirung einer so alten Komödie angesichts des mit Gewißheit voraussichtlichen Durchsalles nicht lohnen würden. So bleiben noch die Jungslovenen übrig — die ahnen wohl die Gefahren, welche dem Lande von den früher erwähnten Seiten drohen, aber es fehlt ihnen an Muth und auch an brauchbaren Ideen, um sich zu einer selbständigen Aktion aufzuraffen. Einerseits ist die Gründung des Zukunftsreiches „Slovenien" ihre fixe Idee geworden, eine politische Chimäre, die, so lange ein Oesterreich bestehen soll, immer unverwirklicht bleiben muß, andererseits lassen sie sich in ihren wahrhaft freisinnigen und demokratischen Anläufen immer wieder von den reaktionären und ultramontanen Genossen in der slovenischen Opposition irre machen. Aus Opponunitätsgründen glauben sie diese schonen zu müssen ; in dem Wahne, die Macht der Geistlichkeit sür ihre Zwecke anS-nützen zu können, vergessen sie darauf, daß die nationalen Schafspelze eines Tages fallen und dann nur die klerikalen Wölfe übrig bleiben werden. Vorläufig also läßt sich auch den Bestrebungen der Jungslovenen eine hoffnungsvolle Seite unmöglich abgewinnen. Und nun fragen wir, ob die liberale Partei im Lande nicht im Hinblick aus alle diese Projekte der slovenischen Opposition die einzige sichere und vernünftige Basis hat? Wir glauben bis auf weiteres, daß unsere Verfassung, und wenn sie auch noch größere Mängel hätte, ein viel sicherer Boden ist, um die Wohlfahrt des Landes und das Ansehen des Reiches darauf zu stützen, als die katholischen Kasinos, oder die barocke Idee einer Erbhuldigung, oder die staatliche Romantik eines Königreiches „Slovenien" dies sind. Die slovenische Opposition muß sich daher vor allem erst nach würdigen und zugleich praktischen Zielen umsehen, dann aber JeuilleLon. Freisprechung einer Gattenmöderin vor einem russischen Schwurgerichte. Vor dem Tnla'schen Bezirksgerichte wurde vor einigen Tagen der Prozeß gegen die Bäuerin Ma-treua Timosejeff verhandelt, welche der Ermordung ihres Mannes angeklagt war. Am 22. Juni 1869, einem Dorf-Feiertage, war der Bauer Iwan mit seiner Frau und einem Bekannten, dcn sie bewirthen wollten, in der Schänke gewesen, und jede der drei erwähnten Personen hatte ein Glas Branntwein getrunken. Darauf hatten sie sich getrennt, und Iwan war mit seiner Frau nach Hause gegangen. H^r legte sich Iwan schlafen. ES mochte ungefähr 2 Uhr Nachmittags gewesen sein, als Matrena der Gedanke kam, ihren Mann zu ermorden. Sie holte ein Beil herein, versetzte dem Schlafenden drei kräftige Hiebe auf den Kopf und steckte ihn dann unter das Bett. Ais die Mutter des Ermordeten, die abwesend gewesen war, nach Hause kam, fragte sie nach Iwan; Matrena gab jedoch vor, nicht zu wissen, wo er sei. Durch ein Röcheln aufmerksam gemacht, fand die Mutter den Sohn mit eingefchlagcncm Schädel unter dem Bette. Auf die an ihn gerichteten Fragen konnte er nicht mehr antworten, und bald darauf starb er. Matrena antwortete auf die Frage, wie das Unglück geschehen, daß sie nichts wisse. Bald erschien dann auch die Dorfpolizei, welche Matrena abermals befragte, und da ihre Antworten sie verdächtig machten, wurde sie verhaftet. Am folgenden Tage legte sie ein vollständiges Geständniß ab. Uebcr die Motive ihrer That befragt, gab Matrena vor, daß ihr Mann sie mißhandelt habe und seinen ehelichen Pflichten nicht nachgekommen sei. Eine Stimme habe ihr in dem Augenblicke zugerufen: „Schlage ihn todt!" Außerdem sei sie betrunken gewesen, als sie die That verübt. Matrena war seit drei Monaten mit ihrem Manne verheiratet und 16'/2 Jahre alt. Die Mutter des Ermordeten sagte als Zeugin aus, daß ihr Sohn die Matrena, die eine Waise gewesen, aus Mitleid geheiratet habe. Es sei ihm zwar bekannt gewesen, daß sie ein ausschweifendes Leben geführt, er habe aber gehofft, daß sie sich als Frau bessern werde. Dies sei jedoch nicht geschehen, und sie habe nach wie vor ein lasterhaftes Leben geführt. Wegen ihrer Faulheit und ihres unzüchtigen Lebens habe ihr der Sohn allerdings einmal Backcnstreiche gegeben; aber von einer fortgesetzten Mißhandlung sei keine Rede gewesen. Die übrigen Zeugen bestätigten diese Aussage und fügten hinzu, daß der Ermordete, ein Mann von ungefähr vierzig Jahren, zwar geistig wenig begabt, aber ein gutmüthiger Mensch gewesen war, der in der letzten Zeit allerdings etwas mehr als sonst getrunken halte, aber keineswegs zu den Gewohnheitssäufern gezählt werden konnte. Sie erklärten auch, daß sich Iwan bereits an die Wolostver-waltnng gewendet hätte, um sich Rathes zu erholen, welches Mittel er zur Besserung seiner Frau anwenden solle, und daß man ihm gerathen, sich des Badequastes (aus Birkenruthen) zu bedienen; er hätte jedoch von diesem Rathe nie Gebrauch gemacht. Bei den Plaidoyers betonte der Staatsanwalt die moralische Verkommenheit der Angeklagten, wie sich dieselbe aus der entsetzlichen Undankbarkeit gegen ihren Mann, der sie der Schande habe entreißen wollen und den sie dafür meuchlings ermordet, und der unverbesserlichen Unzüchtigkeit bei so großer Jugend und aus dem frechen Verhalten vor Gericht ergebe. Der Vertheidiger hob dagegen hervor, daß die Minderjährigkeit der Angeklagten, ihre morali- auch die Wege angeben, auf welchen dieselben, ohne Recht und Gesetz zu verletzen, erreicht werden können. Das ist die Hauptsache, dann erst kann sie gehört werden und Berücksichtigung verlangen. Bis heute jedoch hat sie weder das eine noch das andere gelhan. Von einem Jungslovenen erhält die „Tgpst." folgenden Brief aus Unterste! er mark, 26. April. Der erste Punkt meiner Devise lautete: Eintracht mit den Deutschen. Die Schlagwörter „Eintracht und Versöhnung" sind, das geb' ich zu, bereits zum Spott und Possen-spiel geworden, — freilich zu einer Zeit, wo man dieses Bedürsniß noch nicht so tics empfand, als jetzt. Ich sage: „Eintracht mit den Deutschen," weil eS in Oesterreich so lange keine sichere, ruhige Konstituiruug des Reiches geben kann, als nicht alle Nationen und Nationalitäten zur Einsicht gelangen, daß sich bei ihrer Uneinigkeit nur der Staatssäckel leert und der N1I68 Alorio3us in die Backen bläst. Und zwar mit den Deutschen, unseren Landsleuten, wollen wir den Frieden, weil sich zunächst Diejenigen achten und vertragen sollen, die an demselben gemeinsamen Herde leben. Doch Frieden und Eintracht gibt es nur dort, wo es klare Pakte gibt, nach dem Spruche: ?atti vkiari, amioi eari. Und solche Pakte müssen einer friedlich und versöhnlich klingenden Stimmung Nachfolgen. Der Orte, wo diese Pakte geschlossen werden sollen, sind mehrere. Leider sind die sozialen Verhältnisse in Untersleiermark so deroute, daß sich der erste Pakt im Schöße der Familien vollziehen soll. Man würde eö nicht glauben, sähe man's nicht mit eigenen Augen, wie sich der tiese Riß der politischen Zerfahrenheit selbst zwischen Blutsverwandten hindurchzieht. Selbst die Familie, diese Vorbedingung eines gedeihlichen Staatslebens, ist von Zwietracht und Haß durchfurcht. Hier pflanze die Eintracht ihr erstes Reis; hier am häuslichen Altäre schlinge sich da« erste Band der Versöhnung, der Wiederkehr zum gemeinschaftlich Menschlichen, zur Menschenbruderschaft ! Die zweite Stätte der Versöhnung sei die Gemeinde, die dritte der Bezirk, und den Reigen schließe die Landtagsstube. Seufzen wir nicht alle unter den gleichen Steuerlasten? Empfinden wir nicht alle gleich tief die Schwankungen des staatlichen Rechtsbodens, der Verfassung? Mischt sich nicht in den Becher von Freund und Gegner der Wermnths-tropsen der Besorgniß um die Zukunft gleichmäßig bei? — Wahrhaftig! wäre es nicht das bessere Verständniß unseres gemeinsamen Wohles, schon das gemeinsame Unbehagen, die gemeinsame Noth müßte die Stämme Oesterreichs und die Nachbarvölker desselben Landes zur Versöhnung, zur Eintracht, zur sche Gesunkenheit als Folge eines gänzlichen Mangels an Erziehung (so hatte sic z. B. von den zehn Geboten keine Idee), die Mißhandlungen des fisisch verkommenen Mannes und eine im Augenblicke dtr Verübung des Mordes vorhandene GeisteSzerrül-tung in Folge ausgeblicbener Katamenien als mildernde Umstände eintreten müßten, und er beantragte die Freisprechung Den zuletzt angeführten Punkt, die Geisteszerrüttung, bestritt der Staatsanwalt auf Grund der Aussagen der Dorfzeugen und des Hospital-Arztes. Das Gericht legte den Geschworenen folgende Fragen vor: 1. Hat die Angeklagte ihren Mann mit oder ohne Vorbedacht ermordet? 2. Ist erwiesen, daß die Angeklagte während der Verübung des Mordes geistesabwesend war? Das Verdikt lautete: s,ä 1: Ohne Vorbedacht und Lä 2: Ja, ist erwiesen. Die Angeklagte wurde sofort freigesprochen. Es erhob sich nun ein solcher Beifallssturm von Seiten der Zuhörer, daß der Präsident zur Glocke greisen und das Publikum daran erinnern mußte, daß das Gericht kein Theater sei. Matrena erhielt von den Geschworenen und von den Zuhörern reiche Geldspenden. Harmonie führen. Wersen wir den Groll und Grimm bei Seile, schaffen wir uns nach Recht und Billigkeit Zustände, die nicht blos ertiäglich, sondern auch Allen zuträglich sein werden. Der Moment ist günstiger denn ie; eS bilden keine provokanten (?) Minister die Scheidewand mehr zwischen Deutschen und Nichtdeutschen; an den Völkern selbst ist eö gelegen, sich die Hände zu reichen. Scham und Stolz gibt es nicht zu überwinden; es gilt, sich den wahren, wenn auch kalt lautenden Spruch eines immerhin großen Diplomaten, und zwar zu unserem Frommen vor Augen zu halten, den Spruch: DaS Wohl und Weh der Völker halten diese selbst in der Hand. Das griechische Räuberdrama beschäftigt natürlich die englischen Blätter in hervorragender Weise. Die „Times" sucht ihre Landsleute zu beruhigen und meint, die englische Regierung würde vorkommenden Falls auch nicht anders gehandelt, und selbst auf die Gefahr hin, das Leben der Gefangenen zu gefährden, den Räubern keine Begnadigung gewährt haben. Dagegen aber, selbst wenn auch die griechische Regierung sür die Vergangenheit kein Borwurf treffen könne, werde man doch von ihr Genugtuung verlangen können. Die elenden Mörder dürfen, ruft das leitende Blatt aus, absolut nicht entkommen, es muß an ihnen ein Exempel statuirt werden, das hoffentlich dem ganzen Räuberthum in Griechenland auf die Dauer ein Ende machen wird. Sollte Griechenland nicht im Stande sein, die Räuber eiuzusangen, so wird an Eugland die Aufgabe herantreten, dieses Einfangen selbst zu besorgen. England wird leicht im Stande sein, selbst der Gerechtigkeit Genüge zu thun. Die anderen englischen Blätter äußern sich noch schärser gegen Griechenland, sie bestehen alle darauf, daß strenge Gerechtigkeit geübt werde. -— Wahrhaft schmachvoll ist die Energielosigkeit, die die griechische Regieruug zeigte, es schien, als ob man vollständig den Kops verloren hätte. Ja, einige Athener Blätter behaupten sogar, die ganze Gefangennahme sei durch die Deputirten der Opposition veranlaßt, die dem Ministerium Verlegenheiten bereiten wollten! Die englische Regirnng scheint mit ihrem Gesandten nicht zusrieden zu sein. Insbesondere scheint er einen Vorschlag des Unterstaatssekretärs Mr. Ham-m ond der Athener Regierung nicht genug dringlich ans Herz gelegt zu haben, den Vorschlag nämlich, die Räuber auf einem englischen Kriegsschiff aus Griechenland wegzuschaffen und somit der Athenischen Regierung die Demüthigung zu ersparen, die Strolche förmlich zu begnadigen. Diesen Vorschlag nahm das Athener Kabinet leider nicht an und M. Erskine wurde nun abberufen. Zwischen den Kabineten von London und Florenz ist bereits die Verständigung eineingeleitet, um, wenn die griechische Regierung die Räuber nicht energisch züchtigt, in Griechenland zu interveniren. Anläßlich der Katastrose in Marathon gab der griechische Kriegsminister seine Entlassung; die Köpfe der getödteten Räuber wurden öffentlich ausgestellt. Politische Nmwschau. Laibkch, 30. Aptil. Von einem stets gut unterrichteten Korrespondenten erhält die „Wr. Tgpr." die Mittheiluug, daß in drei Ministerrathssitzungen uuter dem Vorsitze des Kaisers das Aktionsprogramm des Ministeriums festgestellt uud gutgeheißen wurde. Die Entschließungen der Regierung gegenüber den Landtagen oder dem Reichsrathe können demzufolge mannigfacher Art sein und werden sich nach dem Ergebniß der Besprechungen mit den einzelnen Parteiführern, die jetzt eingeleitet sind, richten. Doch seien im Voraus die Fälle festgestellt, in denen die eine oder andere Art des Vorgehens einzutreteu hätte, z. B. völlige Neuwahl der Landtage oder nur theil-weise, oder neue Wahlen für die ausgetretenen Reichs-räthe, ja es wird versichert, daß die Regierung für gewisse Fälle bereits die Ermächtigung Sr. Majestät besitzt, direkte Wahlen sür den Neichörath auf Grund des verfassungsmäßigen Nothwahlgesetzes auszuschreiben. Das „N. Fremdenbl." dagegen schreibt: Die Verwirrung ist auf ihrem Gipfelpunkte, die zwei Personen, welche eigentlich die Regierung bilden, die Grasen Taaffe und Potocki, sind in einen entschiedenen Gegensatz gerathen, oder was dasselbe sagen will, Graf Potocki will sich nicht länger dem Grasen Beust unterwerfen, und die Frage stellt sich bereits so, ob Graf Potocki oder Graf Benst das Portefeuille uiederlegen werden. Der Widerspruch in den Nachrichten bezüglich Notablenversammlung uud Auflösung der Reichsrathcs und der Landtage entsprang aus der Meinungsverschiedenheit der beiden Minister Potocki und Taaffe (sage Beust.) Soviel ist gewiß, daß die ursprüngliche Jdce der Notablenversammlung besiegt ist, übereinstimmende Meldungen der Offiziösen geben einen neuen Plan. Demnach wäre das Ministerium Willens und bereit, „wann, wo und wie immer sich die Gelegenheit bietet, sich mit den hervorragenden Männern der einzelnen Parteien in Verbindung zn setzen, um einestheils die Wünsche der von ihnen vertretenen Elemente entgegenzunehmen, nnd andererseits dieselben über seine Intentionen anszukläreu und zu beruhigen," was freilich nicht ausfchließt, daß es nicht als zweckentsprechend erachtet werden könnte, wenn die „Notablen" sich untereinander und ohne offizielle Einflußnahme zusammeusinden würden." So lautet der Tagesbefehl bis auf das Wort übereinstimmend in allen dem Dispofitionöfonde zur Versüguug stehenden Provinzblättern. Welcher Art die hervorragenden Männee sein sollen, wird dahin präzisirt, daß nur Abgeordnete bei diesen Besprechungen zulässig sein werden. Die gestrige „Wr. Abendpost" dementirt die Gerüchte von Differenzen zwischen den Ministern und sagt, daß die Regierung niemals beabsichtigte, eine Notablen - Versammlung einzu-berusen. Mit der Anknnft der Herren Rieger und Slad-kowsky ist die Zahl der aus Prag in Wien anwesenden czechischen Parteiführer auf fünf gestiegen. Ueberdies verweilen zur Zeit iu Wien die Herren Dr. Prazak und Dr. Schramm aus Brüun, Dr. Tom an und Baron Petrino. Die Jungczechen sind nur durch eine einzige Persönlichkeit, nämlich durch Herrn Dr. Sladkowsky vertreten. Die Konferenzen mit dem Ministerpräsidenten Grafen Potocki sollten bereits gestern beginnen. Es verlantet, die Verhandlungen mit den Czechensührern nehmen günstigen Fortgang. Der Justiz mini st er erließ anläßlich der Preßamnestie einRuud s chreibe n an dieOber -sta atsanw alts chaft eil, worin er hervorhebt, daß, nachdem bezüglich der Vergangenheit Milde geübt wurde, für die Zukunft dem Gesetze in vollem Umfange Geltung verschafft werden muß. Der Justizmiuister hofft, die Preßjuri werde ihren Beruf richtig auffassen. In Ezernowitz hat die verfassungstreue Partei einen konstitutionellen ForschritkSocrei» gegründet. Die Tendenz desselben ist nicht national, sondern liberal, d.h. Jedermann, ohne Unterschied der Nationalität, soll der Eintritt in diesen Verein offen stehen, welcher verfassungstreu ist, an dem Gedanken der Reichseinheit sesthält, gegen föderalistische Bestrebungen entschieden Front macht, und direkte Wahlen in das Völkerhaus, so lautet ausdrücklich eine Alinea des Punktes 2 des Programms, anzustrebeneu gewillt ist. Wie sehr dies Programm den gegeben Landesverhältnissen Rechnung trägt, beweist wohl der Umstand am besten, daß auch Baron Otto Petrino, ein gemäßigter Rumäne (Bruder des Reichsrathsabgeordneten Baron Al. Petrino), lebhaft an der Berathung sich betheiligte und in das Komitee gewählt wurde, welches mit den weitern erforderlichen Schritten betraut ist. Die preußische „Provinzial - Korrespondenz" meldet: Graf Bismarck ist wieder hergestellt und verbleibt diese und die nächste Woche in Varzin. Die „Provinzial-Korrefpondenz" meldet ferner, daß die von Frankreich in Rom erhobenen, ebenso ernsten und entschiedenen, wie rücksichtsvollen Vorstellungen von den meisten übrigen Mächten demnächst nnterstützt werden dürften. Vom Konzil liegt im „Volksfreund" über die dritte öffentliche Sitzung ein ausführliches Telegramm vor. Darnach dauerte sie von 9'/, bis 1 Uhr- Der Papst kam nach der Messe. Die dogmatische Konstitution äe üäs wurde einstimmig angenommen und dann feierlich verkündet. Die Konstitution enthält 18 KanoncS, welche die modernen Jrrthümer über folgende vier Artikel: Ueber Gott, den Schöpfer aller Dinge — Ueber die Offenbarung — Ueber den Glauben—Ueber den Glauben und die Vernunft, behandeln. Aus Paris erhielt ein Wiener Blatt folgendes Telegramm: Prinz Napoleon hat an den Kaiser ein Schreiben gerichtet, worin er das Plebiszit und Senatuskonsult lebhaft tadelt, im Interesse der Dinastie beklagt und schließlich bemerkt, er habe Beweise, daß die Kaiserin, seine Gegnerin, por der Katastrofe Le Noir den Kaiser ersucht habe, den Prinzen Peter Bonapartc zu adoptiren, wodurch sein näheres und natürliches Erbrecht verkürzt worden wäre. In einer der letzten Besprechungen zwischen Baron Werther und Ollivier wurde die Entwaff-nungsfrage angeregt; ohne die Erledigung derselben sei auch die nordschleSwigsche Angelegenheit nicht endgiltig zu schlichten. Allgemein wird an eine Demonstration nach Außen nach Beendigung des Plebiszits geglaubt; man hofft jedoch, daß dcr Entwaffnungsvorschlag nirgends auf absolute» Widerstand stoßen wird. Bei der Abstimmung, welche ganz Frankreich in fieberhafte Aufregung versetzt, hat die Regierung einen kleinen Streich versucht, welcher indeß aus sie zurück» fallen dürfte. Die Abstimmung ist nämlich geheim, um die Unabhängigkeit der Stimmenden zu sichern. Nun läßt aber die Regierung, welcher daran gelegen ist, ihre Freunde und Feinde zu erkennen, sowie sic auch damit einen Druck auf die Stimmberechtigten ausüben kann, gedruckte Stimmzettel vertheilen, welche schon an ihrer Außenseite erkennbar sind. Wer mithin einen solchen Zettel abgibt, stimmt mit Ja, wer aber einen anderen bringt, ist ein mit Nein voti-render Sünder und wird für spätere „Berücksichtigung" notirt. So kalkulirten die Behörden. Die demokratische Partei machte ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung, indem sie ihre Gesinnungsgenossen anffordert, die von der Regierung auSgcgcbe-uen Stimmzettel abzugeben, in denselben aber das Ja durchzustreichen und durch ein Nein zu ersetzen. Daß damit jede Gesinungskoutrole unmöglich gemacht wird, liegt auf der Hand. Die französ. Budgetkommission beantragt die Aufhebung aller größeren Militärkom-manden, ausgenommen Paris, Lyon und Nancy. Dcr Jmparcial" dementirt das Gerücht über Unterhandlungen mit dcm Prinzen Friedrich Karl von Preußen wegen der K an di d a t u r auf diefpanische Krone. Bis jetzt ist keinerlei bestimmte Lösung in Aussicht genommen. Alles erkennt die Nothweu-digkeit, aus dem Provisorium herauszukommen, gleichzeitig aber anch die Unmöglichkeit, gegenwärtig einen König zu wählen. Bei 30 Esparteristische Deputate beschlossen, in den Kortes die Kandidatur Es-partero'S aufzustellen, wenn die Anhänger Mout-pensiers irgend einen Versuch machen sollten. Die englischen Blätter beschäftigen sich viel mit einer neuentdeckten Fenier - Verschwörung. Die englische Polizei hat den Auftrag erhalten, alle von Birmingham und Sheffield kommenden Sendungen zu untersuchen, ob sie nicht Waffen enthalten, da die Fenier einen Streich in London auS-sühren wollten. ES ist nicht mehr verfrüht, schreibt ein Wiener Blatt, wenn man die Aufmerksamkeit der politischen Welt und namentlich dcr Diplomatie wieder auf Rumänien, auf das Land hinlenkt, welches schon oft alle Schrecken der or entalischen Frage hcranfznbefchwören drohte. Wie die Verhältnisse sich dort jetzt gestalten, scheint eine Katastrofe unvermeidlich zu werden. Man berichtet, daß die Stellung des Fürsten Karl schon sehr bedroht sei. Letzterer ist nahezu vollständig ifolirt, was auch die Thatsache beweist, daß er niemand mehr findet, der ein Ministerium annähme. Zu alledem kommt noch, daß der Fürst kränkelt, wahrscheinlich in Folge dcr ewigen Aufregung, die ihm die fortwährenden Krisen verursachen. Zur Tagesgeschichte. — Die Königin der Belgier ist in Wien angekommen. — Ein Opfer der Nächstenliebe. J„ der Nacht vom 26. auf den 27. d. M. brach in der Scheuer des Grundbesitzers Grasser in Lichtenegg (in Steiermark) Feuer aus, und zwar an jener Stelle wo zwei vom Besitzer zur Nachcherberge anfgenommene Bettler geschlafen haben. Es wird vermuthet, daß dieselben beim Tabakrauchen einschliefen und daß dadurch Feuer entstanden. Beide Bettler fanden in den Flammen ihren Tod. Der eine war bei 80 Jahre alt und ist total verkohlt. Der zweite, bei 60 Jahre alt, welcher sich während des Feuers aus der Scheuer retten wollte, wurde aus dieser im halbverbrannten Zustande von den Hilfeleistenden herausgezogen. Den verunglückten Besitzer, welchem nebstdem Wohn- und Wirtschaftsgebäude, sämmtliches Vieh, Getreide- und Futtervorräthe verbrannt sind, trifft das Unglück um so empfindlicher, da er nicht assekurirt war. — Das Prager Czechenblatt „Pokrok" sagt: „Rech bau er ist ein ganz unbedeutender Mensch, solche Leute lausen bei uns die Menge in den Straßen herum." — Man sieht, die Czechen sind nicht nur bescheiden, sondern wahrhaft groß. -- Bon den Opfern der traurigen Vorkommnisse in Swarow ist ueuerdiugs der Arbeiter Pau-lata seinen Wunden erlegen; das Leichenbegängniß fand unter massenhafter Theilnahnie der Arbeiter und der Bewohner der Stadt uud Umgebung statt. Wie dem „Pokrok" aus Swarow geschrieben wird, herrscht daselbst die größte Ruhe uud hat die Erregung unter den Fakriksarbeitern nachgelassen. In Folge dessen hat sich ein Theil der Besatzuug aus der Stadt entfernt und der noch übrige Theil dürfte binnen kurzem die Stadt verlassen. — Ein Brief vom Himmel. Die „Tpr." erzählt: Ter Herr Pfarrer von Stroiditz bei Kolefcho-witz iu Böhmeu hatte die fürch,erliche Wahrnehmung gemacht, daß in der Ortssch.niede die anständigsten Leute des Ortes sich zusaiumensiuden, und dort ein verhaßtes liberales Wiener Journal vorgelesen werde. Ec schrie vor Zorn in einer Predigt darüber, und zwei D>ge darauf fand man an der Hausthüre des Kirchendieners ein Drieslei.i aus dem lieben Himmel, au einem Zwirn faden hängend, worin folgendes zu lesen war: „Hwet Euch vor dem Schmied, der ist vom Teufel besessen, weil er bas Schardblatt liest, dessen Redakteur läi gst für die Hölle reif ist; aus deu freuen sich schon die Teufel, den kriegen sie brüh-heiß. Geht keiner mehr zum Schmied, mit dcm ists aus, der ist uicht mehc zu ret eu, denn Teusel und Schmied gehören ohnedem zusammen. Diesen Brief hat heute Nacht ein C,gcl vo.n Himmel herunlerge-bracht, uin die Mensu-Heit vom Uu ergänze zu rei.en, welchen diese Schauobubeu herausbesch v^ceu. Der Kirchendiener soll den Bries g'eich zum Gemeindevor-! sicher tragen, der soll ihn allen Leuten vorlesen, und der Kirchendiener und der Vorsteher werden sich dadurch viele Verdienste sür die Ewigkeit erwirken und viele Stufen in den Himmel bauen. Amen!" Der Kirchendiener Karl Tantfch ist aber ein ansgellärtcr Mann, cr trug den Brief nicht zum Gemeindevorsteher, sondern ließ ihn Jedermann lesen, und alle Stroiditzer lachten nach Herzenslust darüber, ja sie waren bald darüber einig, daß der Bindfaden vom Zwirnknäuel dcr Pfarrerköchin und die Schrift gleichfalls von der letzteren herrühre. Nicht einmal das eine glauben sie, daß ein Engel im Himmel den Brief diktirt hat, sondern sie halten ins-gesammt den Pfarrer Eckert von Stroiditz für den > Verfasser desselben, der sich Uber derlei Gerede natür- lich weidlich ärgert, und über den tiefen Verfall des wahren Christenglaubens klagt. — In der ungarischen Gemeinde Ravazo, Raaber Komitat, lebte ein Mann in ewigem Zwist mit seiner Nachbarin, der er schließlich ausbrachte, sie habe ein Kind geboren und in einem Düngerhaufen ihres Gehöftes Verscharrt. Die Ortsobrigkeit machte die Anzeige beim Stnhlrichteramte und bat um Untersuchung. Nach Verlauf von einigen Tagen erschien der Bezirks-Oberarzt in Begleitung eines Komitats-pandnren, untersuchte die verdächtige Frau und fand, daß diese in der That vor kurzer Zeit geboren und das Kind aus dem Wege geräumt haben müsse. Die Frau ward nach Szt.-Marton zum OberstuhlrichteranU geführt und zwei Nächte hindnch in einer kalten Stube eingesperrt. Nachdem sie verhört worden, flehte sie den Arzt, welcher sie visitirt hatte, an, er möge ihr beistehen und verhindern, daß sie nicht ins Gefängniß gebracht werde. Der Frau wurde denn auch bis auf weiteres gestattet, nach Haufe zu gehen, wo sie wohlbehalten aulaugte und drei Tage darauf eines gesunden Mägdleins genas. Der Bezirksoberarzt kann die Geschichte heute noch nicht begreifen. — Vor dem Schwurgerichtshofe zu München stand am 22. d. M. ein neunzehnjähriger Taglöhner Namens Ruf. Derselbe hatte im Oktober vorigen Jahres in München eine 72 Jahre alte Frau, die Bersetzerin Nauterer, in deren Wohnung räuberisch überfallen und mit einem Hammer erschlagen, nachdem er kurz zuvor aus dem Zellengefängniffe zu Nürnberg entlassen worden, wo er wegen Diebstahls 5 Monate abgebüßt. Er erzählte bei der Schwurge-gerichtsverhandlung in eynischer Weise sein Verbrechen und sügte hinzu, daß er weiter nichts zu bedauern habe, als daß die Nauterer nicht gleich „hin" gewesen. Der Gefammtbetrag seines Raubes bezifferte sich auf 12 fl., wovon er in einer Nacht den größten Theil verpraßt hatte; Morgens war seine Verhaftung erfolgt. Ruf wollte keinen Vertheidiger, als der ihm nach Vorschrift des Gesetzes beigegebene Vertheidiger zu seinen Gunsten plaidiren wollte, verbat sich dies der Letztere und erklärte, er wolle hingerichtet werden. Deshalb gab derselbe bei Schwurgerichtsverhandlung auch zu, daßer die Absicht gehabt habe, die Nauterer zu ermorden und fügte bei, daß er sich, wenn man ihn nicht köpfe, gezwungen sehen würde, wieder „etwas zu thun," was ihn endlich zum Schaffot reif mache. Die Gefchwvr-nen sprachen nach kurzer Berathung das Schuldig wegen des Verbrechens des Raubmordes, welchen Wahrspruch Ruf lachend anhörte. Da er aber zur Zeit der Verübung seines Verbrechens noch nicht volljährig war, mußte der Gerichtshof nach dem Gesetze auf lebenslängliche Zuchthausstrafe erkennen, welches Urtheil Ruf gleichfalls mit Lachen entgegennahm. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal - Chronik. — (Bertagte Maifah rt.) Die Maifahrt der filharm. Gesellschaft ist des ungünstigen Wetters wegen auf den 8. Mai vertagt worden. — Die nächste Chorprobe findet am kommenden Montage statt. — (Neubau.) In dem Finanzgesetze für das laufende Jahr ist auch eine Summe von 13.000 fl. für einen an dcm Gebäude der k. k. Finanzdirektion am Schulplatze vorzunehmenden Neubau einbegriffen. Es soll nämlich ein drittes Stockwerk gebaut werden, um Raum sür die Unterbringung des Rechnungsdepar-temeu's und der gesammten Tabakvorräthe, welche gegenwärtig theilweise in einem Privatlocale untergebracht sind, zu gewinnen. — (Eine allgemeine Versammlung der hiesigen k. k. La n dw ir th sch a st s-G e-feilsch aft) findet am kommenden Mittwoch den 4. Mai am Versuchsh>-fe auf der untern Polana statt. Der Beginn ist um 9 Uhr Vormittags. An der Tagesordnung stehen folgende Gegenstände: Bericht über die Weinlese-Ordnung vom Jahre 1860. — Bericht über die in Krain zu errichtende Ackerbaufchule. — Ueber die Nothwendigkeit dcr Abstellung der bei ereku-tiveu Realfeilbietungen verkommenden Mißbrauche. — Bericht über die Schritte des Zentral-Ansschusses zur Hebung der Pferdezucht in Krain. — Antrag zur Hebung des Handels mit Wippacher Obst. — Antrag auf Eisenbahnfrachten-Ermäßigung für Viehfutter. — Etwaige Separatanträge oder Vorträge einzelner Mit' glieder, welche nach ß 19 der Statuten vorher dem Präsidium bekannt zu machen sind. — Mit dieser Versammlung ist zugleich eine Ausstellung landwirth-schaftlicher Geräthe und Produkte verbunden. — (Der Raubmord inPernoväe.) Morgen findet beim k. k. Kreisgerichte in Rudolfswerth die Schlußverhandlung wegen des im „Tagblatt" Nr. 254 und 26l v. I. erwähnten, in der Nacht vom 4. auf den 5. November v. I. im Weingebirge Pernovöe ober Ratschach bei Steinbrück in die Behausung der Witwe Maria Bresnikar gemachten Einbruches, an derselben verübten Raubmordes und Brandlegung der Behausung gegen Anton Bozic und dessen Genossen Josef Ker^an vulgo Kovacov, beide von Hottemesch, statt. — (Der eigene Bruder als Brandstifter.) In der Keusche des Stefan Kovaciö in Go-riskagora, Gemeinde St. Kantian, brach in der Nacht des 21. d. M. Feuer aus und äscherte binnen wenigen Stunden das ganze Anwesen mit den Vorräthen und einigen Stücken Vieh total ein, selbst Kleidungsstücke und etwas Geld verbrannten. Der leibliche Bruder des Verunglückten, ein arbeitsscheuer, verkommener Mensch, hat das Feuer aus Groll gegen seinen Bruder gelegt. Nach vollbrachter That stellte er sich freiwillig beim Bezirksgerichte zu Nafsenfuß. — (Ein eigenhändiges päpstliches Dankschreiben,) datirt vom 11. April, ist dieser Tage an den Redakteur der „Danica" eingelangt. Es nimmt aus die vom gedachten Blatte eingeleitete Sammlung des Peterspsennigs in Krain Bezug, welchen der H. Vater mit besonderem Vergnügen in Empfang genommen zu haben erklärt, und schließt mit der Ertheilnng des päpstlichen Segens. — (Die Bischöfe von Gurk und Lava n t) sind in Folge telegrafischer Berufung durch Kardinal Rauscher am Dienstag Abends nach Rom abgereist. — (Laibach-Tarvisbahn.) Die „W. Ztg." brachte bereits den Fahrplan der Oberkrainer Bahn, deren Eröffnung im September wir entgegensehen. Die Stationen sind: Laibach, Vifchmarje, Zwischenwässern, Lack, Krainburg, Poduart, Radmaunsdorf-Lees, Jauerburg, Aßling, Lengenseld, Kronau, Ratschach - Weißeusels, Tarvis. Die Abfahrt in der Richtung auf Tarvis erfolgt: Zug 151 (täglich) 2 Uhr 48 M. Mittags, Aukunft iu Tarvis um 8 Uhr 35 M. Abends; Zug 153 (nur an Sonn-und Feiertagen verkehrend) 6 Uhr 45 M. Morgens, Ankunft in Tarvis 1 Uhr 30 M. Mittags; in der Richtung auf Laibach, Abfahrt: Zug 152 (täglich) 7 Uhr Morgens, Ankunft in Laibach 12 Uhr 29 M.; Zug 154: Abfahrt 2 Uhr 5 M. Nachmittags. Ankunft 9 Uhr 10 M. Abends. EingesenVet. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch den Gebrauch der delikaten liöv-i-lösoiöre äu glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Heilkraft dieser köstlichen Heilnahrnng bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sie ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blnt-aufsteigeu, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kure», die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Plnskow, der Marquise de Br6han. —- Nahrhafter als Fleisch, erspart die lievalkLeiörs bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Stadt Weidenau, k. k. Schlesien, Troppauer Kreis, 14. Oktober 1868. Mein 18 Monat alter heftiger Lungeukatarrh, welcher allen Medizinen nicht weichen wollte und bei meinem 80. Jahre unheilbar schien, verschwindet bei dem Gebrauche Ihrer Rs-valsseiöriz und selbst meine hartnäckigen Hämorrhoiden bessern sich und ich hoffe sie nunmehr gänzlich zu beseitigen, bitte deshalb um noch 12 Psd. gegen inneliegenden Postschein. Karl K riß, pensionirter Bürgermeister, In Blechbüchsen von '/z Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — lisvalösoisrö 6Iiooo1g,t66 in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumenr; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer, Grablowitz; in Lemberg Rottender; in KlansenburgKronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 29. April. In aller Früh Regen mit Schnee, die Berge der Umgebung tief herab beschneit. Trüber, regnerischer Tag, Wolkenzug aus Ost. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 1.3" L., Nachmittags 2 Ubr-s-4.0" (1869-^19.6", 1868-j- >5.0"). Barometer im fallen 323.93"'. Das gestrige Tages-mittel der Wärme -j- 4.4", um 4.3" unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 12.66'". ÄlMtommene Hremoe. Äm 28. Äpril. !!>«>»,>t. Willer, Kausmanu, Kanischa. — Trautmann, Kfm., Graz. — Zupaun, Besitzer, Oberkraiu. — Seiller, Wirth, Hrastnig. — v. Degone, k. k. Oberstens-Gattin, Pest. — Müller, Private, Ungarn. Kirchner, Cilli. — Heller, Reisender, Graz. — Mora, Kaufm., Wie». - Hager, Kaufmann, Wien. — Münzberg, Privat, Wien. — Sartori, Kaufm., Triest. — Jaklitsch, Private, Marburg. Verstorbene. Den 28. April. Dem Herrn Adols Goder, k. k. Kata-stralbeamter, seine Gattin Anrelia, alt 30 Jahre, in der Stadt Nr. 77 an der Lungentuberkulose. Beim Gefertigten: Niederlage von ^Ifsnicls-Lilbsr^vssrön der berühmten OltUvi Ll it! (Goldschmiedarbeit) 6>ii-i8loslö L Lomp. in psris unä Karlgrulis, preisgekrönt bei den verschiedenen Industrie-Ausstellungen mit 10 Medaillen und mit 21 Diplomen ausgezeichnet. Dieselben bestehen in Eß- nnd Dessert-Bestecken, Suppen- und Rahm-Schöpfern, Kaffeelöffeln, Leuchtern rc., zu Fa-brikspreiseu. Dieses Fabrikat ist für jeden Haushalt, Hotels und Cafes höchst praktisch, da es dem echten Silber nahe kommt und durch Eleganz, reellen Werth nnd Dauerhaftigkeit alle ähnliche» Erzeugnisse übertrifft. (172—2) Preiskonrante zur gefälligen Einsicht. Feiistcr - Noulemrr sind in großer Partie in besonders schöner Auswahl von fl. 1.30 bis fl. 2.50 nebst einen, reichen Sortiment der neuesten Vorhängstoffe und Vorhang-Quasten, sowie auch ,cht amerikanisches Leder , II »»t« soeben frisch augekommen bei (145—3) Vlix'i't Ii'inlLli'. Noä.-Vr. Dozent an der Grazer Universität, wohnt hier s« «<; St und ordi- nirt tätlich von 8 Uhr srüh bis 5 Uhr Abends. (123-14) UW- Der Aufenthalt mußte bis 7. Mai d. I. verlängert werden. In Grubenbrunn, Dberfchischka, sind vom ^ 1. Mai an mehrere (170 -2) WM- Wohnungen mit oder ohne Möbel zu vermietheu. Gedenktafel über die am 3 0. April 1870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Jakopin'schc Real., Lerh, 1056 fl., BG. Laibach. — Relizit. der vou Franz Florjancic um 6253 fl. erstandenen Andreas Florjancic'schen Real.. Zeier, BG. Lack. — 3. Feilb., Novinc'sche Real., Obersenitza, 2918 fl., BG. Laibach. — Lizitation wegen Beischaffung von I600M.tzen Weizen, 1200 M. Korn und 800 M. Kukurutz für die Bergdirektion Jdria. Schriftl. Offerte. 10 Perz. Badinm. — 3. Feilb., Mez,k'sche Real, Ratschach, BG. Kronau — Re- Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-83, heilt brieflich der Lpeziatnrzt für Epilepsie Doktor i» Berlin Louiseustraße 45. - jetzt: - Bereits über Hundert geheilt. Wiener Börse vom 28. April. 64>> fl., BG. Tschernembl. — I. Feilb., Kohlbesen sche Real" Tschernembl, 530 fl., LG. Tschernembl. — 2, Feilb. Bers-caj'sche Real., Zloganje, BG. Nassenfuß. ErlcSigNNge». Zwei GerichtSadjunktenstellcu, 900 fl., 800 st. Graz bis 8. Mai. LG.-Präs. Graz. — Dienerqehil-fenstelle LG. Graz. 300 fl. Bis 8. Mai LG.-Präs. Graz. Lin Llavivr Z ist »regen Abreise sogleich zn verkaufen. Näheres Spitalgasse Nr. 277, erster Stock, täglich von 11 bis 12 Uhr Norm. Die Eröffnung des «>»« »I«, „>» gelegenen i«n findet Heuer wie gewöhnlich am R. statt. Um zahlreichen Besuch bittet (169—2) c„gianä6k-'8 zahnärztliches Atelier ist von 9 bis 12 und 3 bis 5 Uhr offen. StaarsksOlls. Meld Ware Sperc. österr. Wäbr. . —.— dto. Rente, öst.Pap. 60.60 60.70 dlo. d^o. öst.iuSill). «9.90 70.- i'ose von 1854 . . . 89.75 90.— Lose von 1860, ganze 95.60 95.8l' i!o,e von 186<), Fünst. 105.75 106.- Prämien sch. v. 1864 . 117.50 117.75 SrurrlsuLl.-Odl. Sreiermark zuLpCt. 93.50 94.— Kcirn^en, Krarn u. Küstenland 5 „ 86.— 94.— Ungarn. . zu5 „ 7d>.r>5 79.75 KroaL. u. Slav. 5 ^ 83.50 84.— Siebenbärg. „ 5 „ 75.50 76.— Stationalbank . . . 713.— 715.- Credilanstalt . . . 848.80 249.— N. ö. Eücou'pre-^ci. 855.— 860.— Anqlo-öferr. Lavk . 295.— 296 — Oejt. Lodencred.-A. . 375.- 380.— Oest. Hypolh.-Bank . S^er. EScompt.-Bk. 245.— 250.— K'a.s. Ferd.-Nordb. . 2228 223<^ Südbaim-GeseVsch. . 195.30 195.50 Ifais. E,isabetl)-Bahn. 195.— 195.50 Carl-Ludw,g-Bayn 239.— 230.- Siebenb. Eisenbahn . 167.50 168.— ttais. Franz-Iosessb.. 186.— 186.50 idünft.-Bareser E.-B. 173.— 174.- ülföid-Fium. Bahn .170.50 171.— Z?ks.nädr1sks. Nation. ö.W. verlosb. 93.30 93.50 llng. Bod.-Creditanst. 90.75 91.- üllg.ött.Bod.-Credit. 107.50! 107.75 dto. in 33I.rückz. . 90.25 90.50 >Oest. Hypoth.-Bank . DrlvritLis-OdtlU. Südb.-Gel. zu SOU Fr. dlo. Bons 8 pCt. Nordb. (rna fl. 6M.) Si-b.-A.(Ln» fl. ö.W.) !>!,!dolsSb.f3üufI.ö.W.) Franz-Jos. tüvv fl.S.) I-oss. Lredil liio fl. ö. W. . Don.-Dauipfsch.-Ges. zu Ivo fl. LM. . . Tricflcr lv» fl. CD!. . dto. s» fl. ö.W. . Ofcner . 40 fl. ö.W. Palfiy . ^ 40 ^ ElarN . „ 4« „ St. Genois,, 4» „ Windisaigrätz 20 „ Waldstein . SO „ Kenlsvich . io „ Ruvolssstist. ruö.W. ^sokssl (» Mon.) Auggb. Ivofl. südd.w. —'f.ioofl. „ „ ^..^n 10 Pf. Eterl. Pari» Ivo Francs . Kais.Münz-Ducaten. S0-Franc«Dck. . . BereinSthaler . . . Silber . . Geld Ware 98.— 99.— 116.25 116.75 245.50 846.— 93.25 93.75 90.75 91.20 93.— 93.50 95.60' 96.— 158.— 158 50 99.- 100.- 127.— 61.— 33.50 40.— 3".50 36.— 29.50 20.50 22.- 17.50 102.75 102.90 123.60 49.05 5.85» 9.87» 1.81 120.50 129.— 63.— 34.50 41.— 31.— 37 — 30.50 21.— 22.50 18.50 102.90 103.15 123.75 49.10 5.86» 9.88 1.81 120.75 Telegrafischer Wechselkurs vom 29. April, üperz. Rente österr. Papier 60.45. — 5perz. Renke österr. Silber 69.60. — 1860er Staatsanlehen 95.50. — Bankaktien 710. — Kreditaktien 248.70. — London 123 65. Silber 120.85. — K. k. Dukaten 5.86. Aerleger und für rie Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck bon Jgn. v. Kleinmayr >L Fed. Bamberg in Laibach.