Mittwoch den 10. Hktovcr 1877. IVI. Jahrgang Die ^Marburger Leitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und S"itag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig 1 si. b0 tri für Zustellung _mt Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig S fl. Jnsertionßgebühr 8 kr. pr. Seile. Zur Nüiktnfichtkling Atulschla«ds durch Nxßland. Marburg, 9. Oktober. In Deutschen Blättern lesen wir von der Besttrchtung, das zu sehr geschwächte Rubland könne nicht mehr den Rilcken Deutschlands decken, falls Frankreich den Nachekrieg beginne. Die fragliche Deckung wäre nur gegen Oesterreich-Ungarn ttött)ig, wo eine kleine aber nlächtige Partei noch immer aus Rache fiir Königgrätz ui^d auf ein Bündnib mit Frankreich sinnt. Nehmen wir an: Nttbland sührt auch im nächsten Jahr einen Feldzufl gegen die Türkei uitd geht wieder geschlagen aus demselben hervor. Auch in diesetn Falle bleibt siir Oesterreich-Un-garn das Zusammenwirken mit Fraiitreich gegen Deutschlanv ein gefährliches Wagen — ein L^agen, das eher verlieren, als gewinnen kattn. So geschwächt wird Rußland sich nie über den Pruth zurückziehen, daß es zur Rücken-licherung Deutschlands nicht einlge hundert lausend Mann anssiellen kann — längs unserer weitgestreckteu Grenze — mit ihren vieleli Be-drohungSpunktcn — mit ganz anderen und günstigeren Verhältnissen für Bewegung und Verpflegung. Und möge doch unsere Nachepartei nicht vergessen, daß Deutschend trotz aller Macht-ettlsaltung gegen Frankreich noch immer einige hllnderttllusend Mann entbehren kann, zur eigene»» Deckung gegen Oesterreich-Ungarn, gegen welches Preußen allein im Jahre 1870 drei volle Armeekorps ausgestellt, da Neust noch ^^icichskanzler und Minister des Äußeren war. Und möge unsere Rachepartei schliehlich bedenken, daß da« geschlagene und entehrte Rußland gegen keine Macht der Welt einen solchen Hab hegeil wird, wie gegen Oesterreich-Ungarn und daß es die Gelegenheit zur Be« thätigung desselben ergreisen wird »nit wenigstens viermalhunderttaufend Händen! Wtiubrrritmg »od Weltmarkt. Johann las Torres, Oekonom zu Peter-wardein, schreibt in der Oesterreich?ungarischen Wein- »lud Agrikultur-Zeitung: „Jedem Weinbau^Oekonomen ist bekannt, daß nur ein richtig gebauter und wohl gepflegter Redftock die erste Grundlage zu einer ratio-nellen Weinkultur sein kann; das Gedeihen der Rebe wird jedoch auch durch klimatische und Bodenverhältnisse bedingt und kann daher nur auf solche Lagen und Bodenflächen ausgedehnt werden, aus welchen voraussichtlich dem Rebstock eine Zukunft bevorsteht; ist nun das richtige Verhältniß fowol in Bezug auf Boden als auch der gewählten Rebsorte gesunden, so muß nicht allein der Ertrag, sondern auch das Produkt ein vorzügliches und die Arbeit eine lohnende werden. „Was unsere Weine betrifft, so ist deren mangelhaste Qllalität ebenso alt, als der Handel mit denselben. Erstere hat im Laufe der Zeit eher zu- als abgenommen. Die Klagen über den darniederliegenden Absatz sind daher rechtlich l'egründet. Es ist nun zu untersuchet;, ob unsere Weinkultur seit Jahrhunderten so wenig oder gar nicht sortgeschritteil ist, oder ob die des Auslandes solche erhebliche Fortschritte gemacht hat, oder endlich, ob die Anforderungen der europäischen Konsutnenten sirenger und weniger erfüllbar als in frliherer Zeit geworden sind. Ja, ich gehe noch weiter und stelle die Frage aus, ol» unsere Weinproduktion infolge eigenthümlicher ungünstiger llmstände nicht gar zurückgegangen ist, statt vorwärts geschritten zu sein, und wo die Schuld liegt, daß man den Ansprüchen und Ansorderungen, die man heutzutage an jeden gewöhnlich guten Mittel-wein stellt und zu machen berechtigt ist, nicht mehr gerecht werden kann. „Von jedem Weine, gleichviel ob französischer, deutscher oder österreichisch-ungarischer Provenienz, ist der Käufer berechtigt zu verlangen. daß derselbe gesund, haltbar und unveränderlich sei und durch Ablagern eher an Gltte zunehme als verliere, — wie entspricht jedoch die Masse unserer Weine diesen Erfor» dernissen ? Hierüber benöthigen wir keiner öffentlichen Dokutnente, welche nns beweisen sollen, daß der beiweitem größte Theil derselben (nicht nur die geringen, sondern selbst bessere und feine Weine) sehr leicht ttmschlageit und namentlich keine weiten Seetransporte auf dem Fasie auShalte»». Jnbetress dieses Umstandes muß jedoch bemerkt werden, daß es aus der ganzen Erdrunde (mit Ausnahine der Portweine) keinen Wein gibt, welcher haltbar und mehr fähig wäre, alle Unbilden des Klima's, der Witterung sowie jedes ungünstige Verhältniß zu ertrageil, als gerade unsere österreichisch-ungarischen Weine, vorausgesetzt nämlich, daß dieselben ihrer Eigen-thilmlichkeit und Natur gemäß richtig behandeln lvürden; — aber eben da steckt der wesentliche Fehler bei unseren Weinen. Wenn derselbe wenig haltbar ist, so liegt ii» der salschen Behandlung die Schuld, und zwar von der Nebe an. in der Lese, während der Kelterzeit, und hauptsächlich auf dem Fasie selbst. A e u i l r«t o n. Der Frirdtusrichter. (Schluß.) „Utnstände haben wir außerdem nicht mit utlserer Hochzeit, die ganze Sache ist schon prä-ntunerando abgemacht, und es liegt jetzt allein in unseren Händen, einer sehr unangenehmen Rederei und wahrscheinlich auch dem Spott der ganzen Nachbarschast zu entgehen. Wir sind einnwl verlMrathet, Frau Noßberg, und ob wir's bleiben, liegt jetzt in Ihrer Haitd. Ich", setzte er mit etwas leiser Stimme hinzu, denn es war ihm, als ob er draußen an der Thür eine Bewegung gehört hätte, „biete Ihnen hiermit, wie es Pflicht des Mannes ist. feierlich meine Hand an. Wollen Sie sie ausschlagen, gut, dann bitte ich Sie nur, daß die Sache unter uns bleibt, und ich verspreche Ihnen nocy außerdem, Sie lücht mehr mit dem goldenen Affen zu ärgern. Denken Sie aber günstig da-rilber, so geben Sie mir inorgen Antwort. Ich will Sie nicht drängen, nnd bis dahin halt' lch Rosenthal ruhig, wenil ich auch nicht länger filr ihn einstehen möchte. Also morgen frtth, um zehn Uhr hol' ich mir Antwort" — und ohne der Frau auch nur Zeit zu lasten, ein einziges Wort zu erwiedern, stieß er die Thür rasch auf, aber auch zu gleicher Zeit draußen gegen einen harten Gegenstand, dem ein lauter Schmerzensschrei folgte. „Bitte tauserld Mal u»n Entschuldigung", sagte Pechtels, als er hinaustrat und die alte Katharine da stehen sah, die sich den Kopf hielt und laut stöhnte, „wie unglücklich, daß Sie gerade da stehen mußten, haben Sie etwas verloren «Ich suchte den Schlüssel, der hinuntergefallen war." „Thut lnir wirklich leid, aber ich hatte keine Ahnung." „O, du großer Gott, mein Kops!" „Legen Sie ein kalles Messer auf, dann gibt's keine Beule", sagte Pechtels und schritt, quer über den Hof hinüber, feinem eigenen Haufe wieder zu. Ich will den Leser nicht mit dem Schluß hinhalten. An dem nämlichen Abend steckte Frau Roßberg den Brief, den sie an dei» Konsul in Culcinati geschrieben hatte, nicht in den Kasten der Postossize. die der Händler schräg gegeli-über hielt, sondern in den Feuerherd, »lnd als am nächsten Morgen — denn Rosenthal hatte nicht länger schweigen können — ein Gerücht durch die kleine Ortschaft lief, das Pechtels und Frau Roßberg in außerordentlich nahe Verbindung brachte, ging der Erstere wieder hinüber, um sich seine Antwort zu holen, und daß dieselbe nicht ungünstig ausgefallen, zeigte sich schon an dem nämlichen Tage. Alle Kuilden, die im „goldenen Affen" vorsprachen, wurden hinüber in den „goldenen Löwen" gemiesen — Rosenthal fiel mit seiner Neuigkeit sörmlich in den Sand, am nächsten Tag lud Pechtels die Nachbarn und Alles, was vorsprach, zu eine»n solennen Mittagsesien in den Löwen ein. wonach er dann so ruhig Besitz und Führung der neuen Wirthschft übernahm, als ob die Vereinigung schou seit Jahren vorbereitet und nicht eigentlich das Resultat eines reinen Zufalls ge» lvesen wäre. Und die Ehe war wirklich, nnter so wunderlichen Auspicien sie begonnen, eine glückliche, ja als Mrs. Pechtels, jetzt Mutter eines viel versprechenden jungen Pechtels, einst davon sprach, das abscheuliche Schild mit dem gelben llngethüm von der Thür zu nehmen, nm es lllit einem besseren zu vertauschen, nahm Pechtels sen. entschieden die Partei der Karrlkatnr eines Löwen. Das Schild war es ja eigetUlich gewesen, was sie Beide zusamlnengesührt, und schon aus Vor allen Dingen, ja, das Gebot eines jeden WeinbawOekonomen sei, daß er seine Aufmerksamkeit dahin richte, daß je nach seinen und den Bodenverhältnissen die als ertragreich bekannten Rebsorten angepflanzt und eingeführt werden, — was nützt demselben sonst aller Fleiß, Mühe und Kultur, wenn er keine passenden Nebsorten besitzt? Denn vergleicht man die Traubensorten, die vor hundert Jahren gebaut wurden, mit den jetzt gebauten, so wird nian sich von dem Werthe derselben am besten überzeugen und selbst beurtheilen können, ob wir und wie weit wir in dieser Kultur vorgeschritten sind. Die Welt muß immer vorwärts schreiten, Stillstand wäre ein Rückschritt, und wer gegen den Strom schwimmen wollte, der geht und muß untergehen. Nun gehen wir zu unserer Weinbereitung über. Ich muß hier bemerken, daß sehr wenige unserer Oekonomen in die Mysterien einer regelrechten Kellerwirthschaft eingeweiht sind, unsere Weine leiden in den meisten Fällen an Mangel einer regelmäßigen Bel)andlung während der Lese; am meisten fehlt es denselben an der richtigen s^jrundlage jener wiederkehren» den Erscheinungen und der bei der Weinberei. tung vor sich gehenden Veräilderungen, so zwar, daß in vorkommenden Ausnahmsfällen die meisten der Produzenten rathlos dastehen und dann sehr häufig in der Bereitung (aus Unwissenheit) die gröbsten Fehler zu ihrem Nachtheil begehen. Der junge Wein ersorde^. zu seiner Be» reitung zuerst einer sorgfältigen späten Lese, nämlich Ueberreise und Auslese der Trauben (und wenn mögüch sogar der Sorten), auch sorge man dafür, daß bei allen diesen Verrichtungen die größte Reinlichkeit sowohl beim Keltern wie beim Abpressen und dem Faßgeschirr beobachtet werde — den gerebelten und zerquetschten weißen Most gebe man (sammt den Tresiern) in Kusen und lasse ihn so lange stehen, bis die stürmische Gährung eintritt (das heißt so lange, bis die Trestern in der Kuse steigen und den sogenannte!» Hut bilden), ziehe sodann den Most ab und presse die Trestern — dieser Tresterwein muß jedoch separat in Fässer gegeben werden, da derselbe sehr den Taimin-gehalt (Gerbsäure) besitzt und blos zum Vollfüllen des ausgegohrenen Weines gehört, wo- Dankbarkeit hätte eres nun und nimmer missen mögen. Eo blieb denn der „goldene Löwe" wie er immer gewesen, aber die kleine Ansiedlung wuchs und gedieh dafür weit rascher, als man je erwartet haben mochte. Anstatt denCentral-punkt der Bahn nämlich nach Karthago zu verlegen, hatte die Eisenbahndirektion diesen Platz jür passender gehalten. Fünf Jahr später kreuzten sich dort zwei Schienenstränge, und das Grundelgenthum wuchs, jemehr Bewohner sich dorthin zogen, rasend schnell. Lange noch war aber der „goldene Löwe" das einzige Wirthshaus in dem Orte gewesen, der schon anfing sich zu einer Stadt heran zu bilden, und während sich Pechtels dabei außerordentlich gut befunden, hatte die Vereinigung der beiden Hänser auch einen wohlthätigen Einfluß auf die Kolonisten ausgeübt. Sie konnten sich nicht mehr ausweichen und mußten dort zusammentreffen, wo sich dann manches alte, lang gehegte Norurtheil milderte oder auch ganz verschwand. Erst in der allerletzten Zeit verkaufte Pechtels, der sich viel Geld verdient hatte, ihre bei-derseitigeil Grundstücke mit dem „golvenen Löwen" zu eilten; sehr hohen Preis und zog sich dann mit Frau und Kindern nach Deutschland zurück, llNl hier das in Ruhe zu verzehren, was sie sich drüben über dem Ocean mit Fleiß und Sparsamkeit verdient. von in jedes Faß bis zu zwei niederösterreichische Eimer zu geben komnlt. „Weißweine, auf diese Art zubereitet, haben bereits im ersten Jahre eine bessere Deckung als 3jährige Weine, welche nicht auf diese Weise manipulirt wurden, unterliegen nie einer Umwandlung nnd sind nach zwei Iahren vollkommen flaschenreif und zu jedweden Export tauglich, haben ein ausgezeichnetes Bouquet, da die im Fleische der Weinbeeren vorhandenen OelbläSchen, durch die statlgehabte stürmische Gährung aufgelöst und ausgesaugt, dem ju!»gen Weine sich mittheilen, was bei einer anderen Vorkehrungsweise, wo der Most im süßen Zustande getreten und abgepreßt wurde, nicht der Fall sein kann; auch werden diese Weine nie schleimig oder zähe, da diese den nöthigen Tanningehalt, der zur Erhaltuilg dersellien nöthig ist, in hinlänglicher Weise besitzen. „Bei Rothweinen müssen ebenfalls die Trauben abgerebelt und zerquetscht werden, jedoch stets bei verschlossener Gähr»lng manipulirt sein; die jungen Weine müssen sodann nach ihrer Ablagerung im Monate Jänner vom Lager rein, jedoch diesmal mittelst Viertelschas-feln abgelassen werden, da die Berührung desselben mit der Lust zur Klärung unumgänglich nothwendig ist; jedwedes spätere Ablassen ge-schehe dann mittelst Schläuchen, dannt der Wein mit der Lust nicht mehr in Bertihrung komme; durch diese Vorsichtsmaßregeln kann der Wein nicht das mindeste, weder von seinem Gehalte noch von sein.r Blume verlieren, und wird auch vor jedwedem Stich bewahrt. Die jungen Weine müssen im ersten Jahre viermal, und zwar im Monate Jäiuier, Mai, August und November, im nächstfolgenden Jahre jedoch blos zweimal, im Monate Mai und August, abgelassen werden. „Nur durch die strenge Befolgung aller dieser angeführten Vorschriften kann es uns gelingen, denjenigen Fehlern, welche die gegenwärtige Art unseres Anbaues mit sich führt, zu begegnen und deren völlige Abstellung zum größten Theile zu bewerkstelligen und Weine zu erzielen, die aus dem europäischen Weltmärkte erscheinen und dort Käufer und Liebhaber finden können. — Wollen wir uns aber zu dieser gar nicht schwierigen Reform nicht entschließen, so bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Weine nach wie vor zu behalten und selbst auszutrinken. Wenn wir also in bisheriger Weise unsere Weinbereitung auszuführen fortfahren würden, so sehe ich keine Möglichkeit, daß wir die Konkurrenz des Auslandes »nit Erfolg be» kämpfen oder je entgegen arbeiten könnten. Einer der schönsten und reichsten Zweige unserer Produktion bliebe dem Exporte verschlossen, das Produkt selbst in Geld umzusetzen wäre unmöglich, und alle Opfer, welche für den Bau von Schienenstraßen und bei noch so ausgebildeter Koinmunikation gebracht wurden, blieben vergeblich und der Weinbau aus derselben Stufe, aus der wir zur Stunde noch stehen. Dies möge eill jeder Weinbau-Oekonom beherzigen, darnach Achtung und Warnung hinnehmen, es befolgen, und seine Mühe ivird nicht nur nicht umsolist, sondern von Ecsolg gekrönt sein." Zur Geschichte Ves Tage». Die Nachrichten Über den Stand derZ o l l-verhandlungen mlt Deutschland wechseln fast mit jedem Tage und geht nun wieder die Sage: Die österreichische und die ungarische Regierung haben sich über einen bestimmten Zettpunkt geeilügt; ist bis zu demselben der Vertrag nicht al>gejchlofsen, so wird deii Vertretungen der selbständige Zolltarif zur verfassungsmäßigen Behandlung vorgelegt. Die s e r bi s ch . r u s si s ch e n Verhandlungen sollen noch fortdauern. Die Regierung in Belgrad verlangt die Befreiung von der Oberhoheit der Pforte, eine Gebiets-vergrößerung durch Alt»Serbien m»d die Uelier-nahme der serbischen Kriegskosten. Rußland weigert sich, eine vertragsmäßige Gewähr dieser Forderung zu leisten. Das Hauptquartier des Kaisers Alexander ist von Gorni-Studen wegen der ungesuuden Lage dieses Ortes nach Sistova an der Donau verlegt worden! Die russischen Blätter versichern dies und die Halbamtlichen der besreundeten Negierungen lesen und berichten es weiter, ohne zu lachen — eine christliche Selkistverläugnung, die unser Lob verdient. Gambetta setzt in seinem Wahlschreiben die republikanische Ordnung der „morali-schen" entgegen, welche angeblich von Mae Ma-hon und selller Regierung vertheidigt wird. Letztere setzt ihre Verfolgungen fort und will den gefürchteten Gegner auch wegen dieses Schreibens vor das Strafgericht stellen. Verinischte Nachrichten. (Krieg. Epidemie.) Nachrichten, welche in Konstantinopel aus Cassaba eingetroffen, melden von einer schrecklichen neuartigen Epidemie, welche die Bevölkerung von Kara Osinan Oglu uno dessen Unlgebung heilnsucht. Die Krankheit macht sich vorerst bei den Betroffenen durch äußerst heftigen Kopfschmerz bemertliar, dieser verschwindet jedoch bald, um Magenkrämpfen von so furchtbarer Gewalt Platz zu machen, daß selbst krästige Naturen denselben in weltigen Stuilden erliegen. Diese Epidemie soll sich bereits von der Ebene von Menemen bis über Pergainos hinaus verbreitet haben. Die Regierung hat Aerzte dahin entsendet und überhaupt Vorsorge getroffen, um das weitere Ulnsichgreisen des Uebels zu verhindern. (Fälschungen. Getreide und Oel-srüchte.) Die edle Zulift der Fälschungen — schreibt die „Köln. Zeitung" — erstreckt ihre Thätigkeit auf Gebiete, wo man es kaum ver-inuthen sollte. Selbst mit den rohen Körnern, z. B. Weizen, ehe solcher in die Hände des Müllers gelangt, werden Verfälschungen vorge-noininen. Es handelt sich zunächst daruin, die Qualität des Weizens „auszubessern". Bei der Beurtheilung derselbe»» entscheidet Farbe und „Griff". Das Korn soll von schöner Farbe sein ulid sich trocken und schwer anfühlen; bei dem Hineingreifen in einen gefüllten Sack soll die Hand leicht und tief eindringe,». Ist dies bei schlechteren Qualitäten nicht der Fall, so wird dem Weizen Rüböl zugefügt und dieser dann damit umgesetzt. 12 bis 24 Gratnm für deil Hektoliter genügen, um dem Weizen schöne Farbe und guten Griff zu geben. Dadurch, daß das Korn glatter und geschtneidiger wird, sackt es auch fester iln Sacke zusaminen, und wiegt eine Hand voll, aus dem Sacke gegriffen, an-scheinelid schwerer. Das einzige Mittel, eine derartige künstliche Aufbesserung zu erkennen, besteht darin, daß man den Weizen drei Wochen an der Lust liegen läßt, alsdann zieht das Oel aus der Hülle heraus und wird steis; der Weizen fühlt sich klebrig an und sackt sich schlechter, als niipräparirt, zusaminen, ist, uut Eineln Worte, geringwerthiger, als er von Natur aus war. Eine gleiche betrügerische Auf-befferung wird auch init Oelfrüchteii, welche schunmelig und grau geworden sind, getrieben. Die Schaufel, mit welcher solche vor dein Sacken umgestoßeli werdeli, wird eiligefettet, wodurch diese ein schönes, glälizendeS, dunkles Aussehen erhalten, uln später, d. h. llachdein der Verkäufer hohe Preise dafür erhielt, schlechter denn vorher zu lverden. Der auf diese Weife getriebene Betrug ist uln so schlilnmer, als er sich sehr schwer nachweisen lägt. (Frauenfrage. „Einfachheit.") Unter dein Nallieii „Einfachheit" haben einige Fraueli in Leipzig soeben einen Verein gegründet, dessen Gedeihen freilich erst abgewartet werden lnuß. Es handelt sich darmn, dein überhalid-nehlneliden Luxus uiid der Ueberladung init Putz in der weiblichen Kleidung dadurch zu steuern, daß sich die Mitglieder verpflichten, keinr , Schleppe» und keine falschen Haarwülste zu tragen, sowie keine Doppelkleider (Tuniques, Polonaisen, Schooß und wie dergleichen Ueber-würfe heißen), sondern nur Kleider mit glatten Röcken und von einerlei Stoff; höchstens ist am Ende des Rockes ein kleiner Besatz erlaubt. Man hat zu diesen^ Zweck Kleider- und Hut-Modelle von gleicher Einfachheit, doch ohne quäkerische Uebertreibung dieses Grundsatzes, im Anschluß a» die herrschende Mode, ausgestellt und bestimmte Schneiderinnen verpflichtet, sttr die Vereinsmitglieder diese Schritte zu gebrauchen. Auf dem Papier nimmt stch die ganze Sache recht hübsch aus, denn es braucht nicht erst gesagt zu werden, daß eine Nitckkehr zur Einfachheit, besonders in unserer Zeit der allgemeinen Geschästsstille und Theuerung, sehr noththut, da an dem Ruin so vieler Familien übertriebener Luxus, wenn nicht die Hauptschuld, so doch einen Theil der Mitschuld trägt, wie auch in der That manche Uebertreibungen und Ueberladungen der jetzigen Frauenkleidung das Mab des Schönen und Schicklichen überschreiten. Allein einer allgemeinen Resornl ans diesem Gebiete stellen sich große Schwierigkeiten ent' gegen. Jedenfalls ist die Gründung des erwähnten Frauenvereins ein Zeichen der Zeit dasür, daß es sich auch bei den Frauen regt, zur Besserung unserer Zustände beizutragen. (He er w efen. Die Einjährig-Freiwilligen.) Am 1. Oktober hat ein neues Präsenzjahr für Einjährig-Freiwillige begonnen. Die Anmeldungen waren sehr zahlreich und zwar nicht nur in der Garnison Wien, sondern auch in allen übrigen größeren Garnisonsorten, als Budapest, Prag, Graz, Brünn zc. Die jungen Leute weisen durchwegs eine recht gute Vorbildung auf und sind viele von ihnen des Turnens und Fechtens kündig, was immerhin der militärischen „Abrichtung" sehr zu statten kommt. Die Mehrzahl der „Einjährigen" wendete sich auch Heuer der Jnsanterie und Jägertruppe zu; die Kavallerie erhält einen hübschen Zuzug von deutschen und böhmischen Kavalierssöhnen, welche bei den Dragonern eintreten, während galizische und ungarische Adelige sich den Uhlanen und Hußaren zuwenden; selbst das einst so gemiedene Fuhrwesenkorps übt eine eigene Anziehungskraft aus zahlreiche junge Herren aus. Die Wiener, Prager und Brünner Technik stellen ein grobes Kontingent Freiwilliger zu den Artillerie-Regimentern, sowie zum Genie-korpS, sowie die Wiener medizinische Schule zu der seldärztlichen und Sanitätsbranche zahlreiche Aspiranten entsendet. Niarburtjer Berichte. (Gewerbe.) Im verflossenen Monat wurden bei der hiesigen Bezirkshauptmaunschast folgende Gewerbe angemeldet: Greislerei, La-porje, Martin Krainz — Bäckerei, Kötsch, Raimund Wieser — Kunstmühle, Frauhetm, Wenzel Böhm — Glaserei, Brunndorf, Alex. Tscherne — Greislerei, Maria-Nast, Gottsried Vnuk — Schmiede, Zellnitz bei Faal, Joseph Pototschnig. Gasthäuser wurden eröffnet in: Lobnitz, Michael Nepolust — Ottendorf, Johann Löschnig — Maria-Nast, Franz Puh — St. Benedikt, M. Nolla — RogeiS, Joh. Dworschag — Brannt-weinschank, Unterkötsch, Raimund Wieser — Vranntweinschank, Rupersbach, Fr. Purgaj. (Nicht versichert.) Am ö. Oktober sind zu Ober-Loschnitz tiei Sachsenseld die Wohnhäuser und WtrthschaftSgebäude von fünf Grundeignern fammt allen Vorräthen an Futter und Getreide abgebrannt und soll das Feuer durch Kinder entstanden sein, welche mit Zündhölzchen gespielt. Der Schaben beträgt gegen 20,000 sl. und war kei»l einziger voll allen fünf Besitzern versichert. (Selbstmor d.) Jnl Walde zu Jariz-berg, Ortsgemeinde St. Bartholomä, hat man den 74 Jahre alten Auszügler Joh. Suppan erhenkt aufgefunden. (Ein „Tausender" gefälscht.) In Tüffer ist der Schinnmacher Franz Sch. von Pöltschach verhaslet morden, weil er dein Keuschler Barth. Schopper in Maria Graz eiileil „Tausender" gezeichnet zum Danke, dab er drei Tage lang bester, als die Verhältnisse der armen Familie erlaubten, verpflegt worden. Diese Zeichnung soll eine schreckliche Figur darstellen. (V e r z e h r u n g « ste u e r.) Die Einhe-bnng der Verzehrungsfteuer in den Sektionen: St. Georgen an der Pöbnitz, Mahrenberg, Saldenhofen, Mureck, Groß-Pireschitz nnd Do-berna sür 1878 (1879 und 1830) wird verpachtet und findet die Verhandlung am 24. Oktober Vormittag ^10 Uhr l'ei der liiesigen Finanzbezirks-Direktion statt. Die Ausrusspreise sind: St. Georgen 15T0 st. — Mahrenberg 6500 st. — Saldenhosen 5700 st. — Mureck 8000 st. — Grob-Pireschitz 2000 fl. — Do berna 3300 fl. (jährlich). Theater (—6 ) Samstag den 6. Okt. „Fatinitza". Operette in ^ Akten von Franz von Snppö. Man war mit Recht aus die Aufführung dieser Operette in der heurigen Saison gespannt, da dieselbe im vorigen Jahre eine Reihe ausver-kauster Häuser erzielte und den Theatersreunden manchen vergnügten Abend verschaffte. Zieht man eine Parallele zwischen der heurigen und vorjährigen Aufführung, so mub man der letzteren den relativen Vorzug einräumen, wenngleich einzelne Kräfte auch Heuer ihren Platz behaupteten. Es wurde zu wenig Leben in das Ganze gebracht, denn in den Uebertreibnngen der einzelllen Darsteller besteht nicht dasfelbe. Das Orchester war etwas unsicher und in allen Fällen, wo es begleitend auftreten sollte, war es zu stark, namentlich bei der Quartettbegleitung im l. Akt; im 2. Akt kam es ein wenig aus dem Geleise, die Ouverture lief glatt ab. Herr Pauser (General Kantfchukoff) hatte eine entsprechende Maske gewählt und sang zur Zufriedenheit, sein Spiel jedoch war entschieden zu übertrieben und kann das zu oste Knutenschnalzen und Grimassenschneiden ganz gut wegbleiben. Herr Braun (Zzzet Pascha) hatte eine schlecht gewählte Maske und sein Spiel war viel zu trocken; das vorgetragene, auf Marburger Ver-hältniffe hinzielende Kouplett gefiel recht gut. Herr Schiller (Julian v. Golz) trat zum ersten Male in einer gröberen Partie in seinem eigentlichen Fache als Operettensänger auf und mußte die Berichterstatter-Definition wiederholen; er verbindet mit einer angenehmen Bühnenerschei-nung eine wohlklingende Stimme und munteres Spiel, um aber ein eingehendes Urtheil über ihn fällen zu können, müsse»» wir erst das Auftreten desselben in einer rein sanglichen Partie abwarten. Der saule Witz, den er im 2. Akt mit Mustafa machte, und der nicht im Texte von Zell und Genve zu finden ist, kann allen« falls im Wurstelpratsr angewendet werden, auf einer solchen Bl^hne jedoch, die ästhetisch bilden soll, ist er entschieden zurückzuweisen. Frl. Fritz, welche die Titelrolle in den Händen hatte, besitzt eine klangvolle, ansprechende Altstimme mit ziemlich sicherem Einsah, die kräftig hervordringt, dem Fräulein jedoch grobe Anstrengung zu verursachen scheint; doch wollen wir auch bei ihr nicht vorschnell urtheilen und noch eitnge Aus-sührungen abwarten; das Spiel ist zu wenig feurig und lätzt daher die Zuschauer bei sonst packenden Stellen kalt. Frau Jesika-Parth (Lydia) gab in Spiel und namentlich im Sang wieder eine gediegene Leistung. Ihr Einsatz ist sicher, das Anschwellen der Töne gut berechnet, die Stimme, wein, auch zeitweilig in der Mittellage etwas nasal, klangvoll und modulations-sähig und was au: nleisten gefällt, die Vokali-sation sehr reil,. Das Quartett im i. Akt gefiel sehr gut und der Marsch im 3. Akt mußte zweimal wiederholt werden. Der Chor entsprach seinen Kräften; die Dekorationen sind aus dem Vorjahre als gut bekannt, die Kostüme gefielen uns aber Heuer besser. Die übrigen Mitwirkenden waren relativ schlechter als im Vorjahre; wir werden über die Aufführung dieser Operette übrigens noch einmal zu sprechen kommen. Das Haus war fast ausverkauft lind spendete den Hanptdarstellern wiederholten Beifall. Letzt- ^ost. Der Mtnisterrath unterm Vorsttz deS Kaisers hat bezüglich des Zollvertrages mit Deutschland di«» Schaffung eine» Provisoriums auf ein Ilahr iii Aussicht genommen. In Plevna soll wieder ein Proviant-tranSport angekommen sei». Bei Plevna dauern die Sappeurarbeiten ^r Russen trotz Rtege» und SkSlte fort. Die Rumanier haben ihre Laufgraben bedeutend erweitert. Die Truppen deS Großfürsten Throu-folgers haben tSO türkische TranSportwagen weggenommen. Die Beschießung von Stustfchuk dauert fort. Vom HZüchertifti). e n e Il l u st r i lt e Zeitnng" Nr. 2. Illustrationen: Die drei Reiter. Nach dem eigenen Gemälde gezeichnet von Th. Breidwifer. — Etelka Äerfter. — Russische Grausamkeiten. Nach der Skizze unseres Spezial-Artisten. — Aus der Stätte des Friedens. Gemälde von Bro^ik. Nach einer Photograpl)ie von V. Angerer. „Im Morgengrauen." Gemälde von Ch. Hermans. — Monte Cristallo mit dcm Dürreil-see. Nach einer Photographie gezeichnet von I. E. Schindler. — Was ist Liebe ? Jllustrlrt von C. Barth. — Texte: Versänmte Jugenv. Von Julius Grobe. — Russisch-türkische Grausam, keiten. — Etelka Gerster. — Das goldene Kreuz. Novelle von F. Hell. — Die Drei. — Der Dürrensee und der Monte Cristallo. — Auf der Stätte des Friedens. — „Im Morgengrauen." — Lords. Eine Hundegefchichte von F. A. »^^accioeco. — Kleine Chronik. — Schach. — Rösselsprung. — Silbenräthsel. Magische Buchstabenqnadrate. Die soeben erschienene Nummer 2 der illustrirten Familienblattes „Die Heimat" enthält: Drei Kameraden. Novelle von Aglaia von Enderes. (Fortsetzung.). — In den Tod. Eine Ehejtands-Geschichte. Von Dr. Emmer. — Der Reiter. Gedicht von Ferdinand von Saar. Mit Illustrationen: Der erste nnd der letzte Ritt. Originalzeichnnngen von Ernst Pebler. — Oesterreichs Thierwelt. Von Pros. Dr. Gustav Jaeger. Das Marchfeld. — Bekannte von der Straße. Genrebilder von Ludwig Anzengruber. III. Die Freundin. — Klosterwein. Von Ant. Langer. Mit Illustration: „Der Kellermeister." Von H. Kotschenreiter. Auf Holz gezeichnet von I. Weixlgärtner. — Paris, die Stadt des Fortschritts. Von Dr. Max Nordan. — Aus aller Welt. — Vom Büchermärkte. Eingesandt. Berichtigung des offenen Brieses vom Herrn I. Kod ritsch in Nr. 120 der „Marb.Ztg." Herr Jakob Kodritsch hat in dem fraglichen offenen Br,efe Manches unwahr angeführt, Manches verschwiegen. Unwahr ist es, daß sich der sragliche Vorfall fo schnell abwickelte, wie Herr Kodritsch anführt. Unwahr itt es, daß ich sprach: „mit einc>n solchen Landlünnnel will ich mich nicht ärgern." Verschwiegen wurde, daß Herr Kodritsch von seiner Zahlung verschiedene Posten abrechnen wollte, dle er nicht ausweisen konnte, daß ich in Folge dessen die angebotene Zahlung als zn klein nicht annehmen wollte, dab Herr Kodritsch darauf das Geld fabte und mit den Worten: ,,Sie müssen es aber annehmen" auf den Tisch hieb, daß ich ihm sodann die Thiire wies, daß er nicht fortging, sondern fort rai« sonnirte, auch als ich ihm das Geld von meinem Schreibtische aus einen anderen Tisch hinlegte und daß ich erst, als auch dieß nichts fruchtete, Herrn Kodritsch sammt seinem Gelde mit Gemalt entfernte, was ihn aber nicht abhielt, wieder zu kommen, die volle Zahlung zu leisten, aber dabei noch immer vor den Zeugen Herrn Glaser und Skerbs Stichelreden zu führen. Marburg am 7. Oktober 1877. Dr. Sernec. Course der Wiener Börse. 9. Oktober. Einheitliche Staatsschllld j Creditaktien . . 21ü.75 in Rote» . 64.10 in Silber . L6.70 Goldnnte .... 74.25 186ver St..Attl..Lose 110.75 Bankaktien . . 842.— London . . t18.50 Silber .... 105.20 Napoleond'or . . 5^^9.43 K. k. Münz-Dukaten 5.66 100 Reichsmark . 58.50 Am lO. Oktober 1877 um 8 Uhr Abends findet in Herra (1165 Schosteritsch' Gastljaus (Mühlgassc) die Heneralversammtung des Bereines zur unterMtznng armer Bolksschulkittder in Marburg statt, bei welcher jede Anzahl von Mitgliedern beschlußfähig ist. Tagesordunug: 1. Verisiziruttg deS Protokolls. 2. Revision der Statuten. 3. Wahl eines Mitgliedes in den Auöschup. 4. Freie Anträge. Hieran schließt sich eine AusschuHsitzung, deren Tagesordnung schrifllich bekanntgegeben wird. VaMoltsstlliiraUoil Heute Mittwoch uno morgen Donnerstag llvr Ungar, tiational - >Iusikl(apvIIv _IZar'azes (1186 Josefine! Seit Langem war ich ihr gewogen, Hielt ich sie doch für redlich, treu; Sie hatte mich auch nie belogen, Sie liebte wirtlich, innig — drei! 1180)_ r. X. L. . . . I vanilssgung. Isiir 6is ^aklrsivke östdsilixuvx t)öi äem l^sioksalisxällxuiZLs 668 Hvrra srkvixt an sämmt-Iioks Iksilnstimer bsi äsm-ssidsn llsr ksr^lioksts Vavlr. ^1138 /)i'6 unä I* a 1 a ^ ^ au3 Laeliersr Marmor ewxüedit in rsielistvr ^usvall t.Ull«ig ksltior öaumejZtsr (k'abriIc3Ltrasge) 1182) vormals Ltiedl. Awei möbttrte Aimmer ebenerdig und gasienseitig, sind einzeln oder zusammen (auch für mehrere Herren) billig zu vermietheu. (1179 Auskunft im Comptoir d. Bl. Wohnung mit Zimmer und Küche — gut hetzbar — für eine ruhige bessere Partei, ist biS 15. d. M. zu vergeben. Podkraischek, 1181 Karntnerstraße Nr. 64. Gefncht wird ein Gewölbe auf gutem Posten in der innern Stadt, tvomöglich mit anstoßender oder einer Wohnung von 2—3 Zimmern im Hause, vom 1. November. (1187 Anträge im Dienstmann-Jnst.-Comptoir. v«»t» >Mv»Iä emptiolilt Äa» HsvRivstv »i»Ä von Vsmen-IIütvn in grosLvr ^usWkdlil ävn Aloüvri»»»Kru»z^0v ^erävn 3eIineI1 do30rAt. lilai'Iiui'g, obvi-o lioi'i'vngss80 28, nou llotvl I^rxlierz^og ^oliann. (1170 Pank Nd Anempfehlung. Ich beehre mich dem ?. 7'. Publikum die ergebenfte Anzeige zu machen, daß ich daS seit vielen Jahren bestehende Handschuhgeschäft hier von der !^etthoffstraße in die obere Herrengafse Nr. '^7 vi3-a-vi8 Hotel Mohr verlegt hatie und fühle mich bei diesem Anlasse verpflichtet, meinen hochverehrten Uunden den tvärmsten und innigsten Dank stir den bisher geschenkten Zuspruch und das bewiesene Wohlwollen auszudrücken mit dem Ersuchen, mir das Vertrauen im vollsten Maße auch im neuen Lo-kale zu Thcil werden zu lassen. Unter Zujiche-rung liester Waare, reellster und billigster Bedienung bitte um ferneren geneigten Zuspruch und zeichne hochachtungsvoll 1153) Handschuhmacher und Bandaglst. Ei« praktischer und verlaß licher Effigfi-de» (ii84 tvird aufgenommen bei ^ in Marliurg. Die von den ersten Medizinal-Kollegien Deutschlands gepriiste und vou der h. k. k. Statthalterei in Ungarn wegen ihrer ausgezeichneten Verwendbarkeit concesfionirte tiielitleinsvan«! 'WG gegen Gicht. Rheumatismus (Gliederreißen, Hexenschuß), Rothlouf, jede Art Krampf in Handln, Füßen und beson-derS Krnmpsadern, geschwollene Glieder, Verrenkungen und Seitenstechen mit sicherem Erfolge als erstes schnell und sicher heilendes Mittel anzuwenden. 1183 In Packeten mit Gebrauchsanweisung s. fi. K.ttS — doppelt starke für erschwerte Leiden öl sl. S.t« ö. W. Der berühmte Arzt Dr. Hufeland sagt in seinen mediz. Werken: Es gibt zwei Nebel, gegen welche die Arzneikunde vergeblich kräfttge Heilmittel gesucht zu htiben scheint; dies sind die Kopfgicht und das „Podagra"; dieses Mittel ist durch Anwendung obiger Gichtleinwand gefunden. pAfisoi' Univvrs»! ^ijsstor gegen jede mögliche Art Wunden, Eiterungen und Ge-schwüre, Frostbeule» (Gefröre) und Hühneraugen. Ein Tiegel sammt GebrauchSanweisuug kostet Nkr. Echt zu haben: Maltiurg, Hkrra Ktiig » Apothlkl zur Manahils Grazervorstadt; Graz, Herrn Pnrgleitner'S Apotheke zum Hirschen. HrsblÄerm« ^ in elegantester Faxon und großer Auswahl, mit schöner dackirnng von verschiedenen Farben, sowie auch sehr schönen Glä» fern, find billig zu verkaufen bei Otto KSrntnerstraße, Hartmann'sches Haus. Auch werden selbe gegen billige Vergütung auSgeliehen. Im viltt vrl sind folgende Zeitungen zu vergeben: Deutsche Zeitung — Klagenfurter Zeitung — Floh — Figaro — Ueber Land und Meer — Gartenlaube — Humoristische sammt neue fliegende — Cillier Zeitung._(1178 zu haben in (1030 ffl K> rI» > x'» iStvliiinvtUßxvsvIiÄtt _Eck der Kaiserstraße, M arburg. voricauteu: StartinfSffer, ivringrün, FuhrwSg«« u. Geschirre, Broom, «utschirwagen. elegante Geschirre, Schlitten ic ,c Podttscherstraße Rr. 14. _ (1I3V in Iljlrburx, Lurlenssivn vwpüvdit svivs photographischen Ärveiteil. Eine Stepperin wird aufgtnommtt, in der Sch«hwaar»»-Zabrir M. Spatzek._^1134 Fässer weingrün, 5- und 10-eimrige zu haben in Schraml'S Kellerei, Tegetthoffstraße 47. (967 A« vermiethe« ist vom 1. Dezember an im Hause Nr. 56, Tegetthoffstraße, eine Votittunzx mit 3 Zimmern, Vorziininer, Küche, Speise und Gartenantheil, ltnd ein geräumiger sogleich zu vergeben._ (ii67 mit oder ohne Möbel, mit separatem Ausgang, ist in der Kaiserslraße Sir. 14 zu venniethen. Gebrauchte Möbel sind billig zu verkaufen. (11S4 Auskunft im Comptoir d. Bl. Z. 14.2S6. (1146 lvir. ^luler seuung._(117V m «erautwortttche Redoktioü, Druck und Verlag vou Eduard Zauschih in Vtardurg. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. DU. wird hiemit bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Erben der am 25. Februar 1877 zu St. Georgen verstorbeilen Auszüglerin Frau Maria Smonig, verwitwet gew. Kölbl, die freie gerichtliche Versteigerung der zum Nachlasse derselben gehörigen, auf 950 st. bewertheten, in der Steuergemeinde Püßnitz gelegenen Weingartrealität Berg Nr. 486 sä Straß und der bei dieser Realität befindlichen, auf 93 fl. 10 kr. geschätzten Fahrnisse bewilligt und hiezu die Feil-bietungstagsatzung auf den IS.Ortober 1877 und zwar bezüglich der Realität Vormittag von 10—12 Uhr und bezüglich der Fahrnisse Nachmittag von 1—2 Uhr an Ort und Stelle der Realität zu Püßnitz mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Realität und Fahrnisse nur um oder über den Schätzwerth' und zwar leMe nur gegen sogleiche Bezahlung hintan-gegebe»; werden. Die Lizitationsbedingtnsse, tvornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ^züglich der Realität ein 10°/^ Vadium vom Schätzwerthe entweder in Baarem oder in Sparkassabücheln, auf denen das Zurechtbestehen der Sparkassa-Einlage einen Tag vor der Lizi-tation von der betreffenden Direktion bestätigt sein muß, oder in österr. Staatsobttgationen nach dem Tagesbörsenkourse berechnet zu erlegen hat und der Ersteher verpflichtet ist, die Hälfte des Meistbotes sogleich nach dem Zu-ichlage baar zu Händen der Lizitation»-Kommission zu bezahlen, sowie Schätzungsprotokoll können in der dieSgerichtlichen Registratur eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. DU. am 2t). September 1877.