Verwaltung: »iathauSgasse Nr 3 TtUcSea St. 21, Irirrfttaa Scpig. 5-"nagt» Dar» »>e fle« Sei: je» : J'tnuMUitt» . . . k I X SalMDttia . . . . K e M earuiütitg. . . . K 12*80 i»«i <1111 ntt rtuB : , . . . K 1--»urulimrtj . . IC »•— ßelbjäW« Wan4i*ll«tg . K U-— MIT« »-«lul» atDK« M Ml (kti)la(M6ttn am MelHora lBRlratBa«(-4kMlktra. n>MTO«aR< «eilen M hui AttefttSaib Schristletwng. «atha»Sgasse Wr. 5. leleMra «t. tl, latttartan. «»,ech»»,»«:>A»Nch fstu l« ©ors- o. jtin-ta«e » » 11-lt Ute «»«. H ti6(4rrl(er%alamrn Ut-iö-u«la|. Die.VcnlUe Waids erf&eüu l*kca Sttttocb not € an! tag «MM. ©»» >irJsflci».«aiil» AS.900. Nr. 85 Cilli, Mittwoch bett 25. Oltobcr 1916. Dir Ermordung drs Itliitistf rprrtfiörntrit Grafen Mm,Ich. Camstag nachmittags wurde m einem Wiener Hotel, wo er sein Mittagsmahl einnahm, der Mi-»isterpräsident Karl Graf Stürglh von dem Sekretär der sozialdemokratischen Partei Dr. Fritz Adler, einem Sohne de» bekannten Führers der österreichischen Sozialdemokraten Dr. Viktor Adler erschossen. Die Kunde hat im ganzen Reiche und über die Grenzn desselben hinaus erschütternd gewirkt, war das Ereignis ja doch ein so ganz außer Erwartung stehendes. Denn wenn mau auch vielleicht nicht in Allem mit der Tätigkeit des Ministerpräsidenten ein-verstanden gewesen sein mochte, so gab ei doch ge-wiß keine Richtung im Reiche, die ihm die persön-liche Achtung versagt hätte und die Anklagen, die im Laufe der Zeit gegen seine Politik erhöbe» wor-den sind, haben sich nie zur persönlichen Abneigung oder zu einem Hasse gegen ihn verdichten können weil man auch in jenen Fällen, wo man seinen Handlungen die Zustimmung nicht geben konnte, sich in Achtung beugte vor der Lauterkeit seine» Wesen«, vor der Ehrlichkeit seiner Absichten, vor der vorbild-lichen Pflichtenstrenge und vor einem überragenden Wissen auf dem Gebiete der Verwaltungspolitik und der VerwaltungStechnik. Graf Stürgkh zählte im Beginne seine« politi-schen WiikenS zu den hervorragenden Männern der deutschliberalen Partei. Wer den so grausam Dahin-gerasften in den ersten 90er Jahren auf dem Partei-tage in Cilli gehört hat, wie er mit hinreißender Begeisterung für die Ideale der Freiheit und de« Deutschtums auftrat, der vermag den großen Wan-bei zu ermessen, der sich an dieser politischen Ge-stalt vollzogen hat, die in den letzten Jahren bei Per Schneider-Walit. „D, mei", sagte der Schneider-Wastl, »dös i» a Zeit, a narrische — beschlagnahmt wird allS — nix kannst habn für Dei Geld! 'n AuSwei» brauchst, wannS a nei» Gwand habn muaßt. Verhungern kannst a dazua l" „Gell"--lachte der Bader-Sepp, .dar- nach schaugft aus, Du auSgesressener Schlawiner Du!" »O piei!" stöhnte der Schneider-Wastl. „Do schaug her!' und er zog die Weste weit ab vom runden Bäuchlein. „Siebertzehn Pfund hab i ver-lorn — do fchaug her." „IS a nit schad drum", meinte der andere gleichmütig. .Schtirbscht nachha nöt an Herzverfet-tung." .He, Du hast guat spottn. Drrblecksckt alle Leu, weil Du Dei Lebtag so a windigS Gschtell gwesn bist!" „Jo mei — dös iS alln» Zufall, Schneider. Und net jedereinS lebt bloß für fein Bäucherl wia Du." „O mei, bei dera Leitn, jammerte der Wast'z „net amal fatteffn kann ma sich. Jo, wann i a WeibertS war — dann scho. Dö machn sich a Gaudi drauS, schtundenlang anzuschtehn ausn Markt, a derwischn tunS amal etwas, dö Sakramenter. Aber son an einschichtig» Mannsbild is auSgschmiert." den Antipoden seines einstigen politischen Glauben?-bekenntnisse» angelangt war und der die Gestaltung Oesterreichs aus ganz anderen Linien suchte als seine einstigen verfassungstreuen Gesinnungsgenossen. ES ist wohl eine irrtümliche Annahme, wenn reichSdeutfche Blätter davon schreiben, daß Gras Stürgkh ein Förderer des Deutschtum» gewesen sei, und es kann in dieser Stunde, wo wir doch nur das Beste von dem Manne denken und sagen wollen, nicht unausgesprochen bleiben, daß er sich in ge-radezu rührender Vertrauensseligkeit nie zu oem Glauben an die „Subversivität" gewisser Strömun-gen im Norden und Süden des Reiches bewegen lassen wollte und daß er insbesondere den richtigen Blick sür den organischen Ausbau des Reiche« im Süden verloren hatte. ES ist ein schweres Amt, das durch ruchlos« Hand seinen Träger verloren hat und mit bewun-derungSwürdiger Treue und Festigkeit, voll uner-schütterlicher Hingebung zu seinem kaiserlichen Herrn hat Graf Stürgkh dieses Amt versehen. Wir Steirer trauern ausrichtig um den Mann, der immerdar unseren Heimatsgesühlen so nahe stand und in vergangenen Zeiten auch unsere politischen Empfindungen geteilt hat. Der Weltkrieg. Gegen Ruhland und Rumänien. j Die Berichte des österreichischen G e n e r a l st a b es. 21. Oktober. Amtlich wird verlautbart: In de» ungarisch rumänischen Grenzgebieten wird weiter gekämpst. Die Leistungen der in Schnee und Frost und im schwierigsten Gelände erfolgreich kämpfenden Truppen sind über alles Lob erhaben. 22. Oktober. Heeresftont des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. An der ungarisch.rumä-nischen Grenze dauern die heftigen Kämpfe unver- „Je, Schneider, so heirat do amal!" Der an-der« hob wilternd die spitze Nase. .Woaßt, Seppl, daran hab i a scho denkt!" „No also", meinte der belustigt, „geht Dir endlich a Lichtl aus, Du narrischer Tropf, Du nar-rischer ?" „Je — wannS net gar so schwar wär!" „WoaS, 'S Heiratn?" lachte der Bader. „Na 'S findn, mein i, die Richtige finden. Am End derwisch i so a BiSkurn, so an rechten Teisi, so an alten." „Nu ja, bei die Jungen kannst Dir Dei Finger sreili bi» an Ellnbogen schlecka", meinte der Spezi trocken. „Mit Deine suszig Joahrln muaßt halt net gar so unbescheidi san." „Du hast leicht redn, Bader. Dir selber san a zwoa von zwanzig liaber wia eine mit vierzig — i kenn Di do, Du Lump, Du miserabliger I No — aber Spaß beiseitn! So a mollette Witfrau ließ i mir scho gsalln, — bloß sauber und akrat muß sein, und von der Kocherei muß was versteh» und a paar Mille muaß a tzibn." »Sonst »ixe» ?" höhnte der andere. „Am Ende läßt Dir die Bäckerin von der Ecken einfalten. Ihr Mo is im Krieg bliebn. Am End warS Dir grad guat gnua, — Du Haderlump, — Du ganz aui-gschamter!" „Dö Bäckerin? Die — o mei — di« möcht i garnet gschenkt!" 4t. Jahrgang. mindert sott; an mehreren Stellen wurden die ru-manischen Truppen geworfen. HeereSfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. An der oberen Strypa erfolg-reiche Borfeldkämpfe. Deutsche Truppen erstürmten die russischen Stellungen am Westuser der Narajowka und warsen den Feind über den Fluß zurück. Nur «in kleines Geländestück ist noch im Besitz« des Geg-ners. An Gesang«»«» wurden 8 Offizier« und 745 Mann eingebracht. 22. Oktober. HeereSfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. In den Kämpfen bei Predeal wurden sechs rumänische Offiziere und 555 Mann gefangen. Heeresftont deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Das westliche Narajewkaufer wurde durch Wegnahme des letzten noch von den Russen besetzten kleinen Geländestückes vom Feinde vollkommen gesäubert. 24. Oktober. HeereSfront deS Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Oesterreichifch-ungarische und deutsche Truppen nahmen gestern nach erbitter-ten Kämpf«» den On Predeal und machten 600 Mann zu Gefangenen. Südlich des Rotenturmpasfe» macht unser Angriff Fortschritte. Der Stellvertreter des EhesS deS «eneralstabeS: v. Höser, FeldmarschallLeutnant. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. 2l. Ok ober. Front des GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Wieder bemühten sich in fruchtlrfem, verlustreichem Ansturm russische Bataillone, uns die am Westuser deS Stochod kürzlich genommenen Gräben zu entreiße»; und wiederum brachte an der Narajowka ein Angriff deulfchirTrup-pen unter Führung deS Generalmajors von Gallwitz russische Stellungen nordwestlich von Skomorochy in unsere Hand. Vergebliche Gegenstöße brachten den Feinden neuen Verlust; 5 Offiziere, 15<1 Mann, 7 Maschinengewehre konnten schon gestern auS der eroberten Stellung zurückgeführt werden Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. An der siebenbürgifchen Grenze dauern bei Schneesall und Frost erfolgreiche Wald- und GtbirgS-kämpfe an. Der Rumäne hat dabei schwere Verluste. .Hoho! Jetzt laß mi aber aus mit Deine Spruch, Du Lalli. So a saubertS WeibertS gibt» in dera ganz» Gegcnd nöt. Du windiger Tropf Du. Glaubst am End — die möcht an zahnlucketen Schneider, wia Du aner bist? Hast wohl a Freiplatzl extra im Egelfing — Irrenanstalt — draußen, he?" Beide hatten rote Köpfe bekommen. Beiden war die Galle bis in den Hals gestiegen. „Hast wohl selber Absichten, Du scheinheiliger Tropf?" eiferte der Schneider. „A Witmann und a Witfrau — moanst, dös schlimmt? A — nix da — wannS mi 3 vielleicht net mögen tuat, die hochmütige Bäckerin — mit Dir ist» a so. An Bader — daß i net lach, ists döS a no wa»7" »Ja--Kruzitürken — was wär denn jetzt dos? Willst mi am End beleidigen. Du krumm-haxeter Lackl Du? Glaubst, i bin deSwegn zu Dir kemma? I heirat, wann und wen i mag — verstanden f" Nun lenkte der Schneider ein. „Geh, i moan« ja nöt böS! Bloß — .Adje!" knurrte der andere — „i laß mi net trotzen und verschimpsieren von so einem wia Du bist, mirk DirS!" und draußen war er. Der Schneider kratzte sich den Kopf. „O »«i, — war das ein« Plage." Der Bader-Sepp war gar so ein Hitzigrr, und schließlich hatten sie sich doch eigentlich um des Kaiser» Bart verzankt. Mit dem Heiraten war da» so eine Sache. Seite 2 Deutsche Wnckt jnimmer 86 Heeresgruppe bei GeneralfeldmarfchallS von Mackensen. Die Kämpfe in der Dobrudscha haben sich »u unseren Gunsten entwickelt. Die verbündeten deutschen, bulgarischen und türkischen Truppe» dran-gen an verschiedenen Punkten in die feindliche Haupt, stellung in der Linie südlich von Rasova (au der Donau)—Agemlar—Tuzla ein und nahmen Tuzla, die Höhen nordöstlich von Topraisar, nördlich von Eocargea und nordwestlich von Mulciova nach hef-tigen Kämpfen. Wir machten dabei etwa 3000 Rus-sen, darunter einen Regimentskommandanten, auch einige hundert Rumänen zu Gefangenen und er-beuteten 22 Maschinengewehre und einen Minen, «erser. Deutsche Fluggeschwader beteiligten sich er-solgreich aus den Lüsten am Kampfe. 22. Oktober. HeereSfront deS Generalfeldmar-schallS Prinzen Leopold von Bayern. Vor der Mitte der Heeresgruppe des Generalobersten von Wvyrfch und westlich von Luzk steigerte sich in einzelnen Ab-schnitten die beiderseitige Feuertättgkeit. Vorfeldkämpfe westlich der oberen Strypa verliefen für unS giin-stig. Unter Führung des Generals der Infanterie von Gerog haben deutsche Truppen nach den räum-lich eng begrenzten erfolgreichen Vorstößen der letzten Tage in einheitlichem Angriff zwischen Swistelniki und Ckomorochy Nove den Feind erneut geworfen. Nur ein kleines Geländestück auf dem Westuser der Narajowka ist noch im Besitze des Gegner«. Seine zwecklosen Gegenstöße scheiterten. Er hatte schwere blutige Verluste. Wir machten 8 Ossiziere und 745 Mann zu Gefangenen. Front de« General« der Kavallerie Erzherzog Karl. Trotz zäher Verteidigung der Zugänge ihre« Lande« sind rumänische Truppen an mehreren Stel-len geworfen worden. Den bereits erstrittenen Ge-Mndebesitz konnten uns Gegenstöße nicht entreißen. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS von Mackensen. Die am 19. Oktober begonnene Schlacht in der Dobrudscha ist zu unseren Gunsten entschie. den. Der russisch-rumänische Gegner ist nach schwe« ren Verlusten auf der ganzen Front aus seinen schon im Frieden ausgebauten Stellunzen geworfen. Die starken Stützpunkte Topraisar und llobadinu find genommen. Die verbündeten Truppen verfolgen. 23. Oktober. Front de« GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Außer zeitweilig leb-haftem Feuer westlich von Luck und der jetzt durchgeführten gänzlichen Vertreibung der Russen vom Westufer der Narajowka kein besonderes Ereignis. Front deS Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Keine Aenderung der Gesamllage. Am Pre-dealpaß machten wir 560 Rumänen, darunter sechs Offiziere zu Gefangenen. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS von Mackensen. Trotz strömenden Regens bei ausgeweich-tem Boden haben in unermüdlichem schnellen Nach-drängen die verbündeten Truppen in der Dobrudscha vereinzelten Widerstand brechend, die Bahnlinie öst-lich von Mursatlar weit überschritten. Konstanz» ist genau acht Wochen nach der Kriegserklärung Ru. Der Bader hatte glücklich ausgeatmet, als seine zänkische Frau da« Zeitliche gesegnet und ihm, dem alten Hagestolz, bangte doch vor der Ehe, wie vor dem Fegefeuer selber. Und doch! Eigentlich war e« doch recht ärgerlich, daß man ihn so wegwerfend behandelte, wie eben der Bader e« getan. War er denn kein ordent-licher, fleißiger Mensch, und paßten seine Fünfzig nicht recht gut zu den einigen Vierzig der Bäcker-meifterswitwe? Wenigstens konnte man sich da sattessen an Brot und Süßigkeiten — überhaupt — die Frau war nicht übel — und — ja — man konnte doch mal sein Glück versuchen! Gedacht — getan l Der Schneider-Wastl legte seine Flickarbeit zusammen und ging remmel kaufen. Hetzt war der größte Andrang vorbei — vielleicht ließ sich ein Gespräch anknüpfen. Und er hatte Gluck. Die schlechten Zeiten, der schreckliche Krieg boten den gesuchten Anknüpfungspunkt. So viel Zeit hatte der Wastl noch nie auf einen Schwatz verschwendet. Natürlich beklagte er die «inschichtigen Leute. So eine arme Witsrau müsse es in so schwerer Zeit doch hart haben; dann begann «r auch di« eigene Misere zu schildern. Frau Ursula war ein« mitlridig« Seele. Sie kargte nicht mit gutem Rat und war sehr nett mit dem Schneiderlein. Ganz beglückt ging der Wastl endlich heim. Die Frau war schon eine! Ein«, vor der man Respekt haben konnte, und bei der man» gewiß gut hatte. Sie war so groß und rund, und ihre blauen Aeuglein blinzelten so gutmütig au« dem vollwau» mänien« von deutschen und bulgarischen Truppen genommen. Auf dem linken Flügel nähern wir «nS Cernavoda. Ein Marineflugzeug landete weit im Rücken deS zurückflutenden FeindeS, zerstörte zwei Flugzeuge sm Boden und kehrte unversehrt zurück. 24. Oktober. Front deS Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Südlich von Kronstadt ist gestern von deutschen und österreichischungarischen Truppen in erbittertem Kampse Predeal genommen worden. 600 Gefangene wurden eingebracht. Am SüdauS-gange deS Rotenturm Passe« ist in den letzten Tagen starker rumänischer Widerstand gebrochen worden. H-ere«gruppe des Geueralseldmarschull« von Mackensen. In scharfer Verfolgung deS vor dem rechten Armeeflitgel in Auflösung weichende» Gegner» hat Kavallerie der Verbündeten die Gegend von Ea-ramurad erreicht. Medgidia und Rasova sind nach heftigem Kampfe genommen. Die Gesamtbeute ein-schließlich der am 21. Oktober gemeldeten beträgt 9b Offiziere, 6693 Mann, eine Fahne, 52 Ma-schinengewehre, 12 Geschütze, einen Minenwerser. Die blutigen Verluste der Rumänen und der eiligst herangeführten russischen Verstärkungen sind schwer. Die Festung Bukarest ist erneut mit Bomben be-worfen worden. Bulgarischer amtlicher Bericht. 23. Oktober. Läng« der Douau Ruhe. Zn der Dobrudscha setzten die verbündeten Truppen am 23 d. die Verfolgung de« FcindcS fort. Um 1 Uhr nach' mittags ritt unser« Kavallrrie in die Stadt Kon-stantza ein. Abends erreichte» und besetzten Abteilun-gen deS rechten Flügels di« Lini« Islam T>pe (16 Kilometer nordwestlich von Konstantza)—Dorf Ala-cap nächst der Eisenbahnlinie, während Truppen deS linken Flügels die Linie Zdris—EuiuS— Eole 127 (6 Kilometer südlich Medschidje) — die Höhen fünf Kilometer nördlich von CuiuS Mamut—öote 158 besetzten. An der Küste deS Schwarzen MeereS zog sich ein russische« Geschwader, das mit der Artillerie am Kampfe teilgenommen hatte, zurück und verschwand in der Richtung nach Norden. Ein deutsche» Wasser-flugzeug landete weit hinter der feindlichen Front aus dem Flugplatze beim Dorf« Karalsum und zer-störte zwei Flugzeuge, nachdem es die Soldaten dcS feindlichen Posten« getötet hatte. Da« Wasserflugzeug kehrte unversehrt zurück. Gegen Frankreich und England. Die Berichte der Deutschen Obersten HeereSleituug. 21. Oktober. Heeresgruppe deS Kronprinzen Ruprecht. Im Sommegebiet hält der starke F-uer-kämpf an. Zwischen LeSarS und Eaucourt l Abbaye scheiterten englische Angriffe im Nahkamps, weiter östlich erstickte unser kräftiges Wirkungsfeuer auf die feindlichen Sturmgräben Angriffsversuche. Vorstöße der Franzosen über die Straße Sailly—Rancourt brachen vor unseren Hindernissen zusammen. Unsere gigen Gesicht heraus. Ja die —dir! Und der Wastl begeisterte sich ordentlich. Es war so eine Art Johannistrieb, der ihn überkam. Wa« war auch so ein einsamer Mensch, der keine Ansprache hatte und den ganzen Tag ein-sam sinnierte. Zur gleichen Zeit kramte der Bader-Sepp in seinem Schreibpul«. S« war Mittagszeit und sei« Laden von Kunden leer — da hatte er Zeit zum Müßigtun. und alS solche« betrachtete er seine jetzige Beschäftigung. — Er hatte vergilbte Briefe in der Hand und betrachtete sie wehmütig. Seine erste Liebe war ihm jung gestorben und seine spätere Frau, die Kuni, war als junge« Weib auch noch nicht die herrschsüchtige Person von später gewesen. — Na a — Zeiten und Menschen ändern sich. Menschen sterben, Gefühle erkalten. Aber schließlich bleibt doch )ie Erinnerung, und der Bader hatte gerade heute seinen sentimentalen Tag Braut. Frau und Kind waren tot. — Und er )o allein. — Der Schneider-Wastl hatte diese dumme Stimmung heraufbeschworen. Wa« ihn die stattliche Ursula anging I Aber er »achte doch an sie. Auch sie war allein. Er hatte sie schon als Mädchen gekannt und sie war sich immer gleich geblieben. Natürlich, älter »nd dicker war sie geworden. Aber ein gut« Leut war sie alleweil ge-wesen. Auch der Xaver, der nun irgendwo in Frank-reich erschlagen lag. hatte sie immer gelobt. Mit der ließ sich gut hausen. Der dumme Wastl hatte ihm einen Floh inS Ohr gesetzt. Warum^follte er sich nicht um die Ursula bewerben? Gleich morgen wollte er auf den Busch klopfe«. Kampfgeschwader schützten in zahlreichen Lustangrif. sen die BeobachtungSflieger. 12 Flugzeuge deS Seg-nerS wurden abgeschossen, 4 hinter unseren Linien. Eine nächtliche Lustreise aus Bahnhöfe und MunitionS-lag«r hinter der feindlichen Front hatte guten, an Explosionen und Bränden beobachteten Erfolg. 22. Oktober. Heeresgruppe des Kronprinzen Ru-precht. Die Sommeschlacht wird mit Erbitterung fort-gesetzt. Beiderseitige stärkste Entfaltung artilleristischer Mittel gaben ihr auch gestern vornehmlich aus dem Nordufer das Gepräge. Trommelfeuer auf Gräben und Hintergelände leitete englische Angriffe ein, die von der Ancre bis Lourcellette und beiderseits von Gueudccourt in oft wiederholtem Anstürme vorbrachen. Unter den. dem rücksichtslosen Menscheneinsatz ent-sprechenden Opfern gelang eS dem Gegner, in Rich-tung Grandcourt-Py» Boden z» gewinnen. Bei Gueudecourt wurde er abgewiesen. Heftige Kämpfe bei Sailly blieben ohne Erfolg für die Franzofen. Südlich der Somme brachte ein Gegenangriff unS in Besitz einer Anzahl kürzlich verlorenen Gräben zwischen BiacheS und La MaisonetteS. Wir nahmen den Franzosen hier 3 Offiziere, 172 Mann «nd 5 Maschinengewehre ab. In den Waldstücken nördlich von EhaulneS wird seit gestern abend« erneut ge-kämpft. 23. Oktober. H?ere«gruppe de« Kronprinzen Ruprecht. Mit unverminderter Stärke ging gestern der gewaltige Artilleriekampf auf dem Nordufer der Somme weiter. Bon nachmittags bis tief in die Nacht hinein griffen zwischen Le SarS und LeSdoeus die Engländer, anschließend biS Rancourt die Franzosen mit sehr starken Kräften an. Unsere tapfere Znfan-terie, vortrefflich uuterstützt durch Artillerie unv Flie> ger, wie« in ihren zusammengeschossenen Stellungen alle Angriffe blutig ab. Nur nordwestlich von Sailly ist der Franzose in einen schmalen Grabenrest der vordersten Linie beim Nachtangriff eingedrungen. Südlich der Somme gelang am Voi mittag unser Lorstoß im Nordteile des AmboSwalde?, nördlich von EhaulneS. Heute nacht ist dort befehlgemäß uu-sere Verteidigung ohne Einwirkung des Feindes in eine östlich deS Waldstückes vorbereitete Stellung ge-legt worden. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen. Z»i-schen Argonnen und Woevre war da« Artilleriefeuer lebhaft. Nahe der Küste, im Somme- und MaaS» gebiet, sehr rege Fliegertätigkeit. 22 feindliche Flieger sind durch Luftangriff und Abwehrfeuer abgeschossen. 11 Flugzeuge liegen hinter unseren Linien. Haupt-manu Boelcke bezwäng seinen 37. und 36., Leut-nant Frankl den 14* Gegner im Luftkampf. Flug-zeuge des Feindes bewarien Metz und Ortschaften . in Lothringen mit Bomben. Militärischer Schade« ist nicht entstanden, wohl aber starben sünf Zivil. Personen und erkrankten sieben weitere infolge Ein-atmung der den Bomben entströmten giftigen Gase. 24. Oktober. Wie der 22. Oktober war auch der 23. ein Schlachtlag von höchster Kraflentfaltung. Um den Durchbruch um jeden Preis zu erringen. Und so trafen sich die ehemaligen Spezi am anderen Tage im Bäckerlade« und maßen sich mit argwöhnischen Blicken. DaS ging so Tag für Tag. Die Ursel merkte bald, waS die Glocke geschlagen und sie hatte ihren Spaß daran. Welcher Frau behagte es nicht, wenn zwei sich ihretwegen beseiuden? Im Ernste dachte sie nicht an eine zweite Ehe. Noch war ihr Leid um den Zaverl zu frisch; auch hatte sie einen Buben, für den eS zu sorgen galt — waS sollte ihr da ein zweiter Mann? Aber auch andere merkten Lunte. Und bald gab eS ein Gelratsch : die Ursel wolle wieder heiraten und mache die Männer ganz toll — hieß eS. DaS ärgerte die Ursel und sie bekam einen Zorn auf die Störesriede. Erst sagte sie dem Wastl, dann dem Bader ihre Meinung: »Eine alleinstehende Frau in« Gerede zu brin-gen, sei keine Kunst, aber auch keine Ehr'." Die Spezerln waren wie au« den Wolken ge-fallen. Dem Wastl fuhr der Schreck so in die Knochen, daß er sich ganz mäuserlstad heimbegab. War die Ursula vielleicht doch ein Drache, eine BiSkurn? S^ine Hagestolzangst regte 'sich mächtig. E» war wohl doch bester, ledig zu bleiben. Den Bader aber kränkte der Ursel Zurechtwei-sung bitter, und er sagte eS ihr: Wenn sie gschet sei, so wiese sie ihn nicht hinaus, sondern nehme dankbar die Hand, die er ihr böte. E« sei eine schwere Zeit. Und man wiffe nicht, waS noch kom-men kann — da solle man sich zusammentun. Der Schneider dächte zwar nur an seinen Magen — er, Nummer 85 Deutsche Wacht Seite s setzten Engländer »nd Franzosen ihre mit starken Kräften geführten Angriffe fort. Sie halten sich trotz ihnS Maffeneinfatzcs nördlich der Somme eine schwere blutige Niederlage. Nach Meldung von der Front liegen vornehmlich westlich von Le TranSloy ganze Reihen von Toten übereinander. Die Haltung un-serer Truppen war über alles Lob erhaben. Besonders zeichneten sich daS brandenburgifche Infanterie-regiment Nr. 64, d«S braunschweigische Reserve-Jn-fanterieregiment Nr. 92, das >hei«ische Jnfanterie-regiment Nr. 29 und die bayrischen Infanterieregimente? Nr. 1 und 15 aus. Südlich der Somme kam ein sich vorbereitender sranzösifcher Vorstoß im Abschnitte Ablaincourt—Ehaulnes in unserem Ver-nichtungSfeuer nicht zur Entwicklung. Heeresgruppe deS Kronprinzen. Seine Angriffe an der Somme wollte der Gegner durch Angriffe bei Verdun unterstützen. Unsere Stellungen auf dem Ostufer der Maas lagen unter kräftigem Artillerie-feuer. Die feindlich» Infanterie ist unter unserer starken Artiller »Wirkung in ihren Gräben nieder-gehalten worden. Die Angriffsversuche sind damit vereitelt. Der Krieg gegen Italien. 21. Oktober. Amtlich wird verlautbart: Unsere Stellungen im Pasubio-Abschnitt stehen andauernd un:er heiligem Geschütz' und Minenfeuer aller Kali-der. Vor dem Roiterückcn bereitgestellte feindliche Infanterie wird durch unsere Artillerie niedergehalten. Vier italienische Angriffe gegen den Ostteil deS Rückens wu'den abgewiesen. Eine im Brandtale gegen die Talstellung vorgehende feindliche Kompagnie wurde aufgerieben. Wir haben zwei Ossiziele, 159 Mann gefangengenommen und 10 Minenwerfer tibeutet. 22. Oktober Der Tag verlief ruhig. Südlich des ToblinofeeS wurde die anscheinend vom Sturme losgerissene Hülle eineS italienischen Fesselballons angetrieben und geborgen. 23. Oktober. An der kiistenländischen Front nahn» da« italienische ArtiUeriefeuer gestern wieder an Heftigkeit zu In Tirol und Kärnien war die GeiechtStätigkeit gering. 24. Oktober. An der küstenläitdischen Front hält daS italienische Geschütz- und Minenfeuer an; namentlich auf der Karsthochfläche find zeitweise hef-tige Artillerie- und Mmenkämpse im Gange. Unsere Flieger belegten ein großes TrainUger bei Savogna erfolgreich mit Bomben. Der Stellvertreter deS Chefs des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Am südlichen Balkan. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 22. Oktober. Die Kampfe im Eernaliogen sind noch nicht abgeschlossen. Deutsche Truppen haben bort eingegriffen. 23 Oktober. Im Eernabozen ist durch Angriff der Bader, aber sehne sich nach einem friedlichen Heim, nach Verständnis. Diese lange Rede war picht ohne Wirkung. Die Witwe lenkte ein, und versprach schließlich, sich die Sache zu überlegen. Und nach ein paar Tagen erklärte sie freimütig, sie habe ihrem Zlaverl zwar ewige Treue bis in den Tod gelobt — aber schließlich sei es doch vielleicht besser, sich nach einem Schutz umzusehen. Und mit ehrlichem Handschlag versprachen sich die zwei, treu zueinander zu halten in guten und schlimmen Tagen. Als der Wastl von der Verlobung erfuhr, gab es ihm zwar im ersten Moment einen Riß, dann aber atmete er doch aus. Und als der Bader etwas bedrückt mit seiner Neuigkeit zu ihm kam, konnte er schon ehrlich und neidlos gratulieren. ,Dvs is aber mal gscheit von Dir", lobte ihn der glückliche Bräutigam, .und gelt, Du bist mir net mehr bös wegen dem dalketen Gered von neulich? Daß Du mirS Glück do am End vergunst, dös ver« giß i Dir net." „Ja, ja", u.einte der Wastl, „i bin Dir wirkli net neidi drum, Bader. Weißt — Du bist's Heiratn am End scho gwänt — i lerns do nimmer-- glabscht?' Und der andere nickte: „I glabsch selber. Aber eins muaß i Dir do no sagn, daß Du net glabscht — i hätt intriguiert und spionier», d«ß Du die Ur-sel möchst. Weißt, auf den Bedankn, daß is selber möcht, hast erst Du mi bracht — siehst, dafür dank i Dir jetzt a recht schön.' Dazu lächelte nun der Wastl etwas sauersüß. von deutschen und bulgarischen Truppen der Feind in die Verteidigung gedrängt. Oestlich des War dar scheiterte ein nächllicher Vorstoß gegen deutsche Stellungen. Der Bericht des bulgarischen Generalstabes. 23. Okto' er. Zwischen dem Prespasee und der Eerna schwache Arlillcrielätigkeit. Im Eernabogen haben die Kämpfe noch nicht ihr Ende genommen. Unsere Truppen, verstärkt durch deutsche Bataillone, rückten gegen die Dörser Brod und Slivitza vor. Im Moglenicatqle und westlich vom Wardar schwache Kanonade. Oestlich vom Wardar lebhaftes Geschütz feuer. Ein starker nächtlicher Angriff deS Feinde« gegen da« Dorf Bogoroditza wurde durch Feuer und stellenweise im Nahkampfe abgeschlagen. Am Fuße der Belasica Plauina Ruhe. An der Strumafront beschoß die seindliche Artillerie mehrere bewohnte Ortschaften vor unseren Stellungen. Am ägäischen Gestade Ruhe. Der Krieg der Türkei. Die Berichte des türkischen Haupt-quartier». 21. Oktober. Tigrisfrvnt. Eine feindliche Ka vallerieabterlung wurde in einem Kampfe mit un feren Truppen und unseren freiwilligen Kriegern zu fluchtartigen Rückzug gezwungen. KaukasuSsront. Scharmützel, zu denen es im Lause des Tages kam, verliefen zu unseren Gunsten. Es wurde eine Anzahl von Gefangeneu eingebracht. Aus dem linken Flügel schlugen wir seindliche Auf-klärerpatrouilleu zurück und brachten ihnen Ver-luste dei. Dobrudschasront. Im Verein mit den Truppen der Verbündeten wurden am 19. und 20. d. die befestigten Stellungen des Feinde» angegriffen, die-fer daraus geworfen und in die Flucht geschlagen. Unsere tapseren Truppen, die die beseitigten seind lichen Stellungen aus der Linie Höhe 121 — gegen nördlich Karanadscha—Kotarvscha—Höhe 122 besetz-ten, haben den Feind geworfen und setzten seine Verfolgung fort. Im Verlaufe dieses Kampfes mach-ten wir etwa 1500 Ruffen und Rumänen zu Ge-fanzenen, erbeuteten 7 Maschinengewehre, 2 Geschützt un) 8 Munili»»Swagen und viel KliegSgerät, daS noch nicht gesichtet werde» konnte. 22. Oktober. KaukasuSsront. Aus dem rechten Flügel Scharmützel, die zu unseren Gunsten ver-liefen Aufklärungspatrouillen, die sich unserem lin-ken Flügel zu nähern versuchten, wurden unter Ver-lusten für sie abgeschlagen. Dobrudfch «front. Unsere Truppen und die un-serer Verbündeten setzten die Verfolgung des Fein-des gegen Norden fort. Panstuwismus und Uru-lluwismuo. Bon beiden gibt eine knappe Darstellung Her-mann Ullmann im Oktoberheft der deutfchösterreichi-fchen Zeitschrift ..Deutsche Arbeit' (Prag), die im Stammland de«„NeoslawiSmuS " herausgegeben wird. Der PanslawiSmuS bedeutet eine panslawistisch verbrämte Lileratenidee, durch planmäßige Werbung erst mit mäßigem Erfolg, dann unter amtlicher Un-terftützung mit großer Kraftaufwendung in breitere Schichten getragen, künstlich genährt durch Deutschen-Haß und den Neid der Kulturlosen, m«chte er sich daS unbefriedigte Selbständigkeits» und unreife Machtbedürfnis kleiner, kulturell unbestimmter Zwischen-Völker zunutze, welche Sprachenverwandischast mit geistigem und BlutSzusammenhang verwechselten Er Hat jetzt schon erwiesen, daß er zwar sehr viele zer-störende, aber keinerlei aufbaumde Kräfte entwickelt. Er kaun die Geister nicht länger beherrscht», als sie unreif und chaotisch find, er ist nur als Kampfmittel brauchbar und kann nur dumpf gefühlsmäßig eut-flammen, dielet aber kein feste» sittlich wirkendes J»ea>, daS zum zähen Schaffen und stattlichen Ord-»en befähigt. Denn er stammt aus Schwäche und Mangel statt aus Kra I «nd Fülle; aus Hysterie und Neid, statt auS Ueberlegenheit und Persönlich-fett; er lebt vom Haß und der Verneinung und würde ohne seinen großen Gegensatz gegen daS Deutschtum überhaupt nicht znr Wirkung gekommen sein. Der PanslawiSmuS in seiner älteren Form, die in Rußland selbst entstand und schlechthin die Vereinigung der Slawen unter russischer Führung bedeutet, entwickelte eine gefährlichere Abart, den fo> genannten „NeoflawismuS". Dieser bedeutet: „Gleichberechtigung" aller slawischen Völker und Zusam- menschluß unter dem Schutz Rußlands. Dieser Be-griff der „slawischen Gegenseitigkeit", der ursprünglich nur kulturelle Bedeutung hatte, stellt eine Bereinigung östlicher panslawistischer Wünsche mit westlichen de-mvkratische« Ideen dar. Zwischen den Jdeengebilden des Panflawismus und der westlichen Demokratie ist im großen ganzen keine andere Gemeinschaft als der gemeinsame Haß gegen Deutschland und das deutsche Volk. Nur im „NeoslawiSmus" und seiner Heimat sinden sie sich aus ziemlich natürliche« Grundlagen zusammen. Man kann auf diese Tatsache nicht scharf genug achten, wenn man gewisse Vorgänge verstehen will. Aus Stadt »iii> Ank>. Tondichter Franz Blümel f. SamStag verschied in Graz der jubilierte Oberlehrer und Ton-dichter Franz Blümel im 78. Lebensjahre. In St. Peter a. O. als Sohn eines BezirkSarzteS geboren, verriet er schon in seiner Kindheit besondere mnsifti« lische Begabung. Im Alter von 9 Jahren spielte er die Kirchenorgel feine« HeimatdorseS. Nach Vollendung der Marburger Lehrerbildungsanstalt erhielt er seine erste Anstellung als Unlerlehrer in Mureck, später k.rm er nach Eisenerz und Admont, wo er auch als Gesangslehrer der Sängerknaben des Stif-teS Admont wirkte. 1863 erhielt er die Oberlehrer-stelle in Neuberg. Dort fand er ein reiches Felv für feine musikalische Tätigkeit. Als ChormeiXer-Stellvertreter des Mürztaler Sängerbundes stand er im regen Verkehr mit dem Tondichter Jakob Ed. Schmölzer, dem steirifchen Sängervater. Im Jahre 1874 wurde Oberlehrer Blümel zum Bezirksschul-inipektor sür die Volksschulen der Bezirke Brück, Aflenz. Kindberg, Marmzcll und Mürzznschlag er-nannt, woraus er als Oberlehrer an der fünfklaffi gen deutschen Knabenschule in Eilli, wo er auch den Musikverein gründete, tätig war, bis er dann bald daraus nach Graz ka«i. Hier war er als Lehrer im „Ferdinandeum- in Verwendung und vom Jahre 1889 an als Oberlehrer an der Knabenschule im Münzgraben, Räch einer Dienstleistung von nahezu 44 Jahren wurde er wegen eines Augenleiden« im Jahre 1900 in den bleibenden Ruhestand übernom« men. Das in allen Schulen von Graz und Umge-bung eingeführte, vom Grazer Lehrerverein heraus-gegebene „Liederbuch für die Jugend", bereits in der 23. Auflage erschienen, ist größtenteils Franz BliimelS Werk. Als steirischer Tondichter halte er große Verdienste, die wiederholt Anerkennung gefun-den haben. Seine gemütlichen Originallieder im steirischen Volkston sind weit über Steiermark hin-auS bekannt und beliebt und werden von Gesang-vereinen mit Vorliebe gesungen. — Um den Verblichenen trauern die Witwe und zwei Söhne, die beide in höheren Stellungen dem Heeresverband« angehören. Eine Tochter ging ihm vor einige« Iah-ren im Tode voran. Aber auch die gesell-schastlichc Runde des Steiermärkischen Lehrer-Pen-sionistenvereine« trauert um ihren lieben, verdienten Obmann und Mitbegründer. Aus dem Landesdienste. Der Landes-auSschuß hat die Herren Titular-Oberlandräte Dr. Franz Neuer und Dr. Ed. Krodemansch ad personam zu Oberlandrälen ernannt und dem Landrate Herrn Dr. Bogdan Stepantschitz in Anerkennung besonder« ersprießlicher Dienstleistung den Titel eine» Ober-landrate« verliehen. Dom Staatsrechnungsdienste. Der Rechnungsrat im Finanzministerium Herr Robert Kreulitsch ist zum OberrechnungSrate ernannt wor-de». Oberrechnungsrat Kreulitsch entstammt einer bekannten untersteirifchen Familie. Ernennungen bei der Staatsbahn. Ernannt wurden die Herren Anton Terpolitz, StaatSbahnrat und Vvrstandstellvertreter der Heiz-hauSleitung Knittelseld zum Borstande der Heizhaus-leilung Laibach; Ernst Christen, Revident und provisorischer Vo standstcllvertreter der BahnerhaltungS-fektion Windischgraz, zum Borstandstellvertreter dieser Dienststelle. Versetzt wurde Herr Joses Pauli, Baukommissär und Vorstandstellvertreter der Bahn erhaliungSsektion Windischgraz, al« provisorischer zweiter Vorstandstellvertreter zur BahnerhaltungSsek-tion Waidhosen an der Kbb«. Heldentod eines deutschen Turners. AuS ^'aidcrch wird berichtet: Nach einer hierher ge-langten Mitteilung hat der Turnlehrer des hiesigen Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache Artilleriefähnrich Franz Zirnstein während des gewaltigen Ringen» um Görz am 8. August den Hei-deirtod gesund'«. Der Verewigte, ein gebürtiger Lai- Celte 4 Dnchche Stacht Nummer <5 bacher, wirkte seit einer Reihe von Jahren sehr erfolgreich als Turnlehrer der Jugendriegen deSLai-bacher Deutschen Turnvereine» und leitete zugleich alS erster Virturner die ZöglingSriege im Verein. Für seine Tapferkeit vor dem Feinde wurde Fähn-rich Zirnftein durch Verleihung der Bronzenen, dann der Neinen und »ach dem Tode auch der großen Silbernen TapferkeitSmedaille ausgezeichnet. Der Laibacher Deutsche Turnverein verliert in ihm nicht nur ein pflichtgetreues Mitglied deS TurnrateZ, son-dcrn auch einen erfolgreichen Wetturner, der so manchen Siegerkrauz von den Turnfesten heimgebracht hat. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen wurden auf dem hiesigen Heldenfriedhofe nachfolgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestattet: am 22. Oktober der Infanterist Johann Arfza, Honw.-JN. und am 25. Oktober der Gefreite Josef Baumgartner, JR. 35. Zur Mehlabgabe. Die Aufteilung der ge-genwärtig vorrätigen Mahler;e»gnisfe hat ergeben, daß alle Brotkarten biS auf 80 Dkg. eingelöst wer-den können, daher sämtliche Biotkarten zur Mehl-ausfolgung mitzubringen und vorzuweisen sind. Die auf diese Art mit Mehl beteilten Parteien haben hiernach keinen Anspruch mehr auf Broibezug in der jetzige» Kartenperiode. Mit Rücksicht aus eine voll-ständig klaglose Absertigung ist die eingeführte Rum» merneinteilung genauesten» zu beachten, womit ein lange» Warten vor der Abfertigung» stelle zwecklos erscheint, da sämtliche Nummern zur bestimmte» Zeit vorgenommen werden. Die Reihenfolge der Nummern und Zeiteinteilung ist im Nachstehenden festgelegt: iluf Stadtbrotkarten, Mittwoch am 25. d. nachmittag» von 2 bis 3 Uhr die Nummern 1 bis 100 * 3 „ 4 , , 101 .. 200 „ 4 „ 5 „ „ „ 201 „ 300 . 5 .. 6 „ . . 301 „ 400 » G „ 7 „ „ „ 401 „ 500 Am Donnerstag den 26. d. nachmittag» von 2 bi» 3 Uhr die Nummern 501 bis 600 „ 3 „ 4 „ , , 601 , 700 * 4 „ 5 „ „ „ 701 .. 800 »5.6. „ „ 801 „ 900 .6.7. .. „ 901 „ 1000 Am Freitag den 27. d. nachmittags von 2 bis 3 Uhr die Nummern 1001 bis 1100 * 3 . 4 „ „ „ 1101 , 1200 . 4 „ 5 „ . „ 1201 , 1300 „ » „ 6 „ „ . 1301 „ 1400 „6,7, , „ 1401 . 1500 Auf Umgebungsbrotkarte n «folgt die Ab- fertigung vormittag» und zwar Mittwoch von 8—12 Uhr die Nummern 1— 5,00 Donnerstag „ 8—12 „ , „ 501 — 1000 Freitag . 8—12 „ , „ 1001—1500 SamStag „ 8—12 „ „ „ 1501—2000 Im Schaufenster der Stadtmühl Niederlage ist die genaue Stunden- und Nummernetnteilung gleichfalls ersichtlich. Im Interesse der Bevölkerung wolle diese Reihenfolge und Einteilung strengsten» eingebalten werden, womit eine rasche und glatte Abfertigung für sämtliche Brotkartenbesitzer gewährleistet ist. Di« Opfertage in Tilli. Die zugunsten deS Jnealiden-, Witwen- und Waisensonde» veran-stalteten Opsertage warfen in der Stadt Cilli den namhaften Ertrag von 28^1*50 R ab. Hievon ent» fallen auf 8451 verkaufte Abzeichen 1690 20 K, auf die Sammlung von Hau» zu Hau» 431-30 St und auf die Wohltätizkeitvorstellung im Stadttheater („Da» grobe Hemd") 700 St. Verkauf billigen Fleisches. Sonntag den 29. Oktober gelangt, sowie an dcn kommenden Sonntagen in der Fleifchbank deS Herrn Frist Sko-berne (Gasthof Mohr) an minderbemittelte Bewoh-ner billige» Rindfleisch, nämlich Suppenfleisch zum Preise von 4 St für ein Kilogramm zur Ausgabe. Bei der Anweisung aus dem Fleischbezug hat das Stadtamt für eine Person 15 Dekagramm gerechnet und es wurde an eine Familie nicht mehr olS ein Kilogramm zugewiesen. Trotzdem war die Anzahl der Personen, die sich meldeten, eine so große, daß die Menge von 300 Kilogramm Kleifch, die von dcn Herren Jakob Leskoschek und Josef Rcbeufchegg in sreunvlicher Weise zur Versügung gestellt wurde, durch die Zuweisungen namhaft überschritten wurde. E» konnten daher nicht alle Anweisungen befriedigt werden und e» ist bei der Ausgabe des Fleische» zu Auseinandersetzungen gekommen, sür welche im Bür-germeisteramte über Intervention daS Bedauern ausgesprochen wurde. Um in Hinkunft die Zuweisungen der zur Verfügung gestellten Fleischmenge von 300 Kilogramm anzupassen, ist eS notwendig, daß von den b'Sher Bezugsberechtigten die besser Gestellten gestrichen werden und eS wird seitens de» Stadtamtes an diese daS Ersuchen gestellt, auf die ihnen zugewiesene Anweisung zugunsten der Armen zu verzichten. gum Konzert Durmester. Geheimrat Willi Burmester, der am 7. November hier in un-serer Stadt ein Konzert veranstalten wird, hat jetzt gerade eine Konzertreise durch Dänemark vollendet. In Kopenhagen gab der Meister drei Abende vor ausverkauften! Saale und wurde mit begeistertem Beifalle begi üßt. Am 12. Oktober spielte Geheimrat Burm'.ster in einem Symphonie konzerte der königlichen Oper in Stockholm. Auch dort war die Bc-geisterung einmütig. Für diesen Winter plant der Künstler noch einige ausgedehnte Reisen, so durch die Schweiz und durch Holland. Den Kartenvorver-lauf für den hiesigen Abend hat Herr Dr. Fritz Zangger, Rechtsanwalt in Cilli, Bahnhofgaffe 1, 1. Siock, übernommen. Auszeichnungen vom Roten Kreuz. Erzherzog Franz Salvator hat in Anerkennung be sondern Verdienste um die militärische SanitätS« pflege im Kriege ausgezeichnet: Mit dem Ehren-zeichen 2. Klaffe mit der KriegSdekoralion: Im Bereiche deS Zweigvereines Landbezirk Cilli: Doktor Liegsried Habianitsch; im Bereiche des Zweigver-eine» Stadt Cilli: Oberleutnant Alfred Scheer; im Bereiche deS Zweigvereines Friedau: Gräfin Irma Wurmbrand - Stuppach, Grafen Ferdinand BraudiS; im Bereiche des Zweigvereines Marburg: die Herren Dr. Oskar Filaferro, Dr. Karl Thalmann ; im Bereiche deS Zweigvereines Pettau: die Dame» Hedwig Mulli, Marianne Simonitfch; die Herren Oderlandrat Franz Mulli, Dr. Ernst Treitl, Dr. Emil Treo; im Bereiche deS Zweigvereines Rann: Dr. Hans Höller — Martin Murschctz, Gast-wirt und Realitätenbesitzer in Strichowetz bei St Egqdi W.B., wurde für seine umfangreiche und rege Sammeltätigkeit zugunsten deS Roten Kreuze» mit der bronzenen Ehienmedaille vom Roten Kreuze ausgezeichnet. Herr Murfchetz ist weithin bekannt als strammer deutscher Maun, der sich der größten Hochachtung und Wertschätzung erfreut. Fleischlose Tage und Fast und Feier-tage. Für Angehörige des römisch-katholischen Glaubensbekenntnisses, die an den auf den 31. d. und auf den 23. Dezember fallenden kiichlichen Bi-gilfasttagen Fasten halten, wird an den vorhergehen-den fleischlosen Tagen, das ist am 30. d. und a« 22. Dezember die Verabreichung und der Genuß vo.r Fleisch und Fleischspeisen zugelassen. Dttgleichen wird die Verabreichung und der Genuß von Fleisch und Fleischspeisen am 25. Dezember gestattet. gur Ausfolgung der Tapferkeit» Medaillen « Zulagen. Das KriegSmi»isterium gibt in einem Erlasse bekannt, daß den in aktiver Dienstleistung stehenden Besitzern von Tapferkeit?-Medaillen die Medaillenzulage gleichzeitig mit dem am 1. des MonatS fälligen Geldgebühren zu erfol-gen ist, die diesbezüglichen Bestimmungen der Ge-vührenvorfchrift, wonach die früher tagweise bemcf-jene Zulage an jedem LöhnungStage zu erfolgen war, außer Kraft gefetzt wurde. Kranken Mann-fchaftSperfonen ist die TapferkeitSmedaillenzulage bei jener SanitätSanstalt, Abteilung usw. zu erfolgen, bei der sie am 1. des betreffenden MonatS in Ver-pflegung standen. Don den Marburger freiwilligen Schützen. Herr Franz Fasching, der im Frieden alS Lehrer in Marburg tätig war und jetzt als Bataillonsadjutant mit den freiwilligen Schützen im Felde steht, schrieb Herrn Bürgerschuldirektor Phi. lippck über die Marburger freiwilligen Schützen unter anderem: „Die Jungen haben tatsächlich Großes geleistet. So zum Beispiel warfen zwei Schützenschwärme (24 Mann) ein italienisches Ba-taillon. Bis jetzt wurden 38 Schützen dekoriert." Achtung wegen Weihnachtsspenden! Ter Deutsche Schulverein macht die Schulleitungen der dem Deutschen Schulverein gehörenden und der vom Deutschen Schulverein unterstützten Schulen darauf aufmerksam, daß Gesuche um Weihnacht»-spenden für arme Schulkinder bis spätestens 15. Ro-vember bei der Hauptleitung des Deutschen Schul-Vereines in Wien 8., Florianigaffe 39, eingereicht werden müssen. Später einlangende Gesuche können nicht mehr berücksichtigt werden. Die „Soldaten - Zeitung" ein will-kommenes Geschenk an die Soldaten. Jeder Klieger, der aus dem Felde kommt, berichtet, daß sich jeder Soldat die regelmäßige Zusendung von Zeitungen wünscht, da sie ihm Abwechslung be-reiten und Belichte aus der Heimat bringen. Seit längerer Zeit wird vom HeereSgruppenkommando die «icoldaten Zeitung" herausgegeben, die den Soldaten viel Wichtige», Neues und Belehrend«» bietet. Es werden darin die verschiedensten Fragen, die von allgemeinem Belange sind, Unterhaltende», Beurtei-lung der Krieg»lage usw. gebracht. Damit auch die Landsoldaten aus ihre Rechnung kommen, ist eine ständige Abteilung »Unsere Landheimat" enthalten, die vom Landeskulturinspeklorate Graz geleitet wird. Hier werden viele Fragen und Angelegenheiten er-örtert, die der Landheimat dienen, die dem Land-foldaten Rat erteilen, die ihm später in seinem Be-rufe nützlich sein werden. Da die Soldaten-Zeitung die in kurzer Zeit eine hohe Auflage erreichte, zu den beliebtesten Zeitungen der Feldgrauen gehört, so wäre eS begrüßenswert, wenn die Angehörigen zu Haufe für ihre Angehörigen im Felde die Zei-tung bestellen würden, wodurch sie jedem eine große Freude bereiten. Um der Sache zu dienen und die Bestellung zu vereinfachen, ist das Landeskultur-Inspektors in Graz bereit, die Bestellungen aus die Soldaten-Zeitung entgegenzunehmen und oie un-mittelbare Zustellung an die gewünschten Anschriften zu veranlassen, wodurch die Soldaten die Zeitung i» kürzester Zeit erholten. Die Soldaten Zeitung kostet vierteljährlich 2-50 K Sie erscheint wöchentlich. Die Einzahlung hätte nur mit Posterlagschein zu geschehen, die den Bestellern übermittelt werden. Dierte Kriegsanleihe Die bei der Böh-mischen Union-Bank Filiale Cilli gezeichneten Stücke gelangen nunmehr zur Ausgabe und kann deren Behebung während der üblichen Kassenftunden erfolgen. Flecktyphus. Im Flüchtlingslager Schloß Mereunzen bei Pettau sind in den letzten Tagen neun Flüchtlinge, in Markt Tüffer bei Cilli ein Flüchtling an Flecklyphu» erkrankt. Beschlagnahme des Mohns Amtlich wird uns mitgeteilt: Es wurde wahrgenommen, daß die Bestimmungen der Ministerialverordnunz vom 11. August 1916 betreffend die Beschlagnahme deS Mohnes vielfach nicht eingehalten werden. Es wird daher aufmerksam gemacht, daß sowohl die am 15. August l. I. im Jnlande vorhandenen Lorräte a» Mohn, als auch die inländische Mohnernte de» Jahre» 1916 ausschließlich zu Gunsten de« Staates mit Beschlag belegt sind. Jede eigenmächtige Ver-fügung über den Bestand »n Mohn ist daher un-bedingt verboten uud strafbar. Ausgenommen von dieser Beschlagnahme sind bloß: a) im Besitze Einzelner befindliche Vorräte, welche die Menge von 5 Kg. nicht übersteigen, diese Vorräte dürfen jedoch nicht veräußert werden, d) die im Besitze de» Staa-teS oder der Militärverwaltung befindlichen Vorräte. Die Besitzer von Mohn dürfe» ihre Vorräte nur an die österreichiiche Oel. und Fettzentrale A.-G. in Wien l., Seitzergasse 1, die vom Handelsministerium mi» der Durchführung des Verkehres mit Mohn be-traut wurde, verkaufen. Der Uebernahmtprei» ist im allgemeine» bei entkpreche»der Beschaffenheit der Ware mit K 150 für 100 Kg. festgesetzt. Der Preis gilt von der dem Lagerorte der Vorräte nichstgelegenen Bahnstation. Die Beistelluag der Säcke hat durch den Käufer zu erfolgen. Fall» über die Höhe de» Preise» für Ware von nicht entsprechender Beschaffenheit zwischen den Parteien eine Vereinbarung nicht zustande kommt, wird der Preis vom Bezirksgerichte, in dessen Sprengel sich di« Ware befindet, im außer, streitigen Verfahren festgefetzt. Die Verordnung setzt die Anzeigepflicht für die Bestände an Mohn fest und zwar waren die bis zum l5. August l. I. de. reitS vorhandenen Vorräte spätesten» am 29. August l. I. anzuzeigen, die au» der Ernte de» Jahre» 1916 stammenden Vorräte sind längsten? binnen 3 T?gen nach deren Gewinnung unter Abgabe der Mengen und deS Lagerorte» an die österreichische Oel- und Fettzentrale anzuzeigen. Besitzer von Mohn, die die Anzeige noch nicht erstattet haben sollten, werden auf daS Nachdrücklichste aufgefordert, ihre Bestände sogleich nachträglich anzuzeigen, da sie sonst die strengste Bestrafung zu gewärtigen habe». Die Be-sitzer der Borräte sind verpflichtet, sie bis zur Ueber-nähme entsprechend aufzubewahren. Die Verweigerung der Abgabe der Vorräte an die österreichische Oel-und Fettzentrale A.*G. zieht die zwangsweise Äb-«ahme zu einem um 10 von Hundert erniedrigten Preise nach sich. Sendungen von Mohn mittelst Eisenbahnen oder DampffchiffahrtSunternehmungen bedürfen einer von der österreichischen Oel-und Fett« zentrale A.-G. ausgestellten TranSporldefcheinignng. Wichtig ist, daß alle Rechtsgeschäfte, die gegen die Bestimmungen der Verordnung, betreffend die Be-fchlagnahme deS Mohnes verstoße», nichtig sind. Auf die Außerachtlassung der Vorschriften der Berord-nung sind strenge Strafen gefetzt. N.immer 85 Deutsche Wacht Seile 5 Einführung des Postbezuges im Iei tungsverkehr. Im Zeitung«verkehr mit Ungarn und Bosnien-Herzegowina wird vom 1. Jinner 1917 daS PostabonneineritSfystem (Postbezug) eingeführt. Von diesem Zeitpunkte an werde» in, Verkehr mit diesen Länden» Zeitungen, die nicht post5m>lich abon-niert werden, den allgemeinen BersendungSbedingun-gen und Gebühren für Drucksachen unterliegen. Beim postämtlichen Bezug wird die LersendungSgebühr 3 Heller für je 150 Gramm des DurchschnittSge-wichlcs betragen. Diese Gebühr wird aber nicht mehr von den Zeitungsverwaltungen mittels ZeitungS-marken an die Post zu entrichten, sondern von den Abonnenten bei der Bestellung unmittelbar an die Post einzuzahlen fein. Da« Durchschnittsgewicht wird immer für ein Kalenderjahr festgesetzt. Bei der Be« Messung deS Durchschnittsgewichtes für das Jahr 1917 wird da« in der Postzeitungsliste vom Jahre 1914 enthaltene Durchschnittsgewicht.zugrunde gelegt. Bei Zeitungen, deren Durchschnittsgewicht mehr als 150 Gramm beträgt, kann eine neue Festsetzung deS Durchschnittsgewichtes verlangt werden. Treibriemen-Diebstähle. In letzter Zeit wurden in der tzxwerkschast Willan in mehrfachen Angriffen Antriebsriemen im Werte von über 400 Kronen gestohlen, ohne daß man der Täter habhaft »erden konnte. Nun gelang eS der Gendarmerie, die Diebe dingfest zu machen und zwar sind die« der Besitzer Johann Smon der Aeltere und der Jünzere, welche nach längerem Leugnen den Dieb» stahl gestanden. Brand. Kürzlich brannte daS auS gr, baute und mi» Ktrvij gedeckte Weintellergebaude des Besitzers Josef Lahovnic in Hrastje gänzlich nieder, wodurch derselbe einen Schaden von über 8000 K erleidet. Da« Gebäude war auf 80J K versichert. Dem Feuer fielen auch bedeutende Weinvorrite zum Opfer. Wie vermulet wird, dürste der Brand von böser Hind gelegt worden fein. «in Steinwurf gegen den Eilzug. Dieser Tage wurde auf der Strecke Ponigl—Gro-belno auf de« um l/tC> Uhr nachmittags verkehrende» Schnellzug ein großer Stein geschleudert, welcher ein Wagenfenster der ersten Klasse durchschlug, ohne daß jemand von den Insassen dadurch verletzt worden wäre. Wer der Täterdieser Handlung ist. konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Gerichtsfaal. Die Pfarrersköchin von Polstrau. Die 33jährige, nach Krain zuständige Pfarrer«-köchin Anna ^pilot war vor dem Bezirksgerichte Marburg des Verbrechens des Betruges angeklagt. Die Bekanntschaft des pensionierten, in Polstrau lebend n hochwürdigen PsarrerS «lois Rudolf mit der Spilak begann im Jahre 1911, als er noch in Eatefch (Krain) war. Al« im Jahre 1913 der Mann der Spilak nach Amerika auswanderte, nahm sie der Pfarrer al« seine Wirtschafterin mit nach Trieft. Im August 1914 kamen beide nach Polstrau. Die gegen Spilak erhobene Anklage sagt, daß sie schlecht gewirlschastet habe, teil«, weil ihr der Pfarrer zu wenig Geld gegeben habe, teils, weil sie leichtsinnig fei. Schon in Catefch machte sie eine Schuld von 100 K, welche der Pfarrer dann bezahlte. Aber m Polstrau wurde die Sache weit ärger. Als sie dort ihre eigenen Ersparnisse für den Wirtfchaft«betrieb aufgebraucht hatte, lieh sie sich ohne Wissen deS Pfarrer« und auf dessen Namen Geld auS und darin erblickt die Anklage da« Verbrechen de« Betrüge«. So kam sie zum Jakob Rauschl, von dem sie für den Pfarrer 600 K entlehnen wollte; der Pfarrer, so sagte sie, müsse für seine Schwester sorge», die ei» Flüchtling sei. Der Psarrer besitze ein Spar-kassebüchl, welches Dr. Medwed in Marburg ver« wahre und werde den Betrag bald zurückzahlen. Rauschl gab aber nur 200 K her und später bei einer ähnlichen Gelegenheit 50 K. Den Lor-nz Baumann ersuchte sie um ei» Darlehen von 150 K, welchen Betrag d.r Psarrer sür seinen Bruder brauche, der Offizier sei; Baumann gab aber nur 80 K. Im KaufmannSgeschäst Löwy entlieh sie 400 Kronen mit dem Bedeuten, daß der Pfarrer am nächsten Monat«beginne die Schuld begleichen werde. Aber an dem von Ihr genannten Tage erschien statt de« PsarrerS die Spilak im Geschäfte Löwy und bat sür den Psarrer mit aufgehobenen Hände» um ei» neues Darlehen von 300 K; die Löwy gab ihr auch dieses. Bon diesen 700 K hat die Spilak über Mahnung später 280 K zurückgezahlt, kauste aber Ware um 58 96 K und bezahlte nur 20 K. Von der Maria Herk wollte sie 600 K ausleihen, dies-mal unter dem Vorwande, der Fleisch.'r Horvalh braucht da« Geld zum Vieheinkause; die Hark hatte aber Bedenken und gab nichlS. Der Psarrer, der mittlerweile von Löwy wegen nicht ersolgter Rück-stattung geklagt worden war und der in der letzten Zeit alle diese Schulden bis aus 200 K getilgt hat, schildert bei der Einleitung deS gerichtlichen Versah-renS die Spilak als jähzorniges, lügenhaftes Weib, das obendrein leichtsinnig sei; er habe keinen Bru-der, der Offizier und keine Schwester, die Flüchiling sei. Die angeklagte Wiuschasiel'Itt bestrcitet jede SchädigungSabsicht, zumal sie glaubte, daß^ ihr in Amerika weilendcr Mann oder iyr Bruder Schabkar, ein reicher Besitzer in Brückt in Krain, alle« ersetzen werden und überdies der Psarrer ihr wiederholt ver-sprachen habe, daß er sie zu seiner Erbin machen wnde. Bei der Verhandlung setzte sich der Psarrer aus da» Wärmst? für seine Köchin ein und führte mit Nachdruck auS, daß sie daraus recyn»^ konnte, er werd« alle« bezahlen. Uuter diesen Verhält»»)» sen kam da« Kreisgericht zu einem Freispruch der Angeklagten. Fertiand dcutschtr Kaussrauen Htlicrreichs! Deutsche HauSsr auejtt Oesterreichs! Unsere Heere erkämpfen auf den Schlachtfeldern mit Strömen kostbarsten Blutes unseren Kindern eine bessere Zukunft! In den Händen der Müller aber liegt es, das heranwachsende Geschlecht an Leib und Seele zu bilden, auf daß e« der ihnen gebrachten Opfer eingedenk und würdig bleibe. Diese große Aufgabe muß un« mit Stolz er-füllen. Sie erkennen, heißt sich bereit machen, sie zu lösen. DaS können wir nur, wenn wir uns den ver-änderten Verhältnissen anpassen. WaS ersordcr» die von »nis? Den engen Zu-sammenschluß der deulsch bewußten Hausfrauen von Oesterreich, um dem Kommende» vorzubeugen und Versäumtes nachholen zu können. Die deutschen Hausfrauen sind die einz'geu Hausfrauen Oester-reich«, die bisher noch keine wirtschaftliche Bereinigung besitzen. Spät, aber nicht zu spät, erinnern sie sich der eigenen Kras» und Macht und fordern nun für sich das Recht der Selbstvertrelung, wohl wissend, daß die Einzelne wenig, die große Gemein« schast aber sehr viel vermag. Nur eine starke Ver- einigung kann zugleich ausklären, weiterbilden und aus die wirtschaftlichen Verhältnisse regelnd ein-wirken. Deshalb müssen wir uns überall zusammen-schließen, damit eine große, deutsche HauSsraaen-gemeinschast geschaffen werde, welche dann die Mit-tel zum gemeinsamen Handeln bieten soll. Eine Geschäftsstelle wird die Arbeit leisten, die gemeinsam getan werden muß. Eine wisfenschastliche Untersuchung'stelle für LebenSmittel und Gebrauchsartikel wird geschaffen werden. Periodische Mitteilungen werden erscheinen, um wichtige, gemeinsame Fragen zu behandeln, um an-regend und fördernd zur Lösung derselben beizu-tragen. Es ist die weltgeschichtliche Aufgabe der deut-schen Hausfrauen Oesterreichs, dem Männerheere, dai »ufere Schlachten schlägt, ein wirtschaftlich »rga-nisierte« Frauenheer an die Seite zu stellen, das die blutig erkauften Siege fruchtbringend macht und die deutsche Zukunft Oesterreich« sicher« hilft! Jede deutsche HanSsrau, jede deutsche Mutter muß helfen! Jede Einzelne ist nötig zur Erreichung deS Zieles! Verband deutscher Hausfrauen Oesterreichs, Wien, 8. Bez., Lerchenfelderstraße 5. £ endet ins Feld: "^2 Mb &SJ3 ^iUPPS i'. MWM V -- ' ""vV? B *.-u aiUCH JE Eil BASiH BIS 2vQ SEIT» PREIS 60 HELLER JAK03 PHILIPP : -yS8«Ä ft 'S 1 Mit fett prtW}t!r4«)< arbeiten etf4'.nun; ! !.- - a ~aan! ,;tcreett -»» u. 13 -nd. Movrllcn. 3. fti p.'frin. TJotraa in «nnlt Aruftb fo. f« t >< ». *■>. Irnmanx-Soallart u. II a»!>. 9J»»>»« ■28*11 «nd 12 unettf ?!v»«Ke». tritürfcujig fcoa 80 >S«U.e pro B.M» und I» vurcijanSlao. Au daden Ih jcdtr »out TJzvLasJahb Philipp, Wien, 6., Z^amabiteng. 7 11. DieIohanniStaler. Roman von Georg Tellavoß. ZI. 13669/1916. Kundiuachunj?. Mit Kfloksicht auf die Notwendigkeit, bei dem Verbrauche der vorhandenen Fettstoffe die grösste Sparsamkeit walten zu lassen, wird mit Vprordnung der k. k. Statthalterei in Steiermark vom 17. Oktober 1916, L.-G.-Bl. Nr. 113, ans Grund des § 7 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-Bl. Nr. 96, die insbesondere um Allerseelen sowie an anderen Erinnerungstagen abliche Beleuchtung von Begräbnisstätten bis auf weiteres verboten. Auf Uebertreiungen dieses Verbotes finden die Strafbestimmungen des § 11 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-B1. Nr. 96, Anwendung. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Kraft. Stadtamt Cilli, am 20. Oktober 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Zuckerabgabe. Mit Rücksicht auf den Zuckermangel darf auf eine'Zuckerkarte nur t|4 kg Zucker für die Woche abgegeben werden. Stadtamt Cilli. Seite 6 Deutsche Wacht Nummer 85 Eine Sohaukkassierin und ein Hausdiener werden aufgenommen. Adresse in der Verwaltung d. Bl. 4—6 Wochen alter HUND kleiner Gattung, wird sofort gewünscht. Abzugehen Laibacherstr. 6. Suche jungen Burschca als Praktikanten für mein hiesiges Holzgeschäft zum sofortigen Eintritt Dampfsägewerk und Holzhandlung Josef Jarmer in Cilli. Prtifungskandidatinnen! Die in gtöaterer Entfernung ton Cilli wohnenden Kandidatinnen, die »chon im Maitermin die Staatuprflfong (Englisch, Französisch) abzulegen w stnschen, können durch die gUn«tig«n Bahnverbindungen einmal die Woeh« zu» mehrstündigen Morgenknrs hereinkommen. Anmeldung bis spätestens I. November. Sprachschule, Laibacher Trasse Nr. 6. Wegen Einrückung Schlafzimmereinrichtung sehr massive Herrschaftsmöbel mit St. Anna Marmor, zu verkaufen. Echte Rosshaarmatratzen, ein Patent Schlaf- und Dekorationsdivan, ein Schrcibtisch und vier Ledersessel, ein Damenfahrrad (Puch) und ein Herrenfahrrad. 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Oktober 1916 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Eingeführtes Fleisch in Kilogramm Name des Fleischers ■& I s IS) Q ot WM o)|cir Ludwi Lt«losche! Jakob Plcviak ftraitj Rtbruschegg Joses Sellat Franz Steher Joses Zany ViNor Ganwlile . Private aaai Die Sparkasse ver Stadtgemeinde Cilli teilt mit. datz die Stücke der vierten Kriegsanleihe eingetroffen sind »nd gcgcn Rückgabe der Zeichnuugsbestätigung an der Kassc der Anstalt an jedem Wochentage, während der Amtsstunden von 0 bis 12 Uhr, be- hoben werden können. . L. Gleichzeitig teilen wir mit, daß die gefertigte Anstalt bereit ist, die vierte Kriegsanleihe in kostenfreie Verwaltung und Verwahrung zu übernehmen. In diesem Falle wird gcgcn Borlagc dcr Zeichnungsbestätigung ein Vcrwahrnngsbncf ausgestellt. Die Direktion der Sparkasse dcr Stadtgenicinde Cilli. Cchriitleituni, Verwaltung. T.uck und Verlag: Vereinsbuchdn>ckerei .Celeja" in Cilli. - Verantwortlicher Leiter: Guido ©chiblo.