^N 33. ^A M M. R84R. 5^^T^H^^'5^^^^X<^ 3V. ^r'^F^H^H«. Vaterland is6) es. Den Freunden der Geschichte Krains. «^Vicses Blatt hat bereits manchen, seinen Lesern gewiß nicht unwillkommenen, vatcrländischcn Aufsatz geliefert, und manche interessante vaterländische Frage erörtert; wir hoffen demnach, daß auch die nachstehende Aufgabe, die wir den geschätzten Freunden der Geschichte unsers Vaterlandes zur Lösung »orlegen, nicht unbeachtet und unerörtert bleiben werde. — Kaiser Maximilian I., dieser huldreiche Gönner d«S Laibachcr Bischofs Christoph Räuber, dcm er die Bisthumsprivilegien erneuerte und vermehrte, And das Blutgericht zu Görtschach und Oberburg für sich und alle nachfolgenden Bischöfe verlieh, gab der, vom benannten Bischof aufgeführten Residenz zu Laibach den Namen: die Pfalz, lawlmm welchen Namen auch die, zur bischöflichen Dotation gehörige Herrschaft zu Laibach erhielt, und noch zur Stunde führc. Vormals hieß in manchen Städten das Raths-vder Gcrichtshaus die Pfalz. Hübncrs Staats-, Zci-tungs - und Convcrsations - Lcxicon, Rcgensburg 1765, S. 826. In Adclungs grammatisch-kritischem Wölterbuche, Wien 1808, 3. Th., S. 704, lesen wir: »Besonders und in engerer Bedeutung waren bei der ehemaligen Gewohnheit der deutschen Könige und Kaiser, keinen festen Sitz zu haben, sondern M dem deutschen Reiche hcrum zu reisen, die ihnen gehörigen Palläste, Schlösser und Königshöfe in den Provinzen, in welchen sie sich von Zeit zu Zeit aufhielten, daselbst Gericht hielten und Rccht spra. chcn, und Reichstage daselbst hielten, unter den Namen der^Pfalzen bekannt." Der gelehrte Burgermeister sagt in seinem Graven- und Ritter-Saal, Ulm 1715, S. 107: »Semen Hof möchte der Kö- nig in des Rcichs-Städten, wie auch der Bischöfen Städten __ so man die Pfalzen geheißen, halten." Das zu einer sclchcn Pfalz gehörige, und dcm Monarchen unmittelbar untriworftne Ge« biet hicsi ebenfalls die Pfalz, und solcher Pfalzen gab es chcdcm im d qucm machen sollte, sich ihren heiligsten Verpflichtungen zu entziehen. So innig ich jedoch von der Ueberzeugung durchdrungen bin, daß cs für alle Aeltern, die cs halbwegs können, pflichtgemäß st»), Wr diejenigen selbst Sorge zu tragen, dcncn sie das Leben gegeben und die Gott ihrer Pslege für Zeit und Ewigkeit anvertraute — leuchtet cs mir, wenn ich genauer um mich schaue, dennoch cin, daß bei Hunderten, die wcder zu der ganz armen, ncchge-weinen Classe gehören, dcnncch Umstände obwalten können, die — eben wenn ihnen die Wohlfahrt ihicr Lieblinge am Hirzcn liegt — cs ihnen cr^ — 428 — wünscht und zur größten Wohlthat machen, sie einer fremden Obhut übergeben zu können, unter der sie wohlgeborgen sind. Man denke sich die Familien minderer Beamten, mit Kindern verschiedenen Alters, in kleine Wohnungen zusammen gecngt, wo der Säugling schlafen, der größere Knabe lernen soll, während der lebhafte Jüngere, der für den Schul-Unterricht noch zu klein ist, beide in der nöthigen Ruhe stört; __ Andere, die mit alten Verwandten zusammenleben, die ebenfalls Nuhe wünschen und bedürfen, und denen der Lärm und die Lebendigkeit der Kleinen zur Last und zum Aergernisse wird -, müssen da die Aeltern, trotz der zärtlichsten Liebe, nicht froh seyn, die Kinder vom Hause zu entfernen? — Oder mittellose Bürger, deren Frauen zugleich Magd-Dienste verrichten, jetzt auf den Markt gehen, dann die Küche und nachher tue Wäsche besorgen; —Andere, die das kärgliche Einkommen ihrer Gatten durch ihre Hand-Arbeit erhöhen, oder doch, um Auslagen zu ersparen, alles, was das Haus bedarf, selbst verfertigen, und daher von früh bis spät am Nähtische weilen müssen; — Gastwirthinnen, die die Vedienung und Bewirthung ihrer Gäste in Anspruch Nimmt: werden Alle diese, bei bestem Wlllen, auf ihre Kinder sehen können, wie es Noth thäte? Doch __ sey.es auch, daß Manche die Anstalt wirklich nur aus Bequemlichkeit für ihre Kleinen benutzen, __ werden diese besser daran seyn, wenn man sie dort zurückweist? Ich glaube, daß Aeltern solchen Sinnes sich auch zu Hause nicht um sie kümmern, sondern sie auf der Gasse, oder doch anderswo, sich selbst oder dem Gesinde überlassen werden. Wilderspin unterscheidet in seiner Schilderung von den englischen Kleinkinoer'Schulen , unter denen, deren Kindern sie nöchig sind, die, welche sie nicht erziehen können, und jene, die sie nicht erziehen wollen, weil sie keinsn Sinn dafür haben. In beiden Fällen werden d i e a r m e n K l e i-nen vernachlässigt, u-n d d e, r W u n s ch , diesem Unglück'e und den traurigen Folgen vorzubeugen, d ie Umstände, Unvermögen, Un künde oder Stumpfsinn dadurch für sie und Staat und Menschheit herbei^ führen, hat die K i n d e r - B e w a h r - A n-stalten ins Leben gerufen. -- Ja! ich gestehe es: wona ich die. Kleinen in der Unsrigen so harmlos froh und doch so- folgsam und gesittet sehe, wenn ich sehe, wie die brave S P c n- g c r mit ihrem schlichten Verstände und ihrer Munter--keic und Liebe zu den Kindern, und unserer wackerer Kratsch mann, der dieselben von 9 bis halb 12 Uhr und von 3 Uhr bis gegen Abend überwacht und sie nicht nur im Buchstabenkennen, Kopfrechnen, Zählen und Singen unterrichtet, sondern sich cs auch übrigens lobenswert!) angelegen seyn läßt, mit Geduld und Liebe ihr Gedächtniß zu üben, ihren Verstand zu entwickeln und sie zur Erkenntniß und Verehrung Gottes und zur Moralität anzuleiten - - wie, sage ich __ diese 2 Menschen hinreichen, mu 100 und oft noch mehr Kinder in Ordnung zu erhalten und zu lenken (möchten Laibachs Bewohner sich selbst öfters davon überzeugen!) und dann gewahre, wie viele Andere sich noch immer aufsichtslos auf den Gassen herumtummeln, oder __ selbst aus den höhern Ständen — entweder vcr» nunftlos verzärtelt oder gleichgültig vernachlässigt werden, so kann ich nicht umhin zu denken: Wärea doch auch diese Kleinen lieber in unserer Anstalt! Darum kann ich es nur bedauern, daß es hinfüro, bei dem beschränkten Raume desselben und unserem Unvermögen, ihn — mindestens gegenwärtig noch — zu erweitern und dem stets zunehmenden Andränge Jener, die dort Aufnahme für ihre Kinder wünschen, __ um gegen die ä'rm- stcn und Bedürftigsten nichr ungerecht zu seyn, allerdings nöthig seyn wird, uns bei der Auf-Nahme vorzüglich auf diese zu beschränken, und vor allem darauf zu sehen, ob die Aeltern nicht selbst auf sie achten können j was bei Beginn der Anstatt — wo man froh seyn mußte, wenn Jemand ve»< suchöweisc seine Kinder bringen wollte und zu der noch ganz fremden Sache Vertrauen faßte __ nicht wohl anging, und bei der Minderzahl der Kinder nicht nothwendig war. Wohl übrigens dieser Zufluchtsstätte der schuldlosen Kleinen, daß sie sich an dem, alles Gute so gcrne fördernden Hrn. Pfarrer von Sr. Jakob ei» nes sowürdigen, einsichtsvollen Dirceiors, und ander ncuerlangten hohen Frau Protectorinn derselben, ciner so liebreichen, thätigen Gönnerinn. erfreut,, welche die Hoffnung und das Vertrauen, das die kleine Rednerinn in dcr Anstalt derselben, bei ihrem ersten Besuche alldort, im Namen Aller kindlich auösprach, schon jetzt so auf das Gütigste und Theilnehmendste bewährt! __ Möchten die Glieder aller Stände unsern. Kleinen gleichen Antheil schen-ken,- und die Zeit nicht ferne seyn, wo ähnliche Institute sich ausbreiten über Stadt und Land! Laibach den 15. Juli 184l. Von einer der 24 Beschützerinnen der Kinder--Wart.-Anstalt Laibächs. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Klein m a y r.