Mezugspreisc ^ür Vsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2'- £ür Amerika: ganzjährig D. 1"50 £ür das übrige Ausland ganzjährig K 5 • 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gsttscheer Kote. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Wcrwattnng des Hottscheer Motcn in Gottschee, Hauptplatz 9iv. 87. Berichte sind zu senden an die Schristkeitnng des Hottscheer Molen in Gottschee. Anzeige» (Inferate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. P ostsparkass en-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. M. 19. Kottschee, am 4. Juki 1907. Jahrgang IV. Rede des Neichsratsabgeordneten Direktors Kemetter bei der großen christlich sonnten Versammlnng in Gran Als dem Volke Österreichs das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht gegeben wurde, da begeisterten sich die großen Massen deshalb so sehr dafür, weil sie hofften, daß jetzt endlich von unserem Abgeordnetenhaus ernste wirtschaftliche Arbeit geleistet wird. Die wirtschaftliche Notlage aller arbeitenden Stände in Österreich, ohne Ausnahme, ist eine immens bedeutende. Jahrzehnte sind verflossen, ohne daß jene wirtschaftlichen Reformen in Angriff genommen wurden, die dringend geboten waren und den wirtschaftlichen und sozialen Tiefstand in unserem Staate beseitigt hätten. Man hat gesagt, das alte Kurienparlament, in dem zumeist Vertreter von Cliquen saßen, sei nicht dazu geeignet gewesen, und man erwartet nun von dem Parlamente, das aus den auf Grund des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes vorgenommenen Wahlen hervorgegangen ist, daß es sich mit Ernst und Fleiß der wirtschaftlichen Reformen annehmen wird. (Zustimmung.) Im verflossenen Parlamente, dem Kurienparlamente, da waren es durch Jahrzehnte die nationalen Streitigkeiten, welche alles im Hause lahmlegten, alle gedeihliche wirtschaftliche Arbeit zurückdrängten und unmöglich machten. Man hoffte nun, daß im neuen Hause die nationalen Gegensätze verringert seien und daß der Wea dadurch frei werde für die wirtschaftliche Arbeit. Aber es ist zu fürchten, daß eine neue Gefahr unserem Abgeordnetenhause droht, eine Gefahr, die wiederum bewirkt, daß man im neuen Parlamente auch nicht zu einer dem Wohle des Volkes zugute kommenden Arbeit gelangen wird. Denn man hat einen neuen Zankapfel in das Parlament geschleudert: den Kulturkampf. Es treten wieder Cliquen auf, die ein Interesse daran haben, daß im Parlament nicht wirtschaftlich gearbeitet wird, daß Religionsstreitigkeiten auf die Tagesordnung gesetzt werden, die alle solide Arbeit des Hauses verhindern. Der Beweis liegt nicht weit. Vor einigen Tagen hat ja in Graz eine Versammlung stattgefunden, in der die Kulturkämpfer ihre Stimme erhoben. Sie fühlten die Notwendigkeit, auch hieher zu kommen mit ihrer kulturkämpferischen Betätigung und auszusprechen, dafnmr uns jetzt um nichts anderes zu kümmern hätten als um die „Freie Schule", um die Ehereform, um die Feuerbestattung. Als ob nicht unser armes Volk zu darben hätte unter der drückenden wirtschaftlichen Notlage, als ob nicht die Notwendigkeit einer durchgreifenden Steuerreform bestände, nicht die Gewerbetreibenden nach Hilfe und Schutz riefen, nicht die Bauern nach Beistand verlangten und die armen Arbeiter eine allgemeine, alle Stände umfassende Alters- und Jnvaliditäts-. Versorgung forderten! Das alles, direkt Existenzfragen für die einzelnen Stände, existiert für die Herrschaften nicht, für sie gibt es nur eine Hauptsache: der Kulturkampf und seine Begleiterscheinungen, die „Freie Schule", die Eherefvrm und alles drum und dran. Allein es weht in der österreichischen Bevölkerung noch so viel gesunder Sinn, daß sie den Trägern dieser Ideen die Türe weist. Und mit Recht. Besieht man sich einmal den Bericht über das, was die Herren in den Annensälen, unter denen der wohlbekannte Logenbruder Zenker den Mund am meisten vollnahm, gesagt haben. Die Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee. (Fortsetzung.) Es wäre nun allerdings gewiß unrichtig, wollte man etwa behaupten, genau in dem Maße, als die Hubenzahl geringer sei, sei auch das Alter der betreffenden Ortschaft ein geringeres. So mathematisch darf man die Sache natürlich nicht nehmen. Anderseits aber sprechen alle Gründe dafür, daß zuerst der bessere Boden, der Boden in der Nahe des Baches (Reka) in Anspruch genommen wurde, was sowohl die slovenischen Namen als auch die größere Hubenanzahl beweist Sicherlich wurden z. B. Rieg und Göttenitz früher besiedelt als etwa Plesch, Presulen oder Suchenmuter, aller Wahrscheinlichkeit nach auch früher als Katschen, Moos und Händlern. Was es mit Suchen, Merleinsraut, Gehag, welche im Urbar des Jahres 1574 noch nicht Vorkommen, für ein Bewandtnis hat, müßte den Gegenstand einer eigenen Untersuchung bildern Im großen und ganzen scheint die endgültige und umfassende Besiedlung des Hinterlandes (insbesondere des Hinterlandes im engeren Sinn des Wortes) früher zum vollen Abschluß gekommen zu sein als im „Lande und im „Unterlande", wo noch nach 1574, wie wir sehen werden. Ortschaften entstanden sind. Wie die Besiedlung des Hinterlandes allemAnscheine nach früher begonnen hat, so hat sie auch früher geendet. Nach dem Gesagten dürfen wir uns die Besiedlung des Hinterlandes etwa in folgender Art vorstellen. Wahrscheinlich schon im 13. Jahrhunderte wunderten slovenische Bauern aus der Gegend von Reifnitz, Laas und dergl. in den Winkel (Göttenitz) unterhalb Reifnitz hinunter und ließen sich, aber nicht in großer Masse, sondern in bescheidenen, kleinen Gruppen, zunächst in der Gegend von Göttenitz und dann weiter in der von Rieg nieder, wo das nahe Wasser zur Besiedlung einlud. Im allmählichen Fortgange der Besiedlung, und zwar zunächst dieser slawischen Erst- und Vorbesiedlung, entstanden auch in mehr seitwärts oder abseits gelegenen Landstrichen des Hinterlandes schwächere slawische Ansitze, so z. B. am damaligen Föhrenwalde (Morobitz), am Birkenbestande (Prese), in Mrauen, auch in Hinterberg (Novi Lazi); im letzteren Orte werden sie uns durch den slovenischen Ortsnamen ausdrücklich als neu hinzugekommene Siedlungen bezeugt. Dann, wahrscheinlich im 14. Jahrhunderte, rückten die deutschen Ansiedler nach aus Kärnten, Tirol, aus dem Allgäu, aus Thüringen (Familienname Turk in Göttenitz) usw. Diese übernahmen die slawischen Ortsnamen, wo solche bereits bestanden; wo es solche nicht gab, wo sie selbst die erste Rodungsarbeit verrichteten und Orte neu gründeten, erhielten dieselben deutsche Namen, also z. B. Moos, Händlern, Stalzern, Hirschgruben usw. Gehen wir nun über zu den übrigen Teilen des Gottscheer Gebietes. Versetzen wir uns im Geiste in die Zeit etwa m Anfang des 14. Jahrhunderts oder in die ersten Jahrzehnte de. Iben. Von « so muß man sich aufrichtig sagen, es ist so hohles, phrasenhaftes Zeug zusammengeredet worden, daß es sich wahrlich nicht verlohnt, auf die Ausführungen der einzelnen Redner des nähern einzugehen. Und dabei haben die Kulturkampf-Blätter „Tagblatt" und „Tagespost" jedenfalls gemildert und die schärfsten Spitzen im Bericht weggenommen. Allein im Garten hat eine zweite Versammlung stattgefunden, da sind Ausdrücke gefallen, daß ich nicht begreife, wieso nicht die betreffende Instanz, die als Vertreter jener die angegriffenen Institutionen schützenden Macht, nicht eingegriffen hat! Aber zur Ehrenrettung dieserJnstanz sei angenommen, daß die Versammelten im Garten keinen solchen Vertreter unter sich gehabt haben. Sehen wir uns nun jene Dinge, auf welche die Kulturkämpfer so großes Gewicht legen und hinter diese die wirtschaftlichen Forderungen des Volkes zurückstellen, einmal näher an. Die „Freie Schule" hat sich angeblich die Aufgabe gestellt, das Reichsvolksschulgesetz zu ' schützen und in seiner Reinheit zu bewahren. Die Herren haben gefunden, daß die letzterflossene Schul- und Unterrichtsordnung mit dem Reichsvolksschulgefetze im Widerspruch stehe und sie die Verpflichtung haben, gegen Oie Nötigung der Kinder zur Teilnahme an den religiösen Übungen aufzutreten. Glauben wir dem Verein „Freie Schule" vorläufig, daß dieses sein Hauptzweck wäre, und untersuchen wir, wie es in diesem Falle mit dem Reichsvolksschulgesetze steht. Da heißt es itn § 1, daß die Schule die Kinder sittlich und religiös zu erziehen habe. Unsere Schule ist also nicht nur eine Anstalt für Unterricht, sondern auch für Erziehung. Und gerade die modernste Pädagogik steht auf dem Standpunkt der Erziehungsschule. Und wenn man sagt, die Erziehung gehöre aus der Schule hinaus, so ist man kein Pädagoge, sondern verleugnet die pädagogischen Grundsätze, die nicht allein von katholischen, sondern auch von protestantischen, ja atheistischen Pädagogen anerkannt und geübt werden, und die da sagen, die Schule ist eine Erziehungsanstalt und der Unterricht ein Mittel zur Erziehung. Wenn wir aber erziehen, müssen wir sittlich-religiös erziehen und müssen die religiösen Lehren einen obligaten Unterrichtsgegenstand im Unterrichtsprogramm der Schule bilden. Das gibt auch die „Freie Schule" zu, wenigstens scheinbar. Aber der Begriff Erziehungsschule bringt es auch mit sich, daß man den Kindern nicht nur Kenntnisse und Lehren vermittelt, sondern auch den Unterricht praktisch wirksam macht. Wir bringen ja den Kindern in der Schule verschiedene Grundsätze bei, die mit der Religion an sich nichts zu tun haben. Wir verlangen und bestehen — und müssen bestehen — vorneherein ist es mehr als wahrscheinlich, daß zunächst in jenen Landstrichen mit der anfangs vielleicht recht spärlichen, schütteren Besiedlung begonnen worden sein dürfte, die an bereits früher besiedelte Gegenden angrenzen; das ist also im Gottscheer Tale die Gegend der heutigen Pfarre Mitterdvrf mit dem Streifen gegen Altlag hin, dann das Pöllandler Tal und vielleicht auch die östliche und südöstliche Gottscheer Gebietsgrenze, d. i. der Landstrich bei Stockendorf und Deutschau. Der mehr im Innern des hievon umschlossenen Gebietes liegende Teil der Sprachinsel, also die Gegenden von Mösel, Nesseltal, dann die unfruchtbaren Landstriche bei Skrill und dort herum sind allerWahrscheinlichkeitnach späterbesiedeltworden. Für die nordwestliche, nördliche und nordöstliche Umrandung der Sprachinsel sprechen da schon die Ortsnamen eine deutliche Sprache; sie sind zum großen Teil slovenisch, weisen also auf eine slovenische Erst- oder Vorbesiedlung hin. Da haben wir Windisch-dorf, das sein unverkennbares historisches Mal an der Stirne trägt, dann Malgern, Kletsch, Setsch, Altlag, Grintowitz. Die Gegend von Windischdorf über Malgern, Kletsch, Altlag hin war also allem Anscheine nach schon in den ersten Jahrzehnten des vierzehnten Jahrhunderts schwach besiedelt (ganz kleine Dörfer oder Weiler, Einzelsitze). Wir können das als die Zeit der slawischen Erst- oder Borbesiedlung bezeichnen. Die Ansiedler kamen höchst wahrscheinlich aus der Gegend von Reifnitz, Laas und dort herum, die damals bekanntlich Ortenburgisch war. daß die Erziehungsgrundsätze von dem Kinde auch befolgt werden, daß es sie beobachtet und in seinem Leben betätigt. Wenn wir dem Kinde beibringen, daß es aufsteht, wenn der Lehrer das Klassenzimmer betritt, und ebenso, wenn er es verläßt, wenn wir es lehren, daß es sich artig zu benehmen hat, so setzen wir doch voraus, daß es diese Lehren nicht nur hört und als richtig erkennt, sondern daß sie das Kind auch tatsächlich betätigt und ausübt. Nur bei der Religion, da sollen wir uns darauf beschränken, daß den Kindern die Grundsätze vermittelt werden, daß sie ihnen aber ja nicht aufgedrängt werden oder gar, daß sie verhalten sind, die religiösen Lehren und Grundsätze zu üben und zu betätigen. Aber die Übung ist beim Unterricht und bei der Ausbildung in den einzelnen Fächern unzertrennlich und der Lehrer kann auf sie in keinem Falle verzichten. Nehmen wir an, der Lehrer trägt Rechnen vor, lehrt die Kinder addieren, subtrahieren, multiplizieren, dividieren. Aber der Lehrer darf nicht verlangen, daß das Kind rechnen übt . . . Das wäre doch ein Blödsinn. Der Lehrer lehrt das Kind schreiben, aber das Kind darf es nicht üben! Er zeigt dem Kind im Turnsaal eine Übung zur Kräftigung „des Körpers, aber das Kind darf sie nicht nachmachen, darf die Übung nicht üben! . . . Wird das Kind da in seinem Leben ein guter Rechner, ein guter Turner werden, wird es schreiben können, wenn es sich die Gegenstände nur vom Lehrer vortragen und explizieren läßt, sie aber selbst nicht nachmacht und übt? . . . Niemals. Und so wie die praktische Betätigung die Übung beim Unterrichte, so ist die praktische Betätigung, die Übung auch mit dem religiös-sittlichen Erziehungsgang, dem Religionsunterricht unzertrennlich. Nun in kurzen Sätzen eine Beweisführung, die die Unmöglichkeit des Gewährens der Forderung der „Freien Schule" nach Freigabe der Teilnahme an den religiösen Übungen dartut. Das Kind geht in die Religionsstunde, das steht heute scheinbar auch die „Freie Schule" ein. Der Katechet erhebt sich und spricht mit den Kindern das Gebet. Die Kinder erheben sich mit, ein paar bleiben aber sitzen und sagen: Mein Vater, meine Mutter hat mir gesagt, ich brauche an den religiösen Übungen nicht teilzunehmen. Was tut der Katechet? Er erklärt, das Gebet sei eine Pflicht, das darf er aber nicht sagen, denn die religiösen Übungen sind ja nach den von der „Freien Schule" gewallten Abänderungen des Schulgesetzes keine Pflicht. Anderseits hat er aber die Pflicht, die Kinder in der Religion zu unterrichten und mit dem Unterrichte hat die Übung Hand in Hand zu gehen. Er kommt also in argen Zwiespalt Wenden wir uns hinüber über das Waldgebirge („Wauden") gegen Pöllandl. Auch in dieser Gegend stoßen wir geschichtlich auf eine ältere, weiter in die Vergangenheit zurückreichende Ansiedlungstätigkeit. Im Jahre 1249 (1234), also schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, muß ein Teil der Gegend von Pöllandl-Tscher-moschnitz bereits besiedelt gewesen sein. In einer Urkunde des Klosters Marienbrunn bei Landstraß nämlich, datiert vom 8. Mai 1249, in welcher Herzog Bernhard von Kärnten die Stiftung des Zisterzienserklosters Marienbrunn im Töplitztale erneuert, weil die erste Stiftnngsurkunde vom Jahre 1234 teilweise unbedacht ausgestellt worden sei, lesen wir n. a.: „apud Gaz quatuordecim mansos, in Sv(u)ssiz quattuor mansos.“ Dieses Sussitsch liegt bei Pöllandl. Mit Gaz dürfte die Gegend von Pöllandl -Tscher-moschnitz gemeint sein; noch jetzt heißt ein Weiler dort die Gatschen. Es scheint demnach ein Teil dieser Gegend bezüglich des Alters der Besiedlung hinter Göttenitz-Rieg kaum zurückzustehen, vielleicht sogar noch älter zu sein. Die ersten Besiedler mögen dort teils Slo-venen, teils vielleicht auch Deutsche bairisch-österreichischer Herkunft (Kärntner?) gewesen sein. Der schwäbische und mitteldeutsche Einschlag folgte dann wahrscheinlich viel später, mehr als ein Jahrhundert darauf dort nach und es scheint das schwäbische dort offenbar nicht so kräftig gewesen zu sein als in anderen Gegenden von Gottschee. (Fortsetzung folgt.) mit seiner Pflicht. Und die Kinder? Einige nehmen teil an den religiösen Übungen, die anderen verweigern dem Religionslehrer die Teilnahme. Kann dies gute Erziehungsfrüchte geben? Nimmermehr. Denn dadurch wird alles andere erzogen als ein sittlicher Charakter. Und das Gesetz bezeichnet ja gerade die Erziehung sittlicher Charaktere als Aufgabe der Erziehung. Das kann aber nicht geschehen, wenn man dem Verlangen der „Freien Schule" Gehör schenkt. Übrigens scheint das Verlangen der „Freien Schule", das sich nach ihrem eigenen Dafürhalten nur auf dem Boden des Gesetzes bewegt, gar nicht begründet. Die Anhänger der „Freien Schule" sagen, im Staatsgrundgesetz vom Jahre 1867 sei ausdrücklich gesagt, daß niemand zur Teilnahme an einer kirchlichen Feier gezwungen werden könne. Das ist richtig. Aber es steht auch dabei, nur durch einen Beistrich getrennt, „insofern? er nicht einer gesetzlich berechtigten Gewalt eines anderen untersteht." Und das Kind untersteht der Schule, dem Schulleiter, dahex muß dieser Paragraph des Staatsgrundgesetzes in diesem Sinne ausgefaßt werden, daß das Kind ein Wesen ist, welches der gesetzlichen Gewalt eines anderen untersteht. Es muß betont werden, daß die Bevölkerung von der Richtigkeit dieser Auffassung so durchdrungen ist, daß in Wien, trotzdem die „Freie Schule" und die Sozialdemokraten — beide gehen ja in solchen Dingen Hand in Hand — tausende und abertausende von Zirkularen versendet und den unerhörtesten Terrorismus aus-geübt haben, dem Aufruf zur Unterfertigung des Verlangens nach Freigabe der religiösen Übungen nur 600 Folge geleistet haben, eine Zahl, die für eine Millionenstadt ja soviel wie gar nichts bedeutet. Der § 5, Gesetzabschnitt 5, sagt ausdrücklich, daß in Bezug auf die religiösen Übungen die Anordnungen der Kirche für die Schule maßgebend sind, insoferne sie nicht mit der übrigen Schulordnung in Widerspruch stehen. Und deshalb sind nach dem Gesetzwortlaute die Anordnungen der Kirche maßgebend in allen, was die religiösen Übungen, als beispielsweise die Gebete, ^der Empfang der Sakramente u. a., anbetrifft, so lange nicht die Schulordnung dadurch berührt wird. Die „Freie Schule" wendet sich dann noch an die Eltern, um ihre Forderungen zum Durchbruch zu bringen. Es inuß aber betont werden, daß nach § 140 des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches die Eltern nicht das Recht haben, auf die Religionszugehörigkeit der Kinder vom 7. bis zum 14. Lebensjahre einen ändernden Einfluß zu nehmen. Das Recht der Eltern ist also bezüglich der Religion eingeschränkt. Sie dürfen die Ausübung der Religion dem Kinde nicht verwehren und den berufenen pädagogischen und konfessionellen Organen nicht in ihr Amt greifen. Das ist logisch, unanfechtbar. Es darf aber behauptet werden, daß es dem Verein „Freie Schule" nicht allein um die Entfernung der religiösen Übungen aus der Schule ist, sondern der Verein „Freie Schule" ist überhaupt ein kulturkämpferischer Verein. Wiederholt in Versammlungen sind Vorfälle zu verzeichnen gewesen, aus denen klar und deutlich hervorgeht, daß der Verein „Freie Schule" atheistische, religions-feindliche Tendenzen verfolgt. Das beweisen zum Beispiel die Flugschriften, die in einer Versammlung auf den Tischen hemm-lagen. Der Vorsitzende sagte zwar verlegen, er habe nichts davon gewußt, aber den Vorsitzenden einer Versammlung möchte man doch sehen, der nicht weiß, was in seiner Versammlung auf den Tischen liegt. Die Männer der „Freien Schule" haben ihren Standpunkt übrigens schon ziemlich deutlich ausgedrückt und ihn dahin kundgegeben, daß ihnen die Beseitigung des Religionsunterrichtes aus der Schule überhaupt und die vollständige Trennung der Schule und der Religion das letzte Ziel ist, auf das sie hinsteuern. Hiezu folgende Illustrationen. Es war in einer Versammlung der „Freien Schule"; bereits hatten mehrere Redner über den Klerikalismus, über die „Pfaffen" u. s. w. losgedonnert, da meldete sich ein einfacher Mann zum Worte, der sagte: Der Verein „Freie Schule" verlangt jetzt die Beseitigung des Zwanges zur Teilnahme an den religiösen Übungen. Aber, meine Herren, wir wissen ;a, scheuen wir uns nicht, es zu sagen, wir wollen, daß überhaupt die Religion aus der Schule hinanskommt. — Als der Mann das gesagt hatte, erhob sich ein wahnsinniger Beifallssturm, man gab die allgemeine Zustimmung in der stürmischesten Weise zu erkennen. Der Redner aber sah lächelnd in den Tumult und sagte, als sich die Leute endlich beruhig hatten: „So, meine Herren, jetzt habe ich Sie, wo ich Sie haben wollte. Jetzt haben Sie endlich einmal offen ausgesprochen, was Sie wollen!" (Lebhafte Heiterkeit.) Danach natürlich wieder ein Tumult. ; (Schluß folgt.) Iur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Die Schute in Mülel'. (5. Fortsetzung.) Im November 1845 wurde das neu erbaute Schulhaus seiner Bestimmung übergeben. Damit trat im Schulwesen zu Mosel ein Umschwung zum Besseren ein: der unangenehme, mit vielen Unzukömmlichkeiten verbundene Wechsel in Mietlokalen zur Unterbringung der Schule hörte auf, der Unterricht der Kinder nahm einen ungestörten, regelmäßigen Fortgang, die Schulfrequenz hob sich, der Lehrer selbst halte von nun an eine ständige, standesmäßige Wohnung und war wenigstens in dieser Beziehung unabhängig von der Ungunst der Verhältnisse. Wir finden es daher begreiflich, daß Dürseld, der seit 1843 als Schulprovisor hier wirkte, nunmehr um definitive Anstellung ansuchte und mit Rücksicht darauf, daß er sich sowohl durch seine Lehrtüchtigkeit als auch durch seinen moralischen Lebenswandel auszeichnete, dieselbe mit Dekret vom 16. Jänner 1850 auch erhielt. Zweifelsohne würde er sich in seinem neuen Heim ganz wohl gefühlt haben und auch in der Folge auf diesem Posten geblieben sein, wenn ihm nicht die kargen Einkünfte das Bleiben in Mösel verleidet und ihn zur Annahme einer Diurnistenstelle beim Bezirksamte in Gottschee gezwungen hätten. Sein Nachfolger im Schulamte zu Mösel war der uns bereits bekannte Schulprovisor in Altlag Anton Langof, der schon früher einmal kurze Zeit (ein Jahr und vier Monate) an der Privatschule zu Mösel tätig gewesen war. Am 21. September 1811 zu Wistritz in Böhmen geboren, absolvierte Langof seine Studien an der Kreishauptschule zu Komotau, wo er auch die Prüfung als Schulgehilfe ablegte; die Konsistorialprüfung machte er in Leitmeritz. Zwölf Jahre wirkte er in seiner Heimat Böhmen, übersiedelte daun nach Gottschee, seine zweite Heimat, fand hier Verwendung zuerst als Privatlehrer in Mosel vom 10. Juni 1841 bis 28. Oktober 1842, dann als Provisor und Organist in Altlag bis 3. April 1851/ seither wieder in Mosel, wo er, vorerst als provisorischer, dann aber vom 17. April 1853 an als wirklicher Lehrer, bis zu seinem Lebensende blieb. Langof war ein tüchtiger Lehrer, der die schönsten Fähigkeiten besaß und dieselben auch betätigte. Aus dem Jahre 1851 liegt eine Qualifikationstabelle vor, in welcher er als „nnermüdel im Fleiß, im Beibringen recht geschickt, in der Behandlung der Kinder sehr liebevoll und sanft und von musterhafter Lebensweise" geschildert wird. In einem Berichte vom Jahre 1853 heißt es von ihm: „Ist sehr fleißig, nicht minder geschickt, von ausgezeichneten Sitten und die Behandlungsweise der Kinder empfehlenswürdig." Im Jahre 1855 wird über ihn berichtet: „Sehr fleißig, besonders geschickt, nachahmungswürdig gesittet und ausgezeichnet in der Behandlung der Kinder." Langof hatte aber auch eine mehr als mittelmäßige musikalische Bildung. Als Sänger und Orgelspieler war er gleich tüchtig, beherrschte aber bis zu einem gewissen Grade auch alle erforderlichen Blas- und Saiteninstrumente und besaß die Gabe, musikalische Kenntnisse anderen durch eine leichtfaßliche Methode in kurzer Zeit beizubringen. Kein Wunder also, wenn ein solcher Jugendbildner die Wertschätzung der Psarrinsassen in hohem Grade besaß und heute noch bei den Möslern in angenehmer Erinnerung steht. Wir dürfen jedoch nicht glauben, daß Langof in seinem Dienste auf Rosen gebettet war. Mitnichten! In Bezug auf Wohnung war er zwar besser gestellt als seine Vorgänger bis auf Dürseld, er hatte sich im neuen Schulhause bereits behaglich eingerichtet und sogar einen kleinen Schulgarten an der Stelle der demolierten und ausgehobenen Tabormauern hergestellt; aber mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten. In den ersten Tagen des Jahres 1856 traf ihn ein Unfall, der für ihn und seine Familie verhängnisvoll hätte werden können. Er selbst schildert denselben ganz kurz folgendermaßen: „Bemerkenswert ist der Einsturz des Fußbodens in der Küche samt meiner Frau am 8. Jänner in den Keller; worauf, um ein größeres Unglück zu verhüten, die Decke des Schnlzimmers, das zu ebener Erde war, unterspreizt wurde." Die Folge davon war, daß das erst vor zwölf Jahren erbaute Schulhans im Jahre 1857 überbaut werden mußte und die Schule in den ersten Stock verlegt wurde. Nicht wenig hatte Langof zu leiden unter dem Drucke der Nahrungssorgen, mit denen er fast unausgesetzt kämpfen mußte. Um sich seine materielle Lage zu verbessern, war er im Jahre 1842 von Mosel nach Altlag übersiedelt, kehrte aber, in seinen Erwartungen getäuscht uud nachdem sich die Einkünfte des Lehrers in Mosel gebessert zu haben schienen, im Jahre 1851 wieder hieher zurück, ohne einen Teil der ihm gebührenden Bezüge für die in Altlag geleisteten Schuldienste erhalten zu haben. Es gab Rückstände aus den Jahren 1847 und 1848, welche trotz mehrjähriger Wartezeit nicht eingebracht werden konnten, weshalb Langof von Mosel aus in einer Zuschrift vom 16. Juni 1851 die Diözesan-fchnlbehörde um die Veranlassung bat, daß ihm die noch für die beiden obgenannten Jahre als Lehrer in Altlag gebührenden Rückstände an Kollektnr und Schulgeld durch die Bezirkshauptmannschaften Gottschee und Treffen eingetrieben werden möchten, was auch geschah. Nicht viel besser ging es ihm in Mosel. Hier belief sich das Einkommen des Lehrers auf beiläufig 270 fl. C. M. welchen Betrag die Pfarrinfafsen anszubringeu schon im Jahre 1846 sich verpflichtet hatten. Aber auch dieses „protokollmäßig ziemlich sichergestellte" Einkommen war so wenig gesichert, daß es nur mit Mühe eingebracht werden konnte und bei der Armut der Bevölkerung zum Teil gewöhnlich ausblieb. Das veranlaßte Langof zur Eingabe vom 30. Oktober 1856 in welcher er die Schuldistrikts-anssicht um Verwendung beim k. k. Bezirksamte in Gottschee ersuchte, daß fein ohnehin zumeist in Geld bestehender Gehalt künftighin vom Steueramte viertel- oder halbjährlich eingehoben und ihm gegen Quittung ausgefolgt werden möge. Als Gründe führte er an, daß es dem Ansehen eines Lehrers wenig zuträglich sei, wenn dieser von Dorf zn Dorf wie ein Bettler gehen und den ihm gebührenden Lohn einheben muß; daß diese Art des Einsammelns der Schulgelder sehr zeitraubend und ihm in der Erfüllung seiner Pflichten hinderlich sei; daß die alljährlich wiederkehrende zwangsweise Eintreibung der Rückstände durch Pfändung ihn um das Vertrauen beim Volke bringe und verhaßt mache. Auch einen gesetzlichen Grund führte er an, indem er sich auf §§ 204 und 205 der politischen Schulverfaffung berief, denen zufolge die Dotationsbeiträge von den Lehrern selbst nicht eingehoben werden sollen. Diese Gründe waren zwar alle triftig und berechtigt, aber Langof sollte zur Überzeugung gelangen, daß oft auch die bestbegründeten Klagen keine Beachtung finden. Ein Freudentag für die Mösler-Schuljugend war der 21. Juni (Aloisifest) 1866, da die Kinder an diesem Tage nicht nur, wie alljährlich, ihren Kirchgang unter Vorantragung zweier Fahnen machten, um der Hl. Messt am Feste ihres Schulpatrons beizuwohnen, sondern auch nach dem Gottesdienste und nach Absingung der österreichischen Volkshymne über Anregung deS Ortspfarrers sämtliche Schüler und Schülerinnen vom Photographen Ferdinand Wagner photographisch ausgenommen wurden. Ein Lichtbild dieser Gruppe wurde vom Pfarrer zum immerwährenden Andenken dem Ehrenbuche der Schule angeheftet und dem Lehrer übergeben. Was den Schulbesuch anbelangt, so hat sich dieser unter Langof unverkennbar gehoben, wozu allerdings auch der seit dem Jahre 1856 eingeführte Schulzwang beigetragen haben mag. Denn während in den Jahren seit der Fertigstellung ^ des Schulhauses bis zur (zweiten) Ankunft Langofs 1851 die jährliche Schülerzahl durchschnittlich 65 betrug und im Jahre 1846 die höchste Ziffer 74 erreichte, stieg die Anzahl der schulbesuchenden Kinder gleich im ersten Jahre der Wirksamkeit Langofs auf 92, erreichte im Jahre 1855 die Zahl 100, überstieg diese Zahl in den Jahren 1853, 1859 und 1873 bis 1879 und erreichte ihren Höhepunkt im Jahre 1878 mit 133 schulbesuchenden Kindern. In diesen Zahlen ist jedoch die der Sonntagsschüler nicht einbegriffen. In der Regel war die Zahl dieser geringer als die der Werktagsschüler, nur im Jahre 1854 stand den 92 Werktagsschülern eine Anzahl von 108 Sonntagsschülern gegenüber, so daß in diesem Jahre rund 200 Kinder unterrichtet wurden. Da in den siebziger Jahren die Schülerzahl stetig zunahm, die Schule aber nach wie vor eine ein-klassige blieb, so führte Langof im Jahre 1873 den Halbtagsunterricht ein, indem er vormittags den „Größeren", nachmittags den „Kleinen" Unterricht erteilte. So wirkte still und opferfreudig Langof zum Wohl der Mösler Schuljugend, bis der Tod dem segensreichen Leben des siebzigjährigen Greises am 2. Jinii 1881 ein Ende setzte. (Fortsetzung folgt.) Aus Stabt und Land. choltschee. (Todesfall.) Am 18. Juni starb in Tüffer der k. k. Landesgerichtsrat und Bezirksgerichtsvorsteher Herr Dr. Adolf Pfefferet nach langem schweren Leiden. Die Leiche wurde nach Gurkseld überführt. Herr Dr. Pfefferet war in den achtziger Jahren bekanntlich Gerichtsadjuukt in Gottschee. Der Vater des Verstorbenen war durch viele Jahre Steuereinnehmer in Gvttschee gewesen. — (Staatsgymnasium.) Über die Erweiterung unseres Gymnasiums zu einem vollständigen Obergymnasium haben wir schon in der vorigen Nummer berichtet. Der diesbezügliche an das hiesige Stadtamt gerichtete Erlaß hat im wesentlichen folgenden Wortlaut: Seine Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 28. Mai l. I. vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Bewilligung der erforderlichen Mittel genehmigt, daß das Staats-Untergymnasium in Gottschee unter Annahme der von der Stadtgemeinde Gottschee angebotenen Beitragsleistnngen vom Schuljahre 1907/08 angefangen fnkzessive zn einem vollständigen Staatsgym-nastum ausgestaltet werde. Bezüglich der Modalitäten der Durchführung hat das k. k. Unterrichtsministerium nachstehendes angeordnet: Die Erweiterung des Staats-Untergymnasiums in Gvttschee hat in der Weise zu erfolgen, daß mit dem Beginn des Schuljahres 1907 1908 die fünfte Klasse und mit Beginn jedes folgenden Jahres die betreffende höhere Klasse zur Eröffnung gelangt, so daß die Anstalt mit Beginn des Schuljahres 1910/1911 als vollständiges Staatsgymuastum organisiert ist. Aus Anlaß der Erweiterung des Gymnasiums ist die Stadtgemeinde Gottschee zu folgenden Beitragsleistungen verpflichtet: 1.) Sämtliche für ein vollständiges Obergymnasium jeweils erforderlichen Lokalitäten dauernd und unentgeltlich beizustellen und einen Zubau zum bestehenden Gymnasialgebäude auf eigene Kosten aufzuführen; 2.) bis zur Übergabe dieses Zubaues an das k. k. Ärar zum Zwecke der provisorischen Unterbringung der Oberklassen vollkommen geeignete Lokalitäten unentgeltlich 'beizustellen; 3.) auf eigene Kosten die vollständige innere Einrichtung auch der Oberklassen zu übernehmen. Das Stadtgemeindeamt wird für den Zubau ehestens Projektskizzen anfertigen und diese samt einem kotierten Sitnations- und Niveauplane 'der Bezirkshauptmannschaft Gottschee behufs Erwirkung der Genehmigung des Unterrichtsministeriums vorlegen. — Wie wir vernehmen, gelangt für das Schuljahr 1907/1908 bereits eine neue Lehrstelle zur Ausschreibung. Die übrigen notwendigen neuen Lehrstellen werden sodann in den weiteren Jahren nach dem sich ergebenden Bedarfe geschaffen, beziehentlich zur Besetzung ausgeschrieben werden. — (Erben werden gesucht.) Aus Szekech-Udvarhely in Siebenbürgen schreibt man unS: Ansang dieses Monates starb hier ein Zuckerlhausierer, ein sogenannter „Gottscheer", ohne ein Testament hinterlassen zu haben. Der Mann, der Georg Ja klit sch hieß, war von seiner in Wien lebenden Gattin getrennt und lebte hier mit einer Frauensperson in gemeinschaftlichem Haushalt. Er hat hier ein Haus und einige tausend Gulden Ersparnisse hinterlassen und keine Behörde kümmert sich daruin, ob Erben vorhanden sind, so daß die oben erwähnte Frauensperson ungestört im Besitze der Hinterlassenschaft bleibt. Es ist wahrscheinlich, daß die in Wien lebende Gattin und die Kinder keine Kenntnis von dem Ableben des Gatten, resp. Vaters haben. Im Interesse der vielleicht in Not lebenden Familie erscheint eine Verlautbarung geboten. — (Die „Gottscheer Nachrichten") schreiben in ihrer Nummer vom 23. Juni, daß der „Gottscheer Bote" nach Neujahr unter dem Titel „Giftspritze" erscheinen dürste. Nun, die „Gottscheer Nachrichten" brauchen nicht erst auf den 1. Jänner zu warten, sie machen von diesem Titel schon jetzt hinlänglich Gebrauch. ----- (Auswanderungswesen.) Bekanntlich hat schon das Ministerium Koerber einen Gesetzentwurf, betreffend die Regelung des Auswanderungswesens in Österreich, vorbereitet. Derselbe gelärmte jedoch nicht zur parlamentarischen Verhandlung. Auch in der Thronrede wurde die Beseitigung der im Auswandernngswesen zutage getretenen Übelstände erwähnt; wir haben also die Einbringung eines neuen Auswanderungsgesetzes früher oder später zu gewärtigen. Mitterdorf. (Neue Messe.) Herr Andreas Krauland aus Koslern wird sein erstes hl. Meßopfer am 16. Juli in der St. Peterskirche in Laibach feiern. — (Der Bienenzuchtverein) für Gottschee hatte am 23. Juni seine Jahresversammlung in Mitterdorf. Was dabei vom Obmanne über den ehemaligen Tschermoschnitzer Pfarrer Georg Jonke und dessen „Anleitung zur Bienenzucht" zum Vortrage gebracht wurde, fand aufmerksame Zuhörer. Es fand hierauf die Neuwahl des Ausschusses statt. — (Deutscher Schulverein.) Man hat vor zwei Jahren viel unnötigen Lärm darüber geschlagen, daß die hiesige Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines gleich bei der Gründung in die Hände der Klerikalen geraten sei. Die damalige Aufregung war überflüssig, da die Ortsgruppe nun schon zwei Jahre ganz gut unter schwarzer Flagge segelt. Die Mitgliederzahl beträgt auch jetzt noch 100. Bei der letzthin am 30. Juni abgehaltenen dritten Vollversammlung konnte Obmann Herr Georg Petsche allen Erschienenen die freudige Versicherung geben, daß die Ortsgruppe fest stehe. Vom Kassier, Herrn Oberlehrer Georg Erker, wurde die Jahresrechnung vorgelegt und dann die Neuwahl des Ausschusses vorgenommen. Über Antrag des Schriftführers, Herrn Pfarrers Josef Eppich, wurden einstimmig nachstehende Herren gewählt: Georg Petsche von Mitterdorf als Obmann, Josef Oswald von Mitterdorf als dessen Stellvertreter; Peter Lobisser von Windischdorf als Schriftführer, Johann Kump von Kerndorf als dessen Stellvertreter; Matthias Perz von Koflern als Kassier, Georg Lobisser von Kerndorf als dessen Stellvertreter. In einer darauf folgenden Ansprache wurde hingewiesen, daß der Schulverein in seinem Bestreben, Schulen zu gründen und zu unterstützen und in ihnen unsere deutsche Muttersprache zu pflegen, allseitige Unterstützung verdiene. Und da der Deutsche Schulverein nur nationale Arbeit leisten und keine religionsfeindlichen Bestrebungen fördern will, werden wir auch als katholische Deutsche, solange der Verein satzungsgemäß vorgeht, treue Mitglieder bleiben. Die Versammlung bot ein Bild schönster Einigkeit. — (Religion der Liebe.) Das Lügenblattl, genannt „Gottscheer Nachrichten", will auf jeden Fall für christlicher angesehen werden als der „Gottscheer Bote". Wie stellen sie ^es nun an, um das ihren Lesern zu beweisen? Jede Nummer bemüht sich, mindestens von einem Pfarrer oder Kaplan etwas Unchristliches M berichten. Einmal ist der Übeltäter ein Gottscheer Priester, das anderem«! ein steirischer, ein drittesmal holt man ihn von Ungarn her, ein viertesmal wird von Päpsten erzählt, daß sie Flucher und Nichtswürdige gewesen seien, dann wieder wird an den christlichen Parteien des Reichsrates herumgenörgelt. So sucht man den Leuten das Christentum zu verekeln und sie reif zu machen für das Christentum der liberalen „Gottscheer Nachrichten". Letzthin hatte man es in den „Gottscheer Nachrichten" einmal auf die katholische Religion abgesehen. Unter dem Titel „Religion der Liebe" wird von einem katholischen Priester, Peter Arbues, erzählt, er hätte eine Frau, die guter Hoffnung war, nur deswegen zu Tode martern lassen, weil sie angeblich ihrer Schwester zugeredet hätte, Lutheranerin zu werden. Nach diesem Berichte müßte Arbues der reinste Wüterich gewesen sein. Nun ist aber Peter Arbues ein Heiliger der katholischen Kirche, der keines einzigen Tod verschuldet hatte; wohl aber ist Peter Arbues am 14. September 1485 von einem ruchlosen Menschen ermordet worden. In diesem Jahre war Luther noch nicht zwei Jahre alt; er war damals katholisch, es konnte also damals überhaupt noch keine Lutheraüer geben und doch behaupten die „Gottscheer Nachrichten", Peter Arbues habe die oberwähnte Frau martern lassen, weil diese ihrer Schwester zugeredet hätte, Lutheranerin zu werden. So sieht also das Christentum der liberalen „Gottscheer Nachrichten" aus. — (Die Altersversicherung) der Bauern und bäuerlichen Dienstboten ist ein Punkt, über den schon Heuer im Reichsrate verhandelt und hoffentlich auch Beschluß gefaßt wird. Auch der Kaiser hat in der Thronrede die. Notwendigkeit dieser Altersversorgung und ihre Inangriffnahme betont. Als wir Anfang dieses Jahres hervorhoben, daß nur eine in Bauernbünden geeinigte Bauernschaft ihre diesbezüglichen Wünsche durchsetzen könne, da haben unsere Liberalen die Nase gerümpft und spottend die Altersversicherung für unmöglich erklärt und es so darzustellen versucht, als ob der Gottscheer Bauernbund aus den Mitgliedsbeiträgen eine Altersversicherung errichten wolle. Jetzt scheinen die Liberalen zur Einsicht gekommen zu sein, denn auch die „Nachrichten" schreiben schon über die Altersversicherung. — (Häuserverkauf.) Der Besitzer Andreas Jaklitsch von Koflern Nr. 21 hat nun seinen Grund auch parzellieren lassen; demnächst will er mit der Familie nach Amerika. In Malgero aber hat Andreas Schneider Nr. 27 Haus und Hof dem Josef Perz verkauft. Aüchek bei Messettak. (Verlogenheit der „Roten".) Unseren „Roten" ist das Lügen und Verleumden in Fleisch und Blut übergegangen. Zunächst behauptet das Lügenblattl, genannt „Gottscheer Nachrichten", in einer der letzten Nummern, daß sich am 9. Juni ein „Schwarzer" rabiat benommen und sogar wehrlose Frauen bis in ihr Wohnhaus verfolgt und mißhandelt habe. Eine infame Lüge! Tatsächlich hat das rote „wehrlose" Kerzlweibl den „rabiaten" Schwarzen angefallen und in seiner Südmarkwut eine Hacke nachgeworfen. Der robuste Mann nahm diese weibliche „Tat" zur Kenntnis, ohne jedoch darauf zu reagieren; er dachte sich, das Kerzlweibl hat lange Haare, aber kurzen Verstand. Drei Zeugen können diese „rote" Weibertat beweisen. „Gottscheer Lügenmaschine?" was für Manieren hatte dieses Weiblein? Es ist wahrhaft lächerlich, ein „Roter" mit Manieren und Bildung breit macht, wenn denn das, was unsere „rote" Sippschaft Bildung nennt, ist so wenig wahre Bildung, als ein Besenstiel ein königliches Szepter. Zu unserem Austritte aus demFeuerwehrvereine antworten wir folgendes: Mit Leuten, die im Vereine nur paradieren und sich an unserem Freibier gütlich tun möchten, mit Leuten, die dem Rückschritte in jeder Hinsicht huldigen, die gleich Hottentotten die allergewöhnlichsten Anstandsregeln nicht kennen — Abgeordneter Stöckler könnte auch ein Lied singen! — mit Pfeiferlbuben, Dunkelmännern und Kuhglockenläutern wollen wir als freie, unabhängige, wirtschaftlich gut situierte deutschchristliche Bauernbündler nichts zu tun haben. Wenn diese unsere Ansicht der in der „Gottscheer Lügenmaschine" mit M. Unterzeichnete Zeitungsschmierer blöde nennt, so schließt er eben von sich auf andere, denn bekanntlich denkt der Schelm von anderen so, wie er selbst ist. Da nun der Feuerwehrverein ans lauter „fortschrittlichen" Lichtköpfen zusammengesetzt ist, so wäre es wohl am „kräftigsten", wenn er auch den Kuhglockenläuter „Mate" zum Wehrhauptmanne wählte — doch wir mischen uns nicht mehr ein! Mehrere Bauernbündler und ein ehemaliger Südmärker. — (Ein „aufgeklärter" Kuhglockenläuter.) Die Katze läßt das Mausen und das 60jährige Männchen, genannt „Mate", das Kuhglockenläuten nicht. Herrschaft, war das ein „faines" Konzert, das das alte Südmarkmännchen durch einige Sonntage hindurch spät abends zum Besten gab! Dorf aus, Dors ab zog der „aufgeklärte" Analphabet, seine drei Kuhglocken kräftig schwingend und seine nimmermüde Zunge besorgte die Begleitung dazu, indem sie alle Register des Schimpfharmoniums aus die christlichsozialen Bauernbündler zog. In einem Hause soll eine Mutter zu ihren Kindern gesagt haben: „Kinder, seid ruhig und brav, das Dunkelmännchen ist da!" „Mutter", fragten die Kinder in ihrer Einfalt, „hat das Dunkelmännchen auch Hörner?" Was, die roten Aufgeklärten Dunkelmänner? Das ist stark gepfeffert! Aessettal'. (Zur Erwiderung.) Dem Lügenblattl, genannt „Gottscheer Nachrichten" ist unter dem Namen „Ewig" ein neuer Berichterstatter erstanden. So z. B. „berichtet", sage lügt der „ewige" Zeitungsschmierer, daß Pfarrer Schauer am 10. Juni, als in Grodetz Kirchweihfest, um 5 Uhr nachmittags Segen in der Pfarrkirche zu Nesseltal verkündet war, von 7 bis 8 Uhr mit seiner schwarzen Gilde beim schwarzen Wirte in Schäflein noch Heil Bauernbund geschrieen habe. Aber, aber, Herr Berichterstatters Der 10. Juni war ja ein Montag und da an diesem Tage Pfarrer Schauer in Nesseltal Religionsunterricht zu erteilen hatte, konnte infolgedessen und noch dazu au einem Werktage eine Kirchweihe in Grodetz nicht stattgefunden haben. Möge sich der Herr Jugend-fuldner von Schäflein die Kenntnis der Wochentage von seinen Schulkindern Beibringen lassen! Doch wir wollen auch wieder ernst reden! Am 9. Juni, also an einem Sonntage, war am Grodetzer Berge Kirchweih. Wie an allen Sonn- und Feiertagen des ganzen Jahres, hatte der Pfarrer auch au diesem Sonntage in Ermangelung eines zweiten Priesters zufolge Ermächtigung des hochw. Herrn Fürstbischofes zwei heil. Messen gelesen. Bei der Frühpredigt wurde nun verkündet, daß unmittelbar nach dem Frühgottesdienste die übliche Litanei mit Segen und in Grodetz nach dem Spätgottesdienste gleichfalls Litanei anstatt nachmittags in der Pfarrkirche stattfinden werde. Diese außerordentliche Neuerung dürfte wohl berechtigt gewesen sein, insbesondere wenn man bedenkt, daß der Pfarrer durch das Abhalten zweier Messen und zweier Predigten an einem Vormittage, durch das lauge Sitzen im Beichtstühle vor dem Früh-gottesdienste, durch den zwei Stunden weiten Weg von Nesseltal nach Grodetz so ermüdet war, daß er den Rückweg unmöglich an-treten konnte, ohne sich früher einige Stunden Leibesruhe und-Stärkung gegönnt zu haben. Das ist der Sachverhalt, und da meint der mit „Ewig" Unterzeichnete Zeitungsschmierer in den „Gottscheer Nachrichten", daß der Pfarrer die Leute am betreffenden Sonntage zum Narren gehalten hätte. Na, na, Herr Zeitungsschreiber! Sie selber haben auf das Geschwätz Ihrer „roten" Genossen hin frech gelogen und dadurch die leichtgläubigen Leser der „Gottscheer Nachrichten" zum Narren gehalten. Man hat dem „gelehrten" Manne in Schäflein schon oft seine „überspannte Wahrheitsliebe" vorgehalten, aber das hat ihn nicht gebessert. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Häuschen hat die Wahrheitsliebe nie gelernt, jetzt ist er schon zu alt dazu. Zu der Anflegelung, daß Pfarrer Schauer am Tage, da der erzschwarze Wolf ans Grodetz sein nengebornes Kindlein zur Taufe nach Nesseltal gebracht hatte, nicht daheim war, ist nur wenig zu bemerken: Der Pfarrer war am 11. Juni auf eine plötzliche Nachricht hin an das Krankenlager feiner Mutter nach Pöllandl geeilt und konnte deshalb feine Pfanlinder von seiner Abreise nicht mehr verständigen. Deshalb dauerte diese Pflicht- und Vergnügungsreise auch nur einen Tag, und das Kind ans Grodetz empfing am 13. Juni — also am dritten Tage nach der Geburt — anstandslos das Sakrament der heil. Taufe. Ein geistiger oder vielleicht materieller Schaden ist durch diese kaum nennenswerte und | ungewollte Verzögerung weder dem Kinde noch seinen Eltern,1 am allerwenigsten aber dem zudringlichen Schreier und Maulhelden in Schäffein erwachsen. So, jetzt wollen wir einander wieder gehen lassen.. . Höermösel. (Verunglückt.) Am 26. Juni befand sich die bereits 68jährige Taglohnerin Agnes Lackner vulgo „Schneidarsch Neasche" auf einer großen Fuhre Heu und fiel, wahrscheinlich infolge Hitzschlages, so unglücklich herunter, daß sie wegen schwerer innerer Verletzung ans Anraten des Arztes am 1. Juli ins Landesspital nach Laibach überführt werden mußte. Genannte ist in Kositzeu-6erg Nr. 1, Pfarre Unterlag, geboren, jedoch bereits durch 15 Jahre Inwohnerin in Obermöfel. Lichlenöach. (Falscher Alarm.) Ans dem Heimwege aus-Römergrund erblickte am 1. d. M. ein Mann in der Gegend von Reintal ein sehr großes Feuer und meldete dies zu Hause. Alle meinten, Reintal brenne,, und in größter Eile fuhr die Feuerwehr mit drei Paar Pferden gegen Reintal, welches zum Glück nicht brannte, denn es war nur ein großes Feuer auf Möfler „Eben". Die Lichtenbacher Feuerwehr hat zwar unnötigerweise sich bemüht, aber auch den schönen Beweis geliefert, daß sie in der Gefahr allsogleich beim Alarm stets hilfsbereit und gerüstet ist. Zudem war dieses Ausrücker eine wirkliche Feuerwehrübung, weil man allgemein glaubte, Reiutal brenne. Masern. (Unglücksfall.) Am 11. Juni l. I. wurde Georg Mihelitsch aus Neuwinkel, Pfarre Suchen, 20 Jahre all, im Walde bei Karlshütten beim Stämmeriefen tödlich getroffen. Er wurde über einen Felsen geschleudert und brach sich das Genick. — (Todesfall.) Am 26. Juni l. I, starb hier nach kurzem Leiden Frau Apollonia Primofch, die Gattin des Besitzers Jakob Primosch vulgo Lukizesch Nr. 44, in ihrem 68. Lebensjahre. Sie war eine fromme Frau, ein braves Weib, eine sorgsame Mutter, eine ruhige Nachbarin und wurde von der ganzen Gemeinde geachtet.. Das ewige Licht leuchte ihr! Attlag. (Rot — Schwarz). Da die hiesigen Hufschmied? christlich gesinnt sind, so führt der bekannte „rote Zopf" seine Pferde znm Beschlagen nach dem drei Stunden entfernten Hof. Auch ein Vergnügen! — (So geht's.) „Waö nützen mir der Stühle viel, wenn sitzt kein Gast darauf," seufzt ein hiesiger roter Wirt. Da geht gerade ein „Schwarzer" vorbei. Schnell ergreift er einen der Stühle, rennt damit vors Haus und ladet den „Schwarzen" mit der freundlichsten Miene von der Welt zum Platznehmen ein. Doch vergebens! — (Allerlei.) Die Kirchentürme der Filialen Weißenstein und Langenton wurden mit verzinktem Eisenblech neu gedeckt. Der Turm der Filiale Laugenton nimmt sich in seiner Zwiebelform sehr schön aus. Die Arbeiten hatte der bekannte Turmdecker Anton Belec aus St. Veit geliefert. — Am Vorabende des heil. Johannes versammelten sich die Christlichsvzialen auf der Anhöhe vor Altlag., wo ein großes Feuer angelegt und von jung und alt „Scheiben" geschickt wurden. Schöne Weisen ertönten in stiller, mondheller Nacht und mancher Jauchzer wurde in die Lust geschickt. Daß es an, Gerstensaft nicht fehlte, versteht sich von selbst. Worovitz. (Unglücksfall.) Beim Einfangen von Bienen | wäre letzthin der Besitzer und Gemeindesekretär Johann Weber von Morobitz Nr. 3 bald ums Leben gekommen. Er war etwas angeheitert und ging, erfreut über den schönen Schwarm, etwas zu voreilig und zu unvorsichtig zuwerke und stürzte ab. Er fiel etwa sechs Meter tief. Da ihm gleich Hilfe zuteil wurde, konnte Weber gerettet werden. Auf den Unglücksplatz erschien sofort der vom Verunglückten so oft geschmähte Herr Pfarrer und erteilte ihm die Lossprechung sowi? die letzte Ölung. Weber ist bereits wieder gänzlich hergestellt. Wiederlre/enöaH. (Bitte, zahlen!) Ob die Obertiefenbacher ihr Versprochenes schon erhalten haben — es soll sich wenigstens schon auf der Reise befinden — ist uns nicht bekannt; soviel abex ist uns gut bekannt, daß die von den Freiheitlichen anläßlich der Wahl beim Paul Ostermann in Niedertiefenbach Nr. 1 gemachten j Schulden noch offen stehen. Genannter Gastwirt wandte sich bald an diese, bald cm Jene Zahlstelle, um zu seinem Gerstel zu kommen, -allein vergebens! Überall wurde er abgewiesen'. Wir erteilen ihm den guten Rat, es noch' einmal beim k. k. Notar Dr. Moritz Karnitschnig zu versuchen; er hat ja auch bei ihm gezecht und seinen Stimmzettel „gräßlich" entstellt. D'rum merk's: Wenn du ins Wirtshaus gehst, beherzige das Wort des großen Briten: „Tu' Held in deinen Beutel!" Oder bleibe draußen steh'u „Am Brunnen vor dem Tore"! Köental. (Richtigstellung.) Der Bericht in der letzten Nummer ist dahin richtigzustellen, daß die 70 K bereits gezahlt wurden, allerdings nicht, wie mau hoffte, vom Fürsten. — (Wann sind die „Schwarzen" gut?) Wenn es den „Rote::" schlecht geht. Ein Beispiel: Ein hiesiger roter Häuptling, der die „Schwarzen" am liebsten alle in die Luft sprengen würde, wurde krank. Zur größten Verwunderung aller ging er ins Spital der schwarzen Barmherzigen Brüder in Kandia. Freilich, nur „Schwarze" putzen „rote" Mägen umsonst aus, nähen „rote" Köpfe umsonst zusammen u. dgl. O, diese schwarzen Teufel! Nicht wahr, Herr I. S.? Kukendorf. (Güterschlächterei.) Vergangene Woche wurde der Besitz Nr. 3 („Kat'n") vom Güterschlächter Klinz aus Guten« seid zertrümmert und stückweise verkauft. Das Wohnhaus erstand ein welscher Kohlenbrenner. Der Güterschlächter steckt einen Gewinn von 5000 K in die Tasche. O Südmark, da wärest du am Platze! chöttenih. (Dampfsäge.) Die Dampfsäge in Kaltenbrunn ist nun bereits im vollen Gange; die Zufuhr des Holzes geht verhältnismäßig leicht vor sich. Auch der Zubau für die Mühle wird in einigen Wochen vollendet sein. Allerlei. Vorsicht M Plitz und Wngewitter. Ein Mensch, der auf weitere Entfernung hin' die höchste Erhebung auf freiem Felde bildet, ist vom Blitz sehr gefährdet. Wer in einer solchen Lage vom Gewitter überrascht wird, tut am besten, sich hinzulegen oder in den ersten besten Graben niederzuhocken, wenn er auch dabei an den Beinen naß wird. Ebenso gefährlich ist es natürlich, sich unter einen vereinzelten Baum zu stellen, da der Blitz diesen, wenn er der höchste Gegenstand im Gelände ist, leicht bevorzugen kann; doch darf man sich schon zu einer Gruppe von Bäumen stellen, nicht gerade unter den höchsten, der die anderen überragt. Hat man unter verschiedenen die Wahl, so stellt man sich besser unter eine Buche, Linde, Erle als unter eine Eiche oder Kiefer. Am geringsten ist die Blitzgefahr in dem geschlossenen Bestände eines Waldes. Die Menge der" in gleicher Höhe befindlichen Baumwipfel wirkt aus-gleicheud auf die elektrische Spannung, und dort ist auch nur ein Baum gefährdet, der alle übrigen in der Nachbarschaft überragt. Einen solchen wird man also auch meiden müssen. Amtliches. Mit dem II. Semester des Schuljahres 1906/07 gelangen u. a. nachstehende Studentenstiftungen zur Ausschreibung: Der sechste, zwölfte und sechzehnte Platz je jährlicher 100 K der I. Johann Stampflschen Studentenstiftung. Zum Genüsse sind berufen Studierende, deren Muttersprache die deutsche ist und die zugleich Gottscheer Landeskinder sind, d. i. dem Gottscheer Boden nach dem ganzen Umfange des ehemaligen Herzogtums Gottschee angehören. — Der zweite Platz der von der vierten Volksschulklasse an auf die Gymnasial- und theologischen Studien beschränkten Pfarrer Anton Jaksicschen Studentenstiftung jährlicher 139 K. Anspruch haben zunächst Studierende aus Fara bei Kostel, dann aus den Pfarren des Dekanates Semič, endlich Studierende aus Kram. Die Gesuche sind bis längstens 20. Juli 1907 bei der Vorgesetzten Studienbehörde einzureichen. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile oder deren Raum 10 Heller, bei mehrmaliger , Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes 3-abr wird eine zehnxrozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eins zwanzigxrozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Beste!» lungert von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Hesetzkich geschützt! Jede Wachatznumg strafbar! Allein echt ist nur Thierrys Balsam mit der grünen Nonnenmarke. 12 kleine oder 6 Doppelflaschen 'oder 1 große Spezia Matche mit Watentvc» schlüß 5 Kronen. 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