Poituin« ploifan* * ^oioTinil Deutsche Zeitung --— Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Schriflteitung und Verwaltung: PreLernvoa ulica », Telephon Sir. 21 (iitttrurban) i Bezugspreise für da» Irland: Bierteljährig 4V Din, haldjährig SV Dw. gan«< »ntundigungen «erden in der Verwaltung ,u billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig 160 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Ein,elnummer Din l i« Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer l2 I Celje. Donnerstag, den 9. Februar 193» ||l 58. Jahrgang Zu den Antipoden Der rührige Luftraumbezwinger Dr. Eckener verhandelt mit der holländischen Regierung über die Einrichtung eines Luftschiffverkehrs zwischen Deutsch-land « wohl auch Holland) und Holländisch Ostindien. Das ist eine technisch interessante Tatsache, mag auch für vermögende Weltenbummler und Ueberseekauf-leute von Interesse sein, ist erfreulich für die vielen Freunde Dr. Eckeners und für alle, die einen moralischen und materiellen Erfolg Deutschlands be grüßen aber wichtiger noch ist die politische Seite dieses verfehrstechnijchen Ereignisses. Bisher hat sich Holland in allen Fragen, die sich mit seinem unge-Heuer großen und wertvollen Kolonialbesitz beschäf-tigen, auf das engste an England gehalten, so daß dieses im Verkehr mit den Sundainseln fast ein Monopol innehatte, besonders im Luftverkehr. Das war jür England wichtig, dem Holländisch-Ostindien liegt zwischen Indien und Australien, den beiden großen Etappen des „Imperial Air-ways". der „Reichsfluglinie", die von England quer über den Erdball bis zu den Antipoden, nach Neuseeland, führt. Am Westufer des indischen Ozeans hat Eng-land fein Riesenprogramm „Vom Kap nach Kairo" erreicht und furz nach dem Weltkrieg schien auch die Nordseite unler englischer Flagge vereinigt, ..von Kairo bis Kalkutta" reichte sein Machtgebiet. Diesem Wachstum schloß sich logisch der Gedanke an, auch das Ostufer, von Kalkutta bis Konberra, Australiens junger Hauptstadt, in englische Hand zu bringen, und da bildete Holländisch-Ostindien, die großen und kleinen Sundainseln das einzige Hindernis. Kein Wunder, wenn England in friedlicher Weise diese Gebiete an sein Weltreich zu binden suchte und durch gemeinsame Oelinteressen, Kabellinien, in ge-ringerem Maß durch privatwirtschaflliche Be-teiligungen auch Anteil an diesen Gebieten nahm. Symbol dafür ist Sir Harry Deierding, der als Haupt der „Royal Dutch Shell Cie", die trotz ihrer Bezeichnung als holländisch < dutch) eine englische Gesellschaft ist, wenn auch Holländer, wie Deterding selbst, an ihr beteiligt sind. Freilich ist Deterding Dr. Rudolf Gustav Puff Sin Geixnkblatt von A. T pp, Maridor Die geschriebenen und gedruckten Quellen zur Geschichte der Stadt Maribor sind nicht allzu reich-lich, da die archivarischen Bestände viele Lücken aufweisen, die vereinzelten Monographien aus der Geschichte unserer Stadt ober diese Lücken nicht ausfüllen können. Angesichts dieser Tatsachen ist es umso wertvoller, daß wir gleichwohl ein Quellen-werk besitzen, welches weit in die Vergangenheit unsrer Stadt, selbst in deren Vorzeit zurückgeht und bis über die Mitte des 1!). Jahrhunderts reicht und wegen seines reichen Inhaltes jeder systema tischen Darstellung der Geschichte der Stadt Maribor und ihrer Umgebung als Grundlage oder doch als ausgiebigstes Hilfsmittel dienen kann. Wir meinen die Quellensammlung und die geschichtlichen Arbeiten von Dr. Rudolf Gustav Puff. Eine solche Geschichte unserer Stadt ist noch nicht geschrieben. Der Hystoriker aber, der daran gehen wollte, sie zu verfassen, dürfte seine Aufgabe wohl kaum befriedigend lösen können ohne ent-sprechende Benützung des Puff'schen Geschichts-Materials. Der Genannte war Professor für Geschichte »nd Geographie am Staatsobergymnasium in Ma-ribor und wirkte in dieser Eigenschaft viele Jahre lang bis zu seinem Tode im Jahre 1865. Seine Verdienst« aber lagen hauptsächlich auf dem Gebiete der Geschichtsforschung und Altertumskunde, welchen längst englischer Staatsbürger und sehr entscheiden-der Faktor der englischen Außenpolitik geworden. Holland hat diese Annäherung manchmal ein wenig mißtrauisch, im großen Ganzen aber doch gerne gesehen, denn es weiß sehr wohl, daß es seinen so weit entfernten Besitz im Ernstfall allein nicht verteidigen kann und sieht in England seinen natürlichen Schützer. Gefürchtet wird Japan, dessen Ueberoölkerunz zu einer Ausdehnungspolitik gerade-zu zwingt und dessen starke Macht einen erfolgreichen Angriff auf Holländisch-Ostindien durchaus ermög-licht. Die malayischen Bewohner betrachten die Ja-paner als eine Art entfernter Verwandter und brin gen ihnen eine gewisse Sympathie entgegen, weniger den zahlreichen eingewanderten Ehinesen. Holland hat richtig erkannt, daß es sich gegen die chinesische Einwanderung und die immerhin mögliche japanische Eroberung außer durch die englische Freundschaft durch die Loyalität seiner eingeborenen Untertanen sichern müsse und ist ihnen in jeder Weise entgegen-kommen. Holländisch-Ostindien genießt heute eine Stellung wie ein britischesDominion und vor allem: man hat die Eingebornen den Weißen durchaus gleichgestellt. Mischehen sind keine Seltenheit, in allen Stellungen in der Armee und Verwaltung findet man Eingeborne. im „Landesrat", dem Paria-ment, bilden sie die Mehrheit und ihre Wünsche und Forderungen werden durchaus ernst genommen und meistens erfüllt. Das sticht scharf ab von der Politik, die Eng-land in Indien und anderswo verfolgt. Ob es er folgreicher ist, muß die Zukunft lehren. Eine Wir-kung hat es jedenfalls: es bringt Holland die Freundschaft der asiatischen Staaten. Selbst Japan, dessen offizielle Politik sich nach dem Festland, nach China und der Mandschurei richtet und nicht nach dem Ozean und seinen Inseln, sorgt für freund-schaftlichste Beziehungen; Persien aber erteilte den regelmäßigen Postftugzeugen, die von Amsterdam nach Batavia fliegen, ohne weiteres jedesmal die Landung; erlaubnis, so oft Holland darum ansuchte. Gegen England aber verhielt man sich äußerst ab-lehnend, wie ja auch im Oelkonflikt. Den Staaten, Wissenschaften er sich mit unermüdlicher Tätigkeit und nie erlahmendem Eifer widmete. Es wird berichtet, daß Puff fast alle seine Ferientage zum Zwecke seiner Forschungen und Studien auswärts verbracht«, und daß er ins-besondere bei Beginn der großen Sommerschulserien Sin Ränzel schnürte und hinauszog, um in ganz ntersteiermark in den Archiven der Schlösser und der Adelbherrschaften, der Pfarrhöse und Schulleitungen seine Forschungen anzustellen. Aus dem persönlichen Verkehre mit den Bewohnern, oft nur einfachen Bauersleuten und Holzarbeitern, gelangte er zur Kenntnis von mancherlei Ueberlieferungen aus heimischer Sage und Geschichte, die er getreulich sammelte und so der Vergessenheit entriß. Durch das Aufsuchen von alten, oftmals schon halb ver-sallenen Kirchen und Kapellen, Friedhöfen u. dgl. machte er Funde oder die Entdeckung bedeutungs-voller Inschriften, die er durch Abschriftnahme für geschichtliche Zwecke zu retten wußte. Sehr anziehend lesen sich seine Schilderungen wirtschaftlicher Ver-Hältnisse und die von ihm beobachteten volkstund lichen Erscheinungen der damaligen Zeit, namentlich aus dem Bachergebirge, denen er große Aufmerk-samkeit zuwendete. Auch der Erdkunde, der Berg-und Flußbejchrcibung eines großen Teiles des steirifchen Unterlandes lieh er seine anschaulich« schriftstellerische Darftellungskunst. Die Früchte seiner jahrelangen, mühevollen Arbeiten veröffentlichte Dr. Puff außer in kleinen gelegentlichen Einzeldarstellungen der Hauptsache nach die Kolonial- und Eroberungspolitik betrieben und betreiben, mißtrauen die erwachenden Völker Asiens, jenen Staaten aber, von denen sie nichts zu befürch-ten haben, wenden sie sich zu. Denn noch können sie Europas Technik. Wirtschaft und Organisation nicht entbehren. Hier liegt eine große Möglichkeit für die Staaten ohne Kolonien und Deutschland scheint sie zu ergreifen. 8. Politische Rundschau Ausland In Körnten denkt man nicht daran, das Vereinsvermögen der natio-nalen Minderheit anzutasten Wie der Ljubljanaer „Jutro" berichtet, habe die Nachricht über die angeblichen Forderungen der Kärntner Heimwehrkreise nach Auflösung aller slowenischen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Vereine sowie nach Beschlagnahme von deren Vermögen unter den Kärntner Slowenen begreif-licherweise die größte Erbitterung hervorgerufen. Die Liörntner Slowenen besitzen u. a. bekanntlich in Klagenfurt (etwa nach dem Muster des ehemaligen „Deutschen Hauses" in Celje) noch heute ein palast-artiges Haus. Die erwähnte Empörung in den slowenischen Kreisen war jedoch überflüssig, denn die Kärntner Landesregierung verlautbarte, daß „in den maßgebenden Kreisen kein Mensch daran auch nur denke, der sloroenischen Minderheit ihre Rechte irgendwie zu verkürzen. Solche Nachrichten «erur-suchen bloß unnötige Aufregung, weshalb sie die Regierung auf das allerentschiedenfte dementier 1". Der Ljubljanaer „Jutro" verzeichnet diese Erklärung unter der Ueberschrift „Rückzug der Kärntner Chau-oinisten". Rote Enten Im Zusammenhang mit der immer mehr auf-gebauschten Hirtenberger Affäre — in der Hirten- und im Zusammenhange in seinem mehrbändigen Werke „Marburg in Steiermark. seine Umgebung, Bewohner und Geschichte, dargestellt von Dr. Rudolf Gustav Puff, k. k. Professor", Druck und Papier von Andreas Leylam's Erben in Graz, wovon der l. Band im Jahre 1847 erschienen ist. und im „Marburger Taschenbuche für Geschichte. Landes-und Sagenkunde der Steiermark von Dr. Rudolf Gustav Puff". Auch von diesem Taschenbuche, Druck und Papier gleichfalls in Graz von Andreis Leykam s Erben, gab Puff mehrere starkbändige Jahrgänge, den ersten im Jahr« 185:i, in gefälliger Ausstattung und abwechslungsreichem Inhalte, heraus. All« diese Bücher sind im Buchhandel längst vollständig vergriffen und auch sonst schwer auszu-bringen. Nur weinzelt findet sich im Privatbesiye der eine oder andere Band noch vor: der vollstän-dige „Puff" nur selten mehr. Zweifellos befindet sich die Steirische Landes« bibliothek in Graz im Besitze einer lückenlosen Aus-gäbe von Puffs Werfen. Das Marburger Ortsmuseum enthält wohl auch eine Sammlung des „Puff", aus der aber leider mehrere Bände fehlen. Dazu soll ausdrücklich bemerkt werden, daß diese Sammlung, die mit noch anderen Bücher-schätzen aus dem seinerzeitigen Nachlasse des Grafen Rothkirch Panthen in Wien dem Marburger Museum gewidmet wurde, schon bei der Uebergab« nicht m«hr vollständig war. Trotz seiner gebietlich weit ausgreifenden Heimat-kundlichen Forschungen erfaßte Puff dennoch als die Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 12 berger Patronenfabrik wurden auf Rechnung Ita-liens alte österreichische Beutewafsen repariert veröffentlichte bie Wiener sozialdemokratische Presse verschiedene Sensationen, j. B daß unter der Ober-führung des Vatikans und ausgehend von Ungarn der alte Habsburger Staat wieder in» Leben ge-rufen werden soll. Ganz offensichtlich handelt es sich auch diesmal wieder, wie schon so oft, um ein Zu-Hilferufen des Auslandes für innerpolitijche Zwecke der Austrornanisten. Bekanntlich kennen die öster« reichischen Bolschewiken keinerlei Hemmung, wenn es gilt, der wankenden eigenen Macht zuliebe das eigene Land vor der ganzen Welt zu schädigen und anzuschwärzen. Leider fällt die Presse der Nachbarländer auf diese handgreiflich böswilligen bolschewikischen Denunziationen der roten Judenpresse stets herein und druckt den Unsinn auf ganzen Zeitungsjeiten nach. So sorgfältig man sich und die Grenzen sonst vor den zudringlichen Propa-gandajchriften der Austrornarristen wahrt, die die einzige wirkliche Gefahr in Oesterreich und für die Nachbarländer darstellen, so bereitwillig öffnet man den blödsinnigen roten Enten über die Wieder-errichtung der alten Habsburgermonarchie die inländischen Zeitungsfpalien! Entweder — oder Reichskanzler Hitler, welcher an der Spitze aller nationalsozialistischen Listen für den Reichstag kandidieren wird, erklärte den Vertretern der aus-ländischen Presse dieser Tage folgendes: Entweder wird der Bolschewismus über Deutschland trium-phieren oder Deutschland wird sich selbst wieder-finden. Der Reichskanzler ersuchte die Journalisten, ihn nicht voreilig zu beurteilen. Man habe ihn dem Ausland als blutdürstigen Mann geschildert, während niemand mehr den Frieden wünsche als er, der den Krieg aus eigener Erfahrung gründlich kenne. Alle Deutschen wünschen den Frieden, aber freilich ebenso die Gleichberechtigung mit den an-deren Völkern. Auflösung des preuhischen Landtages Da der nationalsozialistisch« Antrag aus Auf-löjung des preußischen Landtages mit 214 gegen 19« Stimmen abgelehnt wurde, ist der gleiche An-trag vor das Dreimännerkollegium gebracht worden, das aus dem Lanbtagspräsidenten Kerrl (National-sozialift), dem Ministerpräsidenten Braun (Sozial-demokrat) unb dem Staatsratspräsidenten Dr. Ade-nauer (Zentrum) besteht. Da auch dieses Kollegium bie Auflösung ablehnte, )efct« ber Reichspräsident bie formell noch immer bestehende preußische Re gierung mit dem Ministerpräsidenten Braun ab, an dessen Stelle im Dreimännerkollegium der Reichs-kommisiar v. Papen trat. Nunmehr konnte das genannte Kollegium die Auflösung des Landtages beschließen. Die preußischen Landtagswahlen werden mit den Reichstagswahlen am 5. März stattfinden. Hauptaufgabe seiner Forscher- und Sammeltätigkeit die Schaffung eines umfassenden Ouellenmaterial» für die Geschichte ber Stadt Maribor. Dieses Material erfreut sich bei Puff ber liebevollsten Behandlung. In dieser Beziehung sei nur beispielsweise hervor-gehoben bie sorgfältige Feststellung ber Adels- unb Bürgerfamilien mit ben Angaben über bie Herkunst dieser Familien und ihre Bedeutung für die ge-schichtliche, wirtschaftliche und kulturliche Entwicklung der Stabt. Familienaufzeichnungen bieser Art bt züglich Maribors aus jener alten Zeit haben wir sonst nirgenbs mehr. Auch für bie Geschichte ber Burg Obermarburg, von welcher bie Stabt ihren Namen trägt unb bie bis zu ihrem Untergange in ber ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit den Geschicken der Stadt Maribor im innigsten Zu» sammenhange steht, ist ein reiches geschichtliches Material vorhanden. Man hat vorgebracht, daß Puff in seinem Sammeleifer vieles nicht immer kritisch genug in seine Sammlungen und Berichte aufgenommen habe, was vor der heutigen strenge unterscheidenden Ge-schichtswissenschaft nicht standhalten könne. Dies« Einwendung ist nicht ganz unbegründet. Allein solche Mängel sind gegenüber der Fülle des geschichtlichen Materials, das uns in den Arbeiten Puffs vorliegt, doch eigentlich verschwindend klein und können den Wert des Ganzen kaum herab-brücken. Außerdem ist zu bedenken, daß es Puff, dem es auch darum zu tun gewesen sein mochte, einem künftigen Geschichtschreiber der Stadtgeschichte Notverordnung zum Schutz des deutschen Volkes Der Reichspräsibent hat bie „Notoerorbnung zum Schutz des deutschen Volkes" unterschrieben, durch welche Uebertriebenheiten der politischen Versammlungstätigkeit und der Pressefreiheit beschränkt werden. — Innerhalb von 24 Stunden haben die Zusammenstöße zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten weitere fünf Todesopfer gefordert. Macdonald Präsident der Welt-wirtschaftskonserenz Der Völkerbundrat hat das Schreiben des englischen ^Ministerpräsidenten Macdonald zur Kenntnis genommen, worin dieser die Präsident- schaft der Weltwirtschaftskonserenz annimmt. Aus Stadt und Land Graf Albert Appony f. Graf Albert Apponyi, der bekannte ungarische Politiker, ist am 7. Feder in Genf im hohen Alter von 87 Jahren ge-storben. Der greise Staatsmann war bis zum letzten Atemzug für fein Vaterland tätig, denn noch jetzt weilte er aus der Genfer Völkerdundratstagung als Delegat Ungarns. Aufschläge auf Eisenbahnfahrkarten. Ab 15. Februar werden Aufschläge auf alle Eisen-bahnfahrkarten für die l., tl., III. und IV. Klasse aller Züge bezahlt werden müssen, und zwar bei Fahrpreisen bis 40 Din 1 Din, von 40 bis 200 Din 2 Din und bei Fahrpreisen von über 200 Din 3 Din. Bei Karten mit Begünstigung wird der halbe Aufschlag gezahlt. Mehr rauchen! Der Finanzminister hat auf Vorschlag der Staatsmonopolverwaltung beim Innen-minister Schritte unternommen, daß das Rauchverbot für Kinematographen, Wartezimmer von staatlichen Anstalten und für elektrische Straßen-bahnen aufgehoben werde. Die Mischung des Betriebsstoffe« für Benzinmotoren, die bekanntlich für alle Motor-fahrzeuge mit Ausnahme der Flugzeuge vorgeschrieben wurde, wird aus 80 Teilen Benzin und 20 Teilen denaturiertem Spiritus bestehen. Das Verhältnis ist 20 6:79 4. Die Wiener Sängerknaben in Kali» fornien. Dem „Wiener Tag" entnehmen wir folgenden begeisterten Bericht über bei, Aufenthalt ber Wiener Sängerlnaben in Kalifornien: Wenn man es genau betrachtet, besitzt unser Oesterreich gegenwärtig zwei Aktioposten: bie Fußballer unb die Wiener Sängerknaben. Während es sich aber bei unseren Fußballsiegern um sportgestählte junge Männer handelt, sind die Sängerknaben Buben im Alter von 9 bis 12 Jahren, die nun schon mehr als brei Monate in ber weiten Welt herumreisen. Daß diese Knaben, richtige Arbeitsstudenten, durch ihre Konzertreisen ihren Lebensunterhalt verdienen ein tunlichst reiches Quellenmaterial an die Hand zu geben unb ihm seine Arbeiten zu erleichtern, nicht immer leicht möglich war. in bem ihm Mitgeteilten ober von ihm selbst Gefundenen gleich wieder die strenge Grenze zwischen Richtigem und Zweifel-haftem zu suchen unb zu finden. Dazu hätte es meist sogar noch eines besonderen Studiums bedurft Man muß demnach von kleinen Mängeln wohl absehen und im Blicke auf das wertvolle Große und Ganze dem Manne dauernden Dank wissen, der in seinen jahrelangen wissenschaftlichen Arbeite», die für die Stadt Maribor unschätzbar sind, ein Vermächtnis hinterlassen hat, auf welchem jeder Fachmann zu Nutz und Frommen und zur Ehre unserer allen Draustadt erfolgreich weiterbauen kann. Dr. Rudolf Gustav Puff war kein Sohn un-serer Stadt. Seine Wiege stand in Sulzhof bei Deutschlandsberg, wo er im Jahre 1808 als Sohn bäuerlicher Eltern geboren wurde. Seine berufliche Lebensstellung führte ihn nach Maribor, wo er. wie schon eingangs erwähnt, die Stelle eine» Gym-nasialprofrfsors bekleidete. In der ihm liebgewordenen Stadt gründete er auch seinen Hausstand. Er war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe stammten drei Kinder, von welchen ein Sohn Dr. Rudolf Puff Notar in Radkersburg wurde und als solcher daselbst starb. Schon nach wenigen Jahren ehelichen Glückes verlor Prof. Puff seine Gattin burch ben Tob. In zweiter Ehe war Dr. Puff mit der braven Tochter eines ehrsamen Schneidermeisters in Ma- und ihr Institut erhalten, ist natürlich eine interne Angelegenheit. Was die Oeffenllichkeit jedoch an dieser großen Konzerttournee interessieren muß, ist. daß die Wiener Sängerknaben durch ihre Kunst-reisen den Amerikanern Oesterreich entdecken, als« eine Propaganda machen, die nicht zu unterschätzen ist. Im nachfolgenden geben wir den Bericht aus San Franzisko, 12. Jänner, wieder: „Die Wiener Sängerknaben sind am 8. Jänner in unserer Stadt wohlbehalten angekommen. Nach einer Fahrt, in der sie von Newyork über Eincinatti, Denver. Tulsa 9000 Kilometer zurückgelegt haben. Allerdings haben sie die Reise in einem eigenen Pullman-wagen verbracht, doch sind die Strapazen für die Knaben nicht zu unterschätzen. Wie sie erzählten, geriet ihr Zug aus der Hochebene von Sierra Ne-vada in einen furchtbaren Schneesturm, der ihnen doch einigermaßen bange machte. Der jubelnde Empfang, den der Wiener Knabenchor hier fand, war vor allem in den Zeitungsberichten begründet, die über die „Vienna singing boi)»" seit Wochen zu lesen waren. Die letzten große Erfolge des berühmten Knabenchores in den Städten vor San Franzisko. wie in Denver unb Tulsa, hatten bie Sensation für unsere Stabt noch wesentlich gestei-gert. Und wie immer, so wollte auch diesmal San Franzisko alle andere Städte übertrumpfen. Ueberdies war publik geworden, daß die Wiener Sänger-knaben ihr erstes Konzert zugunsten der Ardeits-losen von San Franzislo veranstalten. So kam es, daß der Umkreis des Bahnhofs und die um-liegenden Straßen lange vor Ankunft des Zuges von Menschen dicht gefüllt waren. Als dann die Sängerknaben ankamen, war der Zustrom der Menschen bereits so groß, baß ber Verkehr zum Bahnhof sowi? in den Straßen, durch die die Wiener Sängerknaben fahren sollten, eingestellt werden mußte. Vom Bürgermeister der Stadt und vom Erzbischos empfangen, die die Sängerknaben. als die kleinen Kunstpioniere Oesterreichs begrüßten, wurden die Gäste in das Palais des Erzbischos» geführt, wo ein Empfang stattfand. Ein Heer von Reportern und Photographen hielt das Palais um-lagert, die Zeitungen überbieten sich in Reiseschilde, rungen der Vienna boys. So erfährt man, daß die Reisekosten New Vork-San Franzisko und zurück 10 000 Dollar betragen; daß in Cleoelond Datsche Hunderte Meilen weit herbeigekommen waren, um die Knaben zu hören. In allen großen Stäbten, in benen bie Sängerknaben gastierten, haben sich Freundschaftsklubs gebildet, die die Verbinbung mit Oesterreich aufnehmen und schon in diesem Jahr Oesterreich besuchen werden. In Denver wurden die Sängerknaben von einer großen Zahl von Enthu siasten zum Hotel begleitet, wo ben Gästen z* Ehren ein Bankett gegeben wurde und alle Säle überfüllt waren. T>r große Empfang in San Franzisko fetzte sich am folgenden Tag in Earmel und San Jose fort, wohin man die Knaben im Auto gebracht hatte. Das Festkonzert im Opern-haus, das 3200 Personen faßt, war feit Tagen ausverkauft. Eine Loge kostete ->0 Dollar. Der Er- ribor vermählt, die ihren Gatten um Jahrzehnte überlebte. Um dem verdienten Mitbürger der Stadt auch nach außen hin die dauernde Ehrung zu erweisen und ihn in der Erinnerung der Nachkommen seil zuhalten, benannte der Gemeinberat der Stabt in seiner Sitzung vom 16. März 1898 eine Gasse m ber Mellinger Vorstadt »ach seinem Namen „Rudolf Puff-Gasse". Nach dem politischen Umstürze erhielt diese Gasse die Umbenennung „Katzianergafse." Seine letzte Ruhestätte hat Puff im alten Stabtfriebhofe gefunben. In der Nähe der Fried-Hofkapelle in westlicher Richtung von bieser erhebt sich ein einfacher Grabhügel mii einem schmucklosen, in einem kleinen Steinsockel aufgesetzten eisernen Kreuze. Grab unb Kreuz waren schon ziemlich oer> fallen. Beide ließ der Mariborer Muscumoerein im Jahre 1929 wiederherstellen und den Erdhügel mit Zementplatten umfassen, so daß sich die Ruhestätte wieder in ordentlichem Zustande befindet. Eine kleine runde Tafel am Kreuze trägt die jetzt slowenische Inschrift, die in deutscher Sprache lautet: „Dr. Ru dolf Gustav Puff, geboren am 10. Juli 1808 in Sulzhof, gestorben in Maribor am 20. Juni 1865. Erneuert vom Museumvereine im Jahre 1929." Neben Dr. Puff ruht auch seine zweite Ge-mahlin: doch ist ihr Grab, da wegen Auflassung diese» Friedhofes eine Anzahl von Gräbern bereits eingeebnet ist, darunter auch bas von Puff's Frau, um bessen Pflege unb Erhaltung sich niemand kümmerte, heute nicht mehr kenntlich. Nummer 12 Deutsche Zeitung Seite 3 solg war jo groß, daß sofort noch zwei Konzerte abgeschlossen wurden. Bei einem Bankett, das dieser Aufführung folgte, wurde Oesterreich als das Land der Kunst gefeiert. Heute waren die Wiener Sängerlnaben Gäste eines reichen Kaffeehändlers, eines Deutschen, der in einem Bergrestaurant einen Lunch gab. zu dem auch der Bürgermeister sowie die Elite der Stadt geladen waren. Morgen ver-lassen die Sängerknaben San Franzisko. Wie es heißt, sollen sie im Spätherbst wiederkommen." -Angesichts dieser Schilderung denken wir mit einiger Wehmut daran, daß diesen Sängerknaben in unserer Hugo Wolf-Stadt Slooenjgradec ver-wehrt wurde, im Geburtshaus Hugo Wolfs zu fingen bzw. sich im geschlossenen Zug aus dem Marsch zum Haus« auf der Straße sehen zu lassen ...! Termine der Leipziger Frühjahrs-«esse 1933. Infolge der im Deutschen Reiche auf den 5. März angesetzten Reichstagswahlen wild vormrsstchtlich eine Verschiebung des Messebeginns stattfinden. Der genaue Termin wird noch durch die ehrenamtlichen Vertretungen des Leipziger Messe-amts bekanntgegeben. Im übrigen wird es in-teressieren, daß die Große Technische und Baumesse in diesem Jahre bedeutend reichhaltiger beschick! sein wird als im vorigen Jahre. Eine Million Trauergäste. Das Leichen-degängnis des nationalsozialistischen Gruppenführers Maykowsky und eines Polizeiwachtmeisters, die in Charlottenberg von Kommunisten erschossen worden waren, gestaltete sich zu einer überwältigenden Mani-sestation für den Nationalsozialismus. Trotz des strömenden Regens nahmen an der Trauerfeier über eine Million Menschen teil, darunter unüber-sehdare SA- und SS Abteilungen. Im Berliner Dom. wo die beiden Särge aus einem Katafalk ausgestellt waren, hatten sich auch Reichskanzler Hitler, der frühere Kronprinz und Reichstagspräfi-dent Göring eingefunden. Die Brandkatastrophe der „Atlanti-fque" beginnen die Franzosen nunmehr einem Attentat zuzuschreiben, weil eine technische Ursache den Ruf ihrer Schiffahrt denn doch zu schwer schädigen würde. Angeblich haben sich bei Ausbruch des Bmndes einige Kellner in der Nähe der be-fressenden Kabine befunden. Der „Matin" fragt am Schluß seines Berichtes andeutungsweise: Wessen Interessen konnten es verlangen, daß die stanzösische Flagge, die sich auf der Wegverbindung nach Südamerika einen so ausgezeichneten Platz er-kämpft hat, auf diesem Ozeangebiet ihre bisherige Geltung oerliere? Celje Der Cillier Männergesangverein ver-.instaltet wie alljährlich auch heuer eine heitere Liedertafel mit ausgesucht lustigem Programm. Unter anderem gelangt das reizende Singspiel „Im Bremer Ratskeller" von Karl Morre in der Ver-tonung von Leopold Schulz (Wegschaider) zur Aufführung. Die Veranstaltung findet am Samstag, dem 25. Februar (Fafchingsamstag), im Kinosaal des Hotels Skoberne statt. Auf dem Repräsentationsball der jugoslawischen Techniker der König Aleran» der Universität, der am Samstag, dem 11. Fe-druar 1933, unter dem Protektorat S. M. des Königs im Narodni dvm in Celje stattfindet, wird die akademische Ronny-Jazz spielen, die durch ihr Auftreten in Bled bekannt ist. Die Ein-ladungskarten find zum Teil schon verschickt, da aber da Ausschuß kein vollständiges Namensver-»ichnis besitzt, werden alle diejenigen, die keine Ein-ladung erhallen haben, gebeten, sie bei nachfolgenden Herren zu nklami«r«n: Josip Novak, Kaffeehaus ..Europa" in E«lj«, oder direkt bei Ed. Kastelte in Ljubljana, Aülmewj 11. Aufhebung der Beschautare für Fett. In Verbindung mit dem Erlaß vom 27. Dezember 1932, Zl. 9770/1932, verlautdart der Stadtmagi-strat: Auf Grund des Beschlusses des hiesigen Ge-meindeausschusses vom 20. Jänner 1933 mit Gültigkeit vom 1. Februar 1983 wird die Beschautare für Fett aufgehoben, die Beschautare für gesalzenen Speck aber auf 10 Para pro kg herabgesetzt, ohne Rücksicht darauf, ob der Speck in der Stadt Celje oder außerhalb der Stadt Celje verkauft wird. Etnhebung der Gemeindeverzehrungs-steuern. Der Stadtmagistrat verlautdart: Das Fi-nanzministerium hat mit Erlaß vom 10. Jänner 1933, ZI. 139, auf Grund des F 79 des Gesetzes über die Staatsverzehrungssteuer bewilligt, daß die Gemeinden Ljubljana, Maribor und Celje die Gemeindeverzehrungssteuer im Jahre 1933 bis zur Genehmigung der Voranschläge nach der Genehmi-gung aus dem Jahre 1932 einHeben dürfen. Borlage des Jahresberichtes von Stiftungen. Der Stadtmagistrat verlautbart: Die Verwaltungen von Stiftungen find nach Artikel 37 der Vorschrift für Anwendung des Gesetzes über die Stiftungen verpflichtet, bis Ende März jeden Jahres der kgl. Banaloerwaltung als Stiftungsbehörde den Jahresbericht über ihre Tä-tigkeit im verflossenen Jahre zugleich mit der Bilanz für dieses Jahr (mit 81. Dezember» vorzulegen. Stiftungen, die von öffentlichen Behörden verwaltet werden, müssen der Stiftungsbehörde den Jahresbericht über ihre Tätigkeit einsenden. Alle Stiftungen in Celje werden aufmerksam gemacht, rechtzeitig die Bilanz und den Bericht vorzulegen, da sie sonst von den Folgen nach $ 23 des Gesetzes über die Stiftungen betroffen würden. Die III. ordentliche Hauptversammlung des Krankenkassevereines „Merkur" für die Privatangeftellten Jugoslawiens (Zagreb), Orts-gruppe Celje, findet am Freitag, dem 10. Februar, um 20 Uhr abends in den Restaurationsräumen des Narodni dorn statt. Die hiesige Erpositur der öffentlichen Arbeitsbörse zahlte im vergangenen Jahre 1146 ordentliche Geldunterstützungen im Betrag von 172.000 Din und 412 außerordentliche Unterstütz-ungen im Betrag von 51.048 Din aus. Für 337 Personen wurde die halbe Eisenbahnfahrt im Betrag von 22.300.25 Din bezahlt; 6 Personen empfingen Reiseunterstützungen im Betrag von 447.25 Din. Fremdenverkehr im Jänner. Unsere Stadt wurde im Monat Jänner von 596 Fremden (546 im Dezember und 760 im Jänner 1932) besucht: hievon waren 49! jugoslawische Staats-bürger, 5!! Oesterreicher, 17 Reichsdeutsche, 10 tsche-choslowakische Staatsbürger, 9 Italiener, 4 Russen, 4 Magyaren. 3 Polen. 3 Schweizer, 1 Amerikaner und 1 Holländer. Dem Berufe nach waren 219 Kaufleute und Hand«lsreisende, 108 Gewerbettei-bende, 92 Beamten. 25 Ingenieure. 11 Advokaten, 9 Industrielle, 9 Lehrer, 9 Journalisten, 8 Pro-fessoren, 8 Studenten und 4 Aerzte: 94 Personen gaben keinen Beruf an. Brand in Gaberje. Am vergangenen Sonntag gegen '/« 6 Uhr abends brach im Spezerei-und Manufakturgeschäft Albert Jarh in der Mari-borska eefta 26 in Gaberje ein Feuer aus. das die Feuerwehren aus Gaberje und Celje in einer halben Stunde löschten. Der durch Versicherung gedeckte Schaden wird auf 30.000 Din geschätzt. Grammophone. Radio-Apparate und Reparaturen Anton Lecnik, Celje, Glavni trg 4 Sie neue Telephonzentrale in Bras. lovce wurde am vergangenen Sonntag im Bei-sein der Herren Postdirektor Dr. I. Tavzes. Rat Eppich, des Chefs der Marburger Telegraphen-und Telephonsektion Herrn Braiko und des Inge nieurs Podboj sowie des Gemeinderates von Bras> lovee und anderer Gäste eröffnet. Nach der Eröffnung fand ein Bankett statt. Unglücksfälle. Am 2. Februar brach sich der im Sannhof bei Eelje wohnhafte 54-jährige Tischler Johann Baumgartner bei einem Sturz eine Rippe. — In Zidani most wurde am 2. Februar der 50-jährige Eisenbahner Ferdinand övent vom Zug überfahren, wobei ihm ein Bein zerfleischt wurde: der Verunglückte wurde ins. Allg. Kranken-Haus nach Celje, von hier auf seinen Wunsch ins Allg. Krankenhaus nach Ljubljana überführt. — In Nova vas bei Celje verschluckte da» 6-jährige Söhnchen des Schlosfergehilfen Ivan Tratnik am 5. Februar das gezahnte Rädchen eines Spielzeuges, das ihm im Schlunde stecken blieb. Dem Kinde wurde im Allg. Krankenhaus der Fremdkörper aus dem verletzten Schlund entfernt. — In Cerovec be' Rog. Slatina fiel am 4. Februar der Stieflohn Anton Ofet feinen Stiefvater, den 39 jährigen Be-sitzer Binzenz Conk an und verletzte ihn durch Hiebe mit einem Jochbalken fchwer am Kopf, an den Händen und an den Beinen; mit einem Beil hackte er ihm auch die Nasenspitze ab. — Dem 23 jähri gen arbeitslosen Bergarbeiter Franz Klinar aus Svetje stach am Sonntag abends der Besitzer Ivan Lesjak in Babni vrh mit einem Messer in den Rücken. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus ist am Mittwoch, dem 1. Februar, der 45-jährige Faßbinder Franz Hriberöek aus Velika Piresica gestorben. — Am 3. Februar starb die 72-jährige Taglöhnerin Maria Nuncic aus Bobovo bei Hmaije. — Im Allg. Krankenhaus starb am 3. Februar der 12-ährige Taglöhnerinnenssohn Alois PUko aus Pod« zrad bei Ä. Juris. — Am 5. Februar starb eben-»ort die 33-jährige Maurersgattin Theresia Potocnik aus Sp. Hudinja bei Celje. Polizeinachrichten. Am 2. Februar wurde die 17-jährige ötefka K. verhaftet, weil sie im Herbst in der Küche eines Hotels in Celje, wo sie be-dienstet war. Eßbestecke im Wert von 2890 Din gestohlen hatte; das ganze Eßbesteck wurde noch bei hr gefunden: die junge Diebin wurde dem Ge-ängnis des Kreisgerichts eingeliefert. — Der 39-cihrige Teppichverkäufer Stephan Feit aus Pancevo, der in Gaberje wohnte, hat in letzter Zeit einer Händlerin in Celje Teppiche im Wert von 30.000 Din, einem muselmanischen Teppichverkäufer solche im Wert von 10.000 Din und angeblich auch seinem Onkel, welcher Kaufmann in Zagreb ist, Teppiche m Wert von 10.000 Din veruntreut. Feit hatte ich einen Reisepaß verschafft und ist nach Oesterreich geflüchtet. Maribor „Flucht ins Märchen". Nur noch zwei Tage trennen die tanzfreudige Jugend, sowie die schau- und trinklustige ältere Garde unserer Stadt von dem Clou der heurigen Faschingssaison, dem Narrenadend des Männergesangvereines, der. wie ja bereits allgemein bekannt, unter der Devise „Flucht ins Märchen" am Samstag, dem U.d.M., in sämtlichen, auf das herrlichste dekorierten Prunk-räumen der Union - Brauerei stattfindet. Die vielen Anhänger, Freude und Gönner des ältesten Ber-eines dieser Stadt im Bunde mit allen jenen, die in trüber Zeit ein paar Stunden heiter-beschwingten Lebensgenusses gebührend zu schätzen wissen (unb wer gehört nicht dazu?), bieten wohl die Gewähr für einen außerordentlich guten Besuch, der Verein lelbst aber, der in Ernst und Scherz sich nie hat beschämen lassen müssen, garantiert für eine ent-sprechend glänzende, feenhafte und dabei doch gemütliche Aufmachung des Ballfestes. Eine große Schar opferwilliger Damen und Herren hat sich seit Wochen in den Dienst der heilem Sache ge-stellt und alle Vorbereitungen getroffen, um jedem seine samstägige ..Flucht ins Märchen" unvergeß-lich zu machen. Daß trotz der allgemeinen Er-wünschtheit von Masken und Kostümgruppen na-türlich auch jedermann im Abend- und Straßen-kleide willkommen ist, wurde an dieser Stelle bereits erwähnt. Nachzutragen wäre nur noch, daß die sehr schönen Preise ihrer siegreichen Bewerberinnen in der Masken-Schönheitskonkurrenz harren. Karten für das Moskenfest sind im Vorverkäufe in der Musikalienhandlung Höser und an der Abendkasse erhältlich. Einladungen, die au» irgendwelchen Gründen den Adressaten nicht erreichten, mögen im Büro des Vereinsvorstandes bei Herrn Josef Bau-meister, Aleksandrooa ulica 20 (Fernsprecher 2072), freundlichst reklamiert werden. Im übrigen: Jedermann auch ohne reklamierte Einlabung herzlichst willkommen! Eintritt 20 Din. Todesfall. Die Mariborer Vereinigung der Militärpensionisten beklagt wieder einmal den Ver-lust eines feiner angesehensten Mitglieder. Herr Feldmarschalleutnant Theodor von Soretic ist am 1. Februar in den frühesten Morgenstunden nach kurzer Krankheit an Herzlähmung gestorben. 3m Kriege war er der letzte Kommandant der in der ehemaligen Armee unter dem Beinamen „Teufels-dioision" bekannten kroatischen Landwehrdivision. Nach dem Umsturz wählte er Maribor zu seinem Domizil, wo er sich viele Freunde zu erwerben verstand. Friede seiner Asche! Todesfall. Am 30. Jänner ist in Dravo-grad der Gasthofbesitzer Herr Fritz Domaingo im Alter von 38 Jahren gestorben. Das allzufrüh« Hinscheiden des allgemein beliebten Mannes hat allgemeines Beileid gefunden. Muta Herr Dr. med. Karl Sabados hat sich in Muta als praktischer Arzt niedergelassen. Ptuj Maokenredoute. Der Sportklub Ptuj ver-anstattet am Faschingsamstag, bem 25. Feber, in den Räumen des Vereinshauses seinen alljährlichen Maskenball. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange; diese Unterhaltung verspricht der Clou diese» Jahres zu fein. Sei!« 4 Deutsche Zeltung Nummer 1? Kaufe Bruchgold sowie Gold- und Silbermünzen zum höcts'ert Tageskurs. R. Almoslechner, Drucksachen Lehrjunge wird aufgenommen im Gemischtwarengeschäft Hugo Detitscbeg, 8!ov. Konjice. Kost und Wohnung im Hause. f> Monate alte, kräftige, gesunde Rothweilerhündin an Tierfreund abzugeben gegen kleine Entschädigung. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 372f.» Suche guten, billigen Kostplatz für Mittelschüler der 2. Klasse. Anträge an die Verwltg. d. Bl. 37285 Neues Haus mit mehreren Zimmern und Garten, '! Minuten vom Bahnhofe in einem schönen Markt bei Celje zu verkaufen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes 37283 Der «Schwäbisch-Deutsche Kulturbund" empfiehlt: Kausmioniachea Beamten, Teraiert in (ndiuitrie, Bergbau und Handel, beherrscht Deutsch, Serbokroatisch, in allen Bürombeiten. Lahn-buchhaltutig. erfuhren, hat langjthriga Pruiia in Schürfarbeiten. — Buchhalter und Korrespondenten, Ingenicure u. Chemiker, vermittelt In-truktor«n (ur Mittelschüler. Anzufragen beim SchwBbisch-Deutaehon Kulturbund, Maribor, Stross-mayerjeva 6. «OGGOGGSOOGG Die Schuhfabrik „Petovia" Ptuj, die s «nlätzlich des Jahresschlusses wegen größeren Ma-schinenrcparaturen eine kurze Zeit ihren Betrieb stillgelegt hat. wird die Arbeit unter Ausnützung der vollen Kapazität in den nächsten Tagen wieder aufnehmen. Die Gerüchte von einer dauernden Be-triebseinstellung beruhen daher aus unrichtigen In-forrnationen. Arbeitslosenhilfe in Ptuj. Infolge des stets wachsenden Zuspruches der Arbeitslosen und wegen der mangelnden Geldhüfe sieht sich der Aus-schuh gezwungen, viele sehr arme Leute aus der Umgebung abzulehnen und sie an die auswärtigen Gemeinden zu weisen, die eigentlich gerade so ver-pflichtet wären. Hilfe zu leisten. Leider findet man nicht überall wohltätige Herzen. Die von der Stadt-gemeinde zuerkannte Unterstützung von 25 000 Din kann derzeit noch nicht flüssig gemacht werden, weil der Jahreskostenooranschlag für das Jahr 1933 noch nicht bestätigt erscheint. Von der von der Ba-nalverwaltung zugesagten Unterstützung von 25.000 Din wird der erste Betrag von Din 12300 bis zum Monat März flüssig gemacht werden, jedoch nicht für die Volksküche, sondern nur für öffentliche Arbeiten. Jahresversammlung des Gartenbau-und Obstzuchtvereines. Am 2. ftcber fand im | Gafthofe M. Brencic die diesjährige Hauptoer jummlung des Obst und Gartenbauvereines statt, bei welcher Gelegenheit Herr Vardian aus So. Jurij ob j. z. einen sehr lehrreichen Vortrag über den Gartenbau hielt, der von den Anwesenden mit grotzem Interesse aufgenommen wurde. VomSeta« tär Herrn Sagabin wurde der Obsthandel ein-gehend besprochen; er wies auf einen direkten Ver-kauf des Obstes im Wege der Genossenschaft hin. was allen Objtzüchtern zu Gute kommen würde. Bei der Wahl der Funktionäre wurde der bisherige Ausschutz mit dem Obmann Herrn W. Brencii an der Spitze wiedergewählt. Jahreshauptversammlung der Tischler-Vereinigung. Dieser Tage fand unter dem Vor-fitje des Obmannes Herrn Ludwig M u r k o die diesjährige Hauptversammlung obiger Vereinigung statt. Erschienen waren auch der Vertreter der Handel» u. Gewerbekammer Herr Zadravec, ferner Herr Milko Semar sowie der Inspektor Herr Zaloznik aus Maribor. Nach dem Berichte der Vereins-funktionäre zählte der Verein mit Ende des Jahres 1932 84 Mitglieder, ferner insgesamt 24 Ge-Hilfen. Lehrlinge wurden im vergangenen Jahre 22 aufgenommen und 25 freigesprochen. Bei der durchgeführten Wahl wurde Herr Ludwig Murko zum Obmann, Herr Franz Damis zum Stellver-treter und die Herren Jgnaz Poterc und Franz Ambros in Ragoznica, Anton Simonii in Krcevina, Anton Podgor^ek am Breg zu Ausschußmitgliedern gewählt. In den Aufsichtsrat wurden gewählt die Herren Josko Sagadin, Franz Kancler und Jgnaz Horvat. Die Hauptversammlung des hiesigen Vereines Rotes Kreuz findet am 12. Februar um '/. ii Uhr vormittags im Sitzungssaal des Magistrats statt. Nach der Statistik des vergangenen Jahres wurden in unserer Stadt konsumiert: Wein 1581 hl 74 I Bier 136 „ 54 „ Obstwein 63 „ Spiritus 6 „ 92 „ im übrigen Bezirk Ptuj wurden folgende Mengen verbraucht: Wein 2717 hl 14 I Bier 196 „ 75 „ Obstwein 145 „ 09 „ Spiritus 20 „ 45 „ Der Gesamtverbrauch in der Stadt und im Bezirk Ptuj ergibt nachfolgende Zahlen: Wein 429« hl 8« I Bier 633 „ 29 „ Obstwein 208 „ 09 ,. Spiritus 27 „ 37 „. Die Schwiegermutter mißhandelt. Am 31. Männer in den Morgenstunden entstand zwischen dem Schwiegersohn Jakob Dolenc und der Schwieger-mutier Cäcilia Galun in Zg. Pleterje, Gdm. So. Lovrenc am Drauselo«, ein Streit, in dessen Verlauf Dolenc die Schwiegermutter vor das Haus warf und sie mit Futztritten reqalierte. so datz sie mit erheblichen körperlichen Verletzungen beim Arzt Hilfe in Anspruch nehmen muhte. Der -schwieger-söhn wird sich vor dem Gericht zu verantworten haben. Mit einer Mistgabel auf die Gen-darmen. Schon längere Zeit hindurch spürt die Gendarmerie in Zavrce einer Diebsg^sellschaft nach, die sich hauptsächlich auf den Diebstahl von Fahr rädern verlegt hat. Am vergangenen Samstag nach-mittags nahm bei den Besitzersjöhnen Josef und Martin Kukec in Muretinci bei So. Marjeta eine Gendarmeriepalrouille, bestehend aus dem Wicht meister Alois Kos und dem Gendarm Robert Hofer. eine Hausdurchsuchung vor. Bei dieser Durchsuchung wurden drei Fahrräder, die von begangenen Diebstählen in Kroatien herrühren dürften, oorge-funden. Während der Eivernahme des Martin Kukec holte der Bruder Josef eine Mistgabel und stürzte sich mit dieser auf die Gendarmen. Der Gendarm Hofer erlitt hiebe! körperliche Verletzungen. Mit schwerer Mühe und unter Lebensgefahr gelang es, den Renitenten zu überwältigen, während der Bruder Martin die Gelegenheit benutzte, um das Haus zu verlassen und spurlos zu verschwinden. Joses Kukec wurde noch im Laufe der Rächt dem Gerichte in Ptuj eingeliefert, nach dem Entwichenen wird noch geforscht. Die Fahrräder wurden gleich, falls in Beschlag genommen und dem Gerichte über-geben. Mit einem Küchenmesser überfallen. Vor einigen Tagen versammelten sich einige Freunde vor dem Weinkeller des Besitzers Firbas in Moskajnci. Bor dem Weinkeller stand auch der Fuhrwagen des Besitzers Josef &refcnif, gleichfalls aus Moskajnci. Nach einiger Zeit kam in einem angeheiterten Zustand der Besitzerssohn Alois Majcen aus Samoscane daher und begann die Pferde des eingespannten Fuhrwagens zu schrecken. Firba», der gerade aus dem Keller kam, forderte den Majcen auf, er solle sich entfernen. Da ihm der Zudringliche kein Gehör schenken wollte, stieß ihn Firbas in den Schnee. Dies erregte den Majcen derart, daß er noch renitenter wurde; endlich ent> fernte er sich, kehrte aber nach einiger Zeit mit einem Küchenmesser bewaffnet wieder zurück und überfiel den Besitzer Cresnik. Letzterer erlitt Stich-wunden am rechten Arm und in d.r Brustgegend; er mutzte ärztliche Hilfe suchen. Gegen den gewalt-tättgen Majcen wurde die Strafanzeige erstattet. Von einem Auto überfahren. Am Breg bei Ptuj ereignete sich am Samstag nachmittags durch ein aus Eakovec gegen Bloribor fahrendes Luiusauto, welches Eigentum des Grotzkaufmannes Herrn Ludwig Fischer ist und vom Chauffeur Johann Rovak gelenkt wurde, infolge Unvorsichtig-keit des Fuhrmannes Anton Krajnc aus Hajdina, der gleichfalls mit einem Fuhrwagen gegen Hajdin fuhr, ein folgenschwerer Unfall. Das Auto, das in einem mätzigen Tempo fuhr, gab, als der Chauffeur den Fuhrwagen vor sich bemerkte, das Signal; der Bauer ging aber, offenbar um nicht vom Kot ange-spritzt zu werden, auf der linken Seite der Fahr-stratze, wogegen sich der Fuhrwagen aus der rechten Stratzenseite befand. Im letzten Momente wollte der 60-jährige Bauer über die Stratze springen. sllsn Art liest rt besten* und billig Yereiusbiicbdruckerei „Celeja". Celje, PrtSeniiü wurde aber vom Auto niedergestotzen. Das Auto, das sofort anhielt, brachte den ziemlich schwer ver-' letzten Mann ins hiesige Spital. Der Ver-unglückte erlitt beim Sturz eine schwere Kopfverletzung, autzerdem hat er an der Hand sowie an den Fützen Beschädigungen erlitten. Ljubljana Die hiesige grosze Lederfabrik Pollak wurde am 31. Jänner im Konkurs versteigert. Die Schätzungssumme betrug 12.72 Millionen Din. da aber die hohe Sicherheit von 1.2 Millionen Din erlegt werden mutzte, erstand die Fabrik der einzige Interessent, die Städtische Sparkassa in Ljubljana, um die Hälfte des Schätzungswertes, nämlich um 6.35 Millionen Din. ^^^WSport Die Einweihung der Dr. Kugy Schanze in Llsce, die bekannliich die erstgebaute in unse, ren Gegenden ist, fand am vergangenen Sonntag» um 11 Uhr vormittags nach einer Ansprache des Nestors unseres Skisports Herrn Heinz Kodella durch Herrn Abt Peter Jurak statt, der, nachdem er die Einweihungszeremonie vorgenommen hatt«, die Schönheit der Natur und des Wintersportes rn ausgezeichneier Rede feierte. Hierauf eröffnete die Schanze Herr Erwin Gracner vom heimischen Eibauerklub mit einem schönen und gelungenen Sprung. Ihm folgte der junge norwegische MMcr Arne Guttormsen. von dessen Leistung die Anwesende» entzückt waren. Nun hielt der Komman-dant des I. R. Nr. 39 Herr Oberst Golubovic eine begeisternde Ansprache, in welcher er die grotze Bedeutung des Skisports auch für das Heer her-vorhob. Bei dem Skispringen am Nachmittag waren gegen 1500 Zuschauer anwesend. Herr Guttonnsen eröffnete um 2 Uhr d