^ I»4 Kreitag den 1. Septemver iv7k. XV. Jahrgang. Das „tat schvehrrischr ^abriksgrsth. (Schluß.) Die Zahl der Feiertage darf alißer den Eottntagen, an welchen das Arbeiten in den Fabriken verbauen werden kann, sechs nicht ttbersteiczen. Durch diese Bestiinmnng, welche den» Geiste der neneil Bundesverfassung voll-konlmen entspricht, soll der bürgerlichen Arbeit ein Schntz gegen die kirchlichen Uebergriffe gewahrt werdell. Die schweizerische.Eidgenossenschast ist dcr erste Staat, welcher einen Normal-Arbeitstag und zwar von els Stunden, an Sonn- und Feiertagen von nur zehn Stunden — in der Zeit zwischen 6 Uhr Morgens und 8 Ul)r Abends einfilhrt. In England bildet der Kampf NM die Einschränkung der Arbeitszeit seit dem Jal)re 1tt0'2 eineu Gegenstand der Gesetzgebung. Frankreich machte vas Dekret vom I. 1848, wollach die tägliche Arbeitszeit lncht mehr als zwölf Stunden betragen dlirfe, drrch zalilreiche spätere Ausnahmen illusorisch. Die deutsche Gewerbeordnung vom 1.1869 enthält über die Arbeitszeit der Erwachsenen keine Normen, Italien kennt ebensalls keine viesbezüglicheu Beftimlnungen, der österreichische Gewerbegesetz'Entwurf bis dermalen auch nicht, vielnlehr erklärte der dritte Handelskammertag, dab den Arbeitern bei Benützung ihrer Arl'eits-kraft keine gesetzliche Beschränkung auferlegt werden soll Die Bestimmung, dab Frauenspersonen untcr keiuett Umständen zur sonntags- oder zur Nachtarbeit und Wöchuerinnen vor ui'd nach ihrer Niederkunst inr Ganzeil währeild acht Wochen in der Fabrik verwendet werden dllrsei^, liegt incht inir im persöitlichen Jitter-efse des Arbeitsstandes, sonderll auch inr Jnter- esse der allgemeinen Wohlfalzrt des Volkes, denn es hängt hievon sein moralischer, ökonomischer und physischer Zustand ab. Es isj eine statistisch nachgewiesene Thatsache, daß seit Jahrzehnten schon eine fortschreitend innner geringer werdende Zahl von Kindern in England, Frankreich, Deutschland n. s. w. Aussicht hat, das erste, zweite, dritte LebeilSjahr u. s. w. zu erreichen. Wenn ferner ausgesprochen wird, daß Kinder, welche das Z4. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, zur Arl)eit in Fabriken nicht verwendet werdeil dllrfen, das; für Kinder vom begonnenen !5. bis und mit dem vollendeten 16. Jahre der Schlilunterricht und die Arbeit in der Fabrik zusammen zehn Stunden nicht übersteigen darf, sowie alle Sonntags- nnd Nachtarbeit von jungen Leuten nnter !8 Jahren untersagt ist, so holt die Schweiz nicht nur nach, was sie im Vergleiche nut andern.Ländern in dieser Beziehung versänmte, sondern geht noch einen Schritt weiter. Ei^gland erließ betreffs der Beschränkung der Kinderarbeit schon seit denl Jahre 18(12 eine Reihe humaner Gesetze, die in Bezug auf das Alter des Kindes allerdings eine tiefere Grenze festsetzen. In Frankreich dürfen laut dem Gesetze vom Jahre 1674 Kinder vor zllrückgelegtem 12. Alteröjahr in Fabrikell, Werkstätien u. dgl. nicht aufgenommen mld Kinder bis zum zurückgelegten 16. AlterSjnhr zur Nachtarbeit nicht verwendet werden. Nach der Gewerbe-Ordnung des deutschen Reiches beträgt diese Altersgrenze in der Regel 12 Jahre, und sind ebenso viele Jahre allch in dem österreichisch, n Referenten-Entwnrfe iil AllSstcht geilommell. Italien nnd Belgien entbehren noch diessaUH einheitlicher Vorschriften, und Dänenlark und Nubland schlief,en sich inl Wesenllicheil dem französische!» Gesetze an. Unter den Vollzugsvorschriften ist die Anordnung höchst beachtenswetth, daß der Bundesrath, welcher die Kontrole über die Durch-flihrnng des Gesetzes übt, für das ganze Gebiet der Eidgenossenschast je nach Bedürsniß 2 bis 4 Fabriks-Jnspektoren mit einer Jahresbe-soldung von 5000 bis 6000 Franken ernenltt. Nach der herrschenden Stimmung der schweizerischen Bevölkerung über das Gesetz unterliegt es keinem Zweifel, daß dasselbe auch die Genehmigung des StÜnderathes erhalten wird. Für Oesterreich bleibt nur zu wünschen, daß die berufenen Kreise die Wirklmgen des Gesetzes sorgsam verfolgen, um das Gute auch für nns nutzbar zu machen. Dmdtlt Wrinagrott«. Die Anstellung beideter Weinagenten, durch Herrn Direktor H. Göthe in Marburg vorgeschlagen, wird auf dem Weinban-Kongresse znr Verhandlung gelangen und zwar ailf Grundlage eines Organisationsentwlirfes, wel-chell Herr Direktor Göthe nach den Beschlüssen der steiermärkischen Weinbau-Sektion (28. Juni 1874) ausgearbeitet. Bei der hohen Bedeutung dieser Wein» agenten flir das Unterland muß es die Leser nwhl interefliren, den fraglichen Entwnrf ken-nen zu lernen; die Bestimmnngen desselben lauten: 8 l. Weinagenten sind amtlich bestellte Ver-Niittler für Kauf rnrd Verkauf von Wein. Dieselben werden tn den Hauptorten des Wein-verkelirs voil den Bezirksvertretungen sür 5 Jal)re alls Vorschlag des Weinbau-Vereins oder A e u i l r 0. Die Weinagenten sungiren als Sachverständige bei Abgabe von Dienstbefunden und gerichtlichen Schätzungen für Weine. Sie haben das Recht, über Verlangen freiwillige öffentliche Versteigerungen von Weinen oder Weinmärkte zu veranstalten und permanente Kosthallen zu errichten. 8 u. Käufer ulld Verkäufer, welche dle hier gegebenen Bestimmungen bei Benutzung der Weinagenten nicht befolgen, verlieren ihre Ansprüche auf spätere Vermittlilng oder Verwendung t^er Weirageilten. 8 l2. Die Weinagcntcn werden vor Antritt ihres Amtes durch die politische Behörde beeidet, daß sie die durch ihre Instruktionen vorgeschriebenen Verpflichtungen nach bestem Wissen und Willen erfitllen ulld die Geschästsdücher gewissenhaft fül)ren wollen. Außerdem haben sie noch zu wie's der Pfretschner zu Jenbach anwendet. Kostet Geld! Wie haben wir es aber mit den Kühen? die sind vor allem nothwendig." „Wie viel können wir halten?" „Wenn mich das Augenmaß nicht betrügt, vier Kühe und etwa zehn Schafe. Diese kausst Du erst im Herbst, bis dort ist Heu aus dem Moos vorräthig." „Samstag ist zu Atießbach Viehmarkt, geh' hin und hol' was wir brauchen." Sie waren wieder nach Hause gekehrt. Am nächsten Morgen nm vier Uhr polterte es an die Ttiür der Baronin, erschrocken fuhr sie aus. Eine Stilnme rief draußen: „Hoi! thu' auf, ich tüii zum Markt gerüstet!" Sle ant-wVrtete: „Laß mir nur Zeit zum Ankleiden, dann geb' ich Dir Geld. Wie viel etwa?" ..Ja, die Kuhselen haben aufg'schlageil, wenn Du leere Haut willst, kriegt man das Stück etwa um neunzig Gillden. Ersparst aber nichts dabei. Das Heu, welches Du verfüttern mußt, bis sie voll werden, ist mehr wertb als der Zuschlug auf gutes Hornvieh abträgt." „Kauf ordentlich!" „Dann mußt Du Dich aber tummeln-, denn die Bauern stehen früh auf und wollen früh heim." Sie war angekleidet und öffnete. Hans hatte den schönsten Staat angelegt, denn der erklären, daß sie, fo la»,ge sie Weinagenten sind, auf eigene Rechnung keine Weingeschäfte machen werden, zu keinem Weinhändler in dem Verhältnisse eines Theilnehmers, Prokuristen, Handelsbevollmächtigten oder Hanoelsgehilsen flehen wollen und ihre Geschäfte als Weinagent persönlich ohne andere Mithilfe betreiben werden. Zur.geschichte des Tages. Die orientalische Frage muß auch in maßgebenden Kreisen als eine sehr ernste ausgefaßt werden. Der Minister des Aeu-ßern, kaum von seiner Sommersrische in den Karpathen nach Wien zurückgekehrt, ist plötzlich in das Feldlager lZistersdorf) berufen worden, um dort dem Kaiser Bericht zu erstatten. Der Botschafter Rußlands in Wien betont zwar die Festiakeit des Drei-Kaiser-Bündnisses, sagt aber, daß vie Volksbewegung einen Zustand schaffen könl^e, welcher Alexander II. nicht mehr gesiat-tet, bei seiner Friedensliebe zu behlnren. An-drassy hat einen schweren Stand. Die Aufregung unter den „Gren-zern" steigt und ist die Ursache nicht blos der Krieg ihrer Stammgenoffen mit der Türkei, sondern auch die Unklarheit der eigenen politischen Stellung. Die übergroße Mehrheit be» trachtet noch immer nicht de» König von Ungarn, sondern den Kaiser von Oesterreich als ihr Oberhaupt — eine Stimmung, welche die Magyaren keineswegs zum Nachdenken, zu einer gerechten Nationalpolitik bringt. Und die hunderte von Spionen, welche das Land durchschnüffeln. sind auch nicht geeignet, zur Versöhnlichkeit beizutragen. Die hohe Psorte weigert sich, mit Serbien durch Vermittlung der Großmächte zu verkehren — der ,^Lasall" nrüsse sich mit seinem Friedensgesuche unmittelbar an seinen „Oberherrn" wenden. Fürst Milan will sich aber zu einem solchen Schritte nicht entschließen, denn er würde dadurch nicht allein die staatsrechtliche Stellung Serbiens zur Türkei, wie dieselbe vor dem Kriege war, anerkennen, sondern sich zugleich einer ui»vergeßlichen De. mttthigung Unterwersen. Vermischte Kachrichten. (Kannibalen - Aufstand.) Von den Fidschi-Inseln kam nittängst die Nachricht, daß ein im April dort ansgebrochener Aufstand glücklich gedämpft und dreißig Rädelsführer hingerichtet worden. Diese Nachricht erregte Kauf einer Kuh ist für den Aelpler fast so wichtig, wie die Ausstattung einer Tochter. Und nun gar vierl Da sollt' ihn Niemand über die Achsel anschauen und mocht' er eine noch so schwere Geldkatze um den Leib tragen. Die Baroitin betrachtete ihn mit Wohlge-sallen, wie er ini grauen Lodenrock mit schneeweißen Strümpfen, den grünen Spitzhut mit dem kecken Spielliahnstoß auf dem Kopf, drall vor ihr stand. Sie zählte ihm sechshundert Gulden auf, er schob die Thaler schmunzelnd in den breiten Bauchgurt, aus welchem die Anfangsbuchstaben seines NameilS weiß eingestickt. waren. Dann blieb er wartend stehen. „Brauchst Du noch etwas?" fragte die Baronin. „Du sollst mir sagen, wie viel ich verzeh» ren darf. Oft schließt sich ein Handel im Wirtl)shaus am leichtesten." „Iß und trink, was Dir schmeckt. Rausch wirst Du keinen kriegen." „Gewiß nicht! dann niuß ich aber auch einen Buben anstellen, der mir, während ich sonst zu thun Hab', das Vieh znsammenhält und treiben hilft. Was gibst dem zu Lohn?" (Kortsetzttng folgt.) peinliches Aufsehen und wurde über die dreißig Hinrichtungen, deren Veranlassung man noch gar nicht rannte, ein Überaus großer Lärm er» hoben. Heute wissen wir, welche Bewandtniß es mit diesem Aufstand hatte. Thatsüchlich war es gar kein Aufstand, sondern ein Angriff von Seiten der bisher noch nicht zum Christenthume bekehrten Stämme, denen sich viele von den bereits Bekehrten aber durch die Masern-Epi-demie am Christengotte Jrregewordenen zugesellt. Ob Letztere sich dein abgeschwornen Kannibalismus wieder in die Arme geworfen, bleibe dahingestellt; genug an dem, daß Erstere (neben-bei bemerkt, die eingefleischtesten Menschenfresser, die es vielleicht jetzt noch auf dem Erdkreife gibt) mordend und sengend in die neue friedliche Kolonie einbrachen, ganze Dörfer verwüsteten und ihren Sieg mit der Verfpeisung von 16 Frauen und Kindern feierten. Einem solchen Angriff gegenitber mußte natürlich Rückficht schweigen. Sir Arthur Gordon, der Gouverneur, bot seine Leute auf, und vereint mit den friedlichen Singebornen gelang es ihm, die wüsten Hausen siegreich zurückzuschlagen. Aus der groben Anzahl Gefangener ließ er fünfund-dreißig der grausamsten Rädelsführer vor Ge-richt stellen. Sie wurden insgesanlmt zum Tode verurlheilt, doch wurde nur an vierzehn das Urtheil vollstreckt. Dem Fünfzehnten, der seiner Schandthaten wegen längst berüchtigt war, ge-la»lg es, zu entkommen. (Viehzucht. SchrotfÜtterung.) Die Anwendung geschrotener Körner hat in der Landwirthschast bei weitem nicht die verdiente Verbreitung gesunden und sind die Landivirthe, die nur geschrotene, gequetschte oder sonst kllnst-lich zerkleinerte Körner füttern, noch sehr ver» einzelt, obschon sich die Rechnung bedeutend zu Gunsten de» geschrotenen bez. künstlich zerkleinerten KörnerfuNerS stellt. In England füttert man viel allgemeiner in dieser Weise. Der Nu-tzen der Schrotsütterung ist anerkannt; die Preise für Mais, der geschroten ein sehr gutes Futtermittel abgibt, sind so niedrig, daß der allgemeinen Anwendung sicher Hindernisse ent-gegen stehen, deren Beseitigung im allgemeinen Interesse wünschenswerth ist. Die Schwierigkeit der Schrotfütterung beruht wohl hauptsächlich in der Schwierigkeit, reinen Schrot zu erlangen; unversälschter Lchrot ist kein gangbarer Han? delsartikel »wd Körner nach der Mühle zu senden. sie schroten zu lassen. Fahr- und Mahlgeld zu zahlen, ist so unsicher, unbeqneln llnd kostspielig, daß wohl nur die Anwendung der Schrotmühle snr den eigenen Bedarf übrig bleibt. Der Kraflbetrieb niit Daulpf, Wasser, Göpel ist in jeder gröberen Wirtl^schaft vorhanden; im NothsaU sind Schrotnlühlen für kleinere Wirthschasten nnt Ersolg per Hand zu betreiben. In l5ngland sind Körnerzerkleinerungs-maschinen ein sehr gesilchter A»tikel; bedeiitende Fabriken machen in deinjelben eil» nennenswer-tt)eH Geschäft. Auf dem Festlande von Europa wurden dieselben bislier dnrch Maschinenhandels-geschaft betrieben und sind als Selbstfabrikat erst in letzter Zeit unter Anderen; dnrch Alw. Taatz in Halle a. d. Saale, auf Märkten und Ausstellungen vor die OeffeiUilchkeit getreten. (P o stV e r k e h r Berlins und Wien s.) In Berlin gibt es 66 Postanstalten und 3525 Postbeamte und Unterbeamte in Wirksamkeit, die Zahl der angekonnnenen Brief-Postsendungen beträgt 60 Millionen Stück, der angekommenen Packete 3,740,000 Stück, die Porto-Einnahme 7,369,725 Mark. In Wien sind 6 t Postanstalten und 33^4 Postbeamte und Unterbeamte in Wirksamkeit, die Zahl der air-gekommenen Briespostsendungen beträgt 42 Millionen, der angekommenen Packete 2,728,l9i Stück, die Porto-Einnahme 6,147,455 Mark Die Zahl der durch die Post vermittelte»» Zei-tungSllummern beträgt in Berlin 58,999,882, in Wien 22,022,074. (Ungarische Finanzen.) Der „Frankfurter Aktionär" bemerkt über diesen Gegenstand: „Die tü3 Millionen Schatzbons, die 1878 und 1879 verfallen, sie rauben den Ministern den Schlaf und machen die herrschende Partei mürrisch. Immer mehr zeigt es sich, daß Ungarn sich allzuviel aufgeladen und daß es die Last auf die Dauer nicht tragen kann. Man trium-phirt in Pest, daß der Finanzminister bis zum November noch Geld hat, und hofft, daß die Ernte ihn bis Neujahr flott erhalten wird. Wir wollen das nicht bestreiten, aber sicher ist, daß die erste Serie des großen Renten-Anlehens von 40 Millionen in Gold bereits aufgezehrt ist, und ebenfo sicher ist, daß Herr v. Szell den Januar-Koupon ohne neue Anleihe nicht zahlen kann. Woher diese nehmen? Das ist die große Frage, die sich nach der Eröffnung des nngarischen Parlamentes stürmisch erneuern und die eine ganz unerwartete Lösung mit sich bringen wird, wenn ein kleines Wunder oder ein nngeheures finanzielles Opfer nicht eine Galgenfrist erwirkt." Zltarburger Berichte. (Giftmord.) In St. Veit, Gerichtsbezirk Cilli, war die Gasthaus-Pächterin I. so plötzlich gestorben, daß sich der Verdacht regte, ihr Gatte Martin I habe sie vergiftet. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß der Tod in Folge einer Arsenikvergistung eingetre-ten. Der Verdächtige lu'sindet sich bereits in gerichtlicher Hast. (Schadenfeuer.) In Jurovetz bei Pettau ist das Wirthfchaftsgebäude des Grundbesitzers Johann Pichler sammt allen Vorräthen und Geräthschaften abgebrannt. Der Schaden beträgt 4000 fl. (Ernennung.) Herr Valentin Ambrusch, Supplent, ist zum wirklichen Lehrer am hiesigen Gymnasium ernannt worden. lAushilfskasse - Verei ll.) Die Aushilfskasse in Marburg hat bis Ende August an Einlagen und rückbezahltenDarlehen 194695 fl. 76 kr. eingenommen, dagegen an Darlehen 194136 fl. 75 kr. verausgabt. Einlagen werden mit 6 Perzent verzinst. (Einbruch.) In Gonobitz wurde zur Nachtzeit das Kanzleizimmer deS Steueramtes erbrochen. Die Gauner sprengten eilte Tisch, lade, wo sie aber kein Geld vorsanden; in das Kassezinnner konnten sie nicht gelangen. (Unterste irische Bäder.) In Neu-haus bei Cilli sind bisher 500 Parteien init 9St» Personen zum Kurgebrauch angekommen. (Z ll r Uilterstützung der Feuer-wehr) Im Gasthofe der Frau Maria Hnb-man zu Straß hat unter Mitwirkuug der Feuei-wehr-Mnsikkapellen von Straß und Leibilitz ein Gartenfest stattgefunden, dessen bedeutender Reinertrag dem Vereindfonde der dortigen Feuer, wehr zu Gute kommt. (Weinbauschule. Ausflug der Hospitanten.) Bei günstiger Witterung wird morgen Nachniittag von den Hospitanten ein Ausflug nach Pickern nnternommen — behufs praktischer Demonstrationen auf den Besitzungen des Grafen Meran und des Stiftes St. Paul. (Faßaichung.) Die Faß-Aichstelle in Friedau beginnt am 5. September ihre Thätig-keit nnd hält ihre Amtsstunden an jedem Dienü, tag Vormittag von S biz 12, Nachmittag von 2 bis 5 Uhr. (Volksfe st.) Der Verein zur Unterstützung dürftiger Schüler der Volksschulen Mar bnrgS hat seine diesjährige Thätigkeit dainit begonnen, daß er ein Volksfest am 8. eventuell 10. September im Volksgarten (Villa Langer) unter erbetener Mitwirkung des MÜnnergesang-vereines, der Südahn-Liedertafel und der Werk-stätten-Musikkapelle veranstaltet. Eiittrittskarten für Erwachsene zu 20 kr. und für Kinder zu 10 kr. können bei der Tagestasse in den Ge-schäftslokalen der Herren A. Scheitt und Ed. Janschitz, lieim Vereinskassier Herrn Massatti und bei jedem ausübenden Mitglied gelöst wer- den. — Näheres wird seinerzeit durch Plakate kundgemacht. (Für Lehrerinnen weiblicher Handarbeiten.) Der Bildungskurs für Lehrerinnen weiblicher Handarbeiten, welcher mit der städtischen Mädchen-Bürgerschule zu Marburg in Verbindung steht, wird im nächsten Jahre fortgesetzt und findet die Ausnahme der Zöglinge am 27. September statt; zu dieser ist erforderlich: a) das zurückgelegte 17. Lebensjahr oder dessen Vollendung im Kalenderjahre; d) sittliche Unbescholtenheit und physische Tüchtigkeit; e) das Entlassungszeugniß der Volksschule; 6) einige Geübtheit in Handarbeiten, welche durch eine Ausnahmsprüfung nachzuweisen ist. (Neue St raße.) Von der Bahnstation Windisch.Feistritz nach Sestersche im Drann-thale — ungefähr anderthalb Stunden weit — soll eine Straße angelegt werden. Bei letzterem Ort befinden sich die bekannten Steinbrüche und beabsichtigt man, durch diese Straße den Steinverkehr zu fördern. Letzte Vost. Die WSHlerversammlnug in Sk««b«rg hat sich gegen den Ausgleich und «Sthige«. falls für die Personalunion erklärt. Der Kürst von Montenegro hat weder u« den Frieden, noch um einen lWoffenstill-stand nachgesucht. Unter den Mirditen (Albanien) nimmt die türkenfeindliche Gährnng z«. Das linke Moravanfer ist bis Tefchitza aanz tiirkenfrei. In Konstantinopel find vierzehn Vffi-ziere wegen einer Derschwörnug z« Snnft-n Iussuf Izzedin's verhaftet worden. Die Thronbesteigung Abdnl Hamid'» soll binnen acht Tage« erfolgen. Die türkisch-kankastsche Grenze wird in UertheidigungSzustand gesetzt. Eingesandt St. Leonhard, 28. August. Bei der heutigen Wiederwahl des Obmail-nes sind von Z0 Mitgliedern der Bezirksvertretung St. Leonhard nur 18 Mitglieder er-fchienen; hiebei gaben l6 Mann die Stimme dem Herrn Bezirksrichter Morak l,nd zwei dem früheren Bezirks Obmaime. Nun hängt die Bestätigung der Wahl des Herrn Morak von Sr. Majestät ab. Soviel aber iit durch die geringe Betheiligung an der ObmannSwahl konstatirt, daß es nicht allgemeiner Wunsch ist, den genannten Herrn Bezirks-Obmann zu haben. ^ Uebrigens nimmt sich jede solche Wahl gar gnt ans, da sämmtliche Gerichtshöfe und Jnstizchess seufzen, daß sie zn wenig Konzeptsbeamte haben, während es doch noch Jllstiz-beamte gibt, die solche Ehrenstellen annehmen, somit zeigen, daß die Zustizbeamten hie und da doch zu wenig im Staatsdienste zu thun haben, obwohl sie gerade jene Besoldung be» ziehen, wie die im Staatsdienste schwer Ueber-bürdeten. Wäre es nicht angezeigt, solcheit Beamten der Justiz, die zur politischen Verwaltung Lust haben, ans gleiche Weise, wie es beim Herrn Landesansschusse Hermann geschah, eine größere Besoldung aus dem politischen Fonde anzuweisen. Eingesandt. An Herrn Johann Vertnik, Notariatsbeamter in Friedau. Ich finde es unter nieiner Würde, auf Ihr in der „Marbnrger Zeituug" vom 25. August d. ) eingerücktes „lAegen-Eingesandt"" etwas zu erwiederi», indem ich mich nnt Personen Ihres Gleichen in keine Polemik einlasse. Urban Martinz. Nr. 6gg4. (Ivos Kundmachung. Pom Stadtratlie Mlnbur;^ wird die Wer» führung der Fökalmassen, dann dtS HlNlS' und GasscnkehrichtS in den klnzclnen Stadttheilen und zwar: I. II. III. u. IV. Vie tel i^inner? Stadt) V^. Viertel (Karntnervorstadt) VI. Viertel ^Grazcrvorstadt) V'U. Viertel (Äellinj^) VIII. u. IX. Vikrlel (MagdalkNovorstadt) vom 1. Oktober 1876 anqkfa"gen auf ein oder melirere Ialzre an Unternelimer verj^ebcn. Die Vcrcitlvilli^^kcit zur Uebernahme dikser Unternehmun;^ ist für jeden der obliezeichneten Stodtlhtile abj^esondert, mittelst schriftlicher Offerte bis zum 10. September 1876 anher zu erklärc" und darin anzUt^eben, um welche Tarifsätze fo-wolil die Fasselaprarate alS auch die Senkj,rubcn geräumt werden sollen. Für das Kehrcn der öffentlichen Plnße zweiMlil in der Woche und die VerführuNt^ deö GassenkchrichtS von allen PlaKen und Glessen sind gleichfalls abgefonderte Offerle einzulirin^^en. Die näheren Vedins^unj^en werde« bcim Stadtratl)k mik den Unternelimern vkrcinbart und densclben überliaupt jcder mögliche Borschub gfleistct werden. Insbesondere werden Landwirllie auf diefe vortlieilhafte Unternehnmn^^ der Dünger, erzeugung a"fnie»fs^im grmach! und zur Theil-nähme eingeladen. Für die Znlialtung der Unterliclimunt^ ist für jede obansiefülirte Partie ei''e Kaution von fünfzig Gulden ö. W. bei dcr Slaütkafse zu erlogen. ^ Marburg am 17. Vlugust 1876. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Ins das Akrokichon der Marburger Zeitung vom 30. August 1876. An . ^ Wer solche Verse bilden kann. Der ist fürwahr kein geist'ger Mann! Well Deine Verse gar zu schlecht, Rief ich den heil'gen Ulrich an: „Mach seine Verse ilim zurecht!" — Älö Dichter reichst Du nicht an Kleist, Deshalb bleib ftln bei deinem Leist! Willst schreiben Du, so schreib in Prosa, Aus Dir wird doed kein Marquis Posa. (1012 Gl» tn Ober- oder Mitteisteiermark mit 50 bis 150 Joch ('/z Wnld) und hübschen im Winter t'kniohnbarcn Wohnhause sofort zn kaufen gesucht dnrch das (1009 laod- o. sorllwirthjch. Verkrhrs-Durcau, Wien, III. Uttgargaffe S5D. E'N der slovenischen Sprache mächtiger und zu Erhebungen bci Veiicht und im Grui'dbuche befähigter (1011 Dinrnist findet sofort ?lufnalime l'ei Dr. Ztepischnegg, Advokat zu St. Lcolchaid bei Marburg. I oder 2Kofttnaben w'rdrn honett verpflegt in einer kleinsN Fomilif, auf V'rlongsN auch dasellist iiistruirt. (1008 Anzufragen brl dem Hnusligrnihümer Herrn .^itrottmayer, bgl. Bäckernieister in der Mcllingrr^ ftrahe zu Marl)urq. (!in nkuee noch ungebrauchter (101. Branntweinkessel auf 6 (!iMkr, kompltt at'justirt, ist zu verkaufen. Auskunft im Comptoik d. MWi» z«I>i>z«i>kr II«Izi»'I»eile« (los M. ?. I.g.ekör in NarburA ''/V. defliulet siclr Ki'ÄZvi'voi'gtallt, 1'vgvNkoff8ti'a88v. liei null 1^e8tol1un^on, miclr WikZcivrvsi'IiLi.ut'vr erlmlton nael» I^oliersil^Icommen Illuitrirtv ?rvj«>vouranto vveiclen nusVer-Ilru^on t'ianeo /uZ08onä6t, ur^ä z^eiolms midi oilwn» ?. '1'. empfoklon lurlteuä Iloelmelitullgsvoll (1010 «kQl». V. I^»ol»vr. Z. 124ticttdeil St)intoine« so>oie der Dnuer des ^'eideilS w,rd ersticht und erfols^tv die Zlisendtttt^^ der ersorderlicheu Pr,>p.>rl>te nmgelieiid.P vo» Weinstein, Hadern, ^.v!,ssing, Kupfer. Zinn, Eisen, Blei, Kalb- und Schaffellen, Roß-, Ochsen« n. Schwrinhaaren, Schafivolle, allen Gattnngen Ranljwaarett. Knochen, .^laurn nebst allen aN' deren Landeeprodukten. voll uttgarischkn Btttfcdern, Flaumen und gesponnenem Roßhaar zu den billi^^st.n Prtisni. .j. 758) Marburg, ^)^urgpl.ch. ß Priiyeffttl-Wlljstr M M «G. 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