—------_______________„______________.__________________________________________^. "l^i««. »^.!l,^^?,^.°»,,»^>H «^'N,'«"'i,:^ Donnerstag, 2U. August. >""» "^H?^.?''«'!!'^.^"'""" 1885. Amtlicher Theil. «ln ^' k' und l. Apostolisch? Majestät haben mit ^"höchster Entschließung vom 9. August d I. ben de«?n '" ^ltle Simeon Stau it zum Dmxherrn llfr t'^Niatcapitel« in Pagn allerqnädigst zu ernennen ^"^- Conrad-Eybesfeld m. i). «ln ^' k' und k. Apostolische Majestät haben mit A"y°chster Entschließung vom 9. Angust d. I. den u, ?pllator und Mansionär bei der ErzPfarrkirche in «loe wiatthäus Vogovic zum Domherrn des Kl'the- "ltaftuelz in Veglia allergnädigst zu ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld m. i>. An° ?/- l- und l. Apostolische Majestät haben mit «uerhöchster Entschließung vom 29. Juli d. I. den ^»"ordentlichen Professor Dr. Franz Riller von u^"'chkt zum ordentlichen Professor der Statistik reck, » allgemeinen und des österreichischen Staats-erm.. "" der Universität Innsbruck allergnädigst zu "l""ln ^^ Conrad-Eybesfeld m. i,. ^^ ^Finauzminister Hal denFinanz«Obercommissär s^°" Sulnuda zum Finanzsecrelär und den Finanz» ^^'?Wr Joseph Svoboda zum Finanz Oliercom. elna ^ ^" Bereich der Finanzdireclion in Laibach Nichtamtlicher Theil. Frankreich und England vor den Wahlen. Sla «^ pallamelüarischen Vertretungen zweier großer iekt, Europa« stehen vor ihrer Neuwahl; i» den »7"'ucht Tagen wurde die Session der französischen h°u?^ ^schlössen und jene des englischen Unterer . ^endigt. Diesseits wie jenseits des Canals glue.. . '° letzte Session, welche die Abgeordneten der ^"wartlgen Legislatu, Periode erledigten, und bald einem^ französischem wie auf britischem Boden von Liir^ ^"^ beider Reiche bis zum anderen der bunte tauml» Wahlbewegung, des beginnenden Wahl-EntN "tönen. Und zwar eines Wahllampfes, dessen MlH 6 und endliches Ergebnis in der f,an-teich,? "tepublik ebenso wie im dreieinigen König-besitzt '^^ ""^ besonders hervorragende Bedeutung voNf^A Jahre 1881 ""^" ^r beherrschenden, macht-" ^etsöulichkeit Gambettas gewählt, sah sie das mi» so viel Pomp und Geräusch in das Leben getre-wn' Cabinet nach kurzem Bestände an der durch Gam-lirlla mit herausforderndem Ungestüm und verletzendem Eigenwillen auf die Tagesordnung a/setzlen Resor-mierung der Kammer, dcs Senatrs und der Präsidentschaft scheitern. In unnatürlich rascher Anfeinlinderfolge erschienen nun die Ministerien Frsycinrl, Duclerc, Feny und Vrisson auf dem Plane. Ferry galt als der eigentlich berufene Nachfolger Gambetlas. Nachdem diese Politik von einer erdrückenden Mehrheit der Kammer verurthrilt worden, ließ sich Brisson nach langem Widerstreben zur Uebernahme des Minister-Präsidiums bewegen. und die Vereinigung aller Re publikaner war die Devise, unter der er sein Amt antrat. Diese mindestens annähernd? Einigkeit aller republikanischen Gruppen in den politischen Haupt« fragen herzustellen, schien ihm bis in die jüngste Zeit hinein gelingen zu wollen. Aber die ungeschickten Herausforderunge« Clcmenceans nöthigten Brisson endlich zu einer ausgesprochenen Stellungnahme anlässlich der Debatte über Fenys Colonialpolitik, und nun sielen die extremen Parteien und derrn Wortführer im Parlamente wie in der Presse wie wüthend über ihn und sein Cabinet her. Diese blutrünstige Verfolgung hält noch an und wird über die am 4. Oktober vor sich gehenden Neuwahlen hinaus anhalten. Diese Wahlen werden nun die hochwichtige Ent« scheidung darüber bringen, ob es dem Ministerium Brisson und der zu ihm haltenden gemäßigt republikanischen Partei gelingen werde, eine geschlossene Majorität in der nruen Kammer zn gewinnen. Von dem Ausfall dieser Entscheidung hängt die Gestaltung der inneren und äußeren Politik Frankreichs in der nächsten Zukunft ab. Genau dasselbe gilt von dem Ergebnisse der für den November d. I. bevorstehenden englischen Neuwahlen hinsichtlich der Gesammlpolilik Großbritanniens. Liefert die Wahlcampagne ein dem Cabinet Salisbury günstiges Resultat, dann hat man sich einer entschiedenen Wahrung und Befestigung der Machtstellung Englands in allen Welttheilen zu verfehen. Hinsichtlich Egyptens hat das gegenwärtige Tory-Ministerium erst vor einigen Tagen Elklärungcn abgegeben, die sich in ihrer Entschiedenheit und ihrer Loyalität gegenüber den anderen in Egypten interessierten europäischen Staaten sehr lebhast von der Haltung und den Kund' gebungen des Cabinets Gladstone unterscheiden. Und was die central-asialische Frage betrifft, so legte Lord Churchill im Unterhause das indische Budget vor und erklärte, dass der im Monate März veröffentlichte Voranschlag durch die Vorgänge an der afghanischen Grenze umgestürzt wurde. Seitdem hätten sich die Ausgaben durch die Verstärkung der Armee u. s. w. und durch Eisenbahnbauten um 3«/,„ Millionen vermehrt. Für das. nächste Budget sei gleichfalls eine Vermehrung der Ausgaben erforderlich. Die indische Negmuug habe soeben einen sorgfältig ausgearbeiteten Plan zur Verstärkung der Nordwestgrenze eingesandt. Außerdem müsse auch das Heeresbudget in der Zukunft erhöht werden. Eine Reserve von 22 700 Mann eingeborner indischer Armee sei in der Bildung begriffen. Weiter werde das stehende indische Heer durch 3900 Mann Cavallerie und 4550 Mann Ghorka-Insanlerie verstärkt. Die ringeborne Armee soll mit Marlini'Henry'Gewehren bewaffnet und die indischen Häfen durch Torpedos und Kanonenboote geschützt werden. Insgesammt würde dies zwei bis drei Millionen Pfund Sterling per Jahr erfordern. Die Vermehrung der eingebornen Armee erheische gleichzeitig eine Vermehrung der britischen Armee in Indien. Sodann griff Lord Churchill sehr energisch die Verwaltung Ripons und die Politik der vorigen Re-gierung an und theilte mit, dass die Negierung in der nächsten Session, ob sie dann im Amte oder in der Opposition sei, eine parlamentarische Untersuchung drs indischen Verwaltungssystems beantragen werde. Nach lebhafter Discussion wurde das indische Budget angenommen, die energische Politik der Regierung vom Unterhause also gutgeheißen. Gleichzeitig mit dieser Mittheilung über die viel« bedeutenden Erklärungen Churchills trifft eine von der „Rcvubliqne fran^aise" veröffentlichte Nachricht ein, der zufolge England mit China ein Bündnis abgeschlossen haben soll, dessen Spitze sich gegen Russland lehre. Die Grundlagen dieses Bündnisses sollen in Peking von Sir Robert Hart ausgearbeitet und in Tien-Tsin am 9. Juni, also am selben Tage unter« zeichnet worden sein, als der Friedensvertrag mit Frankreich. Um diesen Vertrag unterzeichnen zu können, habe Sir N. Hart China zu dem Frieden mit Frank« reich gedrängt, namentlich als der afghanische Conflict gefährlich geworden sei. Hiedurch erkläre sich auch, dass China ungeachtet der französischen Niederlage bei Lang'Son und des Sturzes Ferrys in der Kammer den Frieden unterzeichnete. Außerdem soll England alle Hebel ansetzen, um auch die Türkei zu einem ähnlichen Bündnisse zu veranlassen, und Sir Dlummond - Wolsf. der englische Specialgesandte, der sich auf dem Wege nach Con-stantinopel befindet, soll die Mission haben, die eng» lisch-türkische Allianz abzuschließen. Bestätigen sich diese Nachrichten des sonst ernsthaften französischen Blattes, so sieht man, dass sich England mit Rüstungen und Allianzen bis an die JeuMon. Die Sorge. bleich^ ^"rge war ein schönes, schlankes Kind mit Tie l«z ' ^ schwarzen Haaren umrahmtem Antlitz, zen U^" Lippen hielt es meist geöffnet, die schwär, in dielet hauten sorgenvoll, und leiner vermochte Kind n« ? zu sehen, ohne zu weinen. Das arme Ort l» A k"" Heim und wanderte ohne Ruh von bnld in >."' V"ld trat es in die Hütten der Armen, "nd ,., b" Paläste der Reichen. Es zeigte sich still Thüren ^°N, ^n j^der öffnete demselben seine Hnllit. 'c^"d dennoch, wunderbar genng, wer ihm ins grifft 3?"^! ward von unsäglichem Schmerz er-bkreEs"" ""k verlor sein einziges Kind, der an« Milchen »« Eigenthum, ein dritter ward von seinen linder , '^Nt; bei einem vierten missriethen die wiederum » ^ " lange vor der Zeit ergraute; der ssamli 6"'st unter Eheleute, oder einer aus l«3 dort, ""b aus's Kranteulager geworfen und ^"ndert ? ?"^ ^hre gefesselt. Die Leute sahen ver« lvoher an 3" r °"«U"d vermochten nicht zu begreifen. "Hl. dnl« c-k''? Ungemach .^„„e,,; sie wussten Eorg'e a)»«^gelbst ihre Thüren der stillen, bleichen ?"!"'. N und sie selbst an ihren Tisch geladen '^ben N^ """ Kind kehrte bisweilen auf drm« k« auzaUl. zurück und erfuhr, welch entsetzliche Gaben "*selb" 3""' Dann vermied es lange Zeit, ein und U'wann e» kl 5" betreten. Doch einzelne Menschen * besonders lieb. so dass es sich nach diesen sehnte und nicht bemerkte, dass es sich allzu häufig bei ihnen einfand. Ueber diefe kam dann Unglück über Unglück, bis das forgenvolle Kind zum Wanderstabe griff und ihnen mit schwerem Herzen und feuchten Augen Lebewohl sagte. Stille pilgerte es seinen Pfad. ohne Vorwärtsstürmen, selbst ohne Eile, und dennoch gieng es schneller als der Bergstrom, schneller als der Westwind, und kehrte bei allen Menschen ein. Am schlimmsten war es, wenn es sich au Kinder anschloss und diese ihre Eltern verloren oder langwierige Krank-heilen erhielten, so dass deren hübsche kleine Gesichter ebenso bleich und fein wurden, wie das Angesicht der Sorge, nnd deren Augen ebenso dunkel nnd kummervoll, wie die der Sorge. Wenn die Sorge dies erkannte, weinte sie bitterlich und wollte auf lange kein Kind mehr sehen, ja wandte das Angesicht ab von da, wo Kinder spielten. Eines Tages lag die Sorge unter einem Npfel-baum und sah nach den kleinen Früchten mit den rothen Wangen, deren Anblick wohl erfreuen kann. „O, theuerer Apfelbaum," rief die Sorge aus, „gib mir solche rothe Wangen, dann würden die Leute mich weit f'kundlicher ansehen!" — ,Min," sagte der Upfelbaum, „hättest du hübsche rothe Wangen, so würde man dich nicht mehr mit so vielem Mitleiden empfangen nnd annehmen." Betrübt erhob sich die Sorge und zog weiter. Da kam sie an einen, von einem Flusz durchströmten Garten, dort sangen die Vögel schön, dass man allein vom Zuhören f»c»h werden »nnsste. ,.O, ihr lieb?,,, kleinen Vögel," sagt«' die Sorge, ..schenkt mir rur«»,, lieblichen Gesang, auf das« ich di- Mensch", damit erfreuen könne!" — „Nein, liebes Kind," antworteten die Vögel, «kämest du nicht so still und giengft so leise, so würden die Menschen dich nicht so bald vergessen uud würden bemerken, dass du die Sorge bist und Schmerzen bringst." Weiter pilgerte die arme Sorge und gelangte an einen großen Wald. Der duftete so berauschend, und leicht trat der Fuß auf das dichte Moos unter den Bäumen. Hin und wieder stahlen sich Sonnenstrahlen durch das flüsternde Laub, zitterten und tanzten hin und her auf dem Moose und vergoldeten die Welten Blätter. Das war herrlich anzusehen. — Die Sorge lehnte sich müde gegen einen Baum: „Hier kann ich ruhen, ohne dass jemand durch meinen Blick erkrankt." Da drängte sich ein Sonnenstrahl schmeichelnd durch das Laub, sah die schönen, dunklen Augen, stahl sich ein in dieselben, leuchtete klar auf in denselben und zog so ein in das Herz der Sorge. Der ganze Wald sah den wnndnbaren Schein in dem feinen Mädchenanllih, und ein Brausen von Freude und Bewunderung durchlief denselben. Aber die Sorge wusste nichts davon, das« sie schöner geworden, sie empfand nur den Sonnenstrahl warm und belebend in ihrem Herzen. „O, lieber Wald." rief sie laut, ..schenke mir einen emMe» von diesen tausend Sonnenstrahlen, so werde H 6 «altch werden!" — Da war es auf einmal todtenstM ,m Walde.' die Bäume sahen einander traurig a,^. der Sonnenstrahl verschwand aus dem Auge der Sorge, trat hinter eine Wolke und verbarg sich nnter den hohen Zweigen. „Armes Kind." sagte eine alte Eiche, „ei,, einziger Sonnenstrahl lieh dich allzuschön wer^ den; die Menschen würden dich weil mehr als zuttäg- Laibacher Zeitung Nr. 188 1520 20. August 1885. Zähne waffnel, um den eventuellen Kampf mit Russ-land erfolgreich ausfechten zu können. Sehr möglich, dass im heurigen Spätherbst, nach Beendigung der Parlamentswahlen in Frankreich und England, die Configuration der europäischen Politik ein ganz verändertes Aussehen bekommt. Inland. (Zur Kaiser-Entrevue in Kremsier.) Wie man der „Pol. Corr." aus Petersburg nuldet, wird sich in der Suite des russischen Kaiserpaares bei der Monarchenbegegnung in Kremsier auch drr Bruder des Kaisers, Großfürst Wladimir Aleksandrovic, befinden. (Kärnten.) Am 17. d. M. trat bekanntlich in Klagenfurt die vom Landesfträsidenten einberufene Enquete behufs Berathung von Mitteln zur Bekämpfung der Brantwcinpest zusammen. Den Berathungen wurde ein Expose zugrunde gelegt, das zunächst alle bisherigen behördlichen Verfügungen gegen den Ueber« genuss von Brantniem anführt und dann die Berichte der Bezirkshauptmaunschaften und Bezirlsärzte mittheilt. In der ersten Sitzung der Enquute bildete die Frage der Vrantweinbesteuerung den Hauptgegenstand der Berathung. Schließlich wurde ein Subcomitc gewählt, welches bis zur nächsten, am 11. September stattfindenden Sitzung einen diesbezüglichen Gesetzentwurf vorlegen soll, der nach Npprobierung der Enquöte an den Landtag geleitet wird. Ein Antrag, die Abänderung des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1881 anzustreben, wurde abgelehnt, da mit Rücksicht auf die galizischen Großgrundbesitzer in dieser Richtung vom Reichsralhe nichts zu erwarten sei. (Holzhändlertag.) Auf Initiative einer ga« lizischen Firma werden in Wien demnächst Berathungen der österreichischen Holzproducenten bezüglich der zum Schutze der heimischen Holzproduction gegenüber den neuen deutschen Holzzöllen zu ergreifenden Maß» regeln stattfinden. (Kroatien.) Das an die Mitglieder der kroatischen Regnicolar-Deputation zur Versendung gelaugte Einberufungsschreiben hat folgenden Wortlaut: „Trotz des Umstandes, dass durch verfchiedene Zeitungen die Nachricht verbreitet wurde, der Präsident dieser Deputation, Herr Nikolaus Krestit, habe sein Abgeord' netenmandat niedergelegt, wird die kroatische Rea« nicolar-Depulation — jedoch nicht am 27., sondern am 31. August d. I. — ihre Berathungen in Ngram aufnehmen. Der Grund dieser Verschiebung liegt einzig in der Abwesenheit mehrerer der Herren Mitglieder von ihren Domicilen." Dieses Einberufungsschreiben ist vom Präsidenten des kroatischen Landtages Mirko Hrvat unterfertigt. (Aus Bosnien) wird kroatischen Blättern gemeldet, dass eine aus 200 Mitgliedern bestehende bosnische Deputation zur Begrüßung des Kaisers gelegentlich der Pozegaer Manöver unter Führung von Fazli Paöil° oder Beg Kapetanovil! erscheinen und gleich' zeitig um die definitive Annexion Bosniens bitten werde.________________ ________^^___________ Ausland. (In Russland) wird die Entrevue von Krem» sier genau so beurtheilt, wie in Oesterreich und Deutschland. Nach der „Pol. Corr." wird russisch - officiös versichert, dass die Begegnung der beiden Monarchen feine besondere politische Bedeutung haben wird, und dass es die Thatsachen übertreiben hieße, wenn man in dieser Entrevue etwas anderes, als ein Zeugnis des guten, zwischen den Monarchen und ihren Völkern bestehenden Einvernehmens erblicken wollte. Da aber die beiden Souveräne von ihren Ministern der auswärtigen Angelegenheilen begleitet sein werden, ist es selbstverständlich, dass. obgleich der Zweck der Zusammenkunft nichts als ein Act der Courtoisie ist, die Monarchen fowie die sie begleitenden Staatsmänner nicht werden umhin können, in ihren Gesprächen auch gewisse politische Fragen zu berühren und namentlich die Haltung zu erörtern, welche für den möglichsten Schutz des allgemeinen Friedens nothwendig ist. Vnn solchen Elörterungen bis zu einer von mancher Seite vorausgesetzten Verständigung über die Neutralität Oesterreich-Ungarns und Dfutschlands im Falle eines englisch-russischen K'ieges ist sicherlich ein weiter Schritt, unlsomehr, als man russischerseits ernstlich hofft, einen folchen Krieg z,l vermeiden, andererfeils angesichts der gegenwärtigen Beziehungen Russlanos zu Oesterreich.Ungarn und Deutschland nicht voraus' zusetzen ist, dass im erwähnten Kriegsfalle ein Bruch der Neutralität seitens der genannten Mächte zu besorgen wäre. (Telegraphcn-Congress.) Nach dem letzten Telegramm über die Verhandlungen des internationalen Telegraphen-Congresses in Berlin inbetreff der Ermäßigung der Depeschengebinen dürften die österreichischen Vorschläge, wonach anstatt des jetzt geltenden Systems der Differential-Taxen die Staaten innerhalb ihrer Linien feste Terminal-Taxen derart einführen, dafs diese Taxen für die aus verschiedenen Staaten einlaufenden Telegramme gleiche sein sollen, zur Annahme gelangen. (Aus Berlin) erfährt das „Journal des Dc-bats" telegraphisch durch seinen eigenen Correspondenten, dass die Reichsregierung entschlossen sei, die deutsche Flagge auf den Carolinen-Inseln aufpflanzen zu lussen und die Besitzrechte Spaniens, welche dieses niemals zur praktischen Geltung gebracht habe, bchreite. Es sei nothwendig, die deutschen Niederlassungen auf den Inseln des Stillen Oceans zu beschützen, und die Caroline» Inseln seien der Schlüssel zu diesen Nieder-lassungen. (China und der Vatican.) In Londoner Berichten wird neuerlich gemeldet, dass zwischen dem Vatican und der chinesischen Negierung Verhandlungen über die Anknüpfung directer diplomatischer Beziehungen geführt werden und sicherlich zu dem gewünschten Ziele fiihren werden. Italien fördere dieselben nach Kräften. Dagegen seien die Behauptungen der „Rcpublique Fran^aise" und anderer französischer Blätter von einem angeblichen antirussischen Bündnisse zwischen England und China erfunden. Das zwischen den beiden Ländern bestehende gute Einvernehmen könnte allerdings unter Umständen mit Beziehung auf einen bestimmten Zweck noch mehr hervortreten, aber gegenwärtig habe es seinen Charakter noch nicht geändert. (Egyp ten und der Sudan) Nach einer der „Pol. Corr." aus Cairo zugehenden Meldung arbeitet der Minister des Krieges und des Innern, Abd-el-Kader Pascha, einst General-Gouverneur des Sudan, gegenwärtig mit Hilfe eines dortigen Literaten an einem Manifest, in dem er die Nothwendigkeit betont, den Sudan für Egypten zurückzugewinnen. Abo el-Kader Pascha, erklärt es auf sich zu nehmen, ohne jede fremde Hilfe den Sudan wieder zu erobern, wenn nB ihm freie Hand lässt und die hiezu erforderliche'' Mittel gewährt. Es heißt, dass dieses Elaborat '" Druck gelegt und unter der arabischen BevöllerUi'ss verbreitet werden soll, um für diese Idee StiMNNM zu machen. (Afghanistan.) Nach einem Telegramme i»?' „Daily News" aus Simla find 3000 Arbeiter bei de» Befestigungsarbeiten von Herat beschäftigt; an TlU^ pen befinden sich dort l2 000 Mann. Der Standard' Correspondent in Teheran spricht die Befürchtung «»"' dass ein? Empörung unter den Turkmenen sich v"l' bereite, da die Russen den Einfluss der HauPtlM gebrochen haben und die Einnahmen der letzteren d»lO die Unterdrückung der Plünderungen geschmälert sM (Brasilien.) Das Kabel meldet aus Nio °l Janeiro in lakonischer Kürze, dass das gesammte bra^ lianische Cabinet infolge der feindseligen Haltung A> Kammermajorität seine Demission gegeben hat. ^ und in welcher Beziehung der Rücktritt Ioao Anto^ Saraiva's, der erst seit Mai am Ruder war, mit t>e Sclavenfrage steht, ist aus der kurzen Depesche M zu ersehen. Eine Thalsache ist es jedoch, dass l'^ die brasilianische Deputiertentammer gerade jetzt ^ eii,em neuen Gesetzentwürfe zur Sclaveu-Emancival>" befchäftigt. Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben dem AusscM der vereinigten Feuerwehren des politischen Ve^"° Scheibl's in Niederösterreich behufs Gründung e>'^ Fonds zur Erhaltung und Erweiterung der Fe^'' Signalleitung in dem genannten Bezirke einen Veit>^ von 200 fl. aus Allerhöchsten Privatmitteln all^ gnädigst zu bewilligen und zugleich zu gemhmigcll ß ruht, dass der zu gründende Fonds die VenemnN'ß' „Kaiser-Franz-Iosefs-Fonds" führen dürfe. — (Fiaker-Scharfsinn.) Der sechste Iah"^ tag des Ministeriums Taaffe brachte Verschiedene Einze'" heiten und Episoden aus den ereignisoollen Tage" Erinnerung, als das alte Ministerium bereits geg"^ und das neue noch nicht gekommen war. Ix den ar'". kratischen Kreisen der Residenz wurde bei diesem Anm! . auch die Geschichte des Fiakers des Grafen Ta«"« wiederholt und viel belacht. Als Graf Taaffe «>< Innsbruck nach Wien berufen wurde und seine ll'w Handlungen wegen der Bildung eines Cabinets stets t>e Abbrüche ebenso nahe waren als dem Gelinge», ", diente er sich auf seinen Entdeckungsfahrten nach ^. nistern stets eines und desselben Fiakers, welcher i" ° Nähe des Hotels Postiert war, in welchem der kilnH Ministerpräsident sein Quartier aufgeschlagen hatte, ^ .^ Taaffe hatte endlich sein Cabinet gebildet, da w'^ -ihm, bereits in der Wipftlingerstraße — ein Ma""^ meldet, dessen Name ihm gänzlich unbekannt war ^ Minister war nicht wenig erstaunt, als bei ihm "" ein Finanzmann mit einem Projecte zur Herstellung . Valuta, noch ein Privat-Staatsmann eintrat, sA" « sein Fiaker. Dieser erzählte nun mit betrübter M" , dass er ohne Portefeuille — oder eigentlich ohne P^ „ sei. Er sei bloß der Kutscher seines Herrn gewesen ,'' ! habe seine Stelle verloren. Für ihn gebe es nur l>" ! Ausweg. Er wolle Geld aufnehmen, um einen eleg"" „ ! Wagen und Pferde zu taufen, und wenn er der st lich herbeirufen, und dann müssten sie weit über ihre Kräfte ertragen! Du musst ohne Glanz und ohne Wärme leben! Langsam fiel eine Thräne nieder auf den Boden zu den Füßen der Sorge; diefer sandte seinen süßen Duft empor und flüsterte Dank für den Thautropfen. Immer weiter pilgerte das ruhelose Mädchen und kam an einen großen, stillen See. Kein Lüftchen rührte sich, nur der Mond glitt über das Wasser, und dieses selbst lag im Schatten, aber rings um diesen zogen sich rosenrothe Streifen durch das Wasser, und hin und wieder blinkte ein Stern auf der stillen Fläche. Die Sorge tauchte ihre feine Hand in den See und legte sie an die Stirn. Nichts rührte sich. nur der Mond glitt über» Wasser und flüsterte: „Gute Nacht! Schlafe ohne Träume! Vergiss, was dich bedrückt!" Sie schaute ihm lange nach und sagte seufzend: „Ein< mal habe ich im Walde Ruhe gefunden, einmal mit dem Sonnenstrahl im Herzen vergessen, was mich drückte; das ist vorbei!" Versunken in Träume, starrte das Kind wieder in den See; kühl wehte es von diesem empor, und in den Wogen desselben schaukelten Da sah die Sorge ein rölhliches Licht in den See fallen, da« größer und klarer als die Sterne, fortfuhr, durch die Nacht zu leuchten Als sie die Augen aufschlug, bemerkte sie, dass das L'cht von einem Häuschen am Ufer kam. Dieses war von dichtem Grün umrankt, und nur von einem Fenster m,t Spitzbogen, welches offen stand, fiel der Lichtstrahl heraus. Wie wunderlich! dachte die Sorge; hier war ich noch nie und dennoch wacht dort jemand. Sie schlich zum 6rnft«r hin; dmt ^aß rin ^h, schöne« Weib mit schneeweißem Haar; dasselbe war gekleidet in ein langes, faltenreiches Gewand und um das Haupt trug es ein feines Halstuch. Es schrieb steißig und mit sicherer Hand in ein großes Buch. Fest und streng lag eine tiefe Falte zwischen ihren Augenbrauen. Aber um die feinen Nasenflügel und Lippen spielte ein Zug lieblichster Weiblichkeit und edelster Herzensgute. Die Sorge stand versunken in Betrachtungen, da schauten zwei wunderbcn schöne graue Augen sie ruhig an, und eine tiefe, klangvolle Stimme sagte: „Tritt nur näher, mein Kind, ich habe schon lange auf dich gewartet !" Sogleich trat die Sorge ein — dergleichen Worte hatte sie bisher nicht vernommen. Da fühlte sie sich von weichen Arn,«n umschlungen, sie wurde ans den Schos« gelwmnm, und gekiisst, nnd das seltsame Weib sagte: „Liebe Sorge! Du warst es, welche mich finden musste, ich dmfte dich nicht aussuchen, denn ich komme nie urlgerufen. Ich bin die Mutter Geduld, und ich sitze hier und grüble und denke. Vom See he» ver, nehme ich jede Stimme, die mich ruft. Oft bin ich deinem Pfad gefolgt, aber leider nicht immer." Die Falte in der Stirn wmde tiefer. Die Sorge bara ihr Haupt an der mütterlichen Brust. „O bealeite mich immerdar!" bat sie leise. „Mein Kind wenn du m,ch rufst, bin ich bei dir. und uist du müde so komm' nur zn mir. Ich habe das B»,ch des Lebens zu schreiben, also habe ich gar viel zu thun." Die arme kleine Sorge blieb die ganze Nacht bei der Mutter Geduld, und am nächsten Morgen wandelte sie gestärkt weiter. Da stand die ganze N^ll im Blumenschmuck und Grün; es war im H^bst. Die Sora/ sah auch di? Mohn- und Kornblumen und dachte: „Ihr Armen! Jetzt blüht ihr so munter " ! freut euch der Sonne, und heule vielleicht l"A ^ schon gebrochen werden!" Dort stand ein tiM^ Mädchen aus dem Felde und mähte ebenso rasa) ^ drei Mänmr. „Guten Morgen, Bleichgesicht!" "^ schelmisch. „Komm' her und hilf mir." M't v'^, Worten kam sie herbeigrspmngen, und die blaue» """ lächilten wie der Sonnenschein selbst. hjl ! „Wer bist du?" fragte sie erstaunt, als l^ ^, s dunklen Augen der Sorge sah: „Ich bin die ^/^ und muss ewig wandern; doch wer bist du^ «^ „Ich bin die Arbeit, wie du wohl sehen la" j, Erkennst du nicht, wie gesund ich bin und welch' hj, Arme ich hab??" Mit diesen Worten nahm '" jh> Sorge wie ein Kind auf den Arm und lief "^hel über das ganze Feld und lachte und saug dazu- ^, das Gesicht der Sorge flog jetzt ein leichtes Oll ^ und lächelnd bat sie: „Gehe mit mir; ich dar>„ ^ ausruhen und sehne mich doch so sehr darnach ^^ ^ „Das lässt sich nicht thun. lieb' Schwestercl)"'' ^. z ich muss schlafen, um am Tage wieder frisch ^ h t Ich bin stets unterwegs, ich muss lustig """ ^, sein, aber wenn ich immer in deine Auge» ^ch müsste, würde ich mich entwöhnen zu läch"'^ ^d? wenn du mich rufst, werde ich kommen, und A ^h bleiben, wenn du gehst, um die Gesichter »"leo" zu machen." ^^'' Weiter schritt die Sorge in den leuchtenden -"^.,t und durch die weite Welt. Aber Geduld u",^^' hielten Wort und wurden ihre treueste" A'"c, a"' Ost versammelten sie sich am Abend '"' ^>' '" See nnd lasen im Buche des Lebens oder M> i demselben. __________ ^ ^^acher Zeitung Nr. l88 1521 20. August 1885. undschaft des Ministers gew'ss sei. dann sei seine der? «ks^ett. Mit wachsendem Staunen erfolgte ^./""'Nerpräsident die Rede des kühnen Mannes. feuM /'" ^ 6"bes Vertranen in sin Minlslclpurte. lvM ^^' ^"^ kr seine ganze Existenz darauf stellen "le. Wer Mensch" — rief er schließlich aus — Min n chie^' wenn ich nach zwei Monaten nicht mehr ^ ">'^bin? Sie stecken dann in Schulden n„d sind de« r Wert der dem Dome W>«, ""' sachlichen Geschenke und Stiftungen ist °"ll "'cht eingeschlossen. ^3 d m>^'" Erdbeben im Ekuador.) Am todte m ^6°"" der seit mehr als einem Jahrhundert alsl, ,^"^^" Cotopary plötzlich Feuer auszuwerfen, und «fb>, U^"' ^ mächtige LaUaströme über die Um« irdi?« ^"brend des Ausbruches erhob sich ein unter. c>„ '^° furchtbares Rollen, der ganze Voden wankte. Ansi >!! ^^^"' "ss"ete sich die Erde. und kleinere ist ' """gen verschwanden. Die volkreiche Stadt Chimbo It '" Schutthaufen, nur einige auf der Anhöhe ge-Todll« s ^" lind stehen geblieben. Die Zahl der Ubtis! < unbekannt, doch dürfte dieselbe 1000 wohl lietw?. " ^" Erderschiltterung wurde auf 100 Meilen selbe ^ ^3 Getöse war so groß, dass man duö-sl...'" ^uyoquil. 130 Meilen von dem Vulkan ent« '"> hörte. den ^t^^"^ Curiositlit) gelangle jüngst in D'ese^b des Shmitsonian Institut in Washington, sich ^ btsteht aus einer enghalsigen Flasche, in der Gsf sroßer Krebs befindet Dieser in so sonderbarer guf^.nlchaft befindliche Wasserbewohner musste durch War >. 'c" ^^ hasche gelangt sein. als er noch so klein pfen k " °^^ ^"^ durch den engen HalS schlü-lpätet °?1^ ^"^ ^"^^ Anwachsen verhinderte ihn dann "Milt '^ Behälter wieder zu verlassen Diese Cn-lkl'tn vl I"^ zwischen einer aus Baltimore eingetrof. ' «uslernladnng ausgefunden. I" ei^ ^enn die Frau nicht zu Hause ist.) a«f .""' Hause nahe eiuer Kaserne. Die Gnadige ist ^r D"" ^""de. Der Hausherr kommt unvermuthet in che„> ^"""""^ ""^ b""le "nd sagt dem Stubenmäd-<>„ ^ "' '^^n Sie mir rasch einen Knopf hinten l"deni w ' ^°^ ""' Ilh bin zu einem Souper ge baust», '" bringt "ach zwei Minuten den Frack, der ^ouwv ^pft hi""» und eilt von dannen. — Beim ^achtet ^°^ Heiterkeit. Man zischelt, lacht und be-^krann ^^"' des Hausherrn mit unverhohlenem U"Nt >?^ ^""" hatte sich nämlich in der Dunkelheit un d,n? ^"en Kn^f heg zwanzigsten Iägerbataillons " urack genäht. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Personalnach richt.) Wie wir aus verläßlicher Quelle erfahren, hat Se. Majestät der Kaiser d?„ Oberlandesgcrichtsrath Herrn Koievar zum Prä-sii,enten des k. l. Landesgerichtes in Laibach zu ernennen geruht. — (Die Erforschung deS unterirdischen Laufes der Poil) dürfte im heurige» Jahre kaum einen wesentlichen Fortschritt machen, weil d.e Witterung dm Unternehmen nicht besonders günstig ist. indem fast lllluiöchentlich starte Gewitterregen die Arbeiten Hinbern. Wenngleich der neueröffnete Theil iu der Pivka°Iama nur ein gerinsügiger ist, so wurden doch wertvolle Er« fahrungeu gesammelt, welche das Karst.Comite des österreichischen Touristen - Clubs hoffentlich publicieren wird. weil diefelben für die Entwässerungsfrage der lrainlschen Kesselthäler sehr wichtig sind, für die es an praktischen Erfahrungen nur wenig Materiale gibt. Es ist das erstemal, dass ein solcher unterirdischer Flusslaus zu verfolgen versucht wird, um denselben dauernd offen erhalten zu könne». Bet dieser Gelegenheit »un kamen die Ursachen der Stauungen zutage, welche dem Abftnsse hinderlich sind. Dieselbe» bestehen in Anhäufungen von Schutt und Deckenbrüchen sowie in Verengungen, durch welche das Wasser nur bei enormem Drucke ziemlich rasch abstießt, sowie schließlich in Verlegung von solchen engen Stellen durch Deckenblüche. Alle diese Erscheinungen konnten in der Pivkcl-Iama beobachtet weiden, und man kann daraus auf die einzige rationelle Art und Weise schließen, die in Anwendung kommen muss, um diese Hindernisse zu bewältigen, und diese ist die Durchstechung der Barren, wodurch das dahinter aufgestaute Wasser abgeleitet wird, so dass die Hühlengänge, die oft im rechten Winkel plötzlich abbiegen, frei werden, wornach durch Sprengungeu an der Decke nachgeholfen werden kann. Es zeigt sich, dass die Arbeit durchführbar ist, aber bedeutendere Mittel erfordert, als solche dem Karst' Eomile für heuer zur Verfügung stehen, sowie dafs eine genaue Aufnahme sämmtlicher zugänglicher Höhlenräume und Dolmen erforderlich ist, um deren Zusammenhang durch Eiutragung in Karten in großem Maßstabe ersichtlich machen und die zu verfolgende Richtung bei Eintritt von Gabelungen erforschen oder mit größerer Wahrscheinlichkeit verfolgen zu können, als jetzt, wo hiefür keinerlei Anhaltspunkte vorliegen, als leere Muth« maßungen und die höchst unverlässlichen Angaben der localen Grottenführer. die zumeist nur einzelnen Höhlen, und diese kaum in allen ihren Theilen kennen. Schon diese Erfahrungen über die Art und Weise, wie gearbeitet werde» muss, und über die nöthigen Behelfe, um rasch und sicher vorgehen zu können, ist die von, Karst«Comitö für heuer aufgewendete Summe wert, und diefelbe wird im nächsten Jahre manchen kostbaren Zeitverlust ersparen und die Inangriffnahme der dringendsten Arbeiten in Pla« nina. Zirlniz und Natschna ermöglichen, die so ähnlich mit denen in der Pivka Iama sind. dass die heurigen Studien für die sämmtlichen Kesselthäler verwertet werden können. Am Erfolge ist nun nicht mehr zu zweifeln, wenn die Mittel zu beschaffen sind, die beiweitem nicht in dem hohen Maße erforderlich sind. als manche Pes. simisten glauben. — (Wahrheit oder Erfindung.) Die Herren vom „Laibacher Wochenblatt" mühen sich in dessen jüngster Nummer im Schweiße ihres Angesichtes ab, um den Beweis zu erbringen. „Ljubljanski List" habe in der That Sr. Durchlaucht den Prinze» Ernst Windisch» Graetz als einen „ganz ungeeigneten" ReichSraths» abgeordneten bezeichnet. Das ..Wochenblatt" beruft sich hiebei auf den in Nr. 140 des „Ljubljansk! Lift" er-schienenen Artikel ,M owatizöi« (Am Wendepunkte), in welchem ausgeführt wird. weshalb die unterkrainischen Wähler sich für activ thätige Abgeordnete entschieden haben. Abgefehen davon, dass in dem fraglichen Artikel der Name des Prinzen Windisch-Graeh nicht mit einer Silbe erwähnt wird. vermögen wir den gewaltsamen Deductioueu des .Wochenblatt" nicht zu folgen. Und eine gewaltsame Deduction ist es gewiss, auS dem Umstände, dass im Artikel „Am Wendepunkte" die aus der Wahlurne hervorgegangenen Ab« geordneten alS solche bezeichnet werden, die für die localen Wünsche und Bestrebungen Unterkrains ersprießlicher wirken können, den Schluss zu ziehen, der Gegencandidat sei überhaupt „ganz ungeeignet". Dass „Ljubljanski List" solchen, ihm vom „Wochenblatt" in nicht gerade gentlemanliker Weife imputierten An« sichten niemals gehuldigt hat. geht aus seiner Hal. tung anlässlich der Ergänzungswahl in den Ober-krawer Landgemeinden so klar hervor, dass wir da« rüber wohl kein Wort mehr zu verlieren brauchen. — Was die Erwartung des «Wochenblatt" anbelangt, die »Laibacher Zeitung" werde den gegen das „Wochen« blatt" erhobenen Anwurf tendenziöser Erfindung widerrufen, bedauern wir, aus dem oben ausgeführten Grunde dieser Erwartung nicht entsprechen zu können, sowie wir uns auch nicht veranlasst finden, dem „Ljubljansti List" die vom „Wochenblatt" gewünschte Verwarnung zu er-theilen. Schließlich überlassen wir es getrost dem gesunden Sinn unserer Leser, zu beurtheilen, auf welcher Seite Wahrheit und auf welcher Erfindung zu fuchen ist, — (Bau der Reitschule.) Mit dem Bau der Reitschule des hiesigen Reitschul. Vereins wurde kürzlich auf dem der lrainischen Vaugesellschaft gehörigen Baugründe auf der Vertaka, in der Ecke zwifchen der Triester» und Rosenbacherstraße. begonnen. Der Bau. welcher von der krainischen Baugesellschaft ausgeführt wird, ist weit über die Grundmauern vorgeschritten und soll noch vor Beginn des Winters unter Dach kommen. — (Auslosung der Geschwornen.) Fur die dritte Schwurgerichtssession beim Laibacher Landes« als Schwurgerichte, welche am 14. September bezinnt. wurden folgende Herren als Geschworene ausgelost: Als Hauptzeschworene: Albin Achtschin, Haus« besitzer in Laibach; Victor Cantoni. Handelsmann in Laibach; Alois Dekleva. Grundbesitzer in Adelsberg: Franz Doberlet, Möbelhändler in Laibach; Mathlas Finzger, Landwirt in Presenach; Franz Goli. Handels» mann in Idria; Georg Grampovkan. Handelsmann in Oberlaibach; Johann Hafner. Gastwirt in Laibach; Victor Hönigschmidt. Fabriks Buchhalter in Laibach; Bartholomäus Iansa, Mühlenbesitzer in Mojstrana; Bartholomäus Jans'a. Handelsmann in Drenova Gorica; Josef Krizaj. Inspector in Laibach; Georg Kuniik. Hausbesitzer in Laibach; Franz Lavrlt, Handelsmann in Nakek; Freiherr Heinrich von Lazzarini. Herrschasts. (Nachbnxt verboten > Manuela. wmimi! Iwll Max von Weihenthulu. <24. Fonsehnng.) Von N^"'^ aber täuschte sich Sir Emil. Madame ^laen l-n?' '"achte ihn schachmatt, und Manuela's ^"Hteteu. "iknia'lz "^ ls nochmals. Emil! Ein Ros^n «ibt Ich bin M'^^t' dass ich trotzdem Uülerliegfl, werde, wninu E^me von Waldau nicht gewachsen. Ah. da H'n a.satu,j Claire, der «lückliche! Ich muss auch "ufe'l lnl^n- Nicht alle Taae fällt emem armen '^"«llickzu." ^"segaz h Wianuela. versuchen Sie es. die Ehre der ^elte Molten, "nd übernehmen Siedle Partie". Schach ""Dame von Waldau. „Ich spiele zwar gut ^dtrmack^,.."" weiß, ob Sie mich nicht trotzdem l'l. Ich""s.'s^Neicht gelingt es mir früher oder sp«. ?"ch Eia^ ^ biel Entschlossenheit; Sie lölinen es . Per aefäN '''«.""""'' wenn Ihnen die Bezeichnung l'l!« ich ni^Vem, ich mir etwas in den Kopf sehe, «Nun?«,,?"" ab. bis es mir gelungen ist!" . Ez län <2^" Sie uns den Kampf beginnen!" ^n Ausdr..^ h°" '" dem Klang ihrer Stimme, in ^l)l. H if.'^" IUge. und Manuela begriff recht Mten und «^ W"l" eine tiefergehende Deutung . Die b'^ ""r der Partie Schach galten. ^ "iede? n. ?°""" ließen sich an dem Schach, "l'lle in, Vem 5 ^""ps begann, während lamlose ist ihrer schö.'en Geg« ""«. Wäbr-A l"^' sich Al^md., de Smnt^ """° " sri,,«. Augen bewundernd aus dem ungen Mädchen ruhen ließ, deren Kaltblütigkeit ihm imponierte. Er war so von Bewunderung erfüllt, dass er sich unwilllüllich niederueugte und einen Kuss auf die Stirn seiner Braut drückte, die lächelnd zn ihm emporblickte. Madame von Waldau sah Blick und Lächeln und beschloss, zu gewinnen um jeden Preis. Weshalb hätte sie ihie Feindin iriumphieren lassen sollen, die ihr ruhig und selbstb'wnsst gegcllilber saß, während in ihr alle Pulst' fieberhaft schlugen? Wie sie jenen Man» liebte und wie glücklich sie in seiner Liebe war! „Der Muller jenes Mädchens danke ich alles Leid. alle Schmach, welche im Leben über mich hereingebrochen sind. Wollte Gott, dass Manuela's Hochzeitstag bald bestimmt werde! Ich fasse es nicht, wie ich es so lange Jahre hindurch zuwege gebracht, so lange in Geduld zu warten. Ah, ein falscher Zug, Mylady!" fügte sie ihrem Selbstgespräche laut hinzu. „Nun ist dn Sieg mein!" Aber ihr Trinmph sollte sich als zu frilh erweisen. ..Schachmatt!" ries Manuela, sich erhebend, wiih-rnib ihre Augen hell aufleuchteten. „Ich wusste es ja, das« schließlich doch ich dei, Sieg davontragen würde!" Der in diesem Augenblick die Flügelthüren öffnende Diener meldete, dafs fervierl fei, und Manuela ergriff den Arm ihres Verlobten und lieh sich uo>l ihm nach dem Sprifesaal führen. „Manuela, du ahnst nicht, wie stolz ich auf deinen Erfolg bin!" flüsterte Alexander seiner jungen Braut zu, während er mit ihr durch die glänzenden Zimmer schritt. ..Diese angebliche Madame von Walda» halst dich. wie nur eine Giftschlange gleich ihr zu hasse,, fähig ,st!« ..Ich weiß es. Seit ich zum erstenmale in ihre grünlich schillernden Augen geblickt, habe ich sie erkannt. Sie hasst mich mehr, als alles in der Welt." „Aber weshalb? Du hast sie doch niemals zuvor gesehen, ehe sie hier in Rosegg aufgetaucht, und hast ihr demzufolge keinerlei Leid zugefügt?" „Alexander, nicht immer sind es die, welche uns ein Leid angethan, die wir hassen. Nebenbei bemerkt, braucht der Hass gar keine besondere Begründung zu haben. Madame von Waloan und ich sind schroffe Gegensätze. Wir würden uns unler allen Umständen und Verhältnissen hassen. Wie sie darauf erpicht war, jene Partie zu gewinnen, so glaube ich, dass ich fürwahr vor Zorn gestorben wäre, wenn ich ihr das Feld hätte räumen müssen!" „Manuela, hüte dich vor ihr! Ich bin überzeugt, diese Frau beabsichligt dir ein Leid zuzufügen, ehe sie dies Haus verlässt. Ob sie dich um deiner selbst willen oder in Erinnerung an düine Mutter hasst, thut nichts zur Sache. Die Thatsache lässt sich nicht in Abrede stelle», dass sie dicht hasst — glühend hasst!" „Ich fürchte mich nicht vor ihr!" entgegnete Ma< nuela, den Kopf mit einer stolzen Geberde emporrich« tend. „Wenn es fo weit kommt, dass wir unS in offenem Kampse gegenilberstehen, dann kann es ihr ebenso gut geschehen, dass sie geschlagen wird, wie ihr dies jetzt bei der Schachpartie widerfahren ist- Dich kann sie mir doch nicht rauben, Alexander, und alle« übrige vermag ich zu missen, wenn nur du. nm ou und flüsterte ihr seine An.wort zn 'welcheVa,m.la's Anll.h v°r G ck e strahl?" li.fl. als si' <"> d,>r ged.'cktfn Tafel Platz nahm (Fortsetzung solgt.) Laibacher Zeitnug N«. 188 1522 20. August 1885. besitzer in Ilödnig; Vartholnmcius Lonöar, Grundbesitzer in Siegersdorf; Josef Okorn. Grundbesitzer iu Großlupp; Franz Oreschek jun., Handelsmann in Laibach; Martin Peruzzi, Grundbesitzer in Llpe; Lukas Pirnat, Grunde befiher in Tufstein; Ferdinand Plautz, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach; Johann Roger. Handelsmann in Lalbach: Alfred Rudesch, Hausbesitzer in Laibach; Bartholomäus Zitnil. Hausbesitzer in Laibach; Josef Schreyer, Hansbesitzer in Laibach; Josef Oetina, Glund» besiher in Lengenfeld; Friedrich Soß, Handelsmann in Laibach; Ferdinand Souuan, Großhändler in Laibach; Josef Suänik, Handelsmann in Krainbnrg; Franz Tercel, Handelsmann in Üaibach; Karl Tschurn, Sparcasse-beamter in Laibach; Felix Urbanr, Handelsmann in Laibach; Ignaz Valentin^ii, Hausbesitzer in Laibach; Johann Wakonigg, Handelsmann in Littai; Alexander Valjavec. Grundbesitzer in Feistriz; Albert Zeschko. Handelsmann in Laibach. — Als Ersahgeschworne: Johann Avsik, Beamter; Josef Nukoomk. Friseur; Johann Dolcher, Hausbesitzer; Anton Dorrer. Marketender; Eduard Kottek, Hausbesitzer; Julius Lamprecht. Hausbesitzer; Josef Obreza, Friseur; Martin Ogoreuc, Hand-lungscommis. und Johann «Hesek. Advocaturs-Candidat — sämmtliche in Laibach. — (Die Tracierung der Unterkrainer Bahn) wurde diesertage beendet — (Vom Innsbrucker Fest schießen.) Den vierten Preis auf der Scheibe „Kronprinz" hat — wie aus Innsbruck gemeldet wird — Herr Emerich Mayer aus Laibach gewonnen. — (Zur Sonntagsruhe.) Ueber mehrfach gestellte Anfragen wurde den politischen Behörden eröffnet, dass an Sonntagen die Güterbeförderung nur zum Behufe der Aufgabe von Eilgut bei Eisenbahnen und Dampfschiffen, beziehungsweise zu der Uebernahme und Zustellung von Eilgut an den Empfänger gestattet ist. — (Staatsbahn Herpelje'Triest.) Laut einer officiellen Kundmachung gelangen soeben die Unterbau». Oberbau« und Hochbau Arbeiten auf der Strecke Herpelje.St. Andrä obiger Linie zur Ausfchrei' bung. Offerte werden bis längstens 17. September d, I. bei der k. l. Generaldirection der österreichischen Staatsbahnen entgegengenommen. Vedingnisse und sonstige Be^ helfe lNnnen bei der genannten Centralstelle sowie bei der k. k. Eisenbahn.Betriesdirection Pola und bei der k k. Bauleitung in Trieft eingesehen werden. — (Einbruchbdiebftahl,) Vorgestern nachts wurde am Petersdamme in das Magazin des Fabriks<-inhabers Herrn Janesch von unbekannten Thätern eingebrochen und aus dem Magazine zehn Lederhäute im Werte von 100 si, gestohlen. Die Einbrecher drückten beim Magazine eine Fensterscheibe ein und zogen durch das breite Gitter sodann die Lederhäute heraus. — (Ein Gerücht.) Man berichtet aus Trieft, 17. d.M.: Ein alarmierendes Gerücht über einen angeblichen Cholera fall mit tüdtlichem Nusgange, das unsere Stadt durch zwei Tage beunruhigt hat, war glücklicher Weise unbegründet. Das Gerücht trat dies« mal mit umso größerer Bestimmtheit auf. als die heftige Erkrankung an Kolik des angeblich Cholerakranken und sein Tod in einer Tragbahre während des Transportes ins Spital nicht bestritten werden konnte. Die von einem Doctoren« Collegium vorgenommene genaue Unter« suchung ergab jedoch mit Sicherheit, dass der Fall mit der Cholera nichts gemein habe; auch wurde constatiert, dass der Verstorbene, ein 65 Jahre alter Taglühner, seit acht Tagen krank zu Bette gelegen und seit Jahren an heftigen Kolik-Anfällen gelitten habe. Inzwischen hat unser Central«Gesundheitscomite ein Lebenszeichen von sich gegeben, indem es in einer unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr, Bazzoni stattgehabten Sitzung eine Reihe nothwendiger Vorsichtsmaßregeln angeordnet hat, deren rasche Durchführung als dringendes Gebot er« scheint, da die sanitären Zustände Triests bekanntlich jahraus jahrein ziemlich ungünstige sind. — (Anthrlip ologen - Versammlun g in Klagen fürt) Vorgestern abends hatte im „Sandwirt" die erste gesellige Vereinigung der Anthropologen statt« gefunden. Gestern morgens wurde die erste Sitzung im Landtags-Sitzungssaale abgehalten. Nachdem der Vorsitzende die Versammelten begrüßt, berichtete Baron Haus er über die bisherigen Ergebnisse und den gegenwärtigen Stand der anthropologischen Forschung in Körnten; Cnstvs Deschmann aus Lalbach über die der sogenannten Latenne»Periode ungehörigen Funde von Nassen-fuß. unter Vorlegung einiger sehr interessanter Stücke; Professor Dr. Friedrich S. Krauh über südslavische Ethnographie, mit besonderer Rücksicht auf seine im Auftraae der anthropologischen Gesellschaft ausgeführte ethnographische Forschungsreise in Bosnien und der Herzegovina ,c. Bald nach I Uhr nachm'ttags wurde die Versammlung geschlossen. - Um 2 «hr verem.g e ein gemeinsames Mahl die Theilnehmer i n ..Sand. Wirt" Nachmittags besichtigten sie das Museum Rn' dolfinum", abends wurde der Kreuzbera besucht. -Heute werden die Vorträge (Prinz E Windlsch'Graetz und Grus Wurmbrand) fortgesetzt, worauf das gemein-wne MMagmahl in der Ausstellungs»Restauration ein« genommen und sodann die Ausstellung besucht wird. — (Ein weißer Hirsch.) Am 14. d.M. wurde im gräflich Friedrich Attems'schen Jagdrevier zu Oberkindberg ein ganz weißer Hirsch, Zehnender, vom Jäger Rothwangel auf dem Pürschgang geschossen. — (Neue Schutzbauten in den Alpen.) Das von der Section Villach schon lange erörterte Pro-ject der Erbauung eines Schutzhauses auf dem Mittags^ kogel ist endlich zur Ausführung gelaugt; der Ban ist bereits begonnen. Die nene „Bertha Hütte" erhebt sich am nordwestlichen AbHange des großen Miltagslugels an einer sehr günstigen Stelle, von wo aus sich eine herrliche Aussicht nach Süden, Westen und Norden er» öffnet. Der Bau dürfte bis Mitte August vollendet sein. — (Frequenz der C u r o r t e.) Die letzten Curlisten weisen folgende Frequenz auf: Aussee 4563, Franzensbad 7296. Gastein 3687, Gleicheuberg 3959, Gmunden 7434. Ischl 9200. Karlsbad 23 304. Kra« Pina-Töplih 1451. Marienbad 10796. Neuhaus 804. Norderney 6946. Rohitsch 1971. Roznau 1400. Tüffer 873. Warasdin-Teplih 2154. am Wörthersee 2262 Personen. Neueftt Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Ischl, 19. August. Die Könige von Dänemark und Griechenland, welche zur Beglückwünsch«»«, des Kaisers hier eingetroffen waren, nahmen am Familien-diner theil, wo,nach sie nach Gmuoden zurückkehrten. Berlin, 19. August. An dem Fest-Souper der Oeftelreicher nahmen 200 Personen, worunter auch Officiere des Regiments Kaiser Franz. theil. Toaste wurden ausgebracht von Seite des Vorsitzenden des österleichischen Vereines auf den österreichischen Kaiser, von Seite des Vorsitzenden des ungarischrn Vereines auf den deutschen Kaiser, von Seile des Vorsitzenden des Slaveiweremes auf den Kronprinzen Rudolf, und wurden jubelnd aufgenommen. Krasnojeselo. 19. August. A^im Festdejeuner anlässlich des üblichen Kirchenfestes des Leibgarde-Nrgim.'ilts P,eooruö>>nsk toastierte der Zar auf den österreichischen K.ns»»' anlässlich dessrn Getmrttzfesies. Belgrad, l 9. August. Eine,- der Mörder des Abgeordneten Iakovljevit wurde verhaftet. Auf dessen Aussage hin erfolgte gleichfalls die Verhaftung des radicaleu Abgeordneten und Popen Milan Djulic. Marseille, 19. August. Gestern gab es hie» 27 Todesfälle an Cholera. Newyork, 19. August. Eine Depesche au« Lima meldkl, dass die Regiermigstruppen, die Canta vescht hielten, am 15. d. M. von den Aufständischen überfallen und geschlagen wmden seien. Der peruanische General Bustameute habe sich durch einen Revolver-schuss gelobtet, als er das Gefecht verloreu gesehen. Golkswirtschastüches. Ernte- und Saatenstnndsl,ericht des l. l. Ackerbauministeriums nach dem Stande Mitte August 1885. Die erste Nugust-Hälfte verlief im allgemeinen warm und trocken, iu deu »leisten Gegenden traten Gewitterregen ciu, welche eine allzu große Dürre verhütete»: nur in verschiedenen Gc» genden Galizicns nnd Vorarlbergs stellte sich im Gegensatze zur wüsl herrschenden Witterung ziemlich viel Nicderschlag eiu. Die Alpenländer litten durch ziemlich starle Hagclschläge. Roggc» lieferte im allgcmcmc» eine Mittelcriite. uud zwar war sie im Geslröh minder, iu der Schnttung besser. Ernten über dem Mittel wcrdeu namentlich aus Galizicn, schwächere Erntemengen dagegen namentlich aus Steiermarl berichtet. Die Qualität wird im allgemeinen gelobt, so weit darüber Nachrichten vorliege», um hat dieselbe iu manchen Gegenden Galizicns durch ungünstiges Erntewetter gelitten. Auch die U eizen ernte — theils beendet, theils noch im Zuge dürste im allgemciuen sich wenig über eine Mittclerntc erheben. Die G erste hat mit wenigen Ausnahmen nur schwach mittlere Erutcu geliefert, und zwar eine beinahe schlechte Ernte im Gcströh mit mittelgiller Schüttuug. Die Qualität ist zwar überwiegend gut, duch sind auch dicssalls minder günstigeNach-richten weniger selten, theils wegen ungleichmäßiger Reise im nördlichen Böhmen, theils wegen schwacher Körnereutwicllung uud Nothreise (Tteiermark und Nicdcrösterrcich), theils wcgeu Beschädigung durch ungüusligcs Erutewettcr (OcUizien). Die Haser ernte, theilweise beendet, größerntheils aber noch im ^uge, lann im allgemeinen el>ensalls wegen ungenügender Menge im Gcstiöh höchstens als eine Mittelcrnte geschlitzt werden. Ueber das Mittel dürfte sich diese Erute in Ostgalizien und Nordtirol erheben, dagegen in Böhmen hiutcr demselben zurück" bleiben. Ueber die H ülsenfr ü ch t c liegen mit Ausuahme der Fisolen in Kärute» und der Erbse» in einem Theile Ostgali zicns nur ziemlich »»günstige Nachrichten vor, so dass im Durchschnitte höchstens nus schwache Mittelcrnlcu gcrechuet wer-den lann. Erfreulicher laute» die Nachrichten über den Mais dessen Stand — allerdings mit Ausimhme» bei vorwiegend kräftiger Kolbr»entwicll»ng bisher zur Hossnuiig aus eine ante Er»tc berechtigt. B » chweize n steht — so weit die Nna> richten reiche» — i» Gnlizie» gut. Die Aussaat des iu dcu Alpe». u»d jlmslländeru als zweite Frucht gebauten ist bisher infolge der herrschenden Trockenheit meist schwach geblieben . Spättartosfcl» sowie Rübe» bcnöthige» i» den meiste» Gegenden z»r künftige» Enlwicklnng bereits ausaio blgen ii.egeu Wenn dieser nicht zu lange auf sich warte» lälst sölmen vo» diesen beiden Culturpslauzc», besonders vo» dc» »»übe», »och ganz befriedigende Ernten erwartet werde»- der zeit aber lässt deren Entwiclluug zumeist ziemlich viel zn wün-übrig. Ueber das AusNete» der Fä»le bei de» Kartoffel» lieae» bisher keine Klagen vor. Frühkartoffeln lieserten in Sakbura und Kärnte» schwache Erträge " " Ueber das Kopf kraut liegen meist minder günstiae über den Flachs hingegen günstige Nachrichte», und zwar über letztere» aus Oberösterreich uud Mähren vor. Der Nach» wuchs auf Kleefeldern und Wiesen hat in der Ver!cb»^l Periode mit Ausnahme von Vorarlberg und einigen Gegcnoc » voii Tirol, Vöhmcn uud der Bukowina durchwegs lch^^ l Grmumeternten geliefert, welche jedoch durch gute Ouam'., ^ cinn>en Ersatz für die geringe Quantität bieten. In mal'a!«»» Gcgende» ist der Nasen derart ausgetrocknet. dass a»f k>« Grlimnleterntc überhaupt nicht mehr zu rechueu ist, ^! Hopseu, desseu Pflücke ill manche» Gegenden VölM^ bereits begon»en hat, verspricht i» Vöhme» ein »littleres, Galizie» uud Oberösterreich ei» gut mittleres Ergebuis, . Die Aussichtcu bezüglich der W e i n l e s e sind unverälio" glltr. Ueber das Auftreten der ^olaiio^oi-u, in übrigens ^ schränkten, llnifangc liegen einige Klagen aus Untersteieilna uud Südtirol vor. ... Bezüglich des Kernobstes bestehen im allgemeinen »« scre Aussichten als seit vielen Iahreu, über die Zwetschke»^ dagegeu sind die ungünstigen Nachrichten in der Mehrzahl Uaibach. 19. August. Au» den, heutigen Marlle s'"^ erschiene» : l4 Magen mit Getreide, 8 Wagen mit He« » Stroh, 15, Wage» u«d 2 Schisse mit Holz (2U Cubikmeteri Durchschnitts-Preise. ^. Weizen pr. Hektolit. 6 50 7 3 Butter pr. Kilo . — 6^^" Korn „ 5.20 b 87 Eier pr. Stück . .-2^ Gerste „ 4 23 4 97 Milch pr. Liter . - 9 ^ Hafer „ 2 92 3 18 Rindfleisch pr. Kilo -64 ^ Halbfrucht . —i— 6 33!Kalbfleisch ^ " 54 ^ Heiden ^ 4 87 b 28 Schweinefleisch „ — 66 ' Hirse „ 5 20 5 73 Schöpsenfleisch ., -34^ Kukuruz .. 5 53 5 40 Hähndel pr Stuck -30 Erdäpfel 100 Kilo 2 85-------tauben „ - 1? ^ '^ Linsen pr. Hektolil. 8---------Heu 100 Kilo . . 1 60 . Erbsen , 8------- Stroh „ . . 169 ^ Fisolen „ 8 50 - Holz. hartes, pr. ^ Rindsschmalz Kilo-90------- Klafter 7 50^^ Schweineschmalz « — 82------— weiches, „ b 20 ^ »peck, frisch . - 54-------Weiu. roth.,I00Uit. "^ A , — aeräuch<^ Angekommene Fremde Am 18. August. Hotel Stadt Wien, Wiud uud Linhart, Kaufleute, NieN> . Freiherr Marx v. Marxberg, l. k Beziskshanptmann. Kol»^ bürg. - Dr, Schorman», Advocat, sauiml Töchtern, M"" — Ritter v. Tosi. Rentier, sammt Fran. Görz. - HarlMO""' k. k, Maschinenbeamter, Pola, ,,^, Hotel Elefant. La»ghai» . Administrator, sammt ssaM> ' Feldniann und Werschtiala. Reisende, Wien. — Zebul, «^ man», Trieft. Dr. Nakarölö. Advocat, sammt Frau, l5>",'" — Dr. Rizzi, Privat, sammt Fran, »»d Stecher. ^»",s schissscapitäns-Gattin. samntt Familie, Poln. - Kruöii, ' Professor, Cilli. ,: Hotel Europa. Noth, Fabrikant, s. Tochter. Wien, P'M' Besitzer. Tscherncmbl. ,^ Gasthof Siidbahnhof. Keta. Private. Schweiz. — Zimpenn"''^ Aahiibeamler, Pernhofeii Nussa, Ksm., Trieft. K"l" und Franzelto. Seelsorger, Gradisca. .,.,,. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Suetivy, Universitätsh"'' Prag. Radimsky. Student, Kolm. Polorn, ^Y"'' Horjul.____________________________ Verstorbene. .,. Den 1 7. Aug u st. Moisia Cermelj. Hausknechtens To^' 2 Mon.. Hilschergasse Nr. 8. Darmkatarrh. ...,«, Den 1 9. Aug u st. Hcdwig Böhn«, Sparcassebeamt ', Tochter, 8 Mount, Rain Nr. 18, Fraisen. — Anton P'tU Taglöhner, derzeit Zwängliug. 4N I.. Polauadamm M^' 'l'ildurculoni» pnlinoinim. Lorenz Resuil, I»wohner, >''^ Kuhthal Nr. II. Num8i»,l8 Zonilin. — Margarcth Apollo' Hrovalh. Tochter der christliche» Liebe vom heil. Vincenz " Paula. 28 I, Kuhthal Nr. 11, Lungentubcrculose. Im Spitale: ,, Den 13. A u g u st. Maria Premru. Eiseubahuconducte» Tochter. 12 Tage. Atrophie. — Martin Lebeniinil. «>l>"^ 25 I. Typhus. - Johann gevnil, Iuwohuer. 50 I.. stcrb" nberbracht. <, Den 15). August. Matthäus Avsil. Arbeiter. 4»0' Tuberculose. Peter Koscc, Arbeiter. 26 I., Tubercttlose^. Meteorologische Beobachtungen in Laiba^ ?ll.Mg. 732,87 ^.^NO^schwach bewölkt , ^«a IU. 2 „ N. 731.76 18.0 i O. sch»oach bewölkt "'" p . ?»). 733.01 l 14.0 j windstill bewölkt ! ^, Tagüber bewölkt, wenig Sonnenschein, kühl. Das T«U mittel der Wärme 14,5", um 4,4" unter dem Normal^^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Na « l it. ^^e ^ Gott dem Allmächtigen hat es gefalle», uns"«'" > miil'gstgeliebte» Sohn M W gester» nachts um 10 Uhr im zarten Alter ""» > W ei»en> Jahre u»d vier Moiiatr» i» ein besseres IsU' M ^ seils nbzilbeniscn. W M Laibach am 20. August 1885 > W Josef uud Sclma Terdina- > In dev heißen Jabreszeit ^„ stellen sich durch Diätfchlcr sehr häusig Störunge»'" s^,. Verdauuugsorgaue» (Vcrstops»»g mit Blntandrang. V"^ dllrä> ttopsschiucrzrn ^c) ei», »»d soll «la» i» solchen ^" ,' ntl>sl' rasche Anweildling ei»cs gnten Hausmittels, wie eS uei ,^.„ die Apotheker R. Vraudtö Schweizerpille» si»d. anderen ^ ^„ vorbeugen. Jede echte Schachtel (erhältlich sur 70 Kreuzer ^z» Apotheken) trägt als Etiquett ei» llieihes Kreuz >>' "'" «6^7) lind den Namenszug R. Brandts. 1523 Course an der Wiener sörse vom 19. August < tttt5. N°« dem °fsicienen Coursblme «, Geld War, 2taats.Anlehe«. ''»tenrente >l>60tr <;° ' ^loatslose z.5,0 sl, 127 50 !'enoer ^,/° „^""^ 50l, ,, I8»>5 189 7s, '«"W Stä,.^ ?""l'" ""' " "o " l« 75 i»«4tl ""'"'°se . . K,U „ 188 — l«N 5.0 "lentenschlme . per St. 4» - 4s,- ^«ft«?r^,^.°^""", ft''«frcl , ,09-10 109-»« ' " «otenrenle, ft, ersrei , »9 95 100-10 ' «-laats.Qbl. (ll,^. Nft»,) 125..^ lz.5..^ Th,i^7e?".'/'^"' ^ l0Ufi.o,W, 117 7^ 118 2b >l> Me« ,.^se 4°/« 100 sl, . , 122- 128-50 «'«..drntt.-Obliaatioue« Mr IW ft, «,.Zt,), ^°N° 'V t^i^ i^° fische . ' ' '!»5,2- ".H V>-ld Wave 5"/„ Temesei Vaim« , , , . 103 — 10» f.« !i" „ nnganschr......IN325 104-Ü5 Andere iiffentl. Änlehen. ! Dl',u,,i «^.«vol« .. V» 10U ft lie'LU 117 — !!>,>, Anleihe >«?», steuerllv, . >U4'Lll — — «i!>.'!,eii d St>,dti!^meinbe Wi>!» iu^!2b 104'— Anlcheii d, Stndti>>me!»ke Wie» sSilb« mid Gold) , . , , --— —-— Pv.n»ien-N,ll,d,^!,idtg>:»!.W!r„ 124 .- 124-50 Pfandbriefe (sill IUU fl.) Vudencr, allg.östcn, 4 >/,"/,Gold, 124 70 125,^20 bto, in 5N „ „ 4 '/, ",„ 100'— IN" 5« dlo, in 5,0 ,, „ 4'/« , 9« — 9Ü 50 dlo, PlämieN'Schuldversch.»«,,. U3 - 98 5U Oest, Hypothclenb.inl loi. 5 >/,"/« l«i-— — — O»!st >»ng, Vans i'^vl, 5",^ , lOKeo 1n4 — blo, „ 4 >/, "/^, . I<>2 2« 102 50 bto, ,, 4°/n . «»-20 l95,n Ung, allg, Äoden> redit-Nctlenges, in Pest in I. lull!» verl.5 >^"',> '02 »o III» 50 Priorität« ° Obligationcu (filr iou s>,) Elis.U>eth«Westbal)>, I. «mission Ilk — II« — fferbinaubs'Nordl'.ih!! in Silb. 108'lb 10? ii5> ssranz«Iosef»Vad!i.....98-— 9,i^o Galizische KaU - ^>idwiss«Vahn L»>. !881 3lw sl. S. 4 >/,«/„ . 10ll'7N 101 -Ocsterr. Norweftbahn .... 103 8) 104-^0 El.'bl!» burger..... , 9» !i0j »9tl<> Geld Wai-, Staatsb.ih!> i, Emission . . , 197-251»7'7, Silbbayn il »"/„......i52-75!is>«^ „ b 5","......I28'—!l^8-«< Ung.'galiz, Nayu.....9,.75 ,ua _ Diverse Uose (per StOck) (lvcbitlos,: 100 sl...... 17»'— i79-5>( !ilarV/o Honllu.Dampfsch, ,«» ft. . N4 - 1145c i,'.nb<,cher Pramien-Anlehcn «c Mothcn Itreuz, of«. Ms. v. IN ft. 14-80 i<^ ^u «»dols'Vose IN ft..... 18-5» iu-- Salm-^'ose la fi..... 54^5 54.7,; St,-Ge»ois-i,'ofe 40 ft. , . , 49- , 4»-5,a Walbflcin-^ose 20 ft. , . . 27-e« 2u-l',u Wiudischsslatz-Vose !i0 ft. , , 88?5 »8 ?l. Banf-Nctien tper Stück) Onglo»Ocftcil, «ant 20« ft, . . iuo 25 100 zo Vanlverein, Wiener, ion ft, . , 101-üU 10^ - Vdncr.'Anst., Oest.«00ft,S, Deposltc»!'. Au»,. U00 fl. . . . 198 — 194 — Eöcomple Ges, Nicdcröst.s.an ft. 5»5 — «on — Hypothelend.,öft. i!00 ft. 25°/°E. 59'— «1-— ».'ändclbanl, oft, ^aoft, G,5,n°/,40 fl. l4« — 14« Lu «elb Ware Nctien von Transport' Unternehmunsten. (per Stllcl» Mbrccht-Vahn «uu ft. Gilber . «35.0 84 — Nlfölb-Fium'Vahn 20» fi. Silb. 185,— 18550 Ausslst Tcft, Eisenb, 2NN ft. EM.----------------- Vo'hm, Nordbay» 15.0 sl, , . . 185 — 18b — ,, Westbahn 200 ft. . , .----------------- «uschtiehrabel Lift. 5>«o ft. EM.-------—>— (lit, ll,) ^nn ft, . —-— —>— Donau < Dampfschiffahrt? - Ges. Ocsterr, 5>uu fl. CM. . . . 453 — 45«-— Dra».?raj-Küfiacher L.'Ä. «uofl.ö.W. —>— . >-. Kahlenberss-Cisenb. KW ft. . . .— _._ Kaschan-Obcrl). Eisenb. 200 st.S. 149 5,0 150 — ^cmberg-Czernow^Iassy «tisen- bahn-GescN. >^«N 0. W. . . 22S-— 228 50 ^luyd, öst,,unss,,Triest5>NNft.EM, 559 — e«2 — Oesterr, Nardwestb. 200 fl. Sllb. I«6 bl) i«7- bto. (lit. «) 200 ft. Sllbei . 153-75 l«o — Prag.Dufcr Liscnb, i5Ufl. Silb. ——------- NubolfVahn 200 fl. Silber . , 18« — 180-50 Viebenbürger «tlsenb. wo fl. . 183 25.188-75 Staat»,'is.',!b<,hli «00 fl, ld«Nordd.'«erb.'V.2anfl,a ft. Silber i?o-— I7«'l>« Nng.Weftb (Maab.Graz)2UNfl.S. 1«5zo 1U« — IndustrieNctien (per Stllck) Vahdi und ssinbberg. Eisen» und Stahl,-And. in Wien iao fi. . -. — ^..^ <5ifenbahnN,,'i,'eiha, !,»« ü 9» «o-ffrancs»Stü«le..... »»a 9 »1 Silber......... —— — — Deutsche NeichSbanlnoten . «1 35 »I »ü