,^n»tzeN, V»dt>»«,», KU»»,, stt M.» Nr »«» Mtttwock September IWVS. VI» Jahrgang Die „Marburger Zeitun ins Hau» monatlich mit 10, bei zweimaliger mit Ib. bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung »v kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. lun^ " erscheint jeden Sonntag. Miitivoch und Freitag. Preise — siir Marburg: ganzjährig K fl.. h«ilbjährig S fl.. vierteljährig I fl. 50 kr; für ZuKel!u»j^ 10 kr. — mit Postversendung : ganzjährig 8fl., halbjahng 4fi.. vierteljnhng 2fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung ^ini .»^,'lchichtl' kie-; Tntft'-'. Aus Spanien schreibt man; Da» Ministerium hat beschloffen, keine republikanischen Kundgebungen mehr zu dulden und die Anstifter bdN Unordnungen strenge zu bestrafen. — Man verficheN. daß die Zdec. die Regentschaft Serrano's um ein Jahr zu verlängern, angesichts der zwischen den Anhängern der vrrschicdenen Kandidaturen obwaltenden Mei-nungsverschiedenheit an Boden gewinne. Ueber das Verhältniß zwischen der Pforte und Egypten berichtet das „Tastern Budget": Trotz der dringenden Borstcllunget» des englischen, französischen, österreichischen und italienischen Gesnnk'ten in Kon-stantinopel beharrt die Pforte auf ihren Forderungen dem Bizekönig ge-genüber. zumal bezi^lich des Punktes, daß egyptische Anleihen der Pforte zur Genehmwung vorgelegt »Verden muffen. Zu diesem Punkte weigert die türkische Regierung sich absolut, irgend welche Zugeständn ffe zu machen. Die italienische Regierung hat kin Rundschreiben an ihre Vertreter im Auslande gerichtet, welches aus die Bedeutung der polltischen und kom merziellen Interellen Italiens in Egypten hinweist und den sehnlichen Wunsch ausdrückt, daß die Pforte bezüglich der noch nicht erledigten Dtsierenzen in versöhnlichem Geiste zu Werke gehe. Die offiz Sse ..Patrie" läßt sich dagegen aus Kairo schreiben, die Pforte wolle ihre Anforde-rungen in der Finanzflage fallcn lassen. Bis zur Ankunft der Kaiserin in Konstantinopel, hoffe man. w rde alles beigelegt sein. Es ist nun gewiß, daß bei den Rachwa hlen inBöhmen die ezechische Dettarations-Partei auch diesmal die Oberhand behalten hat. Das Höllenspektakel, daß die Leute dabei machen, als ob man sie in ihrer Bahlfreiheit beeinträchtigt habe, ist nur darauf berechnet die Borwürfe zu überschreien, die ihnen mit Fug und Recht wegen des von ihnen ge-übten Terrorismus gemacht werden. WaS da AlleS geschehen, ist uner. hört in der Geschichte der Wahlen, und eine der kuriosesten Impertinenzen ist die Resignation des Prager Bürgermeister», der zu meinen scheint, er sei infallibel und es gebe keine Instanz in Wahlrechtssachen außer ihm. Bon der Regierung erwarten wir, daß si« schonungslos jene Beamten von ihren Posten entfernt, die an der Agitation zu Gunsten der Dekla-ranten theilaenommen. denn es hat sich da nachgerade eine Summe von Berrath aufgehäuft, daß endlich alle falsche Scheu beiseite gefetzt werden muß. — ' Aufheb««g der Mauthe«. Es ist schon öfters in unseren Kreisen die Unbilligkeit der Mauth-^bühr von dem Benutzer einzuheben besprochen und in öffentlichen Versammlungen erörtert lvorden. ES rührt sich in dieser Angeles^enheit allllberaU. Wir reproduziren zu diesem Zwecke einen Artikel, der ganz und gar unsere Ansicht über das Mauthwesen und deffen Aufhebung enthält. Er sagt: Es ist der allgemeine Wunsch der Ockonomen. daß da» lästige Manchen auf den Straßen aufhöre. Bereits petitionircn ganze Orte und Städte um Aufhebung der Mauthen. Attf Anregung, wenn wir nicht irren, der Gemeinde Kaltenleutgeben wurde eine durch den Ad-vokaten Dr. Kunwald in Wien verfaßte Petition um Aufhebung der Mauthen von mehr als hundert thrils Stadt-. theilS Llmdgemeinden un-terfertigt. welche dem niederösterreichischen L^indtage sofort bei seinem 3u-jalnmentritte überreicht werden soll, damit derselbe in dieser Seffion noch die Frage zur Lösung iiringen könne. Unter den Unterzeichnern der Pe-tition befinden sich sehr bedeutende Gemeinden, wie: Mödllng'. Tulln, St. Pölten. Mautern. Äein a. d. Donau. Nenlengbach, Bruck a. d.Lritha. Schwechat. Hainburg. Korneuburg. Stockerau u. s. w., Gemeinden, welche einen sehr ausgedehnten BevölkerungSkreiS umfassen. In der Petition witd darauf hingewiesen, daß daS Mauthsystem aus der g.mz unrichtigen Anschauung beruhe, die Straßen seien durch die zu erhalten, welche sie benutzen, während die erleichterte Kommunikation dem Handel und Verkehr und der Bevölkerung im Allgemeinen zugute komme; die Mauthgebübr verthenere die Waaren, indem der Betroffene die Straßensteuer auf die Konsumenten überwälze, während sie bei Waaren. wo die Ueberlvalzung bisweilen nicht möglich — bei besonders schlechten Marktticrhältnislen — den Produzenten l'edrücke ; die Matlth wirke insbesondere auch dadurch Vermißt. «rzätziung ans dem öentsch-amerikanischen Lebe«. Von Otto Ruppitis. (3. Fortsetzung.) „Und nun. Miß Margarethe — Sie muffen mir als künftigen Nachbar schon den Namen erlauben —" begann er mit einem launigen Seitenblick in sichtlich heiterer Stimmung, „glauben Sie nur nicht, daß ich Ihnen daS geringste Opfer bringe, wenn ich auch nicht gerade diesen kürzesten Weg nach Hanse genommen hätte. ES Gulden jährlich an der Berg-und Hüttenschule in Leoben durch Hinweis auf die Wichtigkeit und Rentabilität der Montanindustrie von Steiermark. Wird dem Finanzausschüsse zugewiesen. Der Abgeordnete Konrad Seidl begründet seinen Antrag auf Einführung von Friedensgerichten und weist vor Allem auf die in England und Frankreich bestehenden Friedensgerichte, dann auf die in deutschen Ländern bestehenden Institute dieser Art hin. Der Antragsteller wünscht FriedenSgerichte. welchen 1. der BergleichSversuch zwischen streitenden Parteien und 2. die Entscheidung in Bagatellsachen zuzukommen hätte. Derselbe Abgeordnete begründet seinen Antrag, die Drauregulirung bei Unter Täubling und St. Martin ans Landeskosten zu machen. Wird dem Landesausschusse zugewiesen. Die Affaire Dominkusch Brandstetter wird dem Bersassungsausfchusse zugewiesen. Dr. Äoses v. Kaiserseld verliest als Referent über die Prüfung der Wahl des Herrn Konrad Seidl das von dem Wahlkommissär über die Wahl a n 27. Februar d. 3. in Marburg aufgenommene amtliche Pro-tokoll und erwähnt sodann, daß die in slovenischer Sprache überreichten sechs Proteste Von 46 Wahlmännern vom gerichtlich beeideten Dolmetsch Prof. Dr. Krek in das Deutsche übersetzt und vollinhaltlich in dem Bc-richte deS Landesausschusses aligedruckt wordeu sind. Dr. Woschniak verlangt die BorlesuNt; der Proteste; mit Ausnahme der Slooemn ist jedoch daS HauS gegen diesen Antrag; die Proteste werden deshalb lediglich in ihren wesentlichsten Punkten vom Referenten zur Sprache gebracht. In diesen Protesten ivird betont, daß die Regierung mit allen Mitteln den „Deutschthümlern" zum Siege verholfen habe. Der Walilkommissär habe dem Kandidaten Dr. Dominkusch den Eintritt in daS Wahllokale verweigert und die ärgsten drei Gegner der nationalen Partei in die Wahlkommission berufen. Dann seien die Borschriften der Paragraphe 28 und 29 der Wahlordnung nicht eingehalten worden u. s. w. Dr. v. Kaiserseld entkräftet alle Anwürfe alS nicht gegründet und nicht stichhältig und beantragt die Giltigerklärung der in vollkommen gesetzlicher Art vorgenommenen Wal)l des Abgeoroneten Konrad Seidl. Ja der Debatte meldet sich zucrst Dr. Woschniak zum Worte. Er habe gealmbt, der Landesausschuß werde Erhebungen pflegen; daS sei nicht geschehen. Der Landesausschuß halte sich nicht bloß für allmächtig, sondern auch für ollwissend. (Oho!) Daß der Landesausfchuß die Giltigerklärung der Wahl Seidl'S so obenhin beantrage, sei eine Beleidiguug deS ganzen stovenischen Volkes. (Oho!) Der LandeSauSschuß ist mit merkwürdiger Strenge und Haarspalterei bei der Frage der Wahl deS Dr. Dominkusch vorgegangen; hier aber ist derselbe sehr leicht zu Werke gegangen. Der LandesauSschuß hätte gar BieleS noch erfahren, wenn er Erkundigungen eingezogen hätte. DaS dachten auch die WahlmänNer und haben in den Protesten Vieles nicht geltend gemacht; sie hofften, der Landesausschuß werde so inquisitorisch vorgelzen. wie vor einem Jahre. alS eS sich um die Wahl deS Dr. Dominkusch handelte; doch der sloveuische Wahlmann denkt und der deutsche LandeSauSschuß lenkt. (Heiterkeit.) Wir Slovenen wurden bei der Wahl förmlich für vogelfrei erklärt nauesten Erkundigungen konstatirt. diß die Wahl Seidl'S durchweg gesetzlich vorgenommen worden ist. Kür außergesetzliche Schmerzen gibt es keine gesetzlichen Heilmittel; die Schmerzen der slovenischen Wahlmänner sind aber durchaus außergesetzliche. (Bravo.) Sodann meldet sich der Abg. Herman zu»n Worte. Er macht zuerst Ausfälle aus dte'vieltN Fremden im Landttige; diese äußern sich abfällig über die slovenische Spi^ache und das sei nicht in der Ordnung; dmn ein honneter Mann spricht über das nicht, was er nicht versteht. (Hci-terteil.) Wie Abraham den Isaak, so zeugte Carneri den Brandstciter. dieser den Oskar Schmidt u. s. iv. (Homerisches Gelächter.) Das Rene-gatenthvm und die fremden Ansiedler sind unjere Verfaffungspart^L; in dieser Verfassung sollst du selig werden oder ewig verdammt sein, hat unlängst ein Mitglied dcs Hauses bei einer Tischrede gesagt. Wir aber fürchten diese politischen Polterer nicht, die Nemesis wird sie erieichen. (Unruhe.) Wir sind tolerant, wenn diese Hrrren auf slovenischem Loden BersassungSkomödien aufführrn (Lohninger ruft: Sehr gnädiß. --- großes Gelächter), wir haben anch da.,cgen nicht», ivenn die Berfassungsfreunde champagvisiren und die siebzig Perzent und dcis Wehrgesetz leben lassen. Herman spricht über daS Verhalten der Deutschen gegenüber den Slvvenen noch längere Zeit fort. Schließlich erklärt er die Wahl Eeidls für eine Fälschung des Nationalbewußtseins und für ungiltig vom moralischen Standpunkte. Dr. v. Waser erhält hierauf da» Wort. Er fängt an. er wisse nicht, worüber er mehr staunen solle, ob ül)er die Leute, die sich als Führer der Slovenen geriren. oder über daS Volk, das solchem politischen Nihilismus Gehör schenkt. (Bravo.) Es ist unbegreiflich, daß man diese Leute nicht davonjazU. (Carneri ruft: Ist schon vorgekommen.) Es ist fürwahr Zeit, diesen Herren die Maske vom Gesichte zu reißen; worin besteht das Vet^ienst dieser Herren um Land und Reich ? Vielleicht darin, dab fie fort und fort gegen die Deutschen aufreizen und das leichtgläubige Volk bethören? (Bravo.) Ist das ihr Verdienst, daß sie. ihren Blick nach Osten richtend, ein Zukunftsreich griinden wollen und diesen Traum fort und fort dem Volke nahelegen? Solch ein Vorgehen der Agitatoren ist geradezu strafbar, wenn diese Herren anders zurertinungs-fähig sind. (Stürmisches Bravo.) Bis vor wenig Jahren hat im Unter-lande Niemand einen Unterschied gekannt zwischen deutscher und sloveni-scher Zunge; j^t ist die Agitation hereingebrochen, ein künstliches Ding, von dem das Wölk nichts tvifsen will. (Bravo.) Die Herren Agitatoren schaffen nicht»; waS sie vorbringen, ist nichts als GallimathiaS. „)ch protestire.. als aus dem Unterlande geivählt. im Unterlande geboren, gegen Anschauungen, lvie sie von den Herren Slovenen hier vorgebracht wurden," sagt^>oser und schließt unter lebhaftem Beifalle seine markige Rede. Herman spricht abermals und beginnt: Es ist Sache der Berfas' sungspartei, zu Denunziationen und Verleumdungen zu greifen, wenn ihr andere Mittel zu unserer Bekämpfting fehlen. (Der Landeshauptmann ruft de» Redner »vegen dieser Insulte zur Otdnung.) Herman: Wir sind der Reichsfeindlichkeit geziehen worden, darauf muß ich doch antworten. Herman spricht über die Taborbeschlüsse und kommt immer wieder darauf, daß die Slovenen von den hergelaufenem Fremden mißhandelt werden. Mehrere Abgeordnete begehren Schluß der Debatte. ES spricht demnach nur noch Dr. Woschniak. der darauf hinweift, daß die Bewegunl^ in Böhmen, wle die Thatsachen der jüngsten Wahlen zeigen, denn doch keine künstliche ist. So auch im Unterlande. Woschniak nennt die ganze gegenwärtige Regierung eine unfähige. Dr. R'chbaner erhält ausnahmsweise noch daS Wort und sagt: Sind wir Steirer denn Fremde hier? Die Slovenen können eine Zukunft haben, fie haben aber keine Bcrgangenheit. Man kennt von gegne rischer Seite keine Rücksicht, nicht einmal die. daß man von Deutschen spricht, man spricht von Deutschthümlern. Ich protestire gegen derlei Verletzungen deS deutschen NationalitätSgefühls. Wer hat übrigens für die 7l) Perzent gestimmt? Wer anders alS die Slovenen! (Stürmisches Bravo.) Nur der Hingebung, der Opferwilligkeit der Dentschrn haben wir eS zu danken, daß wir auS der trostlosen Velkredischen SistirungS-Politik herausgekommen sind. (Brovo.) Man sagte, d .ß der Wahlmann denkt und der LandeSauSschuß lenkt. Ich aber sage: Der slovenische Wahlmann denkt nicht, er wird gefl'ihrt. er wird von Agitatoren in das Unglück geführt! (Bravo.) Woschniat's Antrag ivird abgelehnt; das Haus erklärt die Wahl des Konrad Seidl sür giltig. nachdem der Berichterstatter Dr. v. Kaiserfeld noch in einer trefflichen Replik auf alle Einwendungen der Slovenen geantwortet hat. Der Bericht deS Landesaiisschusses (Referent Pairhuber) über die öffentlichen Krankenhäuser wird zur Kenntniß genommen und der Landes-ausschuß beauftragt, ein Programm über den Zweck und die Aufgabe der öffentlichen Krankenhäuser deS Landes zu entwerfen und dem nächsten Landtage vorzulegen. Nächste Sitzung: Mittwoch. Tagesordnung: Brandstetter's Antrag wegen der Diäten kommt zur Begrimdung. — Anträge des FinanzauS-schusseS. — Berichte deS PetitionSauSschuffes. T. P. Lemischte Rachrichten (Leuchtgas aus Unrath s K anälen.) Aus Indien berichtet man von einer neuen Erfindung, die. falls fie sich bewährt, eine Revolution in der bislierigen Methode der Leuchtgasbereitung zu bewerkstelligeil verspricht. In Darjeling und Calkntta sollen nämlich bereits sehr befriedigende Versuche mit einem Leuchtgas angestellt worden sein, welches aus dem Inhalt der AbzugSkanale hergcsteUt wird. (W e ib erkn re ti für den Kaiser Napoleon.) Aus Paris meldet man, daß sich jüngst ein altes Weib in SaintClond vorstellen ließ, das sich erbot, den Kaiser Napoleon gründlich h.ilen zu wollen. Es war das eine Sotnnambnle -odrr vielmehr eine Verrückte. Eine andere Frau behauptete gleichfalls, den Kaiser frisch und gesund machen zu können, wenn man sie eine Biertklstunde mit ihm allein lasse. „Sie brauchen deshalb nicht eifersüchtig zu sein." schrieb sie an die Kaiserin Eugenie. „ich thue es nur sür die Zukunft Frankreichs." Die Antwort soll ablehnend ausgefallen sein. (Interessante M ee re S - E r s ch e i n u n g.) Freunde von Mt-ereserscheinlingen iverden in französischen Blättern darauf aufmerksam gemacht, daß für den 8. Oktober eine der größten Springfluthen, die man je gesehen hat. vorherg.sagt rrird. (Szene in einem französischen Gerichtssaale.) Richter (zu einem angeklagt-n Gattenmörder): Mit einem Bratspieß also liabt Ihr Euer Weib getödtet? — Der Angeklagte: Nein, Monsieur. Der Wind hat sie aufgehoben Nlid auf einen Blitzableiter fallen lassen. (Herr Schamber g.) Mitglied der ezechischen Bühne in Prag, machte neulich bei der Aufführung des Stückes: „Die Frau Wirthin" daS Extempore, daß er sagte: „Fürchtet Euch nicht, Vater, sie werden^ ihn Euch nicht abführen; erklärt nur beim Amte, daß Ihr keinen Dekla-ranten ivählen lverdet." Wegen dieses Extempores wurde er von der k. k. Polizeidirektion zu 5 fl. Geldstrafe oder einem Tage Arrest ver-urtheilt. (Zur Kloste raffaire in Krakau.) Der „Kraj" dementirc die von mehren Blättern gebrachte Nachricht, als sei von Rom von dem OrdenSgeneral der Äkarmeliter auf die Anfrage deS Krakauer Strafgerichtes die Antwort eingelaufen, in Rom habe man keine Kenntniß von der Einkerkerung der Babara Ubrtik gehabt. Eine Relation sei ztvar nach Rom abgegangen, doch sei der Inlialt derselben vollkommen unbekannt. Auch vom Oberpolizeimeister in Warschau werde eine Antwort erwartet. Wenn die Angeklagten, ivelche wie bekannt auf freien Fuße gesetzt »vurden, nicht reknrrirten . könllte der Prozeß in vierzehn Tagen seinen Anfang nehmen. Murburger Berichte. Marburg, 28. September. (Theater.) Zwei einaktige Stücke. „Das W-^rt an den Minister" von Langer und „Garibaldi" von Roseti, gingru am letzten Samstage über die Bretter. Jn ersterem war eS die sehr dankbare Rolle deS Oppen-keimer (Herr v. Radler) und des Hansl (Herr Weiß), ivelche am meisten gefielen,' in letzterem ließ Herr Zöllner (FiHer) den Zuschauer aus dem Lachen nicht herauskommen. — Im Zwischenakte sang Frl. Berger eine Arie aus dem „Barbier vou Sevilla;" es ist überhaupt undankbar, eine heranSgeriss'ne Arie vorziitragen, aber ivenn eS geschieht, so sollte etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt iverdeu, a!S das lebhafte Tempera-meiit der Sängerin eS diesmal that. doch errai>g sie Beifall. — S 0 n n-tag den 26. „DieKreuzritter vor Nieäa oder die eingemauerte Nonne"; jedenfalls ivar es der ziveite Titel, der die Gallerie übermäßig füllte und ein für Rührstücke sehr empfängliches Publikum herbeiführte, das auch weidlich Beifall spendete und zivar um so mehr, je mehr durch Ueber-treiben der Schauspieler der gute Geschmack litt; und an U?bertreibungen in Sprache und Darstellung ließen es auch die Herlsen und Damen nicht fehlen. — Am Montage spielte mau die Nestroy'sche Poffe: „Das Mädel ails der Vorstadt." Die drei Komiker Zöllner. Rotter jun. und Weiß erregten oftmals Heiterkeit, am besten ivar die Maske deS Herrn Holzgärtner; das Duett irn ziveiten Akte sangen Frl. v. Bulioivszky imd Herr Zöllner unter großem Beifalle. (Turnausslug.) Der von eiilem Theile des hiesigen Turnvereines unteinommene Ausflug nach hl. drei König im Pachern war von schötisten Wetter begünstigt; nach mehr als zwölfstündigem Marsche (mit kleinen Unterbrechmigen) langten die Turner nach sieben Uhr in Frauheim an. ivoselbst fie von Turnern und Turnfreunden erwartet wurden. (Vou der Schul e.) Die Ausnahmen in die hiesigen Lehran-stalten, nämlich das k. k. Gymnasium, die k. k. Lehrerbildungsanstalt und Haupischule. liaben mil 28. d. M. begonnen. Ii» erstereln dürfte durch die Errichtung des Pettauer Realgymnasiums in der ersten Klasse ein Ausfall sich zeigen. (Auszeichnung) Der als Vers^isscr vieler populärer Schriften bekannte Realprofessor Dr. Eugen Nttoliczka in Graz hat für den Vor-trag der Physik an Offiziere in Wien vom Kaiser den Fraiiz-Joseph-orden erhalten. Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. (O«IiuII»aeI>ervvrI«K der srifdnch Leyrer lchen Änchhaildlung in ZNarburg. Auch werden alle erforderlichen Lehrmittel und Schreib-requisiten prompt und billig besorgt. X. k. Dr. SöÄd»dll vvs«ll»ok»s^ Vom I. Oktober d. I. angesangtn wird der mit 1. September d. Ä. ins Leben getretene ermäßigte Oilgut'Uarif für Lebens-Mittel-Transporte auch auf die Strecken AlvIiUIas in l und StnI>lHveß»»«nGurU»??vii>«i»tv» ausgedehnt. — Das Nähere enthält das Plakat. (624 Wien, im September 1869. Die General-Direktion. HUwuuwUu«» - UKSerlaee (60l von Ich beehre mich, dem geehrten Publikum von Marburg die ergebene Anzeige zu machen, daß von nun an die Aufnahmen in meinem hßhStpgtaPhischt» TilloN »n Hrn. Stichl's Garten wieder ununterbrochen stattfinden werden. Um den künstlerischen Anforderungen bestens zu entsprechen, habe ich den ersten Operateur des berühmten Pariser AtclierS Charles Reut linaer, Herrn Ferdinand Essel, für mein Atelier gewonnen, welcher alle» aufbiete» wird, den Anforderungen eines geehrten Publikums bestens zu entsprechen. Aufnahmen täglich von V bis II und von I bis 4 Uhr. H Volkman«, 579__Besitzer der kotoAraüe?arisieuuv von Graz. Wohnungs-Berandernng. Gefertigte zeigt den ?. I. Damen hiemit an, daß sie vom 30. September an in der obere», Herrengaffe im Hause deS Herrn Anton Nölfling. I. Stock, wohnt. (629 __Theresia Dereaut. Ein hübsches Pferd, IS Faust hoch. 3Vit 3'hr alt. braun. ,st zu verkaufen bei A. Kartin in der Kärntnergasse. — Daselbst sind auch neue Halbstartin- und Gtartin-KSffer zu verkaufen._______(627 Schöne weiße Nüsse kauft zu höchsten Preisen Johann Trager vulgo „großer Tiroler" im Hause des Herrn Eduard Girstmayr._(625 10« Metzen schöne Erdäpfel sinj im Tanzen od-r partienweise zu verkaufe» in der Magdalena-Bor. sladt Rr. S«,__(S2S TüKe Takeltrauben, das Pfund zu 10 kr., werden in der Pfarrhofgasse Nr. 187 beim Hausmeister verkauft. (623 Wlieeler & Wilson und Elias Howe, New-York für Kärnten, Xrain und Steiermark bei Mlcolan« Koller in Marburg, Herrengasse 112, 1. Stock. 5 Jahre Garantie. Unterricht gratis, ülascliliieiizwirii, Nadeln etc. zum Original-Preise Tlie Queen, Nähmaschinen für kleineren Hausbedarf, 30 fl. @fit (ftctuolfr; eilte SBo^ltllltfl mit 3 Zimmern, Äüche, Heller, Soden, ©oschfüche __zu OrnnUtfon: Hmengaffc Nr. 112. (Fesehätts-krüLnuiiA der ss? Herren-ZNode-Waaren- des aiol» lUoilor w Narlmre, Eck der P»st> und Herrengasse Rr. 112. tmpsiehlt: Große« Lager von ferttae» Herrnikleidern. englisch, französisch und echt Brünn« Kock- und Hosenstoffe, Eilet« in Sammt. Plüsch. Seide und Wolle. Cra-ati, Echarp«, «achenet», «räzen, Mnuchette«. PI«!»,. _«eist-vtcke«, »egruschirmen, Hiseutriiger» ic. «. Schöne große heurige Hs«s»v 613)_kauft zu höchsten Preisen r. Eine große Weingart-Realität von vonüglichster Kultur, mit einem Hrrrenhau« und vier Winzer««», (v^Ssämmtliche Gebäude in bestem Baiizustande. großem Obstgarten, Aecker, Wiesen und Waldungen, in einem drr fruchlbarsteu und erträglichsten Theile von Windischimheln. nächst St> Margarethen an der Pähnitz — Gemeinde Rup»er»bach, t'/- Stande von der Bahnstation Pähnitz entfernt — ist au« freier Hand zu verkaufen. (szy Wegen Besichtigung dieser Realität au Ort und Stelle, wo da» Nähere über da« Flächenmaß, Kaufprü« und sonstigen Beding» rrtiieiit werden wird — wolle sich an drn Tastwirth und «reime St, Margarethen, Herrn Vinzenz Deutschmann gewendet «erde«. Eine Weingart-Realität. bestehend au« beiläufig 8 Joch Rebengrund. 4 Joch Obstgarten ui Joch schlagbaren Walo, eine halbe Stunde vom Marburger Bahi entfernl. mit schöner Lage und guter Zufuhr ist sammt der Heu Fechsung wegen Domizilsveründerung ans freier Hand unter günj Bedingungen zu verkaufen. Näbere Auskünfte ertlirilt Ar »« Erste öffentliche höhere LiUlckols. Ilooss 0aw«ii-»Im>sn-lÄL«r I Z Der Gefertigte zeigt dem ?. 'I'. Publikum ergebenst an, daß er jnA Schreibungen finden vom 25. September an statt und werden Pro«! der Tegetthoffftraße, im Vrandftetter'schen Hause, ein ganz neues Ak'amme von der Direktion gratis versandt. Die abfolvirten Hörer! und reichhaltiges Vamv» »» ? azx«? eröffnet hat. sowie die Begünstigung des einjährigen Freiwilligen-DiensteS in auch Damen-Mäntel, Paletots, ZaquetS, ganze Anzüge und alle in ^_____________Direktor. dies Fach schlagenden Arbeiten nach den neuesten Moden anfertigt. — Fräuleins werden nach einer einfachen Methode im Nähen und Schnitt» zeichnen unterrichtet. — Um zahlreich.» Zuspruch bittet achtungsvoll ?»VvHlllTU»TU 560) Aranj Perschak, Schneider für Damen.jin der Magdalena-Vorstadt Nr. 51 (Perko'scheS Stöckl) im 2. Stock (3 Zimmer, Küche und Zugehör) ist am I. Oktober zu beziehen. Näheres beim Hausmeister. (606 Nr. 10314. (587 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht: Es sei in der Exckutionssache der steiernuirkischen Sparkasse gegen Johann Kager die Ueberleguug drr exekutiven Feilbietung der Realitäten Urb. Nr. 346 und Berg Nr. 44l aä Straß bewilligt und hiezu die Tag-satzungen auf den S. Oktober, tt. November und S. Dezember 1869 Gormittags von 11—12 Uhr unter Beibehaltung des Ortes, der Stunde und deS übrigen Anhanges des Ediktcs vom 7. Juni 1869 Z. 7351. angeordnet worden. Marburg am 19. Juli 1869. Ein Lehrjunge, dessen Eltern in Marburg wohnen, wird für eine gemischte Baaken-Handlnn g aufgenommen. Nähere Auskunft bei A. Tombasko. (607 (b93 Eine Weingart-Realität im beiläufigen Flachenmaße von S 3och in der Gemeinde Roßbach. Ge-gend Poßiuck. Bezirk Marburg, ist aus freier Hand billig zu verkaufen. Dieselbe trägt durchschnittlich jährlich 20 Startm, darunter 5 Gtartin Muskatellerweine; dabei ist eine Wiese, die nöthige Hutweide, schöner Baumgarten. ein Acker, Wmzerliaus. Presse sammt Keller auf 40 Startin. separirter Winzer?. Uer, Drescht, nne. ferner Kuh- und Schwrinestallungen sammt allen anderen zu einer Wirtschaft nöihigen Behältnissen. Nähere Auskunft im Comptoir di ses Blattes. Eine Wohnung in der Stadt oder Grazervorstadt, ebenerdig, an einem Garten oder reinlichen Hofe, bestehend aus 2 Zimmern und Küche, wird bis 1. Otto-ber aufzunehmen gesucht. Auskunft im Comptoir dieses Blattes. Verkauf von Eigenbau-Weinen. Bei dem Gute Rosbach nächst Marburg wird ein bedeutendes Quantum Eigenbau Weine von den besten Marburger. Pickerer und Mtrnberger Gebirgen aus den Jahrgängen 1866, 1867 und 1868, rein und gut gehalten, meistens ohne Fässer zu billigen Preisen verkauft und wollen sich die Herren Käufer an den Eigenthümer, Gutsbesitzer Bitterl Edlen v. Tessenberg in Graz. Burggasse Nr. 9', oder an dessen (605 Kellermeister Anton Weingerl in Gams nächst Marburg wenden. (618 Berantwonliche Siedaktion, Äiruck und «erlag von Eduard Inn schiß in Marburg