Verwaltn»«,: KathauSgaffe »tr o Tritt*« Ih. »>, trter«rton Sezugsbedtaismize» rnTft Bit v»k »«,»,« t *tRtc(itttrit ... E S W H»l««jri» . ... K 6 40 •aiuiallitj. . . . k ix'm *gr 4 i I ( t xtt 4sf.ll!««! w« Ha»! ! «»»»INch . . . ,1 1--S'tmtl)'fcttj . . . K 3 — JDal tptrifl , , . . K 6-— «isttillTig . . . . » W— *M Kult.«» stattn M sm dt-h«d«ri» «»s-»d»»q».G«bii»rn> flua]< 00« 11—I* Qtt tonn. H w«r»ni «tat irttwbm, »owirnlotc >k>,. ■»»*• mS! btraifWttjt. Itaitt Jfe BermoItu«8 geges tB«^u»«4 M btHtgA thkn> cntqtjca. Bei Birterwlcaqen Um)-aoauf. tu„S. Wir glauben seine überzeugende Ge-walt nicht eindringlicher darlegen zu können, als wenn wir den von glühender Vaterlandsliebe erfüll« len Aufruf wiedergeben, den die Münchener Neue-sten Nachrichten veröffentlichen. Sie schreiben: Bald jährt jich der schicksalsschwere Tag. der miS den Weltkrieg gebracht. Von allen Seiten um« schloß uns damals, umschließt uns heute noch der Feinde Ueberzahl. Aber sieghast, unerschütterlich hält sie daS tapfere deutsche Heer, ein eiserner Wall von unseren Grenzen fern, ein Wall, weit hinaus-gebaut ins Feindesland. Die Wütenden sollen nicht herein, werfen uns nicht zu Boden i Was unser Heer, was die wehrfähigen Man-«er Deutschlands, Junge und Alte, Volk und Führer, in diesem Jahre geleistet, steht ohne Benpiel da in der Geschichte. Ohne Beispiel das Heldentum der vorwärtsstürmenden Sieger im Osten, ohne Beispiel der zähe Widerstand der Truppen im We. sten. der übermenschliche Ausdauer, der oft noch schwerere Opser verlangt, als das jubelnde Vorstür-wen in siegreicher Schlacht I Opser! Opscr über Opser! Es wäre nun just die rechte Stunde, rückschau-I end die Opfer zu überdenken, die jene Lieben und | Tapferen brachten für da» Bestehen unseres Vater« lanleS. da» ein ruchloser FeindeSbund zermalmen wollte, für die Sicherheit ihrer BolkSg-uossen in der Heimat, denen von Haßbelörten «in Schicksal zugedacht, wie eS die Bewohner des preußischen Ostens durch entmenschte Horden erfuhren! Opser! Opfer über Opfer! Opfer brachten sie uns an Blut, Leben und gesnndheit, Opfer durch das Ertragen von Leiden imb Entbehrungen, deren Bestehen noch vor zwölf Monden jeder auf der Welt für unmöglich gehal-teil hätte! Sie brachten die Opfer mit ruhiger Freudig« !ri!, als ein Selbstverständliches, als heilige Pflicht. Sie ertrugen die Gluten der Augustlage im vorigen Zahrc, sie trugen die Nöte eines Winterfeldzuges, lebten ohne Dach in durchweichten Gräben, in schneebedecktem, vereisten Land, in überschwemmten Gefilden, trugen die Mühen und Entbehrungen un-erbcrtei GebirgSkämpfe auf steilen, verschneiten Höhen. Sie haben gehungert und gedurstet, Schmer-jen gelitten und auf die süße Wohltat der Ruhe ! «rzichie!, verzichtet aus alle freundlichen Gewöhn-hellen eines Kulturmenschen. Und sie waren immer guten MuteS. immer stolz ohne Klagen, immer auf-zerichlet durch ihre Zuversicht und die Liebe zu ihrer Heimat, zu ihrem Volke! Wir aber im Lande, wir schliesen gesichert in Miro« Stube, während sie draußen der Frost durch-schauerte in naßkalten Gräben. Wir hauen Speise rnid Trank, während sie darbten, jede Minute von !od und Schrecken bedroht! Alles war bei uns wie I«ifi — weil die draußen so unerhörte Opfer brachten. Gewiß: wir erlebten alle ihre Fährnisse und Snbtn mit in der Seele, auch wir haben geduldet, viele von unS trugen unendliches Leid, lähmende Eorge. Aber was wiegt die» alles gegen die Opfer msner Helden? WaS wir gaben, was wir geben, ui diesen das Schwere ein wenig leichter zu machen, t« Tränen zu trocknen, die ihr Soldatcnschicksal auch m der Heimat fließen ließ, das mag viel erscheinen ab ist doch so unendlich wenig! Nützte es den Liefen im Felde bei jedem Bissen, der uns nährt, bei >edem Trunk, der uns erquickt und jeder kleinsten Hillt, Samllag den 17. Juli 1915. Freude, die uns zerstreut, müßten wir etwas em-pfinden. wie das bittere Befühl, Unrecht zu lun an jenen Anderen. An Jenen, die so große Opser brin-gen! Aber der Sironi des Lebens muß weiter fließen im Lande. Handel und Wandel müssen sein — und so leben wir hin, wie vorher, nicht so sroh, nicht ohne zu entbehren, aber in sicherer Ruhe, wie vor dem Kriege! Wäre der Gedanke nicht schön, den Jahrestag deS Kriegsbeginnes auch unsererseits durch Opser zu stiern, durch Opscr, wohlgemerkt, nicht durch Feste! Durch einen deutschen Opfertag! Gewaltige Summen müßten zusammenfließen, wenn jeder im Reich sich entschlösse, an diesem Tage ein Opfer zu bringen zu Gunsten unseres Heeres, zu Gunsten aller der Unternehmungen, welche die Linderung der Kriegsnot zum Ziele haben. Ein Opfer an den kleinen Genüssen des Lebens, die wir doch wohl einen Tag entbehren können, wenn die anderen sie ein Jahr entbehren mußten! Wenn wir uns vornähmen, an jenem Tag nichis zu genießen, waS deS LedenS Notduift nicht unbedingt verlangt, zu verzichten nur auf das Entbehrliche bei den Mahl-zeiten, den gewohnten Trunk, die liebgewordene Zi-garre, aus irgend einen Wunsch, eine Eitelkeit, ein Vergnügtn und den ersparten Weit danu als Lpfer auf den Altar des Vaterlandes zu legen. Wer dem Gewohnten nichl entsage» will, soll einen Geldbetrag nach eigener Einschätzung spenden, der Wohlhabende ein Mehrfaches der Summe, die er ersparen könnte durch Entsagung. Der Minderbemittelte aber mag sein Scherflein durch Entbehrungen ausbringen — es ist dann doppelt köstlich und heilig, was er gibt! Heller der Arme, ein rnndes Sümmchen der Reiche! Auch die Kinder sollen diesen Opfertag milerlcbcii, wä,S auch nur, wenn sie ihr Stückchen Zucker beim Frühstück ei sparten. Zeder, jeder soll mittun und einmal selig im Geben sein! Und jeder soll geben, was, wie und wohin er will! Nicht eine umständliche »ene Organisation soll geschassen, nicht eine von den vorhandenen bevorzugt werden! Jeder spende für den Zweck, der seinem Empfinden am nächsten liegt: für das Rote Kreuz oder den Roten Halbmond, die Wohlfahrtsausschüsse, die Kriegerfürsorge aller Art, für die Anschaffung von SanitätS-Kraftwagen, für die Verstümmelten und Blinden, die Witwen und Waisen, die notleidenden Kriegerfamilien, für die Opfer der russischen Be-stialität in Ostpreußen, für unsere Tapseren von der Flotte, für Heilstätten, für die deutschen Gefangenen in Feindesland, für die Bi.'len, die der Krieg in der Heimat um ihr Brot gebracht! Wenn ein jeder nach Kräften opfert, wenn die Wohlhabenden die Gaben der Armen ergänzen, dann muß eS den 60 Millionen Deutschen im Lande ein Leichte S fein, auch 60 oder mehr Millionen Mark als Frucht dieses OpfertageS zusammenzubringen I Die genannten, bewährten großen Organisatio-nen in den Städten, die Gemeindebehörden auf dem Lande müßten noch mit allen Kräften der Sache zum Gelingen verhelfen. Unsere Wehrkrastjungens und un-sere jungen Mädchen müssen sammeln von Hans zu Haus, Blumen und Abzeichen verlausen, vielleicht auch eine schöne GedächtniSkarte, die wir dann un-seren Lieben inS Feld schicken. Theater und Konzeit-Häuser könnten mittun, die Tageszeitungen an allen Orten müßten ihre Hilse leihen, immer wieder mah-nend und anseuernd bis zum Opsertage. Schließlich könnte keiner mehr stumpf und gleichgültig bei Seite stehen ! Kein Freudenfest wahrlich soll der Geburtstag diele» blutigen Krieges werden — und doch eine Feier, die alle deutschen Herzen erhebt, die unsere Seelen ein wenig erleichtert vom Drucke des Gesühls einer untilgbaren Dankesschuld gegen unsere Krieger. Für jeden, der freudig spendet, wird dieser Opfertag auch ein Tag der Selbstbesinnung und deS 40. Jahrgang. St Ms sein. Und die Kunde davon wird denen, die für uns dulden und kämpfen, auch ein wenig Er-quickung bringen. Nicht oft. nicht eindringlich genug können wir e» sagen, wie heiß wir ihnen danken, wie sehr wir sie lieben! Wir wollen eS ihnen aber nicht mit tönenden Worten sagen. Wir wollen danken durch eine Tat durch einen Opfertag am Sonntag, den 1. August! Und wenn dieser Opfertag zu einer dauernden Einrichlung würde für später — wäre das nicht auch gut? Not, aus dem surchlbaren Kriegt rnt-standen, wird eS zu lindern geben, weit über die Frist hinaus, die man ein Menschenalter heißt. Und ist sie endlich getilgt bis aus die letzte Spur — wie schön und menschlich wäre eS, für die Zukunft daS Andenken au diesen DaieinSkamps des deutschen Vol-keS statt an den Jahrtag eines blutigen und ovfer-schweren SchlachlensiegeS zu knüpfen, an ein Werk des Dankes und der Liebe! Ein Sikg der deutfchrn Arbeit. In England, Rußland und Frankreich macht sich eine sehr deutliche Mollstimmung bemerkbar. Man ist mit dem Stande der Dinge unzusrieden. Das Fehlschlagen der Jofsrescheu Offensive hat die Stimmung in Paris niedergedrückt, das englische Unterhaus hallt wieder von Klagen gegen die Re-gierung, e« geht das Gerücht, daß die Dardanellen-Unternehmung ausgegeben werden soll und in Ruß-land lassen die fortgesetzten Nachrichten über Aus-wechslung von Ministern erraten, daß man bereits die üblichen Mittel anwendet, um die wachsende Un-Zufriedenheit im Innern zu dämpfen. Wie hoch alle diese Erscheinungen zu bewerten sind, läßt sich noch nicht feststellen, allein eS ist auffallend, daß in der Presse aller drei Länder deS Dreiverbandes in auffälliger Uebereinstimmung der unbefriedigende Zustand der Dinge mit der Behaup-tung erklärt wird, daß Deutschland und Oesterreich-Ungarn diesen Krieg militärisch und wirtschaftlich besser vorbereitet hatten als der Dreiverband und zum Beweise dessen wird angeführt, daß vor allem Die Munitionsfrage Deutschland und Oesterreich-Ungarn gar keine Schwierigkeiten mache im Gegensatze zu England, Frankreich und Rußland. Diese letzte Behauptung ist richtig, waS aber die Vorbereitung des Krieges durch die Zentral-mächte anlangt, so ist diese Behauptung nicht» wei-ter als ein Versuch, eine unangenehme Tatsache mit einer Lüge zu verdunkeln. Alle Welt weiß, daß die-ser Krieg bereilS in Reval, also vor sieben Jahren, vorbereitet worden ist, daß die ganze französische Finanzpolitik aus die Rüstung Rußlands zugeschnitten war und England und Frankreich bereilS in Reval eine Militärkonvention abgeschlossen hatten. Daß die Zentralmächtc auf den Krieg besser vorbereitet waren als der Dreiverband, mag allerdings stim-men, besonders England hatte keine Ahnung von den Leistungen, die dieser Krieg erfordert. Aber auch damit wäre die vom Dreiverband offen eingestandene Ueberlegenheit der Zentralmächte nicht genügend er-klär», denn auch die weitgehendsten Vorbereitungen und Anschaffungen der KriegSverwaltung kann nicht für die Bedürfnisse eines elsmonallichen Ringen» Vorsorgen. Ein schwedische» Blatt hat kürzlich ausgeführt, daß nach dem Kriege das WirtschastSleben der Staa» ten infoserne eine gründliche Aenderung erfahren werde, als jede Fabrik bei ihrer Anlage bestimmt werden würde, KriegSbedars zu erzeugen. Die Tat- ocue 2 Deutsche Zpacht Nimmsr 57 sache. daß die Industrien Oesterreich-Ungarns und Deutschlands imstande waren, den Bedürfnissen der Kriegsverwaltungen Rechnung zu tragen, hat tu zu einem ganz falschen Schluß verleitet. Unsere Fabri-ken waren nicht zur Erzeugung von KriegSbedarf eingerichtet, sondern haben eS nur allerdings in geradezu bewundernswerter Weife verstanden, sich den Anforderungen des Krieges vom ersten Tage an an-zupassen. Heute, elf Monate nach Kriegsausbruch, müht man sich in England, Frankreich uno Rußland da-mit, die Privatindustrie für die Deckung des KriegS-bedarfeS zu organisieren, ja man geht noch weiter; denn in England wendet man sogar den härtesten Zwang an. um zu einem Ergebnisse zu gelangen, das bei unS sich ganz von selbst eingestellt hat. tvo fernen und die gesamte Saat zu vernichten. Dom westlichen Kriegsschauplatze. Großes Hauptquartier. 14. Juli. Heute nachts wurden abermalige Handgranatenangriffe bei der Zuckerfabrik von Souchez abgewiesen. Die Franzosen sprengten in der Gegend von Troyon (westlich von Orgonne) und von PertheS (in der Champagne) erfolglos einige Minen. Unser Handgranaicnfeuer hinderte sie, sich an den Sprengstelle» festzusetzen. In den Argonnen führte ein deutscher Angriff zum vollen Erfolg. Nordöstlich von Vienne le Chateau wurde etwa in 1000 Meter Breite die französische Linie genommen; I Offizier. 137 Mann wurden gefangen, l Maschinengewehr, 1 Minenwerser er-beutet. Südwestlich »on BoureuilleS stürmten unsere Truppen die feindliche Höhenftelluug in einer Breite von 3 Kilometer und einer Tiefe von I Kilometer. Die Höhe 285 (La Fille Morte) ist in unserem Besitz. An unverwundeten Gefangenen fielen 2581 Franzosen, darunter 51 Offiziere in unsere Hand. Außerdem wurden 300 bis 400 verwundete Gefan-gene in Pflege genommen. Zwei Gebirgsgeschütze, zwei Revolverkanonen, iechS Maschinengewehre uud eine große Menge Geräte wurden erbeutet. Unsere Truppen stießen bis zu den Stellungen der französischen Artillerie vor und machten acht Geschütze unbrauchbar, die jetzt zwischen den beider-seitigen Linien stehen. Ein englisches Flugzeug wurde bei Frenzenberg nordöstlich von Sjpern herunierge-schössen. 15. Juli. In Flandern sprengten wir gestern westlich Wytschaete mit gutem Ersolge Minen. In der Gegend von Souchez griffen die Franzosen zum Teil mit starken Kräften an verschiedenen Stellen an. Sie wurden überall zurückgeschlagen. Nordöstlich vom Gehöft Beau Sejour :n der Champagne kam ein feindlicher Handgranatenangnff infolge nnsere« MinenfeueS nicht zur Durchführung. Die Franzosen machten gestern bis in die Nacht hinein wiederholte Versuche, die von uns eroberten Siellungen im Argonnenwalde zurückzuerobern. Trotz Einsatzes großer Munitionsmengen uud starker, auch neu herangeführter Kräfte, brachen sich ihre Angriffe an der unerschütlerten deulschen Front. An vielen »Stellen kam es zu erbitterten Hand-granaten- und Nahkämpfen. Mit ungewöhnlich hohen Verlusten bezahlte der Gegner seine ergebnislosen Anstrengungen. Die Zahl der französischen Gefangenen hat sich auf 68 Offiziere. 3668 Mann erhöht. Der Erfolg unserer Truppen ist umso bemerkenswerter, als nach übereinstimmender GefangenenauSfagen die Franzose» für den 14. Juli, den Tag ihre« Nationalfefte», einen großen Angriff gegen unsere Argonnenfroi» vorbereitet hatten. Auch östlich der Argonnen herrschte gestern erhöhte GefechtStätigkeit. Im Walde von Malancourt wurden Angriffsversuche deS Feindes durch uns« Feuer verhindert. Im Priesterwalve brach ein französischer Bor-stoß vor unserer Stellung zusammen Ein franzö-fische» Flugzeug wurde beim Ueberfliegen unserer Stellung bei «ouchez getroffen und ging bren»e»d in der seindlichen Linie nieder. Ein zweite» wurde bei Henin-Lirlard heruntergeschossen. Führer und Be» odachter fielen verwundet in unsere Hand. 16. Juli. Am 14. Juli ist bei einem der An-griffe in der Gegend von Souchez ein Grabenstück südlich des KirchhostS verloren gegangen. Wiederholte Versuche der Franzo en, uns die in den Ar-gönnen erstürmten Stellungen zu entreißen, schlüge» sehl. Die Stellungen sind fest in unserer Hand. Die geltern und vorgestern hart westlich der Argonnen geführten starken französischen Angriffe scheiterten ge-genüber der tapferen Verteidigung durch norddeutsche Landwehr, die dem Feinde in erbitterten Nahkämpfe» große blutige Verluste zufügte und ihm 462 Ge> fangene abnahmen. Seit dem 20. Juni haben unsere Truppen i» den Argonnen und westlich davon mit kurzen Unter-brechungen erfolgreich gekämpft. Neben dem Gelände-gewinn und der Materialbeute ist bisher die Gesamt-zahl von 116 Offizieren, 7009 Mann französischer Gefangener erreicht worden. Auf unserer an AeAr-gönnen östlich anschließenden Front fanden lebhane Feuerkämpfe statt. Feindliche «»griffe wurden mühe-los abgewehrt. In der Gegend von Leintrey (östlich von Lml«-ville) spielten sich Borpostengefechte ab. Aus feindliche Truppen in Gerardmer warfen unsere Flieger Bomben. Der Krieg mit Italien. 14. Juli. Amtlich wird verlautbart: Bon Ar-tilleriekämpsen und Scharmützeln abgesehen, hat sich an der Südwestfront nichts ereignet. 15. Juli. Gegen einzelne Stellen deS Plateau» von Doberdo unterhalten die Italiener wieder leb« hafteres Geschützseuer. Sie versuchten auch mehrere Jnsanterieangriffe, namentlich zwischen Sdraussini und Polaffo. wurden aber, wie immer, unter groß«» Berlusten zurückgeschlagen. Im Kärntner uno Tir»< ler Grenzgebiete hat sich nichts von Bedeutunj er-eignet 16. Juli. Gestern war sowohl an der küftw-ländischen Krönt als auch an der Kärntner Grenze eine erhöhte Tätigkeit der feindlichen Artillerie wahr-zunehmen. An der Dolomitenfront wurden mehrere italienische Bataillone, die unsere Stellungen in :Ra> frieddo und im Gemärk an der Straße Tchluder-dach-Peuielftein angriffen, unter bedeutenden Ler< lusten abgewiesen. Der Stellvertreter des Chef» des Generalstade«: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Der Krieg der Türkei. Mitteilungen des türkischen Haupt-quartier»: 13. Juli. Kaukasusfront: Die Verluste a» Toten und Verwundeten, welche der Feind in der Gegend des Arar bei den in der letzten Woche;»>-schen unseren Truppen und feindlicher Kavallerie und Infanterie stattgehabten Gefechten erlin, du mit dem allmählichen Rückzüge des Feinde» endete«, werden auf 2000 Mann geschätzt. Wir zählte» jep mehr als 600 Tote aus der feindlichen Rückjvg»-linie. Dardanellenfront: Am 12. Juli früh verachte der Feind bei Ari Burnu nach heftigem Artillerie-und Jnfanteriefeuer auf unsere Front unter Bo»< benwürsen gegen unseren rechten Flügel vorzurücken. In unserem Feuer brach der Angriff des FenidlS zusammen, der sich zurückzog. Ein ähnlicher Bersich gegen unseren linken Flügel wurde gleichfalls leicht zurückgeschlagen. Der Feind flüchtete schleunigst, ii» Teil der Flüchtenden nürzte in die Schlachte«. Lir erbeuteten dabei eine Menge Munition, Waffen und Material. Bei Sedil Bahr unternahm der Feind an dem-selben Tage früh nach einem heftigen Artillerieflucr seiner beiden Flügel, das von einem Teile seiner Flotte unterstützt wurde, einen Angriff auf unsern rechten und linken Flügel. Er erneuerte dreimal den Angriff auf unseren rechten Flügel, den wir aber unter äußerst schweren Verlusten des Feindes erschlugen. Die Kämpfe aus den linken Flügel artete» Nummer 57 DeuiCrfte Seite 3 in Schützgratenkäwpfe aus, die ohne Ergebnis b!S in die Nacht andauerten. Aus diesem Flügel erbeu-teten wir zwei feindliche Maschinengewehre. Trotz der Verschwendung von elwa 60.000 Granaten während dieser gestrigen Schlacht und trotz der er-littenen benächllichen Verluste errang der Feind fei« Derlei Ersolg. 14. Juli. Dardanellensiont: In der Nacht vom 12. aus den 13. Juli erbeuteten im Abschnitte Ari Burnu Kundschasterabteiliingen unseres rechten Flü-»eis in den feindlichen Schützengräben Listen voll Bombenhülsen. Auf diesem Flügel schlugen wir den Feind, der sich unseren Schützengräben zu nähern versuchte, zu-rück. Aus dem linken Flügel gab der Feind, der einen Uebersall befürchtete, während der ganzen Nacht Leuchtschüfse ab und unterhielt ständig ein Infanterie» feuer mS Leere. Sedil Bahr. Am Morgen des 13. Juli begann der Feind mit einer leichten Kanonade aus der gan-zen Ziont. Um 4 Uhr nachmittags ging er nach einer heftigen artilleristischen Lorbereitung gegen den linken Flügel zu einem Angriffe über, den er mehrmals wiederholte. Durch unsere mit ausgepflanztem Bajo-nett unternommenen Gegenangriffe wurden die feind-lichen Abteilungen unter großen Verlusten zurückge-worfen. UeberdieS wurde der Feind, der sich am 12. Juli einem Teile unserer auf diesem Flügel ge-legencn Schützengräben genähert hatte und dortselbst geblieben war, durch unsere Angriffe ve. trieben und dis in seine alten Stellungen zurückgeworsen. Vier-zehn Engländer, die nicht rechtzeitig die Flucht er-griffen, wurden gefangengenommen. Unsere Batterien an der anatolischen Küste griffen mit Erfolg in die Kämpse bei Sedil Bahr am 12. und 13. Juli ein. Zwei feindliche Torpedo bootzerstörer, welche bis in die Umgebung von Ke revizdere eingedrungen waren und gegen unseren lin-ken Flügel Schüsse abgaben, flüchteten sich infolge des sicheren Feuers dieser Batterien. Eines der feindlichen Torpedoboote, das ge-wohnlich im Golf von SaroS kreuzt, wurde gestern, a!« es sich zu sehr der Küste näherte, von zwei Ge-schiffen unserer Artillerie getroffen un» flüchtete so-fort hinter eine Insel im Golse, den es erst nachts verließ. Mesopoiami'che Front: Ein feindliches Motorboot, daS in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli sich dem Euphratdamm westlich von Corna zu nähern versuchte, wurde durch das Feuer der Wachiposten vertrieben. Am Morgen des 11. versuchte der Feind unter dem Schutze seiner Kanonenboote vom Lande der einen Angriff auf diesen Teil des Flußusers, mußie «der infolge des heftigen Gegenangriffes unserer lrnppen über Hals und Kops flüchten und wurde »ollsiändig geschlagen. Die feindlichen Verluste in diesen Kämpfen dürften sehr groß fein. Erfolgreicher U Bootangriff auf einen russischen Munitionstransport. Vier serbische Dawpser, acht Schlepper und die dazu gehörenden Begleitschiffe fuhren aus der Donau stromabwärts, um die aus Frankreich über Saloniki gesandte Munition sür die russisch« Marine weiter* zudeiördern. Der Transport wurde bei der Donau-mündung aus den ruffischen 2500 Tonnendampser »Lyrill" und etnen anderen 1500 Tonnendampser iberladen, während die restliche Ladung, beiläufig 400 Tonnen, auf den russischen Kreuzer „Rurik" gebracht wurde. „Rurik" begleitete diese beiden Schiffe, um sie vor den Angriffen der Unterseeboote zu schützen. In einer Entsernung von beiläufig 80 Seemeilen von Odessa tauchten mehrere Unterseeboote aus, die beide Traneport chiffe torpedierten. „Rurik" eilte diesen Schiffen zuHilfe und versuchte die Mann-schast des „Kyrill" zu rette». Inzwischen wurden i»m Panzerkreuzer aus die Unterseeboote Granaten-schösse abgegeben. Die Unterseeboote torpedierten je-doch auch den Kreuzer. „Rurik" erhielt einen Tor« pedoichuß genau um halb 11 Uhr vormittag» und verschwand eine Stunde später IpurloS in den Wellen, Ueber daS Schicksal der Manvschast fehlt jede Nachricht. Aus Lladl und Band. Todesfall. Freitag ist hier Herr Franz Flu-cher, Südbahnbttiensteter i. R., nach kurzem schweren Leiden im 67. Lebensjahre gestorben. Auf dem Felde der Ehre gefallen. Sm4. d. hat an der Jfonzofront der gewesene Kaufmann Herr HanS Sutter als Landsturmfeldwebel im Alter von 42 Jahren den Heldentod gesunden. Der Gesallene, ein geborener Gonobitzer, war ein Bruder des RechtöanwalteS Herrn Dr. Joses Sutter in Hallein. Beförderung. Herr Richard Peer in Cilli wurde in der Land»uimersatzkompa»ie deS 87. Infanterieregimentes zum Leutnant befördert. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der ChristuSkirche um 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Gottesdienst statt. Zweiter evangelischer MilitLrgottes-dienst in Eilli. Es war eine überaus erhebende Feier, als am Dienstag in den Abendstunden zahl-reiche evangelische verwundete und unverwundete Krieger aus unserer Stadt, zum Teile mühsam auf Krücken, zu unserer evangelischen Kirche zpgen. Re-sormierte, Lutheraner und Unitarier, Deutsche und Magyaren saßen brüderlich vereint im stillen Gottes-hause und lobten in ihren Muttersprachen die großen Taten ihres Gottes, der sie mitten im heißen Kamps-getümmel bewahrt und gerettet hatte. Feldkurat Pfarrer Wilhelm Mühlpsorth feuerte in deutscher Sprache mit wuchtigen Worten zum heiligen Kamps fürs Vaterland an. Feldkurat Karl von Mesko trö-stete mit warmen Worten seine verwundeten magya-rischen Brüder. Auch die Ehoräle wurden deutsch und magyarisch gesungen und nach einer stillen, inni-gen AbendmahlSieier erbrauste auS den Kehlen der braven Helden unsere gewaltige Volkshymne sowie der eigenartig schöne Hymnus unserer magyarischen Brüder. So hat der Krieg, dieser große, ernste Er» zieher, wie draußen auf dem Schlachtfelde, fo auch in unserem deutschen Gotteshause die sonst geschiedenen Völker im Höchsten innig vereint. Kaiser Geburtstagsfeier im Kriegs-jähre 1918. Wie bekannt, wild der Erlös der Kaiser GeburtstagSfeierlidjkeiten im Lande Steicr-mark einheitlich KriegSsürsorgezwcckcn und zur Stär-kung des Steicrmärkischen Witwen-, Watsen- und Invaliden-Kr'egsschrtzeS verwendet werden. Allent-halben haben sich im Lande in den meisten Städten, Märkien und Ortschaften bereits Ortsausschüsse gebildet. Voran ging die Landeshauptstadt Graz, in welcher bereits seit Wochen ein Ortsausschuß an der Vorbereitung großangelegter KaiserhuldigungSseier-lichkeiten arbeitet. Da die Zeit drängt, ergeht an jene Gemeinden, in welchen Ortsausschüsse bisher nicht gebildet wurden, das dringliche Ersuchen, ehe-stenS an die Zuiammenstellung von Ortsausschüssen zur Vorbereitung der Kaiserhuldigungsseierlichkeiten zu schreiten und die« der Zweigstelle deS KricgSsür-sorgeamleS, Graz. Sporgasse 29, besinnt zu geben. Ein deutfchösterreichischer Städtetag. Im Salzburger Gemeinderate stellte Schulrat Doktor Krögler den Dringlichkeitsantrag, aus die Einberufung eines deutschösterreichiichen Städtetages hinzuwirken, der sich mit den neuen, vom Kriege gewiesenen Richt-linien der Kommunalpolitik zu beschäftigen hätte. Der Antragsteller hält die Gemeinden für verpflichtet, die Lebensmittelversorgung auch im Frieden zu or-ganisiereu oder zu kommunalisieren. Der Städtetag sollte hiefür ein einheitliche» Vorgehen festlegen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit zum Beschlusse erhoben und ist gewiß sehr zu begrüßen. Entfernung von Fremden aus Stadt und Bezirk Marburg. Die Marburger Zei-tung meldet: Dem Vernehmen nach soll in den nach sten Tagen an alle Ortsiremden, insbesondere an die aus dem Süden eingelangten, die behördliche Aufforderung ergehen, die Stadt Marburg und deren nächste Umgebung zu verlassen, und ihren Auf-enthaltsort außerhalb des Bezirkes Marburg nach Norden hin zu verlegen. Die Personen, welche durch diese Maßnahme getroffen werden, werden gut daran tun, sich rechtzeitig sür die Abreise vorzubereiten. Ausschaltung des Italienertums im Handel und Gewerbe Oesterreichs. Vor Kurzem war ei» vom Oberbaurat Pirl verfaßter Ausjatz in Kärntner Blättern erschienen, worin aus die vollständige Beseitigung der Verwendung von italienische» Ziegel- und Bauarbeitern hingewiesen wurde. Hiebei wurde an den Landesausschuß die Bitte gerichtet, die in dem Aussatze enthaltenen Vor-schlage n-lazeblatt aus Seidenpapier zu entfernen, weil eS ohnehin heranSgeriffen wird. 5. Die Briefe offen aufzugeben, da geschlossene, als unzulässig, zurückge-stellt werden — und auf der Rückseite den Aufgeber ersichtlich zu machen. 6. Kartenbriefe wegen der Schwierigkeit der Eröffnung und 7. Ansichtskarten mit für die Kriegführung wichtigen Orten, Brücke» und Eisenbahnen nicht zu verwenden, da letztere von der Weiterbeförderung ausgeschlossen sind oder unter Umständen der Beschlagnahme verfallen müßten. Von , der k. u. k. Militärzensurkommission in Cilli. Soldatenbegräbnis. Das Begräbnis des im Resersefpitale verstorbenen Landsturm-Jnfante-risten Karl Langer des Jnf.-Reg. Nr. 100, welcher an den Verwundungen vor dem Feinde erlegen ist, findet am 17. Juli um 3 Uhr nachmittags von der Leichenhalle deS städtischen FriedhoseS aus statt. Lichtenwald Evangelischer GotteS-dienst findet morgen Sonntag um halb 5 Uhr nach-mittags im Saale des Neuhdm in Lichtenwald statt. Jedermann hat freien Zutritt. Schutzvereinsarbeit im Kriege Die Krieger der verbündeten Kaiserreiche halten nun schon bald ein Jahr lang einer ungeheuren Uebermacht von Feinden wacker stand. Mag sein, daß die Gegner auch in den äußeren Machtmitteln unseren Truppen nicht ebenbürtig sind, aber ihre riesige Ueberzahl konnte dadurch nicht ausgeglichen werden. Es ist vor allem die geistige und seelische Kraft unserer Krieger, die sie nicht bloß zu mutigen Kämpfern, sondern zu Helden macht. Jede sittliche Kraft hat ihren ?oden in einer festbegründeten Gesinnung und Ueberzeugung. Unser Volk hat feste Begriffe von Ehr«, Freiheit und Vaterland, von der Treue für Volk, Kaiser und Reich. Es hat aber auch vor allem ein lebendiges Gefühl für Recht und Unrecht und die Erkenntnis, daß dieser Weltkrieg, zu dem die Feinde durch den Dopvelmord an dem Thronfolgervaar den Anstoß gaben, zugleich eine ununterbrochene Folge von gröb» ftert Rechtsverletzungen ist, hat den gerechten Zorn entfacht und unsere Kraft inS Ungemeffene vermehrt. Der Krieg ist furchtbar und wird mit furchtbaren technischen Hilfsmitteln geführt. Natürlich auch von uns, denn jede Schonung deS Feindes wäre Vernichtung unserer eigenen Brüder, Söhne und Väter. Ein um so freundlicherer Gedanke ist. daß die echt deutsche Schlichtheit deS Gemütes und der zarte Sinn für ideale Freuden des Lebens unsern Kriegern auch inmitten des Schlachtendonners nicht verloren geht, und aus ungezählten Feldpostmeldungen wissen wir, daß im Felde die deutschen Dichter zu Ehren kommen, daß im Schützengraben selbst Dichter erstehen, oaß traute Weisen gesungen werden und die Heimatl ebe die feinsten Blüten treibt. Vor allem ist eS das Lied, das unsere Soldaten froh und freudig stimmt und sür ihre schwere Pflicht begeistert. Daß unsere Trup-pen angestrengt marschieren und dabei noch Kraft und L^st finden, zuweilen auch ein Lied zu singen, ist den' Feinden ein besonderes Geheimnis. Welche machtvolle Wirkung aber Musik und Gesang ausüben, weiß jeder, der je ein schönes Lied, einen feierlichen Chor in der Kirche, am Grabe oder auf einem Fest-platze i» echter Stimmung und mit Andacht aus sich wirken ließ Und wer wollte berechnen, welche Fülle von Kraft und Mut, von Hoffnung und Zuversicht, die Deutsche» aus einem einzigen Liede geschöpft haben: der „Wacht am Rhein". Wenn auf den Schlachtenfcldern in Rußland die österreichischen und die reichsdeutschen Stammesbrüder in geschlossenen Formationen da und dort zusammenkommen, welch eine Seligkeit, zu fühlen, wie die jubelnde Bcgei-sterung zusammenflutet im hrrlichiten Kampflied?, iu den Klängen der .Wacht am Rhein". .Freuen wir uns. daß diekes einzig schöne Lied nun auch in den Schulen gesungen wird. Bekanntlich war das nicht immer so. Und wenn unsere Krieger die Me-lobte und die Strophen der „Wacht am Rhein" ken-nen und können, so ist dies leider kein Verdienst der Schulbehörden, wohl aber eine Arbeit der nationalen Vereine und der Schutzvereine. Es wird wohl ge-legentlich über die Bedeutung der Lchutzarbeit mit Beziehung auf den Krieg noch eingehender zu fpre, chen fein. Für diesmal möge genügen, zu sagen: Und wenn die Schutzvereine sonst kein Verdienst hät-ten, als daß sie unser Volk durch den Schatz hehrer nationaler nieder bereicherten und damit auch unsere Krieger in großen Augenblicken zur flammenden Be-geisterung emvortragen, es wär« ein Verdienst, groß genug, den Dank des Volkes zu verdienen. Schwere Verletzung eines Landsturm-Mannes. Am 9. Juli srüh wurde der Landsturm-mann Gjuro Katolinic auS Kroatien in der Station Cilli vom Zuge überfahren und ihm der rechte Fuß oberhalb des Knöchels abgetrennt. Katolinic glitt beim Aufspringen auf den bereit» im Fahren be-griffenen Zug aus dem Trittbrett« aus. stürzte und kam unter die Räder. Der Schwerverletzte wurde in das Cillier Garnifonslpital übergeführt. Gegen die Läuseplage. Ein gemütlicher Bregenzer preist folgendes Mittel gegen die Läuse-plage an; das einfache Rezept dürfte nicht bloß un« feren Kriegern im Felde, sondern auch in anderen Lebenslagen von Vorteil sein. Das Rezept lautet: VANA LAUSAM HORIS PAX DRÜX BISG0R1S DaS Mittel kann mancher anwenden, ist auch für viele verständlich, die nicht Latein und Medizin studiert haben. Es hilft sicher. Gegen die Fremdwörter. Da« Deutsche Volksblatt veröffentlicht folgendes Gedicht, das Wo-chingerS Gasthof in Traunstein, Oberbayern. ichmückt. „Grüß Gott" fei unser deutscher Gruß! Adieu laß weg beim Scheiden! „Auf Wiederfeh'n" dir dienen muß, DaS Fremdwort zu vermeiden. „Verzeihung" zur Entschuldigung sprich, Anstatt Pardon, dann lob' ich dich. Dom Eisenbahnzuge überfahren. Am Sonntag nachmittag» wurde zwischen den Stationen Sagor und Trisail der Ltreckenbegeher Johann Tutner aus Steinbrück von einem Zuge überfahren. Während der Ueberführung nach Steinbrück erlag er fernen Verletzungen. Regelung des Verkehres in Rinds-und Rohhäuten. Vom 14. Juli d. an darf ein Verkehr in Rinds- und Roßhäuten nur noch den Bestimmungen der Ministerialverordnung vom 12. Juli d. I stattfinden. Wer sich mit der Gewinnung oder dem Verkaufe von RindShäuten und Roßhäuten be-faßt und nicht ausgenommen ist, ist verpflichtet, feine Vorräte in bestimmten Zeitabschnitten der Häute- und Lederzentrale-Aktiengefellschast in Wien zum Kaufe anzubieten. DaS erste Anbot ist am l7. Juli an die Häute- und Ledtrzentrale.Akliengesellfchafl in Wien abzusenden und zwar über die am 14. Juli vor-handenen und die bis zum 17. Juli zuwachsenden Vorräte an RindShäuten und Roßhäuten. Für daS Anbot sind die bei den Handels, und Gewerbekam-mern aufliegenden Vordrucke zu benützen. AuS diesen sind auch alle weiteren Borschritten zu ersehen. Die Handels- und Gewerbekammer in Graz fordert alle AndotSpfl!chtigen ihres Sprengels auf, diese Vor-drucke bei ihr sofort anzusprechen. Die Anboispflicht entfällt in folgenden drei Fällen: 1. Fleischhauer und Schlächter dürfen ihre Vorräte auch weiterhin an diejenigen abgeben, denen sie RindShäuie und Roßhäute in der Zeit zwischen 1. und 31. März geliefert haben; 2. Häuteeinkäufer, die sich während der Zeit vom 1. bis 31. März mit dem Einkaufe von RindShäuten und Roßhäuten für einen einzigen Ledererzeuger gewerbsmäßig befaßt und diesen Ein-kauf für denselben Ledererzeuger bis zum 14. Juli fortgesetzt haben, dürfen an diesen Ledererzeuger auch weiterhin liefern; und 3. Rohhäutehändler, die in der Zeit zwischen dem 1. und 31. März d. I. an solche Ledererzeuger geliefert haben, die in ihrem Le-triebe wöchentlich im Durchschnitte nicht mehr alS 50 Stück Rohhäute verarbeiten, dürfen an diefelben Le-dererzeuger die in ihrem Betriebe notwendigen RindS-häute und Roßhäute auch weiterhin liefern. Leder-erzeuge? die Vorräte an Rindshäuten und Roßhäutcn zu veräußern beabsichtigen, haben diese der Häute-und Lederzentrale-Aktiengesellschaft in Wien ;ua Kaufe anzudieten und zwar gleichfalls unter Benützung der bei den Handels« und Gewerbekammer» aufge-legten Vordrucke Desgleichen haben sich die Leder-erzeuger behufs Zuweisung vou Rohhäuten an die Leder- und Häulerentrale-Aktiengefellschafl in Wien zu wendeu und dieser die in der Minifterialverord-nung vorgeschriebenen Angaben zu machen. Schließ-lich hat jeder Ledererzeugcr jene Häuteeinkäufer, die nur sür ihn einkaufen dem k. k HandelSminisieriu» unverzüglich namhaft zu machen. Die Handel«, und Gewerbekammer in Graz ist bereit, den Interessenten ihres Sprengels VerordnungSaddrucke. auS denen alle weiteren Einzelheiten ersichtlich sind, kostenlos z« überlassen. spendet Zigaretten für unsere verwundeten! Für durchfahrende und ankom-wende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle am Bahnhöfe, für die in den hiesigen öpitälern untergebrachten beim ötadtamte abgegeben werden. Jeder spende nach seinen Kräften. Der Bedarf ist groß. Ein Urenkel RadetzkyS gefallen. Der Oberleutnant in der Reserve im Radetzky Hiifo renregiment Nr. 9, Graf Bela Wenkheim, hat aa 12. Juni auf dem nördlichen Kriegsschauplätze da Heldentod gefunden und wurde von seinen Kamera-den in der Ortschaft Horodenka provisorisch bei-gesetzt. _ tzotentille für den Monat Juni. Elisabeth Skorz. 27 Jahre, Dienstbote. Geor-gine HauSmann. 62 I., JngenieurStochter. Dr. Johann Riebl, 70 I., Arzt. Leonardo Basich, 70 Jahre, Arsenalmeister auS Pola, Jakob Gorrup, 62 Jahre. Volksschullehrer i. R. — Im Allgemeinen Krankenhause: FrinziSka Herzig. 22 I, Wäscherin auS Cilli. Viktor Schibanc, l3 Monate, KeuschlerS-kind aus Reukirchen. Johann Stanek, 52 I., Küster aus Cilli. Anna Oset, 11 I.. Schülerin aus U»-gebnng St. Georgen. Johann ReSnik. 58 I.. Se> meindcarmer aus Tüchern. Anton Mestinschek, 70 Jahre. Taglöhner auS St. Hemma. Elisabeth las, 59 I, NotarSwitwe auS Cilli. Valentin Pozel-schct, 65 I, Gemeindearmer auS Umgebung eankt Maiein. Theresia Struß. 55 I., Fiaker»gattin ant Cilli. Barbara Kodrin, 84 Jahre, ÄuSzüglerin aui Weratsche. Gertrude Starkl. 75 I., OrtSarme wi Umgebung Cilli. Georg Zupanc, 52 I., Fabrik»-arbeitn auS Praßberg. Agnes Zupanc, 25 I.. Fa-brikSarbeiterin aus Gaberje. Jakob Rodida, 03 I., Pferdeknecht auS Unterkötting. Maria Kerfch, 65 Näherin aus Cilli. AgneS Ribitsch. 79 I.. Se< meindearme aus Umgebung St. Georgen. Mari» Javerschek, 24 I., Goldarbeiten« auS Cilli. Johann Cater, 25 I., Nachtwächter auS Umgebung (Mi. Josef Leber, 55 I., Oberbauarbeiter aus Grobelno. Maria Lchoschko, 65 I., FabrikSarbeiterSgattin ant Umgebung Cilli. Johann Kastelic, 12 Jahre. «Lchu-ler auS Trisail. — Im k. u. f. Reservespual: Anton Zoch, 4l I., Landsturm-SanitätS-Soldat ani Trieft. Feder Jvanc Baj»a, 26 I., Zugsiühnr. Alexander DudaS, 23 I., Getreuer des 46. ZX. — Im k. u k. GarnifonSspital Nr. 9: Zak«t Biric, 35 I., Infanterist des 17. JR. Zohliw LaSzSzuk, 31 I. Heinrich Lochner. 20 I. Gmiev?k Berto, 21 I., Infanterist des königl. italienische» 41. JR. Johann ,>rredl. 33 I , Korporal t>» 4. Train Division. Franz Knafelic, 25 I. Frnq Stach, 17 I. — Im k. k LandwehrmarodeahauS; Franz Friedl, 31 I., -Infanterist deS 2. LwZA. Schrifttum. Inselbücherei, neueste Reihe, zehn San*. Auch diese neuesten Bände der hier schon oft erwähnten Jnselbücherei sind mit Rücksicht ans Dir große Zeit ausgewählt, ohne daß der Verlag -csoch in den Fehler verfällt, nur zeitlich wertvolle« ze MM Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für HanS n»d Familie. K»«vt«S»öeirage bet „Pent(fitn Macht" ta ftlffi. Nr. 29 .Die ©übmart" erfcheint jeden Sonntag aU unentgeltliche Beilage für die Leser der „Deutschen Wacht". — Einzeln ist »Die ELdmarl" nicht käuflich 1915 (Nachdruck veiboten.) Am Zeichen des Krieges. Noyelette aus Rom von W. v. Erlen. ..Hoch der Krieg!" Donnernd schallt eS durch die vieltausendköpfige Menge vor demOuirinal in Rom. Donnernd pflanzt sich der Rus fort über den Spanischen Platz und die Via Eondolti, und wächst an zu tumultarischer Be« geisterung, wo die Karossen der reichen Forrestiere über den weiten Eorso Viltorio Emanucle jagen biö hinunter zur Piazza Venezia. Wie an Festtagen hänge» vo» dcn Balkons bunte Teppiche herunter; in den Fenstern liegen Frauen und Mädchen mit Blumen in den Händen. ES regne« süßduftende Viil« chen, zarte FrühlmgSrvseu und Maßliebchen. „Ev> viva l' Jtalia!" jauchzt die freudetrunkene Menge. Jetzt beginnt die große Glocke deS Kapitals zu tönen. Schon ist ein Vorwärtskommen auf deu Stra-ßen kaum noch möglich. Und doch drängt jetzt alles nach dem Senatorenpalast, von dem Fahnen flattern. In der Ferne wird das Absingen vonRationalliedern laut uud kommt näher und näher. Ein langer Zug von Demonstranten naht sich dem Palast. Aus dem Kapitol harrt eine unabsehbare Menschenmenge. Aus der Höhe der berühmten Doppeltreppe stehen Fürst Ealonna, der Bürgermeister von Rom, und sämtliche Stadträte. Jetzt beginnt Ealonna zn reden. Flammend vo i Patriotismus fließt seine Rede; von dem Traum Italien» und dem LchmerzcnSschrei Italiens, das italienische Vaterland vollständig wiederherzustellen. Und von dem festen Vertrauen, daß die Fahnen Italien» siegreich über dcn Alpen und auf dem Meere flattern wnden I Zündend sollen die Worte in die Seele de« ver« blendeien Volke», zündend, wie die tosenden Hoch-rufe, die jetzt die Luft durchschwirren: „ES lebe der König! Es lebe Italien!" Dessen Bündnisbruch — dessen Beraubung?« absicht — alles, alles geht unter in Verblendung und Leidenschaft und fanatischem Jubelgeschrei: .Hoch der Krieg!" Bis hin zu der Spanischen Treppe dringt der Tumult; kein Bettler ist heute hier zu finden; sie haben die erhofften Soldi im Stich gelassen und sind den Lockrufen des KriegspöbelS gefolgt. Auch die Maler, die sich hier ihre Modelle ho> len, fehlen heute. Einsam nur kauert ein Mädchen auf der Treppe. Es hält die Aime unter dem Haupt verschränkt, daS lauschend emporgerichtet ist. DaS verklärte Licht des sinkenden TageS liegt ans den klassischen Zügen, die wie aus Bronze ge-schnitten erscheinen; in den großen tiesschwarzen Augen brennen Angst und Erwartung. „Er — kommt — nicht. Er hat — fliehen müssen mit den anderen . . . oder . . Luisetta Motti mag den Gedanken nicht auS> denke» Aber er läßt sich doch nicht bannen, kehrt immer wieder: sie sieht im Geiste den schönen Deut-schen, den heißgeliebten, vergötterten Mann, von ihren Landsleuten cesangen genommen . ... die Greuel-gefchichten von den in Gesangenschast geratenen Deutschen währcnd dieseS europäischen Krieges erstehen vor ihrer angstgehetzten Phantasie. Und einS däucht ihr feisenfest : daß dieser schreckliche Krieg, dcn Jtalicn will, sie von ihm sür immer trennen — daß sie den Geliebten niemals wiedersehen irird. Plötzlich sährt Luisella auf — Schritte werden laut. Alles BLt dringt ihr zum Herzen. Ist er es? Doch die zitternde Hoffnung erlischt wieder. Ein .er-lumpter, kleiner Betteljunge ist cs, der daher kommt Als er sie erblickt, beginnt er zu lausen, gerade aus sie zu. In der braunen, schmutzigen, kleinen Faust hält er ein Burschen. Luisella» Atem fliegt. Ist das Brieschen sür sie? Da sagtS der Junge auch schon: «Ein Galan-tuomo hals mir gegeben sür die Signorina Luisella Mottt." Für einen Lire Bringerlohn erhöht der Beppo großmütig ein Modell zur Signorina. AI« die Mtnschenwogtn zur Spanischen Treppe branden, ist diese leer. Da« vrleschen aus der Brust geborgen, mit einem Gefühl von Seeligkeit und Ver« nichtung zugleich, schleicht Luisella hinaus nach Sa» Eustachio, wo das Hau« ihrer Pslegeeltern liegt. „Abasso la Guerro!" gellt eS wohl von 100 Kehlen. Drohend erhobene Fäuste. Der Schrei: „KriegS-Hetzer I Volksversührer!" bricht in stammender Wut auS dtm Hausen hervor. Eine triumphierend tobende Menge überbietet die Gegner: „Hoch der Krieg l Evviva f Jtalia!* brüllt die Masse. Handgemenge entstehen — ein wü-tender Tumult hebt an. Die drohend erhobenen Fäuste werden niedergerungen Karabiner blitzen. Die Poli» zei schreitet ein. Einem der Kriegsgegner Ist ei ge-lungen, ein Flugblatt aus seine» Stock zu spießen, dcn er hoch hebt. Weithin leuchten die Worte: „Ein Meer von Blut und Tränen wird der Krieg vber daS italienische Volk auSgießen! Der Krieg ist nicht notwendig, Italien kann seine erträumten Ideale auch aus sriedlichem Wege erringen!" Im Nu ist die Schrist heruntergerissen, der Ver-wegen« gefesselt und abgeführt. Die Masten zer-streuen sich ; nur die Kriegsgegner stehen in Gruppen, murrend und drohend — und vor den Hütten tu-schelnd und eifernd die Weiber. Hier in dem Ar« beiterviertel San Eustachio ist die Mehrzahl gegen den Krieg. Aber eS fehlt auch nicht an Kriegshetzern, die ihren Vorteil zu sehen glauben in dem Krieg, und auch Deutschenhasser gibt eS hier — sanatische Deutschenhasser. Eben ballt ein junger Lazarone die Faust und hebt sie drohend nach der Richtung hin, »•) die Stadt litjt, und dabei stößt er hervor: .Gestern ist er mir noch begegnet — er ist also noch hier, der verruchte, goldbärtige Teulone! Aber die Stund« der Rache — zusammenschlagen wollen wir die ganze Rasse! — ist nah. Zuvor aber — zuvor —" Rachesunkelnden Auge» wendet er jählings dcn Kops, denn eine Hand hat sich aus seine Schulter gelegt. Sein Blick trifft in ein gleichfalls stammend« Angei'paar: „Antonio!" „Ha — Franzesko, Du? Zurück von Albanos? Einberufen? Ich auch. ES lebe der Krieg. „Ja, nieder mit den Bedrückern! Nieder mit den Oesterreichern l Nieder mit den Deutschen l" ,.Und — den Deutschen!" fällt Antonio ein. Und — dem Deutschen", murmelt auch FranceSko Molli. und über sein Gesicht, braun und kühn wie das eines BersaglierihauptmannS, zuckte es wild. .Galt Deine Drohung, die Ich mltanhörte, auch solch einem, An« tonlo?" Der sieht den NachbarSsohn an, so sonderbar. „Bist lang: sort gewesen, Franzriko, sonst miißlest Du wissen, waS alle Leute In San Eustachio wissen, daß Deine Pflegeschwester, die Liusella — bei allen Heiligen! ste ist schön geworden, schön wie die Ma> donna selber! — dem deutschen Maler — verflucht sie er! — dem TedeSli von Hollen — Modell steht." Der zischende Lau», der sich hierbei dtm Antonio entringt, besagt mehr noch als die Worte. Der Franzesko ist bleich geworden, sehr bleich. Er starrt den Sprecher an, fragt aber nichlS und erwidert nichts. Im nächsten Augenblick ist er im elterlichen Häuschen verschwunden. Gleich darauf gellt von dess«, offenen Altan her eine kreischende Frauenstimme: „Per Bacchio daS Mädchen ist nirgends zu finden!" Drinnen hat Franzesko sich seiner Mutter ge-nähert. Seine Augen scheinen Blitze zu schießen aus die lotterig gekleidete Frau herab; mit eisernem Druck umspannen seine Finger ihre Handwurzeln: „Die Luisella war Dir anvertraut von ihrer sterbenden Mutter, einer braven Frau! Rede! Wie kannst Du eZ veraulworten vor der Toten, daß Du'S zugegeben, daß ihr Kind Modell steht!' „Du Strauchdieb, geh mir aus dcn Augen! Deine Mutler so anzusahren, bloß weil sie in ihrer Armut ausgespäht hat, wo es 'n paar Lire zu ver-dienen g bt!" „Sündengeld ist'S!" ..Danach mußt Du die Luisella fragen!-- Hast Dich früher nimmer um sie gekümmert. Run Du zurück, gehen Dir die Augen auf, und wie 'ne Flamme springt die Liebe Dir ins Herz! —" „Heda, Ihr Streiter, wißt Ihr es schon!" ruft jetzt am Eingang ein großrr ältlicher Mann. ES ist Luigi Motti. Und zu Frau und Sohn gewendet, fährt er aufgeregt fort: „Die Zahl der italienischen Deserteure wächst! 120 Einberufene aus Como sind mit ihren Gewehren und Munition nach dem Monte Eamprino geflüchtet! Es ist zu blutigen Zusammen-flößen mit dc« Grenzposten gekommen; die Earabi-nieri machen J>rgd aus die Ausreißer —" „Eine Sünde und Schande ists, daß solche Ele-mente unter un« sind!" flammt Franzetko auf. „In Mailand dagegen lodert der Deutschenhaß", suhr Luigi Motti fort. „Das Bolk dort zieh« in Scharen von Haus zu HauS der Deutschen und zcr-stört alles ! Die Möbel werden aus den Fenstern ge-stürzt und dann angezündet —" Wie ei» Blitzstrahl zuckte eS bei diesen Worten aus in den Augen des Franzesko. Die Mutter aber ruft: „So steht« t ? D« 58) vertritt diesmal die Kriegs« lynk. Waffen«irren, Trotzmui. Siegersreude klingen prächtig daraus wieder, mahnen an alte Siege und lassen unS der neuen freuen. Ein Stück GeschichtS-darstellung, als Muster deutscher Sprachfertigkeit und Anschaulichkeit bringt das 165. Bändchen. Es ist Schillers Geschichie der Belagerung von Antwerpen in den Jahren 1584 und 1585, wie um das heiß-umstrittene Antwerpen gekämpft wurde, erinnert so ganz an die jetzigen Kämpft um Antwerpen und in Flandern. Durchbrochene Damme, Ueberschwemmun-gen, Sprengschiffe und andere höchst gefährliche und sinnreiche Maschinen wurden damals, sowie heute verwendet. Der Vergleich drängt sich unwillkürlich auf. Uno danim muß jeder dieses selten gelesene ©rrk Friedrich Schillers lesen, der ein lebendiges Wissen von der Vergangenheit mit Beziehung zur Gegenwart erhalten will. AuS großer Zeit berichtet auch Band 162: Weimars Kriegsdrangsale 1806 bi« 1812, nach Berichten, Bliesen usw. von Zeit-zniosfen, gesammelt und herausgegeben von Fried« nch Schultze. Prächtig, auch in der Art der alten Darslellunz, sind Friedrich Nikolais „Anekdoten von Friedrich den Großen, herausgegeben in den Jahren 1788 bis 1792 (Band 159). Politisches dringen die Bände 166 uud 164. Reden Bismarcks nach feinem Ausscheiden aus dem Amte, und „Krieg und Friede 1870 im Briefwechsel strouß'Reanan.Car« lqle". Eine spannende Erzählung über Erlebnisse bei der französischen Fremdenlegion enthält daS 167. Bändchen, in dem Wilhelm Weigand schlicht und ergreifend eine Geschichte .Wendelin" erzählt. Fern von f:nsationslüsterncn Qualschilderungen berichtet er über die Leiden ergreifender, als es eine der vielen .FremdenlegionSerzählungen" vermag. Wir hoffen, in kurzem die neue, eben erschienene Jnselreihe bald besprechen zu können. Auch sie bietet, soweit wir Einblick gewonnen haben, vom Guten daS Beste a»S deutscher Kunst und Wescn. G. Genchtssaat. Eilli, am 14. Juli 1915. Der falsche Matrose. Der 18 Jahre alte Schlossergehilse Joses Löff-ler auS Wien war bis zum 11. Februar 1915 in Pola bedienstet und wollte an diesem Tage die Heimreise nach Wien antreien, besaß jedoch nur so-viel Geld, um sich die Fahrkarte bis Divicca lösen zu können. Im Zuge traf er einen Matrosen der Kriegsmarine, der ihm nun seine Unisormstücke zur Verfügung stellte. Löffler legte die Uniform an und behauptete gegenüber dem Südbahnkondukieur, er hab« feine nach Wien lautende Marschroute sowie sämtliche AnSweispapiere verloren. Er gab an, er sei von Pola zu dcn Donanmrnitoren kommandiert worden. Diese unwahren Angaben machte er auch gegenüber dem militärischen Bahnhoskommandanten in Steinbrück, der ihm Glauben schenkte und eine Marschroute nach Budapest ausstellte. Jedoch noch vor der Weiterfahrt des ZngeS kam es zu Tage, daß Löffler kein Angehöriger der Kriegsmarine sei und die Uniform unberechtigt bloß zu dem Zwecke trage, um sich die freie Fahrt nuf der Südbahu zu erschwindeln. Löffler war vor Gericht der gefchilder« icn Tathandlung vollkommen geständig. Er wurde vom Kreisgerichle Cilli zu einem Monat KerkerS verurteilt. Aus Rache ein Pferd erschlagen. Wie schon seinerzeit berichtet, hat der 30 Jahre alte Kutscher Anton Wresounig auS Uuterkötting am 27. Juni aus Zorn darüber, daß ihm das Verlas-fen fetneS DienstorteS nicht gestattet worden war und daß ihm das um 5 Uhr nachmittags begehrte Mittageffen verweigert wurde, bei seiner Dienstgebe-rin Adele Dccko in Unterkötting zuerst in der Küche sieben Glasscheiben zertrümmert und sodann einem Pierd mit einer Hacke dreimal auf den Kopf ge-schlagen, so daß eS zusammenstürzte und wegen der Verletzungen geschlachtet werden mußte und Frau Adele Decko einen beträchilichen Schaden erlitt. Am gleichen Tage erhielt Wresouuig von der Dienstge-becin einen Betrag von 6 K als Wochenlohn auS-bezahlt. Wresounig nahm daS Geld an, ohne dar-aus aufmerksam zu machen, daß ihm der Lohn schon von der Köchin Anna Gajschek ausgefolgt worden war. Der Rohling hatte sich vor dem KreiSgerichte Cilli zu verantworten. DaS Urteil lautete auf vier Monate schweren KerkerS, ergänzt durch eine Faste wöchentlich. beste tlahrung für- __ 5äughnge. Minder. Rekonvateszen re-nach Magen-* Oarmerhranhungen Jederzeit erhältlich. Probedose und lehrreiche Ärztliche Broschüre Ober Kinderpflege gratis durch die Nestle's Kindermehl-Gesellschaft, Wien. I. Biberstrasse 7 8. MATTONI'S EINZIG IN SEINER /ANALYTISCHEN [ BESCHAffCNHEIT,': BESTES | ALTBEWÄHRTES FAMIIIEN-6ETRÄNK. GIESSHUBLER Der Spar und Yorschuss-Yerein r. G. m. u. H. : in Cilli - übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 s/4 °, o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4s/«°/o aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. Wohnung 2 Zimmer, Köche, Speisekammer, Gartenanteil, Gasbeleuchtung und Wasserleitung, ist in der Villa Holmfried ab 1. August zu vermieten. 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Irma Kweder Hubert und Walter Plevnik Enkel. , ,5 M .-v Vorzügliche steirlsche Gebirgsweine Gonobitzer, Kirchstätter. Trennen-herger, feine milde Luttenberger Weine ausdem Weinbaueebiete Kaager-Friedau, aromatische Wiseller Wein«, rot und weiss, sowie kräftige wohlschmeckende Dalmatiner Blutweine, verkauft u. versendet zu sehr mässigen Preisen in Fässern von 60 Liter aufw. Otto Küster, Cilli Weinkellerel im Sparkassugebäude. I I 1 I Mir ist unwohl, idi kann nicht csseu. fühle Kopfschmerzen. n» «fcifcru Iräzi meist (ist Aize». oorr wange Itzaft fnnftiontc* I rciide »'rida»»nq»°r»«»e Schuld. D«s« I Maqru Titten tbn immtr BittHx. «wen I tttfli mit lim Tfgelinätijr« f»n I Aaiser's | = Magen- = , PfeSermüni-Caramellen einqklehl »»>». Im al» I Hauim.Iicl »»Kr»!, «,gn>. »ld, coMtcrikii, »crich »,« [ Km Staat«. P-kcl »0 ,»d to ©<«tt (ifi: Cllo 6ill ««Hl 1 o.. «poitifte i«t lüarii. I Iltis. IB. »»«»> Zo»»» | Kicdl-r. Stoatrte; s. , Sp-ch r-, \nt fRariatWi Gonodty; HaaS €ifiniDcr- | d„, Wann; «. Wangn. e»ll- cdtDt.slt'jilittf. ; *»r»iti« Hn,. r.vvid-i-, «Döi['i#-eiiiiliHi»ig 64rijtleitung, Verwaltung Druck und Bnlag: Bercinsbuchdruckmi „C«leja" in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidlo.