Kr. 48 Hilli, Samstag, den 15. Zuni 1912. 37. Jahrgang. Schrift! ritnng: »'.«uhausgasse 9ir. &. IdOtoi Itr. XI. tmrtnrt«K «SttÄR snu: 'ia.jftÄ mit >s«iu>!l»>c ktt Cei:n- B. BrUf-aiel re» 11—It liti um». ^aüt^rt'fai teerten sri«St ■ rlltfll.-jtü tr.. Bowrtüfl« Bs-rntusgdi nitfit tenuffiäust. int »k Pfrmtmiw fle r» '♦«tAnrrj der tiDI#« fest* .HMEtin Sttlitrc« (itgncn. Ort HhtfcKliolunsoi Prci«. mafcial!. Btr .CtcMÜK IPsiSt" etHriitt :<*n RUHBOÜI UM «astfug nttrtl. •«•ftOtfcflcB-ÄOIlt» M.PliO. Verwaltimg: RathauSgasse Nr. 5. rcl-dd»» Dr. XI, inttmiHB Ü?kzllgsl>cölvgiinkeii tut# he Po» tetoflta : »icneliZdri, . . . K et« H-ibiShn« . . . . K ü'4v VamjZhnz. . . . K U"M Rut 2111t mit Zufttll»»» >»» H«r« -. . . . K 110 S'ifTtrtiitlirij . . . K *•— H>»It>;li»ril . ... IC «■— SiiuMrtg . ... K if-Bürl «ullan» rrft oöftt stch »:< tkju i0i;»r SI!>t>rtt(Ba«(i Abg. Marckhl zur Dienst-priilnnntili. (Schluß.) Was mm die im § 31 enthaltene» Bestimmungen des Entwurses über das Verhalten aube> langt, so lösten diese im Zusammenhalt mit jenen des § 32 unter der StaatSangestclltenschast eine tiefgehende Beunruhigung und Widerstand aus, wes« halb schon im frühereu Staatsangestelltenausschuß eine andere Formulierung für den § 3t gesucht wurde. Der Herr Abg. Glöckel nahm diese vom Abg. Baron d'Elvert und Genossen gewählte For> muliening, welche die Zustimmung der Mehrheit damals nicht gefunden hat, im gegenwärtigen Ausschüsse wieder auf. Sie lautet in seiner Fassung t liest): «Der Beamte hat sich in feiner Amisführung der von ihm bekleideten Stellung würdig zu er weisen und seine persönliche Achtungswürdigkeit zu wahren. Ein Beamter darf jedoch unter Berufung auf fein Dienstverhältnis nicht an der Ausübung seiner staaUSbürgerlichen Rechte gehindert werde»." Diele Fassung wurde, wie dies der Herr Abg. Dr. Waber bereits ausgeführt hat, von der Regie-rnng mit aller Entschiedenheit abgelehnt und ihre Annahme als ein absolutes Sauktionshindernis bezeichnet Nur dies und nicht JefninSmus oder vielleicht irgendeine PopnlaritätShafcherci, sehr geehrter Herr Kollege Glöckel, hat mich veranlaßt, einzig und allein geleitet von der Absicht, über diese Klippe, an der das ganze Werk zu scheitern drohte, im Interesse der StaatSangestell ten und damit — wie gesagt — auch im Interesse der Gesamtbevöl-kerung hinwegzukommen, für den 8 31 eine Formu-lierung zu suche», welche den beiderseitigen Stand-punkten und auch den Interessen der Staatsange-stellten möglichst Rechnung trägt und in welcher einerseits alle jene Momente Aufnahme finden, die eg—________— (Nachdruck verboten) Feine siie Idee Humoreske von W. Werner. Der Rentner Wilhelm Krug bewohnte seit einem: halben Jahre eine sehr teure erste Etage in einer: der feinsten Straßen Hamburgs. Bis zu fei-nem Umzüge nach der freien Hansestadt hatte er in einen» Landstädtchen an der Elbe gewohnt. Er war ein sehr reicher Mann und hatte als verwöhnter einzüger Sohn reicher Eltern in seinem Leben nie enrstllich gearbeitet. Seit fünf Jahren war er Wit-wer,, seine ganze Familie bestand nur aus ihm und feinerr zwanzigjährigen Tochter Klara. Bater und Tochter bildeten in ihrer äußere» Erscheinung einen beinahe komischen Gegensatz. Der füufzzigjälirige Mann war von kurzer, wohlbeleibter Gestctalt, mit kräftigen, nach außen gebogenen Beinen. Seinn glattes Gesicht halte einen gutmütigen Ans-druckt und eine bordeaurote Farbe. Klara dagegen besaß eine hohe, schlanke Figur von entzückendem Ebenmaß und ihr Antlitz erinnerte an ddie Madonna von Rnben». Obwohl Krug erst so kurze Zeit in Hamburg wvbivnie, kannte ihn doch bereits die ganze Stadt. Der: kleinere Teil der Bevölkerung hielt ihn für cii • >» Verrückten, der größere für ein Original. Dieieje etwas anrüchige Klassifizierung verdankte Herr Krugig feiner l ochst auffälligen Lebensweise. «Seit seiner Ankunft in Hamburg betrieb er nämtrlich alle denkbaren Leibesübungen. Punkt sechs Uhr r morgens stand er aus, trank eilig seinen Kaffee gesetzlich festzulegen mir im Interesse der Währung des Antoritätsprinzipes und einer geordneten Verwaltung notwendig erscyien, anderseits dem Wunsche der Staatsangestellten ans Wahrung ihrer ftaatebnrgcrlichen siechte möglichst Rechnung getragen wird. (Aba. Dr. Hofmann v Wellenhof: Und auch vvu der Beamtenschaft als annehmbar bezeichnet werde!) Ich komme daraus zu sp-eche». Ich glaubte dies mit folgender Formulierung erreicht zu haben: Der Beamte hat sich der von ihm bekleideten Stellung in und außer dem Dieiiste würdig zu er-weisen und sein Verhalten mit der notwendigen Wahrung der Disziplin in Einklang zu bringen. Ein Beamter darf jedoch unter Berufung auf fein Dienstverhältnis nicht an der Ausübung feiner staatsbürgerlichen Rechte verhindert werden, insoweit dieser nicht besondere Bestimmungen dieses Gesetzes entgegenstehen." Die Regierung unterließ es, zu dieser Formn« lierung im Ausschüsse Stellung zu nehmen, weshalb sie niit den Stimmen der Polen und Slowenen ab-gelehnt wurde, wonach der Antrag Glöckel mit Stimmengleichl^it inner Dirimierung des Vorsitzenden zugunsten seines Antrages angenommen wurde. Gegenüber den Angriffen des Abg. Glöckel sehe ich mich bemüßigt, festzusielleii, daß er selbst meine Formulierniig als eine» gangbare» Weg, zu einem Komp'omiß zu gelangen, bezeichnet hat, und ich bin, falls er das bestrelten sollte, in der angenehmen Lage, dies durch Zeugen nachweisen zu können. (Abg. Glöckel: Wo denn?) Im StaatSang«'stclltcn-Ausschuß im Privatgespräche. Ich muß es sonach als höchst eigentümlich bezeichnen, wenn nun Herr Abg. Glöckel in seiner Philippika diese Formel, die ich ohne Beeinflussung von irgend einer Seite und ohne jegliches Einvernehmen mit der Regierung, als jesuitisch, verfänglich und als eine Verschlechterung bezeichnet. Was nun später ans dieser Formulierung wurde — und auch dies muß ich dem Abg. Glöckel, den sein Erinnerungsvermögen in diesem Punkte im Stiche gelassen zu haben scheint, ins Gedächtnis und bestieg dann sein Zweirad. Um neun Uhr eilte er zur Badeanstalt, um eine Stunde lang Schwimm» Übungen zu machen. Kaum ans dem Wasser heraus und eiligst angekleidet, begann er einen Dauerlauf von einer sollen Stunde dnrch die Straßen der Stadt. Damit schloß der Vormittag. Nachmittags kam irgend ein anderer Sport an die Reihe. In letzter Zeit war Krug auf einen ganz absonderlichen Einsall gekommen. Er versuchte es, die Uebungen der Feuerwehr mitzumachen. Sein Vorhaben gelang ihm wirklich. Wochenlang übte Krug als Frei-williger ungestraft mit, bis er eines Tages znr Feier feines fünfzigsten Wiegenfestes die ganze Mann-schast so reich mit Wein und Bowle traktierte, daß sie ganz betrunken war nnd einen solchen Skandal verursachte, daß die Vorgesetzten von der Sache er-führe« und der Würde unseres Helden als Feuer-wehrman» ein jähes Ende machten. Doch Krug tröstete sich; er hatte genug gelernt, um im Not-falle als Retter aus Feiiersgefahr auftreten zu können. Jeden Abend trieb er sich in den Straßen umher, um im Falle eines Unglücks bei der Hand zn fein. Er hatte gerne sein Leben liingegebeii, um ein anderes zu retten. Doch das Glück oder der Zufall war ihm nicht hold. Brannte es im Norden der Stadt, dann war er sicher im Süden derselben. Fiel jemand in eines der vielen Flethe, welche die Stadt durchziehen, so war er bestimmt draußen an der Elbe. Ertrank jedoch ein Mensch in der Elbe, dann war er unbedingt an der Alster. Das nagte an ihm, das machte ihn unglücklich, nervös, ja, selbst die schöne ''vte Farbe seines Antlitzes begann rufen — ist nicht, cder — um mich ganz genau auszudrucken — nicht ausschließlich mein Produkt. Zur Annahmt des Antrages Glöckel gesellten sich nämlich noch weitere — sagen wir — Sank-tionShindernisfe und als der Ausschuß mit der Dnrchberatung des Gesetzeniwurses zu Ende war und insolge der Haltung der Regierung zur Ueber-zeugung gelangte, daß das Werk nicht zustande kommen könne, wenn nicht ein Weg gesunden wird, die bestehenden Differenzen nach Möglichkeit auSzu-gleichen, wurde unter Zustimmung der fozialdemo-kratischeu Mitglieder des Ausschusses ein Referenten-komitee mit der Ausgabe betraut, dnrch unverbindliche Verhandlungen mit der Regierung — die Entscheidung blieb ja dem Plenum deS Ausschusses vorbe-halten — die Beseitigung der Differenzen zu ver-suche». In der Tat gelang es auch, aus diesem Wege des gegenseitigen Entgegenkommens manche Differenzen zu beseitigen. Was nun den 8 31 anbelangt, so wurde ohne mein Zutun vom Referentenkomilee, dem ich nicht, wohl aber Abg. Glöckel angehörte, meine Formu» lierung zur Grundlage der Verhandlung genommen (Abg. Glöckel: Habe ich zugestimmt? Ich bitte, mir zu antworten!) Das kommt schon. (Abg. Glöckel: Ich habe dagegen protestiert I) Ich war nicht im Komitee (Abg. Glöckel: Da müssen Sie sich bei Ihren Kollegen erkundigen! Ich war kon-sequeut, Sie aber nicht!) Das werden Sie sosort aus meinem Munde hören. Meine Formulierung wurde vom Referenten-komitee zur Grundlage der Verhandlung genommen und das Ergebnis dieser Verhandlungen war die Formulierung, die der Staatsangestelltenausschuß in seinem Berichie dem hohen Hause zur Annahme empfiehlt. . Sie lautet (liest): „Der Beamte hat sich in und außer dem Dienste" — das ist nun vorangestellt — „der von ihm bekleideten Stellung würdig zu erweisen, sein Verhalten mit den Anforderungen der Disziplin in Einklang zu bringen und zu vermeiden, daß das Vertrauen, das seine Stellung erfordert, beeiniräch-tigt werde. zu bleichen. Auffallend war es, daß seine kluge und taktvolle Tochter keinen Anstoß an seinem Gebahren nahm; doch sie kannte den Grund desselben, und alles erkennen, heißt: alles verzeihen. Es war vier Uhr nachmittags, als Krug an einem schönen Maitage sein Hans verließ. Kaum war er um die nächste Ecke verschwunden, so betrat eiil junger, reicher Hamburger, Karl Petersen mit Namen, das stattliche Haus des Herrn Krug, ließ sich bei dessen Tochter anmelden nnd wurde sofort empfangen. Kaum hatte das Dienstmädchen die Stnbentür hinter sich geschlossen, so eilte» Klara nnd Karl Petersen aufeiuauder zu, umarmten, herzten und küßten sich wie ein echtes itnd rechtes Liebespaar. Endlich befreite sich Klara aus den kräftigen Aimen ihres Geliebten und fragte zwischen Glückseligkeit und Staunen: „Aber Karl, wo kommst Du denn her? Du hattest Deine Weltreise schon vor acht Tagen begönne»! Du müßtest von rechlSwegen beute mindestens in Rio de Janeiro oder BuenoS-Aires sein! Wie kommst Du denn nach Hamburg?" „Ich komme von Wyk aus Föhr!" „Diesen SvnntagSnachmittagsansflug nennst Du echter Hamburger eine Reife um die Welt?" Sie lachte herzlich und zupfte zärtlich den Geliebte» an dem seidenweichen Vollbart. Petersen stimmte vergnügt in ihr Lachen ein und antwortete: „Ich ahnte, daß ich ohne Dich nicht leben konnte, daß Dein Vater Dich einem andern überliesern wollte! Hatte ich nicht recht?" Seit« 2 Ein Beamter darf jedoch unter Berufung aus sein Dienstverhältnis nicht an der Ausübung seiner staatsbürgerliche» Rechte gehindert werden, info-weil nicht Bestimmungen dieses Gesetzes entgegen-stehen." Aus diesem Wortlaut ist wohl deutlich zu er-seh?», daß sich diese Formel mit der von mir beantragten durchaus nicht voll deckt, daß die Voran-stelluug der Worte „in und.außer Dienst", die dem AI'.}. Glöckel besonders verwerflich erscheinen, eben-so wie der das Vertrauen betreffende Beisatz dem Reserentenkomite.: zuzuschreiben ist. Sehr geehrter Herr Kollege, das ist nicht gleichgiltig, wie Sie gleich hören werden. Dem Referentenkomitee gehörten außer dem Abg. Glöckel Mitglieder der ver» fchiedensteu Parteien au nnd nichtsdestoweniger rich-ten sich feine Angriffe gegen mich, der ich diesem Komitee nicht angehörte, natürlich um damit den verhaßte» Nationalverband treffen zu können. (Abg. Glöckel: Natürlich gegen den Nationalverband, nicht gegen Sie! — Abg. Dr. R. v. Mühlwerth: Wenn der Nationalverband nicht da wäre, müßte er ge-schaffen werden, damit die Hmen Sozialdemokraten über ihn schimpfen können D Der Nationalverband muß dazu herhalten, daß sich alle» die Schuhe an ihm abwischt; das ist schon Mode geworden. Ich weiß nicht, welche Stellung der Abgeord-nete Glöckel im Referentenkomitee zu der dort ge-wählten Formulierung eingenommen hat. (Abg. Glöckel: Da müssen Sie sich erkundigen!) Sicher ist. daß er diese prononzierte. ablehnende und ver-dammende Haltung, wie er sie jetzt unter Ver-femung des Nationalverbaudes einnimmt, im Rese-rentenkomitee nicht eingenommen hat. (Abg. Glöckel: O ja, da muß ich auf das entschiedenste protestie-reu! Ich rufe den Abg. Dr. Waber als Zeugen an; der sitzt dort, der muß sagen, daß ich auch im Referentenkomitee auf das schärfste dagegen prote-stiert habe!) Aber ich glaube nicht, daß Sie dies mit solchen Ausdrücken wie hier getan haben. (Abg. Glöckel: Ich halte dort keine Reden! i Das ist etwas anderes. Wenn der Kollege sich bemüßigt gesehen hätte, im Ausschusse derartige Jnvektiven gegen mich vorzubringen, so wäre ich ihm die Antwort daraus nicht schuldig geblieben. (Abg. Udrzal: Deshalb hat man kein Subkomitee von 14 Mitgliedern gebraucht!) Das war nicht ein Subkomitee, sondern ein Rese-rentenkomitee. Um übrigens jedes Mißverständnis hintanzuhalten. erkläre ich offen, daß ich mich der geänderten Formulierung, die zweifellos und entgegen der Behauptung des Abg. Glöckel gegenüber der Fassung der Regierungsvorlage eine Verbesserung bedeutet und die auch von der Vertretung der StaatSange-stelltenorganisation und, wie ich mit Ruhe behaup-ten kann, auch von dem Großteile der StaatSan-gestellten — Beamten und Diener gebilligt wurde, natürlich unter der von der Mehrheit des Ausschusses gewürdigten Voraussetzung der Streichung des ersten Absatzes des § 32, ruhig anschließe im vollen Be-wußtsein deffeu, was ich damit tue. .Deine Ahnung hat Dich nicht getäuscht! Gleich nach Deiner Abreise hat Papa über meine Hand versügt!" »Ah! Der Verräter! Deshalb riet er mir so sehr zu einer Reise um die Welt! Welchen ArbeitS-schwärm« sollst Du denn heiraten?" „Einen älteren Berliner Herrn, den Papa als tüchtigen Geschäftsmann kennen gelernt hat. Bon einer Heirat mit Dir will er absolut nicht« wissen!" »Also immer noch die Schrulle, seine Tochter keinem Manne zu geben, der nicht einen bestimmten Beruf ausübt?!" „Immer noch! Heute mehr als je!" „Das ist ja verrückt!" „Aber Karl!" „Verzeihe das harte Wort! Aber ist es nicht ein lächerliches Verlangen? Ich, einer der reichsten jungen Männer des reichen Hamburgs, ich soll mir durchaus einen Beruf erwählen! DaS wäre ja ge« radezu unredlicher Wettbewerb!" «Und doch kann ich Papa nicht so ohne wei-teres verdammen! Nimm Platz und höre mir zu!" Er raubte sich noch schnell einige Küsse und setzte jich dann auf das Sofa. Klara nahm ihm gegenüber Platz nnd sagte: „Gleich nach Deiner Abreise erklärte mir der Bater folgendes: Früh-zeitig war ihm der Vater gestorben, und die Mutter erzog den Knaben nicht, sie verzog ihn. So befaß er, zum Manne herangereift, weder Lust noch Tat-kraft genug, einen Beruf zu erwählen. So verging im Müßiggänge ein Jahr nach dem andern, die Marter der Langeweile wurde immer unerträglicher. Deutsche Macht Dem Umstände der Zustimmung der Staats-aiigesteUteuorganifation legt der Abg. Glöckel, weil es ihm eben nicht paßt, in feiner letzte» Rede keine Bedeutung bei, indem er sagt (liest): »Wir machen nicht die Politik der Zentral-vrganisation, . . . wir machen die Politik, die wir vor uns, unserer Partei und unserem Gewissen ver-antworten können." Ein andermal aber, wenn es ihm wieder paßt, beruft er sich wieder aus die „offizielle Organisation, die 40.000 Augestellte vertritt," so zum Beispiel hinsichtlich des § 32 gegenüber dem vom Herrn Berichterstatter zitierten Vorschlage des Tschechischen Verbandes der Beamtenvereine. (Abgeordneter Glöckel: In derselben Rede habe ich gesagt: Wir freuen uns, mit den Staatsangestelltenorganisationen in einer Reihe gehen zu können? Sie müssen alles zitieren!) Aber Sie lehnen es ab, die Politik der Zentralorganisalion zu machen! (Abgeordneter Glöckel: In diesem Falle war es ein Fehler; ich habe das ganz deutlich gesagt!) Was aber den in meinem Antrage enthaltenen Hinweis auf die im Gesetze gezogenen Schranken anbelangt, welchen Hinweis auch die vom Rcse-rentenkomitee beantragte und von der Mehrheit des Staatsangestelltenausschusses akzeptierte Formulie-laug des § 31 enthält, so übersieht der Abgeord« nete Glöckel, daß dadurch ein Hinausgehen über die Beschränkung, soweit sie das Gesetz beinhaltet, hint-angehalten wird. Schon deshalb ist dieser Beisatz meines Erachtens nicht überflüssig. Daß es aber für Staatsangestellte überhaupt gewisse Schranken der staatsbürgerlichen Rechte gibt, das hat, wie dies heute schon von dem Herrn Regierungsvertreter be-tout worden ist, auch der Herr Abgeordnete Glöckel in seiner letzten Rede anerkannt. (Abgeordneter Glöckel: Zn bezug auf den Takt!) Ich bitte, ich werde das sofort sagen. Nur betrachtet er dies als eine Frage des Taktes. Darüber gehen aber die Ansichten auseinander. Ich. meine Herren, glaube, daß, wenn eS sich um die gesetzliche Regelung des Dienstverhältnisses der StaatSangestellten handelt, man doch alles ins Gesetz hineinuehmen soll, um dieses Verhältnis möglichst genau zn umschreiben. Die Regierung erklärt aber, die Fassung des StaatsangestellteuatlSschusseS nur unter der Bedin-gung der Aufrechterhaltung des ersten Absatzes des § '!2 der Regierungsvorlage zu akzeptieren, was ich für unbegründet halte und bedaure, weil damit die Beseitigung gerade dieses wesentlichsten Streitpunktes behindert wird. Hinsichtlich der Bestimmungen über die Zeit-vorrückung verbleibe ich bei meiner Anschauung, daß die gewählte Gruppeneinteilung bei ihrer Knappheit und Enge nnd weil man ihr das verfehlte Prinzip der „vorgeschriebenen Vorbildung" ohne be-sondere Rücksichtnahme ans die Wichtigkeit, Verant-wortlichkeit und Schwierigkeit des Dienstes zugrunde gelegt hat, mancherlei Härten, ja Unbilligkeiten im Gefolge haben wird, was natürlich wieder Anlaß zu dauernder Unzufriedenheit geben muß. Immer von neuem nahm er sich vor, einen Beruf zu wählen, doch er kam zu keinem Handeln, eS war schon zn spät für ihn. die Energie mangelte ihm, die Ausdauer. Doch wäre er nicht der Sonder-ling geworden, wenn nicht folgendes sich ereignet hätte. Der Garten feines elterlichen Hanfes grenzte direkt an die Elbe, an deren Ufer stets ein tadelloser Nachen lag. Einen Monat vor seinem Weg-gange von seinem GebunSorte vernahm er eines Morgens klägliche Hilferufe von der Elbe her. Er eilte aus dem Zimmer, stürzte dem Flusse zu und sah, wie mitten auf demselben nebe» einem umge-schlagen?,, Kahn ein Knabe mit den Wellen kämpfte. Erst als er feinen Nachen in das Wasser schieben wollte, bemerkte er, daß der gekentert? Kahn sein eigner war. Sonst war kein Mensch und kein Nachen iu der Nähe; Papa selbst konnte nicht schwimmen. So mußte er mit blutendem Herzen sehen, wie der Knabe nach kurzem Ringen in den Wellen versank. Obwohl der Vernnglückte einer der nichtsnutzigsten Jungen des Städtchens war und selbst sein Un-glück verschuldet hatte, so nahm er sich dessen Tod doch so sehr zu Herzen, als trüge er mit Schuld an dem Unglück. Seit jener Stunde verfolgt ihn der starre Blick des Knaben, und es duldete ihn nicht länger im elterlichen Haufe, in seiner Vater-stadt. So saßte er den Plan, nach Hamburg zn ziehen, und hier begann sein absonderliches Leben. Seit der Todesstunde des Knaben hat ihn die Idee ersaßt, er müsse ein Menschenleben retten!" „Eine fixe Idee!" „Mag sein! Aber wer will ihn tadeln?" Nummer 43 Die Regierung geht aus weitere Übergangs-bestimmunge», die notwendig sind, um diese Härten wenigstens für die Z:it des Ueberganges auszu-gleichen, nicht ein und lehnt insbesondere den Mi-uoritätsaiitrag des Kollegen Dr. Waber zum § 68 ab, der dahin geht, dav die Regierung ermächtigt wird, für einzelne Kategorien nach Maßgabe der Wichtigkeit, Schwierigkeit nnd Verantwortlichkeit des Dienstes kürzere Vorrückungsfristen einzuräumen. Nun, ich halle derartige Uebergangsbestimmungen, die diese Härten ausgleichen, für notwendig und für gerecht. Aber — ich muß da schon den Herrn Kollegen Dr. Waber um Verzeihung bitten — ich glaube, daß mit seinem Antrage, auch wcna er an-genommen wird — nnd ich werde ja ebenfalls für ihn stimmen — dieser Zweck nicht erreicht wird. Denn damit, daß man der Regierung nur die Mög« lichkcit bietet, dies zu tu», also nur eine fakultative Möglichkeit, wird man kaum etwas erreichen, weil die Regierung, die, wie sie in ihren Aeußerungen ja zu erkenne» gegeben hat, fürchtet, daß andere Kategorien mit ähnlichen Wünschen hervortreten wer-den, von dieser fakultativen Bestimmung eben keinen Gebrauch machen wird. Ich möchte nun zum Schlüsse eilen und, einem Einvernehmen gemäß, welches Abgeordneter Kollege Dr. Hofmann v. Wellenhof und meine Wenigkeit mit der Regierung über Wunsch der Postdicner-schast gepflogen haben, -n die Regierung oie Bitte richten, daß sie die Einrechnung der Dienstzeit bei denjenigen Dienern und Unterbeamten, die nicht dem Zertisikatistenstande angehören, auch auf Zeitabschnitte erstrecke, welche die Diener und Unterbeamten, bevor sie zu Aushilfsdiencrn bestellt wurden, als vorüber-gehend verwendete Aushilfskräfte — wie zum Bei-spiel bei der Post als AuShelser — wenn auch mit Unterbrechungen im staatlichen Dienste zugebracht haben. Wenn die Regierung auf diesen Wunsch ein-geht, so versetzt sie uns und das hohe HauS in die Möglichkeit, mit voller Beruhigung — foiveit ich die Stimmung der Postvienerschaft kenne — für die gegenwärtigen einschlägigen Beschlüsse de» StaatS-augestelltenauSschusstS zu stimmen. Gegenüber den Versuchen, den Deutschen Natio-nalverband sür die fernere Gestaltung dieser Ange-legenheit allein verantwortlich zu machen und die ganze Last der Verantwortung von sich ab und auf seine Schultern zn übcrwälzen — eine etwas allzu durchsichtige Demagogie —, erkläre ich neuerdings, daß wir in dieser Sache keinerlei Parteipolitik trei-ben wollen, sondern das tun werden, was nach un-serem Ermessen dem Wohle der Staatsangestellten entspricht, und was auch wir vor unserem Gewisse», aber auch vor der breiten Oeffentlichkeit verantwor-ten können. (Abgeordneter Forstner: Kommod ist das schon! — Zwischenrufe.) Kommod ist es. sehr geehrter Herr Kollege Forstner, einfach zu sage«: Für alles, was jetzt geschehen wird, ist der Deutsch« Nationalverband verantwortlich, wir — die Sozialdemokraten — werden auch, wenn die Beschlüsse «Ich! Um dieser fixen Idee willen sollen wir beide aus unser Lebensglück verzichten? Niemals!" Klara senkte traurig das Haupt und meinte kleinlaut: „WaS sollen wir machen?" „Das laß meine Sorge sein!" „Was willst Du tun?" „Deinem Vater die Ruhe und fein Gleichgewicht wiedergebe»! Frage nicht! Ich kann Dir jetzt noch nichts sagen, aber vertraue mir! Ich werde Dir für übermorgen eine Einladung Deiner Frnrndm nnd meiner Base Franziska Petersen zukomme« lassen, der Du folgen mußt! Ferner mußt Du da-sür sorgen, daß Dein Vater Dich begleitet." .Ich bitte Dich, Karl, sage mir, was Du vor-hast? Wenn Dir etwas mißlingt, dann ist unsere Lage schlimmer als je zuvor!" „Schlimmer kann sie nicht werden! Glaube mir, ich werde Deinem Bater ein guter Arzt sein! Er soll von seinen fixen Ideen ganz genesen." Trotz ihrer Bitte sagte er seiner Geliebten nicht» und verließ sie. Die Billa der Base Franziska Petersen ivar ein schönes und wertvolles Besitztum, an drei Seite» mit herrlichen Gartcnanlagen umgeben, während die vierte, die Rückseite, direkt von der Alster bespült wurde. In einem Zimmer dieser Billa trafen zwei Tage später Krug und Petersen zusammen, während Klara mit ihrer Freundin erregt im Garten aus-und niederwanderte. Petersen hatte versucht, Krug in Güte für sich zu gewinnen, doch vergebens. Bnmß. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. ?oaotast»Se!lage der „Deutschen Wacht" in Kilti. Nr. 24 .Die S0d«art" erschein« jeden Eonntag al« unentqeltliche JPeilaae für die ^efct der „Deutschen Wacht". — Einzeln ist „Die Südmart" nicht käuflich. 1912 Nachdruck Derbsten) greift. Novellette von A. Hinze. ES war um 2 Uhr nachts. Frau Berra, die junge, hübsche Gattin des reichen Bankiers Günther, die, seit ihr Mann in geschäftlicher Angelegenheit in Petersburg weilte, allein mit ihrer Dienerschaft daS große BankhanS bewohnte, fnhr ans unruhigem Traume auf. Schlaf-trunken huschelte sie sich in den weichen Daunen^ betten zurecht und wollte gerade wieder einschlafen, als ein seltsames, sehr leises, aber wahrnehmbare» Geräusch, das durch die Nachtstille ging, sie aus« schreckte. Sosort war sie munter nnd richtete sich lauschend im Bette ans. „Da ist das Geräusch wieder, das ich letzthin wiederholt nachts hörte, — es war also nicht Täu-schnng — es ist wirklich da," murmelte die junge Frau und ein Ausdruck von Unbehagen malte sich auf ihrem Gesicht. Wieder lauschte sie und wieder kam das nämliche seltsame Geräusch und es klang, als komme es tief aus dem Erdboden, gerade, als trieben dort verborgene Geister ihr Wesen. Man hätte an Gnomen oder Heinzelmännchen glauben können, die nächtlicherweise dort hausten. „Zch will doch gleich morgen die Diener und die Mädchni fragen, ob sie auch das Geräusch be« merkt haben, — der Bote, der ja in der Mansarde schläft, wird es kaum hören können," setzte Frau Berra ihr Selbstgespräch sort. „Bielleicht kommt es auch aus dem Nebenhause — die Leute sollen doch 'mal nachforschen . . . Gespenster!" lachte sie plötzlich auf. „Nicht« als Gespenster, die ich sehe, weil Egon nicht hier ist, nnd die Tresors doch voll Geld nnd Wertpapiere stecken!" Die Decke hvchziehend, schmiegte sich Frau Berra wieder in die Kissen, und bald hatte der ge-snnde Schlas ihrer 22 Jahre sie eingewiegt. Durch die Stille gingen ihre friedlichen Atemzüge und leise, ganz leise, tief, tief ans der Erde kom-meud, das seltsame Geräusch. — Der nächste Morgen sand Frau Berra über einer Einladungskarte, die der Briefträger abgegeben — eine literarisch« Größe ladete znm Besuch seiner am Abend stattfindenden Bortrags.Soiree ein. Die junge Frau schwärmte für Literatur und Dichtkunst und hatte bereits Arbeiten aus der Feder des betreffenden Künstlers gelesen. Ihn persönlich kennen zu lernen und al« Rezitator seiner eigenen Schöpfungen, war ihr interessant und da sie sich einsam fühlte, seit ihr Mann fern war, beschloß sie, die Soiree zu besuchen. Wenn doch Egon erst wieder zurück wäre! dachte sie. Auch ein Vergnügen, allein verlebt, ist nnr ein halbes Bergnügen! Bolle vier Wochen war ihr Gatte nun bereits fort. „Bielleicht bin ich in acht Tagen wieder bei Dir, mein Lieb," lautete fein letzter Brief, den sie vorgestern erhalten. „Gut nur, daß ich mich vollständig aus mein Personal verlassen kann," hatte der Bankier hinzugefügt. „Gruselt Dir auch in dem großen alten Gemäuer, kleine Frau? Sonst machte meine Liebe das düstere HauS hell, gelt, Berra? Für die ausgestandene Einsamkeit bringe ich Dir auch ein schönes Samovar aus Petersburg mit!" Frau Berra lächelte im Borgesühl der Doppel-freude, die sie mit der Rückkehr deS Gatten er-wartete. Seine Bemerkung: Gruselt dir auch in dem großen alten Gemäuer? ries ihr in der Nacht gemachte Beobachtung, sowie das, was sie vorgenom-men, wieder inS Gedächtnis zurück und sofort klingelte sie der Dienerschaft. Etwas betroffen kam einer nach dem andern, nachdem die junge Frau gesagt, sie müsse sie gemein-sam sprechen: Johann, der weißhaarige treue Alte, der schon bei den Eltern des Bankier« gedient, Hin-richsen, der GeschäftSbote, der im Haufe wohnte, die Köchin und das Stubenmädchen. Frau Berra brachte ihr Anliegen vor. „Hat einer von Ench auch da« Geräusch wahrgenommen?" schloß sie. Der alte Diener lächelte verlegen. „Ach, Frau Bankier," hob er an, „ich alter Mann bin abends schwer müde, so daß ich gleich einschlafe, wenn ich mich hinlege. Auch hör' ich nicht mehr scharf ge« nug, um leise Geräusche zu vernehmen." Hinrichsen, der Bote, rieb sich nachdenklich daS Kinn. „Ich schlafe zu hoch oben, Frau Bankier, oft daß ich so 'was Leise« wahrnehmen könnte. Aber zu denken gibt'S, was die gnädige Frau be-merkt haben. Wenn ich mir 'n Rat erlauben dars, wir stellen einen Schutzmann ans, der Nachtwache hält." »Ohne Zustimmung meine# Maunc» mag ich da« »ich«. Hmrichfen. Der Herr Bankier kommt ja inZteinigen Tage« zurück — da samt er^dann entscheiden — „Wenn'S dann nur nicht zu spät ist. Frau Bankier! Ein Bankgeschäft lockt eben nur zu sehr Diebe an." „Ich hab's!" rief in diesem Augenblick daS Stubenmädchen, da« aufmerksam zugehört. „Nebenan bei Meinerts wird ein Keller angebaut — sie haben nicht genug Raum im alten. Der Sohn ist Manrer, und weil er am Tage auf Arbeit ist, so — „Ja, die Liese hat recht," siel die Löchin ein. „Die Meiner» mauern einen nenen Keller, davon hab ich auch gehört. Und so'n fixer Mensch, wie der junge Meinert«, der hält's schon ab, auch des nacht« zu arbeiten. Gehört hab' ich das Ge-räusch auch." Frau Berra lachte erleichtert. „Da hat sich die Sache ja bald erklärt und — ohne Schuhmann, gelt, Hinrichfeu?" Und lachend entließ sie die Leute. Dann eilte sie in ihr Gorderobenzimmer und wählte eine hübsche lichtgrüne Taffettoilette aus, die sie am Abend in der Soiree tragen wollte. Es war um die elfte Abendstunde, al« eine Droschke vor dem Bankhause hielt. Ein Herr im Reifemantel entstieg derselben, lohnte den Kutscher ab und schritt langsam dem Haufe z«, das dunkel dalag. „Alles Licht schon gelöscht?" mnrmelte der Ankömmling. ..Da erschrecke ich Berra wohl gar! Oder sie hat nur die Leute zur Ruhe geschickt, ist aber selber noch auf. Sie ist so rücksichtsvoll, die kleine Frau, wag nicht, daß ihretwegen jemand wacht. Seien wir ebenso," lächelte der Sprecher in sich hinein, „benutzen wir die Hinterpforte, damit wir die Schläfer nicht wecken." Der Bankier, denn er war es, schloß geräufch-loS die Psorte auf und trat ebenso geräuschlos ein. Wie stets, wenn er von einer Reise wiederkehrte, nahm er zuerst den Weg nach der Bank. Er hatte das Gas ans dem Flur aufgedreht. Der helle Lichtschein fiel gerade anf die Tür des Bureaus. Der Bankier, im Begriff, diese zu öffnen, stutzte plötzlich, — sein Blick war auf die beglänzte Tür gefallen. Und nun bohrte sich sein Blick förmlich fest auf dieselbe. Zugleich drückte er auf die Tür — sie ging nicht auf. Er stemmte sich gegen die Tür, rammelte und drückie daran — sie wich nicht. Plötzlich fiel fein Blick aus den Fußboden, dann irrte er blitzgeschwind zum Plafond aus. Dieser lies in gleicher Höhe den Flur entlang. Dazu der Fußboden nach dem Bureau zu in schrä» ger Linie ab. Mit grenzenlosem Erstaunen ge-wahrte die« der Bankier. Und nun kam es ihm zum Bewußtsein — die Wand zur Bank hatte sich etwas gesenkt, wodurch die Tür aus den Boden drückte. Während Günther noch mit seinem Erstaunen kämpfte, vergeben« sich die Erscheinung zu erklären snchte, vernahm er ein Geränsch, das an« der Tiefe z» summen fehlen. PlvhIIch nahm ba« an Kraft zu. Deutlich und deutlicher drang cS an das Ohr des Lauschenden. Und nun schall es her-auf. als arbeitt unterirdisch eine -Kraft mit wahnsinniger Hast .... Sofort brachte der Bankier das Geräusch mit der gesackten Wand und Tür in Verbindung — einS ninßte mit dem andern im Zusammenhang stehen. Und — kein Zweifel wir eS — Diebe bedrohten die Bank. Schnell ^entschlossen eilte der Bankier in sein Ankleidezimmer. nahm den'Revolver, der dort hing, an sich, zünd:te'eine Kerze an und begab sich leisen Schritte« nach dem Tresor — Gleichzeitig suhr vor dem Hanse abermals eine Droschke vor. Fran Berra kam an« der Soiree zurück. AI« sie dem Hause zuschritt, meinte sie zn bemerken, daß j aus dem Innern ein Lichtstrahl kam. Sollten denn die Leute j noch wach, sein, oder — ? Ein jäh aussteigende« Furchtgefühl, dem sich der Gedanke an da« nachts wahrgenommene Geräusch zugesellte, hemmte unwillkürlich ihren Schritt. Fast im gleichen Augenblick krachte ein Schuß durch die Stille, dem ein zweiter folgte. Mit einem Schrei taumelte die jnnge Frau zurück. Der Schuß alarmierte das Hans. Hinrichstn, der Bote, aschfahl im Gesicht, stürzte herbei; der alte Diener, die weißen Haare im Eilschritt flat-ternd. Händeringend eilten die Mädchen herab, von Neugier und Entsetzen getrieben, aber fnrcht-fam ans dem Hanfe drängend, so Schutz suchend. Hier fanden sie die Frau Bankier, und indes die Mädchen die mit einer Ohnmacht Ringende stützte», kam Hinrichsen gelaufen und berichtete in fliegender Hast, Diebe hätten in die Bank einbrechen wollen, seien aber durch den Herrn Bankier, der unerwartet angekommen sei, daran verhindert worden. Mit seinem Revolver habe er die Diebe niedergestreckt. Am solgenden Tage brachte die Zeitung das Geschehnis: Ein Einbruch, der an Verwegenheit den, seiner-zeit in der mexikanischen Filiale der Nationalbank von Amerika verübten Einbruch kanm nachsteht, ereignete sich gestern abends in dem hiesigen Bank-hause von Egon Günther. Zwei ausländische Ar-beiter, die seit einem halben Jahr die Kellerwoh-nnng des HanseS Birkenstraße Nr. 14 bewohnten, dessen Rückseite nur durch einen schmalen Hosraum von dem Hintergebäude der Bank getrennt ist, hat-ten die Zeit benutzt und heimlich einen Gang ge< graben, der ihre Kellerwohnung mit dem Gewölbe der Bank verbindet. Mit kolossaler Kühnheit, Ausdauer nnd Geschick haben die Gauner dies fertig gebracht, ohne daß die Bankhansbewohner etwas bemerkt, bis auf ein sehr leiseS Geräusch, daß man mitunter nachtS zn hören glaubje. Sie hatten in Erfahrung gebracht, daß Herr Bankier Günther nach Petersburg reise und beabsichtigt, während seiner Abwesenheit den Dieb-stahl auszuführen. Dies wäre ihnen sicher auch gelungen, hätten nicht zwei Umstände den Plan ver- rittst. «iiilo» tl.iltrn, blr btn «Mang ftlt«lrn, flUrn- ten In zwölfter Stunde »usammeu, wodurch sich da» Fundament der Ban! senkte. Um den Schaden schnell zu heben, versäumten sie die bisher geübte Vorsicht und arbeiteten geräuschvoll daraus los. Der Zufall fügte es, daß Herr Günther verfrüht von feiner Reife wiederkehrte und jnft zu jener Abend stunde, als die Verbrecher den Schaden reparierten. Er sah die Senkung der Bnreauwand, hörte das Gcräufch und ging mit geladenem Revolver dem Schall »ach. I» dem Tresor traf er ans die er-schrockenen Einbrecher und streckte beide durch Re-volverfchüfse nieder. Vermischtes. S p i e l t r i e b u n d M o d e s u ch t. Während wir bei der Betrachtung des unzivilisierten Menschen ohne weiteres voraussetzen, daß bei ihm sich Spiel» hasteS und Ernsthaftes in der Wirtschaftsführung wischen, ziehen wir für den Kulturmenschen überall die ruhig überlegende wirtschaftliche Vernunft, den Ernst des Lebens und der Wirtschaftsführung als Grundlage feiner Handlungsweise heran und sehen die Sorge für die Zukunft als den wesentlichen Inhalt seiner Lebensführung an. Ihm ward, so meinen wir, aus allem spielhasten Gelingen Arbeit, ihm setzte sich ernstliche Tätigkeit an Stelle aller spielhasten Momente. Dies ist indessen ein Trug-schluß. Der Kulturmensch ist vom Spiel, daS ihn in der Jugend seiner eigenen wie seiner Rasseueut-wicklung umgab, gar nicht so weit entfernt. Diesen Zusammenhängen zwischen „Spiel und Ernst im Wirtschaftsleben" geht Dr. Alexander Elster in dem Aprilheft von „WestermannS Monatsheften" nach. Als Beispiel führt er dabei u. a. auch die Mode an, bei der sich ihm Spiel und Ernst in besonders charakteristischer Weise zu mischen scheinen. Die Mode, sagt er, ist ihrem Wesen nach durchaus ein spielhastes Moment, hat mit der ernsten Wirtschaft?, sührung an sich zuuächst nichts zu tun, sondern ist vielmehr ein Ergebnis des Erholuugs- und Ab-wechslnngsbediirfniffeS heS Menschen. Gerade in dieser Eigenschaft aber greift die Mode mit einer fast brutalen Wucht in das Wirtschaftsleben ein. Sie zwingt diejenigen, die sich in der Gesellschaft bewegen wollen, zu einer Fülle von Ausgaben, die sonst nicht gemacht würden und die, wenn man sich auf den nüchteren Standpunkt einfacher Bedürfnis-befriedigung stellt, auch entbehrlich wären. Sie durchkreuzt die Spekulationen der Geschäftsleute, obschon sie ihnen die wichtigste Anregung bietet. Sie wirst eine Fülle neuer Ideen und Produkte auf den Markt, die sie zum Teil bald wieder als wertlos in den Abgrund sinken läßt. Sie belastet ans diese Weise das gesamte Wirtschaftsleben mit einer Menge von Aktiven und Passiven, die sonst ,licht da wären. Ja, sie zieht die ernste WirtschastS-gebarung oft iu einen solchen Strudel hinein, daß man ganz und gar vergißt, wie sehr man es hier mit einem ffilrTlmflrti 5JWttmc«l au tun Ijal. XMft hierin wirtliche wirtschnstliche Ötofahven liegen, be- ginnt man einzusehen. Man sangt an, drn jähen nnd unsteten Modenwechsel, der laiinisch wie da» Glück von Trente et Ouarante ist, als eine Last und Qual zu empfinde». Man besinnt sich, wie weit ein solcher Wechsel aus psychischen Gründen nötig und wie weit er etwa nur dem Glücksritter-instiukt des Modehauses entspricht. In Amerika, wo man offenbar manchmal doch noch am nüchtern-ften denkt, ist man vor kurzem darangegangen, der Neuerungssucht der Mode ans dem Gebiet der Stoff-sabrikation entgegen zutreten, indem man jeder sich zusammenschließenden sieben großen Kammgarn-fabriken die Fabrikalion nur einer bestimmten Qua-liiät gestattete. Der Ueberprodnklion durch Absatz-stockung infolge aUznstürmifchcn Wettbewerbs wollte man so entgegentreten. Einem Sp elen mit wilden Chanccn wollte man einem gewissen Ernst der Pro« duktion entgegensetzen. Verhindern wollte man, daß der Modewarenhändler durch den raschen Wechsel der Mode gezwungen wird die Konsumenten zu überteuern. Denn wenn jemand Waren siihrt, die heute dernier cri und morgen schon pasfö sind, so mnß der Händler natürlich statt solider Kalkulation sich durch den Verkauf der wenigen ersten Stücke für die spätere Entwertung aller übrigen fchadlos halten. Das ist eben, wa»^ der.Wirtschaftsführung einen recht spielhaften Charakter gibt und was auS Persönlichkeiten, die ihre Ausgaben ernsthast wägen nnd harmonisch halten, schwankende Sklavinnen eineS spielerischen Triebes macht. Vögel und Katzen. Dr. L. Reh, Ham-bürg, veröffentlicht im praktischen Ratgader das Er-gebniö einer Umfrage über die Schädlichkeit der Llatzen für die Vogelwelt. Was zuerst das Verhäl -»iS der Katze zu den Vögeln anbelangt, so erklären 18 von 53 Einsendern, daß die Katzen den Vögeln merkbaren Abbruch tun, ja ihren schlimmsten Feind darstellen. Unter anderem berichtet O. Schlegel-milch, daß er Jahre hindurch nur wenig Singvögel in seinem Garten hatte und regelmäßig von Katzen »erfiörte Nester fand. Erst als er Katzenfallen auf-stellte, zeigte sich ein „ganz überraschender Erfolg: Finken, Meifen usw. niste» jetzt in großer Zahl." Im besonderen sind eS die Boden- und Buschdrüter, die, beziehungsweise deren Brüt, den Katzen anheim-sällt; aber auch Nester aus Hochstämmen werden geplündert, vereinzelt selbst aus Nisthöhlen brütende Vögel geholt. Aus welche Entfernung Katzen herumstreifen, ersehen wir aus dem Bericht von Günther, der in seinem über drei Kilometer von den nächsten Wohnhäusern entfernten Garten 16 Katzen in einer Falle an einem Nachtigallennest fing. 24 Einsender bringen Beispiele, zum Teil aus langjähriger Er-sahrung, wie Katzen und Vögel sich gut vertrugen, wie ein guter Vogelbestand mit der Anwesenheit von Katzen sehr wohl vereinbar ist; nebenbei bemerkt, bezeichnen sich mehrere dieser Einsender ausdtücklich als Katzknfeiiide. H. Goltschalk schreibt: „Unser kleiner Ort hat immer 10 bis 15 Katzen; dabei nisten alljährlich acht bis zehn Vogelpaare in meine» Johannesbeerbüjchen, die 80 Meter vom letzte» Haust entfernt beginnen; vier bis fünf Finkennester, oft kaum in Manneshöhe gebaut, bringen stet« ihre Jungen aus. Ich habe gegenwärtig selbst vier Katzen; ist n#rnb«ii nuffiiljcnh bn« jn m»in,m ßoi|8< ?8 ist geradezu ausjaNcnd. dav tu melniffl Lau«. garten auf manchen Bäumen zwei biS drei Nester waren, deren Junge mehrere Male groß gezogen wurden. Ein Mtiftnpürchen hat jahrelang im hohlen Stamme etwa 1,50 Meter hoch vom Erdboden ge-brütet. Jn meinem Garten gibt e« Nester von Rotschwänzchen, Finken. Distelsinken. Hänflingen und Weißkehlchen; meine Katzen sind tagtäglich im Gar-ten, ebenso fremde Katzen." Vor allen scheint die Art der Gärten von Einfluß zu sein. Wo alte, hohe, womöglich einige hohle Bäume, viel Gebüsch. Hecken usw. den Vögeln Schlupfwinkel gewähren, können sie sich natürlich in gavz anderer Weise ver-mehren nnd gegen ihre Feinde schützen, als in söge-nannten „gut gepflegten" Gärten. Eine ganz befon-dere Gefahr für die Vögel dürfen daher die ganz modernen)Gärten, in denen all:s sich in Ueberkultur befindet, mit der Schnur gezogen ist nnd keine „Ver-wilderung" geduldet wird, bilden; sie dürsten dem sowieso leider schon äußerst geringen Vogelbestand mehr Schaden zusügen als ein ganzes Heer von Katzen. Aber auch diese selbst und ihre Haltung sind natürlich von größtem Einflüsse. Daß die sogenann-ten wildernden «atzen äußerst gefährliche Feinde der Vögel sind, bestreiket niemand; sie müssen unter allen Umständen abgeschossen werden. Allerdings sind nicht alle herumstreifenden Katzen auch wildernde. H. Fitzer erzählt: „Jn meiner Nachbarschaft treibt sich seit Jahren eine Katze herum, die sich das Rat-tenfangen zur Spezialität gemacht hat. Sie wird von jedermann gehegt und gepflegt, bleibt aber in einem Gehöfte nicht länger, als bis sie es von Ratten ge-säubert oder ihre Jungen, die sie mal hier, mal dort zur Welt bringt, zur Selbständigkeit erzogen hat." Allerdings gibt es auch Katzen, die mehr als sndere hinter Vögeln her sind; onch sie sind natürlich mög-lichst bald zu beseitigen, ebenso wie alle Ueberzahl von Katzen. Von größter Wichtigkeit ist aber ihre Pflegt und Haltung. Hat die Katze Im Hause ihre reichliche Nahrung, warme« Lager und gute BeHand-lung, so ist die Gefahr, daß sie Vögeln mit Erfolg nachstellt, gering. Wieviel auf diese Weise erreicht werden kann, zeigt die Erfahrung Dr. LindingtrS, der sich über Jahre stets eine oder zwei Katzen hielt, aber nie bemerkte, daß eine einen Vogel fing. Zu dieser Haltung gehört auch etwas Erziehung, der die Katze sehr wohl zugänglich ist, zum Beispiel Strafe, wenn sie einen Vogel sängt oder auch nur einem nachstellt. Wo e« sich um fremd« Katzen, derer man nicht habhaft werden kann, handelt, em-pfiehlt sich eine Ladung Salz aus daS Fell ge» brannt; sie ist von ansgtzrichneter Wirkung. Ferner ist es ratsam, die Katzen nachts einzusperren; denn gerade nachts fallen ihnen die meisten Vögel und Brüten zum Opfer. Kater sollen den Vögeln viel weniger gefährlich sein als Katzen. Ein Halsband mit Schelle rrschwert der Katze die Nachstellung sehr. Sehr oft wird e« sich auch ohne große Müht er-möglichen lassen, die Katze einzusperren, sowie die jungt» Vögel ausgekommen und bis sie vollständig flügge sind. Wer sich dafür interessiert, lasse sich vom praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau iu Frankfurt a. O. die betreffende Nummer mit dem Aussatz hierüber senden. Hin groizdkiit scher Verbands tag für Feuerbestattung in Wien. Vom 8. bis 11. September d. I. wird in Wien der dies-jährige großdeutsche Verbandstag der Feuerbestat-tungSvereine stattfinden. Diesem VerbandStag wird allgemein das größte Jnteiesse entgegengebracht. Tritt er doch in einer Zeit zusammen, wo sowohl in Oesterreich wie in Bayern, den zwei Staaten des deutschen Kulturgebietes, innerhalb derer die Feuer-bestatlnng zurzeit noch nicht geübt werden darf — die Frage der Zulassung des Betriebes von Krcma-tonen die gesetzgebenden Körperschaften beschäftigen dürfte. ES stehen auch auf der Tagesordnung deS Verbandstages sehr wichtige Fragen, die alle den Haushalt der größeren Städte sehr nahe berühren. So soll zum Beispiel die Frage erörtert werden, die bisher noch nicht aktuell war, es aber jetzt bereits geworden ist, wie die Beisetzung der Aschenreste solcher Personen erfolgen soll, deren Platzmiett in der Urnenhalle oder dem Urnenhaine kbgelausen ist, ohne erneuert worden zu sein. Auch darüber, ob die heute übliche Beisetzung der Aschenreste in Hallen und Hainen ausschließlich beibehalten werden soll oder ob nicht andere Beifetzungswtifen angewendet werden sollen, wird der großdeutsche VerbandStag zu entschtiden haben. Außerdem soll die Frag« er-irtert werden, in welcher Entsernnng voneinander die einzelnen Krematorien iu Znkunft errichtet werden sollen. Insbesondere jetzt, wo die meisten Städt« daran gehen, Veraschnngsanlagen herzustellen, ist die Frage bedeutsam geworden, ob nicht die allzugroße Nähe der einzelnen Krematorien der Sache abträg-lich fei usw. Die Erörterung dieser und ähnlicher Fragen und die Beschlußfassung in diesen Belangen ist umso wichtiger und bedeutungsvoller, als aus dem VerbandStag nahezu 30J Vereine für Feuerbestat-lung mit ungefähr lOO.OOÜ Mitglieder vertreten sein werden. Auch die deutschen Krematorienverwal-tungen werden vertreten sein, was den gefaßten Beschlüssen die klaglose Durchführung gewiß sichern wird . . . Unter diesen Umständen wird die Tagung, die eine der meistbcsch ckten werden soll, gewiß daS Interesse aller in Betracht kommenden Faktoren finden. Drr Wiener Verein der Freunde der Feuer-btstaltung „Die Flamme", dem die Ausgabe zuge-fallen ist, den großdeutfchen VerbandStag zu empfangen, trifft bereit» die großartigsten Vorbereitn»-gen hiesür. _ Deutsche, unterstützt eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus-gegebenen Wirtschaftögegenstäude (Zündhölzer, Seife u. dgl.) das euch nichts kostet und den Vereinen stützen bringt! Gebraucht fleißig die Wehrfchatzinarkeu! Gedenket bei Wetten und Spielen der deutschen Schutzvcreiue! Nnnraur 48 KjeÄschs vom Herrenhause zurückkommen, nicht dafür stim-men, die ganze Verantwortung muß der National-verband tragen. DaS ist sehr bequem? Das ist, wenn Sie mir den harten Ausdruck gestatten, die purste und reinste Demagogie und ich habe die volle Ueberzeugung, daß die StaatSangestclltenschaft auf diese Art von Demagogie nicht hineinfallen wird. (Abgeordneter Forstner: Warum schaffen Sie nicht ein Junktim zwischen Wehrreform und Dicnstprag-matik? Dann werden Sie schon sehen, wie die Re-gierung nachgibt!) Hochgeehrter Herr Kollege, alles kam, man nicht zu gleicher Zeit beschließen, das ist selbstverständlich. (Abgeordneter Forstner: Aber man kann eines vom anderen abhängig machen!) Es ist geradezu lächerlich, zu sagen, daß der Nationalver-band imstande wäre, die Regierung und durch die Regierung das HerrenhaiiS zu zwingen, aus die Be-schlöffe einzugehen, die von jener Seite gestellt wur-den. Der Nationalverband hat ja übrigens gar kein Interesse, auf die in mancher Beziehung, zn weit-gehenden Anträge einzugehen, die von jener Seite gestellt werden. Da sollen sich die Herren selbst be» mühen, daß sit vom Herrenhaus« angenommen wer« den; was brauchen sie den Nationalverband dazu? Wir werden für jene Beschlüsse eintreten, die wir anerkennen und von denen wir voraussetzen, daß im Falle ihrer Annahme das Zustandekommen dieses von allen Seiten heiß ersehnten Werkes ermöglicht werden wird. Darnach müssen wir unS alle einrichten. An die Regierung richte ich schließlich den Appell, die für die außer dem Geltungsbereich der Dienstpragmatik stehenden Kategorien der Staats» angestellten beschlossenen Resolntionen zu würdigen und nicht beiseite zu legen. WeiterS richte ich an sie den Appell, im Herrenhause die Beratung des hier beschlossenen Kanzleioffiziantengefctzes in Anbetracht der prekären Lage dieser Kategorien und ihrer be-gründeten bitteren Klagen zu betreibe», und dann, wenn sie in die Lage kommt, bei den hinsichtlich der DienstpraejMatik noch bestehenden Differenzen don ihre» Standpunkt zu vertreten, loyaler Weise auch alle» diS zu erwähnen, was hier und im Ausschusse für tdie Annahme seiner Anträge vorgebracht wurde. Auch daS Herrenhaus kann sich unmöglich der Ueberzeugung verschließen, daß es sich bei der Dienstpragmatik um eine Angelegenheit, ja um das Schicksal vieler Tausender Angestellten deS Staates handelt, um eine Angelegenheit, die in ihren Konse-quenzen darüber hinaus das Interesse der Gesamt-bevölkernng tief berührt und daß eine übel ange-brachte Engherzigkeit in pragmatischer und auch in materieller Hinsicht anstatt der allseits heiß ersehn-ten dauernden Beruhigung nur Unzufriedenheit und damit Unordnung in der Verwaltung, im öffent» lichei, Leben mit allen üblen Folgen sür die übrigen Bevö-lkerungSschichten und so auch sür den Staat mit jftch bringen muß. (Lebhafter Beifall.) „Sie wollen mir also Ihre Tochter nicht geben?" fragt« schließlich Petersen drohend. „Nein! Niemals!" erwiderte Krug entschieden. ..Dann geschieht ein Unglück!" Jßriig zuckte verächtlich die Achseln. ,.Sie wollen keine Vernunft annehmen?" ..Nein! Niemals!" schrie Kcug beinah« erbost. .„Nun wohl! So kommen die Folgen auf Ihr Haupit!" -Das Zimmer lag im ersten Stock und halte einen Balkon, der gerade über der Alster hing. Petersfe» eilte aus diesen Balkon mit den Worten: „Auf Wiedersehen in einer besseren Welt!" Er fchwamig sich über die Brüstung. Einen Augenblick späterr hörte Krug, wie die Wellen der Alster über den .^Hinabgestürzten zusammenschlugen. Jetzt wich die S-tarrheit von Krug, nun strahlte sogar sein Antlitztz vor freudiger Erregung. In einer Sekunde hatte i er sich feines Rockes und feiner Schuhe ent-led gt.t, dann stürzte auch er sich kopfüber vom Bal-kon in,n dir Alster. selben Augenblick tauchte 'petersen auf; mii ei einem freudigen Pusten schwamm Krug auf ihn zu unlnd packle fest den vermeintlichen Selbstmörder. A scheheinend suchte Petersen sich von seinem Retter lv ziliiimachen. in Wirklichkeit aber strebte er dem User i zu. welches auch i» wenigen MinMen von den beid, i! erreicht wurde, wo bereits die zu Tode er-schrobitf'.'imt beiden Freundinnen standen. Auch Klara zitlerte te v^r Aufregung und Schreck, obwohl sie den richtigeren Zusammenhang ahnte. T Triefend vom Wasser schaute Krug mit einem bisher *r ungekannten Gefühl des Glückes und der Bosnische Forderungen. Au dem neuen bosnischen Landtage hat man bisher nicht viel Freude erlebt, auch in Bosnien selbst. Zwei Momente sind es vor allem, die ihn an der Entsallung einer ersprießlichen Arbeit hin-dern, nämlich einerseits die scharsen Gegensätze, in denen sich die Politik der drei Parteien des Landes nahezu erschöpft und anderseits die geradezu seit-samen staalSrechllichen Theorien, die die Parteien sich hinsichtlich des Verhältnisses zum Lande zurecht» gelegt haben. Kaum in das verfassungsmäßige Leben eilige-treten, wünschen die bosnischen Parteien auch schon eine parlamentarische Regierung. Selbst für den, der grundsätzlich im Parlamentarismus jene ideale Regierungsform erblickt, als die sie sich in der Praxis nirgends erwiesen hat, sehlen in Bosnien heute alle Voraussetzungen für ein parlamentarisches Regime. Die Parteien des Landes liegen miteinan-der in tätlichem Kampfe, so daß eine parlamen-tarische Regierung die brutalst« politische und sinan-zielle Parteiherrschaft bedeuten würde. Keine der Parteien verfügt auch uur im entferntest«» über die administrativen Kräfte, die notwendig wär«», um das Land zu verwalten, und die scharsen konsessio-nellen Gegensätze würden ein Uebriges tun, um die parlamentarische Verwaltung des Landes in kurzem in Anarchie zu verwandeln. Was aber eine parla-mentarische Regierung in Bosnien für das Land und für die Monarchie btdeuteii würde, das erfährt man aus dem staatsrechtlichen Teile der Forderun-gen, deren Erfüllung der bosnische Landesrat zur Vorbedingung der Arbeitsfähigkeit des Landtages machen will. Der Landesrat fordert unter anderem nicht weniger, als daß die leitenden Beamten dnrch den Landtag und nicht durch den Kaiser ernannt werden, daß ferner die Bahnen in Bosnien auf Kosten Oesterreichs und Ungarns gebaut werden, aber sofort in den Besitz deS Landes übergehen, den beiden Reichshälften gar kein Einfluß auf die boS-nischen Tarife zustehe, die Bahnbauten in erster Linie bosnischen Unternehmen zugewiesen und in erster Linie bosnische Eiseubahnbeamte angestellt werden. Es liegt eine geradezu köstlich« Naivetät in dieser Forderung der Herren vom bosnischen Lan-deSrat. daß Oesterreich nnd Ungarn ihre Kassen dem bosnischen Landtage zur Verfügung stellen, damit dieser sich Bahnen bauen könne, womöglich unter Ausschluß österreichischer und ungarischer Unter-nehmer, und Bahnen, die nur den Bedürfnissen der Interesse»tcu im bosnischen Sabor, nicht aber anch den Bedürsnissen Oesterreichs und Ungarns dienen sollen. Aus der ganzen Welt gilt aber der Grundsatz, daß, wer zahlt, auch mitzureden hat. Nun hat der gemeinsame Finanzminister Dr. R. v. Bilinski gelegentlich der Eröffnung seiner Verhandlungen mit den bosnischen Landtagsparteicn allerdings erklärt, daß Oesterreich und Ungarn bereit seien, je ein Zufriedenheit aus den Geretteten. Dieser dagegen blickte mit sinsterer Micne auf seinen Retter und grollte: .Warum haben Sie mich gerettet? DaS hat keinen Zweck! Ganz und gar keinen I Ich mag nicht länger leben! Ich gehe doch heut« wieder in die Alster oder Elbe!" „Das werden Sie nicht tun!" schrie Krug und hielt seinen Geretteten fest. „So bereuen Sie Ihre Weigerung?! Nein? Gut! So gehe ich gleich wicder in die Alster!" Er zog seinen Retter mit Gewalt zum Wasser hin. .Halt! Halt! Einmal gerettet ist genug!" „Ja — denn — ich bereue!" „Sie geben mir Ihre Tochter zur Frau?" „In Gottts Namen — ja, ja!!" Mit einem Freudenschrei eilte Petersen auf die Damen zu. doch diese ergriffen vor dem Wasser« trieseudeu lachend die Flucht. In Ermangelung eines lieberen Gegenstandes umarmt« Petersen seinen zu-künstigen Schwiegervater. d?r die Umarmung mit Stolz erwiederte. Krug war geheilt von seiner fixen Idee. Er hatte seine Schuld gesühnt und lebte von dieser Stunde an wie andere gewöhnliche Sterbliche. Als Klara später dem Verlobten Vorwürfe machte über sein jrevleS und gefährliches Spiel, da lachte er herzlich: „Jh wo. Gefahr! Ich bin preis-gekrönter Wettfchwiinmcr." Krug hat uie die Wahrheit erfahren und ist heute noch stolz auf fein Rettungswerk. Drittel der Kosten für die Erbauung der neuen bosnischen Bahnen beizusteuern. Verbindliche Be-schlüsse liegen in dieser Beziehung noch nicht vor und eS wird auch Mühe kosten, sie in den Gesetz-gedungen dieSseitS und jenseits der Leitha durchzu-setzen; geradezu ausgeschlossen wäre daS aber, wenn nicht gleichzeitig Oesterreich ein entsprechender Ein-fluß einerseilS auf die Führung der Linien und an-derfeils auf die Tarifpolitik der bosnischen Bahnen zugestanden würde. Dr. v. Bilinski hat allerdings anerkannt, daß Bosnien die Tarifhoheit über seine Bahnen zugestehe, allein Bahnen, die zu zwei Dritteln auf Kosten Oesterreichs und Ungarns ge» baut werden, sind eben nicht rein bosnisch« Bahnen, und wenn man sich in Sarajewo ans die bosnische Tarishoheit steifen sollte, dann wird man die bosni-scheu Bahnen eben ans eigene Kosten bauen müssen. Auch auf deutscher Seite m Oesterreich ist man be-reit, bei der kulturell«« nnd wirtschaftlichen Erschließung Bosniens und der Herzegowina mitzn» wirken, allein man will dasür auch etwas haben, man will sich ans Bosnien nicht einfach aussperrt» lasse« und wird darum aus ktineu Fall zugeben, daß Bosnien sich nur dann, wenn es vom Reiche etwas haben will, aus seine Reichszugehörigkelt be-rnst, im übrigen aber sich als Sonderstaat organi-siert. Am schärfsten tritt dieses Streben in der Forderung des bosnischen Landesrats, daß die lei-tenden Beamten nicht mehr durch den Kaiser er-nannt werden sollen, zum Ausdrucke, uud darum hat der gemeinsame Finanzminister recht getan, als er dergleichen Bestrebungen sosort mit aller Ent-schiedenheit entgegentrat. Diese Entschiedenheit scheint auch gewirkt zu haben; wenigstens wird aus Sarajewo gemeldet, daß die Aussichten sür die Bil-dnng einer ArbeitSmehrheit im bosnischen Landtage sich gebessert haben. Aach Salzburg! Liebwerte Südmärker! Zum erstenmale ist es uns Salzburgern vergönnt, die Vertreter aller Südmarkgaue in unserer viel gerühmten und viel besuchten Stadt begrüßen zu können. Deutschsühlende Frauen und Männer aus allen Ständen und Berufen haben sich darum hier zusammengetan, um euch herzlich Willkomm zu bieten. Wir alle hoffen deshalb, daß ihr unserem Rufe zahlreich solge» werdet; zilt ja euer Erscheinen vor allem ernster völkischer Arbeit, die allen deut-schen Alpengauen reichen Segen bringen soll; ist doch die alljährliche Südmarktaguiig eine mächtige Heerschau über alle jene Volksgenossen, die nicht gewillt sind, altererbtes, mit Schweiß und Blnt er-wordenes Land und durch harte Arbeit errungenes Bolkstum jemals preiszugeben, die vielmehr mit ernster Entschlossenheit aus der Grenzwacht stchcn, nicht weil ihnen Sold und Ehre winkt, sondern weil sie das Gewissen heißt, allen Feinden unseres Volkes wehrhaft zu widerstehen. So entbieten wir auch heute schon herzlichen Freundcsgruß. Noch eines! Mancher von euch wird vielleicht Anstoß nehmen, daß die Hanptversamm-lung im Juni statt >m Herbst stattfindet. Schwerwiegende, in örtlichen Verhältnissen liegende Gründe, deren N-chtbeachtung dem Gelingen der Tagung schweren Eintrag getan hätt«, haben uns bewogen, an die Hauptleitung daS Ersuchen zu richten, die Hauptversammlung schon am 29. Brachmonds ab-zuhalten. An dieser Stelle sei ihr für ihr Ent-gcgenkommrn, das ein einmütiges Zusammenarbeiten aller völkischen Kreise ermöglicht, gedankt. Wir geben hier der zuversichtlichen Hoffnung Ausdruck, daß wegen dieser Verschiebung sich kein Südmärker abhalten lassen wird, nach Salzburg zu kommen, und zu dieser Erwartung glauben wir um-somehr berechtigt zn sein, als Salzburg, im Herzen der deutschen Alpeuländer gelegen, von allen Seiten leicht zu erreiche» ist. So bitten wir denn alle, diese Gründe, welche die Verschiebung notwendig machten, zu würdigen und unserer Einladung zu folgen. Seid noch einmal eines warmen uud freudigen Empfanges versichert. Für die Salzburger Südmark-Ortsgruppen: Dr. Emil Allgäuer, Obmann der Männer-Orts-gruppe. Josefine v. Wartburg, Objrau der Frauen-Orts-gruppe. Vorläufige Tagesordnung: Freitag den 28. Brachmonds: BegrüßungSabend im Siicglkellcr. Vorbesprechungen. (Sette 4 Bsmfche Nummer 48 Sonnabend dni 29. Brachmonds: Hauptver-sammlung. Abends großes füdmärkischeS Volksfest im Kurdause und Kurl,auspark. Sonnlag de» 30. Brachmonds: Ausflüge in dic einzigartige Umgebung von Salzburg. Zur Bereitung eiucS würdigen Empfangs nnd zur klaglosen Unterbringung der Gäste sind seitens der Salzdurger Südmärker alle Vorbereitungen in Angriff genommen worden. Es wird ihr Bestreben sein, den Teilnehmern vor allem eine gute Unter-kunst sicherzustellen, doch ist wegen des zahlreichen Fremdenverkehres unbedingt schriftliche Anmeldung vorher notwendig. Alle Anfragen, die sich aus Wohnung usw. beziehen, sind an Herrn Long'N Podany. städtisches Elektrizitätswerk. zu richten. Politische Rundschau. Abg. Marckhl verlangte in der gestrigen Sitzung des Budgetaiis schusses Abhilfe gegen die Erschwerungen des Grenz-Verkehres mit Ungarn, umfomehr, als diese ganz gegen das im österreichisch-ungarischen Ausgleiche über die Doppelbesteuerungen getroffenen Ueberein-kommen verstößt. Weiter erklärt er, daß das bis-herige Ergebnis der Verhandlungen mit der Regierung über dic Forderungen Steiermarks aus wasserwirt-schriftlichem Gebiete höchst nnbesriedigend sei, und kündigt an, dementsprechend hiezn im wasserwirt. schaftliche» Ausschüsse Stellung zn nehme». DaS, was in dieser Richtung geboten werde, könne kaum als Grundlage für weitere Verhandlungen angesehen werden und wenn die Regierung aus dem Ausmaße und den Bedingungen des bisher Gebotenen beharre, so sei damit die Stellungnahme zur Wasserstraßen-vorläge gegeben. Anlangend die von Dr. Slein-wender vorgeschlagene Textierung des Budgetprovisoriums wünsche Redner unter Hinweis auf das in der Delegation beschlossene Bndgelprovisorium dic Ausschaltung des Zusatzes, einschließlich der Kredite für die gemeinsamen Angelegenheiten. Endlich ver-langt er in einer Entschließung die Ausnahme eines Verzeichnisses der einzelnen ans den Fonden sür die Förderung der Viehzucht und der Viehverwertung gewährten Unterstützungen unter Anführung der Teilnehmer in dem alljährlich vom Ackerbauministerium zu erstattenden Berichte. Parlamentarisches Kalendarium. Nach dem Fortgange der Arbeiten im Wehr-ausschnsse zu urteilen wird es möglich sein, am 17. d. mit der zweiten Lesung im Plenum des Abgeordnetenhauses zu beginnen und die Vorlagen noch vor Eude dieses Monats zu verabschieden. Auch daS Budgetprovisorium hofft mau noch recht-zeitig, das heißt vor dem l. Juli zu erledigen, da sowohl aus die Polen wie auf die Ruthenen von der Regierung und den deutschen Parteien ein starker Druck im Sinne einer Verständigung nnd damit der Einstellung der ruthenischen Obstruktion ausgeübt wird. Unentschieden ist noch die Frage, wann dic Finanzreform erledigt werden soll. Die Regierung uud eine starke Gruppe im Hause wün-scheu, daß wenigstens die .kleine Finanzresorm" (Branntweinsteuererhöhung und Neuregelung der Einkommensteuer) »och in diesen Tagen verabschiedet werde. I» diesem Falle würden die Verhandlun-gen des Abgeordnetenhauses bis in dic dritte Juli-wochc dauern, andernsalls aber schon Anfang Juli beendet wcrdcn. Die Herbsttagung wird jedenfalls fast ausschließlich durch die Finanzresorm und das Budget in Anspruch genommen werden, und zwar hätte das Abgeordnetenhaus bereits in der dritten Dekade des Septembers zu einige» Sitzungen zu-sammenzutrete», Ansang Oktober jedoch den Dele-gativnen Platz z» mache», um dann Ende Oktober seine Plenarberatungen wieder auszunehmen. Fahrpreisermäßigung mit nationaler Begehrlichkeit. Der Festausschuß für den allslawischen Kon-grcß in Prag, der jetzt schon begonnen hat, hatte sich an daS Eisenbahnministerium um Ermäßigung für die Fahrten der Teilnehmer nach Prag gewen-det und diese Fahrkartenermäßiguugeu auch erhalten. Für den Geist, von dem die Herren in Prag beseelt sind, ist eS nun jedenfalls bezeichnend, daß man dabei sich nicht begnügte, dic Ermäßigungen zu er-lange», sondern daß man auch »och andere Förde-rnngen stellte, so die, daß die Legitimationen, welche zur Behebung der ermäßigten Fahrkarten notwendig sind, in rein tschechischer Sprache ausgestellt werden. Daraus ist nun das Eisenbahnministerium nicht ein-gegangen Es hat sich von Rücksichten ans Beamte uud Angestellte, die nicht :sch.'chisch können, leiten lassen nnd hat, wie die Prager „Union" bedauernd mitteilt, daraus Rücksicht genommen, daß die Gäste auch durch Länder reisen, in denen die tschechische Sprache nicht bekannt ist. Das wußten die Herren vom Sokolkougreß, welche die Fahrtcrmäßigung begehrten, jedenfalls und trotzdem wollten sie, daß auch beispielsweise in Steiermark oder Galizien, ja auch in Wien in tschechischer Sprache die bahn-amtliche» Legitimationen ausgestellt werden und anch Geltung besitzen sollten. Verwunderlich dabei iit nur, daß das Eisenbahnministerium angesichts dieser Forderung das Gesuch um Bewilligung der Fahr-lartenermäßigung überhaupt noch in Beratung ge-zogcn und bewilligt hat. Tschechische Banken in Ungarn. Vielz»wenig wird aus dentscher Seite noch immer die Tätigkeit der tschechischen Geldinstitute anch außerhalb des Gebietes Oesterreichs geachtet, obwohl hier eiu planmäßiges Vorgehen vorliegt, daß sich nicht in letzter Reihe doch wieder gegen das Deutschtum richtet. Sa muß eS auffallen, daß sich tschechische Geldinstitute mit großer Vorliebe aus Ungarn werfen und nicht nur in slawischen, sondern' auch in deutschen Gebieten sesten Fuß zu fassen versuche». Jn den letzte» zwei Jahren wurden mil Hilfe der Zentralbank tschechischer Sparkassen in Oberungarn, dann in Preßburg und Budapest mehrere Äcldinstitute errichtet, die sehr gute Geschäfte inachen. Einen ganz besonders glänzenden Geschäfts-erfolg hatte die vor einige» Jahren gleichsalls mit tschechischem Gelde gegründete kroatische Landbank in Agram zn verzeichne». Gerade dieser Bank sollten nun die Deutschen ihre besondere Aujmcrtsamkeit zu-wenden, allerdings nicht in der All, wie es bis jetzt geschehe» ist, dcn» dic kroatische Landbank zählt zu ihren beste» Klienten dic gutsituierten deutsche» Bauern von Kroaiien und Slawonien und diesen hat sie auch ihr starkes Ausblühe» zu danke». Es ist bedauerlich, daß deutsche Geldinstitute in Oestcr-reich den ungarischen Markt so ganz vernachlässigen und es wäre jedenfalls eine vaukenswcrtc Ausgabe dcutscher Geldinstitute, wen» sie sich dcn wirtschaft-lich doch so hervorragend gut gestellten deutschen Siedlungen in Ungarn zuwenden würden, um dieses bisher brachgclcgeue Fels nicht ganz den Tschechen zu Überlassen. Aus Äludl uud Land. Promotion. Am 15». d. fand an der Grazer Universität die Promolion i>cS Herrn Ernst Bast, i. a. B. der Grazer Burschenschaft Germania, zum Doktor der Rechte statt. Bom Postverkehrsdienste. Die Post-und Telegraphendirektion hat nachstehende PostamlS-Praktikanten des Postamtes Graz 1 aus folgende Dienstorte übersetzt: Artur Verzan nach Poiuajel, Joses Evangelist nach Pettau, Max Sliiga und Adols Schöpke nach Mürzzuschlag, Johann Treppan »ach Knittelseld und Johann Martinetz nach Juden-bürg. Die Slawisierung der Zentralstellen. Der Minister sür öffentliche Arbeiten hat den Bezirkskommissär Dr. Franz Ratej in Eilli zur zcit-weiscn Dienstleistung im Ministerium für öffentliche Arbeiten einberufen. Bom Staatsgymnafium. Die Aufnahme in dic crstc Klasse sind« im Sommerlerminc am 6. Juli um 1i) Uhr vormittags statt. Die Auf-»ahmswerbcr haben sich in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter bei der AnstallSdireknon zu melden und den Tauficheni (Geburtsschein) und daS FrcqncntatiouSzeugniS der Volksschule ^vorzu-lege«. Zn die erste Klasse rönnen nur solche Schüler ausgenommen werden, die im Kalenderjahre der Auf-nähme mindestens daS zehnte Lebensjahr vollenden. Die AufnahmSpcüfung wird am 6. Juli um 2 Uhr nachmittags abgchaltcn werden. Die Schülerauffiihrung des Mufik-Vereines. Die am L. d. veianstaltete Schüler-aufsührung nahm einen überaus glänzende» Verlaus und bot ein schöne» Bild von der Leistungsfähigkeit des Leiters, Herr» Dir. Richter, und der Tüchtigkeit der einzelnen Lehrkräfte: Fräulein Prasch, Herrn Kapellmeister Fischer und deS Herrn Lehrer Strunz. Die Leistungen der Klavierklassen waren durchgehend sehr gut. (Frieda Fritsch. Fr. Schweyer, H. Hotsche-var, K. Leuschner, Rosa Gratz, Helene Zaugger.) Besondere Erwähnung verdienen : A. Porsche, Blanka Schnirch und E» Butschar und Wahrmuth als Be-glciter. Die Biolinvorträge waren ebensalls als vorzügliche zn bezeichnen. (Fr. Zangger. A. Stanek, Olga U»ger-Mmann, Hcurictle v. Mallhicu und M. Koichic.) Die beiden Letztgenannten spielten zwei prächtige Tonwerke deS hier lebenden Komponist«» O. Ricding Besonders hervorgehoben zu werden verdienen: A. Stryck, H. Wagner und Edmuud Unger-Mman», der vier Bnrmester-Bearbeilungcn mit erstaunlicher Auffassung und Leichtigkeit anSwen» dig vortrug. Fr. Rittirsch spielte eiu Flötenlied mit schönem Ton und reiner Slimmung. Der erste Satz von Mozarts Klavicrquarictt iu G-moll wurde wuu-dcrvoll gebracht. Die rcine Intonation der Streicher, dieses Sichversenken in de» Geist dieser einzige» Schöpsung ließe» eine Glanzleistung im Zusammen-spiel erstehen. (Frl. Corr. Galvagni. E. Galvrg»i, Herr Dir. Richter und Herr Elimar Kallab.) Hieraus folgten die beiden Stücke ver Eusembleklasse des Herrn Dir. Richter, welche beide mit lautem und wohlverdienten Beifall ausgcnommcn wurden. Den würdigen Abschluß dieses stimmungsvollen AbendeS bildete Mendeljohus „Capriccio" sür Klavier und Orchester. Den Klavierpart dieser herrlichen, aber äußer« schwierigen Tondichtung spielte Frl. Else Moßmanu mit glänzender Technil. schwungvollem Vortrag und erstaunlicher Sicherheit. Das Orchester unter der Leitung des Herrn Dir. Richter hielt sich sehr tapfer. Die Musikschule samt ihrem tüchtigen Leiter und die trefflichen Übrigen Lehrkräfte dieser Anstalt können mit Stolz und Freude a» diese Ver-anjtaltung zurückdenken. Nur eines fehlte: ein der Veranstaltung würdiger Besuch. Gesangabend der Schule der Frau Hanna Halm-Wrada. Der Abend war schSu. aus der Festwiese ein sehenswerter Zirkus — dennoch ein volles, ausgezeichnet gestimmtes HauS. Es hatte eben wieder einmal Frau Halm-Wrada gerufen uud sie alle waren gekommen, die für Frau Mu ika etwas übrig habeu. Zehn junge Damm der so vortrefflich bewährten Gesangschule der allverehrteu uud beliebten ausgezeichneten Künstlerin Frau Halm-Wrada musizierte», daß cs eine Freude war, und fügten iu den reichen Lorbeerkranz von Erjolg-n, den die Künstlerin ihr eigen ueuut, ein neues saftig grünes Blatt ein. Den Auftakt gab das jugendliche Fräulein Kuß mit den herzigen Liedern .Hüte dich" von Fried und „Mädchenlicd" von Meyer-Helmu»», Fräulein Kuß hat eine liebe sopranstimme und fang und sprach so gut und kouragiert, daß man ganz vergaß, eine Ansängerin vor sich zu habe». Jräu-lein Bouvier sang Mendelsohns herziges „Veilchen" und „'S ist Frühlingszeit". Auch Fräulein Bouvier gehört zum Ver sacrum, welchen Frau Halm-Wradas Meisterhand bei dieser Anssühruug zum erstenmal vor die Orffentlichkeit sührte. DaS Fräulein verfügt über einen sehr hübschen Mezzo-Sopran uud trug die gutgewählteu Lieder so sicher und rcizend vor, daß die Zuhörerschaft mit gutem Grunde reichen Beifall spendete. Bei Fräulein Payer treffen ausgesprochene Anlage, ein wundernctter leichler Sopran und eine liebreizende Erscheinung zusammen. Wer das „Lied de» GondolierS' von M-ycrbeer mit sei-neu «oleraturstellen so lieb zu trällern versteht, kann schon viel und wird bei srischer Weilcrarbeil unter kundiger Hand sicher eine ansehnliche Höhe erreichen. Fräulein Jellenz trat unseres Wissen» zum ersten Mate aus und überraschle uns durch ihren klangvollen Sopran. Die Lieder „In der Heimat" von Hildach und vor allem das entzückende „HeidenröSlein" von Schubert gelang dem Fräulein so vorzüglich, daß der warme Beisall sich ganz von selbst verstand. Und nun kamen die dcn Cilliern schon von frühere» Aufführungen her wohlbekannten Damen Pacchiaffo, Hasendächel, Klimbacher, Janitsch nnd Greco zum Worte. Alle Fräuleins ließe» Fon-schritte erkennen, die eben nur möglich sind, wenn sich Anlage, Eiser und das Glück, einc» tüchtige» Meister zu besitzen, verbinden. Fräulein Pacchiasso und Fräulein Hasci'düchel saugen zunächst zwei Duette („DaS Klosterfräulein" und die „Schwestern") von BrahmS, dann noch jedes Fräulein je zwei Lieder. Fräulein Hasenbüchel entzückte die Zuhörer vor allem durch das „Bienchen" von Taubert mit seinem zarten, süße» sum sum. Fräulein Pacchiasf# zeigle durch den Vocrrag des „MailiedeS^ vo» Meyerbeer, wie stark ihr ursprünglich zarter Sopran im Laufe der letzten Jahre geworden ist, währeaZ das „Spanische Lied" von Deffaucr erkennen lie«. datz Fräulein Pacchiaffo eine hohe Stufe technischen Könnens inne hat. Mit Vergnüge» können wir auch die vortreffliche Leistung des Fräuleins von Klini' buchet hervorheben. Fcäulcin von Klimbacher sanz das „Liebeslied" von Mcher-Hclm und dcn .Härt-»er" von Hugo Wolf. Die stimme des Fräulein» tffcitmrrcT 48 Deutsche Wackt Seite b mit ihrem dunkel gefärbten Timbre einwickelt sich I immer schöner, so daß gerade Fräulein von Klim-' bacher als Beispiel gelten darf, ivelch schöne Ergeb-I nissc erzielt weiden können, wenn natürliche Gaben !>on einer kundigen Hand gehütet und gepflegt werden. Nicht auf der gedruckten Vortragsordnung stan-den die Lorträge deö Fräuleins Marianne von 1 Fern). Um so freudiger war die Ueberraschung, mit der die vom Fräulein von Fcrry gesungenen Lieder ! ausgenommen wurde. Die Dame verfügt über eine» gesunde», in alle» Lagen klangmüchtige» Sopran, ! taute über alle Mittel eines eindrucksvollen Vor-; träges, so daß der Zuwachs, den dic Schule Halm« j Wrada durch Fräulein von Feriy erhält, höchst er-freulich ist. Liedcrvorträae der Fräuleins Janitjch j uud Gieco beendigten und kiönien den angenchm > verlaufenen Abend. Fräulein Janitich sang zwei l Lieder, welche dem dunkelblütigen Charakter ihres | schönen Organes wohl angemessen waren: „Die wilde Rose" auS den Rosenliedein deS Fürsten I Eulenburg und „LolvehzS Lied" von Grieg. Stür. mifcher Beisall lohnte dic schönen Vorträge. Frau-teilt Grecos reife Künstlcrschaft bedarf keiner rühm-l licheii Anerkennung mehr. Sie i>t eben die geborene ' «soubtelte und noch mehr. Das bewies dic ent-I zückende Wiedergabe des „Elfenliedes" (Moerike) ^ von Hugo Wolf. DicS Lied bildete für uns den ; Höhepunkt der Veranstaltung. Gern gedenken wir l noch der ausgezeichneten Begleitung sämtlicher Vor» ' tr s ze du.ch Frau Nita St.ger. Diese Begleitung z gehört mit zu dem Allerbeste», was der Abend bot. I Frau Stiger hat in de» letzten Jahren einen leich-k ien, weichen Anschlag und, wie das „Elfenlied" be« iD'i«. eine hohe Stufe technische» Könnens erreicht, i So darf sie mit Fug nicht nur eine treffliche Bc-» gleiterin, sondern eine vorzügliche Pianistin über-i Haupt genannt werden. Der verehrte» Meisterin i Flau Hanna Halm-Wrada aber, welche uns wieder f einen so schöne» Abend bereitet hat, gebührt der aufrichtige Dank aller, welchen die Pflege edler Musik und, vor allem des Gesanges am Herzen liegt, j Die Gesamgschule der Frau Halm»Wrada ist heute nicht mehr und nicht weniger als ein Kultursaklor h«er zu Lande, dem jeder gutgesinnte Deutsche das herrlichst« Gedeihen wünschen muß. Prüfung aus der steiermärkischen Geschichte. Dicntlag den 4. d. fand unier dem Borsitze d«S Herrn RegicrungSratcS Klemen» Proft am diesigen EtaalSgYmnasium die Pieiepiüsung au» der sieirischen Gtichich!« statt, a» welcher sich s«ch» Schüler der vierleo ?lafs< beteiligten. Der Erfolg der Prüfung ist alS um sehr günstiger zu bejeichnm. Die beiden vom Land«4aus>chuss« gestifteten PrciSur.daillen erhiel-ien die Schüler Äeihard Ma» und Johann Schmautz, deren Leistungen vollkommen gleich vorzüglich waren. Die übrigien Prüslinge Adler, Horwaih, Jglar und Wuadsam wurden mit Buchpreilen bedacht, die von der Direktion mnd dem Fachlehrer Herrn Professor Otto Sichler geslpendet wurden. Sonlnwendfeier. Sonntag dcn 23. d. findet ans der Fechwiese die von den deutschen Vereinen Eilli» veranstaltet« Sonnwendfeier unler Mitwirkung der beiden Männe?rgesangvereine und der Mustkvereinskapclle statt. Sonmnerliedertafel. SS ist nunmehr beschlossen, dvah die Sommeiliedertakel von den beiden Sillier Mälnnergesangvereirren gemeinschaftlich viranstal« tet werden wird. Die nächste Uebung findet Dienstag den 18. td. statt. Vollzählige» Erscheinen unbedingt notwendig. Eoamgelische Gemeinde. Morgen Sonn, lag finde! in der ChriftuSkirche um 10 Uhr vormittag» ein ösfentlirjcher Solttsdienst statt. Montag abend»Zusam-menkunsl iiim Sonderzimmer de» Hotel» EiherzogJohann. Fuhzdall. Ehemaligen Cillier Fußballern und einigen bebkarinlcn Laibacher Svortsreunden ist e» ge-lungen. in» Laibach eine deutsch« Mannschasl zustande zu dringenn. Der Sillier Aihletik-Sporiklub hat dies« junge M-n»nschast, die einige sehr gute Kräfte besitzen soll, sür SSomitag den 23. d. zu einem Spiel« in Eilli verpflichtet. l. Morgen irr 4 Uhr nachmiliag» schari«» UedungSipieiel beider Mannschasl«». Di« Mannschaft 5 Übungsschießen aus der bürgerliche» Schieß' ' statte begonnen werden. Geschossen wird aus die Standscheibe, Armeescheibe und Lauffchcibe. Die Herren Mitglieder werden ersucht, sich recht zahlreich am Schießen zu beteilige». Gäste sind willkommen und stehen ihnen die Gewehre und Munition zur Verfügung. Verbesserung des steirifchen interur-banen Telephonnetzes. Man schreibt dem „Grazer Tagblau" aus Gonobiv: „Aus wiederholte Vorstellige» hat die k k. Pou- und Telegraphe»-dircktioii in Graz mit Erlaß vom 30. Mai l I. den Ausbau der interur banen Telephonlinie Marburg—Eilli mit Einschluß Rohitsch-Sanerbntnns beschlossen und die Marktgemeinde Gottob p hat den beschlossenen Veitrag von 200 Ä. an sie Kurdirek-tion in Sauerbrunu bereits eiugeseitbct. Hiemit ist einem schon langgehegten Wunschc des MarkleS Go-nobitz Rechnung getragen. Der beste Dank sür das .^ustaudekoinincn dieser Leitung gebührt den Herren Abgeordneten Richard Marckhl und Alois Langer und Herr» Kurdireklor Dr. Mulli " Der Konkurs des Grazer Orpheums. Der Direktor und Besitzer des Grazer Ocpheums, Alsred Titlel, hat um die Verhingnng des Konkurses angesucht. Es wurde bereits Samstags »ach-mittags das Orpheum gerichtlich gesperrt und an den Türen Siegel angelegt. Nach der Ausstellung Direktor TittelS betragen die Aktiven 625.000 ct., die Passive» 595.000 it. Zum Konkurskommissär wurde LandesgerichlSral Dr. Franz GlaS und zum einstweiligen Masseverwalter Hos- und Gerichts-advokat Dr. Paul Schmidt ernannt. Es ist nicht unmöglich, daß zwischen dem Glaubigcrausschuß und der städtischen Theaicrvireltion Verhandlungen gepflogen werde», ob iu den Monaten Jnli und August im Orpheumsommeriheater nicht elwa Ope-retten- und Lustjpielvorstelluugen zu veranstalten wären. Die Verstaatlichung der Laibacher Polizei. Das in der jüngsten LandiagSsessiou be-schlössen? Gesetz, belreffeud d>e Verstaatlichung der Laibachcr Polizei, hat die kaiserliche Sanktion er-hallen. Der Beitrag der Jtadtgemeinde Laibach ist mit 80.000 Kronen jährlich festgesetzt. Das slowenische Theater in Laibach. Aus Laibach wird der „Grazer Tagespost" ge-meldet: Der Landesausschuß hat dem slowenischen dramatischen Vereine die bisher innegehabte Leitung der Laibachcr slowenischen LandeSbühne abgenommen. Diese? Schritt bedeutet das Ende eines langen Streites, der nun zur Folge habe» wird, daß in der nächsten Saison Laibach lein slowenisches Theater besitzen wird. Den letzten Anstoß zu dem Vorgehen des Landesausschusses gab die Tatsache, daß der dramatische Verein die technische Leitung des Theaters dem Schriftsteller Elbin Kriftan übertragen hatte, der ein organisierler Sozialdemokrat ist nnd den der Landesausschuß als uichl befähigt erklärte, das Theater aus jener sittlichen Höhe zu erhalten, die es als Landesbühne einnehmen müßte. Neben dem Laibacher slowenischen Landestheatcr haben die Slo-weiten nur »?ch eine einzige ständige Bühne, das Triester Theater, das bereits einen großen Teil der sür Laibach verpflichteten »rüste übernommen hat. Zahlreiche andere Schauspieler sind dnrch diese Ver« fügung des LandesauSschusscS brotlos geworden. Die Lehrerfragen. Dienstag sind in Wien die Vertreter des Deutschösterreichischen Lehrerbttn-des mit deu dem Unlernchtsaiisschusse angehörenden Mitglieder» des Deutschen NatwnalverbaudeS zu einer Besprechung über das weitere Vorgehen in den die Lehrerschaft betreffende» Fragen zusammengetreten. Insbesondere wnrven die Anträge Wastian, betreffend die Abänderung des § 55 des Reichs-volksschnlgesetzes, beraten. Es wurde festgestellt, daß der sür die Bedeckungsfrage iu Aussicht genommene Unterausschuß beauftragt werden muß, deu Aus-schußbericht wennmöglich noch im Laufe der Som> mertagung zur Beratung zu bringen. Wäre dies nicht möglich, so müßte dieser Bericht beim Wieder-zusammentritt des Hauses im Herbste sosort in Ver-Handlung gezogen werden. WeiterS wurde die Frage der Fahrpreisermäßigung der Lehrer ans den Bah-uen erörtert, und zwar sowohl im allgemeinen, als mit Rücksicht aus die bevorstehende Hauptversamm-lung des Deutschösterreichischen LehrerbundeS in Dornbirn. Für die letztere Tagung wurde vom Eisenbahnminister eine befriedigende Erledigung in Aussicht gestellt. In bezug auf die allgemeine Fahr» Preisermäßigung sagten die Abgeordneten zu, sich dafür an kompetenter Stelle einzusetzen. Alpines. Die der Sektion krain des D. u. Oe. Alpcnvereines gehörige Zoishütte am Konkcr-sattel in den Steiner Alpen wird vom 15. d. M. ab bewirtschaftet. Die Hütte ist mit Speisen und Getränke bestens versorgt und die ncue.t Wirtschafter werden aus das gewissenhafteste die einkehrenden Gäste bedienen. Am 23. d. M. findet zur Ein-weihung der mit einem neuen Eternitdache versehenen und im Innern neu hergerichteten Hütte eine kleine Feier statt. Man kann der wackere» Sektion Krain, d>e mit zäher Ausdauer ihre Hütten und Häuser als Merkzeichen deutscher Kultur und Arbeit in die Krainer Bergwelt setzt und behauptet, »ur wünschen, daß ihre Arbeit durch einen gute» Besuch deutscher Bergfahrer gelohnt wird. Aerarischer Verlust. Bor einigen Tagen fuhr der Knecht des Gutsbesitzers Benedeki Hertl in Preuret, Georg Vodusek, mit zwei ärarischcn Pser-den nach Gonobitz. Unterwegs begegnete ihm ein Automobil. Die Pferde scheine», trotzdem sie der Knecht am Zügel hielt. Sie gingen durch, wobei das eine stürzte nnd sich so schwer beschädigte, daß es bald darauf verendete. Das Aerar erleidet einen Schaden von 800 Kronen. Die Ernteurlaube 1912. Das 3. Korps-kommando in Graz hat bekannt gegeben, daß der Erntenrlaub für das lausende Jahr bei den Jnsan-terie-Regimentern Nr. 47 und 87 für die Zeit vom 5. bis 26. Juni, bei allen anderen im Korpsbereiche ergänzungSzuständigen Trnppenkörpern der Infanterie, Jägertruppe nnd Gebirgsartillerie sür die Zeit vom l. bis 21. Juni festgesetzt wurde. Geschäftsmäßige Brandlegung. Wie wir erst kürzlich berichteten, wurde von der Gen-darmerie in Gouobitz der Besitzer Joses Besensek in Preloge wegen Brandlegung an seinem eigenen Hause verhaftet. Im Arrest: gestand er drei andere Brandlegungen ein. Schon in den Jahren 190*, 1908 und 1910 hatte er im Einverständnisse mit seinen Angehörigen sein Haus angezündet. Wie am 3. d., brannte jedesmal das ganze Anwesen gänz-lich nieder. So gelang es dem Brandleger jedes-mal, die Versicherungssumme von 5000 bis 6000 K. zu erhalten; und da er immer wieder eine um bei' läufig 1000 Kronen höhere Versicherung abschloß, als das Gebäude wert war. verdiente er durch die Brände etwa 4000 Kronen. Joses Besensek wurde samt Frau und Binder nnd zwei Schwestern dem Kreisgerichte in Eilli eingeliefert. Einbruchsdiebftahl. In der Nacht znm 8. d. wurde in die Speisekammer des Besitzers Anton Arzenak in Trenueuberg bei Eilli einge-brochen. Die Diebe stahlen 60 Kilogramm Speck, 40 Kilogramm Fett, Fleisch und Würste. Der Be-sitzer erleidet eine» Schaden von 200 Kronen. Man vermuiet, daß die Diebe in der Nachbarschaft wohnen. Im Rausche bestohlen. Am vergangenen Sonntag ging der Besitzer Jvses Skrabl aus Ostroschno stark bezecht von Poniql »ach Hause. Unterwegs übermannte der Alkohol den Zccher, Skrabl fiel und schlief ein. Als er erwachte und feinen Rausch ausgeschlasen halte, bemerkte er, daß attS seiner Rocklasche die Geldbörse mit 115 Krone» gestohlen worden war. Der Gendarmerie gelang es, die Taschendiebinnen in zwei Bauernmägden auSzu-sotscheu, die sich dnrch größere Geldausgaben ver-dächtig machten. Sie wurden dem Bezirksgerichte eingeliefert. r<:.i 6 Ar.£33 49 ^ * Rlienmatilcke. gichtische. Kopfweh, Zahnschmerzen? Haben Sie sich durch Luftzug, Erkältung was zugezogen? Versuchen Sie doch den schmerzstillenden, heilenden, stärkenden Feller's Fluid m. d. M. „Elsafluid" auch gegen Hexenschuß, Lrenz- und Gelenkschmerzc« Der ist wirklich gut! Das ist nicht blos Reklame! Probedutzend 5» Kronen franko. Erzeuger nur Apotheker Feller in Stubica Elsaplatz Nr. 269. (Kroattesi. Rcndsuppe bieten die licberste Gewiihr für vorragt. Qualität, da liefernder iräOlM Fleiiehextrakttibrik 4*t Wett Liebig-Gesellschaft hergestellt werden. Wöllan. (Vom Männergesangver-eine) Am 23. d. nachmittags 2 Uhr veranstaltet der hiesige Männergesangverein mit dem Nachbar-vereine „Liederkranz", Schönstem, in dcn Gasthos-räumen des Hotels Rak zu Wvllan eine gemeinsame Liedertafel, wobei Gesamt- und Einzelchöre zum Vortrage gelangen. Die Leitung der Chöre über-nimmt Herr Lehrer Dworschak, derzeitiger Schul» leiter an der hiesigen deutschen ValkSschule. Die VortragSorduung ist eine gut gewählte und eine sehr reichliche zu nenne». Es wäre zu wünschen, daß recht viele Freunde des deutschen Liedes sich hiebci einfinden würden. Windischgraz. (ÄuSslugderPettauer Gewerbetreibenden.) Am Momag hatten wir einen lieben Besuch. 35» Peitauer Bürger unter-nahmen einen Ausflug in unser schüncS Städtchen. Sie kamen mit dem Vormitiagzuge hier an und nahmen zunächst im Gasthaufc des Herrn Scharner ein Gabelfrühstück ein. Um 2 Uhr wurde das ge-meinsame Mittagessen im Hoiel Post eingciiommen, woraus dann die Stadt und Umgebung unter Füh-runq des Herrn Dr. Winkler besichtiget wurde. Um 6 Uhr trat man sich wieder im Hoiel Post, wo sich auch viele Windischgrazer einsanden, die eö sich nicht nehmen ließen, die lieben Peitauer Volksgenossen zu begrüßen. Der Bürgermeister von Windischgraz, Herr Ingenieur Potoischnig, begrüßte die lieben Gäste und hieß sie im Namen der Gemcindcvertret-ung herzlich willkommen. Herr Dr. Balogh be-grüßte sie im Namor der deutschen Vereine von Windischgraz. Im Name» der Pettauer sprachen Herr Vürgermtisterstcllvertreter Strndie und Schrist-leiter H. Litthart. Sie drückten ihre Freude über den sreundlichen Empsang auS und gaben der Ver-sicherung Ausdiuck, daß die Pettauer mit dcn Win-d'schgrazer» stels treue Wafsenbrüderichast halten werden. Der 9 Uhr Zug entführte nur allzufrüh wieder dic rasch liebgewo»denen Gäste. LASSEN SIE Sunlight Seife Ihre Wäsche besorgen ! Sie reinigt ohne Reiben, Kochen und Brühen, wäscht rascher und besser als gewöhnliche Seifen und erspart Ihnen mehr als sie kostet, an Zeit, Arbeit und Erhaltung Ihres Wäsche-p- |Er~!lI schatzcs. im LEVER & CO„ C.mb.ll, WIEN III. _li 15 Wie wird man alt und bleibt ge- s:?:!^? Wohl jeder möchte ein hohes Alter in hvirit&cr Gesundheit erreichen. Jedoch nur dcn Putze nur mit Bester Metall putz der We Putzext ract»„ Zahn-Creme. Mundwasser J Belmonle. denn es ist das einzige wirklich gute » ■Ziqarellenpapier. ■ IFLOR-BELMONTE | • ZIGARETTENPÄPIERE-ZIGARETTENHÜLSEN Z : SIND IN JEDER K.K.TABAK-TRAFIK ZU HABEN. • wenigsten ist die» beschicden. Die meisten unter-graben trotz aller eindringlichen Warnungen dnrch den Genuß von Reizmitteln und erregenden Ge-tränken ihre Gesundheit. Sie achten nicht darauf, daß Alkohol und Bohnenkaffee vor allem zn meiden sind, wenn man sich Körper und Geist stets frisch erhalten will. Der freiwillige Verzicht aus dcn Bohnenkaffee fällt niemand schwer, denn man hat sür diesen an KathreinerS Kneipp-Malzkaffee einen herrlichen Ersatz. Das wissen auch alle sorgsamen Hausfrauen, die den ztaihreiner als tägliches Familiengetränk im Haushalt führen. Sie baben die Erfahrung gemacht, daß der billige und wohl» schmeckende jiathreiner dic Gesundheit aller Familien-Mitglieder, auch dem Gatten als Erfrischung im Berufsleben, und huiiptfächlich de» Kindern sehr zu-träglich ist. Dic sorgsame Hansfrau hat die Ge-währ, daß ihre Liebe» und sie selbst sich durch die kräftigende» und stärkenden Eigenschaften deS Kathrei-ner bis in ein hol,(3 Alter einer steten Gefundbeit erfreuen werden. Sie lab sieb nun ancti die Last »c Fay5 ädjie Sotiencr Mineral Pastillen, die seit SS Jakren so qlänzend gcgcn olle Katarrhe der Luft, wefte bewährt sind. Der Renner Sckm., der tiirjlui einen Passage,flug mitgemacht bat. nahm Schachtel Sodener mit, und er erlieft, daß er e4 ijb ihnen dnnte. wenn er >n der scharfen Zahrt vor tis« ernsten Erkältung bewahrt worden iei.^ay« S»de«i verjagen eben nie. einerlei, rb man sie nun cot beugst» oder helfend anwendet. Die Schachtel tost« v» Är. 1.25. Nachahmungen weife man entschieden ;urü< Für Weintrinker nr liscbnng des Bebensalles l nectralisirl die Säure des Weises angenehm prickclndor Gescbmack. Kein rärben des Weiaes. Berger'» medi;iu. hvgieuiscke Krisen find •<» dem Jahre 1SB6 im Weltverkehr! t* ist daher nicht z» wundern, daß e» zahlreiche wertlose Nachahmungen giii. Die Berger ictien Seifen sind »ur dann echt, wen» i»! ouser der bekannten S<^uvwark>' auf jeder Etiquette » -«brist auch die Firma Unterscbrist trage»: G. yetas. Comp. Zu haben in jeder Apotheke und Drogerie. Sie können ruhig schlafen wenn dic Wäsche über Nacht mit „Ara«enlyb"-Wajche5tralt eingeweicht wird, löst sich der Schmutz von selbst rasch und leicht. Und rasch und leicht wird am Waschtag die Wäsche durch Tchicht-Ztise mit dem Hirsch rein und blendend weiß, denn „Frauenlob"^uild Schichl-Seise bleichen wie die Sonne! MEIN ÄLTER Stundpunkt bt urd bleibt der. das« op-nenbildunp. vorteitiyet Krgrcuen nnd Ausfalls» ii-f H mv sowie überhaupt für «ine ratioi ellr Hnuptfcft kein bia-fioj MitM ßibi »I» den w*-ltb«, blutTKrhexücrndes Mittel. ToriAflleher Ooichniurk. Ueber 7000 irstl. GaUcktes. J. Serrmllo, k.a.k. Hoflieferant Triest-Bircolt. Käuflich In den Apelbekeo In FlMcben: tu * t L k K 2.60 und is 1 L i K 4.80, Seite 7 Deutsche Wacht scummer 48 ^tb4>rull zu huben ! Beim gegenseitigen Unterstüfznngsverein „Selbsthilfe" in Altrohlan (Karlsbad) kann man beim Tode des Mitgliedes oder nach 20jähr. Mitgliedschaft eine Unter-stOtiung bis K 6000 erlangen. Stirbt ein Mitglied, so zahlen alle anderen K 2 «in. Verlangen Sie Prospekt! Ein modernes Märchen. Es war einmal eine arme Waise, die bei einer alten geizigen Frau diente. diese sprach: .Schlafe ruhig; ich bin die Fee .Persila'und werde Dir helfen. Wenn Du aufwachest, ist die Wäsche fertig.* Bei diesen Worten entleerte sie eine Schachtel weißen Pulvers in den Waschkassel, tat dic Wäsche hinein und kochte sie unter mehrmaligem Umrühren. Dann entschwand sie. Als das Mädchen erwacht« und die Wäsche aus dem Kessel nahm, sah sie mit Erstaunen, daß jedes Stück blülenweiß geworden und aller Schmutz wie fortgeUo^en war. Da pries sie die gütige Fee, die ihr so wundersam geholfen. Von nun an aber hatte sie es in ihrem Dienst stets gut, denn wenn sie wieder waschen mußte, gebrauchic sie fortan das Zaubcrmittel, dessen Namen sie später auf der Schachtel, welche die Fee au! dein Boden liegen gelassen hatte, entdeckte. Dieser aber tautet« Ein Zaubermittel nennen es entzückt die Hausfrauen und mit Recht, denn schier unbegreiflich erscheint ihnen die wunderbare Wirkung von Persil. Fast unzählig sind seine Vorzüge: Denkbar gründlichste Reinigung, auch der schmutzigsten Wäschestücke - völlige Entfernung selbst der hartnäckigsten Flecken -absolut schonende Behandlung der WSsche, daber unentbehrlich für zarte Gewebe, Spitzen, Stickereien etc. - Wesentliche Verkürzung derWascbzelt - erhebliche Ersparnis an Waschmaterial, Feuerungskosten, Waschlohn usw. und bedeutende Verringerung der Arbcits-leistung. Aber auch für Kinder- und Krankenwasche gibt es nichts besseres, als Persil, da es stark desinfizierend wirkt, Krankheitskame tötet und alle scharfen Gerüche beseitigt Dabei ist Persil garantiert unschädlich. Kein Wunder, daß die Verwendung von Perall immer mehr zunimmt, sehen doch die Hausfrauen sehr schnell ein, wieviel sie dabei gewinnen. — Erhältlich nur in Original-Paketen, niemals lose." Überall zu b«ben[ Allein. Erz. für Ocst.-Ung.: GOTTLIEB VOITH, WIEN Ul/l.Oberilli* Iwi*-.! Henkers Bleich-So ]")rucksorteti tiefect zu mafjißen Preis»» Veremslmchdruckerei ..Celrja« Eilli von KL K aufwärts. Grösstes Spezialgeschäft in Fahrrädern und Nähmaschinen Cillis. 'alirräder ™"fw!°sK Singer-Nähmaschinen Grosse Reparaturwerkstätte Anton Neger, Mechaniker, Cilli, Herrengasse 2 Alte Fahrräder Sämtliche Bestandteile, Luftachläsch#, Müntel, Sättel. Pedale, Laternen, Ketten. Laser. Freilanfnaben weirden eingetauscht. Pumpen, Schlüssel, \entiUcManch, Griffe, Bremsgummi. Lenkstangen, Glocken. n 11 in m i I ami tm IV aüa». W .. !• » » £ 4 1 1T -- -_ I ___ Gummilösung, Hoaenhalter, Oel. Kugeln n. 8. w. Ratenzahlung. Oesterreichische Ganz'sche lektrizitäts - G-esellschast Fernsprecher 122. m. b. H. Telegramme Ganz Klagenfnrt. Klagenfurt, Freudenbergerstrasse Nr. 2—4. Elektrische Licht- und Kraftanlagen. Grosses Lager sämtlicher Installatlons-Materlallen för elektrisobe Anlagen. Dynamomaschinen Drehstrom motor®. Uebernahme von Reparaturen elektrischer Masohlnen. Leihweise Utberlassung von Elektro-BIotoren. Ausarbeitung von Kostenäbersohl&gen und Projekten. Preislisten auf Verlangen! Nummer 48 Deutsche Wacht Sritk 8 Bosnische Stoffe in allen Farben echtfärbig 45 Heller nur per Meter im Warenbaase „K«rn1 k Hüll da dir » noch Immer nicht «•markt, daß Ick nur JACOBI ANTINICOTIN ZlfarrHonhHUan rauch»." Kwizda'" Fluid (Marke Schlange) Touristen-Flnid. Altehwiihrtr aromatische Einreibung unr Sliirfcnrg u. krlftlgmc der Sehnen n Munkeln. vn,»r»t«i»,nil»-miilol bei Hiebt, Rhenium, laelils», Hexeasrliii»s elf. Von Touristen. Radfahrern, Jägern, nnd Reitern ml» Erfolg angewendet tur SUrkong nnd Wiederkrüf-tlgnng nach sriisaereii Touren. Frei» 1 Finnehe K >, Finne he K 1.20. Kwisdai riuld echt nur mit ncbenitehcnder SrhuUanarke in beziehen In den Apotheken. Banptdepot, l'rm» Joli. Knixila. k.u. k, öat.-asg., kön. rnmän nnd köe tmlgar. Hoflieferaal, Kreis-Apotheker, Körnen borg bei Wien. Realitäten-Verkehrs-Vermittlung der Stadtgemeinde Cilii. Ländliches willenar- tiges Haus mit 2 Wohnauren Zimmer, Köche samt Zubehör; Acker, Garten, Wcinheeken und Obstb&ume. •owie Wirticliaftflgebiude, ausgezeichnete i'rtraü»llhii»e Weinfechsung. Sehr preiswfirdig. Stadthaus in Cilli, einstöckig, mit Vorgarten und Grundstücken, die sich vorzüglich als Bau-erfindo eignen, enthaltend 4 grössere Wohnungen samt Zubehör, Waaser-leitnng u. * w. ist mit den Grundstöcken oder ohne denselben preis-wördig tu verkaufen. Die Grundstöcke werden auch mch Ausmass ohne dem Han-.e abgegeben. Sehr schönes Landgut im Sanutale, an der Reicha-strass« 3 km von Cilli entfernt, bestehend aus einem komfortablen ein» stückigen Herreuliaiise mit Veranda, einen grossen Wirtschaftsgebäude, Stallungen, Wagenremise etc. u. «ehr ertragfähiger Ökonomie wt sofort prewwiirdig tu verkaufen. Einstockiges Wohnhaus, nengebaut. mit Gastwirtschaft Braiintweinscbauk, Trafik n. Gurteu in einem deutschen Ort« in unmittelbarer Nähe von Cilli. ist prei»-wQrdig zu verkaufen Daselbst sind aueü weitere drei Wohnhäuser mit ertrag-lähiger Oekonomie verkäuflich. Schöne einstöckige Villa mit Gemüsegarten und kleiner Parkanlage ist in Neu-Lemberg nächst Bad Neuhaus billig in »erkaufen. Wasserleitung im Hause. Reichliche Gelegenheit für Jagd und Fischerei. Villenartiges Geschäftshaus mit acht Zimmern, Küche uud Garten in der unmittelbaren N&he von Cilli, n?dri)lul,i Frequenz HOOO Personen. Bassin-, Marmor-, Douche-, Schlammbäder, Fangokur, Su larien. Prospekte, Auskünfte durch die Badedir ktion, richtige Adresse nur: Krupina-Töplitz, Kroatien. Kurhaus, 900 kumf. Zimmer, prachtvoller Park, Terrasse. Kurie Ion. Staadife Militar-KniBSiilr, _Lift. Telephon, Automohi -Oarage, __ Vom I Mai bis I. Juli in Bahattatioa RolittnrH (Zwolgstntion der Südbahnstrecke Wlen-Tnwt) AuuimobllotiiiilbtlH-At (K'IiIbh« heim Zutr k» Uhr 2t Min. tiacbm Juli, AafsM rorkebrt Alto-niobilonmibns von Uoliltnrh-SimerbrtiBn »u«. asscbliesMnd aa den Chr >4ehm.-Zur Vom 1. September bis 1. Oktober wieder von Rohitseh wie Mai and Jaai. In Bahnstaiton Zabak* KraplBa-t öphtS Pferdeomnlbu» bei den Zigen 10 Uhr 21 Min. vorm, nnd 4 Uhr II Min. nachm. Auihrr den angegebenen Zeiten werden Wa^en oder Autos in alten Monaten ab 1. April und 1. Deiember utr«1 in allen ZUfnn aas Ariso von der Direktion Had Kra|tlna Ttfpltt/ belgsiisUL Üfaitr.iirr 48 Deui»che Wacht :M 9 Steierm. Landeskuranstalt allbekannte Akratotherme von 37® C. Tbermal-, Luft-, Sand-, Sonnen- und elektrische Bäder, Tbertn&l-Trinkquelle. Vorzügliche Heilerfolge bei Frauen- a. Nervenleiden, Gicht, Rheumatismus and Blasenleiden etz. bei Cilli. Post- u. Telegraphenamt, elektrische Beleuchtung, Wasserleitung, herrlicher Park. — Auto-Omnibus Cilli-Nenhaus, — Mänsige Preise. Saison vom 10. Mai bis Oktober. Auskflnfte nnd Prospekte kostenlos dnrch das Rentamt. Meine Frau und jede vernünftig* und sparsame Hausfrau verwendet anstatt der teuren Kuh-, Koch- oder Tafelbutter die bessere, gesündere, nahrhafte, ausgiebigere und fast um die Hälfte billigere „Unikum"- Margarine Ueberall zu haben oder direkt bestellen. Vereinigte Margarine- u. Butterfabriken Wien, XIV. IHefenbachgasse .19. Herd fit hrik 81. hoIoNeim Wol«, OtierMterreiuh, An oit. n4 L«iilanf>fikirkelt uniil.#rtroir»«<. Herde in F.l»*n, Email, Poriellaa, Majolika M* Haaskaltungen, Hot«U, Kcauuruionrn ete. kockanlegen, Mallkocher- und Oaslierde, so«rl« Irische l)»aerl»Kne winderwrrtl^a Fabrikat« »urtkk. Kataloge ko«tettlo«_ Schwefel-Heilbad WiRlSOIMOPLITZ mm Eisenbahn-, Post-, Telephon- und Telegraphen-Station. NEUES KURHOTEL MIT ELEKTRISCHER BELEUCHTUNG. Altkerübmte radlMctlre ScliveselUierme 4- 58° C. «apfuhlen b«i Gicht, Rheuma, Ischias etc. TrinkknPAn bel kartaäeklf«a Hai»-, Kvtilkops-, 11 111A&UI Cll Braat-, Leber-, Magen- u, barmlciden. Elelctr.Massa^e.Schlamm-, Kohlensaure- u.Sonnenbäder. Das ganz« Jahr geöffnet. Moderner Komfort Nenn Hotala. Herrliche Umgebung. Mtlitinnunik. Knrarxt Dr. J. Löchert. Prospekt« gratii. ZI. 6778/112. " , Kundmachung betreffs den Rebenverkehr; Regelung desselben zwischen SUeiermark und Dalmatien. Laut t Kundmachung der k. k. dalmatinischen Statthalterei vom 6 März 1'.'12 ZI: 186/17 aus 1910 wurde während des Jahres 1911 in einigen Gemeindenn der politischen Bazirke Lesina und Imotski das Vorhandensein der Reblauus amtlich festgestellt. Infolgedessen wurden auch diese Gebiete für verseucicht, bezw. seucheuveidächtig erklärt. Mit Rücksicht hierauf hat die k. k. steierm. Statthalterei in Graz mit. Kundnimachung vom 10. Mai 1912, Nr. 22 L.-G.-Bl. die Bestimmung des letztema Absatzes des § 2 der Kundmachung der vorgenannten k. k. Statthaltererei vom 16. September 1910 L.-G.- und V.-Bl. Nr. 77 abgeändert und d hat derselbe zu lauton: In Dtüahnatien umfasst das Reblausinfektionsgebiet die politischen Bezirke Zara,*, Sebenico, Benkovac, Knin, Spalato, Sinj, St. Pietro, Lesina und Imotskski, was hiedurch zur Kenntnis gebracht wird. Stadid tarnt Cilli, am 7. Juni 1912. Der Bürgermeister: Dr. H. v. Jabornegg. Konfektion s-Geschäft mit Schuhlagnr, kann sofort mit oder ohn» Warenlager billigst abgelöst werden. Anzufragen im Geschäfte H a ii p t p 1 a t z 4._18560 Suche für mein hiesiges Bau- u. Schnittholzgeschäft samt Dämpfung«werk, einen jüneeren in der Hokbranche gut versierten Manipulations- oder Platzbeamten Derselbe hat die Uebernahme beziehungsweise üebergabe aller Holzsorten fachmännisch zu besorgen, sowie anch 'heim Ein- n. Verkauf mitzuwirken, muss Saher entwed»r der slowenischen od. kroatischen Sprache unbedingt mächtig sein. Eintritt sofort oder nscb kurzem Termin. Bei zufriedenstellender Leistung dauernder angenehmer Posten. Anträge nebst näheren Ansprachen an Josef ,1 a r 111 e r, l'ampf-sägewerk, Ban- nnd Schnittholzhandlung, Cil i. _18563 Wohnung mit 4 Zimmern nnd Zugehör, im 2. Stock, Hauptplatz 3. ist sofort zu vermieten. Anzufragen bei Gustav 8»i e e r, Hauptplutz 19. erren-, Knaben- und Kinder-Konfektion modernste Anzüge, Ulster, Raglans, Firmungsanzüge, Stoff- nnd Waschkosttime, Lüsterröcke billigst im Waren banse • • 1 • lll. Alleinverkauf tler weltbekannten Erzengnisse von Schuhwaren der Firma F. L. Popper, Chrudim im Waren banse HAUS Grabengasse Nr. 0 (vormal* Costa; iit sofort zu verkaufen. Dortselbst sind auch alte Törei», Fen*terbalken, l Badeofen mit Kupfermantel, sowie Sparherd-b> standteile von 10 Horden (fast neu) billig zu verkaufen. Auflagen an Herrn P i c h 1, Schulgasse 18, 1. Stock. 18Ö80 llansverkanf in der Stadt Windisch Feistritz, neugebaut, 10 Jahre steuerfrei ö Zimmer, Köche, Vorhaus, 2 Keller, schöne Lag% in der Nahe der Bahn, geeignet lQr einen Pensionisten. 4200 Quadra'meter Garten und Feld beim Hause. Anxufragen bei Johann K a u 1. Wirtschafter, Schloss Weitenstein. Wohnung mit 6 Zimmern samt Zugehör ist ab 1. August N e u g a s s e Nr. 7, 1. Stock . n vermieten. Nähere Auskunft beim Hausbesorger. Glas-, Porzellan- und Farbwaren>andlung Moritz Rauch Cilli Rathausgasse 4 empfiehlt sein sortiertes Lager in Lampen, Glas und Potzellan aller Art und bittet um geneigten Zuspruch. Billigste Preise. D amen-, Mädchen- und Kinder-Konfektion in grosser Auswahl. Damen - Lüster-Mäntel von 20 Kronen aufwärts im Warenhanse Praktische u. passende Firmungsgeschenke erhältlich bei R. JHmoslechner, Cilli Spitalgasse Nr. 2 rls-ä-tls Hotel Stadt Wien. * Silberne Taschen uhren samt silberner Kette von 11 K aufw. Silberne Damemihren samt langer Kette von 12 K auswärts. Modernes Silber-Kolller mit Halbedelsteinen 4.i»0 K, sowie Gold- n. Silberwaren zu billigsten Preisen. — Reparaturen raschest unter Garantie, sowie Umänderungen alter Schmuckgegenstände auf das modernst«. Scilc 10 Deutsche iUßdjt Nuwwer 48 Aktienkapital: K 65,000.000* Reserven : K 17,000.000*— Zentrale in Prag. Kommandite in Wien. K. prlv. Köhnisrke Imion-Bank Filiale Cilli. Filialen in Reichenberjr, Gablonx, Olmütz Bleiitx. Jäfferndorf. Troppau, Rumbarg, Briinn. Lin*. Hohenelbe, Dombirm, Sabsbnrg. Milhr. ■ Schönberg, Neutitschei», Graz, Leoben. Könijfiuhof, KJa«en-fnrt, Villach. — Exposituren i» Friedek-Mistek nnd Ilraanan. (»(•rrhrOltrims »Her bankgeschäftlielicn Transaktionen ond Erteilnng dies- ez Östlicher Auskünfte. An- asnd *«rfc«"s vo« Effekten, Valuten, Mfltizsorten nnd Cor.pou». Vrrulrlirrune *e*en V*rUiii«P" verluft. Hulantrüte AuisÄfcfiin* von ßöraen-nusl rö«*n. I'rhrrnuhnir von %Ver«pai»leren aiir «usbrwnlirunK und Vrrwaltun» HHfhnuuR von Wertpapieren. Vrrntirtuue von *leherltelu»i»ehri»nä** fitrherii (*»!>#.) Grosses möbliertes Zimmer separiert, an «inen stabilen Herrn oder Dame zu vermieten. Anfrage Ringstlasse 4. 2. Stock. 18-79 Kabinett samt Verpflegung wird für eine alleinstehende ältere Damo gesucht. Gell. Anbote mit genauer Preisangabe bind an die Verwaltung des Blattes zu richten. 18578 yisiikarten liefert rasch und billigst Vereinsbuchdruckerei Celeja J/iorgen Sonntag abends 8 Uhr der Cillier JVfusiJ^verei n skap eile im j)eufschen 7}ause. €intritt jür die ferson CO fpef/er Verkäuferin der deutseben und slowenischen Sprache mächtig, wird aufgenommen Anzufragen bei Franz Pacchiaffo, Theatergasse 4. _ 1854<> Nur echt mit dieaer SchuUmarke. >3» ❖ Rtfsler's Zabnwasser das desto für dic Zähne Ueberalt sn Imbni. Eine Flasche 7L Heller. Annahme von Geldern ane Verzinsung In. ttonto-Horren« »der auf ElnlDB)»-«6*her. Kreditbrief«* auf samtliche Haupt- und Nebenplatze dei In- und Auslandes. Echte Test* (Marke Viäegrad) '/« kS 8S H'"!ler'j vorzügliche Herr3chafl» - KochbuttK j ij kg 70 Heller und echtes Natur-! Rindsfchmalz Kilo K 2.b0, sowie 1 sehr gute Speisekartoffeln per Kilo 12 Heller. Spezerelwarcn-üandluKg Horvath & Loibner snr „Glocke" Orazergasse Nr. 4. sind Schmncksachen mit Eng!. Damen-Modesalon Franz Cilli, Brunnengasse 6, i. Stock. ^Tegen vorgerückter Saison empfehle ich infolge billiger Warenemkäufe komplette Kleider ^' ^k-tionspreisen, jedoch nach Maas gearbeitet, daher mit der Lagerarbeit nicht zu vergleichen. Komplettes Kostüm ans Cheviot, Tuch oder Modestoss . . von K 50 bis 80 Jacken aus Cheviot oder Tuch . . ......V0D \ ^ ^ f(. Röcke ans Tnch, Cheviot Modestoff oder Lüster . . . . Ton K 20 bis 30 Tennis- end Leinenröcke in glatt, Modefarben end gcffiosiert von K 15 30 Hemdolasen ans Leinen. Zephir nnd Batist.....toib K 8 D.s ij Modebinsen ans Batist, Voile, Ajonr-Stoff.....mll b s 25 Komplettes Kleid ans Voile oder Waschstoff . . . . von K 2a bis 43 Für tadelloses Fassen und gute Arbeit wird volle Garantie ^leistet Da ich dieses Angebot zur Ausfüllung der stillen Saison eingeführt habe um die Arbeitskräfte nicht aussetzen zu lassen, emplehle ich den sehr geehrten Damen \on dieser Gelegenheit gütigen Gebrauch za machen und bitte um zahlreichen Zuspruch Hochachtend Franz Reich. Die Niederlage der S Emaiiliiihler . . ...___j__ auch mit Perlmuttergrund und auf Elfenbein von der einfachsten bis « feinsten Ausführung, auch Fassungen hiezu in allen Freislagen (reichhj .. Muster zur Ansicht) empfiehlt sowie zu allen anderen photographisiM Arbeiten das bestbekannte MmWe Melier Adolf PeriSSith, Cilli, Kirchplatz Nr.< Lieferfrist 24 Stunden, doch empfiehlt sich die EmnUbilder schon j-ta anfertigen zu lassen. * Hilft großartig als unerreichler „Inserten' Todter''.! Wahrlich! Hauptplatz 8 Qilli Hauptplatz 8 empfiehlt weisse, rote und schwarze Dalmatiner Weine und versendet Muster auf Wunsch unentgeltlich. Weisser und roter Dalmatiner Wein wiid in Haschen von 10 15 u. .0 Liter zu 1 K per Liter inklusive F.asehe franko zuge.and», bei Autträgen von 56 Liter aufwärts bedeutender Preisnachlass. Schwarzer Dalmatiner Wein ^Plavac 1 r Blutarme wird zu 5 Flachen um K 4.<»0 franko zugesaodf. Deu vereinten Bewohnern der Siadt uud allernächster Lmgebung wird der Wein von 5 Liter aufwärts ins Heus gestellt. Für d. Echtheit der Weine wird garantiert. Die Preise sind entsprechend. Gleichzeitig wiid in der Weinstube auch kalte kiiche bts.ens ■' •: Drucker, Verleg«, Herausgeber. BerrinSbuchdru^etcl .Sclel» >« iW Ksttife aber .,iiur in t Gonubitz: Franz Knpnik. Hoebenexg: Fit. Zottl. Cilli: Anton Feijen. Fiiedr'th Jakowitieh. Milan Hnicvar. Anton Kolenc. Joxef Matif. Peter Maydic. Gcmisclit-w»ren[re«ch&f: Mtrkor. Franz Pefnik Max Raoscber, Adler- Apothtke. RanziDgr-r & Hsinigmann. Johann Ravnikar Otto Scbwarzl A Comp. Apotheke z. Marisbilt. Josef Srimz. Gnstav Stiger. Horvath & Loibn(r Viktor Wogg. Franz Zanggcr. Krasslan: Josef Pauer. Anton Plaskan. HrnstnÜTC: P. Banerheim. Joeef Woik. Lnufen: F. H Petek. Liehtenwald: Ludwig Smole. M.TUsser: And EUbaeber. Carl Uerroann. Montprei«: ILJ*s*bini«k. Ludwig Sthersichtrko. Obel'bnrg: Jakob Boiie. Franz Schart. Pöltscbach: Ant. Schwelt Prasaberg: Leop. Vakic. Rudolf Pevei. Pristova : Ed. Snppanz. Marin Suppaoiz. Rann: Franz Matheia. lnnchpnw. Rann I Jo»'f B"lti». Johann l'ir.teri«. Ursie & Lipcj. Sach»enfeld: AJ. fiiM Adaibert GloboÄuk. J. Kra««owin. Vinzenz Kvcder. St. Georgen : F. K«ü«l Saehf)!. J. Annui». J. F Schesch -rk«. St Paal: X.Zaaier 4S Trifail: Franz Ivan Kramtnfr. Joset Mali koste. Josef Moll. Johann Müller. Wflttenstein: Ant J Josef Teppei. Wöllan: Carl Titehkl. Jonef WnttL F2r die Schriftl.Uung verantwortlich: «utdo Sckidlo