^ SS Areitag den 17. Mai 1878. IVII. Jahrgang «arburger Settung" erschelnt jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preis, - für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig 1 si. SO kr: für Sustellung ins Haus monatlich 1v kr. mit Postverseodung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Jnsertionsgebühr 8 k. pr. Aeile. Vtvtrblicht A«fgabt«. lSchIu».> Fragen wir nun, was die Staattregierung für die Hebung der Industrie thun könne, so tritt uns dieselbe zunächst in ihrer Eigenschaft als Käufer, d. i. als Publikum, elUgegen. Die Staatsregierung ist im groben Maßstäbe Käufer industrieller Erzeugnisse auf Grund öffentlicher Ausschreibungen. Dab die bisherige Methode der Ausschreibungen oder Submiffionen mangelhaft, zum Theil sehr unrichtig gewesen, hat man mehrfach nachgewiesen. Es bahnt stch aber jetzt eine Aenderung an. Im preudischen Ministerium und, wenn ich nicht sehr irre, auch in andern, beschäftigt man sich ernstlich mit der Feststellung derjenigen Methode der Ausschrei« düngen, bei welcher die Konkurrenz der Qualitäten, oder genauer gesagt: die Werth-Koiu kurrenz die Grundlage bilden soll. Möchte man doch an allen Punkten recht bald zu einem bessern System greisen! Wie sehr es in scheinbaren Kleinigkeiten noththut, möchte ich Ihnen an einem Beispiel zeigen. Für die durch das ganze Reich eingerichteten Standesämter wird der Papierbedarf regelmäbig nach dem Prinzip der Preis-Konkurrenz ausgeschrieben. Die Preise werden dabei so gedruckt, daß überhaupt die Möglichkeit, Papier aus Lulnpen dafür zu liesern, ausgeschlossen wird. Die Folge ist, daß Papiere geliesert melden, in welchen Holzstoff und andere Beimengungen eine solche Nolle spielen, dab die Papiere durchaus nicht dauerhast sein können. Nach zehn, sünfzehn Jahren werden wir debhalb die sonderbarsten Lachen zu erleben haben, indem der langsame, natür^ liche Zersetzungsprozeb bis dahin eine Menge von Aktenstücken so viel wie ausgezehrt hoben wird, welche sür das Wohl und Wehe von Familien von unschätzbarer Bedeutung sind. Wo die Staatsregierung Industrie treibt, hat sie Gelegenheit, gesunde Grundsätze zur Geltung zu bringen. Wir sehen dies auch z. B. in der Vergwerks-Jndustrie. An einer andern Stelle werden indessen in der neuern Zeit so gewichtige Einwendungen laut, dab sie zur Aufmerksamkeit auffordern. Es ist die Gefangenhaus-Jndustrie, die ich meine. Diese fängt an, ganz nach dem rücksichtslosen Prinzip der PreiS'Kon-kurrenz solche Einwirkung aus die freie Industrie auszuüben, dab man sich sehr ernster Besorgnisse nicht entschlagen kann. Es ist zu hoffen, dab auch hier eine sorgfältige, vorurtheilsfreie Untersuchung wegen der Zweckmäbigkeit der betreffenden Anordnungen stattfinden werde. Soll ich nun endlich lneiner persönlichen Ansicht Worte leihen über die Versahrungs-weise, welche der Staatsregierung, als höchster Behörde, verwaltender, wie gesetzgebender, hinsichtlich der Hebung der deutschen Industrie zu empfehlen sein werde, so glaube ich, daß sich die vielartigen Bestrebungen der Gesetzgebung, welche mancherlei sördernde Strötnungen zeigen, theils aber auch gegen einander gehen, mehr in eine einzige Richtung zusannnenziehen könnten. Es ist dies eine Richtung, in welcher die Feldrttfe: „Hie Freihandel" — „Hie Schutzzoll!", die heute accentuirte Partei-Parolen sind,' an Schärfe des Gegensatzes verlieren würden. Diefe Richtung ist diejenige, daß mau die Industrie als nationale Sache auffaßt, die deutsche Industrie als Rational'Jndustrie ansteht. Für eine Nalional-Jndustrie ist es nie-Mals der Gesetzgeliung gleichgiltig, ob geringe oder ob vortrestltche Waare gefertigt werde, ob die Gewerbetreibenden einzelner Zweige einander bis zu gegenseitiger Vernichtung bekämpfen, oder ob diese sich erhalten und entwickeln; sür die Rational-Jndustrie wird die Gesetzgebung stets bereit sein, je nach den versligbaren Mitteln Verkehrswege zu vert'essern oder zugänglich zu machen. Euies dars man nicht iibelsehen, inimer ausgeheitd von dem Gedanken, unsere Industrie national gestalten zu wollen: Dies ist eine gewisse Eigenschaft der Deut.schen, die im einfachen Arbeiter nicht minder als in den höchsten Schichten der Gebildeten von hoher Bedeutung ist; es ist das ihn ersüllende Interesse für die Sache. Der französische Arbeiter sucht das denkbar Beste zu leisten mit den» Nebengedanken des Ruhmes, der AuSzeichnttng, der öffentlichen Anerkennung seiner Person; der englische und mehr noch der amerikanische mit dem Gedanken an materiellen Gewinn; der deutsche Arbeiter dagegen konzentrirt sein ganzes Denken und Dichten aus die Sache. Immer die Sache und nicht die Person! Dieser vortreffliche Eharakter-zug ist zu nähren und auszubilden, wenn wir eine bedeutende National - Jndtlstrie schaffen wollen. Man stelle dem Deutschen nur schwere Aufgaben und er wird sie mit »»nübertrefflicher Energie zu lösen versuchen, wie er sie im Auslände, auf günstigem Boden sür seine intellektu» ellen Triebe, fast überall gelöst hat. Zur Geschichte kies Tages. Stilnmt das AbgeordnetenhatiS dem Antrage des AuSgleichsauSschusses in Betreff der Zu rücker stattung der Steuern bei, so ist nach der Versicherung des Ministeriums der ganze Ausgleich gescheitert. Dem frag« lichen Beschluß des Hauses gilt nun das Wer« ben der Regierung, welche im Falle des Unterliegens nicht zurücktreten, sondern das Abgeordnetenhaus auflösen wird. Die reaktionäre ParteiDeutfch-lands will die allgemeine Erbitterung über den versuchten Kaisermord zu ihrem Vortheile altSbeuien und hat es namentlich auf die Beschränkung der Presse, des Vereins- und Versammlungsrechtes abgesehen. Die Pietisten und llltramoutanen stelle!^ die kirchliche Frage in den Vordergrund und Bismarck selbst wird detn allgenieinen Stimmrechte, wie sehr auch dasselbe schon gefälscht worden, noch einmal zu Leibe rücken, l^nd sie Alle wähnen, daß es möglich A e u i r l e t o n. Mutzt «od Krook. Eon H. Schmied. (Fortsetzung.) Für deit leßten und allerdings gewichtigsten Umstand lag der Hauptbeweis in der Aussage Huberts, der als Zeuge erschien und den bei Mariens Rettung verwutldet^n Arm noch in der Binde trug. Er erzählte, wie er den Wirth getroffen, wie er mit Mühe endlich den Aufenthalt des Mädchens herausgenöthigt und wie er dann noch eben recht gekommen sei, sie vor dem Einsturz aus dem brennenden Hause zu tragen. Nach Huber's Vert»ehmung erhob sich der Vertheidiger des Wlrthes, ein hagerer, ältlicher Mann mit klugem, feingeschnittenem Gesichte und einer hohen Stirn, auf welche scharses und klares Denken seine tiesen Linien eingeprägt hatte. Das lange, ergraute Haar war über dle Schläse zurückgescheitelt, die ganze Erscheinung und das Benehinen des Mannes hatten etwas von dein Wesen eines Predigers an sich. „Die Geschworenen", begmln er, ^sowie der gesammte hohe Gerichtshof werden mit mir die Ueberzeu- gung theilen. dab der Aussage dieses Zeugen eine besondere Wichtigkeit zukommt, sie sordert daher eine nähere Beleuchtung heraus. Ich bitte demnach um die Erlaubnch, dem Zeugen einige Fragen zur Beantwortung vorlegen zu dürfen. Wo haben Sie", fuhr er dann gegen Huber gewendet fort, „während des Brandes das Mädchen gesunden und in ivelchem Zustand befand sich dasselbe?" „In einer Kammer des zweiten Stock-wercks-, erwiderte Huber uubesangen, „welche wenig benutzt wurde und worin sich meist nur altes Gerümpel besand." „Doch befand sich auch ein Bett in dieser Kammer? Es war die gewöhnliche Schlafstelle des MädcheilS?" fragte der Vertheidiger. .Ja" „Pian kann sich vorstellen, dab das brennende Haus überall voll erstickenden Rauchs war. Es mubte wohl sehr schwer sein, sich darin zurechtzufinden?" „Gewib", sagte Huber rasch. „Wer nicht genau damit bekannt war, hätte sich unmöglich zurechtgefunden." „Sie geben also zu", sagte der Vertkiei-diger tnit raschen Seitenblick nach den Geschworenen, „dab Sie eine solche genaue Kenntnib des Hauses hatten. Wollen Sie ausklären, wie das kolnmt?" „Sehr einfach", entgegnete Huber »nit einem Anflug leichter Verwirrung. „Ich bin im Hause sehr viel aus und ein gegangen; das ist in einetn Wirthshaus wohl natürlich." „Gewiß ; aber der Weg der Gäste in einem Wirthshause pflegt sich in der Regel aus die Schenk' und Zechränmlichteiten zu beschränken. Die sragliche Kammer aber besand sich, wie Sie sagen, im zweiten Stockwerk und gehörte offenbar zu den Familiengelassen." „Ich bin auch nicht blos als Gast in das Haus gekommen, sondern war seit vielen Jahren in demselben gut bekannt, schon zu der Zeit, als die Wirthin noch lebte." „Es will verlauten", sagte ver Vertheidiger lauernd, „dab Sie in nähern Beziehungen zu der Tochter gestanden ?" „Ich weib nicht, Herr, was Sie damit sagen wollen; aber ich hatte die Absicht, die Tochter zu heirathen." .Sie standen also mit ihr in einem Liebesverhältnib?" .Das nicht. Zu einem Liebesverhältnib gehören ihrer zwei, und die Marie hat von mir nichts wissen wollett." „Warum das?" „Das weib ich nicht. Sie hat eS mir nie gesagt. Sie sagt, das sei ein Geheimnib, das sie nicht verrathen dürse." sei, durch Verschlechterung der Lebenslust einen kranken Volkskörper zu heilen. In getreuer Erfüllung des gegebenen Versprechens will die italienische Regierung die Ausdehnung des Wahlrechtes beantragen. Die Stimmberechtigung soll schon in einem früheren Altersjahre beginnen, jedoch abhängig sein vom Nachweise, daß der Betreffende lesen und schreiben kann. Die Friedensnachrichten aus Petersburg werden so plötzlich verstummen, wie sie gebracht worden, denn die russische Regierung erhält wieder, was sie zum Kriege am nöthigsten hat — nämlich Geld. Und Heiden-mäßig viel Geld dürste es wohl sein, da Bankhäuser in Berlin — nicht ohne Bismarcks Vermittlung — dasselbe beschaffen. Vermischte Rachrichte». (Krieg. Flüchtlingselend.) Aus Pera — 2. Mai — wird der „Kölnischen Zeitung" berichtet: Zwei Stunden von der türkischen Hauptstadt entsernt, liegt am asiatischen Ufer des Bosporus der Flecken Fenarbagdsche. Dort wurden vor ungefähr zwei Wochen aus der Aja Sofia 2500 Flüchtlinge von der Negierung hingebracht, meist Geise, Weiber und Kinder. Von diesen 2500 leben heute nur noch 18^0. Im Verlaufe von 14 Tagen sind 700 derselben dem Hunger und der Obdachlosigkeit erlegen. Bekanntlich leerte der Himmel in ^der jüngsten Vergangenheit seine Schleusen über den Bosporus aus; es war der letzte WuthauSbruch des Winters, der uns damit Lebewohl sagte. Und die armen Flüchtlinge verbrachten dies< Tage unter freiem Himmel, ohne Dach, ohne Bedeckung, ohne Speise. Daß dies im 19. Jahrhundert, zwei Stunden von einer großen Hauptstadt mit reich besuchten Musikhallen, vielen Bankiers und großen Kaufleuten, möglich ist, wird in Europa unglaublich erscheinen. Aber es ist wahr. Wir sind allerdings schon so an das Elend gewöhnt, daß dies hier kaum noch Aussehen erregt; aber eine Schmach bleibt das Vorlommlnß in Fenardagdsche aus ewig. Das internationale Hilfskomite ist nicht dafür verantwortlich zu mache»»; denn es ist fast über seine Kräfte und seine Geldmittel in Anspruch genommen. Leider trotz das Elend allen Bemühungen des Komites. Der Kranklieitsstoff brütet unheilvoll fort. Die Häuser, in denen die Flüchtlinge untergebracht worden, sind zu pest-aushauchenden Brutstätten geworden. Der Schmutz liegt sußhoch in den Zimmer, stinkende Jauche bedeckt den Boden und jeder Desinsek-tionsversttch scheitert nn der Masie des zu des-infizirenden Stoffes. Er wirkt wie ein Tropfen, der ins Meer fällt. Wollte man alle Häuser, die bis jetzt von medizinischen Autoritäten als „Und wußte der Vater, der jetzt hier vor Ihnen auf der Anklagebank sitzt, um diese Ihre Absicht und war er damit einverstanden?" „Er wußte darum, aber wollte es nicht leiden." „Darunl sind Sie ihm wohl sehr abgeneigt?" „Nein", erwiderte Huber offen. „Wenn ich mir einen Freund ausfuchen wollte, so wäre der Wirth allerdings vielleicht der letzte, den ich mir wählte; das kommt aber aus den Gusto an. Feind war ich ihm darum nicht, und ich denke, wenn nur die Marie gewollt hätte, würde er zuletzt auch wohl ja gesagt haben." ^Äe haben das Mävchen ohne Zweisel östers besucht; vielleicht auch heimlich, das heißt, ohne Wissen des Vaters?" „Ich bin mehrmals zu ihr in die Küche gekommen." „Nach dem Plan des Hauses war die Küche von außen abgeschlossen und nur von der Stube her zugänglich. Wie konnten Sie also ohne Wissen des Vaters dahin gelangen?" „Ei", lachte Huber, „ich bin eben durch das Fenster gestiegen. Das Fenster führt in den Hof hinaus, und nur ein einziges Mal Er hielt inne. „Nun, Sie stocken?" rief der Vertheidiger. „Ich mache die Herren Geschworenen ausmerk-am, daß der Zeuge offenbar zurückhält." gistschwanger bezeichnet wurden, desinfiziren, so reichte das gesammte Material Konstantinopels nicht aus. Und zudem sind diese Mittel unerschwinglich theuer geworden. Unter diesen Umständen kann nur eine Radikalkur helfen; und diese besteht erstens in der N'ederbrennnng dieser Häuser, zweitens in der schleunigen Entfernung der Fltlchtlinge aus der Hauptstadt. Auf letztere Maßregel ist jetzt das Hauptaugenmerk des Komites und der gefammten Konsuln und Botschafter gerichtet. In jedem anderen Lande der Welt wäre eine solche That unschwer auszuführen. Hier aber fcheitert sie an der Trägheit der Regierung und an dem Widerstreben der Flüchtlinge felbst. Es ist bis jetzt geglückt, an 15,000 der Letzteren wegzuschaffen. Aber wie es gewöhnlich bei dem unverantwortlich schlechten Verwaltungsorganismus der Türkei ergeht, war für den Unterhalt der Armen in keiner Weise gesorgt worden. Sie starben an den verschiedenen Punkten der astatischen Küste, wo sie ausgesetzt wurden, an Hunger und Krankheiten; kein Wunder, daß sie an die Zn-rückgebliebenen in Stambul herzzerreißende Schilderungen von dem ausgestandenen Glend schrieben; kein Wunder ferner, daß diese sich »licht aus dem Weichbilde der Stadt entfernen wollen. Achmed Vesvik hatte ihnen unkluger Weise die Abreise sreigelaffen, und so schlitzt Jeder, den »nan entfernen will, Kra»»kheit vor, oder der Eine hat seine Eltern, der Andere seine Geschwister i»n Hospital, und so bleiben sie Alle und vermehren dir allgemeine Hils-losigkeit. (Aeußere Politik. Bosnien-Herzegowina.) Das Londoner Wochenblatt „Eastern Budget", welches mit de»n dortigen k. k. Botschafter in Verbindullg steht, bringt in einem Wiener Bericht ein förinliches Prograin»n der Reichsmehrer-Partei über die Annexion Bosniei^a und der Herzegowina, .^^e solche Annexion^ ^kann in keinem Falle c^ls e-ne KchadloShaltung ^r die Ausdehnung des russischen EinfluffeS aus der Balkan-Halbinsel betrachtet werden, noch ist die Regierung over das Land ge»»eigt, »nit Rußland einen Haildel zu schließen, denn der Besitz dieser Provinzen wiirde iOesterreich politische und finanzielle Vetantwortlichketten auferlegen, welche es sich anszubürden nicht wünschen kann. Die Frage ist einfach die, ob Oesterreich nicht durch den Stand der Angelegenheite»», der infolge des rufsisch-tllrkischen Krieges auf der Balkan-Halbinsel geschaffen worden, gezwnllgen sein wird, einen Schritt zu thn»», den es die ganze Zeit hindurch zu vermeiden bemüht ge-lvesen .... Weder eine Autonomie noch die Fortdauer der türkische»» Herrschast in einein reforinirten Zustande geivähren irgend eine Aus-sicht auf die Herstellung eines selbst zeitweiligen „Ich halte mich »»icht zurück", sagte Huber. „Ich habe nichts Unrechtes gethan. Ein ünzi-ges Mal, wollte ich sagen, an dein Abend, wo das Fest wegen der neuen Gesetze' gefeiert wurde, war Marie in der Scheickstube nicht zu sehen, und da auch das Fenster verriegelt war, und ich besorgte, es möchte ihr ein Leid geschehen sein, bin ich auf die Hofmauer geklettert und habe mich durch den Schonlstei»» herab gelassen." „Sie fehen, nnd ich bitte, es festzuhalte»»", rief der Vertheidiger triu»nphirend, „bis zu welchem Grade der Zeuge »nit der Oertlichkeit des Hauses und mit dem Mädchen vertrant sein Milßte. Und wie sanden Sie das Mädchen in dem Gemache? Lag es zu Bette?" „Nein. Ich rief »nehr»nals ihren Nainen, und da keine Antwort erfolgte, versuchte ich zu öffnen. Die Thür war verschlossen, und ich machte mich schon daran die Thüre einzustoßen, als lch be»nerkte, daß der Schlüssel i»n Schlosse steckte und zn meine»n Erstaune»» von außen u»ngedreht war." Die Geschworenen sahen einander staunend an und nickten stch zu. „Ich öffnete", fuhr Huber sort, „und sand Marie im Nachtkleid und hall» todt neben dein Bette auf dem Boden. De»» Kopf hatte sie unter die Decke gesteckt, vermuthlich um sich vor de,n Friede»»» in Bosnien und der Herzegowina. Wenn an der aiideren Hanl» diese Provinzen sich an Serbien oder Mo»»tenegro, oder beiden zusam»nett anschließen sollten, so würde eine solche Vereilngung von slavischen Staateen eine perinanente Pflanzstätte der Revolution bilden, die höchst gesährlich sür die Ruhe der anstoßende,^ österreichischen Provinzen Kroatien, Dal-matien und Slavonien sein würde. Dies würde vermieden werden, wenn Oesterreich Bosnkn und die Herzegowina annektirte. Die Idee einer solchen Annexion ist nicht populär in Oesterreich, denn sie würde nicht allein die politischen Schwierigkeiten des Reiches, sondern auch die Bürden seiner Fiimnzen größer machen; aber sie würde, wenn sie unverineidlich ist, als ein kleineres Uebel als das unaufhörlicher Unruhen in dei» Provinzen de» Südollens ak-zeptirt werden. Ueberdie« würde eine solche Lösung die vortheilhasteste sowohl für die Bevölkerung der in Rede stehenden Provinze»», wie sür die Psorte selber sein, deren Interesse es nicht minder wie dasjenige Oesterreich» ist, daß durch die Haud einer starken und zivilisir-ten Regierung Raub und Mord in Bosnien und der Herzegowina unterdrückt, Handel und Ackerbau gefördert werden. Die Türkei wird sich durch das Aufgeben dieser Provinzen, die für sie nutzlos sind und die sie aus die Länge sicherlich verlieren wird, den Frieden sichern, den sie so sehr braucht und .zu gleicher Zeit das beste Mittel adoptiren sür den Schutz der Mohame-daner von Bosnien »»nd der Herzegowina, deren Rechte von Oesterreich völlig respektirt werden würden. Zu gleicher Zeit würde Oesterreich in den Stand gesetzt sein, seinen, den christlichen Flüchtlingen gewährten Schutz sortzufetzen. Eine österreichische Anneximl von Bosnien und der Herzegowina würde demnach in der wirtfam-ssen Weise die Interessen der Bevölkerungen jener Provinzen fördern und der Erhaltung des Friedens der Türkei und Europa» mächtig dien» lich sein. Oesterreich-Ungarn selber ist im Laufe der letzten 20 Jahren genöthigt gewesen, zwei seiner reichsten Provinzen — die Lombardei und Venedig — abzutreten. Kein StaatSinann in dem dualistischen Reiche bedauert jetzt den Verlust. der die Monarchie so stark und homogen gelassen hat. Aber wa» österreichisch-ungarische Staats»nänner bedauern mögen, ist der Umstand, daß die Lösung der diese Provi»»zen mit dem Reiche verkniipfenden Bande nicht zu einer Zeit u»'d durch Mittel bewirkt wurde, wodurch das Resultat o'.ine die Kosten und die durch die ge-ivaltsaine Losreißung verursachte zeitweilige Schwächung des Reiches erzielt »vorden »väre. Hoffe»iilich ist diese Lehre an den Staatsmännern der Türkei nicht verloren gegangen.^ (Versicherungswesen. Falsche »n-gäbe in gutem lSlauben.) Beim Handels- und Ersticken zu sichern; denn der Rauch und Qualm kam schon durch alle Ritzen und durch den Fuß-bodeil hereingedrungen. E» galt da kein lange» Besinnen. Federleicht wie sie war, nahm ich sie über die Schulter und trug sie herunter." „Sie haben angegeben", sagte der Vertheidiger, „der Schlüssel habe von außen im Schlosse gesteckt. Da» wird wohl ein Jrrthuin sein. Es wäre auffallend, daß Sie gerade das so genau be»nerkt haben wollen. Gewiß waren Sie nicht bei so kaltem Blute, uin derlei Be« obachtuttgen »nachen zu können. Das Schloß war vermuthlich gar nicht abgesperrt und öffnete sich »mr »»icht gleich ans den ersten Druck, wie das wohl öfter verkonnnt. „Nei»l, nein", tief Huber eifrig, „das weiß ich gal»z genau! Das schlägt in meine Profession ein, und in solchen Dingen irre ich mich »»ie. Der Schlüssel steckte i»n Schloß und war zweiinal heru»ngedreht. Marie war eingesperrt. Es war mir allerdings zu Mnthe, als wenn ich das Fieber hätte; aber ich habe doch gewußt, was ich sehe und thue." „Seltene Geistesgegenwart', belnerkte der Vertheidiger ironisch. „Ich wünsche, daß Sie selbe nie verlieren mögen. Und nun noch eine letzte Frage. Sie habe»» sich als Katholikeit be-zeichnet und haben ihren Zeugeneid als solcher geleistet. Es will aber verlauten, daß Sie mit Seegerichte zu Trieft wurde gegen eine Versicherungsgesellschaft auf Grund einer Lebens-versicherungspolizze eine Klage auf AuSbezah-lung einer Summe von 8000 sl. eingebracht. Die Geklagte machte u. A. geltend, daß die verstorbene Versicherungswerberin bei Beantwortung der ihr vorgelegten Fragen eine falsche Angabe gemacht, indem sie angali, am N. Juni 1841 geboren zu sein, während sie wirk« lich am II. Juni 1840 geboren fei; nach den Versicherungsbedingungen zieht eine falsche Angabe die Ungilligkeit der Polizze nach sich, weshalb um Abweisung des Klagebegehrens gebeten wurde. In der Replik wurde diese Einwendung bekämpft, da die Unwirksamkeit der Polizze nur an die Wiffentlichkeit der Falschheit der gemachten Angabe geknüpft werden könne, welcher Fall hier nicht vorliege. Das genannte Gericht verurtheilte die Geklagte, indem die erwähnte falsche Angabe im guten Glauben gemacht wurde und nicht die ihr gegebene weit-gehende Auslegung finden dürfe. Anderseits dürfe der begangene Jrrthum nicht zur Quelle eines Gewinnes für die versicherte Person werden und die Geklagte sei nur zur Zahlung einer Kapitalssumme verpflichtet, welche auf Grundlage der thatfächlich abgeführten Prämien und dem wirklichen Alter der Verstorbenen entfalle, also blos zu 7790 fl. Dieses Urtheil wurde mit Verwerfung der Appellation vom k. k. küstenländischen Oberlandesgerichte bestätigt und auch die auberordentliche Revisionsbefchwerde beim k. k. obersten Gerichtshofe wurde veiworfen. Dieser letztere sagt u. A. in seinen Gründen, tab aus der materiellen Flissung und aus dem Geiste des angezogen Artikels der Versicherungsbedingungen logisch und rechtlich gefolgert werden muß, es habe sich die Versicherungsanstalt gegen jeden Nachtheil zu schützen bezweckt, der ihr aus einem betrügerischen Versuche, gegen welche sie eben den unbedingten Verfall der entrichteten Prämien und die Verwirkung des Anspruches auf die Versicherungssumme verhängte, erwachsen könnte; dab diese Verwirkung wohl nicht gegen Denjenigen gerichtet gewesen sein konnte, welcher bei Erthei-lung der im Fragebogen enthaltenen, vorge-schrielenm Auskünfte in Folge eines unwillkürlichen Jrrthumes die e ne oder die andere falsche Angabe macht, da ja von etiler Hinterlist nur dann gesprochen werden kann, wenn durch Vorspiegelungen versucht wird, einen Anderen in Jrrthum zu sühren, die falsche Angabe bei dem Versicherungswelber aber erst dann angenommen werden darf, wenn er eineil Umstand mit dem Bnvubtfein, daß er nicht wahr ist, angibt. (Kunst verein in Graz.) Dieser Verein veranstaltet sür den 30. Juni l. I. die Berloosnng von Kunstwerken unter feine Theil- nehmer und befinden sich in dem Verzeichniffe der Gewinnste u. A. Original-Oelgemälde: „Am Ufer des Laao di Nemi" von Heinel (600 ff.), „Häringsschiff an der Mündung des Zuidersee's bei Amsterdam" von I. v. Bommel (400 fl), „Der Neigen der Lachmöve" von L. Schuster (300 fl.), „Der Weinfälscher" von Gerasch (300 fl ), ein Thiersittck von Nomei (150 fl.). „Montblank" von Hilverdink(100 fl.), ferner eine Statuette von Schwabe, werthvolle Chromolitögraphien, Kupferstiche u. f. w. Das Prämienbild „Zur Parade" nach dem Humor« vollen Gemälde von van der Venne in gelungenem Farbendruck, oder eines von den früheren Jahrgängen wird für jeden Antheilschein verabfolgt, ol? die Nummer desfelben mit einem Treffer gezogen wird, oder nicht. — Am 1. Juli beginnt der Steiermärkische Kunstverein sein 14. Vereinsjahr; der Beitrag für einen Antheilschein beträgt 3 fl, für eine Mtglieder-karte 2 fl. jährlich. Zlünbmger.kerichte. (Katholischer Frauenverei n.) Dem Jahresbericht zu Folge hat dieser Verein durchschnittlich jeden Tag zweihundert armen Schulkindern un ntgeltlich die Mittagskost verabreicht. Dem RechnnngSauSweise entnehmen wir folgende Ziffern; Einnahmen — — - fl. 2445 80 Ausgaben — — — „ 212112 Ueberfchub — — — „ 32468 Stammvermögen — — „ 3700 — Mitgliederzahl ^ 295 (Gin T 0 d t f ch l ä g e r.) I. Pletschko, Schmied in Podova, hatte am 10. Jänner d. I. zu Kranichsfeld den Bauernsohn Franz Auer beim Raufen erfchlageu. Am 13. Mai gelangte dieser Fall zur Verhandlung vor dem Schwur gerichte; der Augekagte ward für fchuldig erklärt und zu schwerem Kerker aus die Dauer von 2 Jahren und 6 Monaten verurtheilt. (Telegraph.) Die Telegraphenstation Römerbad ist mit beschränktem Tagesdienste dem Verkehr übergeben worden. - (Hoffmann's Darstellungen.) Herr Paul Hoffmann, dessen naturivisseitschast-liche Darstellungen hier noch in lel haster Erinnerung sind, will llns am Samsiag u. Sonntag Abends im Theater mit neuen Leistungen erfreuen. Zur Darstellung gelangen: „Die Nide lttngen, genau nach den» Baireuther Festspiel" und „Central»Asrika. Die Wüste Saharra lind ihre Schrecken." (Anöslug.) Der Cillier Turnverein unternimmt zu Pfingsten einen Ausflug nnch Trisail. (S l 0 m s ch e k D e n k m a l.) Zur Enthüllung dcs Slomschek-Dentmals, welches dem nächst in der hiesigen Domkirche aufgestellt wird, soll den Parteiblättern zufolge eine groß« artige Feier stattfinden. Letzte ^vst Das Ausgleichsprovisortum svll um lue» Monat verlängert werden. Di, revolutisnSre Bewegung in Ruß land wächst. Bei Aoischani haben die Russen ein verichanzteH Lager bergen. Dt» Bauer« tn Bessaradien zahlen der rumSvtschen Sl-gterung keine Tte«er m-hr. Die Russen wurden bei Jchtiman? von den aufständischen Mahomedaneru tarkekge Vvrfen. Die Aufständischen in Alt Serbien Man« stark haben das serbische Heer zurückgedrängt. Tamstag den 18. Mat 1878 in Herrn Ferd Greiner'S Gasthaus verbunden mit Mufikqllartett vom Zit«)ermeister Herrn Weber; dann Seftschießen und Keqel-schieben. Anfang 7 Uhr Entrse 10 kr. Es bittrn um gü^en Zuspruch 574) den IS. Mai Karten- und Kegetvapn-Eröffnung in Lirber'S Gasthaus, Magdaleiia-Borstadt. Daselbst kommt in Ausschank sehr guter weißer Wein und vorziiglicher Schilcher. Für geschmackhafte Speisen (bes. große Backhuhn) und gute Bedienung wird bestens gesorgt. Um gütigen Besuch bittet achtungsvoll 672)_Johann Lsrber. Vom 20. Mai an bleibt vaS Gasthaus im Gschaiderhof zu Proßegg geschlossen. 565)_Achtungsvoll_L. Vschaider. Zu verkaufen: Cioe «car jchövt vollftälldigk Zimmtr-Einrichtung, bestehend aus 1 Bett. Nachttafteu, Div^in, 2 Tische, 2 Kasten, Sessel ic. Zu erfragen bei dn Expedition dieser Zeitung. (559 unä vmpksdit 2ur Aiitigou Neieliiiisz^vl', 492) (^onäitor. ^hrer Kirche zerfallen find und sich den Ansichten der freien Gemeinde zuneige»» ?" ^Das ist nicht- wahr.'' „Doch sollen Sie erst vor wenigen Tagen bei einem öffentlichen Anlab die Freigemeindler aufs wärmsie in Schutz geitommen und sogar Ihre Glaubensgenossen mit Thätlichkeiten be« droht haben." ^Auch das ist incht wahr. Ein Haufen ungebildeter Menschen — ob es meine Glaubensgenossen waren, weiß ich- nicht — n?ollte die Freigemeindler, von denen ich nicht einen einzigen kenne, im Vegräbniß eines ihrer Angehörigen stören. Da« schien mir ein Unrecht zu sein, und Unrecht vertrag' ich nicht. Wo ich ein solches sehe, da leide ich's nicht, da muß ich dazwischenfahren. Das ist fo meine Art." „Da werden Sie viel zu thun finden, mein Freund", sagte der Vertheidiger. „Ich habe nichts mehr zu fragen und betone nur, daß der Zeuge jedenfalls eine bedenkliche Gleichgültigkeit in Beziehung auf religiöse Anschauungen an den Tag gelegt hat, daß also seine Aussage und der daraufhin geleistete Eid hier» nach wohl mit doppelter Vorsicht ins Auge gefaßt werden muß." „Herr", rief Huber auffahrend, „was unterstehen Sie sich?" Der Vorsitzende unterbrach ihm jedoch und ries. „Ich entziehe dem Zeugen das Wort. Sie haben zu schweigen und nur dann zu reden, wenn Sie gefragt werden." Nach all diefem fiel der Schwerpunkt der sache immer mehr und mehr aus die Aussage Märiens. Der vorgerufene Gerichtsarzt erklärte, er habe dieselbe mehrfach beobachtet; sie sei ihm als fallsüchtig bezeichnet worden, er habe dies jedoch nicht finden können, vielmehr scheine sie ihm von tiefer Melancholie befangen, welche zeitweise in förmliche Geistesstörung übergehe. Er habe das Madchen vor dem Brande nicht gesehen. Nach Angabe ihrer Angehörigen habe sich ihr Zustand seitdem sehr verschlimmert und sei erst jetzt in die völlige Verlorenheit überge-gangen, vermöge deren sie die nieiste Zeit wie bewußtlos und blöde vor sich hinstarre. Dennoch halte er sie für vernehnchar, und imch seiner Ansicht könne, da die Erschütterung des Schre-kenü diesen Zustand hervorgebracht l)abe, vielleicht die Erschütterung durch das ungewohnte Erscheinen vor der Oeffentlichkeit eine ähnliche Wirkung hervorbringen und ein lichtes Jnter-vall veranlassen. Wäre in dem dichtgedrängten Saale eine Nadel zu Boden gefallen, man hätte sie gehört, so tiefe Stille herrschte, als Marie, von einer Magd geleitet, eintrat. Sie war in gewöhnlicher bürgerlicher Kleidung, nicht ohne Sorgfalt an- gezogen und hielt sich fest am Arme der Magd, welche sie führen und beinahe nach sich ziehen mußte. Ihre Augen starrten unbeweglich vor sich hin, das Gesicht war völlig bleich und blntlos wie das einer Tobten, was durch das dunkle Haar noch mehr hervortrat, und mancher Lippe entrang sich bei ihrem Anblick ein Seufzer, manchen, Munde ein leises Wort des Bedauerns. „Wie schade", murmelte das Volk, „ein so schönes Mädchen und solches Unglück!" Sie ward in die Mitte geführt, nnd der Vorsitzende redete sie an. Ader er sowohl als der Arzt nnd der Staatsanwalt versuchten vergeluns, il»r ein Wort oder Zeichen der Besiilnung abzugewinnen. Sie blieb stumpf wie eine ledende Bildsäule. „Lassen Sie nnch mit ihr reden!" sagte Huber vortretend. „Sie kennt meine Stimme; vielleicht bringe ich sie zurecht." „Dagegen mub ich Verwalirung einlec^cn", rief der Vertheidiger rasch. „Die Gefahr eines geheimen Einverständnisses liegt zu nahe." Der Präsident war derselben Ansicht und de fahl, die Zeugin hinwegzubringen, welche nur geeignet sei. die Verhandlung im Verlaufe zu stören. Es geschah. (Kortsettung folgt.) Nr. 3026. (5K7 Kundmachung. Der Gemeinderath von Marburg hat in der Sitzung am 25. April 1678 beschlossen, d.,h ein Landesgesetz zu erwirken sei. womit der Stadtgemeinde Marburg für jei)e ausdrückliche Aufnahme in den Heimatsverband die Einhebung einer Gebühr biS 200 fl., welche in die Gemeindekassa zu stießen hat, bewilligt wird. Mit Hinblick auf den Z 78 deS Gemeindestalutes vom 23. Dezember 1871 L. G. B. Nr? 2 vom Jahre 1372 berufe ich demnach sämmt-liche wahlberechtigte Mitglieder der Gemeinde Marburg zu einer Versammlung auf den 22. Mai 1878, um darüber abzustimmen, ob der obige Gemeinderaths-Antrag zur höheren Genehmigung vorzulegen sei. Die Abstimmung geschieht mündlich mit 3a oder Nein zu dem dieSfälligen in meiner AmtS-kanzlei am Rathhause anfgelegten Protokolle, wird am Mai 1878 um 9 Uhr Früh begonnen und um IS Uhr Mittags geschloffen. Die Nichtelscheinenden werden als mit dem GemeinderathS'Antrage einverstanden angesehen. Stadtrath Marburg am 10. Mai 1878. Der Bürgermeister; Dr. M. Reiser. Sonntag den !9. Mai 1878 iriZ (bei ungünstiger Witterung im Salon) Friihliogs - Liedertafel der Marburger Kll^öa!^n>Liel!ertll^ek unter Mitwirkung der IverkMten-Napelle. 1. "'Teufelö-Marsch..... von Suppv. 2. ^Ouverture „Die Zigeunerin" - . Balfi. S. „Gott schirme dich mein Vaterland", Zedier. C. M. Weber. Chor mit Aladierbegleituna Tanze b. „Der lustige Maikäfer", Cyor mit 4. -"„Aufforderung zum Tanze" ^ lustige Tenorsolo Grauer. Rossini. ti. »Ouvtto QsU' Vxsr» . 7. Solo-Quartett. 3. -„Sängerlieb", Polka frau^. . . . Schinzl. S. „D' Senner Mizzi". Chor. . . . Th. «oschat. 10. Iläo asU' Op. Äi 1-ammvrmoor".....Donizetti. 11. SpielmauuSlied, Cl)or m. Baritonsolo Becker. 12. *„Trau ihr nicht", Polka Mazur . Faust. 1». Solo-Quartett. 14. *Soldateu-Chor" auS der Op. „Kauft" Gounod. 15. „Die Alpenfee, Chor mit Cornetsolo Kreinfer. 16. äulei ^utiilo", Polka schnell . Zikoff. 17. „In der schönen grünen Steiermark". Walzer . .......PH. Fahrbach. 16. '''Marsch „Der Wiener geht uet unter" Wagner. Musikpiscen. Itv. Die ?. I. unterstützenden Mitglieder wolletl gefälligst an der Kafsa ihre Jahreskarten vorweisen. Eintritt fiir Uichtmitalieder kr. Anfang halb 8 Uhr. (575 k'ür üiö vislsn ösvsiLS ksr^Iiekor Hisil-nstlms vttkrsnÄ äsr Itrsulrksit, ebenso kür dis sadlrsiods vlirsväs Lexlsitunx zur ^vtetoa kul^sstälto liss vsrsvixtsll ksrra 8axsn äsQ boreliokstsli vsole ^573 Die Wichtig flr Cmmis. An der Bezirksstraße zwischen St. Leonhardt und Pettau, im Dorfe Wisch in W. B. wird ein HauS mit 3 Zimmern, einem Gewölbe, Küche, SpriSkeller, sämmtliche Stallungen, nebst dem dazu gehörigen Garten, Schweinweide (olcol), dann ein Acker und eine Wiese, aus mehrere Jahre, jährlich um 150 st., in Pacht gegeben. DaS Lokal ist zu jedem Geschäfte geeignet, brsouders köllnte ein geschäftslustiger freundlicher Kaufmann die besten Geschäfte machen. Anzufragen in Wisch selbst, oder beim Eigenthümer Johann öilee in St. Georgen W. B. (568 V^öiusw^ö 5.1!.ossmsÄii, LiirxZassö. I'iir 6ell wir bistisr Kö3olisvlctsu ösguoli mvilior Weinstube bestens 6aulcsv<1, üsixs ieb äsm ?. ?ud1illurn erZebevst an, äass iek msillen Vsrkältnisson entspreedenä ßvsekmaelcvoU tierßsrielitet bade unä am SsinstSU ÄV» RS. ARal ^lkenßl» eröAlle, ieb meine erZebevste Lilllaäuvß maebo. (543 Oleieks^eitiA oL^erire iek unten tolZenä ein reied sortirtes I^a^er von »««I vessSrtHvoliiviR, EZtiainpas»«?, »»RÄ >», nebst guter Hvarmvi' >>i»Ä kaltvi« 2uw I'rübstüolc, ölittaZ unä ^benä. Rossbaeksr 1376sr.....psr ü. —.28 ZauritLoksr 137Ssr..... „ „ —.40 I>ssssr't'w^Il»s. '/, Laut.'/, Ickollivxsr...........50 Irr. 30 3ö 85 3S 40 40 4b 4b 30 4S 45 4b b0 Rittsrobsrxer..........60 Kkäissllsr...........60 I'iolcsrsr............60 3vt»mitsborzsvr..........70 Lorsokdsottsr..........70 lkavktixsllor..........30 Rvtkvsw vis öoräoaux......80 Okusr rotk...........b0 ^srusslowsr...........30 Srüoausr...........30 I^uttSQbsrg^vr..........30 (Zkdillst............90 läusvktollsr...........90 kisslill^............90 ^od»vll»sbsr^oi'.........90 bb 70 '/. öout.'/, Iilu8o»tsUsr ^U»108S 137S .... k. 1 — kr. bb kiucdstvrmitiebvrxor ^ULlosv ... „1 — l^uttsllborxvr ^usdruod 1368 . . „ 1 30 l'iolcorör » iu b'IäsLtivdsl» » l^itsr kittsrsdsrzsr rotk j okus k'lasoks 12 Irr. 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