iPoillllDst pl*<"«nn H ^OtOTi««Jf5 Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Schrtstleit»«« und Verwalt«»«: Preternova ulica S, Telephon «r. 21 1 «nfüttüBuitflHi werden in »et Verwaltung ju billigsten Gebühren entgegengenommen f Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag s»,„«»preise siir da» Inland: Vierteljährig W Din. halbjährig^ Din'gau». jährig lt» Din. Für da» «»»land entsprechende Erhöhung. Einzelnummer'Dw 7» Rummer 7 ||| Celje, Sonntag, den 22. Jänner I9Sit 58. Jahrgang Sudetendeutsche Autonomiepläne Ein Jahrzehnt fast stehen die deutschen Par-teien in der Tschechoslowakei einander in scharfer Fehde gegenüber: auf der einen Seite die „Aktivisten", die durch Mitarbeit in der Regierung ein» jelnc Vorteile für ihre Anhänger und so teilweise doch für ihr Volk erzielen wollen, vielleicht auch hoffen, Vertrauen und Freundschaft und des weiteren nationale Nachgiebigkeit des tschechischen Staatsvolkes zu erringen. Auf der andern Seite die „Negatioisten", für die der ganze ohne die Teilnahme und Zuftim-mung der Deutschen geschaffene Staat einfach nicht zu Recht eristiert, die sich wohl mit ihm stellen und seinen Gesetzen gehorchen müssen, die aber aus dem Boden der „staatsrechtlichen Erklärung" stehen und im Grunde auf ein End« des derzeitigen Tschechenstaates warten, sei es durch Auflösung und Zerfall, sei e» durch eine völlige gründliche und Grundsätzliche Umgestaltung. Bei aller formalen Einhaltung der Gesetze war dieser Teil der Sude« »»deutschen durchaus irredentistisch gesinnt. Jetzt scheint sich hierin ein grundsätzlicher Wandel zu vollziehen. Gerade von Seite der Oppo-sitionsparteien aus wurde das Programm einer Autonomie aufgestellt und als erster Schritt dazu ein „Notparlament" vorgeschlagen. Die Sudeten-deutschen haben ja eine ganze Reibe von Vertre» wngen ihres Volkes, auch außerhalb des Paria-ments. Es gibt Kulturver bände und Schutzvereine, dit dort, wo keine deutschen Staatsschulen bestehen, Privatschulen errichten und unterhalten, die an der Sprachgrenze den wirtschaftlich schwächeren Volksgenossen zu Hilfe kommen — genau so, wie der nationale Kampf im alten Oesterreich ausgefochten wurde. Es gibt deutsche Vereine der verschiedensten Art, es gibt eigene deutsche Gewerkschaften, In-dustrieverbände, Genossenschaften usw. Es gibt Gemeinden, Städte und Bezirke, die ganz oder fast rein deutsch sind und in einem Verband deutscher Selbstverwaltungskörper zusammengefaht werden. Weiter gibt es ein politisches Arbeitsamt, eine Völkerbundliga, eine Hauptstelle deutscher Schutz-arbeit — also Ansätze genug, vielleicht zu viel. Nun hat der Abgeordnete Kali na den Vorschlag gemacht, ste alle zusammenzufassen zu einem „sudetendeutschen Notparlament". Diese» Notparlament soll bestehen: a) aus den rund 120 deutschen Ab-geordneten des Parlaments und der Lan-desvertretungen vort Böhmen und Mähren. b) aus ebensoviel Vertretern aller sudetendeutschen wirtschaftlichen, gewerkichaft-lichen und genossenschaftlichen Verbände. c) aus ebensoviel Vertretern aller kul-turellen Einrichtungen und Vereinigungen (der deutschen Hochschulen, der Schutzoereine, Volksbildungsverbände, Verbände für kör-perliche Ertüchtigung usw.) Damit ist ein Forum geschaffen, in dem sich die Sudetendeutschen in ihren Angelegenheiten aus-sprechen, bekämpfen oder einigen können; ein Ere-kutivausschuh diese» Notparlamentes, ein Volks-rat, wäre wirklich die zentrale Leitung der Su-detendeutschen. Und er könnte eine ganze Reihe noch vorhandener Einrichtungen benützen und durch fie wirken: die Gemeinden und Bezirke mtt deut- jchen Mehrheit, die deutsche Jugendfürsorge, die neben der tschechischen besteht, olle deutschen Sektionen zweisprachiger Einrichtungen, deren der Staat nicht wenige besitzt. All da; ausgenützt und von einheit-lichem Willen geführt, ergibt de facto eine Selbst-Verwaltung in vielen Angelegenheiten. Einer solchen „Autonomie von unten" kommt nun der Staat zuvor, indem er durch den Unter-richtsminister Derer eine Art „Autonomie von oben" vorschlägt, eine Errichtung deutscher Abteilungen in allen Instanzen der Schuloerwaltung. etwa in der Art. wie sie in Lettland und, nicht so durchgebildet, in Rumänien besteht. Auch hier würde das Schul-wesen der Minderheit durch ihre eigenen Söhne verwaltet werden, aber nicht durch solche, die da» Minderheitenvolk wählt — das ist die eigentliche Kulturautonomie nach Estlands Muster — sondern durch solche, die der Staat ernennt, wie er ja auch einen deutschen Vizepräsidenten der böhmischen Lan» desverwatlung ernannt hat. Das wäre für die 31/« Millionen Deutschen der Sudetenländer wohl da« geringste Zugeständnis und über die Form einer solchen Autonomie wird noch viel geredet und ge-kämpft werden. Die Sudetendeutschen erhoffen durch diese Kämpfe und Anstrengungen zur Errichtung einer Kulturautonomie eine Einigung unter ihren verfeindeten Parteien- die Tschechen können jeden-fall» buchen, dah fie sich von der Politik der Staatsvemeinung abwenden, und werden wohl auch ihrerseits die Angst vor deutschem „Hochverrat" ver-lieren. Ehrliche Autonomie erschlägt die Irredenta — da« läht sich aus den fudeten» deutschen Fragen der jüngsten Vergangenheit jeden» fall» feststellen. Siegerin Hilde Holovsty Zu ihrem Freundfchaftsei,laufen in Celje am lS. und 17. Jänner 1933 Man muh sehr froh sein, dah sich in unseren nicht allzu weiten Verhältnissen einmal auch die Nötigung ergibt, über ein Mädel, und zwar ein lv jähriges, ein F e u i e l l e t o n schreiben zu müssen. Für gewöhnlich finden hier „unter'm Strich" nur weit entfernte, meist verstorbene Größen oder Erin-nerungen an alte Zeiten oder auch unser wohlver-diente» Quartett ihren würdigen Platz. Bei uns ist selten viel los. Daß hier jemand einen so starken Eindruck auf die Zeitgenossen machen könnte, dah man ihn als Person „feuielle-toiiistisch" behandeln mühte, ist so gut wie noch nicht dagewesen. Und nun hat ein 16-jähriges Mädel diesen Eindruck gemacht? Es ist die Verneigung vor S. M. dem Sport, der einmal in höchster Form auch zu uns kam. Die meisten älteren Leute werden sich für den Eislauf eine gewisse Zuneigung bewahrt haben, denn in unserer Jugend war es der Wintersport. Vom Skifahren wühlen wir noch nichts, kaum etwas vom Rodeln. Für die Dorfkinder schlugen ihre Väter zwei Bretter zusammen, auf die ein Sitzbrett aufgenagelt war: der „Schlitten" war fertig. Mit diesen Schlitten rutschten dann die kleinen roten Rotznasen vom frühen Morgen bis zum späten Abend von den Hängen der dörflichen Hohlwege mit unermüdlichem Eiser durch den Neuschnee hinunter. Wenn dann die Kälte zu krachen begann und rundum die blendende Schneefläche im bunten Diamantfeuer der Kristalle «blitzte, dann ging es auf den Dorfteich oder auf da» Flühchen. Ganz schwarz spiegelte das durchsichtige Eis über der drohenden Tiefe und gor manchmal muhten die eisbrechenden Männer mit raschem Eisenhoken einen Bengel unter dem Eise hervorfischen, der schon ver-glaste Augen hatte, aber am nächsten Tag in der Schule nur eine geringe Blässe im frechgesunden Bauernjungengesicht zeigte. Alle „Buben" liefen „Schlittschuh!" Sie „schleiften". Aber wie ungleich verteitt waren die Gaben des Glücks! Die einen halten sich in eine Eisplatte bloh ein Loch gebohrt, in das sie einen Prügel einstemmten; rasselnd schoben sie dann die Platten im Lauf über das Eis. Wenn diese den richtigen Schwung hatten, sprangen sie hintern auf und fuhren stolz auf ihnen dahin. Ein wonniges Vergnügen! Die Kccken und sich am weitesten auf das glasklare, glasdünne Eis Hinauswagenden verzich-leten auf alle Hilfsmittel und schnellten nur auf ihren armen Schuhsohlen dahin. Es gab Schwung und richtige K ü n st l e r auch in diesem primitivsten Zweig l Eine höhere Kategorie besah Holzschlittschuhe mit einem aufgenagelten Blechstreifen unterhalb. Die noch höhere hatte richtige Schlittschuhe: altes, rostiges Eisen. „Merkur", mit einer langen Schraube, die den Absatz rückwärt» einzwickte: dann „Halisai"; hier hing das Festhatten de» Schlittschuhs von einer Feder ab. Natürlich hielten weder „Merkur" noch „Halifar" jemals fest. Wenn man gerade so in grohem Schwung war, trat man plötzlich ins „Leere" und schon schlug man der Länge nach auf das Eis hin, so dah es regenbogenfarbig splitterte. Man muhte daher stets schmerzende Riemen für da» Festbinden der Schlittschuhe verwenden. Ueber-Haupt hatten die meisten kleinen Kadetten nur je einen eisernen Schlittschuh, mit dem fie aber Wunderbare» zu erreichen verstanden, immer den zweiten Fug zum Antrieb aufstampfend. Stand man dann nach den ganz grünen Bubenjahren der Vorbereitung endlich auf zwei regelrechten Eisen, dann war der Winterseligkeit erst recht kein Ende. Vom frühen Morgen bis in den über dem Schnee bleich dämmernden Abend liefen wir auf dem Eis herum. Ich wollte mit diesem Rückblick in die Jugend-zeit aller älteren Semester bloh verständlich machen, dah wir gerade für da» Eislaufen noch heute all« ein schönes Gefühl in uns tragen. Es ist süher Zauber unserer Kinderherrlichkeit darin! Wir sind empfänglich und haben Verständnis für „grohe" Leistungen auf dem Eise. Als man hörte, dah durch den glücklichen Zu-fall hier verlebter Sommerfrischemonate die zweit-beste Eislaufmeisterm der Wett, Hilde Holovsky aus Wien, zu sehen sein werde, spannten wir die Erwartungen gehörig groh. Seit» 2 Deutsche Zeitung Nummer Farmertragödien jenseits des großen Teichs Die Agrarnot im goldenen Westen. — Krise industrialisiert Landwirtschaft. Rosevelt will helfen. Das amerikanische Repräsentantenhaus nahm den demolratischen FarmerhilfsgesetzenNours dani republikanischer Uiller duktionskosten 14 bis 16 Cents betragen. Der Weizenfarmer braucht pro Buihel Weizen minde-stens 1 Tvllar, um auf seine Produktionskosten zu kommen, bekommt aber tatsächlich nur 40 bis 60 Cents. So geht es fast mit ollen landwirtschaftlichen Produkten. Was Wunder, daß der geschätzte Wert der landwirtschaftlichen Betriebe in den USA von zirka 66 Milliarden Dollar im Jahre 1930 auf weniger als 40 Milliarden Dollar gesunken ist. Man kann sich an den Fingern ausrechnen, was angesichts dieser Wertminderung die Steigerung der Hypothekenlasten auf einen ungefähren Betrag von 10 Milliarden Dollar bei 7 bis 9% Zinsen bedeutet Es bedeutet ganz einfach, daß kaum ein kleiner oder mittlerer Farmer seine Besitzung mehr halten kann. Er ist froh, wenn er vielleicht noch 500/0 des theoretischen Wertes seiner Farm von dem einen oder anderen der landwirtschaftlichen Groß-unternehmen bekommt, die das Farmland scheinbar systematisch aufkaufen. In den Wei,zenregionen des goldenen Westens, d. h. also des amerikanischen Mittelwestens, haben sich in den drei verflossenen Krisenjahren schon mehr als 10 riesige agrarische Korporalionen gebildet, deren Landbesitz inzwischen bis zu 73.000 Acres (in der Hand einer Gesellschaft) gestiegen ist. Diese Gesellschaften sind dank restloser Ausnutzung sämtlicher maschinellen Mög-lichkeiten zur Not noch in der Lage, den Bushel Weizen, den der Einzelfarmer nicht billiger als für 1 bis 1"20 Dollar produzieren kann, für 60 Cents zu liefern und also bei einem Marktpreis von 60 Cents noch einen ganz knappen Profit zu erzielen. Ehemals war ein Farmer von 300 oder gar 500 Acres in seinen» Besitz absolut gesichert, heute ist er ein Bettler, denn bei ungefähr 400 Acres liegt die Grenze für die Möglichkeit, moderne landwirt-schaftliche Maschinen rationell anzusetzen. Zumeist haben die kleineren Farmer ihren Traktor und alle anderen modernen Maschinen schon wieder abgebaut und sind wieder zum Pferd zurückgekehrt, für das sie den Hafer, den Betriebsstoff, nicht zu kaufen brauchen, sondern selbst anbauen können. Dieser ungeheuren Not will der neugewählte Präsident steuern. Roosevelts Agrarprogramm stützt sich — wie es in einem Staate, dessen Hau-halt bereits ein Defizit von vielleicht zehn, vielleicht 13 Milliarden R'Ht aufweist, nicht anders möglich ist — auf industrielle Hilfsquellen. Es soll aus den Mitteln der der verarbeitenden Industrien ein Far-mertlujlfonds von 1 Milliarde Dollar gebildet werden, mit dessen Hilfe man die Farmer nach Möglichkeit sanieren will, allein ausschließlich die Farmer, die eine Produktionseinschränkung um 2O '/o ihrer durchschnittlichen Produktion in den letzten Jahren vornehmen. Damit hofft man dann langsam wenigstens auf den Preisstand der Vorkriegszeit zu rückzukommen, der für Weizen um 43 7». für Baum-wolle um 30%, für Mais um zirka 40%, für Roggen um 33%), für Schmalz um reichlich 30% unterschritten ist. Man hofft, dieses Ziel zu er-reichen. Aber auf was alles hat man in den letzen 3 Jahren nicht schon gehofft...! Und wenn man das Ziel erreichen sollte, so kommt der Erfolg jenen großen Korporaiionen zugute. Die Krisentragödie, die sich an hunderttausenden von kleinen und mittleren Farmern vollzogen hat, ist irreparabel. Politische Rundschau Inland Beredtes Schweigen Die Protestaktion gegen die sogenannten Ljub-ljanaer Punltationen schwillt immer mehr an, wie aus den Ljubljanaer Blättern „Jutro" und „Slov. Narod" ersichtlich ist. Fast alle Geme.ndeoertretungen des Draubanats sowie viele Partei- und andere Organisationen haben Proteste veröffentlicht. Die Orts-, ditf Bezirks- und die Kreisorganisation in Eelje der Jugoslawischen Radikalen Bäuerlichen Demokratie z. B. haben dem Ministerpräsidenten Dr. Milan Srskic nachfolgendes Telegramm geschickt : „Mit Erbitterung lehnen wir den Ueberfall auf die unzerteilbare Einheit des jugoslawischen Volkes und auf das heilige Ganze der jugoslawl-schen Erde ab, die uns in den Zeiten der Sklaverei die ewig einngs Anziehungskraft war und bleibt. Wir verurteilen auf das schärfste die verfehlten se> paratistischen Versuche derjenigen, welche die Mutter 'Heimat erst suchen und anerkennen wollen unter der Bedingung, daß ihre Fundamente gelockert werden." Dr. Korosec und die ihm nahestehende Presse äußern nicht ein Wort. Der Ljudlsanaer „Jntro" nennt dieses Verhalten: ..Beredtes Schwer-gen des Dr. Korosec". „Volle Freiheit für die konstruktiven Kräfte" Der Ljubljanaer „Jutro" schließt den Leit-artikel seiner Freitagsfolg?, der sich wieder mit den bekannten Punktationen befaßt, mtt nachfolgenden Sätzen : „Wir verlangen nichts anderes als das, daß volle Freiheit den konstruktiven Kräften in unserem Volke gegeben und zugesichert werde. Diese werden in nichts zermalmen die zersetzende Aktion derjenigen Elemente, die den Ko>>s und d.rs <5e« wPen verloren haben, weil sie nicht ungestört diktieren und ungehindert den Torrn über die Slo< wenen ausüben können." Am 19. Jänner fand im Sokolhaus am Tabor in Ljubljana eine riesige Prvtesto:rsammlung statt; die Redner sprachen |ich schärfsten? gegen die Aulonomisten und für die ge-genwärtige Einheit des Staates aus. Per richtige Weg zur Erlangung schöner mm».. VatitiA ■""" »leichzeniper Pettitiflunfl bts WCUJcr Ailliue a,|irbi(n 3abnt«loacs iH iolamber: Xni Din. IS.—. Ueberall ju boten. Sie wurden unendlich übertroffen! Wir erlebten den stärksten ästhetischen Genuß, ein überraschen-des Gefühl vollkommenen Glückes im Anblick der vollendeten Schönheit, die sich unseren Augen im Licht der Lampen am Montag abends im Stadt-park bot. Ich will mich nicht in die Beschreibung der einzelnen Figuren, der wundervollen Pirouetten und Sprünge einlassen, well eine solche aus jeden Fall viel zu schwach sein muß. Man stelle sich auf einer spiegelnden Flache das Vollendetste an Grazie, Kraft und Schwung, die absoluteste Sicherheit und Leichtigkeit und wunderbarste Zweckmäßigkeit edelster Bewegungen, den herrlichen Ton des stählernen Sausens auf dem Eis vor. man stelle sich ein Wesen vor, das in seinem Können die Materie, das Eis, seine Glieder, das Publikum souverän und vollkommen beherrscht wie eine stolze Königin, dann hat man Hilde Holovsky. Kommt man aber mit ihr in „Zivil" zusam-mcn, also wenn sie nicht auf dem Eis ist. dann sieht man erstaunt ein sechzehnjährig.'? Vaäfis^erl. Man möchte sich die Augen reiben. Ein Jungmädchen, das gar nicht anders ist als andere Mädel in diesem merkwürdigen Alter, vielleicht nur weniger geziert, ganz natürlich, eine frische Kirschblüte. Man k a n n es sich dann nicht vorstellen, wie dieses gleiche Kind in dem Augenblick wo es auf dem Eis steht, zu einer Königin wird, von der die stärksten ästheti-schen Genußströme ausgehen. Es überkommt einen eine Ahnung von dem Transzedentalen aller abso-luten Schönheit. Man begreift auf einmal, daß auch große Sportler „göttlich" genannt werden können. Man kann es sich erklären, daß die Leistungen der berühmten französischen Tennismeisterin ihr den Namen „göttlrche Suzanne" eingetragen haben. In der Tat, alles Vollendete kann im Menschen einen unbeschreiblich glückhasten Schönheitegenuß hervorbringen, on dem man eben die Wirkung echter Kunst erkennt. Ob man vor einem Ge-mälde diesen erhöhten Zustand erlebt oder beim Anblick eines Schauspieles, beim Hören einer Musik oder vor dem Eitlaufplatz. auf dem Hilde Holovsky fährt, ist ganz gleich. Es ist auch gleich, daß sie ein Mädel ist, daß sie erst 16 Jahre alt ist: die starke Wirkung allein ist entscheidend. Sie geht nur von jener Kunst aus, die dem Menschen von oben gegeben wird durch das Ueberstiömen einer Kraft, äußere sie sich nun als Inspiration oder als restlose Be-herrschung irgendeiner körperlichen Leistungsaufgabe. Nur das Vorhandensein dieser Kraft erklärt es, daß solche Künstler, sobald sie ihre Kunst aus-üben, völlig andere Menschen zu rverden scheinen als im gewöhnlichen Leben. Da sind sie vielleicht unansehnliche Menschenkinder oder, wie Hilde Hc>-lovsky, ein 16 jähriges Fräulein. Treten sie aber auf: ein Schimmer von absoluter Schönheit, etwas Unbeschreibliches umfließt sie. sie sehen anders aus an Gliedern und Gesicht und Bewegungen. Die höhere Kraft strömt in sie und streckt sie zu königlichen Gestalten. Bei Menschen, wie unsere Hilde Holov?ky jetzt ist. kommt das Herrliche hinzu, daß sie ihre Kunst noch mit oller holden Unschuld und Natür-lichkett geben. Es gibt keine Maske hier, keine Ver- stellung; wie sie aus dem Eis steht und mtt dem einen Schlittschuh wippt, eine freie, vollkommene Gestalt, auf die Musik wartend, ist sie das echte, volle, natürliche Kind, ihre Schönheit ist Blüten-schönheit, ihre Kunst und deren starke Wirkung sind frei von jedweder Schlacke des Lebens. Einen Wunsch sprechen wir aus : dieses junge Mädel, das mit 16 Jahren die gefährliche Last einer Weltberühmthett zu tragen beginnt, möge sich ihre Natürlichkeit, ihre Kindhaftigkett bewahren! Solange als möglich. Dies ist der bezauberndste Reiz ihrer herrlichen Kunst. Sie soll so bleiben wie jetzt, ohne Pose, ein natürlicher Mensch! Freilich ist dies schwer, wenn man in so früher Jugend in den Großstädten der Wett gefeiert und bejubelt wird. Indessen große Künstler sind allen verwirrenden Verlockungen zum Trotz natürliche Menschen geblieben, und dies war eben ihre Größe. Hilde Holoosky muß und soll auch eine solche große Künstlerin sein! Wir. die ihre Kunst zu begeisterten Freunden geworben hat, werden hinfort immer den Daumen halten und herzliche Freude haben üb« jeden weiteren Sieg unserer Hilve Holoviky. Wenn man sie zum ersten Ehrenmitglied unseres Skikluds ernannt hat, so soll die Zusammenstellung, die ein-mal lauten wird: „W e l t meisterin Hilde Hvlovsk? — Ehrenmitglied des Skikiubs in Celj e im Drau-banat", nicht etwa — drastisch wirken. Es soll viel-mehr das zufällige Glück bezeichnen, daß wir die (künftige) Weltmeisterin alsUnfrige ansehen dürfen. Wie ist nun dieses Wiener Mädel aus Mil-lionen die Erwählte geworden? Ihre Mama. Rummer 7 Deutsche Zeitung Seite 3 Ein bedeutsames Zwiegespräch Wir haben bereits in unserer letzten Folge, und zwar an leitender Stelle, die Wichtigkeit der Erklärung des österreichischen Generalkonsuls in Ljubljana Grafen o. Orsini und Rosen-b e x g anläßlich de« slowenischen Kärntner Sänger-besuche? hervorgehoben, heute lassen wir den vollen Tert dieser Erklärung hier folgen. Der Herr Gene-ralkonsul sagte dem ihn besuchenden Pfarrer Herrn Vinko Polianec: „Es freut mich, dah Sie anläßlich Ihr« Aufenthaltes im Draudanate auch mir als dem Vertreter Oesterreichs in Ljubljana einen Be-such abstatten, um dadurch Ihrer Heimattreuen Ge-sinnung für Oesterreich Ausdruck zu verleihen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen sagen, dah der-artige Besuche und Gegenbesuche von Sängern sehr viel für eine immer engere Zusammenarbeit der Völker und Staaten beitragen können, wobei der Gesang und die Musik völkerverbindend wirken. Auch tch din Ihrer Meinung, Herr Pfarrer Polja-tue, dah die Minderheiten, die sich von aufrichtigem und wahrem Staatsgefühle leiten lassen, im moder-nen Europa gerade in dieser Beziehung eine wich-tige Funktion zu erfüllen haben. Auch die Vertre-ter der deutschen Minderheiten aus dem Königreiche Jugoslawien werden bei uns in Oesterreich immer herzlich willkommen sein, wenn sie eine Sängerfahrt nach Oesterreich unternehmen und ihr Lied erklingen lassen; es ist nur zu hoffen, dah wir auf diese Weise zu einem immer regeren Auswusch unoer-gänglicher Kulturwerte kommen werden. Schließlich möchte ich dem Wunsch Ausdruck verleihen, dah auch die hiesige Presse diese ehrlichen Bestrebungen würdigt und unterstützt." Herr Abg. Pfarrer Vinko Poljanec erwiderte: „Ich din sehr erfreut, dah ich mit den Ansichten des Herrn General-konsul» übereinstimmen kann. Die natio-nalen Minderheiten sollen in der Tat das Binde-glied sein zwischen Völkern und Staaten; es möge auch die deutsche Presse in Oesterreich zur gegen-Migen Verständigung beitragen." Der Besuch des Herrn Abg. Vinko Poljanec beim Herrn Generalkonsul dauerte von halb 5 bis halb 6 Uhr abends. Wir Deutsche in Slowenien wissen es sehr zu schätzen, dah — endlich einmal! — auch der Vertreter des deutschen Nachbarstaates in Ljubljana eine so entschiedene und klare Stellungnahme ,um Minderheitenproblem geäuhert und uns damit sein, in der richtigen Bahn liegendes Interesse zu erken-nen gegeben hat. Ausland „Neutralisierung" Oesterreich Das Londoner Blatt „Daily Telegraph" be-ruhtet über einen neuen französischen Plan der „Neutralisierung" Oestereichs nach dem Muster der Schweiz. Die dauernde Neutralität Oesterreichs würden nicht bloh die Grohmächte, sondern auch der Völkerbund anerkennen. Das Hauptziel dieses Frau Marie Holovsky, die das wunderbare Back-fischchen zu ihren Triumphen treu behütend geleitet, erzählte mir, dah die kleine Hilde, die am 29. 4. 1917 geboren wurde, mit sieben Jahren eine böse Gehirngrippe durchgemacht hat. Nach der Genesung riet der Arzt zu einem Aufenthalt in den Bergen oder zu einer kräftigenden Sportausübung. Die Eltern kauften später dem Mädel also ein Paar Schlitt-schuhe, Marke „Eisblume", und schickten es am 1. November auf den Platz des Wiener Eislauf-vereine? am Heumarlt. Natürlich hat in der ersten Zeit das Frosche rl lein Mensch weiter beachtet. Zumal es eigensinnig war -, es beklagte sich bei der Mama, dah es so laufen möchte, wie es selber wolle, nicht wie der Eislauflehrer es vorschreibe. Das „Laufen" der Kleinen war aber mehr ein Rudern. Bald brachte sie aber eine Figur zusammen, die Eishocke. Einmal sah eine Dame zu, die den gerade anwesenden Vater des Mädchens fragte, ob er erlaube, dah sie es einem bekannten Trainer zeige. Der Vater gab damals gar nichts auf diese Sache, im Gegenteil, er_ hielt sie für lächerlich. Nun war aber die er-wähnte Dame die Mutter der damaligen Welt' Meisterin Frau Herma Szabo-Jarosch und also doch einigermaßen kompetent. AIs später einmal Hildens Mutter auf den Eisplatz kam. wurde sie von Frau Szabo dringend ersucht, sie möge das Mädchen dem Trainer vor-führen. Dies geschah und das Schicksal einer glän-zenden Sportkarriere nahm seinen Anfang, denn der Trainer HerrPepi Weih -Pfandler ist seit Planes bestehe darin, für immer den Anschluß Oesterreichs an das deutsche Mutterland, sowie jede Zoll- oder Wirtschastsunion sowohl zwischen Oester-reich und Deutschland als zwischen Oesterreich und Italien zu verhindern. Das englische Blatt be-merkt hinzu, dah Oesterreich weder wirtschaftlich, noch geographisch in der Lage der Schweiz sei, welche glänzende strategische Grenzen, zugleich aber auch eine vollkommen entwickelte Wirtschaft besitze. Vielleicht werde der neue französische Gesandte in Rom De Jouvenel in kurzem auch mtt den ver-antwortlichen Polttiken in Rom diesbezügliche Ver-Handlungen aufnehmen. Wenn ihm diese Verhandlungen gelingen, würde es Frankreich erreichen, dah Oesterreich nicht mehr die Brücke zwischen Deut-schland und Italien wäre. Ein neutrales Oesterreich würde auch die Isolierung Ungarns bedeuten, dah sich von den Staaten der Kleinen Entente umkreist fände und in dieser neuen Lage gezwungen wäre, mtt den Staaten der Kleinen Entente Freundschaft 5m schlichen oder sich ihnen sogar auzuschliehen. — un. bezüglich dieses Neutralisiemngsplanes wird man doch wohl auch die Hauptbeteiligten, nämlich Deutschland und Oesterreich, ein wenig um ihre Meinung ftagen müssen! Unabhängigkeit der Philipinnen Der amerikanische Senat hat Veto des Prä-sidenten Hoover gegen des Unabhängigkeitsgesetz für die Philipinnen mit der Zweidrittelmehrheit von 66 gegen 26 Stimmen abgehnt, weshalb nunmehr dieses Gesetz in Geltung trttt. Die Philipinnen wer-den nach einer Uebergangszett von 10 Jahren voll-kommen unabhängig sind. Als der Staatssekretär für Wirtschaft diesem Anschluh de» Senats erführt, erklärte er ihn für ein gewöhnliches Verbrechen. Der Kampf um den Franc Trotzdem die Keller der Bank von Frankreich mit Gold vollgestopft sind — 82 Milliarden Gold; von Höchststand sind erst 2 Milliareen abgeflossen — ist es wieder einmal so weit. Der Stand der Dinge ist heute schlimmer als zur Zeit, da Poincare den Franc rettete. Damals gab es keine Wellkrije, der Handel war ungehindert, der Export möglich, Ka-pitalsbildung und Sparkraft des Lands gewattig. Heute gilt es ein Defiztt zu besettigen, das mehr als ein Viertel des Einnahmen übersteigt, die Ein-gänge sinken unerbittlich. Der Plan der Finanzmi-nisters Cheron zur Rettung des Budgets und in in weiterer Folge des Franc kann heute nur dann Erfolg, wenn nicht bloh Frankreich, sondern die ganze übrige Welt sich aus der Verwirrung emporarbeitet. Die Regierung Paul-Boncour ist in-folge der Widerstandes des Parlaments gegen den Cheron-Plan bedroht^ Manche Redner behaupteten, dah das von Cheron angenommene Defiztt von 10.5 Milliarden Francs zu niedrig angenommen sei. damals bis zum heutigen Tag der Trainer von Hilde Holovsky. „Du bist schon eine Künstlerin, dah du auf diesen Schlittschuhen überhaupt stehen kannst", sagte er, und die Eltern muhten zum Christtindl „Jackson".Schlittschuhe kaufen. Am ersten Weih-nachtstag trat die kleine Hilde beim Trainer on, machte Vorwärtsbogen, Rückwärts bogen, wurde daraufhin „asientiert" und nun begann dos Training, Training, Training, um nicht wieder aufzuhören. Schon nach einen» Monat Eislaufen, am 26. Jänner 1926, „startete" die kleine Hilde dann zum erstenmal. Bei einem Schülerlaufen am Engel-mann-Platz wurde sie gegen 16- und 17-jährige Läuferinnen Dritte. Hurra! Preis: ein silbernes Ketterl mit goldenem Vierkleeblatt; sie trägt es noch heute als Talisman. Es ging rasch vorwärts: 2. Platz im Eislaufverein, 1. Platz als Juniorin bei den deutschen Kampfspielen im Krummhübel, dann fünf erste internationale Juniorenpreise. Nun wurde sie mit 14 Jahren Seniorin. Zum erstenmal einen 2. Preis am Eislaufverein; in der nächsten Saison bei der Europameisterschaft den 3. Platz gegen die Weltmeisterin Sonja He nie: in derselben Saison in der Weltmeisterschaft den 2. Platz hinter Sonja Henie; im vorigen Jahre die österreichische Meisterschaft gegen Fritzi Burger. Infolge Krankheit der Mama konnte Hilde der dreimaligen Aufforderung nach Amerika zur Wettmeisterschaft und zur Olimpiade nicht Folge leisten. Aus Stadt und Land Die bulgarische Königin Giooanna hat am Freitag, dem 13. L M, ein Töchterchen geboren, das nach dem orthodoxen Ritus getauft wurde. Der päpstliche Nuntius protestierte deshalb beim königlichen Hofe. Slowenische» Rituale. Der Papst hat am 23. November 1932 für alle kirchlichen Zeremonien, Erteilung der Sakramente etc. den Gebrauch der slowenischen anstelle der bisherigen lateinischen Sprache erlaubt. Das bezügliche Zeremonienbuch (Rituale) ist beretts gedruckt und wird demnächst an die einzelnen Pfarren hinausgegeben werden. Nur noch die hl. Messe wird lateinisch gelesen werden. Somit haben die Slowenen vom päpst-lichen Stuhl ein äuherst bedeutungsvolles Zuge ständnis erlangt, wie es die vielen Millionen deutscher Katholiken z. B. noch nicht haben. Für diese gilt noch immer die lateinische Sprache. Die Zahl der Katholiken in Iugosla» wien beträgt etwas über 5,600.000 Seelen. Kaplan Rothschild. Ein Mitglied der weltberühmten jüdischen Familie Rothschild, Bruno Paul Rochschild, der in Speyr lebte, kam vor fünf Jahren auf Grund von Zeitungsnachrichten nach Konnersreuth, um die Therese Neumann zu sehen, die bekanntlich seit Jahren nicht« iht und trinkt und alle Freiläge das Leiden Christi miterlebt. Was Rothschild dort sah, machte einen solchen Ein-druck auf ihn, dah er sich taufen lieh und Theo-logie zu studieren begann. Im Juli 1932 wurde er vom Bischof von Bamberg zum Priester geweiht und als Kaplan in Arlberg in der Nähe von Konnersreuth angestellt. Vor kurzem starb er an einem Schlaganfall. Er wurde «n Konnersreuth begraben,- an seinem Begräbnis nahm auch die berühmte Therese teil. Ein Grohfälscher von Postanweisun» gen vor Gerecht. Dieser Tage begann in Zagreb der Prozeh gegen den 43 jährigen ehemaligen Zoll- und späteren Postbeamten Vojko Mikoljic, welcher beschuldigt wird, im April vorigen Jahres mit gefälschten Postanweisungen das Postärar um 1,225.000 Din geschädigt zu haben. Diese Postan-Weisungen, von denen in Novisad zuerst 172, dann noch 73 aufgegeben wurden, trugen die laufenden Zahlen und alle Stempel, es hatte sie aber weder der Schatterbeamte, noch der Kassier noch der Kartist gesehen. Wie sie in den plombierten Postsack zu den echten Anweisungen kamen, bleibt ein Rätsel, da Mikolji alles konsequent leugnet und für die Zeit der „Aktion" sogar Zeugen anführt, die ihn in Südserbien gesehen haben wollen. Das Geld wurde in der Weise behoben, dah ein ge-wisser Grgic, der sich den Anschein eines Invaliden gab, einen gewissen Schlesinger als Sekräter auf-nahm und ihn nach Zagreb zur Prva Hrvatska stedionica schickte, wohin das Geld mtt den Post, anweisungen gekommen war. Schlesinger, der für Am vorigen Sonntag wurde ihr in Graz mtt 22 Punkte«. Vorsprung einstimmig wiederum die österreichische Meisterschaft zuerkannt. Heuer lieh sie ihre Kunst mtt ungeheurem Er-folg in Schaulaufen sehen in: Berlin, Budapest, Kattowitz und wieder in Berlin. Wir sind nicht so bescheiden, dah wir zwischen Berlin und Paris, wo ihr nächstes Auftreten statt-findet, ohneweiters unsere berühmte Stadt Eelje dazwischenschalten, denn hier zeigte sie ihr Können ja nur als persönlich geliebter Gast ihren Freunden und Freundinnen, die sie sich in sieben Sommer-ftischejahren (im schönen Gasthof E. Petritschek in Lisce) als auhergcwöhnlich liebes Kerlchen und Jungmädchen erworben hat. In diesem „respektlosen" Ton reden wir vom B a ck f i s ch e r l Hilde, vor der Eislaufmeisterin verharren wir trotz ihrer 16 Jahre in ehrlichem Respekt als vor einer grohen Künstlerin, welche stärkste künstlerische Wirkungen zu »ermitteln vermag, Ihr danken wir herzlich für das grohe Erlebnis, für die große Freude. Wir können nicht mehr anders an sie denken als mit einem warmen Herzen-gefühl. Und nun werden die schimmernden Kreise der Siegerin Hilde Holovsky, nachdem sie ein groher Schwärm unserer Wintersportter mit aufrichtiger Trauer am 18. Jänner um 2 Uhr 10 nachts im Wiener Schnellzug „zum Städtele hinaus" fahren lieh, in Paris blitzen, in London bei der Welt- Meisterschaft, in Stockholm, in Berlin--! Viel Glück! Viel Glück! Sch. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 7 seine Dienste 8000 Din bekam, brachte Grgic dos Geld, worauf dieser verschwand. Nach Aufdeckung des Schwindels durch die Kontrollabteilung des Ministeriums wurde Mikolji, der erst im Jänner aus dem Zuchthaus gekommen war, nachdem er schon im Jahre 1923 wegen Schwindels 2 Jahre ausgefaht Hatte, als zunächst Verdächtiger sofort verhaftet. Vor Gericht behauptet Schlesinger fest, dah Mikolji mit Grgic identisch sei: auch die Briefe, die Grgic mit Schlesinger gewechselt hatte, tragen die Handschrift Mikoljis. Trotzdem leugnet dieser stoisch. Vom Geld ist natürlich keine Spur aus-findbar. Die Novisader Fahrtartenschwindlerin Katharina Dejanooiö, die sich bekanntlich in Maribor der Polizei gestellt lMe, hat nun. als die Untersuchung in Novisad mit ihrem 17-jährigen Sohn eine Pression auf sie ausübte, die Namen der Mitschuldigen bzw. Hauptschuldigen, hochgestellter Beamten genannt, obgleich sie beim Leben ihres Sohnes geschworen hatte, sie nicht zu verraten. Der Beamte Bozidar Defresienko der Generaldirektion der Staatseisenbahnen wurde verhaftet! er leugnet jede Schuld'. Der berühmte Violinvirtuose Prof. Willy Burmester ist im Alter von 64 Jahren in seiner Geburtsstadt Hamburg an einem Schlag-anfall gestorben. Vor Jahren trat er auch einmal bei uns in Celje auf. Celje Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 22. Jänner, findet der Gemeindegottesdienft nachmittags um 6 Mhr in der Christuskirche statt. Der Jugendgottesdicnst wird vormittags um 11 Uhr im Gemeindesaal abgehalten. Amtiern,ig der ständigen Assentkom» Mission. Der «iadtmaMrat Celje oerlautdart: Das Kommando des Militärkreises Celje hat mit seiner Zuschrift Zl. 85.659 vom 80. XU. 1932 hieher berichtet, daß die Rekrutierungskominission. die das ganze Jahr beim genannten Kommando amtiert, ab 15. Jänner 1933 bloß einmal in der Woche, an jedem Mittwoch (nicht mehr am Donnerstag), amtiert. Im Falle als der Mittwoch ein Feiertag wäre, finden die Untersuchungen am Dienstag statt. Rekruten und Milttärpflichtige. die zur Untersuchung kommen, müssen spätestens bis 10 Uhr 20 Minuten dort sein, sonst werden sie nicht vorgenommen. Mit sich haben sie zu bringen, wenn sie zettlich untauglich sind, den „Schein über die zeitliche Untauglichkeit" (Uverenje), die übrigen aber eine von der zuständigen Gemeinde ausgestellte Legitimation oder den eventuellen Akt, falls einer existiert. Studenten, denen die Studenten-dienstzeit (dijaski rok) gebührt, müssen auch die Schulzeugnisse mitbringen. Diejenigen, die ohne diese Dokumente zur Untersuchung (pregleb) kommen, werden nicht untersucht werden. Alle Belroffenen werden aufgefordert, sich vorher rechtzeitig beim Stadtmagistrat zu melden, wo sie die notwendigen Dokumente für die Ueberprüfung (pregled) bekommen werden. Die Eigentümer von Motorfahrzeugen, Fiakern unv Halbfiakern, sowie von Fahr-rädern werden auf die Pflicht der alljährlichen Anmeldung aufmerksam gemacht. Die Frist der tarenPflichtigen Anmeldung verflieht am 31. l. M. Anmeldeformulare sind bei der Vorstehung der Stadtpolizei erhältlich. Die Tombola der Kriegsinvaliden wird heuer am ersten Sonntag im Juli stattfinden. Die dah man mtt den ..armen" Kindern Mitleid hat und es kaum über das Herz bringt, sie ohne eine Gabe hinauszujtampern. Nun mögen ja einzelne Kinder wirklich aus Not betteln geschickt werden, der gröhte Teil jedoch betreibt das Betteln auf eigene Faust und um die Mittel zu Näschereien zu erwerben. Da ist z. B. ein ganz nett gekleidete» kleine» Mädchen mit einem sanften Gesichtchen. Man muh ihm geben! Dieser Tage sahen wir das Kind zufällig auf der Strahe, wie es unter dem gespannten Interesse eine» Kreises gleicher Bettel-kinder Geld zählte. Wahrhaftig, es halte 2 Dinar- und 1 Dinarstücke die ganzen Hände voll, gewih über 40 Din! Na, wir meinen, hier geht die Wohltätigkeit ganz falsche Bahnen! Um die hähliche und demoralisierende Kinderbettelei einzu-dämmen, ist die Ausgabe von Blocks besonders zu begrühen. Die Stelle, wo die erbettelten Kupons in Geld umgewechselt werden sollen, wird die Bettelkinder „periujtrieren" und auch die Höhe ihres „Einkommens" kontrollieren können. Werfen die Kinder die Kupons aber aus Angst vor dieser Perlustrierung weg, so ist es auch kein Schade: die Kupons verfallen zu Gunsten oer Arbeit-losen-aktion. Die Kinderbettelei jedenfalls wird auf diese Weise bald aufhören. MU°n Sa« usik, Schuhe und Kleider sind zwar verschiedene chen, aber jedensalla Sachen, dio Sie unbedingt brauchon. Munik für gute Laune, Schuhn and Kleider, weil Sie richt barsQuaig und (rerzeitaen Si« l) nackt horutulaufen können. Niokt einmal zu iiau»u könne» Sie tanz«n. — Aleo kommen 8ie au una. Wir leihen Ihnen Oiammophcn und Platten SiS, al« Mutik, und verkaufen „Teiupu" Soliuhu and .Rekord* Kleider und Stoff--', wenn gefällig, auch auf Teilzahlung. — Damit iat die Kri»e ■ich^r nicht iU'go*cht»aci>«) alles auf Raten« Deckov trg 4 12'/, Millionen in Rauch aufgegangen. Im ganzen Bezirk Celje wurden im vergangenen Jahre Zigaretten und Tabak im Wert von 12,410,837 Din verraucht; Zigarettenpapier wurde um 100.175 Din verkauft. Am besten gingen im Verkauf die „Sava"- und „Zeta"zigaretten. Der Verbrauch von Zündhölzern betrug 1,332.900 Din. Für Rauchen und Zündhölzer allein gaben also die Bewohner unseres Bezirkes die unglaublich grohe Summe von 13.48S.972 Din aus! Ausflüglerzug nach Wien. D«r „Putnik" in Zagreb veranstaltet einen Ausflug mit Sonderzug nach Wien in der Zeit vom 28. Jänner bis 2. Fe-bruar. Der Zug wird von Celje am 29. Jänner nach Mitternacht abgehen und in Wien gegen 8 Uhr früh ankommen. Bon Wien wird er am 2. Februar mit einem Nachmittaqsaufenthalt am Semmering zurückkehren und in Celje pm 3. Februar gegen 4 Uhr früh eintreffen. Für den Ausflug ist der ordentliche Reisepaß erforderlich. Prospekte, Jnfor-mationen und Anmeldungen bis spätestens 23. I. M. beim „Putnik" in Celje. Uhren, Goldwaren auf Teilzahlungen ohne Preisaa ^schlag. Jlger, Maribor, Gosposka ulica Nr. 1ö. Unglücksfall. Die 27 jährige Besitzerstochter Maria Bozic aus Gomiliko fiel am Bahnhof in Lasko beim Einsteigen in den Zug so unglücklich zu Boden, dah sie sich das rechte Bein brach; sie wurde in das Allg. Krankenhaus nach Celje über-führt. Todesfälle. Am 17. Jänner ist in der Ka- pucinska ulica 1 der 59 jährige Kaufmann und Dienstgeber Herrn Goltnik in SmiHd bei Mozirje mehrere Kleider im Wert von 1900 Din gestohlen hatte: der Knecht bekannte den Diebstahl ein, hat aber das meiste bereits verkauft. — Am 16. Jänner wurde in der Stadt ein 15 jähriges Mädchen das nach dreimonatlichem Aufenthalt im Spita! am 12. d. M. daraus entlassen wurde, wegen Meier Diebstähle verhaftet und zwar hatte sie im Spital einem kranken arbeitslosen Dienstmädchen neue Handschuhe sowie eine neue Schürze im Wert von 120 Din und am 14. d. M. in Lava einer Frau, in deren Wohnung sie sich ein wenig anwärmen wollte, ein Paar Lackschuhe im Wert von 120 Din gestohlen. Frei». Feuerwehr«. Rettungsabtg. Celje. Tel. l In der ÜSoche vom L2. bis SS. Jänner ist kommandiert: EanitSlSdiensi: II. Rotte Pnftoschek Iojej Vot'djier Adclmar irintfiftn £xtnrt^11. Gold* und Silber-waren, Optik, Ortjf. Zeln-Aug- nul"*cr, crRtklaailgc Reparaturweikdiätte Anton Leönik, Celje, Giavai trg 4. Bettlerblocks auch bei uns. Die Arbeits-losenhilfsaktivn hat beschlossen, Blocks für das Betteln auszugeben, und zwar zu 1 Din, 50 Para und 25 Para. Ohne Zweifel wird durch die Ein« führung von solchen Blocks, wobei sich der Bettler das Geld erst abholen muh und etwas näher de-trachte werden kann, die schon fast unerträgliche Bettlerplage bedeutend eingeschränkt werden. Bei dieser Gelegenheit möchten wir wieder darauf hin-weisen, dah sich eine Anzahl von K i n d e r n — wie fie sagen, aus Gaberje — des leichten Erwerbes von Geld durch Betteln bemächtigt haben. Zum Er-solg trägt bei ihnen hauptsächlich der Umstand bei, gleichen Tage starb in Trnovlje der 18-jährige Elektromonteur Albin Komecki. — Am 17. Jänner starb im Allg. Krankenhaus der 35-jährige Lehrer Herr Anton Kregar aus So. Andraz bei Äelenje. — Am 18. Jänner starb ebendort die 30 jährige Ar-beiterin Maria Alte aus Polzela. Polizeinachrichten. Die Besitzerin FrauW. auf der Ljubljanska cesta gab unlängst dem frühe-ren Uhrmgchermeister A. P. aus Hmarjeta bei Celje eine Wanduhr im Wert von 1000 Din zur Reparatur. P. reparierte die Uhr aber nicht, sondern versetzte sie bei einem Uhrmacher um 180 Din. Nach einiqen Togen beglich er diese Schuld und gab die Uhr zu einem anderen Uhrmacher mit der Begründung, dah er keinen Platz habe, wo er sie hinstellen könnte. Die Uhr ist jetzt gefunden und der Eigentümerin zurückgegeben worden. — Die hiesige Polizei verhaftete den 50 jährigen Franz Potocnik auf Grund eines Steckbriefes des Gendarmerie-Postens in Mozirje, weil er am 15. l. M seinem Maribor »Flucht ins Märchen". Die Maskenredoute des Männergesangvereines, die unker obiger anhei-melnder Devise am 11. Februar in den Pntnkräumerr der Brauerei „Union" stattfindet, wird, dem be-rechtigten Interesse nach zu schliehen, das sich all-gemein schon heute hiefiir kundgibt, eine der schön-sten. lustigsten und beftbesuchtcn Eliteunterhaltungen des heurigen Karnevals sein. Der veranstaltende Verein ist schon fieberhaft mit den Vorbereitungen beschäftigt und wird keine Mühe und Arbeit scheuen, um jung und alt wirklich und wahrhaftig ein Stückchen Märchenwelt vorzuzaubern und ein paar helle, freundliche und unvergehliche Stunden mitten im Grau des profanen Alltags zu bereiten. Obwohl selbstverständlich kein Kostüm- und Maskenzwang besteh!, legt, was hier besonders betont sein soll, die Leitung des Vereines doch Wert darauf, dah die Mehrzahl der zu erwartenden zahlreichen Be-sucher kostümiert erscheinen, einerseits zur Gewähr-leistung eines möglichst bunten und lebhaften Bildes, anderseits aber, um leine der erscheinenden Damen von der lockenden Möglichkeit auszuschließen, sich bei der geplanten Maskenschönheitskonkurrenz den ersten Preis zu holen. Nächstens mehr. Zum neuen Chef der chirurgischen Abteilung de» Allg. Krankenhauses wurde an Sielle des.nach Ljubljana versetzten Primaou» Dr. Mirko Cernic der bisherige Assistent der chirurgischen Abteilung der Zagreber Klinik Herr Dr. Boqdan Lavric ernannt. Seine Stelle wird er voraussichtlich am 1. Februar antreten. Alle Provinztheater sollen aufgelassen werden, berichten die Zagreber Blätter. Darauf werden die hauptstädtischen Theater besondere Pro-oiozgruppen organisieren. Die Gruppe des Theaters in Osijek geht in das Ensemble des Zagreber Theaters über. Was wird mit dem Theater in Maribor? Schachneuigkeit. Im engeren Kreise seiner Bekannten hat unser Schachmeister Pirc. der bekanntlich im Weihnachtsturnier in Hastings in England den zweiten Preis, also einen schönen Erfolg errungen hat, am Dienstag Abend im Hotel „Orel" einige seiner markantesten Partien zum besten gegeben. Seiner Uebermacht hatten im englischen Tournier zum Beispiel der indische Meister Sultan Khan und die englisch-russische Meisterin Menschik weichen müssen, denen er eine erdrückende Niederlage beigefügt Hat. Der in England besonders beachtete Wiener Meister Steiner hat im Laufe de» Winterspiels seinen ursprünglich bedeutenden Vor-sprung gegenüber Pirc wieder verscherzt und so endete diese schwere Partie mit Remis. Gegenüber dem ersten Preisträger im Turnier, dem tjchecho-slowakischen Meister Flohr, war Pirc anfangs ent-schieden überlegen, verlor aber infolge einiger zerstreuter Züge seine überragende Stellung wieder und kam sogar sür einige Züge ins Hintertreffen, konzentrierte sich jedoch im Endspiel wieder und brachte damit die Partie wieder aufs gleiche, welche Flohr dadurch Remis geben muhte. Die chwierigite Kombination hat sich gewih in der in-eressanien Partie Pirc Steiner ergeben, deren Ana-yse erst dem Amateurspieler die Schwierigkeit der-»den dartut. Die Spieler von Maribor werden hrem Meister sicherlich dankbar sein, dah er ihnen o interessante neue Anregungen gegeben hat. Gegen die Eingemeindung. Am 18. Jänner fand im Gasthaus Rencelj in Pobrezje eine Nummer 7 Deutsche Zeitung Seite 5 Versammlung von 50 Vertretern der Gemeinden Pobre^e, Tezno, Studenci, Radvanje, Krceoina und Koiaki (Leitersberg) statt. Auf der Tagesordnung stand die Frage der Eingemeindung nach Maribor. fu welcher die Vertreter der Gemeinden in nach-tilgender Resolution ablehnende Stellung ein-nahmen: l. Alle llmgebungsgemeinden haben sich aus ihrem Gebiet das elektrische Netz schaffen lassen; -auhcrvem besitzen einige eigene Kanalisation und auch eigene Wasserleitungen. 2. Alle Umgebung?-gemeinden sind ohne Schulden und haben eine musterhafte Verwaltung, die sie auch weiterzuführen imstande sind. Die Gemcindavirljchast wird jetzt zum Nutzen der Gemeindebürger geführt, die deshalb gegen der Anschluß sind, weil sie gegenüber den jetzigen geringeren Belastungen im Falle eines Anschlusses an die Stadtgemeinde Ma-ribor mehr belastet würden. 3. Alle Umgebungs-gemeinden hoben die vorgeschriebene Zahl von Bewohnern und sind wirtschaftlich zum eigenen Bestand wohlgeeignet. Die gesamte Bevölkerung ist deshalb auch gegen den Anschluß. 4. Wir sind überzeugt, daß uns die Stadtgemeinde im Fall der Jnkorp» rierung in absehbarer Zeit keinerlei Annehmlichkeiten bieten könnte, sondern sie würde uns bloß empfindliche Lasten aufbürden, die die llmgebungsgemeinden nicht übernehmen können und auch nicht wollen. 5. Es ist Tatsache, daß sich die Umgebungsgemeinden im Fall des Anschlusses in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht nicht so erfolgreich ent-wickeln könnten wie bisher, weil die Stadt Maribor in erster Linie alle Sorge nur ihrem Zentrum zu-wenden würde. Diese Resolution wurde dem Herrn Bonus, den beiden Bezirkshauptleuteu, dem Bürgermeisteroerband, den Abgeordneten Dr. Piolo und ctrejci, dem Senator Dr. Ploj und dem Par-lamentsausschuß für das Studium das Gemeinde-gejetz zugeschickt. Als Negativ des Bildes ist sie gewiß leine Schmeichelei für die städtische Gemeinde-Wirtschaft. Bezüglich de» Zusammenschlusses der Gemeinden hat die Banalverwaltung in Ljubljana auch unsere Stadtverwaltung aufgefordert, daß sie thre Vorschläge über den Zusammenschluß von Ge-meinden unterbreitet solle. 'Also wird es anscheinend doch ernst damit, daß die sich sträubenden Vororte unterer Stadt auch gegen ihren Willen eilige-meindet werden. Almosenblocks statt Geld. Im August des vergangenen Jahres haben wir an dieser Stelle die Ausgabe von Almosenblocks zum Zwicke der Bekömpsung unserer Bettlerplage angeregt. Einige Monate später griff man unsere Anregung auf und gab Blocks zu 50 Para aus, die aber, wie es den Anschein hat, nicht gerade großen Anklang finden. Dies muß doch seine besonderen Gründe haben! Wenn man der Sache nachgeht, trifft man weist auf den Einwand, daß sich mancher daran stößt, erst einmal von der Gemeindeverwaltung vorge-schrieben zu bekommen, daß eben 50 Para die kleinste Einheit zu sein hat, die er dem Bettler geben solle. Es ist ja zur Genüge bekannt, daß nicht nur unsere Stadtarmen, sondern auch ein Gutteil an Arbeitslosen sich durch Betteln fortbrin-gen. da für die letzteren keinerlei gesetzliche Erhal-tungsbestimmungen bestehen. Also ist dies eine Art Sondcrstcucr. die von den Betreffenden persönlich eingehoben wird. Manchen Tag sprechen in einem Laden auch an die 50 Personen zwecks Unter» stützung vor. Prioatparteien schützen sich durch Ver-spenthallen ihrer Wohnungen davor, was natürlich nur dort möglich ist. Nun pflegt man bei uns durchschnittlich 25 Para einem fremden Bettler zu geben, roas im Verhältnis zur früheren Rechnung absolut keine Ersparnis bedeutet,' da man individuell zu geben pflegt und in manchen Fällen, wo unvei schuldete Dürftigkeit besonders kraß vor Augen tritt, auch bevemend tiefer in den Säckel greift. Also erster Hauptgrund, um besonders den Privaten das Er-werben von Almosenblocks schmackhafter zu machen, ist die Ausgabe von Blocks zu 25 Para. Run gibt man in den Regel einem Bedürftigen Almosen in der Ueberzeugung, daß der Beschenkte damit machen könne, was ihm beliebt. Darüber denkt man in unserem sozialpolitischen Amt aber anders. Dort bekommt der mit erbettelten Block» vorsprechende Bettler eine Anweisung auf zwei bis drei hicsür ausrrjehene Kaufleute, so daß er »gezwungen ist, seine Eintäuse edendort zu tätigen. Also ist der Bettler nicht einmal Herr über das von ihm er-bettelte Geld. Dies geht natürlich ein wenig zu weit. Der Bettler hat doch schließlich ein gutes Recht auf die von ihm erbettelten Kreuzer und er soll diese eben verwenden können, wie er will, nicht daß ihm auch noch irgendein Bürokrat vorschreiben wird, wie er die Bettelpfennige anzulegen habe! Der Zweck dieser ganzen Aktion kann doch nicht der sein, daß irgendein städtischer Beamter darüber entscheiden soll, ob der Bettler sich einen Tee oder einen Schnaps vergönnen darf oder nicht. Und schließlich: Wie kommt die Kaufmannschaft von Maribor dazu, daß die Gelder, die sie den Armen spendet, zwei bis drei Kaufleuten in Form von Anweisungen zugeschanzt werden? Dies soll auch dem Vernehmen nach mit den Geldern der Winter-Hilfe so geschehen! Der vorgedachte Zweck der Almosenblocks war doch der, daß man den Unterstützung« u n würdigen oder nicht hiehergehören-den Bettlern die Blocks abnimmt und sie der Po-lizei zwecks Abschiebung übergibt, unseren Stadt-armen aber selbstverständlich das Geld einhän-big»; diese sollen dann mit ihrem sauer genug erworbenen Eigentum machen können, was sie wollen. Alkoholische Getränke wurden in Ma-ribor l,226.31 l Liter ausgeschänkti der Konsum fiel um 143.003 Liter. Der Bierkonsum ist ganz besonders gefallen, und zwar um die Hälfte. Auflassung einiger Autobuslinien wegen schwacher Frequenz. Das städtische Aulobusunternehmen hat wegen mangelnder Frequenz folgende Autobuslinien mit 15. Janner bis auf weiteres aufgelassen: l. Auf der Linie Maribor-Selnica on Sonn- und Feiertagen den Wagen, der am Hauptbahnhofe in Maribor um 18 Uhr ab-fährt und von Selnica um 18 Uhr 45 Min. ab-geht! 2. auf der Strecke Maribor-Ruse den Wagen, der an Sonn- und Feiertagen voni Haupt-bahnhose in Maribor um 18 Uhr 40 Min. ab-fährt und von Ruse um 19 Uhr 40 Min. abgeht: 3. auf der Strecke Maribor-öt. Jls den Wagen, der an Sonn- und Feiertagen vom Hauptplatze in Ma-ribor um 18 Uhr abfährt und von öt. Ilj (Staatsgrenze) um 19 Uhr abgeht: \. auf der Strecke Mar>bor-Sv. Martin den Wagen, der nur an Staatsfeiertagen vom Hauptplatze in Maribcr uin 18 Uhr 45 Min. abführt und von So, Martin um 19 Uhr 45 Min. abgeht; 5. die städtische Autobuslinie Mcri^or- Hauptplatz - Studenci (Bronn-borf), also die II er Linie, wird an Sonn- und Feier-tagen bis Limbus (Lembach) verlängert. Die Ver-längerung dieser Linie wird jedoch nur die Abend-sahn tangieren, und zwar wird der Wagen, der um 18 Uhr 22 Min. von Hauptplatz in Maribor wegführt und Studenci um 18 Uhr 30 Min. verläßt, öis Limbus (Lembach) weiterfahren. Die Abfahrt dieses Wagens von Limbus erfolgt, um 18 Uhr 40 Min., die Ankunft am Hauptplatze in Manbor um 18 Uhr 50 Min. Der bisherige Fahrplan der Il-er Linie bleibt jedoch nach wie vor aufrecht. Es wäre angezeigt, wenn an Sonn- und Feiertagen der Fahnleiter des städtischen Autobus-unternehmen?, selbstverständlich bei entsprechender Nachfrage, selbständig auch im Laufe des Nachmittags einen Wagen nach Limbus oder einem anderen Umgebungsorte abfertigen könnte. Jetzt muß in einem solchen Fall irgendeine Peison den Wagen einjach mieten. Fremdenverkehr. In der ersten Hälfte des Atonales Jänner wurden in unserer Stadt insge-samt 530 Personen polizeilich gemeldet. Hievon waren 112 Ausländer, darunter 40 Wiener, 12 Grazer und 60 Angehörige aus anderen Staaten. Wie man sieht, hat im neuen Jahre der Frem-denverkehr bedeutend nachgelassen. Gebet Aus tiefster Nacht sprech ich zu meinem Gott: „Herr, was das Schicksal mir auch bringen mag An Unglück, Schmerz und leidesvollem Erleben, Ich trag' es willig, denn es kommt ein Tag, Der Kraft mir leiht, mich daraus zu erheben. Du labst mit Deiner Allmachtsreinheit mich, Ich finde Dich. Doch halte die Erbärmlichkeit mir fern, Den eklen Sumpf menschlicher Niedertracht, Wo Bosheit und die Tücke ragen, Von Hinterlist und Lüge jäh entfacht, Die mich gefesselt nun ans Kreuz geschlagen. Wo alles Reine, göttlich Hohe wich, — Ich suche Dich .. Maribor ®r«t« Solch Konjice Da» „Skotigen deutschen Harry Piel-Ton-film „Der Meisterdieb" zur Vorführung. (Siehe Slov. Biftrica.) — Nächsten Samstag und Sonn-tag der Großtonfilm „Hadschi Murat", noch dem gleichnamigen unsterblichen Werke Leo Tolstois, mit Iwan Mosjuchin, Betty Amann, Lil Dagover, Fritz Alberti u. o. — Vorher stets Tonwochenfchcm nebst Beiprogramm. Slovenska Biftrica Zum Dolmetsch der deutschen Sprache beim hiesigen Bezirksgericht, wurde der Rechtsan-anwalt Herr Dr. 2nidersic Anton bestellt. Herr Dr. 2rndersic hat vor kurzem die Kanzlei des Rechts-anwalt« Dr. Lemez übernommen, der sich von der weiteren Ausübung der Advokatur zurückgezogen hat. Das „Rotkreuz"-Tonkino bringt heute Sonntag den 100"/oigen deutschen Tonfilm „Der Meisterdieb" mit Harri) Piel, Dary HolmPiel, Elisabeth Pinajeff und Hans Junkermann in den Hauptrollen zur Vorführung. — Am Montag, dem 30. d. M, der Großtonfilm „Hadschi Murat" nach Leo Tolstoi. (Siehe Konjice.) — Vorher stets Ton-Wochenschau nebst Beiprogramm. Ptilj Statistisches von der Freiwilligen Feuerwehr und deren Rettungsabteilung in Ptuj. Die Frw. Feuerwehr in Ptuj wurde im Jahre 1932 zu 24 Bränden gerufen, davon 7 mal zu Bränden im engeren Gebiete der Stadt. Die Brände in der Stadt zergliedern sich wieder in 1 Ervßfeuer (24. 7. Tischlerei. Zementwarenerzeugung, Holz- und Baumateriallagcr sowie Stallungen der Baufirma Wilhelm Dengg), 1 mittleres Feuer (25. 1. Decken-und vachstuhlbrand der Selcherei Mai Weißenstein), 2 Brände, die im Entstehen erstickt wurden, sowie 3 Kaminbrände. Die Autolöjchzüge rückten in 17 Fällen zu Bränden in der weiteren Umgebung der Stadt aus. Die Brände in der Umgebung, die teil-weise allein, teils gemeinschaftlich mit Umgebungsfeuerwehren mit bestem Erfolge bekämpft wurden, zergliedern sich in 5 Großbrände, 5 mittlere und 7 kleinere Brände. Bei diesen Löscharbeiten arbeiteten die beiden Magirus Motorspntzen insgesamt 74 Stunden, in welcher Zeit durch zirka 6 Kilometer Schlauchlinien rund 15 Millionen Liter Wasser gegen da? verheerende Element qeschleudert wurden. Dem Feuerlöschdienste haben sich 44 Mann mit einer Gelamtleistung von 852 Arbeitstunden ge-widmet Der Rettungswagen wurde in 137 Fällen beansprucht, während die Rettungsmannschaft über-dirs in 47 Fällen ambulante Hilfe geleistet hat. Dem Rettungsdienste haben sich 28 Mann ge-widmet, deren Gesamtardeitszeit 324 Stunden be-trug. Im abgelaufenen Jahre fanden 52 Uebungen der Bedienungsmannschaften der Autos und der Motorspritzen, °7 Steigerübungen, 16 Teilübungen sowie 5 Gesamtübungen statt. Für die Löschgeräte und den Rettungswagen wurden 1495 Liter Benzin verbraucht, deren Kosten jedoch nur zum Teile durch die Einnahmen für Krankentransporte gedeckt werden konnten. Es wäre daher jehr wünschenswert, wenn die Bewohner unserer Stadt, dem Beispiele anderer Orte folgend, öfter als bisher sich bei Kranzspenden und ähnlichen Anlässen der Feuerwehr und deren Rettungsabteilung erinnern würden. Die Feuerwehr dankt auf diesem Wege ollen ihren Gönnern, Mit-gliedern und Spendern für die tatkräftige Mitar-beit und geldliche Unterstützung, in erster Linie der Stadtgemeinde Ptuj und der Feuerwehr in Ljub-ljana. Sportakademie. Wie schon k»rz berichtet, veranstaliet der Sportklub Ptuj zu Beginn des Monates Februar in allen Räumen des Vereins-Hauses eine Sportakademie. Die Vorarbeiten für diese einzig dastehende Veranstaltung sind bereit« im vollen Gange. Wie mon erfährt, haben bereit« mehrere Vereine aus Maribor, Ljubljana und Cakov.ic ihre Mitwirkung an diesem Abende zuge-sagt. Der Tag der Veranstaltung wird erst später bekannt gegeben werden. Der Wintersport in Ptuj. Infolge de« letzten Schneesalls hat nun auch in Ptuj im Ver-hältnis zu anderen Jahren ein großes sportlich« Treiben begonnen. Den in der nächsten Nähe der Stadt befindlichen Panoramaberg bedecken den ganzen Tag eine große Anzahl von Winter- Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer T ort fteunden, die sich mtt Skisport befassen, uch unsere Jugend ist mit ihren Rodeln stark beschäftigt. Die Winterseltion des S. K. Ptuj hat bereit» einige nächtliche gemeinsame Ausfahrten mit Skiern unternommen. In der Wintersporthütte n der Nähe der Besitzungen des Herrn Lutten-»erger herrscht großer Rummel. Die Sektion hat ür die nächste Zeit einige Veranstaltungen sorge-ehen. Hilfe für Arbeitslose. Durch den vor kurzem gebildeten Ausschuß für Arbeitslosenunter-ftützung wird am Montag, dem 23. Jänner, in der Miadika eine Volksküche eröffnet werden. Die Aus- speisung wird in der Zeit von lf,12 bis 1 Uhr gegen Vorweisung einer bei der Stadtgemeinde er-hältlichen Legitimation vorgenommen werden. Vor-läufig sind 80 Portionen für die Ausspeisung vor-(sehen. Am Samstag wird auch durch einen amenausschuß bei den Kaufleuten und Privaten eine Sammelaktion eingeleitet werden. Marktbericht vom 17. l. 1933. Auftrieb: 127 Stück Kühe per Kg. von Din 1-25 bis 3 50; 67 „ Kälber „ „ „ .. 5— „ 4'—; 59 .. Ochsen „ „ „ „ 2-— .. 3 50; 11 „ Stiere „ .. „ „ 2*— „ 3--; 48 .. Pferde „ Stück „ .. 400 „3500; 96 „ Schweine per Kg. von Din 6'— „ 8*—. Kemdenverkehrsstatistik. Insgesamt haben vergangenen Jahre 3111 Fremde in unserer Stadt zu verzeichnen gehabt. Davon waren 493 Oesterreicher, 5 Engländer, 4 Amerikaner, 2 Asri-kaner, 61 tschechoslowakische Staatsbürger, 57 Jta> liener, 14 t Deutsche, 3 Polen, l5 Russen, 9 Fron» zosen, 27 Ungarn und 6 Norweger; alle übrigen waren aus Jugoslawien zugereist. Schlingenlcger an der Arbeit. Schon seit längerer Zeit hindurch werden im Jagdrevier So. Janz am Draufelde Schlingenlegungen für Wildhasen wahrgenommen. Dieser Tage gelang es nun dem Jagdaufseher Franz Brodnjak aus Sv. Janz, zwei solche Täter in den Personen des Be-sitzerssohnes Alois Bakar und des Besitzers Josef Meglic bei der Arbeit zu ertappen. Er beobachtete, wie fie von Gebüsch zu Gebüsch Nachschau hielten, ob fich welcher Hase gefangen habe, und zugleich die Legung der Schlingen vornahmen. Der Jagd-aufseher fand auch einen noch lebenden Hasen in einer solchen Schlinge gefangen vor. Bei der Ein-vernähme durch die Gendarmerie So. Janz haben beide Täter die Schlingenlegung eingestanden, be-Häupten aber, daß sie durch die schlechte Zeit dazu veranlaßt worden seien. Beide wurden dem Ge-richte angezeigt. Ljubljana Gründung einer einheitlichen Organisation der Hastwirtegenossenschaften. Am 18. Jänner fand im Gartensalon der Restauration „Zwezda" in Ljubljana die gründende Hciuploer-sammlung des „Verbandes der G a st g e-Werbegenossenschaften für das Drau-b a n a t" unter Teilnahme von 130 Delegaten aus 36 Genossenschaften statt. Bekanntlich gab es bis-her zwei Genossenschaftsverbände: einen für das Gebiet Ljubljana (Krain) und einen für das Ge- | biet Maribor (Südsteiermark). Zum Obmann der neuen Genossenschaft wurde der Eisenbahnrestaura-teur in Ljubljana Herr Eiril Majcen, zum Vizeobmann Herr Gjuro Valjak aus Maribor ge-wählt; den Ausschuß bilden die Herren: Franz Kanvcii, Pero Stark, Franz Susterstf, August Dolinsek, Miro Peterlin, Ivan 2umer, Drago Bernardi, Josef Bindiser, Anton Eerer und Ale--ander Klesic! Stellvertreter sind: Franz Rus, Rici Mayr. Ivan Virant, Josef Povodnik, Milos Kavcic, Vojko (sribar, Davorin Tancar, Franz Petschuch, Gustav Verderber und Geza Vezir. Den erweiterten Ausschuß bilden alle Obmänner der einzelnen Genossenschaften. Es wurden 6 Delegaten gewählt, die den weiteren Ausschuß angehören, und zwar: für Ljubljana Pero §t«f„ für Celje Fran Pikl, für Kranj Rici Mayr, für Novo mesto Eiril Majcen, für Maribor Alexander Klesic und für Murska Sobota Franz Socii. Hierauf wurden ver-schieden« Resolutionen gefaßt; eine hievon verurteilt scharf die Ortsgruppe Celje des Vereins der jugoslawischen Gewerbetreibenden, die gewisse Gasträume gepachtet habe und dort das Gastgewerbe ohne die vorgeschriebene gesetzliche Be-willigung ausübe. Es wurde einstimmig beschlossen, daß der Verband von der Verwaltungsbehörde die eremplarische Bestrafung der genannten Ortsgruppe forderu werde. Ferner wurde in einer Resolution, die den Abgeordneten und den ver-wandten Organisationen im Staate zugeschickt werden soll, die Nivellierung des Verzehrungssteuergesetzes verlangt, damit wenigstens 12 Kategorien der Ver-zehrungssteuer, nicht aber, wie bisher, bloß 4 einge-führt werden. Die inächste Verbandshauptoersamm' lung wird in Celje stattfinden; in Zukunft ab-wechselnd immer in einem anderen größeren Ort des Draubanats. Koöevje Goldene Hochzeit. Der pensionierte Eisen-bahner Herr Anton Perenik und seine Frau Maria aus Mooswald feierten am 15. Jänner goldene Hochzeit. Das Jubelpaar, ruhige, nette Leute, erfreut sich in der Bevölkerung des besten Wohlwollens. Sport Die Vollversammlung des Stiklub» findet am Samstag, dem 21. Jänner, im Klublokal „Grüne Wiese" statt, zu der sämtliche Mitglieder zu erscheinen ersucht werden. Es sind verschiedene wichtige Angelegenheiten hinsichtlich der bevorstehen-den Skitage zu besprechen und Einteilungen der Rennen zu treffen, sodaß um vollzähliges und pünkt-liches Erscheinen (7,,9 Uhr abends) gebeten wird. Skitlub Celje. Sonntag, ^22. Jänner, Ausflug Celjska koca — Svetina —ötore. Führer Herr Gramer. Treffpunkt Kapuzinerbrücke 8 Uhr. Ueber die österreichische Staatsmeiste-rin im DameN'Sistunstlauf Frl. Hilde Ho-lovsky schreibt die Grazer Tagespost anläßlich ihres Sieges in Graz (mit 263.71 gegen 242.42 Punkte der zweiten Preisträgerin) u. a. folgendes. Eine Klasse für sich war Hilde Holovsky, die den Rhytmuswechsel künstlerisch beherrschte. Raffiniert ausgedacht waren ihre Sprünge und begeisternd ihre mühelos dahingleitende erdbefreite Bewegung in wundervoll schwebender Ruhe. Skitlub Celje. Wetterberichte. Ku« 18. I. 1933: Temperatur —3° C. Schneeverhältnisse: auf alter Unterlage 15 bis 30 cm neuer Pulverschnee. Günstige Abfahrt. Wetter: bewölkter Himmel ohne Wind. Neu-schnee wird erwartet. Sv. Kat. 19.1.1933: Mrzlica. Nach dem Stand v. 19.1. um 7 Uhr früh: —3° C. Wetter: bewölkt. Ostwind. Schneeverhältnisse: auf 15 cm alter Unterlage 20 cm neuer Pulverschnee. Günstige Fahrtaussichten für Sonntag! Trbovlje 19.1. 1933: Mrzlica. Für Sonntag günstige Fahrtaussichten. Humoristisches Als die Kleinbahn schon wieder in Bewegung riß ein junger Mann die Wagentür auf. kletterte keuchend ins Abtei! und ließ sich erschöpft war, auf den Sitz fallen. Ein alter Herr bemerkte miß-vergnügt: „Als ich noch so jung war wie Sie. hätte man mir nichts davon angemerkt, wenn ich so einen Bahnsteig hinuntergqogt wäre, um einen Zug noch zu schnappen." ..Kunststück", keucht der junge Mann. „Ich habe — den Zug verpaßt!« aus der vorigen — Station — Dem kleinen Hans wird zum ersten Mal etwas Himbeermarmetade angeboten. Dabei wackelt da» Gelee heftig. Han? brüllt los: „Nein, nein, das nehme ich nicht! Das ist ja noch nicht ganz tot." „Angeklagter: „Ich bitte den Fall zu vertagen. Mein Verteidiger konnte nicht kommen." Richter: „Der Schutzmann arretierte Sie, als Sie die Hand in der Tasche eines anderen Menschen hatten. Was könnte Ihr Anwalt da noch zu Ihrer Verteidigung sagen?" Angeklagter: „Darauf bin ich eben auch neu-gierig." im VEREINSBUCHDRUCKEREI KB •lllllllllllllllllllllll Herstellung von Druck arbeiten wie: Werke, Zeitschriften und Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Speisentarife, Tabellen, Geschäfts- und Besuchskarten, Lohnlisten. Durch-schreibbücher, Diplome, Parten, Etiketten, Plakate, Preislisten, Vermählungsanzeigen. Siegelmarken usw.. Drucksachen für Handel, Gewerbe und Industrie in bester und soliderAusführung s s s Inseraten Annahmestelle für die CELEJÄ 0 0 0 ilB lUlilll! -1111 - * 11 • 1111 CELJE /PRESERNOVA ULICA N- 5 Nummer 7 Deutsche Zeitung Seite 7 Der Mann ni m Kriminalroman v In diesem Augenblick brach der Mond voll hinter den Wolken hervor und beleuchtete die beiden, die kaum einen Schritt von For entfernt standen. Es fehlte nicht viel und der Inspektor wäte mit einem Schrei der Überraschung emporgefahren, als er Tilde Hirstcliffe erkannte, die in den Armen des Juwelendiebes lag. Der Anblick kam ihm so jäh und überraschend, daß' er eine Weile keinen klaren Gedanken fassen tonnte. „Gerettet!" hörte er Milton flüstern, „gerettet, Tilde! Ich werde dir deine Treue nie vergessen!" Und dann sah er, wie er sie küßte, wie Fred Mitton, der Juwelenräuber, seine Tilde fügte! For biß die Zähne aufeinander und schloß die Augen. Einen Augenblick hatte er das brennende Verlangen, tief, tief unter der grünen Decke des Moores zu stecken, um vom allem nichts mehr zu wissen. Der Inspektor in ihm war verschwunden, der Mann erwacht. Mit starren Blicken verfolgte er die beiden, die sich Arm in Arm entfernten und im Moor ver-ichwanden. Er richtete sich mit einem stöhnenden Atemzug auf und lehnte sich an das kühle Gestein der Zuchthausmauer. Nun wurde ihm freilich klar, warum ihn Mil-ton damals in Ehelmsford förmlich beschworen hatte, aus Tilde zu achten und sie zu schützen. Und der Gimpel hatte nichts besseres zu tun gehabt, als so-gleich zwei Konstabler in Bewegung zu setzen, damit dem Mädchen ja nichts zustieg und Milton sich seiner freuen konnte, sobald er wieder in Freiheit war. Aber gleich darauf verwarf er diese Gedanken wieder. Konnte Tilde lügen? Konnten ihre Augen trügen? = SPAR- UND YORSCHUSSYEREIN IN CELJE S rctfistrlerto mit unbo«<*hrAnkt«r ¥Iiif\unc :: Gegründet 1900 Telephon Nr. 213 intorurban Glavni trg I Spareinlagen, Darleihen und Kredite I 15 | gegen gunstigste Bedingungen M Einlagenstand Din 40.000.000 Geldverkehr Din 290 000.000 HRANILNO IN POSOJILNO DRUSTYO V CELJU regriotrovnnii «nrtrngB f. in>omel«»no «avey.o Eigentümer, fcerauifltter uri> Sdniftiriter: Franz Gdjaucr in Celje. — Druck «nd Verlag: Beremabuchdrnckern .Eeleja" in lielj«. Fßr die Druckerei verantwortlich: Äuido Echidlo i«