Gebruckt! mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freytag den 24. März 1315. i a i b a ch. '"ls bie 3)achricht sich bestättigt<, daß Se. Exzellenz unser alloerehtter Herr La:-.desgon. verneur Freyherr v. Lattcrmann zur Uebernahme tes Fhncn van sr. Majestät im Herzogthume Venedig allergiiädtgst übertragenen Generajkom-mando nächstens nach Padua abreisen würden, hat der Magistrat und die Bürgerschaft von Laihack am »4. d. N. Se. Exzellenz in ver« lüngter Deputation mittels folgender/ auch schr sllich überreichten Anrede ehrfurchtsvcll an. gegangen: Euer Excellenz. Die vielen Wohlthaten und angenehmen Empfindungen, welche das Land, uud vorzüglich unsere Stadt/ seitdem deren Wohl der weisen Leitung Ew. Erz- von Sr. Majestät unserm allergnädigsten Kaiser anvertraut war, durch Hochdero Vorsprache, Herzensgüte und Herab> lassung zngiengen, machen in dem Magistrate, und der Bürgerschaft den Wunsch rege, sich vor dem Angenblicke der Scheidung Eurer Erz. nach Kräften dankbar zu bezeugen. Indem sie nun im aufrichtigsten Dankgesühle das Theuerste, was sie besitze» , antragen bit> ten sie, daß E Er geruhen wollten, das Eh» ren. Diplom als Bürger der Hauptstadt Lai» bach in Gnaden anzunehmen. Um aber auch dttfes Danfgefühl aus ihre Enkeln fortzupflanzen, bitten sie ferner, die ausgezeichnete unter den auf Eurer Ex. gnH« dige Anordnung fo eben zum Nutzen, und Vergnügen des Publikums in der Anlage begriffene s!3ee nocb Hochdero geliebten Namen Latter» manns Allee nennen »u dürfen. Linbach den 16 UHrz ,8'5. Der Magistrat, und die Bürgerschaft von Laibach. Diese Bitte haben Se. Exzellenz nicht nur mit Ihrer bekannten Herzensgüte mündlich Huld» voll aufgenommen, sondern auch Tags darauf alfo schriftlich geantwortet: An den Löblichen Magistrat, und die Bürger« schaft uon Laibach. Wenn mich das allerhöchste Zutrauen Sr. Maj unsers allergnädigsicn Kaifers — welchem ichdie Ernennung zum provisorischen Gouverxeur dieser Provinz in dem wichtigsten Augenblicke verdanke — in die angenehme Lage setzte, den Bewohnern Illyriens überhaupt, und Jenen dieser Hauptstadt insbesondere, manches Gute erweisen, und manches Uebel von ihnen abwen« den zu können, so that ich es bey jeder Gele» genheit mit innigem Vergnügen; daß sie diesen Da»k aus eine für mich so angenehme Art auszusprechen wünsche«/ ist meinem Herzen der süßeste Lohn. Daher werde ich meinen Rahmen mit herz, lichen Vergnügen in der Liste der edlen Hür» ger Laibachs steheil sehen / lind bettachte bie Ue< bertragung desselben a»f eine der M en der neuen Anlage, als den auf die Enkel zu ver» erbenden Ausdruck unserer gemeinschaftlichen Er» gcbenheit, und des harmonischen Einklanges gegen unseren allgeliebteste» Monarchen und Landesvater. Bar. Latterniann F. Z.A. Fn Folge der so gnädig und aufmunternd aufgenommenen Bitte hatte der Magistrat und die Bürgerschaft die Ebre, am »6. d. M Ror. gens um l« Uhr Sr. Excellenz das zierlich ans« gefertigte Vürgcrdiplom in großer Deputation unttrthänigst zu übergeben. Se Exzellenz ge« ruheten dasselbe, so wie die von der Deputa» tion gehaltene Abfchiedsrede mit Rührung auf« zunekmen, indem Sie zugleich die Stadr Ihres fortdauernden Wohlwollcus versicherten. Wien. Am 8. d. sind die Fürsten v. Metternich und V. Taüeyrand, wie auch der Herzog v. Wel lington, auf einen Besuch zum König v. Sachsen nach Preßburg abgereist, und am »l. h. »vieder hicher zurückgekommen. (W. Z.) Unter den Fremden, welche die öusmerk. samkeit der Wiener auf sich pichen / befindet sich seit einiger Zeit auch der c^ohndes ehemaligen Pascha's v. Widdin, Paßwan O^lu. Er war ge^ern im Prater, wo er die Zuschauer mit einigen im Orient üblichen gymnastischen Ue. bungen zu Pferde belustigte, worin er sehr viel Geschick zeigte. Ueberhaupt befinden sich hier mehrere Türken / Griechen , Armenier :c., die zum Theil russische Orden tragen. (B. v- T.) G r ä tz. An, '5. d. ist der Herzog v. Sachsen Wei« mar, und der Prinz v. Sachsen Koburg allhier angelangt, und haben die Merkwürdigkeiten der Stadt in Augenschein genommen. (G. Z) Ungar >i. Prcßburg. Am »». d. ist auch der Krön» prinz von Bayern auf einen Besuch beym König vou Sachsen hier angekommen. Am nemlichcn Tag, Abends um 7 Uhr, entstand « einem Stalle unweit dem Schlosse, Feuer, welches bey dem heftigen Winde, hatte gef siandenen Feuersbrunst, wovo.i schon vorläufig gcmeldtt worden war, enthalten Berichte vo>n -V. Februar folgende weltere Umstände: „Am 2o h. M., Mends 7 ,s. Uhr, schlug der Blitz in unsern grossen sci;ö»e>i Katharinen .Kirchthurm. Der Knopf kam l>n prachtvollesten Feuerbogen ziir Erde, und mit ängstlicher Erwartung sprühte die stcbenqcbli" ben» kupferne Heimstange bis nach MlNernackr einzelne^ hellbraune Funken, die der tobende Sturmwind über mehrere Strassen trieb / aus, ohne daß es >en muthigen Arbeiter«, das Feuer zu löschen, möglicherweise geiingen konnte, bis zu dem enlzündeten Punkte zu kommen. Am folgenden Morgen, immer mehr überzeugt, daß die ilöschungs. Versuche am Ende fruchllc>s bleiben müßren, erboth sich der Zimmermc«ster Gendlitz, den Thurm unterhalb der Bral>d« stelle abzuschneiden, und durch angebracht Schrauben die abgelösete Spitze zur E>de zu schmettern. Em kühnes, Tausend unbegreif« liches, aber zugleich so sehr gut berechnetes Unternehmen, daß solches, früher angefange«, vollkommen gelungen haben würde Der Thurm ward nemlich einige Fuß unterhalb des Feuers abgeschnitten, und schon sah man durch ange, brachte Schrauben die noch immer ungeheure Masse von Kupfer, Bley und Holz an der einen Seite in die Höh? geschroben, um auf den freyen Kirchplatz gestürzt ;u werden, als plötzlich >ie Feuergluth überHand nahm, Kupfer Bley, Holz, auch die angebrachten Schrauben verzehrte, und so die brennende Thurmspitze wieder gerade stellte. Indeß ein Mann, der kühn genug war, einen sehr beträchtlichen Thurm abzuschneiden .. konnte durch jeucs Feuer nicht ausser Fassung gebracht werden. Er und seine rastlosen Gehülfen, vermehrten vielmehr den schon früher angebrachten zwcylcn, aels mit nassen Lehm belastet?,, Brettern bestch-'n« den Damm, und diesem wahrhaft kükm gesetzm, Scheidepunkte verdanken wir es, daß w r am folgenden Tage Abends «m 8 Uhr, nmhln bo?e 24 Stunden nach der Blitz» Entzünbung, ^'s seltene Schauspiel eilcbten, w:e die ab' äeichnlttene. bedeutende Thurmspihe mit einem U'l'chtbar-schönen Feucrregeu und einrm gräß llchei, Krache», nachdein dadurch ein Theil des A'rchendachs zerschmettert worden, auf das "irchengewilbe donnernd niederstürzte/ ohne wegen der schnellen Hülfe zünden und fernern Schade» andichten zu können." ,/Uüser, jedem Vrounschweiger lheurer ^«ndesfürst, konnte nur da in rastloser Thätig, keit gefunden werden, wo die Gefahr am größten war. Dieser wahre Vaterlands «Vater stellte sich selbst an die dem Feuer zunächst sichende Spritze, und dieß, kejne Gefahr ach. tende, den Braunschweigischen Prinzen und Fürsten von jeher eigene Bestreben, drohendes Unglück möglichst abzuwenden, riß manchen, die bre„nende Feuer,äule anstaunendenZuschauer aus seiner Untbatigkeit, um Theil'am dringend nöthigen Loschen zu nehmen. Nach einer Stunde war man Herr des Feuers, und wit wahr. haften Erstaunen fragten fich tausend und aber tauttnd Bewohner unserer Stadt, wie es den moglch gewesen, daß bey dlescm furchtbar sckonen, hohe» Thurmbrande nur höchstens 25 bis 30 Fuß hatten abbrennen kö,n,e» Biese Sackeist indeß buchstäblich wahr; alle andere Angaben sind unrichtig, und ich füge mir noch hinzu, daß die Bürger Vraunschweigs sickauch bey diesem, von einem grossen Theile ihrer Stadt abgewandteu Unglücke„ wiederum gleicl, geblieben sind, unb beretts bedeutende Einsamm. lungen zur Vertheilung an die Feuerlöscher vcr. «nstalttl haben." (W. Z.) Frankreich. Unter dem 6^ Mär, sind b,e schon erwähn, ten konigl. Verfügungen, wodurch die gcsehge« benden Körper einberufen, und Napoleon Bo« naparte geächtet wurde, ergaben. Die« > ^^ehen l. In einer Proklamation, wo» durch beyde Häuser zusammen berufen werden, '"^""n" besohle,, wird, daß selbe nicht nur allenthalben angeschlagen, und allen Prä-fetten,Unterpräfekten, Maires und Mu. mzlpalttäten m^tgelheilt, sondern auch in die Gesetzsammlung et„geräckt werden soll 11. RontgUche Verordnung wegen allgemei« ner S:cherhetts . Maßregew. Ludwig :c. Der Art. ^2. der Konstituzions' Urkunde macht es uns zur besondern Pfl:cht/ die für die Sicherheit des Staates nöchigen Reglements und Verfügungen zu erlassen: sie würde wesentlich in Gefahr ftyn, wenn Wir nitt schleunige Maßregeln ergriffen, um dem Unternehmen Emhült zu thun, welches «nf einem Punkte Unsers Königreichs ausgeführt wurde, und die Wirkung der Nänkesuchr und Freoel zu vereiteln, die dahin abzwecke,', / Bür. gerkrieg zu erregen," und dic Regierung zu ' vernichten. Aus diesen Gründen haben Wir verordnet,, was folgt-. Art. >. Napoleon Vonapart? wird- als Ver, räther und Empörer erklärt, weil er mit-ge. waffneter Hand in das Var. Departement ein» gedrungen ist. Es wird allen Gouverneurs 5 Befehlshabern der bewaffneten Macht, Nazio» nal «Garden, Civil unb Militär »Beamte, ja selbst einzelne Bürger, welche auf direkte oder indirekte Weise Bona» parte Hülfe und Beystand leisten. 4. Mit denselben Strafen sollen, dem A'rt. 102 des'peinlichen Gesetzbuches zufolge, bieje» nigen belegt werden welche du»ch Reden, die sie an öffentlichen Orten, oder in öffentlichen Versammlungen geführt haben, durch Anschlag, zettel oder Druckschriften sn dem Aufruhr Thell genommen, oder d,e Bürger angereizt haben, daran Theil zu nehmen oder nicht dagegen allf« zutreten- H Unser Kanzler, Unser Minister Staats' Sekretär und Unser General. Direktor der Polizey sind beauftragte. ^Gegeben im Schlosse der Tuillerien den 6. März 1815, Unserer Regierung imzwanzigsten. (Unterzeichnet:)' Ludwig. Wie d-e. Gazette de France vom 8. ver,,. chert / wetteifern allenthalben Zivil, und Militär. Behörden anMuth und Anstrengung gegen denge. »neinschastlichen Feind dcrNuh? Frantreichs und Europa's Verabschiedete Offiziere, und Nn. teroNizin'e und Soldaten im Var, Departement biethen sich an, die Waffen zu ergreifen. In allen Städten und Dörfern, die in d>r Nähe liegen, wo Napoleon vorbey ziehet, wird d:e Ewrmglocke gelautet. Als der Kön'g, am 7. d. M. die fremde» Bothschafter und Gesandten empfing, sagte er zu denselben: .Meine Herren! Schreiben Sie an Ihre Höft, d<) Sie mich zwar leidend, aber nicht im mindessen unruhig gesunde»'haben. Ich hoffe mit Zuversicht, daß dieses Ere.g-nß weder die Ruhe Curopens noch Frankreichs stören werde ^ Es hatte sich die Nachricht verbreitet, daß alle Schiffe mit welchen Napoleon an der Küste angekommen war, nach Elba z'lrückssekebrt, uud bereits wieder im Hafen vonPonoFerrajo eingelaufen seyn: dieses Nerücht bedarf wohl Noch Bestättigung, da bereits am Z. mehrere Englische Fahrzeuge aus Genua ausgelaufen waren, und auch ein Französisches Geschwader sich gegen Antibes gewendet hatte. (W. Z.) Italien. Nach Berichten aus Nom vom n. und 14. Februar (die man im Momteur findet) sind die Irrungen zwischen dem P.ibsie und der ^e« gierung von Neapel noch immer nicht beygelegt. Seitdem der Vize - Staats < Sekretär, ckardl« nal Pa ca dem Neapolitanischen Nons^ Zuc» cari, in Rom, geschrieben, und ruheliorende Absichten zur^iast gelegt, ihm auch erklärt hat/ daß er nicht als eme diplomatische Person an« gesehen werden könne, hat derselbe an den Kardinal Pacca, um sich zu rechsftttigen, ge» schri^ n, und dieser htt sich m.'t ihm in weitere schriftliche Erörterungen eingelassen, in welchen er dem Hrn. Konsul den Inhalt der Papiere vorhielt, welche man bey mehreren verhafteten Neapolit«nern gchmden hat. Se^er sind zwar mehrere der in der E>" g?lsbtisg verhafteten Neapolitaner, fr?'.) gege-b?n worden, aber unter dem »4. Feb^iar bat der Statthalter in Nom einen Brftbl erlasse", daß jeder Neapolitaner, der in dieser ^t«ldt ohne eine Genehmigung der päbstlichen Regierung erwirkt zu ha'b?!,, betretlea wn'd, als ein Nuhe^orer aügehlillen, und in d;e Enzels» b'.u'g gebracht wcl'den soll. Die Zo'igreaazion des Ii,quisi;ions 'Gerichts hat drn Neapolitanischen Hoskalendcr in dae Verzeichinß der verbothcnen Bücher setzen las' sen. (W Z) Wechsel . Cours in Wien. am ig. März :8»S A>,M,«r.°°fl.^..fl,^3°'^^ Conventionö^ünze, vo« hundert 502 gs4 ss. ^ Marktpreist m Laiwch^d^2^ärz__13^15._________ Getreid preis Vrod -und Flcischtaxe Theu. «Mitl l Minb. ll «^,.^ - Ein ------!------^-----Für das Monat März l Muß- Wienermetzen ^^is ^^. jff ^^ fi. >kr.lfl.lkr.>5. lkr. l^ ^ l^ 1,9 Waitzen ... 7 — 6 50 5 Zo! 1 M^"dscmmcl ... li-i 2»?^ Knkuruz ...-----------^------------------ 1 ord. dello .... ,'«- 4 2H Korn .... 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