Po§tnlna platana v gotovinl. Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabänat Schristleitung »Nd Verwaltung : Pre^ernvoa ulico 5. Telephon Nr. Zl (ir.?«ri:rd t B e , »g s p t » Ile für Dos Inland : Bierteljährig *0 tfn, halbjährig 80 tin, ganz. Ankündigungen werden in »er verwaU»ng j« billigst»« »eduhrkn »ntgegengenomm«» f jährig ICO Sin. Für da» «»»land »nljprechend» Erhöh»«,. SiRjilumnn tln l'M> Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 82 Celje, Sonntag, den 11. Oktober 1936 61. Jahrgang Der Aufenthalt des jugoslawischen Heeres- und Marineministers in Paris Paris, 7. Oktober. Der jugoslawische Heeres-und Manneminister General Maric war heule zu Mittag Gast des Luftfahrtministers Piere Cot. An dem Essen nahmen u. a. teil: der jugoslawische Ge> sandte Dr Puric, Gesandtschafterat Stmic, Militär-attachee General Glisic, der 5iebinettschef des jugo slawischen Heeres- und Marineministers Oberst Jevremovic, der Erste Sekretär der jugoslawischen Gesandtichaft Rojkovic. der Chef des Großen Ge-neralstabs General Gamelin. der Erste Gehilfe des Chefs des Großen Generalstabs General Georges sowie mehrere andere französische Generäle, ilkach dem Mittagessen besuchte General Maiic in Begleitung des Luftfahrtministers Cot den Flughasen in Villocoubloy. wo dem jugoslawischen Heeres- und Marineminister die neuesten französischen Flugzcug-mokelle vorgeführt wurden. Wie das „Berliner Tageblatt" von gewöhnlich Sut unteirichlltcr Leite ersährt, hat die französische legierung Jugoslawien Borschläge gemacht, die den Angeboten ziemlich parallel lausen, die sie vor eini-gen Wochen an Polen gerichtet hat. Sie soll Jugoslawien und Rumänien in größerem Umfange Rüstungskredite einräumen wollen, um »ich ihrer Freundschaften wieder zu vergewissern. Riistungs-tredite sind hier so billig geworden wie noch nie — sie werden angeboten, bevor sie erbeten sind. Es scheinen für ihre Vergebung sehr viel weni-ger Bedenken vorzuwalten, ititdem die Auslands-kredite nicht mehr wie in der Vorkriegszeit als An-leihe zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt, sondern von der Regierung unter der Hand vergeben werden. Jugoslawisch-deutsche Wirtschafte Verhandlungen (21) Beograd. 7. Oktober. Heute abend reisen die jugoslawischen Mitglied« des ständigen jugoslawisch - deutschen Wirtschaftsausschusses nach Dresden ab. Der Ausschuh tritt bekanntlich von Zeit zu Zeit zur Behandlung aktueller Fragen der deutsch-jugo-slawischen Wirtschaftsbeziehungen, des Güteraus-schusses, der Zahlungsweiie usw. zusammen. Zum erstenmal tagt« er im März 1935 in München, dann im März 1936 in Zagreb, und nun tritt er am 10. Oktober d. I. in Dresden zusammen. Räch Dresden begeben sich oer Vorsitzende des jugosla-wischen Ausschusses und Gehilfe des Außenministers Pilja, der Abteilungschef im Ministe»ium für Handel und Industrie Dr. Lazarevic. der Chef des Institut» zur Förderung des Außenhandels Dr. Pe-trovic, der Bizegouvernevr der Rationalbank Dr. Belin und der Generaldirektor der Prizad Mar-kovic. Die Beratungen in Dresden werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die erste Sitzung findet am 10. d. M. vormittag unter dem Borsitz des Mini-fterialdirektors im deutschen Reichswirtschastsministe-rium sowie dem Vorsitzenden des deutschen Ausschusses Otto Sarnow statt. Roch der Tagung wird für die Presse eine ausführliche Mitteilung ausgegeben werden. Aus einer Rede Dr. Spaho's Auf einer in Tuzla abgehaltenen Versammlung der Jugoslawisch-Radikalen Gemeinschaft, der auch Ackerbauminister S t a n I o v i i beiwohnte, erklärte Verkehrsminister Dr. S p a h o. daß weder die Monarchie noch die Einheit des Staates zur Erör-lerung stehen können. Zur Kroatischen Frage be-merkte er dann, dah die Regierung jederzeit bereit sei, darüber zu verhandeln, wie der Staat einge-nchlel werden soll, ebenso über sonstige innenpoli-tische Fragen. Zum Kampf um Spanien In Spanien dauern die erbittertsten Kämpfe zwischen den Rationalen und den Kommunisten unvermindert an. Immer enger wird der Ring um Madrid. Die Kommunistenregierung stellt alle Männer von 18 bis 50 Jahren zwangsweise unter die Waffen, um die Hauptstadt zu verteidigen. Ganze Häuserviertel werden geräumt, um darin Maichinei.-gewehrnester einzurichten. Die Roten hoffen fest auf die Hilfe Sowjet-ruhlands. Und jetzt wird sie ihnen auch schon offen zuteil. Denn die Moskauer Regierung beschloß am 8. d. M, den Nichteinmischungspakt zu kündigen und sandle auch gleich 4 russische Kriegsschiffe an die spanische Küste. Natürlich begründet die Sowjet-regicrung ihre überraschende Mahnahme mit der fadenscheinigen Behauptung, dah auch Portugal, Italien und Deutschland den Mist nicht einhalten und den Rationalen Waffen liefern. Die geiamZpolitifche Lage hat sich dadurch sehr verschlimmert. Das englische Blatt schrieb sogleich: „Der jowjetruss,>che Schritt ist un-verschämt, die Lage ist sehr gespannt und muh sofort gelöst werden." Man fürchiel in England, dah sich die Lawine, von Sowjetruhland losgelassen, nun nicht mehr aufhalten lassen wird. Oesterreich hat viele Sorgen Fast wöchentlich tritt die österreichische Regierung einmal zusammen, der Sorgen sind gar zu viele. Jetzt will sie wieder zusammentreten, um über den Streit im Heimatschutz zu verhandeln. Die Wiener Polizei hat die Meldung, dah Major Fey die Führung des Wiener Heimatschutzes übernommen hat. trotz Fey's Ausschließung durch Starhemderg, ruhig angenommen und bestätigt. Jetzt aber werden immer mchr Stimmen laut, wonach die Heimwehr-männer ganz aus der Regierung ausgeschaltet werden sollen. Gehen sollen vor allem der Vize-kanzler Baar-Baarenfelk, der Finanzminister Dr. Drarler und der Handelsminister Stock in-ger. Beieichnend für die neue politische Haltung Schuschniggs ist es, dah er auch den kürzlich er-nannten Minister Glaise-Hvrstenau wieder ausschalten und mit dem Arbeiterführer Schnida- ! ritsch und dem Bauernführer Reiter vertäu- j fchen will. Fey klagt Starhemberg bei Gericht Wien. 7. Oktober. Der ehemalige Vizekanzler Major Fey hat heute vormittag Pressevertreter zu sich eingeladen, um ihnen seine Haltung gelegentlich seiner Ausschließung aus dem österreichischen Heimat-schütz und gelegentlich der Beschuldigung seitens des Fürsten Starhemberg wegen Mitschuld Fkys an der Ermordung ves Bundestanzlers Dr. Dollsuh dar-zutun. Major Fey wandte sich scharf gegen den ' Fürsten Starhemberg. in dem er energisch alle gegen ihn erhobenen Anwürfe zurückwies und betonte, dah er bereits die Klage gegen Starhemberg ein-gebracht habe. Schluß des Krieges in Abessinien London, 6. Okiober. Der britische Konsul in Gore teilt mit. dah nun der letzte Widerstand der Reste des abesfinijchen Heeres, die noch gegen die italienischen Truppen kämpften, gebrochen sei. Ras Imru, der an der sog. westabessinischen Regierung stand, sei auf britisches Gebiet geflüchtet. Zehn neue, ganz moderne italienische Unters««-boote sind in di« amtliche Liste der italienischen Marine aufgenommen worden. * Sonntag, den 11. d. M, begeht das deutsche Volk den ersten Eintopffonntag tm WHW-Jahr 1986/37. Rückblick aus das Ernte-Dankfest am Bückeberg An einem ichönen Sommertag ein paar hundert-tausend Menschen oder sogar eine Million auf die Beine zu bringen, sie nach einem Ziele zu leiten uno für mehrere Stunden zusammenzuhalten — das mag in der Welt nichts Einmaliges, nicht» besonders Hervorragendes sein. Mensch sehnt sich im allgemeinen zu Mensch, ganz besonders dann, wenn die Schaulust der Massen befriedigt wird und wenn man sich vor allem an die beweglicheren Grohstädter wendet. Den Bauern, die Gesamtheit des Landvolkes in Marsch zu setzen, das ist gewih viel jchwieriger. Bäuerliches Leben macht an sich schon sehhaster. Und der Grohteil der deutschen Landwirtschaft steckt zudem gegenwärtig noch in der Arbeit; die Haäfruchternte — Kartoffeln und Rüben — ist noch nicht völlig eingebracht. Da kann es sich der Bauer und sein Helfer, der Land» arbeiter, nach altem Brauch nicht leisten, ein oder zwei Tage die Wirtichaft zu verlassen. Und dennoch versammelt Deutschland an seinem Erntedankfest allein aus dem Bückeberg rund eine Million Menschen, die aus der Landwirtschaft stam-men. die Bauern, die Landwirte, die Landarbeiter. Und wer wirklich nicht mitfahren kann, der begeht im Heimatdorf oder in der nahen Stadt diesen Tag, und mit ihm feiert der Städter; auch der Groh-städter ist dabei. Niemand lüht sich durch die Un< gunst des Herbstwetters abschrecken, jeder hält Stunden um Stunoen in Wind und Regen und Kälte aus. Wie wird so ein Aufmarsch möglich? Zwingt man etwa da» Landvolk zu einer Fahrt, die doch auch bei vorzüglichster Vorbereitung und Organisa-tion immerhin einige Unbequemlichkeiten bereitet und Anstrengungen bedeutet? Rein, von Zwang kann nicht die Rede sein. Freiwillig macht sich das Landvolk auf den Weg, um des Erlebnisses willen nimmt es die Abweichungen vom gewohnten Leben auf sich. Es hat sich ja in den Jahren des Umbaues, den der Reichsnährstand mit der Land-wirtichaft vornahm, soviel geändert! Mögen sich anfangs auch hier und da in der Bauernschaft Widerstände gegen die eine oder die andere Neu-ordnung gezeigt haben — Inhalt und Form oer-mochten sich inzwischen durchzusetzen. Und der Er-trag der Heimaterde sichert der deutschen Landwirt-schaft wieder ihre Lebensmöglichkeit. Darin liegt das Geheimnis des Bauernauf-morsches zum Bückederg. Diese Höhe im Zuge des Wesergebirges ist von Jahr zu Jahr vor allem durch den Einsatz des Arbeitsdienstes immer mehr und besser au?gedaut worden, so dah auch schwer« Regengüsse nicht d«n Anmarsch zu der F«ststätte behindern können. Die kleinen Dörfer ring» um den Berg beherbergen für ein, zwei Rächte un-glaublich grohe Menschenmengen — aber e» geht trotz der Enge, trotz der Behelfsmähigkeit. Im Morgendämmern sind bereit» die ersten Marsch-koionnen unterwegs. Es vergehen viele Stunden, ehe die letzte Gruppe ihren bestimmten Platz am Abhang des Berges, auf den Straßen, Wiesen und Aeckern der nähern Umgebung eingenommen hat, uno lang ist die Wartezeit, bis der festliche Akt be-ginnt. Aber auch der mißtrauischste Beobachter verspürt in der Menge kein Zeichen der Ungeduld oder des Unbehagens; Musik, Gesang und Volks-tanz vertreiben die Zeit, Trachtingruppen aus allen deutschen Gauen helfen dabei, da» ^>chaubedürsni» der Hunderttausend« zu befriedigen, da» überdies auch an dem reichen Schmuck im Zeichen der Ernte Genüge findet. Landmann findet zu Landmann und führt interessierte Gespräche, die nicht ..Fach- Seite 2 ftrapelei" bedeuten. Denn bei aller Uebereinstimmung in der Zielstrebigkeit der deutschen LandwirHchujt find ihre Formen autzn ordentlich vielseitig; der norddeutsche Bauer lernt vom süddeutschen und umgekehrt. Es Ist selbstverständlich, dah die Wehrmacht Deutschlands bei allen Festen des Volkes vertreten ist. Die Söhne des Landvolks gehören ja der Armee an, und die VSter und Müller schauen gern zu, wenn interessante Vorführungen der Wehrmacht stattfinden, wie das auch diesmal der Fall war. Begreiflich ist die Anteilnahme der Allgemeinheit an diesen militärischen Uebungen, bei denen diesmal mit moderner Waffentechnit ein ganzes Drns au» Pappe, „Meckerer - Dorf" genannt, zerstört wird. Was in anderen Ländern schon lange Zeit selbst-verständlich war, ist ja für das deutsche Volk, da» erst seit kurzer Zelt wieder die Wehrfreiheit erlangt hat, unerhört neu und aufregend. Aber ein recht großer Teil der Bauern und Landwirte und Lind-arbeiter Hot den Krieg miterlebt, mitgemacht; sie haben eine Ahnung von den Dingen, die da vor-geführt werden, und sie sind daher sehr sroh, dah es sich eben nur um Uebungen handelt. Sie, emp-finden genau so wie Adolf Hitler, der aus eigenem Erleben die Schrecken des Kriege» kennt. Seine Anerkennung der bäuerlichen Arbeit, die den Reden des Reichsministers Dr. Goebbels und des Vertreters des Reichsbauernführers folgt, über-geht nicht die grohe Sorge, die auch heute noch — bei allem erzielten Fortschritten — das deutsche Volk bewegen muh. Es vermag sich immer noch nicht mit völliger Sicherheit selbst zu ernähren, eine Ertragsminderung von nur 20 Prozent bringt Deutschland in schwere Gefahr und in Abhängigkeit. Kein Wunder, dah sich in der Menge des Land-volles der Entschluh festigt, nunmehr mit verstärkter Kraft die gestellten Ausgaben zu erfüllen, sich ein-zuordnen im Kampf um die Nahrungsfreiheil eine» Volkes, da» in der Ordnung und in der Einheit zu den stärksten Aeuherungen seiner Lebenskraft gelangt ist. Stabile Preise — stabile Löhne verlangt Adolf Hitler al» Ausdruck der Wirtschaftsvernunft, die absolute Garantie für eine ruhige und sichere Entwicklung des gesamten deutschen Lebens sei. In dieser Auffassung sind Stadt und Land sich einig: kein Wunder, wenn die einstmals vorhandenen Gegensätze zwischen den Menschen der Stadt und des Landes sich in Deutschland immer mehr ver-wischten. Der Apparat der Ausmarschleitung vom Bücke-berg hat sich seit der ersten Erntekundgebung so vorzüglich eingespielt, dah sich auch der immer recht schwierige Abmarsch der Massen in völliger Old-nung vollzieht. Und während in den Nachmittag»-stunden bereits die ersten Sonderzüge wieder in die Heimat rollten, sammelten sich in der Stadt des Reichsnährstandes, im Goslar am Harz, bereits wieder die Massen an der Kaiserpfalz, in der Adolf Hitler gegen Abend erschien, um besonders ver-diente Bauernsührer aus dem Reiche zu empfangen und den Zapfenstreich der Wehrmacht abzunehmen. Erntedanktag, der Tag des Bauernaufmarsche», war keine Demonstration — er war ein Generalappell des Landvolkes, der zu Rückblick und Ausblick Ver-anlassung gibt. Deutsche «Zeitung „Eine Bande ungebildeter Prätorianer" Eine aus Madrid von einem „Spanischen In-formationsdienst" versandte Korrespondenz verfolgt offenbar den Zweck, den peinlichen Eindruck aus- zulöschen, der vielerorts durch die Grausamkeiten der mit der Volksfrontregierung verbündeten Kommunisten und Anarchisten begangen worden sind. Ein Ex-emplar dieses Dienstes in deutscher Sprache hat nach einigen Irrfahrten den Weg nach Berlin ge-funden. Obwohl sein Zweck offensichtlich der war, auf dem Wege über die Presse auf die Rats- und Vollversammlung des Völkerbundes Ende September einzuwiiken, sind doch die meisten der in dieser Korrespondenz niedergelegten Gedanken nach wie vor von aktuellstem Interesse. Der „Spanische Informationsdienst" ergeht sich in Schmähungen über die Militärgruppe, für die „nichts von dem. was Errungenschaften moralischer Alt darstellt, Interesse habe, noch des Respekts wert sei". Die Aeuherungen der Nationalisten weiden als „Faseleien Betrunkener" bezeichnet, wie sie einige „verräterische und stumpfsinnige Generäle" Tag um Tag von sich geben. Man nennt sie „eine Bande ungebildeter Prätorianer", als ob sie den Bürger-krieg als Selbstzweck betrachteten. Eine Behauptung freilich, die inzwischen durch den Forlgang der Er-eignisse in Spanien längst Lügen gestraft ist. Die siegreichen Generäle blicken heute schon zweifellos über ihre militärische Aufgabe hinaus, sie erkennen offenbar ihre Pflicht, jetzt bereits an ihren politischen Auftrag zu denken und den staatlichen wie sozialen Aufbau ihre» Landes vorzubereiten. Zu diesem Zweck hoben sie in Burgos in aller Form eine Regierung gebildet, um dem schwergeprüften spanischen Volk eine neue zivile Staatsführung wiederzugeben. Es heißt in dem erwähnten Aufsatz weiter, dah die Nationoüsten ihre Hoffnung auf einen „Welt-faschismus, der in Genf sein Unwesen treibt", setzen; der Völkerbund wird ermahnt, die Regierung zu stützen. Dies ist jedoch durchaus nicht der einzige Aussall, den die Madrider Veröffentlichung gegen avk wältige Staaten unternimmt. Besonders scharf wendet sie sich gegen den Präsidenten des >be-nachborten Portugal, Herrn Oliveira Salazar, der nicht» andere» getan hat, als sein Land gegen das Uebergreifen bolschewistischer Agitation zu schützen. Die Madrider Korrespondenz weist den Gedanken zurück, dah in Portugal von auhen her bolschewistische Propaganda hineingetragen worden sei, bekennt sich aber im gleichen Atem zu dem Gedanken, dah sich die Mißstimmung des portugiesischen Volkes gegen die im Lande herrschende Regierung in den Revolten der Schiffsbesatzungen entladen habe. Dah im übrigen die Madrider Korrespondenz sich den An-schein der Siegessicherheit gibt, ist bei ihrem Propagandacharakter durchaus verständlich. Auf die Welt dürfte es kaum noch Eindruck machen, da die tatsächliche Entwicklung im spanischen Bürgerkrieg eine viel zu deutliche Sprache spricht. Auch die hin-länglich bekannte Methode der bolschewistischen Pro-paganda, die Zeile um Zeile aus dieser Korrespondenz spricht, die eigenen Greueltaten dem Gegner zu-zuschieben, hat längst an Wirksamkeit verloren. Man weih sie allmählich überall richtig einzuschätzen. Dr. Frch Zangger Erste Jugend* Wir waren jchliehlich sieben Kinder, fünf Bu-ben und zwei Mädchen, die sich in die „Grohen" und in die „Kleinen" schieden. Die „Grohen" gin- ?en in die Schule, die „Kleinen" wurden einem Kindermädchen anvertraut und vormittag und nach« mittag ins Freie geführt. Das erste Kindermädchen, an das ich mich erinnere, war die Netli, eine dicke gute Seele, die sich den Häuptelsalat mit den blohen Händen abmachte und statt Ameise hartnäckig O neije sagte. Sie führte uns in den Josesshain ober dem Stadtpark oder in den Marovseke» Wald oder auf unser Feld, am häufigsten aber in den Josefiwald, der damal» gerade in seiner jungen Pracht stand, durchzogen von gepflegten Wegen, mit vielen heim-lichen Plädchen und Winkeln. Es war sehr still da drinnen. Man hörte nur das Geflüster eines Wasser-äderchens und ab und zu einen Schlag von der Uhr der Josefilirche. Eine Ruheplatz mit dem Blick auf den städtischen Friedhof, der damals noch schütter bevölkert war, hieh „Melancholie", ein Ort voll stiller Trauer, der einem Lenau gar wohl gefallen hätte. Hier stand ich mit meinem Vater am Pfingst- •) Dieser Aufsatz ist dem uns vom Verfasser zur Ver-sügung gestellten Manusknpie einei! HeviialducheS „Angend-ennnerungen", entnommen. sonntag seines Todesjahres. Wohin sind alle diese traulichen Waldwinkel gekommen mit ihren hohen dunklen Bäumen und ihrem Harzduft? Wohin die schöne grohe Glocke der Josesikirche? Sie war mir die liebste von allen Glocken der Heimat. Sie hat in mein kindliches Spiel hineingellungen und mich mit ihrem Mittagsgeläut nach Hause gerufen. Sie hat auch in meinem späteren Leben immer ein Herz für mich gehabt. Ich habe in meinem Leben Schweres zu tragen gehabt, und nie und nirgends hatte ich eine Seele, die mir meine Last hätte trogen geholfen. In den Nächten wurde alles doppelt schwer. Ost dämmerte es jchon und ich hatte noch keinen Schlaf gesunden. Auf einmal wogte der milde feierliche Klang dieser Glocke durch den Sommermorgen: „Aengste, quäle dich nicht länger, meine Seele, freu dich". Da war es mir, als legte sich die Hand meiner Mutter auf mein Herz, und es wurde ruhig in mir und ich schlief ein. Wie oft habe ich diesen sahen, kühlenden Morgenschlaf nach schwüler Nacht dieser Glocke zu verdanken gehabt! Ach, auch dieser schöne barmherzige Himmelsbote ist ein Opfer des Krieges geworden! Vielleicht wird aber auch sie mitläuten, wenn dereinst die Glocken der ganzen Welt den Anbruch des letzten grohen Tage» verkünden? Ob sie mir dann noch zurufen wird: „Freu dich!"? Noch des in unserer Stadt längs' vergessenen, zum Oberlahnhof gehörigen Eichenhaines will ich Nummer 82 Oesterreich und der Antisemtzisnyts Irene Harand, dje bekanntlich in Wich« Po-litik macht, stellt in ihren, Blatt „G-nchllgseit" fest: „Das österreichische Vslr Ist nscht aunsemitisch. Es wird nur verhetzt, irregeführt, belogen und betrogen. Unsere Arbeiterschaft ist nicht jiroenfeind-lich und noch weniger unsere Bauernschaft, der man das antisemiiische Gift künstlich zuzuführen sucht." Die Judenfreundin Harand stellt damit unter Beweis, dah ihr die wahre Volksstimmung in Oesterreich ein mit sieben Siegeln verschlossenes Buch ist. Unverständlich ist nur, dah diese Irpie Harand. die mit Straher, Waldemar Gurian und Konsorten die besten Verbindungen unterhält und in ihrer Schreibweise und in ihren Auffassungen der klerikalen Emigrantenzeitschrift „Der Christliche Ständestaat" Konkurrenz macht, unter beträchtlich«« Aufwand seit Jahr und Tag einen Kreuzig gegen den Antisemitismus führt, zu welchem Zwecke sie sich das Motto zurechtgelegt hat: „Ich betärnpfe den Antisemitismus, weil er unser Christentum schändet!" Da» in Wien erscheinend« „Deutsche Wochenblatt", das trotz gröhlen Schwierigkeilen mutig die nationale Sache vertritt und den Ouer-treidereien der Monarchisten, Heimatschützern, Kleri-kalen, Juden, Emigranten usw. die Stirn bietet, bemerkt zu der Feststellung der verjudeten Frau Harand u. a.: „Die erdrückende Mehrheit de» österreichischen Volke» ist christlich und will nach dem Urteil der „Gerechtigkeit" von dem Antisemiiismu» nicht das Mindeste wissen. Wozu dann der Kamps der Frau Irene Harand gegen den Antisemitismus? Um aber diesen Streitfall endgültig aus der Weit zu schaffen, möchten wir folgenden Vorschlag machen: Frau Irene Harand soll eine Musterkollektion von „bodenständigen" Juden nach Belieben in einer Arbeiter- oder Bauernoersammlung vorjühren und dabei die Behauptung aufitellen. dah die» die an-ständigsten und treusten Oesterreicher sind, denen das Land unendlich viel zu verdanken hat. Wir zweifeln nicht daran, dah die „Gerechtigkeit" blei-benve Eindrücke von der antisemitischen Denkung»-art der österreichischen Arbeiter und Bauern er-hallen wird." Vor dem Kriegsausbruch in Ostasien Pari», 7. Oktober. Aus Ojtasien treffen sehr alarmante Nachrichten ein. Jeden Augenblick wird die Kriegserklärung Japans an China erwarte^ da die Regierung von Nanking die letzten ultimativen Verschlage Japan» abgelehnt hat. 500 Pfund auf den Kopf des britischen Höchsttommandierenden in Palästina London, 5. Oktober. Reuter meldet: In Jerusalem ist da» Gerücht verbreitet, dah der Führer der aufständischen Araber S00 Pfund dem-jenigen in Aussicht gestellt habe, der den britischen Höchstkommandierenden in Palästina Dill gefangen-nehme. Der italienisch« Auhenminister kommt nach Berlin gedenken. In diesen wahrhaft heiligen Hallen war e» gut zu sein. Hier wurden eine Zeitlang auch die Schulfeste gefeiert. Da hieh e» beim Essen und Trinken seinen Mann stellen. „Sonst kommst in» Spickkamm-rl", pflegte der alte Bürgermeister Nek-kermann mit drohend erhobenem Zeigefinger zu sagen. Gar oft ging ich mit meiner Mutter, die zest-lebens eine treue Freundin der Toten war. zum Marimilianifriedhof, der in den achtziger Jahren noch im Stande gehalten wurde. Auf diesem, von wilden Rosen überwucherten Gottesacker gab es manch«, was die Phintasie eine» Kindes erregen konnte. Da war einmal die Marimilianikapelle am Dorn-dach, die Stätte, wo der heilige Maximilian, der Schutzpatron unserer Stadt, von den Römern ent-hauptet worden. Noch im Tode stiftete er Gute». Denn aus der Stelle, wo sein Haupt hinfiel, spru-delte eine wundertätige Quelle hervor. Die K» elle steht noch heute und in ihrem Grunde quillt >as heilige Wässertem. Von der Erinnerung an einen verwegenen Ulk umsponnen war das Grab eine» Grohonkels von uns. Er hotte den Einfall gehabt, einen Kerl schwarz anzustreichen und nur mit einer Ochsenhaut samt Hörnern und Schweif bekleidet in die Josefikirche zu schicken, um einen Prediger, der nur von Hölle und Teufel zu reden wußte und all« Betschwestern närrisch machte, Mores zu lehren. Der falsche Teufel versteckte sich vor der ersten Früh- 9km «*r «2 Deutsch« Zeitung Leite 8 Wirtschaft. Erntedankfest. Winter-Hilfswerk und Politik Es kann aber auf die Dauer mcht ohne Ein-druck und nicht ohne (Einflufo uuf die Wirtjchafls-anjchcmungen in anderen Ländern bleiben, wenn in Deutschland nach dem Grundsatz gehandelt wird, daß da» Leben nicht ein Problem von Finanz-spekuiationen, sondern nur immer eine» der Arbeit ist. Wer seine Arbeitskraft bereitwillig zur Verfügung stellt, erwirbt dadurch Ansprüche an die Volts-gemeinschast, auch wenn diese zeitweilig nicht im-stände ist, seine Arbeitstraft voll zu nutzen. Dieser Gedanke liegt der Sozialordnung in den meisten modernen Völkern zugrunde und ist in Deutschland planmäßig forlentwickelt worden. Zwei Tage nach dem Erntedankfest eröffnet der deutjche Reichskanzler das neue Winterhilfswerk, das wie bereits in den drei vergangenen Jahren den Bedürftigen zusätzliche Unterhaltsmittel nicht in Form von Almosen, son-dern in Gestalt einer Dankes- und Verbundenheit;-gäbe gewährt. Zugleich mit der Ankündigung des neuen Winterhilsswerks 1936/37 ist der Rechen-schasisbericht über das Wmterhilfswerk 1935/36 veröffentlicht worden. In den eigentlichen Winter-monaten haben mehr als 20"/„ des deutschen Volks ZuteSungen aus den gesammelter, und gespendeten Geld- und Sachoorräten empfangen. Nur dadurch, dah sich zahlreiche freiwillige Helfer unentgeltlich zur Verfügung stellten, konnte der Unkoftensatz auf den unerhört niedrigen Stand von wenig über 1 herabgedrückt werden. Im Lauf der letzten drei Jahre ist jede» Mal im neuen Jahr das Ergebnis des vergangenen Jahrs um mehr als 10 Millionen Mark überboten worden. Die Erklärungen der maßgebenden Persönlich-leiten im neuen Deutschland lassen keinen Zweifel darüber zu, dah da» Reich seinen Weg geradeaus fortsetzen wird. E» Hot sich gezeigt, wie richtig die Politik war, die nm mit den eigenen Kräften rech-nete und sich nicht auf Wohlwollen und Unter-stützung von außen verlieb, Fast überall in der Welt fehlt es noch an einer ehrlichen Bereitschaft, Deutschland au» dieser einseitigen Selbsthilfe heraus-zubringen, die sich unvermeidlich in gewissem Grad gegen die Interessen anderer Völker richten muh. Der Parteitag der englischen Konservativen zu Margate hat gezeigt, daß maßgebende englische Kreise es beharrlich ablehnen, für die Wiederein-gliederung Deutschlands in die Weltwirtschaft und auch in die politische Weltordnung auch nur das geringste materielle Opfer zu bringen. Jeder von außen her geübt« Druck kann nur die inneren Wi-verstände stärken, mithin nur das Gegenteil dessen erreichen, was er bezweckte. Es hat wenig Sinn, darüber zu disputieren, wer am längeren Hebelarm sitzt, und für wen „die Zeit arbeitet". Mit mecha-nijchen Maßstäben allein ist dem Problem über-Haupt nicht beizutommen. Der deuische Reichskanzler hat in seiner Erntedankrede sehr viel von der inneren Verständigung», und Ausgleichsbereitschaft ge-sprachen, die besser über materielle Schwierigkeiten hinweghilft als die besten Paragraphen und die gewaltigsten Goldbestände. Da» schwedische socialdemokratische Regierungsblatt sammelt für die spanischen Mariisten. messe hinter der Orgel. Kaum hatte der Prediger wieder vom Teufel zu donnern angefangen. >o schlich der fulsche Teufel von der Orgelempore hinab und stürzte sich mitten in die Schar der Weiber, wobei er mit dem Ochsenschweif wütend um sich schlug. Ein Schrei: „Hudii" — und schon war die Kanzel leer. Im nächsten Augenblick stürmten schon die Klosterbrüder und Knechte mit Mistgabeln und der-gleichen in die Kirche. Auch die erschreckten Weiber kamen wieder zu sich und hieben mit ihren Schirmen auf den Teufel ein, der dabei seine Ochsenhaut verlor und nur mehr sein schwarzes Adamskostüm ^ anhatte. Uebel zugerichtet und gebunden, wurde der arm« Teufel der Gendarmerie übergeben. E» war ober doch ein anständiger Teufel gewesen, denn er gab den Flamen seines Auftraggebers trotz schwerer K^kerstrafe nicht preis., uu* freilich manchen Gulden S^peigcgeld gekostet haben mag. Ob das alles wa^.r ist, weiß ich nicht. Mir wurde es oft jo er-zählt. Oft weilten wir auch am Grabhügel der Fwu Anna Baumbach, C'llis ältester und ehrwüidigfter Bürgerin, von der ich schon erzählt had«. Johann Gabriel Seidl, der Dichter der letzten Fassung des österreichischen Kaijerliede», hat der Hundertjährigen die Grabschrist gedichtet. Der Grabstein ist noch heute an der Mauer der Aioximilia^.itirche zu sehe-'. Ebenso der Stein der Balbina Steinmetz, d» schönen Cillier Glockengietzerstochter, die 1832 die Gallin Aus der belgischen ReX-Bewegung Masienmäßig gesehen hält heute die RerBe-wegung den Hebel der belgischen Innenpolitik in Händen. Ihr Führer, der erst 30jShrige Degrelle, appelliert an das gesunde Empfinden der Massen und verlangt die Macht im Staate. Seine Grund-sätze find: Christentum, Wiederherstellung der Würde der Menschen, der Familie, des Staates, Ueber-Windung des Klassenkampfes, Führerprinzip, Triumpf, sozialer Gesinnung über Hyperkapitalismus, Sauber-seit in der Politik, also Ausschaltung plutokratischer Einflüsse, korporative Volksvertretung. Aber die Schwierigkeit, düfes Programm zu verwirklichen, liegt heute in der Flamen>Frage. Der flämische Na-tioncilismus hat zwei Programme. Seine Minimal-forderung ist: politische Autonomie, also Zweiteilung Belgiens in einen größeren flämischen und einen kleineren wallonischen Teil; Marimalsorderung: Zerschlagung Belgiens. Wiederherstellung Großnie-derlands gegebenenfalls mit Abgabe des wallvni-schen Te'ls an Frankreich. Während Ru die Kon-zentration der politischen Macht in seiner Bewegung will und im Falle eines Erfolges wohl bereit wäre, den einen und einheitlichen Staat den Flamen zu-liebe zu dezentralisieren, wollen die flämischen Na-tonalisten die Konzentration der politischen Macht in ihren Händen und die Errichtung eines Doppel staates, dessen zwei politische Einheiten durch die Krone und einige gemeinsame Organe überdacht würden. Sowohl Rer wie die Flamen sind anti' marxistisch eingestellt und autoritär organisiert. Aber auch sonst haben sie ideell viel Gemeinsame». Der eigentliche Unterschied zwischen ihnen ist der: Rei will bedingungslos den neuen Staat, die gegen-revolutionäre Erneuerung Belgiens; die flämischen Nationalisten wollen ebenso bedingungslos den Frei-heitskampf Flanderns. R« kommt zwar den Flamen weit entgegen und er macht die größten Anstrengungen, auch in Flandern vorzudringen. Von feinen Anhängern in Flandern verlangt er j. 95. Kenntnis des Flämischen. Die Frage ist. ob es überhaupt eine Versöhnung zwischen belgischer Staatsidee und flämischem Volkstum, zwischen belgischer Einheit und flämischem Autonomismu» oder Separatismus gibt. Gelänge Degrelle die Verständigung mit den Flamen, würde seine Bewegung unwiderstehlich sein. Modernisierung der französischen Verteidigung (A) Pari», 5. Oktober. Gelegentlich einer Feier in Chemeuse de Benne erklärte der Kriegs-minister Daladier, nach der Nationalisierung der Kriegsindustrie werde die Regierung an die Mo-dkrnisierung der Nalionaloerteidigung schreiten. Von Abrüstung könnte man sprechen, wenn eine vollkom-men gleiche Kontrolle für olle Völker hergestellt werden könnte. Göring nach Polen Paris, 7. Oktober. Wie der Berliner Bericht-erstatter de» Blattes „Information" erfährt, wird sich General Göring Ende dieser Woche noch Polen begeben. Dieser Reise des preußischen Ministerpläsi-dcnten wird große Bedeutung beigemeffen. des Greifen ttamillo Rüdiger von Starhemberg wurde und bei der Geburt de» eisten Kinde- Ka-millo Heinrich das Leben lallen muhte. Kamillo Heinrich wurde spät-5 als Majoiatsherr de» Hause» Starhemberg in den Fürstenstand erhoben. Der seit einigen Jahren in Oesterreich viel genannte Star-Hemderz ist sein Urenkel. Da» Grad der armen Baldina erlangte eine traurige freilich nur örtliche Berühmtheit, denn es war die vielleicht einzige Ruhe-stätte des Marimilianifriedhefts, aus der nie eine Blume oder ein Lichtleln zu sehen war. Wer sich diese Geschichte durch den Kopf qehen läßt, dem wird auch die mit dem Namen Starhemberg verknüpfte österreichisch« Politik der legten Jahre (1983—1936) nicht mehr unverständlich bleibn. Wer seine Toten vergißt, wird leicht auch Größeres vergessen. AK wir über die Kinderjahre hinaus waren, zog es uns immer häufiger hinauf zur Burgruine, den Trümmern der stolzen Hochfeste, wo dereinst die gefürsteten Grafen von Cilli, ein meteorhaft auf-steigende» und wieder vergehendes Regiment gehalten hatte». Jeder Stein, jeder Grashalm flüstert uns in tiefer Sommerstille da» ewige Lied von der Ver-gänglichkeit aller Erdenmacht zu. Wie allen jungen Menschen, die in dieser mächtigsten Ruine der Heimat weitn», tat e» m» vor allem die Geschichte da schönen vielbeweinten Veronika von Dejenic an, der Millionentreffer in Maribor Der Treffer der Staatlichen Klassenlotterie im Betrage von 1,002.000 Din fiel auf das Los Nr. 59.971, das von der Hauptkollektur Bankgeschäft Bezjak, Maribor Gosposka ulica 25 verkauft wurde. Nächste Ziehung 13. und 14. Oktober. Die neuen Lose liegen bereits in großer Auswahl zum Preise von Din 200.— (ganzes), Din 100.— (halbes), Din 50.— (Viertel) auf. Bor der Liquidierung der INS? B e o g r a d, 7. Oktober. Die Rückkehr Bogoljub Jevtic', Velja Popovic' und ihres Anhanges in die INS, worüber wir unlängst berichteten, hat inner-halb der Partei zwei Lager geschaffen. Da» eine Lager, das in Nikola Uzunovrc seinen Führer sieht, ist über di« Rückkehr Jevtic' und Popovii' sehr er-bittert und weist darauf hin, daß e» gerade diese beiden gewesen seien, welche die Partei unmöglich gemacht hätten. Diese Unzufriedenheit zieht immer weitere Kreise. Nikola Uzunovic selbst hat sich bisher diesbezüglich ziemlich reserviert verhalten. Den neuesten Nachrichten nach beschleunigt sich der Zersetzung»-prozeh innerhalb der Partei immer mehr. Man er» wartet, daß Herr Uzunovic mit seinem Anhange, den ehemaligen Radikalen, demnächst aus der INS auftreten und einen eigenen Klub bilden werde. Der Austritt Herrn Uzunovii' au» der INS wird hier allgemein als die völlige L^uidiervng der Partei angesehen. Deutschlands Iugendertüchtigung tut englischen Urteil Der englische Schatzkanzler Neville Chamberlaln hielt anläßlich des konservativen Parteitages in Lon» don eine lange Rede, wob«i er unter anderem auch auf die körperlich« Ertüchtigung der deutschen Ja-gend als Vorbild hinwies und sagte: „Nicht» habe auf die Bejuch-r der O.ympijchen Spiele in Deutschland in diesem Jahre einen stärkeren Eindruck gemacht, als die hervorragend« körperlich« Verfassung der deutschen Jugend". Gemahlin des Jungqrafen Friedrich, die von ihrem S r wieqervater, dem Grafen Hermann, grausam ge-lötet wurde Ja auch unser Städtchen hat seine Agne» Bernauer. Es ist dieselbe starre unerbittliche Hau». Politik, der beide Frauen zum Opser gefallen sind. Graf Hermann war der Baier der damaligen deutschen Kaiserin und Königin Barbara, Gemahlin de» Kaijers Sigismund. Ja, die Blicke der Eillier Grafen lugten nach noch höheren Zielen. Da war dem Grafen Hermann da» einfache Ritters,Sulein Veronika als Schwiegertochter freilich unwillkommen. Er half sich, indem er sie wegen Hererei anklagen und dann ins Wasser werfen lieh. Genau dasselbe tat Herzog Ernst von Bayern mit der Augsburger Barbierstocht-r Agnes Bernauer, der Frau seine» einzigen Sohnes Albrecht. Sie stand dem Aufttie« des Hauses Witklstoch im Wege und wurde auf Befehl ihres Schwiegervater» al» Zauberin in die Donau geworfen. Aber alles Mitleid mit der un-glücklichen Veronika hat uns Eillier nie gehindert, uns auf die kaiserliche Aerioundt>chaft unserer Grafen etwas einzubilden. Schon al» Kinder sahen wir einen Abglanz der alten deutschen Kaiserkrone aus den Trümmern de» Grafenschlosse» liegen. Nun find wir ah, aber jener Glanz kann un» noch immer nicht vergehen. . (Fortsetzung folgt.) Leset die „Deutsche Zeitung"! Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 82 Der Stand der deutschen Wehrkraft Am Wochenende ist in Wilhelm^haven das deutsche 26.000 Tonnen Schlachtschiff „Schar n-horst" vom Slapel gelaufen. Nahezu gleichzeitig find eine Reihe von Beförderungen im deutschen Heere bekanntgegeben worden. Schließlich hat man mit der Ausweitung der Erfahrungen der grohen Herbstmanöoer begonnen. Diese Tatsachen geben ein Bild vom Stande der deutschen Rüstungzpolitik und von der Stärke der deutschen Wehr kraft. Da» Schlachtschiff ..Scharnhorst" ist da» eiste 26.000 Tonnen Schiff, das Deutschland hat vom Stapel laufen lassen. Es folgt damit dem französischen Beispiel. Frankreich hat bekanntlich bereits zwei solcher Schlachtschiffe die „Dunkerqae" und „Stras-bourg" in Dienst gestellt. Nach dem deutsch englischen Flo:tenvertrog Hai Deutschland die Möglichkeit, auch Schlachtschiffe dieses Typ» zu bauen. Der Stapel-lauf zeigt, djsj Deutschland; Rüstungsmaßnahmen nach wie vor unter dem Kennzeichen der Nachrüstung stehen, um den Borsprung der anderen aufzuholen. Das gleiche gilt hinsichtlich der Beförderungen. Sie bringen die Ernennung einer Reih« komman-dierender Generäle. Die Durchsicht der Liste zeigt, daß sich eist jetzt Deutschland der Grenze nähert, die im Deutschen Wehrgesetz vom l6. März 1935 mit 12 Armeekorps gezogen war. Was schließlich die Manöoercrfahrungen betrifft, die Auskunft über die effektive Wehrkraft des deutschen Heeres geben, so sind natürlich deutsche Mitteilungen bisher noch nicht an die Oeffentlichkeit gelangt. Dafür aber äußern sich ausländische militärische Sachverständige, die als Gäste an den deutschen Manövern teilge-nommen haben und Anspruch darauf erheben kön-nen, die Dinge richtig zu beurteilen. Besonders interessant sind Aeußerungen des englischen General-majors Temperley, der in seiner Eigenschaft al» militärischer Mitarbeiter des „Daily Telegraph" e» als besonders auffällig bezeichnet, daß Deutschland im Aufbau seiner Divisionen sich ebensowenig von den Methoden von 1918 unterscheide wie in der Relation zwischen Infanterie und Artillerie. Da» wesentlich Neue an der deutschen Wehrmacht sieh* er in der vollkommen motorisierten Tankabwehr-Artillerie und in den Aufklärungsgruppen, mit denen die Divisionen ausgestattet sind. Die Tank-abwehrkraft der deutschen Divisionen wird al» der Kampfkraft ausländischer Divisionen überlegen be-zeichnet. Die Aufklärungsgruppen ihrerseits zeichneten sich durch Feuerkraft und Beweglichkeit au«. In der Tankwaffe selbst müsse hingegen Deutschland noch sehr viel lernen, wogegen der deutsche., Flakartillerie Anerkennung zu zollen sei. Sie sei ein Elitekorps und auch den Fliegern müsse das Lob mutigen und anständigen Fliegens zuerteilt werden. General-major Temperley faßt feine Erfahrungen in dem Satz zusammen, daß die Eigenschaften des neuen deutschen Heeres dieselben seien wie die, vor denen die anderen Mächte 1914—1918 Respekt gelernt hätten. Echo im Reich zu Lesters Abberufung aus Danzig Der Beschluß des Bölkerbundrates, den bisherigen Hohen Kommissar in der Freien Stadt Danzig, den Engländer Lester, zum Untergeneralsekretär in Genf zu ernennen, hat nicht nur in Danzig selbst, sondern auch im Reich begreifliches Interesse gefunden. Wenn auch Herr Lester glücklicherweise keine politischen Komplikationen des Ausmaße» erlebt hat. wie seiner-zeit der unselig schwankende Herr Knoi im Saar-land, so läßt sich doch schwerlich leugnen, daß auch der Bertreter des Völkerbunde» in Danzig in den letzten Jahren keine besonders glückliche Hand ge-habt hat. Außenminister Eden hat aus nationalen Rücksichten und um de» Genfer Prestige» willen geglaubt, noch vor wenigen Togen Herrn Lester seine Verdienste ausdrücklich bescheinigen zu sollen. Wenn man trotzdem einen Personenwechsel in dem Danziger Völkerbundsamt für angezeigt hielt, so be-«eist die» gewiß ein dankenswertes Verständnis für die Grenzen des Möglichen. Freilich scheint der Genfer Rat noch nicht zu der Erkenntnis vor-gedrungen zu sein, daß die Unzuträglichkeiten in Danzig nur zum Teil eine Personensrage, vor allem aber die Folge davon gewesen sind, daß seit der deutsch polnischen Entspannung das Kommissariat de» Völkerbunds dort sozusagen in den politischen Leerlaus gekommen ist. Der Oberbefehlshaber der englischen Truppen in Palästina hat von der englischen Regierung die Voll-macht erholten, da» Knegsrecht zu verkünden. Oesterreich und das deutsche Bolk Ueber das Thema „Oesterreichs geschichtlich-geistige Grundlagen" hiest der Innsbruck« Propst, Dr. Josef Weingartner, auf den diesjährigen Salz-durger Hochschulwochen fünfzehn Vorlesungen, welche die in Wien erscheinende katholische Zeitschrift „Schönere Zukunft" in einem Aufsatz zusammen-gezogen hat. Abschließend heißt es da: „Die Oefterreicher sind sich ihrer Zugehörigkest zum deutschen Volke stets bewußt gewesen. Dafür kann Walther von der Bogelweide genau so als Zeuge gelten wie Grillparzer, der sich nach der Katastrophe von Königgrätz mit der durch Weimar symbolisierten geistigen Einheit zu trösten suchte, oder wie Mozart, der aus Pari» schreibt, er bete alle Tage zu Gott, daß er ausha'te, und sich und der ganzen deutschen Nation Ehre mache. Auch die in dieser Hinsicht viel verleumdeten Habsburger, und zwar gerade zur Zeit ihrer größten Weltbedeutung, können hier als Zeugen herangezogen werden. Leopold I. gab seinem Sohne, dem späteren Kaiser Joseph I., Wagner von Wagenfels zum Geschicht». Iehrer, dessen „Ehren Rueff Teutschlands" als das flammendste nationale Manifest seiner Zeit gelten darf, und Maria Theresia ermahnt ihre Töchter, die Königinnen von Neapel und von Frankreich, immer wieder, sich ihrer deutschen Ablunft bewußt zu bleiben. Bis zum Jahre 1866 gehörte Oesterreich auch staatsrechtlich zum deutschen Reiche und es ist nicht seine Schuld, daß dieses Rechtverhältnis damals aufgelöst wurde. Immerhin lag in der Zu-geHörigkeit zum Reich« einerseits und in der selb-ständigen Entwicklung der Grenzmark anderseits eine gewisse Problematik, die gerade heute wieder sehr aktuell ist. Für ihre richtige Beurteilung wird man aber unbedingt vor Augen halten müssen, daß den 70 Jahren Trennung 1000 Jahr« Zusammen-geHörigkeit vorangigangen sind und daß es recht einseitig wäre, sich ausschließlich von diesen 70 Jahren oder gar nur von einer zufälligen und vorüber-gehenden Augendlickslage beeinflussen zu lassen. Wie immer aber die praktische Lösung künftighin aus-fallen wird — das Bewußtsein engster nationaler und kultureller Zusammengehörigkeit muß auf alle Fälle beiderseits lebendig bleiben, soll nicht Oester-reich seinen naturgegebenen Nährboden und seinen besten kulturellen Rückhalt preisgeben und das deutsche Bolk um eine sehr charakteristische und wert-volle Ausprägung seiner Art ärmer werden." Einige Zahlen vom Winterhilfs-werk 1935 36 Aus dem Rechenschaftsbericht für das Winter-Hilfswerk des deutschen Volkes 1935/36, den der Reichsbeaustragte für das WHW, Hilgenfeldt, soeben der Oeffentlichkeit übergibt, heben wir einige beson-ders einprägsame Zahlen heraus. Es waren ins-gesamt 1,234.918 Helfer tätig, wovon nur 7820 mit Gehalt oder Entschädigung. Vereinnahmt wur-den 379'/, Mill. Reichsmark. Bon den Straßen-sammiungen war besonders ergiebig der Verkauf der Narzisse im März; er erbrachte über 4,7 Mill. Mark. Nahezu 3 Mill. ergaben das Reiterlein im Dezem-der und die Siegrune im Februar. Es folgen mit ung. 2Y4 Mill. der Edelstein im November, und Fridericus im Januar, während das Schiffchen im Oktober etwas über 2l/4 Mill. herbeitrug. Der Wert der verteilten Nahrung», und Genußmittel erreichte 125,6 MilL, der der Brennstoffe 78,2 Mill. und der der Bekleidung 80 Mill. Die deutschen Eisen-bahnen beförderten frachtfrei 59.3 Mill. Zentner. Da» Winterhilfswerk des Führers, das 1933/34: 350 Mill. und 1934/35: 360 Mill. aufgebracht hatte, erreichte nunmehr mit fast 372 Mill. einen neuen Gipfel. _ Die Berjudung Zagrebs Der Ljubljanaer „Jutro" brachte einen Artikel aus dem Zagreber Blatt „Mlada Hrvatska", wonach es heißt, „Zagreb gehört den Juden". „Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag feierten die Juden ihr Neujahrsfest. An beiden Wochentagen war in der Stadt nur jeder 25. Verkaufsladen offen. Zagreb war — tot. Nun, wem gehört also Zagreb, den Kroaten oder den Juden?!" Seton Watson bei Dr. Makek Zagreb, 7. Oktober. Seton Watson, der vor-gestern aus Beograd nach Zagreb zurückgekehrt ist, besuchte heute vormittag Dr. Macek, bei dem er über zwei Stunden verblieb. Es ist wirtschaftlich, zu inserieren! Eine kleine, winzig kleine Geschichte aus der Berliner Olympiade Oberst L. Lottspeich Ein Herr W. St. aus Eelje wollte gerade von der Olympiade aus Berlin wieder heim reisen, als er gewahrte, daß er seine Rückfahrkarte vor einigen Stunden in einem Telephonautomat liegen gelasien hat. Umsichtiges Nachforschen ergab, daß die Karte in einem Privathaus abgeholt werden könne. Der Eillier landet nach längerem Suchen in einer Berliner Hausmeisterswohnung und es entwickelt sich folgendes Gespräch mit der Hausmeijtersfrau. Herr: „Ich bitte, bin ich recht hier, um meine verlorene Eisen-bahnfahrkarte in Empfang zu nehmen?" Haus-Meisterin: „Bitte, nehmen Sie Platz! Ja, die Karte ist hier, bitte I" Herr: „Wer hat die Kart- ge-funden?" Hausmeisterin: „Mein Sohn hat die Karte in einem Telephonautomat gefunden und die Polizei hiervon telephonisch verständigt." Herr: „Ich möchte Ihrem Sohne ein Geschenk machen, oder wäre ihm vielleicht Geld lieber?" Hausmeisterin: „Aber nein, was denken Sie wohl? Sie find doch i Gast in Berlin und wir sind froh, daß Sie ge-kommen sind und da werden wir doch nicht etwas annehmen für eine gefundene Karte, nein, nein, so was gibt's nicht bei uns." Der Cillier will doch seine Erkenntlichkeit in irgend einer Form... Die Frau fällt ihm ins Wort: „Ausgeschlossen, mein Herr. Wenn Sie jedoch durchaus darauf bestehen, so bitte ich, erlegen «sie halt 50 Pfennige, das ist die Gebühr, die mein Sohn für das Telephon-gespräch an die Polizei entrichtete, aber notwendig ist es wirklich nicht." Ist das nicht rührend, erhebend, wunderbar? Ist Hitler nicht ein Zauberer? Diese Geschichte deckt sich mit meinen Beobachtungen in Berlin. Jeder einzelne Berliner fühU sich als Bertreter Hitlers, al» Vertreter Berlins, al» Vertreter Deutschlands. Dieser moralische Hoch st and Deutschlands selbst in den ärmsten Volksschichten wirft ein strahlend Licht auf Deutschland» Mentalität und ist ein Kulturzeichen, das der ganzen Menschheit voranleuchten möge. Moral, das ist Inbegriff von Ehrlichkeit, Anständigkeit, Gerechtigkeit, Rechtjchaffenheit! Die kleine, winzig kleine Geschichte ist eine ganz große, mächtige, heilige Sache, herrlicher, höher-stehender und tiefgründiger als die ganze Olympiade in ihrer grandiosen Aufmachung und vielseitigen Ausstrahlung in Wort und Bild. Wirtschaftliche Zusammenarbeit Kleine Entente — Rompakt Paris, 6. Oktober. Der römische Korrespondent des „Matin" meldet, daß auf diplomatischem Weg« zwischen Rom, Wien und Budapest die Wiener Kon-ferenz der drei Staaten des Römischen Protokolls, die am 8. November zusammentritt, eifrig vorbereitet werde. Ihr Programm sei noch nicht veröffentlicht. Unter den gegenwärtigen Umständen werde jedoch die Konferenz außerordentliche Bedeutung haben. Es werde sich einerseits um die Festigung der gegenseitigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit, anderseits um die Erweiterung dieser Arbeit und die Schaffung eine« dauernden Gleichgewichtes tn Mitteleuropa handeln. Die Wiener Konferenz werde ernstlich über die Annäherung an die Kleine Entente verhandeln. Trotz dem Widerstand der Budapester Regierung strebe Rom die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Kleinen Entente an. die sich auch auf bestimmt« politisch« Fragen erstrecken könnte. Der Berichterstatter des „Matin" stellt fest, daß die Beziehungen zwischen Rom ouk der einen und Prag, Beograd und Bukarest auf der anderen Seite sich in der letzten Zeit fühlbar gebessert hätten. Da» italienisch rumänische Verhältnis habe eine Besserung erfahren, das italie-nisch-tschechoslowakische nach dem Abschluß des Mo-du» vivendi und das italienisch-jugoslawische nach dem Abschluß de» Handelsvertrages. Der Führer der französischen Kommunisten be-suchte den Ministerpräsidenten Leon Blum und kündigte ihm an. daß in Elsaß Lothringen große kommunistische Versammlungen abgehalten werden. Trotz des Abraten» Leon Blums werden die Ver-sammlungen aber dennoch abgeholten und man be-fürchtet daher blutige Zusammenstöße, weil die große Mehrheit der elsaß lothringischen Bevölkerung anti-kommunistisch ist. * In Vertretung des Führers und Reichskanzler, Adolf Hitler wird Ministerpräsident Hermann G ö r i n g an den Begräbnisfeierlichkeiten in Budapest teilnehmen. Nummer 82 • Deutsche Zeitung Seite 3 K/ach ums Hemd! Billige, minderwertige Seifen sdiodeo dem Gewebe, modien es vorzeitig dünn und fadensdieinig.Nur einewirklich gute Kernseife wascht die Wäsche gründlich und dabei schonend blütenweiß: Es ist ober zerrissen I Was soll ich tun, daß meine Wäsche länger wie neu bleibt? L Gib mir cm onderes Hemd K Du hast doch erst gesiem ein Insches bekommen I \ Wasch nur mit eme' guten Seile > Dobei ist es eines von den neuen HIRSCH SEi schont die Wäsche | ZUM EINWEICHEN FRAUENIOB 35 Jahre „Deutsche Arbeit" Im Oliober 190t, vor 35 Jahren, ist das erste Heft der „Deutschen Arbeit" erschienen. Das Pro-gramm, das die Herausgeber der neuen Zeitschrift mitgaben, ist denkwürdig, weil es heute noch, in völlig veränderten äußeren Verhältnissen, geistig ak-tuell ist. Im Vordergrund stand das Erlebnis des Volkes in der Auseinandersetzung mit Völkern. Es war kein Zufall, dah Deuischböhmen als Pionier voranging, in einer Zeit, in der im Reich der Staat den Blick auf das Volk verdeckte und die Deutsch-österreichcr eben erst das .Bewußtsein ihres Sonder-schicksals in ihrer Tchicksalsverbundenheit mit der Volksgesamtheit gewannen. Hier, in Böhmen, dem „Herzland Germaniens", entstand am frühesten der Wille zur völkischen Selbsthilfe. Hier gewann der Gedanke des Volkstums, im Anfang des 19. Jahr-Hunderts im Kampf des Deutschtums gegen Na-poleon neu gedoren, einen neuen praktisch-politischen Sinn, der ihm im staatlich fest umhegten reichs-deutschen Volksteil verloren zu gehen drohte. So wurde Deutschdöhmen schon in den scheinbar sicheren Vortnegsjahren die Ställe, an der das künftige deutsche Schicksal stärker als anderswo vorausempfun-den wurde, und die Ansätze zur völkischen Selbst-Hilfe und Selbstverwaltung, die hier, in der Abwehr ursprünglich völkisch gerichteter slawischer Bestrebun-gen, geschaffen wurden, sind über Krieg und Zu-sammenbruch hinweg wesentlich geworden beim Auf-bau jener gewaltigen deutschen Volksleistung nach 1918, jener Abwehr, die mitten im Zusammenbruch der „Mittelmächte", des deutschen Kernstaates wie der Donaumonarchie, einen Volkstumskampf von maßloser Heftigkeit durchhielt. Die Geschichte der deuischböhmischen und deutschösterreichischen Schutzarbeit seit 1880 etwa ist im Wesentlichen die Vorgeschichte dieser Abwehr. In diese Schutzardeit im weitesten Sinne griffen die Männer der „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft. Kunst und Literatur in Böhmen" in einem besonders fruchtbaren Augenblick ein, gerade als die ursprünglich organisatorisch und nur ab-wehrend aufgebaute Schutzarbeit nach geistiger, schöpferischer Vertiefung verlangte und ihr innerer Zu-sammenhang mit den lebendigsten, den wesentlichen Ideen des deutschen Volkes sichtbar wurde. Noch blieb der Aufruf zur völkischen Selbstbesinnung und Selbsthilfe in den Grenzen eines österreichisch staatlichen Bewußtsein», aber dieses verband sich unlös-lich mit e>nem leidenschaftlichen Willen zur inneren nationalen Einheit. „Wir gehören einem Staate und einem Volke an, sind an den großen österreichischen und an den großen nationalen Angelegenheiten des ganzen Deutschtums immer beteiligt", heißt es in dem Progiamm, und die Aufsätze der leitenden Männer, des Prager Nationalölonomen Freiherr» von Wies er, des Germanisten Sauer, eines Julius t'ippert, Franz Perko, Gustav Peters, Hugo Heller, später eines Emil Lehmann, Paul S a m a s s a, Michael H a i n i s cd, Franz Jesser, Ferdinand Ertl, Hermann Lothring, August von W y t a w a. Robert Sieger, A. Sbiethosf, Günter Berka, Josef Papesch, Graf Gleispach, Schmied-Kowarzik, Ru-dolf von Lodgmann, Wilhelm von Medin-ger, Josef Mur Mühlig — um nur einige Namen aus den früheren Jahrgängen zu nennen — bewegten sich, namentlich vom 12. Jahrgang ab, immer entschiedener in der Richtung d«r völkischen Selbsthilfe Mit diesem Jahrgang und mit dem Eintritt des jetzigen Herausgebers Dr. Hermann llllmann als Schriftleiter trat dieser Gedanke scharf in drn Vordergrund. „Die Reize einer alten und sehr reichen Kultur, bei der immer die Künste im Vordergrund stehen werden, hallen bisher der Zeitschrift den Glanz gegeben", schreibt der Deutsch- I böhme Rudolf Fischer in dem aufschlußreichen Ueberblick, den das zur Feier des 25. Jahrganges (Okt. 1925) herausgegebene Sonderheft enthält. In der Tat hatten Künstler wie Rilke, Kolben-hey « r, L e u t e I i. W a tz l i k, vor allem aber der Bildhauer des Völkerschlachtdenkmals M e tz n e r erste und zum Teil entscheidende Förderung in diesen Blättern gefunden. „Von diesem Punkt aus gesehen, ist es ein großer Vorzug des alten Programms, daß es, nachdem es durch elf Jahre hindurch die Bildung des kostbarsten deuischböhmischen Archivs ermöglich hatte, die Tür für ein anderes Geschlecht offen ließ, das den alten Kampf mit den neuen Mitteln fortführte. Nun kam der Strom, den man, wie es in dem Geleitwort im ersten Heft der Zeit-schrift heißt, .befruchtend über unsere Felder' leiten wollte — und man war bereit. Zwar stammen die Menschen und der Geist au» dem sudetendeutschen Volk, aus der Provinz, aber vieles an ihrer Art zu sehen und zu wollen, stammt aus dem Reich. Denn dort war die ganze Front, in der man jetzt zu kämpfen halte, bereits zu voller Ausdehnung ent-wickelt." Und dieses „neue Programm" von 1912 ist dasselbe geblieben bis heute, wie es nichts an-deres gewesen ist als der Ausbau dessen, was der erste Redakiionsausschuß (Sauer, Haussen, K r a t t n e r, R i e t s ch, v. W i e s e r, L a m p a mit dem ersten Redakteur Matras) gewollt hatte: „Unser nationaler Kampf wird nicht nur an den Sprachgrenzen, nicht in den Aemtern und im Par-lament in erster Linie entschieden, sondern im ge-samten Leben des Volkes, im wirtschaftlichen, so-zialen, im ethischen, im rein geistigen, im Leben des einzelnen Volksgenossen." Die Rückschau des Herausgeber zum 25. Jahr-gang (im Jahre 1925) schloß: „Der Wiederaufbau der Grenzgebiete selbst aus sich heraus, aus dem Gedanken der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Selbsthilfe, der das ganze deutsche Volk mehr und mehr durchdringt, stellt die .Deutsche Arbeit' fester als je an ihren Platz." Seil 1933 muß man jagen: Der Gedanke der völkischen Selbsthilfe hat — dank einem gewaltigen schöpferischen Willen — da» ganze deutsche Volk durchdrungen. Schnstleitung und Verlag der „Deutschen Arbeit" Aus Stadt und Land Totenfeiern am 9. Oktober. Zum zweiten Male jährte sich am 9. Oktober ver grauenvolle Tag, an dem der jugoslawische Heldenkönig. Alexander I. durch eine ruchlos« Mörderhand sein Leben lassen mußte. Nicht nur Celje, das ganze jugoslawische Volk gedachte voller Schmerzen dies«? Tages; denn obgleich inzwischen schon zwei Jahre »«flössen sind, ist die schwere Wunde noch nicht verheüt. Zum Zeichen der äußeren Trauer wurden überall in Stadt und Land, wie vor zwei Jahren, die Trauersahnen gehißt und in allen Kirchen de» ganzen Staate» wurden Gedenkgottesdienste gehalten, in denen sich die Bürger mit den Geistlichen in» Gebet oerienkten. So gedachte das dankbare Volk seines großen „Ritters und Märtyrers", schwur ihm ewiges Gedenken und seinem Sohne und dem Herrscherhaus unverbrüchliche Treue. Celje Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 11. Oktober, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr. der Kindergottesdienst bereit» um 9 Uhr in der Christuskirche statt. Wetterschäden. Nicht nur an den Garten-anlagen hat der bis Donnerstag abends andauernde Schnee- und Regenfall viel Schaden langerichtet: viel größer und gefährlicher ist der Schaden, den das nasse Schneewetter in der engeren und weiteren Umgebung von Celje angerichttt hat. Di« meisten der noch nicht geernteten Feldfrüchte und fast di« ganz« Obst- sowie die Weinernte sind vernichtet. Auch die Bäume im Stodtpark und in den nahen Wäldern haben durch die nasse Schneelast viel ge-litten. Eine noch größere Gefahr aber droht durch das Hochwasser, wenn ein rascher Wetterumsturz eintritt. Die Sannregulierungsarbeiten mußten ein-gestellt werden. Der jugoslawische Gewerbeverband läßt alle seine Mitglieder und andere Gewerbetreibende aufmerksam machen, daß die Wählerliste für die Wahlen in die Handels-, Gewerbe- und Industrie-kammer nur noch bis zum 13. d. M. im Gewerbe-heim aufliegen wird. Die Regulierung der Grundstücke zwischen der Loznica, der Sann und der Krek Straße wurde anläßlich der Gemeinderotsitzung am II. September d. I. beschlossen. Einsprüche können vom 9. bis zum einschl. 14. d. M. bei der Stadthauptmannschaft «lhoben werden. Der Gemeinderat der Stadt LaSko mit Bürgermeister Dr. Franz R o S an der Spitze wurde aufgelöst und Hotelier Ignaz Trop zum einstwei-ligen Bürgermeister bestellt. AIs Beirät« wurden die Herren Gerkmann, DeZelak, Fereniak und H r o st e I j bestellt. Bekanntlich finden in Lasko die Neuwahlen am 25. d. M. statt. Gestorbene im September 1936. In der Stadt: August Keber, 3 Monate. Arbeiter»-söhn; Marjan Jesenko, 3 Wochen, Arbeiterssohn: Franz Belcl, 32 Jahre, Spenglergehilfe: Daniele Tvmozic, 6 Wochen, Gärtnerskind; Mathilde Breznik, 6 Monate, Besitzerstochter: Franz Samrc, 70 I., Besitzer: Franz Bremer, 75 I., Gemeindearmer: Anna Bandek, 87 I., Malermeisterswitw«; Anna Seebacher, 71 I., Private; Marie Znidar, 64 I., Winzerin. Im Krankenhaus: Marie Rcenta», 25 I., Taglöhnerin aus So. Kriölof; Binzenz Groß, 44 I., Taglöhner aus ömartno pri Slovenjgradcu; Josefine Zupanek, 19 I., Fabriksarbeiterin aus Celje; Marjan Tterman. 7 I.. Gendarmeriewachtmeister»-söhn aus Ponakoa; Anton Jes«nirnik, 72 I., Gemeindearmer aus Sp. Dolic: Anna SkornLek, 25 I., Näherin aus Umg. öostanj; Agnes Omerzel. 48 I , Marktoerkäuferin aus Celje; Lambert Petek, 62 A, Taglöhner ohne ständigen Aufenthalt; Marie Razgorsek, 22 I., Besitzerstochter aus Umg. Vojnik; Franz Kolader, 68 Jahre. Gemeindearmer aus So. Pankrac; Stanislaus Plaskan, 4 I., Abeiters-sohn aus Latkova va»; Alois Ursic, 14 I , Tischler-lehrling aus So. Peter im Sanntal: Marie Hgajner, 21 I , Pächtersgattin au» ökofja vas; Ladislava Runtas, S Monate, Taglöhnerskind au» So. Kriötof: Alfred Rooak, 7 I., Tijchlerskind aus Vojnik: Therese Terzan, 37 I,. Besttzersgattin aus Prefeino; Josef Senicar, 75 I , Streckenarbeiter i R, aus Celj«: Florian Jrsic, 66 I., Arbeiter aus Teharjr; Michael Ocvirk, 24 I., Ardeiter ohne ständig«» Aufenthalt! Mathilde Fric, 27 I., Besitzersgattin aus Dubooec, Alois Grakner, 43 I., Besitzer aus Umg. So. Jurij ob j. j.; Franz Podbregar, 26 I., Kino Union. Samstag Tonwochenbericht, jugo-slawischer Kulturfilm, und der musikalische Film in reicher Ausstattung „Juanita". Stächst« Film „Oberwachtmeister Schwenke" mit Gustav Fröhlich. Freiwillige Feuerwehr und deren Ret-tungsabteilung Celje. Den Wochendienst über-nimmt der 1. Zug; Kommandant: Koschier Adelmar. Inspektion: Obmann Dobovicnik Fr. Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 82 KINO „METRO POL" CELJE Beclna an Wochentagen um 1«-16, and «O-ao, an Sonn- und Feiertagen um IS. und *0S0 Uhr. Lrnilssigter Eintritt an Montagen, Samsugcn um l«, an Sonntagen um 10-30 Uhr Samstag 10., Sonntag- II. and Montag- 12. Oktober Neueste JVIer