Poitniat pUi».n* t Deutsche Zeitung = Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat ^ Gchriftteitung an» B«n»altunB: ^tekmooa »lica 5. ItU^wi Str. 21 (iattrwb geber und kirchlichen Kreise tn ihrer wohlwollenden Stellung gegenüber den Jugoslawen? Diese Frage kann mit vollem Rechte beiaht werden, sogar bis in die Zeit der größten Wirtschaftskrise hinein, in der an die Wohliäligkeitsinstitute die denkbar größten Anforderungen gestellt werden. Durch Ab-Wanderung nach Holland, Belgien und Frankreich, durch Rückkehr in die Heimat ist die Zahl der Jugoslawen im Ruhrgebiet auf etwa l5.00s> zu-sammengeschmolzen, von denen noch etwa 4000 arbeiten, die übrigen erwerbslos oder Renten-empfänger find. Sie werden in jeder Be* liehung den einheimischen Arbeiterfamilien gleichgestellt. Im ersten halben Jahre der Arbeitslosigkeit erhalten fie die Bezüge aus der Arbeitslosenversicherung, dem großen Werke des langjährigen Arbeilsministers Brauns, eines katholischen Geistlichen. Dann erhalten sie die Wohl-fahrtsunterstützung, und zwar soviel, als für Nahrung. Kleidung, Wohnung und Fürsorge in Krankheit«-fällen notwendig ist. Falls die Unterstützung dauernd ist, kann die Uebernahme in den Heimatstaat er-folgen, die aber nur mst Genehmigung Jugosla-slawiens erfolgt, welches sich für den Unterhall des Betreffenden verbürgt. Gegen diese Uebernahme bzw. die damit verbundene Abschiebung steht der Weg der Berufung offen, die gewöhnlich beim Re-gierungbpräsidenten durch das Auswandererkom-missariat in Düsseldorf erfolgt und gewissenhast ge-prüft wird. Meistens ist nämlich die Verpflanzung einer in Deutschland festgewurzellen Familie in das arme Heimatdorf keine Wohltat, weshalb die deutschen peinlich berührt, daß er in den Teit des Ausrufe» hineingezogen wurde, murmell: „Das hätt' ich mir nicht gedacht, daß ich einmal fiira Flohtheater Reklam' machen muß!" Girardi und der junge Dichter Der Grazer Volksdichter Heinrich Schrottenbach — der Verfasser der in Oesterreich viel gespielten Volksstücke: „Der Herr Gemeinderat". „Die Gottes-leugner" — lebte in jungen Jahren in sehr beschei-denen Verhältnissen. Bei einer Premiere eine» seiner Stücke, in dem der schon berühmte Girardi die Hauptrolle spielte, wurde der Autor am Schluß lebhaft gerufen. An der Seite Girardis erschien er hochbeglückt und machte die bekannte Dankbewegung hervorge-jubeller Dichter, eine schwungvolle Kurve mit der rechten Hand zur linken Brust-, zur Herzseite. Diese Bewegung geriet so schwungvoll, deß eine der — angeknöpften — Manschetten in weitem Bogen ins Parkett flog. Darauf Girardi: „Gleich wird der berühmte Dichter im Hemd dastehen?" | Die Eisspeis« Girardi war ein großer Freund oon süßen Speisen. Im Hotel „Erzherzog Johann" in Graj, wo er bei seinen Gastspielen zu wohnen pflegte, konnte man im Sommer eine Speise erhalten, die „Surprise" hieß; diese Ueberraschung bestand darin, Saite 2 Deutsche Zeitung 5himmfT 100 Gemeinden aus menschlichen Gründen in der Regel davon Abstand nehmen, obwohl die Gemeinden in der heutigen Zeit unter den Wohlsahrtslasten fast erdrückt werden. So hat der Oberbürgermeister von Essen noch vor kurzem die Ausweisung der jugo-slawischen Familie August Vodovnik aus Essen auf die Intervention des Schreibers dieses Artikels zu-rückgenommen. Tausende jugoslawische Kinder find schon im Laufe der Jahre in den Ferien zu deutschen Bauern aufs Land geschickt worden oder in die Heimat, um sich zu erholen. Konfiftorialrat Tensundern aus Hövel bei Hamm ist ein bewährter Organisator solcher Kinderfahrten. Die jugoslawischen und deutschen Behörden, das jugoslawische Konsulat in Düsseldorf und die deutsche Gesandtschaft in Beograd bzw. das deutsche Konsulat in Zagreb haben einträchtig zusammengewirkt, um den Kindern geistige und körperliche Erfrischung zu gewähren. Auch die kirchlichen Wohltätigkeitsoereine, die Vinzenz-und Elisabethvereine, die katholischen Arbeiter- und Frauenvereine, die in Deutschland fast in jeder Pfarrei eingeführt sind, helfen den notleidenden jugoslawischen Familien über die Krisenzeit hinweg, wenn die Gaben auch leider spärlicher fliehen müssen als früher. Die bischöflichen Behörden von Münster. Paderborn und Köln vergüten auch jetzt noch all« jährlich zur österlichen Zeit die Missionsreise eines slowenischen Paters, der, ohne eine behördliche Aufenthaltsgenehmigung zu benötigen, in etwa 40 Siedlungen die Jugoslawen besucht und ihnen die Tröstungen der Religion vermittelt. Die Pfarrer rechnen es sich zur Ehre an, den seltenen Gast freundlichst im eigenen Hause aufzunehmen und zu bewirten, der die Landsleute einzeln aussucht, die Verlorenen zurückgewinnt und die am Leben Ge-brochenen auszurichten sucht. Die Pfarrer verlangen selbst den flowenischen Missionar und sind auch in kleinen Gemeinden mit wenigen Slowenen enttäuscht, wenn sie ihn nicht bekommen. Konsistorialrat Kalan aus Ljubljana durfte mehrere Jahre, ohne eine Aufenthaltsgenehmigung zu benötigen, unter den Slowenen in Deutschland die Seelsorge ausüben und organisieren mit großem Erfolg und Nutzen. Der Erzbischof Dr. Kaspar Klein in Paderborn äußerte sich, daß er als Pfarrer in Gelsenkirchen mit Borliebe den herrlichen slowenischen Volksge-sang angehört habe, und schärfte noch heuer seinem Klerus ein, die im kirchlichen Amtsblatt veröffentlichten slowenischen Missionen in 14 Pfarreien mit durchschnittlich nur 50 Slowenen nach Kräften zu fördern. Damit die slowenischen Kinder ihre Mutter-spräche nicht vergessen, werden an etwa 10 Stellen Kurse in der flowenischen Sprache abgehalten. Diese sind außerhalb der Schulzeit auch ohne be-sondere Genehmigung der Schulbehörde gestattet und werden von den deutschen Geistlichen oder in-telligenten flowenischen Bergarbeitern abgehalten und bieten auch Gelegenheit, die religiösen Grund-begriffe in der Muttersprache zu erklären. In Glad-deck, Moers-Meerbeck und Hamborn usw. sind in diesen Kursen beachtenswerte Erfolge erzielt worden. Rein slowenische Schulen sind leider wegen der firoßen Zerstreutheit der Slowenen nicht möglich, onst würde sie der deutsche Staat gerne gestatten, wie sie auch den Polen bewilligt werden. Wie weit die deutsche Republik jetzt in diesem Punkte geht, kann daraus ersehen werden, daß kürzlich in Beuthen, knapp an der polnischen Grenze, ein polnisches Privatgymnasium mit über 10 Lehrkräften polnischer Staatsangehörigkeit (!) gestattet wurde. Während vier Fünftel der Slowenen oon den kirchlichen Vereinen erfaßt sind, gehört ein Fünftel zu den in der Nachkriegszeit entstandenen Arbeiter-und Unterflützungsvereinen, Mögen beide Ver-bände in Wahrung ihrer Eigenart für die Belang« der armen Auswanderer eintreten! Die jugostawische Presse aller Richtungen ist in Deutschland unter den Jugoslawen verbreitet. Es ist erfreulich, daß die Heimatpresse in den letzten Jahren der Auswandererftage mehr Beachtung schenkt. Als besonders objektiv und sachlich dürfen die Artikel gelten, welche der „Slovenec" und der „Domoljub" über die Verhältnisse unter den Slo-wenen in Deutschland gebracht haben. Die katho-lischen Vereine in Deutschland haben es sogar zu-stände gebracht, mit den St. Barbaravereinen in Holland, Frankreich und Belgien zusammen ein eigenes Monatsblatt, den „Rafael", zu gründen, welches von dem hervorragenden Auswandererseel-sorger Drago Oberzan in Heerlen (Holland) redi-giert wird. Der Verfasser dieses Berichtes, selbst ein lang-jähriger reichsdeutscher Seelsorger unter den Jugo-slawen in Deutschland, möchte am Schlüsse seiner Genugtuung Ausdruck geben, mit welcher Hochwng und Freundlichkeit er in Jugoslawien aufgenommen wurde. Er freut sich, unbehindert und mit aus-drücklicher Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde den ungezählten Tausenden Katholiken Beograds ein Seelsorger sein zu dürfen und zugleich Land und Stcaissprache kennen zu lernen, um diese Kenntnisse später mit großem Nutzen für die Jugo-slawen in Deutschland verwerten zu können, denen er bisher seine besten Lebensjahre geschenkt hat. Politische Rundschau Inland Erhöhung der Steuern und Taxen Der Finanzminister hat am 14. Dezember dem Parlament einen dringlichen Gesetzesvor-schlag über Nachtrags - und außerordent-liche Kredite zum Budget 1932/33 vorgelegt. Es werden Nachtragskredite im Gesamtbetrag von ! 147,123.678 Din gefordert. Von diesem Kredit ent-fallen auf Pensionen und Teuerungszu-lagen für die Pensionisten einschließlich der Theaterschauspieler 51.5 Millionen Din. Die weite-ren Kredite verteilen sich auf die einzelnen Ressorts folgendermaßen: Justizministerium: I Mil Uon 500.000 Din (für die ständigen Kommissionen für die Verfassung der Gesetze 150.000 Din; Er Haltung der Sträflinge in den Strafanstalten 80® Tausend Din, Obalandesgericht in Ljubljana ME Tausend Di*); Unterrichtsministerium: 6 Millionen 401.100 Din (Dotierung der National-theater 200.000 Din, für die Erhöhung des Lehr-Personals an den Mitelschulen 2,284.035 Din. für die Lehrerbildungsanstalten 986.794 Din, auf Rechnung der Subvention für die orthodoie Kirche 1,000.000 Din): Finanzministerium: 304) Tausend Din (für die Pensionen der Monopol-arbener); Kriegs- und Marinemini st erium: 4,959.891 Din: Verkehrsmini st erium: 20 Millionen 180.000 Din (für materielle Ausgaben der Staatsbahnen 19,800.000 Din, für das Post-personal 380.000 Din); Ackerbaumini st erium: 2,000.000 Din (für Auszahlung der vorläufigen Renten an die durch die Agrarreform enteigneten Besitzer in den südlichen Gegenden); Handels-Ministerium: 53.190 Din (Kosten für das im Sinne des neuen Gewerbegesetzes beim Ministerium errichtete Kommissariat): Sozialmini st erium: 52,400.000 Din (für die passiven Gebiete 5 Mil-lionen, für öffentliche Arbeiten zum Zweck der Be-schäftigung der Arbeitslosen 35 Millionen, für die Arbeitslosen und öffentlichen Küchen 10 Millionen, für Transportkosten 1,200.000 Din, für das Irrenhaus in Studenec bei Ljubljana 1,200.000 Dm); unvorhergesehene Ausgaben: 7,000.000 Din. Diese Beträge sollen hereingebracht werden durch außerordentliche Aufschläge auf die direkten Steuern und durch die Erhöhung der Taien. Aus den Gesamtbetrag der vorgeschriebenendirektenSteuern, aus-genommen die Umsatzsteuer, wird ein besonderer Aufschlag aufgelegt, oer für jede 100 Din bis 5000 Din 1"/,, von 5000 bis 10.000 Din 1.5*/o, von 10.000 bis 50.000 Din 2%, oon 50.000 bis 100.000 Din 2.5"/». oon 100.000 bis 500.000 370. von 500.000 bis 1 Million 3.5%, Über 1 Million 4°/0 beträgt. Auf diesen Aufschlag können keinerlei Seldstvenvaltungs-abgaben aufgelegt werden. Die direkte Gebäude-st euer, vorgesehen im § 37, 2 Abjag, mit 3 wird für Gebäude, die der Steuer bis 31. ber 1931 unterworfen waren, aus 6°/, erhohl, für Gebäude, die nach dem obigen Termin fteuer-pflichtig wurden, auf 12"/». Die EinHebung der Herbergs st euer (gostascina) wird bis 1. Jänner 1935 verlängert. Die im Verzehrungssteuergesetz enthaltene Bestimmung (Art. 72. Bemerkung 4 zu Punkt 4), wonach die Landgemeinden ab 1. Jänner 1933 nur50Parapro Liter Wein Ver-zehrungssteuer einnehmen dürfen, wird ge-strichen. Nachfolgende Taren werden erhöht: 1. Die Tarenfrreiheit bei Erbschaften im ersten Glied, die bisher für Erbschaften im Wert bis 150.000 Din galt, wird auf einen Wert von 50.000 Din herabgesetzt: 2. für alle schrift-lichen oder protokollarischen Eingaben. Gesuche ». wird die Tare oon 5 auf 7.50 Din erhöhte 3. für alle Beilagen zu Gesuchen, Eingaben, Klagen k. wird die Tare von 2 auf 4 Din erhöht: 4. für alle Zeugnisse, Beftätigun-gen k., die Behörden oder Privatpersonen über persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten ic. ausgeben, wird die Tare von 20 auf 25 Din erhöht; 5. eben so für die Ausgabe von Beglaubigungen fit an» mtl8nt4i! Wir »ntten iwimn «nriV .-,>'knt und »littn angenehmen ©»(dimoa im !vm»de. umiomefe. Oc tu« -von Unflm Zeit dos Thtorodvn». Mundwasser benutzen. Auch benutzt bie «anze Familie nur Cdlorvdon^Zahndvrsten.'' ae^ T. «hudoba »r... Man verlange nur die ette Thlorodoni.Zahnpaste. lud« Xta. 8.— und Din. II.—, und («den Ersatz Wsir jurfll Nummer 100 Deutsche Zeitung Seite 9 Schicht Radion wasch Ua Mein! / 13. die Taie für Zolldeklarationen sowie für mündliche Deklarationen wird oon 5 auf 7.50 Din bzw. oon 2.50 auf 4 Din erhöht, 14. die Tare für das Gesuch und die Bewilligung der nachträglichen Vorlage oon Dokumenten für die Deklaration wird von 25 auf 35 Din er-höht! 15. die Taien für die Bestätigung der Ge-sundhei der Ware wird von 20 auf 25 Din, für die zollfreie Einfuhr von Uebersiedlung s-möbeln aus dem Ausland von 25 auf 35 Din. für Eingaben um Rückzahlung oon einge« zahlten Gebühren von 5 auf 7.50 Din. für Zollbeglaubigungen (carinsko uverenje» oon 20 auf 25. für die Bestätigung des Zoll-amtes über die Qualität der Ware für wei-teres Muster von 20 auf 25 Din, für Beschwerden gegen Bestätigung des Zollamtes von 30 auf 50 Din, für Beschwerden gegen Urteile nach den in Tarifpost 229 erwähnten Gesetzen onn 30 auf 100 Din erhöht; 16. für Entscheidungen oon Gewerbe-, Börsen- und ähnlichen Schiedsgerichten wird die Taie in der Höhe von 1 des strittigen Gegenstandes gerechnet, sofern nicht eine höhere Tore vorgesehen ist. Diese Toie muh im vorhinein gezahlt werden und wird im Fall des Vergleiches nicht zurückgegeben. Das Gesetz über die Prägung von Silbergeld wird im ersten Absatz des Artikels 3 folgendermaß abgeändert: Das Silbergeld zu 50 Din wird ein gewicht von 23 g und einen Durchmesser von 27 mm haben. Auf dem Rande wird die Inschrift eingeprägt sein: Bog cuvaj Iu-goflavijo.' (Gott schütze Jugoslawien!). Das Gesetz tritt mit dem Tag der Verlautbarung in den „Sluz-dene Rovine" in Geltung. Der Bauernschutz verlängert Da» Parlament nahm am 14. Dezember den Gesehesvorschlag des Abg. Dr. Vidooic über die Verlängerung des bisherigen Bauernschutzes bi» zum Inkrafttreten des neuen Bauernschutzgejetzes mit 210 gegen 14 bzw. in zweiter Lesung mit 216 gegen 14 Stimmen an. Der Stand des Dinars Am 13. Dezember wurde der gedruckte Staats-Voranschlag für das Jahr 1933/34 an die Abge-ordneten verteilt, dem ein eingehende» Expose des Finanzminifters beigelegt ist. Bezüglich der Lage unserer Valuta heißt es in diesem Erpose: Die all-gemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse sind heuer schwieriger als im vorigen Jahr, obgleich die Schwierigketten mehr oder minder vorüber-gehenden Eharakters find. Im vergangenen Jahr wirkte dies auch auf unseren Dinar ein. Bei der Beurteilung dieses Problems müssen alle jene wirtschaftlichen und finanziellen Tatsachen betrachtet werden, die auf den Stand der Valuta einwirken: das Staatsbudget, eine besonnene Finanzpolitik und die Zahlungsbilanz. Unsere Geldpolitik ist gesund geblieben. Die Metallgrundlage des Dinars hat sich im Jahre 1932 nicht geändert. Die Gesamtdeckung übersteigt immer das mit Gesetz vorgeschriebene Minimum und beträgt gegen 3g Prozent. Die Re-serven reinen Goldes haben sich vergrößert, so daß di« Golddeckung bereits die gesetzlich vorgeschriebenen 25 Prozent übersteigt und fast regelmäßig 30 Pro-zent beträgt. Die Stabilität des Dinars ist auch von der Zahlungsbilanz abhängig. Unsere Zah-lungsbilanz war bis zum Hoovermora-torium, das uns die Reparationszah-lungen nahm, im Gleichgewicht und von dieser SeitewarderDinarvollkommen gesichert. Durch den Verlust der Repa-rationseinnahmen wurde unsere Zah-lungsbilanz empfindlich getroffen. Des-halb wurden unsere Devisenreserven immer schwächer und die Durchführung von Auslandszahlungen immer schwieriger. Da auch unsere Ausfuhr die Einfuhr nicht überstieg, wurde unsere Zahlungs-bilanz zeitweilig passiv, so daß sich bei uns Trans-ferfchwierigkeiten in fremden Valuten meldeten. In Verbindung damit kam es zu einem Wanken des Kurses des Dinars vorerst im Ausland und später auch im Inland. Zu dieser Aenderung des Dinar-kurses trugen auch gewisse valutentechnische Momente bei. Um den Eiport von landwirtschaftlichen Artikeln zu forcieren, bewilligte die Regierung den Eipl>r-teuren verschiedene Erleichterungen. Diese Erleichte-rungen hatten in monetarischer Hinsicht dieses prak-tische Resultat, daß auf dem Auslandsmarkt größere Mengen von sogenannten „freien" Dinar» auftauch-ten, demzufolge das Angebot größer war als die Nachfrage. Deshalb mußte der Kur» des Dinars herabgehen. Die Regierung unternahm sofort die notwendigen energischen Maßnahmen und sie ist überzeugt, daß diese Maßnahmen zu einem positiven Resultat, d. i. zur Wiederherstellung des Dinarkurses im Ausland, führen werden. Alle dieseSchwie-rigkeiten sind bloß vorübergehenden Charakters: unfer Dinar ist in keiner Gefahr. Keine Ständigkeit der Beamten Aus Anlaß einer Entscheidung des Staats-rotes reichte der Innenminister einen Gesetzentwurf ein, der die Auslegung des §110 des Beamten-gefetzes filiert. Darnach gibt es überhaupt keine Ständigkeit der Beamten, denn, wie der Innen-minister in seiner Rede zu dem Gesetzentwurf dar-legte, die Regierung müsse die Möglichkeit haben, alle für den Dienst untauglichen und unwürdigen Beamten aus dem Dienst zu entfernen. Die Aus-legung der Regierung wurde von 144 gegen 10 Stimmen angenommen. Ein neues Wohnungsgesetz? Ueber Beschluß der kürzlich in Zagreb abge-haltenen Tagung des Mieterverbandes Jugosla-wiens besuchte dieser Tage eine Mieterabordnung den Minister für Sozialpolitik Ivan Pucelj. Der Minister teilte mit, daß es ihm gelungen fei, mit seinem Antrag bezüglich Einbringung eines b e s o n-deren Wohnungsgesetzes im Rahmen des Banatsgesetzes durchzudringen. Die Abordnung wurde auch vom Ministerpräsidenten Dr. Srskic empfangen, der ebenfalls eine positive Zusage machte. Der Abgeordnete Dragovic, unterstützt von 50 Abgeordneten, wird den Gesetzentwurf im Parla-ment einbringen. Der Entwurf sieht eine behörd-liche Festsetzung der Wohnungsmieten und deren Herabsetzung um 10 bis 50 Pro-zent sowie eine Verlängerung der Kündi» gungsfrist bis 3 Monate vor. Ausland Die Franzosen wollen nicht zahlen Das gegenwärtige SeilzieHin um die Bezahlung der Dezemberrate der europäischen Kriegs-schulden an Amerika zeigt wohl im schärfsten Licht, ein wie ungleich härteres, entschlosseneres, politischeres Voll die Franzosen im Vergleich zu den Deutschen sind. Während die Deutschen Jahre und Jahre die vielen Goldmilliarden zahlten, bis zum Weißbluten, bis zur Finanz- und Hungerkatastrophe, nur um ja nicht das Mißfallen drr Gläubiger zu erregen — sie ließen sich schließlich den Poung-Plan aufbürden und unterschrieben ihn sogar, ohne die Welt wirksam von der Unmöglichkeit zu überzeugen, daß ein einziger Staat den vielen großen und kleinen Gläubigern den Sack mit Gold füllen und noch dazu ihre gesamten Kriegsschulden zahlen könne — bäumt sich das französische Volk schon bei der ersten Gelegenheit, aus eigenem eine Kriegsschuldenrate bezahlen zu müssen — 19 Millionen Mark — empört gegen diese Zahlungsverpflichtung auf. Die Franzosen wollen dieses Geld, das sie im Kriege aufgenommen haben, nicht zahlen! So stark und entschlossen ist des französischen Volkes Wille, daß die Abgeordnetenkammer die Regierung Herriot deshalb mit ungeheurer Mehrheit stürzte, weil er im Einvernehmen mit seinem englischen Kollegen die Bezahlung für den 15. Dezember — unter strengen Vorbehalten! — zusagen wollte. In der neuen Rote an Amerika, die Herriot der französi-schen Kammer vorgelegt hatte, heißt es, daß Frank-reich, solange nicht eine neue allgemeine Regelung der internationalen Schulden erfolgt sei, weder tat-sächlich noch rechtlich die Lasten werde tragen können, die durch die Streichung der Reparationen entftan den seien. Welche phantastische Last also die Repa-rattonen für Deutschland gewesen sind, geht daraus hervor, daß das reiche Frankreich den auf einen Staat entfallenden Ausfall nicht ertragen zu können erklärt, trotzdem es bereits so viele Milliarden deutscher Reparationen eingenommen hat! Wie hätte also Deutschland imstande sein sollen, nach dem Poung Plan die Reparattonen an so viele Gläubi-ger weiter bis zum Jahr 1967 zu Wahlen! Die Franzosen muß man wegen ihres Widerstandes gegen die amerikanische Ratenzahlung gewiß be-wundern! Auch Belgien zahlt nicht Die belgische Regierung hat beschlossen, die Dezemberrate der Kriegsschulden an Amerika nicht zu zahlen. Au» den Kommentaren der Presse, die die Zahlunasunfähigkeit betonen, geht die wider-sinnige Meinung heroor, daß der eine Staat Deutsch-land für alle Schuldner die amerikanischen Schul-den leicht hätte bezahlen können. So schreibt z.B. „Etoile Belge": „Wenn sich Belgien heute in einer solchen Lage befindet, daß es ihm absolut unmöglich ist zu zahlen, können wir nicht laut genug betonen, daß die Schuld daran liegt, daß es auf das Mo-ratorium, das Hoover verschlug, und auf die Ab-machung von Lausanne eingehen mußte." „La Meuse Liege" schreibt: „Die Nichtbezahlung ist das einzige Mittel, daß die Stimme der Ver-nunft in den Vereinigten Staaten gehört werde." Auch die ..Nation Belge" sieht im Hoovermorato-rium die Hauptursache für die Nichtbezahlung; wenn Deutschland zu weiterer Zahlung gezwungen worden wäre, würden die Schutdnerftaaten heute die Schul-denraten an Amerika ohne Wimperzucken zahlen können. Die „unmoralischen Forderungen" Amerikas Nach einer 15 stündigen Nachtsitzung wurde am 14. Dezember um 5 Uhr 30 früh der Antrag der Regierung über die positive Antwort an Ame-rika bezüglich der Kriegsschuldenzahlung mit 402 gegen 187 stimmen abgelehnt. Vergebens war der beschwörende Hinweis Herriots darauf, daß Frankreich bisher seine Politik gegenüber Deutsch-land stets auf die Heiligkeit der Verträge be-gründet habe und daß es daher auch nicht die be-stehenden Verträge über die Kriegsschulden verletzen dürfe. Lofort nach der Abstimmung verließ Herriot den Sitzungssaal und fuhr ins Elyse^, um dem Präsidenten seine Demission zu unterbreiten. Anstatt der 19 Millionen Dollars, die am 15. Dezember fällig waren, wurde der Wortlaut der Tagesordnung nach Amerika geschickt, die da» französische Parla ment gegen Herriot angenommen hat. Die geschäfts-führende Regierung fertigte am 14. Dezember abends den Bericht für Washington aus, dempifolge Frank-reich die Schulden nicht zahlen werde. Der Ljub-ljanaer „Slovenec" nennt die Forderungen Ameri-kas „unmoralisch". In Deutschland triumphiert man Der Ljubljanaer „Slooenski Rarod" vom 15. Dezember führt nachfolgende Kommentare zur Ab-stimmung in der französischen Kammer an: Die „Vossische Zeitung" betont, daß kein Ereignis in der internattonalen Politik so sehr zum Nutzen Deutschlands war wie dieses. Eine ganze Generatton von deutschen Staatsmännern, Polittkern und Ge-lehrten konnte in ganzen 10 Jahren nicht das er-reichen, was 405 französische Abgeordnete in 15 Mi-nuten durchführten: die völligeVernichtung Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 100 die völlige Annullierung der moralischen Grundlage desVersailler Frie-densvertrages. Wenn Frankreich beschlossen hat, daß es seine vertraglichen Verpflichtungen an Amerika nicht bezahlt, hat es damit die ganze Heilig-feit und Unvertetzlichkeit der Verträge, auf die es sich bisher immer berief und was die stärkste Waffe der französischen Diplomatie bildete, zertreten. Damit hat Frankreich auch alle anderen Staaten, besonders aber Deutschland, von der moralischen Pflicht der Achtung der Verträge entbunden. Noch klarer schreiben der „Lokalanjeiger" und die „Börsenzeitung". Der „Lokalanzeiger" sagt, daß Frankreich, das sich die ganzen zehn Jahre beständig auf die Heiligkeit der internationalen Verträge berief, nicht im geringsten berechtigt war, die Zahlung abzulehnen, weil es volle Keller Geld besitzt, das den besiegten Staaten abgenommen wurde, und außerdem die gigantischeste Armee und Flotte der Welt erhält. Wenn ein solcher Staat die Durchführung seiner Verpflichtungen ver-weigern kann, wer wird dann das verarmte Deutsch-land zwingen, noch weiter zu zahlen? Die „Börsen-zeitung" betont, daß das französische Parlament die bisherige französische Göttin der Unverletzlichkeit der Verträge vom Thron geworfen und damit auch Deutschland das Recht zuerkannt habe, alle weiteren Zahlungen einzustellen. Auch das Pariser radikale Blatt „La Republique" betont, daß Frankreich in-folge der Ablehnung der Dezemberzahlung das Recht verloren habe, sich in Hinkunft auf die An-verletzlichkett der Verträge zu berufen. Wenn Deutsch-land dem französischen Beispiel folgt, werde ihm dies niemand übelnehmen können. — Das Reparattons-abkommen von Lausanne mühte bis spätestens 31. Dezember von Frankreich, Italien und England rattfiziert werden, weil es sonst seine Gültigkeit ver-liert. Die Folgen des Beschlusses im französischen Parlament am 14. Dezember sind also unabsehbar. Herriot hat gewarnt In seiner dreistündigen Rede am vergangenen Montag, in welcher Herriot verschiedene Anklagen gegen Amerika erhob, sagte er u. a. folgendes: Wollen wir dazu beitragen, die internationalen Schuldenabmachungen zu gefährden? Wollen wir die amerikanischen Repressalien aus uns lenken? Wollen wir noch einmal die sieben Jahre dauern-den furchtbaren Verhandlungen erleben, ehe wir zu einer Einigung kommen? Herriot malte die Gefahr einer Isolierung Frankreichs auch gegenüber Eng-land im Falle der Nichtzahlung an die Wand. Er habe aber noch einen anderen Grund, der Zah-lungspflicht gegenüber Amerika nachzukommen. Dies sei die Achtung vor den Verträgen! Er habe sie in der Vergangenheit verteidigt: die Ach-tung der Verträge mühte auch die Grundlage der zukünftigen Ordnung bilden. Heute han-bie es sich um die Wahrung der französischen Ehre und um die Verteidigung ewiger Gesetze der poli-tischen Moral. Herriot gab dann den Beschluß der Regierung bekannt, die am IS. Dezember fälligen Schulden unter Vorbehalt zu bezahlen. Die Mehrheit der Gläubiger hat gezahlt Die englische Regierung hat am 15. Dezember der amerikanischen Staatskasse 95,500.000 Millionen Dollars angewiesen; die Bank von England stellte den Gegenwert der Newyorker Federal Reserve Bank in Gold zur Verfügung. Auch die Mehrhett der übrigen Gläubiger Amerikas haben am 15. De-zember gezahlt, darunter auch die Tschechoslowakei, Finnland und Litauen. Die Zahlung verweigerten Frankreich, Polen, Belgien und Estland. Kriegsgefahr zwischen England und Persien Da die persische Regierung das Ultimatum Englands wegen Kündigung der Konzessionen der „Anglo - Persian Oil Company" abgelehnt hat, ist eine Kriegsgefahr zwischen England und Persien entstanden. Die Äiaschinen der englischen Flotte werden zum großen Teil von persischem Raphta getrieben. Hartnäckige Verstopfung. Tickdarmkatarrt», Blähung»-deichwerden, Magenverstimmungen, allgemeine« Krankheit»-getühl werden lehr oft durch den Gebrauch des natürlichen „Araaz-^oscf" Bitterwasser» — morgen« und abend« je ein kleine« Ma« — beseitigt. Aer»tl>che »wchgroEen legen Kanon Zeugnis ab, daß da« ?ra«z xtosef-Wafler selbst bei Reiz-darteit de« Tarme« schmcr^lo« wirkt. Da» rfrflii) J®{ef-Bittrr waffer ist m Apotheken. Drogerien und Spe»erndanvlungei> erhältlich. Aus Stadt und Land Unsere nächste Rummer erscheint als Weihnachtsdoppelnummer mit dem Datum des Sonntags. Die Donnerstagfolge entfällt. Warum die Kärntner Sänger nicht kamen. Bekanntlich hätten am Samstag der vo-rigen Woche 70 Sänger von mehreren Kärntner slowenischen Gesangsvereinen in Jesenice die Grenze passieren sollen, um an den folgenden Abenden Konzerte in Ljubljana. Eelje, Maribor und Slo-venjgradec zu geben. Ueberall waren diese wohl-vorbereiteten Konzerte ausverkauft. Nun teilten aber am Samstag die slowenischen Blätter plötzlich mit, daß die Kärntner Landesregierung diesen Sängerausflug verboten bzw. die bereits erteilte Bewilligung der Ausreise zurückgezogen habe. Begreiflicherweise erregte diese Nachricht in Slowenien entsprechende Entrüstung und auch in den Kreisen der deutschen Minderhett war man befremdet über diese angebliche Maßnahme der Kärntner Landesregierung, deren Nutzen man nicht einzusehen vermochte, während die möglichen schädlichen Folgen auf der Hand liegen. Wir sind natürlich den Ur-jachen nachgegangen. Und da stellt sich die Situation ganz ander» dar. Wie uns oon gut informierter Seite mitgeteilt wurde, hat die Kärntner Landesregierung den Sängerausflug nach Jugoslawienkeineswegsverboten oder ihm irgendwelche Hindernisse in den Weg gelegt. Sondern die Sache ist nicht» anderes gewesen als eine Formalität des Paßamte». Mit ordentlichen Reisepässen hätten die Kärntner Sänger ohneweiter» über die Grenze reisen können, aber sie wollten ein Sammel-Visum für alle 70 Mann bekommen. Die Ausstellung dieses Massenpasses nun lehnte die kompetente Paßstelle in Klagenfurt ab. Wir müssen uns wundern, daß diese Ablehnung nicht durch die Beibringung der regelrechten Einzelpässe pariert worden ist, damit die vorbereiteten Konzerte trotz diesem mtt der Kärntner Landesregierung in keinem Zusammen-hang stehenden technischen Hindernis hätten abge-halten werden können. Zu Ausnahmsbonitären gegenüber der nattonalen Minderheit kann eine Paßbehörde nun einmal nicht gezwungen werden; zumindesten» ist es keine „Bedrückung" der Min-verheil, wenn ihr Ansuchen um eine A u s n a h m s-und Vorzugsbehandlung von einer nach ihren Vorschriften arbettenden unteren Behörde abgelehnt wird. Aufklärung bezüglich der Pensionisten und Studenten im Ausland. Da der Be-jchluß des Finanzministeriums bezüglich der im Ausland lebenden Pensionisten und Stu-denten fälschlich so ausgelegt wurde, als müßten diese bis 15. Dezember nach Jugoslawien heimkehren, hat der stellvertretende Außenminister Dr. Kramer im Einöernahmen mit dem Finanzminister die ju« goslawische Gesandtschaft in Wien, in deren Bereich diese Nachrichte» am meisten verbreitet waren, tele« phonisch benachrichtigt, daß die Verordnung des Finanzministers lediglich bestimmt, daß in Hinkunft den im Ausland ledenden Pensionisten die Pensio-nen nicht mehr in der Valuta des betreffenden Staates ins Ausland geschickt, sondern in Jugoslawien in Dinaren ausgezahlt werden. Es ist daher kein Pensionist, der im Ausland wohnt, gezwungen, nach Jugoslawien zurückzuübersiedeln, und er verliert die Pension nicht, wenn er nicht heimfährt, sondern er hat das Recht, die Pension entweder selbst zu beheben oder durch einer Bevollmäch-tigten bei der zuständigen Staatskasse beheben zu lassen. Bezüglich der Studenten, die im Auslande studieren, war die Nachricht ver-breitet, man werde allen, die nicht in den letzten zwei Semestern ihres Studiums stehen, die An-Weisung von Geld aufheben und ihnen die R e i-sepässe abnehmen. Auch bezüglich dieser SW-denten hat da» Finanzministerium bloß verordnet, daß ihnen die für ihre Erhaltung im Ausland notwendigen Summen nicht mehr in fremden Devisen angewiesen werden sollen. Jmübrigen sucht man einen Modus, diesen Stu-denten durch ein besonderes Arrange-ment die Lage zu erleichtern, die dadurch entstanden ist, daß unser Staat mit allen Mitteln darnach trachtet, seinen Devisenbestand zu erhalten. Der Polizeiagent Stevan Protic, der auf dem Bahnhof von Nis den Vojevoden Jovanovic-Lune erschossen hatte und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, ist vom Kassationsgericht freigesprochen worden. Protic wurde sofort aus dem Kerker entlassen. Da» österreichische Konsulat in Zagreb wird mit 1. Jänner 1933 aufgelassen werden. E» ist beabsichtigt, einen Honorarkonsul ju ernennen. Eiscnbat,nzusammenstoh im Tunnel. Im Gutsch-Tunne! bei Luzern stieß am 13. Dezember der Schnellzug Zürich-Luzern mit dem Gotthard-Personenzug zusammen. Die Wirkung war furch«-bar: die Lokomotiven bohrten sich ineinander, während die Waggons sich auftürmten. Es wurden 9 Leichen und 19 Schwerverletzte geborgen. Telje Evangelische Gemeinde - Weihnacht»-feier. Sonntag, den 18. Dezember, findet um 5 Uhr nachmittags die Kinderweihnachtsfeier statt. Die Kinder der Gemeinde bringen wie schon so manches-mal dabei ein altes Krieppenspiel zur Aufführung, das in schlichen Versen und Bildern die alle liebe Weihnachtsgeschichte lebendig macht. Schöne Weih-nachtslieder durchweben das Ganze. Jedermann ist zu der Feier herzlich eingeladen. — Die Weih-nachtsdescherung durch den Evangelischen Frauenverein findet diesmal in an-derer Form statt. Da die offizielle .Winterhilf«" die Fürsorge für die Armen organisiert und die Spenden für den Evangelischen Frauenverein in-folgedessen wesentlich geringer sind, beschert er nur den Aermsten nach reiflicher Prüfung der Verhält-nisse. Und zwar soll dabei eine Anprangerung der Armut und eine Schaustellung der Wohltätigkeit vermieden werden. Die Bescherung findet somtt nicht in der Kirche statt, sondern die Damen des Frauenvereines beteilen die Bedachten in der Stille. Der Geburtstag S. M. des König» wurde auf feierliche Weise als Staatsfeiertag be-gangen. In den Kirchen fanden Festgottesdienste statt und die Häuser waren beflaggt. Die Friseurgeschäfte dursten am Samstag, dem Geburtstag S. M. des Königs, den ganzen Tag geöffnet sein mit Ausnahme der Zeit des Gottesdienstes. Die bezüglich« Bewilligung ist aus die Intervention des Ministers Dr. Kramer zurück-zuführen, der am Mittwoch dem Ministerrat den bezüglichen Wunsch des Verbandes der Friseure für das Draubanat vorgelegt hatte. Anmeldung der Jüngling« der Ge-bnrtenjahrgänge 1913, 1914 und 1915. Der Stadtmagistrat verlautbart: Aus Grundlage der Artikel 10 und 45 des Gesetzes über die Organi-sation des Heeres und der Marine sowie der Be-stimmungen der Rekrutierungsvorschrist werden alle in der Stadt Eelje lebenden Jünglinge, die in den Jahren 1913, 1914 und 1915 geboren wurden, ohne Rücksicht auf ihre Zuständigkett aufgefordert, sich zum Zweck der Einschreibung in die Militär-eoidenz sofort persönlich beim Militär-reserenten der Stadtvorstehung (Zimmer Rr. 2) während der Vormittagsamt»-stunden zu melden. Die im Jahre 1913 ge-borenen Jünglinge müssen nachfolgende Dokumente mitbringen: 1.) Taufschein, 2.» Heimatschein, 3.)Fa milienbogen (alle Familienbögen sind nur ver-wendbar, wenn das zuständige Pfarramt bestätigt, daß der Familienstand unverändert geblieben ist), 4.) da» letzte Schul- und Lehrzeugnis, 5.) Militär-paß und Beglaubigung der älteren Familienange-hörigen. 6.) Bestätigung über die seinerzettige militärische Anmeldung beim Stadtmagistrat. Die im Jahre 1914 und 1915 geborenen Jünglinge müssen die unter 1, 2, 4 und 6 angeführten Dokumente mitbringen. Abwesend« und erkrankte Jünglinge müssen nach den bestehenden Vorschriften von ihren Eltern, Brüdern, Schwestern, Verwandten, Wohnungsgebern und Arbeitgebern angemeldet werden. Unkenntnis über den Erlaß rechtfertigt nicht; gegen jedermann, der dieser Aufforderung nicht nachkommt, wird auf das strengste vorgegangen werd«n. Grammophone, Radio-Apparate und Reparaturen Anton Lecnik, Celje, Glavni tr§ 4 Der Maler Tmanuel Fohn, der seine Jugendjahre in unserer Stadt verlebt hat, ist von Venedig nach Pari» übersiedelt. Für die Zeit vom 9. bi» 24. Dezember hat er in der Pariser Galerie de» Quatre Ehemins nächst der Madeleine eine Ausstellung von Aquarellen ttalienischer. südfran-zösischer und Pariser Motto« veranstaltet, deren Eröffnung in Gegenwart des Geschäftsträgers der österreichischen Gesandtschaft. Legationsrates Schmid. «folgte. Die Werke des bekannten Künstlers finden bei den Pariser Kunstinteressenten lebhaften Beifall. Nummer 100 Deutsche Zeitung Seite 5 Das Konzert der Kärntner sloweni- schen Sänger, da» ant II, Dezember hätte stattfinden sollen, wird im Jänner abgehalten werden. Da» städtische Dampf- und Wannen» bad wird am 22., 23. und 24. I M. wegen der Weihnachtsfeiertage den ganzen Tag geöffnet sein. Der erste Schritt zum neuen modernen Bad. Am Montag hat die Stadtgemeinde mit Herrn Rajer den Bertrag über den Ankauf oon von 24.292 m* Grund < beim „SaiMhof") um 28 Din pro in* abgeschlossen und unterschrieben. Wie bereits berichtet, will die Gemeinde hier ein modernes Sommerbad und ein Winterbad mit Schwimmbassin errichten. Daß ein solches Bad sehr notwendig wäre und von der Bevölkerung warm begrüßt werden würde, ist zweifellos, namentlich da bisher auf dem Gebiete praktischer Leistungen für den Fremdenverkehr bei uns so gut wie gar nichts geschehen ist. Ob aber die Gemeinde bei den heutigen Zeiten das Geld für eine derartige Investition auf-bringen wird, ist eine andere Frage. Schade, daß dieser Gedanke nicht schon früher in die Prari» umgesetzt wurden. Wir haben Schulden gemacht und Gelb ausgegeben für viel weniger notwendige Dinge, al» ein solches Bad wäre. Plan kann nur hoffen, daß dieses Bad nicht das Schicksal der Sannregulierung erlebt. Vielleicht wird man, wenn die Leute ungeduldig fragen werden, einmal sagen: Ja, gewiß, wir wollen das moderne Bad bauen, aber natürlich erst nach der Sannregu-lierung! Wir bringen Jhnen etwas ganz Jfeues für Weihnachten Wir leihen Ihnen Platten und Grammophon Kommen Sie nur recht zeitlich. VtrfrtiMtig: „Slager", Dcökov trg 4 (Haus v. H. Rüst ja) Sie trank Essigsäure. Am Dienstag gegen 9 Uhr vormittags trank die 23 jährige Tischler-meistersgattin Angela I. in Gaberje eine größere Menge oon Essigsäure aus. Sie wurde in das Allg. Krankenhaus überführt, wo man ihr den Magen auspumpte. Todesfall. In der Cankarjeoa cesta II ist am Donnerstag Herr Miro Majcen, Bankproku-rist i. R. und lungjähriger Obmann der Ersten Südsteirischen Weingenossenschaft in Eelje, im Alter von 48 Jahren gestorben. Uhren, Goldwareu auf Teilzahlungen ohne Prt iaau ssclilag. Jlger, Maribor, Gosposka nlica Nr. 15. Stadtkino. Am Samstag (Staatsfeiertag), 17. Dezember, die große Tonfilmkomödie „Der wahre Jakob"; in den Hauptrollen die größten deutschen Komiker Felde Bressart und Artur Roberts; in der weiblichen Haupttolle die beliebte Anny Ahlers — Am Sonntag. 18., und Montag, 19. Dezember, die beliebten deutschen Tonfilmkünstler Lilian Harvey und Harry Liedtke im Großton-film „Nie wieder Liebe« Zwei Tonfilmschlager, die niemand versäumen sollte. Borstellungen wachen-tags um '/,9 Uhr abends, am Samstag (Staats-feiertags zwei Borstellungen, und zwar um 7,5 und '/,9 Uhr; am Sonntag, 18. Dezember, '/_5, 7,7 und 7,9 Uhr. Frein». Feuerwehr u. Rettnngsabtg. Eelje. Tel. l In der Woche vom l?. bis ,4. Dkjtmder ,ft kommandiert: Öttinbwnfl: III. Zug «cmtäW&tenfl: L Rolle Zug«f.^tv. Band«! Edmund '^erna Smerich 3übtn: Rojc Joses Makk »ugus. xoraitrovic üjubcuuc Fahrer: Werdouschegg Fritz Inspektion: Maschinenmeister Sravt Noltfried. Maribor „Rapid" : „Maribor" 2 : 4. Bei un-möglichen Bodenverhältnissen ging Sonntag da» Treffen ..Maribor" : „Rapid" vor sich. Von Haus aus war „Maribor" noch seinen erfolgreichen Spielen in der Staatsmeisterschaft gegen die ersten Zagreber Klubs Favorit. Trotzdem ist es bezeich-nend. daß auf dem grundlosen Boden, wo die Zuschauer im Wasser stehen mußten, sich gegen 1000 Sportbegeisterte eingefunden hatten, um Zeugen eines Kampfes zu sein, der bis zum "Schlüsse alle Möglichkeiten offen ließ. Kein Spiel der ganzen Meisterschastssaison brachte auch bei stf'onftem Wetter soviel Publikum auf di« Beine ■e die Begegnung mit „Rapid". Ein Beweis für «c moralische und materielle Qualifikation „Ra-ras" für die l. Liga. „Rapid" mußte mit zwei satzleuten antreten und außerdem wurde Wenko, als er das erste Ausgleichstor schoß, verletzt. Wir wollen hoffen, daß böse Zungen, die darin ein absichtliches Faul erblickten, unrecht haben. Auf diesem Boden konnte sich ein reguläres Spiel nicht entwickeln, der bleischwere, wassergetränkte Ball konnte nur schwer und mit Gefahr vorwärts ge-bracht werden. Wir müssen uns fragen, ist ein Spiel unter derartigen Verhältnissen überhaupt noch Sport? Wir müssen weiter den Unterverband fragen, was gedenkt er zu veranlassen, wenn sich die Bodenverhättnisse bis zum nächsten Sonntag nicht bessern oder noch verschlechtern sollten? Man muß auf die Gesundheit der Spieler Rücksicht neh-men. Unter Berücksichtigung dieser Umstände konnte man mit dem Spiele zufrieden sein. Die Spieler wurden stürmisch angefeuert, aber Gehässigkeiten kamen nicht vor. Diese Besserung der lokalen Ver-Hältnisse ist im Interesse einer weiteren gesunden Entwicklung des Sportes nur zu begrüßen. Schiedsrichter Derzaj machte zwar einige Fehler, hatte jedoch da» schwere Spiel im allgemeinen in der Hand. Abschloß der Meisterschaftskämpfe. Der Sonntag oder möglicherweise schon der Staats-feiertag bringt mit der Begegnung „Rapid" gegen „Zeleznicar" den Abschluß dieser so spannenden Kämpfe. Eine Prognose ist schwer zu stellen. Auf jeden Fall hat aber „Rapid" die Möglichkeit, für die unglücklichen Kämpfe gegen dies« Mannschaft Revanche zu nehmen, wenn bis Sonntag alle Spieler kampffähig sind und die Bodenverhältnisse nicht einen Strich durch die Rechnung machen. Die „Eisenbahner" werden sicher mit Erbitterung kämpfen, weil für sie die Möglichkett auf dem Spiele steht, durch einen Sieg die Herbstmeisterschaft an sich zu reißen. Planierungaarbeiten auf den Sport-Plätzen. In unserer letzten Sonntagsnummer veröffentlichten wir eine Zuschrift aus Leserkreisen, die unsere in der vorhergehenden Sonntagsnummer veröffentlichte gleichnamige Notiz aus ein Mißver-jtändnis zurückführte. Daß der Inhalt der erwähnten Notiz auf Widerspruch stoßen werde, war wohl von vorneherein klar, aber die Richtigkeit der darin enthaltenen Angaben muß wohl schon insoferne als erwiesen angenommen werden, als dieser bereits gefaßte Entschluß in den Tagesblättern als wesent-licher Programmpunlt unserer Winterhilfe genügend breitgetreten worden war. Die Gememdeverwallung ist im neuen Gemeindegesetz verpflichtet, für die Erhaltung der Sportplätze Sorge zu trage?, wobei die Väter diese» Gesetzes wohl in letzter Linie an unsere Fußballklub- gedacht haben dürften. Der Schreiber der anzweifelnden Nottz wird wchl nur an unseren Sportklub „Rapid" gedacht haben, dessen Förderer noch vor wenigen Jahren aus ihrer Tasche die heutigen Anlagen bestreiten mußten. Alle an-deren Sportvereine haben sich bereits seit ihrem Bestände fast immer mit Erfolg auf die Finanzkraft der Gemeinde verlassen. Vom Sokol soll hier gar nicht die Rede sein. Nun winkt hier der Gemeinde-Verwaltung eine neue Einnahmsquelle, der sie sich natürlich mtt Vergnügen bedient, um ihren Schützlingen irgendeinen Gefallen zu erweisen, eine Arbeit, zu der sie bereits im kommenden Jahre verpflichtet sein wird. Daß die Spender der Wmlerhilse natürlich vielfach anderer Meinung sein werden, ist für un» keine Ueberraschung, da nor-malerweise diese Beträge für die wirklich notleiden-den, allen,, kranken und arbeitsunfähigen Teile un-serer Bevölkerung wohl in erster Linie bestimmt sind. Wenn irgend jemand seinen Obolu» der Chartta» entrichtet, so will er doch nicht damit Not-standsarbetten (Herrtchtung von Sportplätzen) finanzieren. Der Standpunkt, daß die notwendigen Sport-anlagen von den Mitgliedern, Gönnern und Förderern der einzelnen Klubs zu erhallen sind, ist ja jedermann klar und einleuchtend, nur hat der Schreiber der erwähnten Notiz anscheinend nicht bedacht, daß unsere Gemeindeverwaltung auch Gönnerin und Förderin, leider jedoch nur einzelner Klub» ist. Sollte die vorzeitige Veröffentlichung dieses Programmteiles unserer Winterhilfe dieser nicht förderlich sein, so wird auf den Schultern der dafür Verantwortlichen keine kleine Verantwortuno lasten. Als erste Auswirkung der Winter« hilf« ist der Beginn von Straßeninstandhattungs-arbeiten in der Kacijanerjeoa ulica zu buchen. Dieser Tage sind für diesen Zweck bereits die ersten Arb«tt»los«n vom städtischen Bauamt eingestellt worden, und zwar jene, die vom sozialpolitischen Amt der Stadtgemeinde, also von der Leitung der Winterhilfe, für diese Arbeiten bestimmt worden waren. Die Löhne werden aus den Eingängen der Winterhilfe bestritten. Die ersten Christbäume sind auf unserem Marktplatze bereits erschienen und werden zum Preise oon 15 bis 100 Din feilgeboten. Die Saisonarbeiter, die, wie wir derett» einmal berichtet haben, alljährlich zu Erntearbeiten nach Deutschland fahren, sind nun zum größten Teil bereits in ihre Heimat zurückgekehrt. Für Samstag, den 17. Dezember, ist beretts der letzte Transport angekündigt, so daß es in vielen Bau-ernhäusern des Uebermurgebietes fröhliche Weih-nachten geben wird. Von unseren Bauem, die in vielen Fällen keine 10 Din Bargeld km Hause haben, kann man dies wohl kaum behaupten. Unfall. Im hiesigen Heizhaus stürzte der Heizer Roman Gutschi aus Graz beim Reinigen seiner Lokomotive in den Aschenkanal; er fügte sich schwere innere Verletzungen zu, die seine Ueberfüh-rung ins Krankenhaus notwendig erscheinen ließen. Zu 8 Jahren Zuchthau» ist der Arbeiter August Cafuta am 14. Dezember vom großen Senat de» hiesigen Kreisgerichts verurteitt worden, weil er am 28. September l. I. den Besitzerssohn Franz Kovacic in Sele bei Pragcrsko mit einer Sense die Brust durchschnitten hatte. Ptui 3m Schlafe überfallen. Vor einigen Ta-gen erwachte der Arbeiter Alois Polan« aus Cer-mljencak, als er in der Tenne des Besitzers Franz Eeh in Trnooski vrh schlief, um Mitternacht aus dem Schlafe, weil er plötzlich am ganzen Körper Schmerzen verspürte. Bor sich erkannte er bald zwei Burschen, nämlich den Winzer JosefRarat und den Besitzer Martin Ornik, beide aus Trnooski vrh, welche mit Waggentritteln auf ihn losprügelten. Auch verschiedene in der Tenne stehende Holzteile wurden auf den wehrlos Liegenden geworfen, bis er schließlich da» Bewußtsein verlor. In diesem Zu-stände wurde nun der Verletzte zum Besitzer Martin Ornig getragen, wo man ihm die Wunden aus-wusch. Hierauf lud man den Mann aus einen Wagen und führte ihn zum Arzt Herrn Dr. Poteri, der wegen der schweren Kopfverletzungen, die Pola-nec erlitten hatte, die sofortige Ueberführung ins hiesige Spital anordnete. Uebersall. Franz Farkas aus Vitomarci, Gemeinde Sv. Andraz. wurde auf der Gemeinde-straße in Gerlinci ohne Grund vom 25-jährigen Besitzerssohn Janez To» überfallen und verprügelt. Nach Aussagen de» Farkas soll T»s mit einem Wagentrtttel mehreremal auf ihn geschlagen haben. Tos gesteht die Tat, behauptet aber, daß Farkas in angeheitertem Zustand im Dorfe herumgelärmt habe, dafür habe ihm ToS eine Tracht Prügel an-gemessen. Der Fall wird vor dem Gerichte aufge klart werden. Den Adoptivoater überfallen. Dieser Tage kam Janez Planic. der, wie man erfährt, ein Nichtstuer sein soll und den seinerzeit der Besitz«? Planii in Majsperk adoptiert hatte, wieder einmal betrunken nach Hause. Der Vater, der ihn schon wiederholt zur R«de gestellt hatte, wurde auch bei dieser Gelegenheit wieder sehr erregt und er ver-langte, der Sohn möge doch endlich einmal ander» werden. Der Adoptivsohn warf sich nun aus seinen Adoptivoater und verprügelle ihn dermaßen, daß er am ganzen Körper Verletzungen erlitt. Planic mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen; gegen den un-dankbaren Sohn wurde die Anzeige erstattet. Der Schuh eine» Unbekannten ans« geklärt. Wie wir anfangs November berichteten, wurde der 24-jährige Keuschlerssohn Feld Rojko. der tagsüber beim dortigen Besitzer Anton Kamler in Krceoina beschäftigt war. als er sich gegen Abend heimwärts begeben wollte, angeblich oon einem un-bekannten Täter angeschossen, worauf er mtt einem Bauchschuß ins Spital überführt wurde. Am 5. De-zember konnte nun Rojko nach Heilung das Spttal wieder verlassen. Seit jener Zeit führte aber die Gendarmerie aus So. Janz am Draufelde eifrige Nachforschungen und e» gelang ihr, folgendes fest-zustellen: Rojko und der Sohn des Besitzers Josef Kamler arbeiteten zusammen in der Wagenremise de» Wohnobjeltes. Als sich Rojko den Rock auszog, nahm er aus seiner Tasche einen geladenen Revolver und legte ihn auf einen dort befindlichen Arbeits-ttsch. Der Sohn soll nun. wie Rojko jetzt angibt, den Revolver genommen haben, wobei er derart unvorsichtig mit ihm hantierte, daß er sich entlud und das Geschoß den Rojko in den Bauch traf. Beide Burschen beschlossen damals, Stillschweigen zu bewahren. Joses Kamler behauptete bei seiner Emoernahrne, daß Rojko die Waffe nicht au» der Tasche genommen, sondern sie darinnen gelassen habe; al» er dann am Abend sich den Rock an- Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 100 ziehen wollte, ging plötzlich eine Ladung los. woraus er in der Bauchgegend die Verletzung erlitten habe. Die Sache wurde nun dem Gerichte abgetreten. Erhängt. Vor einigen Tagen befanden sich die Besitzerssöhne Ivan Selinsek und Johann Ekart aus Starse im Gasthause Hell in So. Janz am Drauselde! ihre Fahrräder, mit denen sie gekommen waren. liehen sie vor dem Gasthause stehen. Als nach einer Zeit Selinsek nach den Rädern nachsehen wollte, sah er zu seinem Erstaunen, daß an den beiden Rädern oon böswilliger Hand beide Mäntel und Schläuche zerschnitten waren. Selinsek wie auch sein Freund Ekart waren über den Schaden sehr aufgebracht und Selinsek vermutete, daß den Schaden der dort im Gasthause anwesende Josef Zatler an-gerichtet habe. Trotzdem Zatler vollkommen unschuldig war, entstand zwischen den beiden ein Streit. In diesem Moment sprang au» dem Stalle der bei Zell als Knecht beschäftigte 24-jährige Joses Lazinsek und ging mit blankem Messer auf Ekart lo». Nur der Geistesgegenwart des Selinsek ist es zu ver-danken, daß dem Wütenden das Messer aus der Hand geschlagen wurde. Die mittlerweile erschienene Gendarmerie machte dem Streite ein rasches Ende und Lazinsek gab bei seiner Einvernahme an, daß er allein e» war, der die Räder beschädigte hatte. Dies hätte er getan, weil er schon längere Zeit hindurch mit beiden in Feindschaft leb«. Der Fall wurde dem Gerichte angezeigt. Wie nun au» einer am 11. Dezember beim Gerichte eingelangten Mel-dung ersichtlich ist, hat sich der Knecht Lazinsek, der mehrere Diebstähle am Gewissen hat, im Stalle erhängt. Diebstähle von Holz. Vom Förster Herrn Alois Pichler der gräfl. Herberftein'schen Besitzungen wurde in den Waldungen der Abgang oon 2 Meter Birkenholz aufgedeckt. Als man der Sache nachging, stellte sich heraus, daß da» Holz von einem gewissen Janez Danko au» Krcevina entwendet worden war. Dieser führte da» Holz zu seinem Vater nach Dup-lek. wo er angab, daß da» Holz sein Eigentum sei. woraus ihm der Vater das Holz abkaufte. Danko jun. wird sich nun wegen Aneignung fremden Eigen-tums vor dem Gerichte zu verantworten haben. Sacharinschmugglerin ertappt. Den beiden Wachleuten Peklar und Gacnik gelang e» dieser Tage, am Marktplatz die 49>jährige Maria Fiedler au» Hajdina beim Verkaufe von Sacharin zu ertappen. Die Genannte verkaufte eine Schachtel, die sie in einer Milchkanne verfteckt hatte, mit 4 Din. Ferner hatte die Frau auch Feuersteine mit, die sie stückweise zum Verkaufe angeboten haben dürfte. Insgesamt wurden bei ihr 31 Schachteln Sacharin und eine Menge von Feuersteinen beschlagnahmt. Die Genannte war bereits am 1. Juli wegen Schmug-gels oon der hiesigen Polizei verhastet worden. Todesfall. In Njeqova bei Gornja Radgona ist der im Ruhestand lebende Postmeister Herr Franz Marinic im hohen Alter von 90 Jahren gestorben. Genannter war seinerzeit als Postmeister in So. Ur-s bani bei Ptuj tätig. Der Verstorbene hinterläßt eine Gattin im Alter von 85 Jahren sowie acht Kinder. Slovenska Bistrica Das Sonntag filmsingspiel „Walze Kasimir, Pros Karl Jirak, Otto Trubel, Jan Oeltjen und Leo Wallner eröffnet. Die Gottscheer können gewiß stolz darauf sein, daß diese hervor-ragenden Künstler, darunter besonders unser weit-berühmter südsteirischer Landsmann Luigi Kasimir, in ihrer Stadt ausstellen! Sport „Rotkreuz" > Tonkino bringt heute um 15 und 20 Uhr das deutsche Ton-r i m S ch l a f c o u p 6" („Wenn zwei Hochzeit machen...") mit Alben Paulig. Julius Falkenstein. Fritz Schulz, Lucie Englisch, Adela Sandrock, Trude Berliner, Angela Ferrari, Mai Wilmsen, Ernst Behmer, Siegfried Berisch u. a. zur Vorführung. — Zu den Weih-nachtsfeiertagen die bekannte I00°/Oige deutsche Militärhumoreske „Der falsche Feldmarschall" mit V l a st a B u r i a n, R o d a - R o d a, Harry Frank, Karl Foreft, Antonia Jaeckel, Fee Malten, Io Seff u. a. — Vorher stets Tonwochenschau. Koöevje Bilderausstellung. Wie di« „Gottscheer Zeitung" berichtet, wurde am 18. Dezember in der I Stadt eine Bilderausstellung der Maler Luigi Skisprungschanze in Eelje. Wie wir er- fahren, geht der Bau an der Sprungschanze des Skiklubs Celje in Liste bei Eelje seinem Ende ent-gegen. Die Arbeit an der Schanze wurde deshalb so in die Länge gezogen, weil der ursprünglich« Plan nicht den Normen des internationalen Skiverbandes entsprach. Nach Richtigstellung des Planes von Seite des Ski-verbände» in Ljubljana wurde die Arbeit an der Schanze sofort wieder aufgenommen und dürste in kurzer Zeit vollkommen fertiggestellt sein. Die Pla-nierungsarbeiten am Auslauf sowie an der Auf-stellung der Schiedsrichtertribüne, was sozusagen die einzige Arbeit in der nächsten Woche ist, wird hoffentlich kein starker Schneefall oder eine große Kälte hindern. Wir wünschen nur. daß bald nach der Fertigstellung der Schanze reichlich Schnee fällt, und dann — Gut Sprung! Lehrerin lAbitorientin) der deutschen, slowenischen und serbokroatischen Sprache mächtig, gute Iiistrukiorin, sucht Stelle zu schulpflichtigen Kindern. *uch event. Mithilfe im Haushalt. Adresse in der Verwaltung d. BI. 37151 Drucksachen für Handel, Industrie u. Qewerb«. liefert prompt Yereinsbnchdrncierei „Celeji" Kaufet nur prima inländische Ware! Für Herren Halbschuhe in - - R schwarz und 1.00.* braun . . Din Ganzschuhe in „ schwarz und JOO." braun . . Din Lackschuhe orig. Good-Welt . . Din Fttr Weihnachten! Ille praktischesten Uesc henke. F I L I A LEN: Celje KncenoTa ulica Nr. Bauja Luka Beograd Crlkvenica Karlovac Murska Knbota Maribor Vogal Gu#po»k« in SlovenKk« ulice NI8 Novi Su«l Novi Vrbas Osljek Sarajevo Ljubljana Alok**ndfo»a 1 Mikloiifera 14 Skoplje Somhor Spill Subotica Susak Kranj Iran Savnik Sibenik Vel. Beikerek VrSac Yukovar Zagreh Kaufet nur prima inländische Ware ! Für Kinder Schuhe mit Spannen 40." 18—27 . Din Ganzschuhe 26 30 . Din 85.- Prima Qualität. Billige Preise. Für Damen Schuhe in . ^ schwarz und |40." braun . . Din Ganzschuhe |Q£) . 31—35 Din Elegante Ausarbeitung haltbare und gesunde Fussbekleidung. Schuhe lackiert . Din Schuhe komb. . . 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Vor einem der Häuser war ein Baugerüst an-angebracht, auf dem augenblicklich kein Arbeiter zu sehen war. In dem Augenblick, als For nur mehr wenige Meter davon entfernt war. bemerkte er, wie das Balkenwerk des Gerüstes zu schwanken begann und sich stark auf die Seite herausneigte. Ein lautes Krachen und Bersten füllte die Lust. Balken und Bretter wirbelten nieder und mit mächtigem Getöse brach das Gerüst in sich zusam-men. Ein Abstoppen des Autos, das mit ziemlicher Geschwindigkeit fuhr, war unmöglich, so gab der Inspektor m der jähen Erkenntnis der Gefahr Vollgas. Mit einem wilden Ruck passierte der Wagen die gefährliche Stelle. Er kam auch glücklich hin-durch, aber ein Brettende traf den Inspektor mit solcher Heftigkeit auf die rechte Schulter, daß er einen Augenblick die Besinnung verlor und den Wagen fahren lieh, der sich prompt an der nächsten Hauswand den Kühler einbog. Fluchend über sein Mißgeschick sprang For aus dem Auto. Das Prasseln des Gerüsteinsturzes hatte eine Menge Neugieriger angelockt, die sich an den Ge-rüsttrümmern, dem beschädigten Auto und dem achselreibenden Inspektor nicht genug gaffen konnten. For gab einem Konstabler einige Anweisungen, notierte sich die Nummer des betreffenden Hauses, dann bestieg er seinen Wagen wieder, den er mit knapper Not noch bis zur nächsten Reparation?-wertslätte steuerte. „Nanu!" rief Kommissar Fairfull mit einiger Verwunderung, als der Inspektor bei seiner An-kunft in dem berüchtigten Gebäude am Embank-ment seinen Rock ablegte und dem Polizeiarzt seine entblößte Schulter zur Untersuchung hinhielt. „Sollte Ihnen Milton einen Denkzettel mit gegeben haben • „Aber nicht im mindesten!" entgegnete For heiler. „Die Bagatelle da stammt oon einem Balken, der mich bei einem Gerüsteinsturz streifte. Nicht wahr, Mr. Elayton, es ist kaum der Rede wert?" Der Arzt zuckte die Schultern. „Es handelt fich um eine Quetschung", erklärte er. „Knochenverletzung liegt keine vor. Sie werden in der Bewegungsfreiheit Ihres Armes einige Tage gehemmt fein, sonst hat die Sache nichts auf sich. Ilebrigens können Sie von Glück reden, daß der Balken nicht auf den Kopf ging. Ich fürchte, da hätte es Hirn gegeben." „Sehr viel Hirn!" benutzte Fairfull die Ge» legenheit zu spötteln. „A!an würde Mühe gehabt haben, es wegzuschaffen." „Wie schade, daß es nicht so gekommen ist, Kommissar!" grinste For verbindlich. „Da hätten manche Leute profitieren können!" Ein unzweideutiger Blick begleitete die zwei-deutigcn Worte. Mit einem Knurren räumte der Kommissar das Feld. Des Inspektors Frechheit war er ge-wöhnt, aber daß der Polizeiarz^ so unverschämt lachte, das war schon fatal. Eine halbe Stunde später meldete sich Kon-stabler Dawson aus Baker-Street. Der bewährte Beamte hatte die Zeit über unermüdlich gearbeitet und war nun in der Lage, dem Inspektor, wenn auch kein umfangreiches, so doch genügend und vor allem interessantes Material vorzulegen. „Das bewußte Haus in der Baker-Street," be-gann er, „gehört einem gewissen Robert Gleefmann, oon Beruf Notar und Agent, der es vor etwa sechs Wochen käuflich erworben hat. Der Herr führt «in sehr zurückgezogenes Leben. In dieser Hinsicht wäre alles in Ordnung. Das Seltsame an der Sache ist die«. Als Gleefmann vor sechs Wochen das Haus bezog, war es eben frisch getüncht und in tadellosem Zu-stand und die ganze Zeit hatte sich an seinem Aus-sehen nicht das mindeste geändert. it der Narbe >tt I. L. Hecker Heute in aller Frühe nun ließ der Notar einen Baumeister kommen, dem er den Austrag er-teilte, in aller Eile vor seinem Hause ein Gerüst aufzustellen. Arbeiter, sagte er, bedürfe er keiner. Er wolle nur einige geringfügige Aenderungen vor-nehmen, die er leicht selbst ausführen könne. Soweit der Tatbestand. Wenn nun nichts vorgefallen wäre, dann hätte sich wohl niemand über die Sache Gedanken gemacht. Aber nun, nachdem Ihnen vorhin dieser Unfall zugestoßen ist, sieht die Sachlage doch ganz verdammt so aus, als ob--hm." „Als ob der gewürfelte Mr. Gleefmann das Gerüst nur gebaut hätte, um es im gegebenen Augenblick einstürzen zu lassen? Nicht wahr, so wollten Sie doch sagen?" forderte der Inspektor den Konstabler auf. „Ja, und ich bin überzeugt, der schlaue Schurke hat dies im angebrachtesten Augenblick ge-schehen lassen!" Weitere Nachforschungen förderten nur sehr wenig zutage, wodurch aber der Verdacht des In-spektors in keiner Weise vermindert wurde. Bevor Gleefmann nach London gekommen war, hatte er sich in Paris aufgehalten. Er war dort in eine zweifelhaste Geschichte verwickelt ge-wesen und hatte es schließlich vorgezogen, der Seine-stadt den Rücken zu kehren und sich nach London zu wenden. Weiter war über ihn nichts Nachteiliges be-kannt. Er führte ein sehr zurückgezogenes Leben und schien als Notar eine sehr beschränkte Praris auszuüben. Dies rührte aber nicht daher, weil etwa die Leute kein Vertrauen zu ihm gehabt hätten, sondern weil er häufig oft tagelang nicht zu Hause anzutreffen war. Demzufolge mußte er über ziemliche Mittel verfügen. Er speiste in einem Teehaus in Baker-Street, das gegenüber seinem Hause lag. Diese Gelegenheit wollte der Inspektor benutzen, sich den Notar einmal unauffällig anzusehen. Noch am Abend desselben TageS begab er sich in die Baker-Street und suchte jenes Teehaus auf. Nachdem er einen Kellner gebeten hatte, ihn auf Mr. Gleefmann heimlich aufmerksam zu machen, wenn dieser den Raum betrete, ließ er fich an einem abseits stehenden Tische nieder und wartete. Eine Stunde verrann. Der Notar erschien nicht. „Ich glaube, Sie warten umsonst", bemerkte der Kellner, als Geefmann nach Verlauf einer weiteren halben Stunde noch nicht eingetroffen war. „Es geschieht mitunter, daß er verreist oder ge-schästlich zu tun hat. In solchen Fällen bleibt er jedesmal weg." Auf dos hin entfernte sich For. Aber er war entschlossen, seine Versuche so lange fortzusetzen, bis sie von Erfolg gekrönt wurden. Er wollte sich nach Scotland Pard zurückbe-geben, als ihm ein anderer Gedanke kam. Er nahm ein Taii und fuhr nach Notting Dale hinaus. Vor einem verkommenen Haus in DooerStreet hielt er an und schellte. Während er wartete, bis man ihn öffnete, hatte er Muße, einen schweren Tourenwagen zu betrachten, der in einiger Entfer-nung auf der Straße stand. Endlich schlürften Schritte im Flur. Die morsche Tür sprang knarrend auf und ein Weib in schlam-piger Kleidung erschien auf der Schwelle. Sie wischte sich die Hände an der Schürze und sah mit einiger Verwunderung an der Er-scheinun^ des Inspektors empor, die in diesem Viertel immerhin vornehm wirken mußte, was For mit heimlichem Humor feststellte. „Bei Ihnen wohnte doch ein gewisser Mr. Milton?" fragte er. „Allerdings, diefer Herr wohnt bei mir," nickte sie kurz. „Aber wenn Sie ihn zu sprechen wünschen, so haben Sie sich umsonst herbemüht. Mr. Milton ist nicht hier". Damit machte sie Miene, die Türe zu schließen. „Nur gemach!" sagte der Inspektor sanft, in-dem er in den Flur trat. „Ich sagte Ihnen doch, daß Air. Milton nicht hier ist!" Sie stützte die Hände in die Seiten und sah ihn wütend an. „Ich weiß schon, gute Frau," erwiderte er seelenruhig. „Er befindet sich seit gestern in Nummer Sicher." Fünfundzwanzig Jahre Friedrichshafen Sechs Millionen geben einen Anstoß. — Schicks«! von 117 Millionen Ein Bericht von Georg Ger st mann Eine Katastrophe und ihre Folgen In den letzten Stunden des 5. Augujt 1908 versammelte sich die kleine Bevölkerung Friedrichs-Hafens stumm vor Entsetzen vor dem Bahnhof, auf dem Giaf Zeppelin ankommen sollte. *Er war in Echterdingen gewesen, an der Unglücksstätte seines neuen stolzen Schiffes, das der Sturm zu Boden geschmettert und mit dem er die Hoffnung Deutsch-lands vernichtet hatte. Die Stunde nach diesem Empsang war ent scheidend für das Schicksal einer Stadt, für eine Industrie, für die Entwicklung einer Technik. Die versammelten Industriellen, Berichterstatter, Inge-nieure. die den Grafen am Bahnhof erwartet hatten, die ihn zu seinem Hotel, dem „Deutschen Haus", gebracht hatten, sie versammelten sich im Saal dieses Hotels und beschlossen einmütig, durch den Aufruf zu einer Volksspende den Folgen dieser Katastrophe zu begegnen. Hunderte oon Telegrammen flogen noch in derselben Nacht hinaus an die Zeitungen und der Aufruf an das gesamte Volk stand anderen Tages in den Blättern aller Städte Deutschlands. Eine Stadt wird zum Mittelpunkt Sechs Millionen Atark in kleinen und kleinsten Sümmchen strömten aus dem ganzen Reich in Friedrichshafen zusammen. Das Luftschiff samt seinem Erfinder war eine Angelegenheit Deutschlands ge-worden, an der auch der Geringste Teil hatte, zu dem jeder das Seine tun wollte. Der selbstoerftänd-liche Ansturm dieser Einmütigkeit riß auch das Ausland hin. Allerdings deutete man dort die Bewegung anders: Besorgnis und Mißtrauen wachten auf. man faßte die Begeisterung um der Sache willen als Aggressivität auf, man sah Feindseligkeiten und Militarismus. Das Interesse der Welt konzenttierle sich um Friedrichshafen. Hunderte, Tausende strömten hier zusammen und es mangelte an Obdach für die Massen. Zeitungsleute, Erfinder, Touristen, Finanz leute, Techniker, Diplomaten trafen sich hier und dqs Gespräch im Herbst 1908 drehte fich überall um Friedrichshafen. In wenigen Jahren vervierfachte die Stadt ihre Einwohnerzahl... Von 30 zu 2650 PS Die Entwicklung der Zeppelinlustschiffe, der Werft und Friedrichshafens war durch die Kata-strophe, ihre Folgen oon sechs Millionen und das allgemeine Interesse zwar angeregt worden. Aber wie die Verwirklichung aller kühnen Pläne tatsäch-lich Zustandekommen würde — das stand aus einem anderen Blatt. Hier spielt ein Unternehmer eine Rolle, dessen Name in der Geschichte des deutschen Luftschiffbaues so gut wie unbekannt ist, der jedoch das Hunda-ment schuf, auf dem die Entwicklung einen gesunden Fortschritt nehmen konnte. Alfred Eolsman, den der Graf als Direktor für seine aus der Volks-spende zu gründende Gesellschaft sich aus der Alu-miniuminduftrie geholt hatte, verstand es trotz tech nischer Unoollkommenheiten, Mißtrauen, nicht vor-handener Erfahrung, unglückseliger Zufälle wieder und wieder, Verbindungen zu schließen, die ui Quellen wurden, er verband das Interesse der Lust-schiffaht mit dem anderer Industrien. Und seinnr Bemühungen um Zusammenschließungen mit Flug- Sugfabriken, Motorenwerften, Hallenbaugesellschaften, Zc.sserstoffgescllschasten, Zahnradfabriken, Automo-bilfabriken usw. ist es nicht zum mindesten zu danken, daß in unaufhaltsamer Verbesserung die Leistungen der Lufschiffe sich hinaufschraubten oon 30 auf 2650 Pferdekräfte. 117 Luftschiffe... Nachdem Graf Zeppelins erstes Luftschiff 1900 abgerüstet, das zweite 1905 vom Sturm zerstört, das dritte abgebrochen und das vierte bei Echter-dingen vernichtet wurde, schien die Spende des Volles das Unheil gebannt zu haben. 8000 Ar-beiter wurden zu Kriegsende an der Werst in Friedrichshafen beschäftigt und auch die Wogen der Revolution konnten an diesem Zentrum der Arbeit keine Unbesonnenheiten verüben. 27 dieser Schisse wurden im Kriege und 44 durch Naturgewalten zerstört. Mehrere mußten ab-geliefert werden und tun Dienst unter ftemder ©die 8 Deutsche Z«it>«g Nummer 100 WM rar USVERKAUF Mein ganxeti reichiortierte« Lager in Galanterie», Mode», Kurz-, Wirk> und Spielwareii wird wegen Auflassung des Geschäftes zu staunend billigen Preisen ausverkauft. .Sämtliche Waren mit CPSicIltlictlßn Verkaufspreisen werden tief unter dem Preise mit einem Nachlass von 20°/o bis 50% u. ausverkauft, solaage der Vorrat reicht. — So billig haben Sie für Weihnachten noch nie eingekauft! SfMKBg** niemand versäume diese seltene Kaufqeleqenheit, denn sie kommt nicht wieder I Auch WiederverkSufcr können zu Spottpreisen ihren Bedarf decken! Franc Kormann, Maribor, Gosposka ulica Nr. 3 Welt eri iDsls Wert Friedrichshafens hat fich die erobert. Es zog feinen Kreis um den Erdball und verbindet in regelmäßigem Pendelverkehr Eu-mit Südamerika. Es schuf in seiner Heimat ohnung und Brot für Tausende. Die Erfahrung oon 117 Luftschiffen stellte eine neue Aera der Technik auf - «in Bi----- ~ ' " ifbrichshöfen Zierteljahrhundert Lnftschiffbau in Humoristisches Der Mann kam etwas angeheitert nach Hause; als leine Frau es ihm aber vorwarf, stritt er es ab. Da zog fie mit Kreide einen Strich durch das Zimmer und forderte ihn auf. auf diesem Strich geradeaus zu gehen. „Kleinigkeit", sagte er, „aber aus welchem von den beiden Strichen soll ich gehend „Wo bist du geboren, kleines Mädchen ?" „Ich bin gar nicht geboren, ich bin ein angenommenes Kind!" Fritzchen n fährt zui . versetzt ih zum erstenmal mit der Eisen-ihn in großes Erstaunen, am >el. A!s der Zug wieder im Freien ist, ertönt eine Stimme: „Oh. sieh mal. Mutti, es ist schon morgen früh!" bahn: alles meisten aber der Tunel. AIs Das Weihnachts - Geschenk ▼„SERIITOB" Mop-Handschuh für Ihre Frau ! Per nütiliche .Mop* ist «ichorlich ein besonders gerne «enohon«» Geschenk. 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Dezember um 9 Uhr abends nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den helligen Sterbesakramenten im 65. Lebensjahre verschieden ist. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wird am Freitag den 16. Dezember feierlichst eingesegnet und hierauf am Ortsfriedhose in Vitanje zur ewigen Ruhe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird in der Pfarrkirche In Vitanje gelesen «erden. Vitanje, am 13. Dezember 1932. Die trauernd Hinterbliebenen. (feigentünur, frraulfltbrr unb €