pränullirraiior.» - Preise: Für Laidach G»z,ähr,g . . . 8 ft. — !i. halbjährig . . . L , — » Bierteliährig. . . I, SV » Monatlich . . — „ S0 . Mit der Post: Banzjährig . . . 9 fl. — kr. Halbjährig . . . 4 » 50 , Vierteljährig. . . i „ L5 , Tür Zustellung ins Haus viertel» >ir 81 (Buchhandlung V2NÄ. v. KieimnavrL K.Bavibcrtj, Zuscrlioasvreise: Für die eiusPaltige Petitzeile S t^ei zweimaliger Einschallung » dreimal L 7 kr. InIertiouSstemvel jedeSNlal so Lei größeren Inseraten und öster« Einschaltung entsprechender Rabatt Nr. 162. Mittwoch, 20. Juli. — Morgen: Praxedes. 1870. Konstitutioneller Uerein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit, die Herren Vereinsmitglieder zur zweiten Jahresversammlung (sechsundzwanzigsten Monatsversammlung), welche den 22. Juli Abends um halb 8 Uhr im Saale der Schießstätte stattfindet, höflichst ein-Zuladen. Tagesordnung: 1. Bericht des Ausschusses über die Gesammt-thätigkeit des Vereines. 2. Mittheilung des Rechnungsabschlusses und Wahl zweier Revisoren zur Prüfung desselben. 3. Neuwahl des Vereinsansschusses. 4. Anträge einzelner Mitglieder. Politische Rundschau. Laibach, 20. Juli. Noch bis zum letzen Augenblick bemühten sich ^e Freunde des Friedens und der Menschheit, und wollten die Hoffnung nicht aufgeben, daß cs gelingen werde, das Unerhörte hintanznhalten; die Königin von England richtete sowohl an Napoleon als den König Wilhelm eigenhändige Schreiben in diesem Sinne und vertrauensselige Gemüther bauten auf den Umstand, daß Fürst Gortschak-sf, der russische Kanzler, in Paris eingetroffen ist, ihre Fricdcnsluftfchlöfser; jetzt ist alles vorbei. Sonntag Abends hat sich ein französischer General auf den Weg nach Berlin begeben, um dem Oberbefehlshaber der Heere des Norddeutschen Bundes die Kriegserklärung des Kaisers Napoleon zu übergeben. Gleichzeitig wurde auch an die deutschen! Südstaaten eine französische Sommation gerichtet, die präzise Erklärungen über die Haltung derselben innerhalb 24 Stunden veilangl und sür den Fall der Neutralität ihnen Schonung verspricht, im anderen Falle aber rücksichtsloses Vorgehen androht. Auch eine Proklamation an das deutsche Volk soll erscheine«, in welcher versichert wird, daß der Krieg nur Preußen gelte und daß man keinen Zollbreit deutschen Gebietes begehre. Aber die Süddeutschen haben sich nicht durch den falschen Lockruf bethören lassen, sondern durch sofortige Mobilisi-rung die einzig würdige Antwort ertheilt. Der rücksichtslosen Behandlung wird man sich erwehren; was aber von den Versprechungen Frankreichs zu Hallen ist, weiß man in Deutschland nicht erst seit gestern. Das erfährt man auch heute wieder an Luxemburg. Trotz des Londoner Vertrages, in dem Frankreich die Neutralität deö Großherzogthums anerkannt hat, sieht man dort einer Okkupation durch französische Truppen entgegen. Die Süddeutschen werden den ersten, und wir glauben, sofort erfolgenden Stoß der Franzosen auszuhalten haben, denn die gleichzeitig mit der formellen Kriegserklärung von Paiis aus in die Welt gefetzte Depesche: „Man glaubt nicht, daß vor einigen Tagen die Feindseligkeiten beginnen werden," ist doch wohl nichts als eine plumpe Spekulation auf den deutschen Michel. Die Furcht übrigens, daß Deutschland durch Frankreichs unerhört schnelles Vorgehen vollständig überrascht worden, ist unbegründet; es stellt sich heraus, daß Preußen sehr gut über Napoleons Vorhaben unterrichtet und vorbereitet war, es geht daher ebenso rücksichtslos vor. Die baierische Pfalz, seit jeher in allen Kriegen ein wichtiges Gebiet, wurde sofort von ihnen besetzt und damit die Möglichkeit einer Ueberrumpelung der Süddeutschen ab- geschnitten. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, im Gegentheile, aus den Artikeln französischer Militär-Zeitschriften ist zu entnehmen, daß die Franzosen auf die Lahmlegung der süddeutschen Kräfte durch einen raschen Vormarsch spekulirten. Die Süddeutschen von den Norddeutschen zu trennen und durch das Eindringen in Baden und Württemberg allen süddeutschen Staaten die Lust am Kriege zu benehmen. das wäre ein Koup gewesen, der den Franzosen die Operationen gegen Norddeutschland in militärischer Beziehung wesentlich erleichtert und in Politischer Hinsicht große Wirkung hervorgcbracht hätte, indessen haben die Preußen, wie bemerkt, die französischen Absichten erratlicn und durch den Einmarsch in die Pfalz sich hicr den Franzosen einge-gengestellt. Baden, wo der Rhein am leichtesten zu überschreiten ist, steht längst gerüstet da und dürfte weiters durch in aller Stille errichtete Befestigungen gegen den ersten Stoß noch mehr ge-kräftigt sein. Wir werden übrigens in der nächsten Zeit weder über Rüstungen noch Truppenmärsche u. dergl. eiwas verläßliches erfahren. Im Nordbunde ist den Zeitungen jede Mittheilung selbst über anscheinend die unbedeutendsten militärischen Vorgänge verboten, und ebenso wird cs den süddeutschen Blättern geschehen, was übrigens im Grunde genommen ja auch selbstverständlich ist. Auch aus Frankreich verlautet nichts mehr, obendrein sind die westwärts kommenden Posten ausgeblieben. Ueber die Ernennung des Oberkommandanten der französischen Armee weiß man nichts. Die deutschen Heere wird wahrscheinlich unter des Königs Namen sein bester Stratege, General Moltke, leiten, unter ihm dürfte Prinz Karl die nördliche Armee kommandiren. Der Kronprinz ist zum Oberkommandanten der süddeutschen Armee ernannt worden, ein Beweis nicht min- JeuMon. Die Wunder der modernen Chirurgie. Der erste groß?, sehr große Schritt, welchen in neueren Zeiten die Chirurgie vorwärts gethan, war die Einführung dessen, was die Aerzte „anästhetische Agentien» nennen, oder der Gebrauch von Chloroform und Aether. Man kann zu einem richtigen Begriff von dieser unschätzbaren Wohlthat für die leidende Menschheit nicht bester gelangen, als wenn man sich vor allen Dingen meinen chirurgischen Krankensaal, wie er vor 25 Jahren war, Ehrend einer Operation, z. B. einer Amputation, Ersetzt denkt. Man beobachte da im Geiste die Dämmungen des menschlichen Leibes, wenn das Icharfe zweischneidige Messer das zitternde Fleisch °urchdringt; man horche aus das heisere Kratzen der Säge des Arztes, wenn sie den lebenden Knochen abtrennt, und höre das jammervolle Seufzen und schreien und Bitten um Mitleid! Dann besuche Wan heutzutage ein gut geleitetes Hospital oder Kollegium, und wohne einer ähnlichen Operation °ei. Der Patient liegt auf seinem Bette, ein mit Anästhelikum gesättigtes Sacktuch ist an seinen Mund angelegt, und ein Schlummer befällt ihn all-mälich, der so tief, so intensiv ist, daß sich kein Muskel rührt, wenn das Messer das Fleisch durchschneidet, daß kein Zittern und Beben seinen Leib durchzuckt, kein Gebet zu Gott oder zum Menschen um Hilfe, kein Seufzer über seine Lippen dringt. Er erwacht aus seinem Schlummer, und findet daß er bequem in seinem Bette liegt, ohne ein einziges unangenehmes Gefühl irgend einer Art, und ohne alles Bewußtsein von der Operation, die er überstanden. Ich könnte Beispiele ansühren, wo der Kranke aus seiner Lethargie erwachte und, mit flehenden Augen aufblickend, fragte: „Sind Sie noch nicht ganz bereit zu beginnen?" — „Beginnen? Wie, mein Lieber, die Operation ist vorüber, ist geglückt und Sie werden bald wieder gesund sein." Diese anästhetischen Mittel haben aber noch andere große Vortheile in ihrem Gefolge. Kein Arzt hätte in der alten Zeit jene schwierigen und lange dauernden Operationen an dem lebendigen Leibe verrichten können, welche, der Häufigkeit wegen, in der sie jetzt Vorkommen, mit Recht als die Triumse der modernen Chirurgie betrachtet werden; er hätte sie einfach darum nicht vornehmen können, weil es sür den Patienten unmöglich gewesen wäre, sich während eines lange dauernden und schmerzli- chen Schneidens in ruhiger Stellung zu Hallen, over von ändern gehalten z« werden — bei einer Operation, wo Messer und Sonden und Zangen in klaffende und blutende Wunden abwechselnd hineinge-stoßen und herausgezogen werden. Der menschliche Organismus würde der Gewalt des Schmerzes bei zwei-, drei- oder vierstündiger Dauer einer Operation unterliegen, bei welcher jede Sekunde eine Minute, jede Minute eine Stunde zu sein scheint. Die Entdeckung des Aethers ist ein Verdickst, welches Amerika angehört. Am dritten Tage de« Monats Dezember 1846 wurde in Nr. 19 Trk-mont Row, in Boston, von Dr. Morton einem Manne Namens Frost schmerzlos ein Zahn au»» gezogen, und damit begann eine neue Aera in der chirurgischen Welt. Das Chloroform gehört England an. Am 4. November 1847 ward es von Sir I. A- Simpson in Edinburg entdeckt; Vtk Aerzte Kcith und Ducan waren dabei anwesend. Die moderne Chirurgie hat indeß noch ein anderes Feld erschlossen. Der Rauch des Chloroforms, des Aethers und des Salpeteräthers betäuben das Gehirn, ziehen bisweilen gefährliche und selbst ver-hängnißvolle Folgen nach sich. Was thut nun die moderne Chirurgie, um derlei Unglücksfälle zu vermeiden? Einfach dieS: Ein Mann mit einer hinten der dafür, wie hochwichtig der König diese Stellung erachtet, als auch für die erfreuliche Tatsache, daß die Schutz- und Trutzbündnisse allerseits in Treue aufrecht erhalten werden. Die deutschen Blätter sind voll von Stimmungsberichten und schildern mit lebhaften Farben die Einmüthigkeit, in welcher das ganze deutsche Volk zum „heil'gen Kampfe" entschlossen ist. Gestern berichteten wir von Vorgängen in München und Stuttgart, heute liegt eine hochvedculsame Meldung auö Hannover vor, auf welches Napoleon so große Hoffnungen baute, daß er eine eigene Proklamation für dessen Bewohner bereit hat, in welcher er sie zum „Ausstand gegen den Erbfeind" auffordern will. Er hat in voraus eine Antwort erhallen: 6000 Männer beschlossen auf einer Bolköverfammlung, „in dem ungerechten Kriege mit Gut und Blut für die deutsche Sache einzustcheu." Das ist ein erfreuliches Anzeichen. Manche blickten bangen Herzens auf jene „Neupreußen" und hielten e>ue Han-noveranerlegion in diesem Kriege nicht für unmög-uch. Sie halten gottlob Unrecht, Hannover wird treu zu Deutschland stehen. In Lübeck, der stark gefährdeten alten Hansestadt, machte sich der Groll gegen Frankreich in einer Demonstration Luft, dem französischen Konsul wurde sein Wappenschild zerschlage». Die Berliner Kommunalvertretung hatte an den König eine Zustimmungs- und Loyalttätsadreffe erlassen. In seiner Antwort hebt der König das für ihn so wohlthueude Gefühl hervor, das durch die in der Adresse ausgesprochenen Empfindungen angeregt worden. „Ich have," sagt der König weiter, „diesen Krieg nicht zu verantworten, Gott weiß cs. Die an mich gerichtete Heraussorderung mußte ich zurückweisen. Der mir überall in den Städten und Ländern bereitete Empfang, die Zustimmung, die ich von allen Seiten Deutschlands, auch von Deutschen jenseits des Meeres empfangen, die Begrüßung, welche mir Freitag Abends hier geworden, haben mich erhoben und mit Zuversicht erfüllt. Schwere Opfer werden von meinem Bolke verlangt werden. Wir sind durch den erlangten raschen Sieg in zwei glücklichen Kriegen verwöhnt. So leichten Kaufes werden wir diesmal nicht fortkommen; aber ich weiß, was ich von der Armee, was von den zur Fahne Eilenden erwarten darf. Das Instrument ist scharf und schneidig, der Erfolg steht bei Gott. Ich weiß auch, was ich von denen erwarten darf, die berufen sein werden, die geschlagenen Wunden zu heilen und die Schmerzen, die der Krieg bereitet zu lindern." Der König bittet schließlich, der Bürgerschaft seinen aufrichtigen Dank auszusprechen, für den überraschenden Empfang. Dieser muß, allen Berichten zufolge, großartig gewesen seiu. Tausende und aber Taufende von Men- Gefchwulst an seinem Arm, oder einem ungemein schmerzhaften Nagelfluß an seinem Finger kann nun ruhig auf das Messer hinabblicken wenn es in seinen Leib eindringt, und über ein höchst merkwürdiges und für ihn selbst eigenlhümlich angenehmes Zusammentreffen lächeln — er fühlt nicht den geringstes Grad von Schmerz. Dieser Zustand der Dinge wird durch Abwesenheit von Wärme, oder, mit ändern Worten, durch Kälte, bewirkt. Es ist allgemein bekannt, daß wenn ein Theil des Körpers ge- froren oder von Kälte erstarrt ist, die Empfindlichkeit in diesem Theil eine Zeitlang aufhört. Nun gibt es mehrere Methoden, durch welche Kälte erzeugt wird: eine davon ist Verdunstung — jener mächtige Prozeß, der im großen Weltall beständig vor sich geht, wodurch die Gewässer, welche in den Ozean übergegangen, in die Luft emporsteigen, um für den Gebrauch des Menschen gereinigt zu werden. Verdunstung ist das kolossale Filtrum der Natur. Die Verdunstung jeder Flüssigkeit, welche flüchtiger als Wasser, wird augenblicklich Kälte Hervorbringen. Wenn man ein wenig gewöhnlichen Aether auf den Rücken der Hand gießt, so wird sich das Kältegefühl sogleich bemerklich machen; allein die Chemiker sagen uns, daß Dünste eine größere Wärme-Fähigkeit haben, als wenn ihre schen drängten sich auf dem weiten Platze vor dem königlichen Palais, jubelnd und patriotische Lieder singend, gingen aber mit dem Augenblick schweigend auseinander, wo Schutzleute meldeten, cs würde in der Nacht noch Kriegsrath abgeyalten, der König, die Generale und die Minister dürsten also nicht gestört werden. Bewundernswerth ist, schreibt ein Berliner Korrespondent der „Pr." vom 16, wie weit in 24 Stunden die Mobilmachung schon vorgeschritten ist. Am Dienstag Früh 5 Uhr rückt bereits das dritte Armeekorps unter Führung des Prinzen Friedrich Karl aus. Es wird eine Thätigkeit entwickelt, über deren präzisen Verlauf selbst Militärs verwundert waren. Aber die Raschheit begreift sich, wenn man in Erwägung nimmt, daß die gesammte Zivilbevölkerung mit emgreist und den Militärbehörden in jeder Weise Dienste leistet. Mr ans eine Schwierigkeit stößt man bei der Mobilmachung: es ist den Land-wehr-BezirkSbureaux uicht möglich, die Unmasse von Meldungen freiwillig sich Stellender zu bewältigen. „Frankreich im Begriff, den heiligen deutschen Boden zu betreten" — dieser Gedanke läßt Väter und Mutier ihre 'Söhne drängen, Laß sie mit ihren Meldungen zum Freiwilligendienst keinen Augenblick zögern. Sämmtliche Studenten der Universität Kiel sind freiwillig ins preußische Heer cingetreten. Der preußische „Staatsauzeiger" veröffentlicht zur Würdigung der von den französischen Ministern in den Kammern abgegebenen Erklärungen zwei Aktenstücke, das erste, unter unmittelbarer Approbation des Königs redigirt, berichtet, Benedetti habe am 9. Juli vom Könige verlangter solle dem Erbprinzen von Hohenzollern befehlen, die Zusage der Annahme der Krone von Spanien zurückzunehmen. Der König erklärte, er habe keinen Besehl zur Annahme gegeben, er könne denselben daher nicht zu-rückuehmeu. In einer zweiten Audienz am 11. Juli versuchte Benedetti eine Pression auf den König, damit er in den Prinzen dringe, der Krone zu entsagen. Der König erwiderte, daß der Prinz in seinen Entschlüssen frei und gegenwärtig verreist sei. Auf der Brunuenpromenade am 13. Juli übergab der König Benedetti das Extrablatt der „Köln. Ztg." mit dem Privat-Telegramme bezüglich der Abdankung des Prinzen von Hohenzollern und bemerkte, daß er selbst kein Schreiben aus Sigmaringen habe. Benedetti erklärte, die Verzichtleistung zu keimen, und verlangte, der König solle bestimmt versichern, niemals wieder die Einwilligung zu dieser Kandidatur zu geben. Der König wies diese Znniuthung zurück. Demungeachtet verlangte Be-nedetti eine dritte Audienz, um diesen Gegenstand zu wiederholen. Ersterer wies die Audienz ab, da er keine Theilchen in fester oder flüssiger Form verdichtet sind. Daher konstrnirt die moderne Chirurgie, diese wenigen Thalsachen kennend, ein Instrument, durch welches ein Aethernebel, oder cin Dunst von einer ändern sehr flüchtigen Substanz, in der Form von Nebel — oder, wie die Aerzte sagen, utomisirt — auf einen Theil eingefpritzt wird, und die von der chemischen Aktion, welche innerhalb des Leibes vor sich geht, erzeugte Wärme so rasch anssaugt, daß der Theil in wenigen Minuten für Schmerz gänzlich unempfindlich wird, während der Patient noch immer Willenskraft und Bewußtsein behält. Diese Verdunstung ist so mächtig, daß der große Faraday im Stande war, Quecksilber in einem rothglühenden Schmelztiegel zum Gefrieren zu bringen. Es ist nicht meine Absicht in eine umständliche Beschreibung des sehr einfachen Apparats einzugehen, durch welchen dieser Nebel erzeugt wird. Die Natur, sagte man, verabscheut ein Vakuum, oder einen luftleeren Raum; wenn daher durch irgend welche Mittel ein solcher Zustand in einer Röhre hervorgebracht wird, deren eines Ende sich in einer Flüssigkeit befindet, so wird der atmossärische Druck von außen die Flüssigkeit veranlassen, in das Vakuum aufzusteigen, und wenn sie, bei diesem Aufsteigen, einem Naturgesetz gehorchend, dann mit einem Luftstrom zusammentrifft, der andere Antwort zu geben habe, übrigens alle Verhandlungen durch das Ministerium zu gehen hät-Den Wunsch Beuedetti's, sich zu verabschieden, gewährte der König, indem er Benedetti bei der Fahrt nach Koblenz im Vorübergehen auf dem Bahnhöfe begrüßte. Das zweite Aktenstück ist der Bericht des Flügel-Adjutanten vom Dienst, Radziwill, über die Aussühruug des bekannten Auftrages an Benedetti, wodurch das Begehren desselben nach einer neuerlichen Audienz abgelehnt wird. Sämmtliche Audienzen trugen den Charakter von Privatgesprächen, da Benedetti sich niemals als Beauftragter oder Unterhändler gerirte. Wir lassen nun nachstehend eine Uebersicht der neuesten Nachrichten folgen: In Münchener Ab-geordnetenhause brachte der Kriegsminister am 18. einen Gesetzentwurf über einen außerordentlichen Militärkredit von 26,700.000 fl. ein. Der Ministerpräsident empfahl die Genehmigung desselben, indem er bemerkte, daß es sich nicht mehr um die spanische Thronfrage, sondern um die deutsche Frage handle. Jene Partei ohne Vaterland, deren Augen immer nur nach Rom gewendet sind, hat bekanntlich jetzt in der baierischen Kammer die Oberhand und man konnte darüber kaum im Zweifel sein, daß deren Ausschuß sich nicht für den Anschluß an das übrige Deutschland begeistern werde. Derselbe beantragt gegenüber der vorstehend erwähnten Regierungsvorlage — bewaffnete Neutralität. Das hieße dem Lande zwei Feinde schaffen, nnd die Antwort, falls die Kammer nicht noch in der letzten Stunde den Ausschußantrag ablehnt, kann nur die sein, daß die Herren an den bedrohten häuslichen Herd geschickt werden. Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht das Pferdeausfuhrsveibot für die gejammte Grenze des österreichisch-ungarischen Zollgebietes. In Böhmen zirkulirt unter dem Volke das Gerücht, der preußische Krön sch atz sei auf StrouSbergs Domäne Zblrow geschafft worden. Gestern wurde der norddeutsche Reichstag eröffnet. Die Thronrede ruft Gefammtdeutsch-land zur Vertheidigung der Ehre, Freiheit und des Rechtes gegen die Gewaltthat fremder Eroberer auf. Bismarck theilt mit, daß die französische Kriegserklärung eingetroffen sei. Die Preußen sprengten die schöne Rheinbrücke bei Kehl (gegenüber Straßburg) in die Luft. Hamburg, Bremen und Lübeck stellen ihren Seeverkehr ein. Die Rheder von Bremen suchten in Berlin um die Erlaubniß an, die amerikanische Flagge zu führen. In Hamburg sucht man den Haseneingang durch Schiffe zu versperren. Es wer- mit einem mäßigen Grade von Kraft auf sie einwirkt, so wird die flüchtige Flüssigkeit in Bruchtheile von Atomen zersplittert und bildet so einen Nebel, dessen rasche Verdunstung schnell alle Wärme wegnimmt. Ohne die geringste Störung, in jeder Temperatur und zu jeder Jahreszeit, hat es der Arzt, mittelst eines kleinen Instruments, das er in der Tasche tragen kann, in seiner Gewalt, mehrere Grad Kälte zu erzeugen. Herrn Richards»« in London ist die Welt für die Einführung dieser Methode, örtliche Unempfindlichkeit mittelst Aethers hervorzu-bringen, zu Dank verpflichtet. Dr. Henry I. Bi-gelow in Boston hat entdeckt, daß man ein ähnliches Ergebniß durch eine unter dem Namen „Rhigolen" bekannte Substanz erzielen kann, die ein sehr flüchtiges Erdöl-Produkt ist, und die, mit einem Siedepunkt in 70°, wenn atomisirt, die Haut und die unter ihr befindlichen Gewebe in 5 bis 10 Seku", den zum Gefrieren bringt; 15" unter Null wE leicht in wenigen Minuten hervorgebracht. einem solchen Apparat (der in der medizinisch" Welt ungeheures Aussehen erregt hat) kan« " Mann an seiner eigenen Person Anatomie und sich mit vergleichsweise geringfügiger Unzuko» lichkeit zergliedern. (Schluß folgt.) den auch Torpedos gelegt. Vor der Insel Helgoland kreuzen 17 französ. Schiffe. Laut Telegramm des Konsularagenten in Cuxhaven wurden daselbst die Feuerschiffe und Lootfen-gallionen eingezogen, sämmtliche Tonnen weggenom-Men und alle Signalscuer sistirt. Den Schutz der preußischen Unterthanen hat nicht die spanische, sondern im Einverständniß mit dem Gouvernement der nordamerikanische Gesandte übernommen. Das schwedische Königspaar ist zum Besuche des dänischen Hofes abgereist. Schweden und Norwegen dürften strenge Neutralität beobachten, alle schwedischen Blätter sprechen sich in diesem Sinne aus. Das „Journal Officiel" motivirt den Bruch mit Preußen unter Hinweis auf Frankreichs Mäßigung seit 1866 bezüglich des Prager Friedens und der kecken Eingriffe Preußens zur Vernichtung der Unabhängigkeit der süddeutschen Staaten, mit dem hochmüthigen Abbruch der Verhandlungen bezüglich der spanischen Kandidatur und dem offensiven Charakter des gesammten preußischen Vorgehens. Die französische Kammer hat die Gesetzentwürfe, welche die Mittel zur Kriegsführung schaffen sollen, einstimmig angenommem. Der „Konstitutionnel" versichert, daß die Zahl der bis jetzt angeworbenen Freiwilligen 10.000 übersteige. Eine Kundma-chung der Pariser Polizei mahnt von Straßende-nionstrationen ab; die Hauptstadt müsse durch ihre Ruhe ihr Vertrauen kundgcben. Das „Journal officiel" erklärt, die belgische Regierung habe einen belgischen Genieoffizier bestraft, der aus Versehen die Eisenbahnbauten zwischen Blandai und Brisieux in die Luft sprengen und den belgischen Gesandten in Paris beauflagt, der französischen Regierung darauf bezügliche Erklärungen zu geben. (Wir glauben trotzdem, daß dies Versehen der belgischen Regierung sehr erwünscht ist und dürften derartige Versehen wohl noch mehr Vorkommen, wahrscheinlich auch in der Schweiz). Charakteristisch für die französische Wahrheitsliebe ist, daß die Pariser Journale behaupten, allen in Wien erscheinenden Blätter seien antideutsch nnd französisch gesinnt. Bekanntlich ist gerade das Gegenteil der Fall. Wir brachten gestern eine hochwichtige Nachricht aus Washington, heule liegt eine zweite vor. Admiral Porter empfiehlt nämlich angesichts der Eventualität einer Hineinziehung Amerika's in die europäischen Verwicklungen die Vornahme von Rüstungsvorbereitungen. Aus der Türkei kommen Rüstungsberichte, Italien bereitet sich vor, England wird eine aufmerksame, beobachtende Haltung einnehmen und "ichl zögern, die Stellung und Rechte der neutralen Staaten für sich zu fordern, wenn sic jemals durch die Kriegführenden bedroht würde. Also ringsum Rüstungen und Vorbereitungen. Unter solchen Umständen ist die Hoffnung auf eine Lokalisirung des Krieges wohl kaum gerechtfertigt und wir fürchten sehr, daß auch Oesterreich die „Vorbereitungen" nicht erspart bleiben werden. Auch am österr. Hofe sieht man, einer Korrespondenz der „Tgpst." zufolge die Situation nicht so rosig für unseren Staat an, wie es die „Presse" thut, man glaubt nicht an eine Neutralität Oesterreichs auf die Dauer. Es erhebt wieder die Militärpartei, an der Spitze der Erzherzog Albrecht, ihr Haupt, und allem Anscheine nach hat sie die Ab-^.cht, auf die inneren Verhältnisse in ihrem Sinne ^öuwirken. Die hervorragenden Generäle der öster-Achischen Armee erhielten den Auftrag, sich zur Disposition zu halten, die derzeit dienstfreien, nach -Wien zu kommen. Einem anderen Korrespondenten wird von einem hohen Militär als gewiß mit-getheilt, das fortwährend Kriegsrathssitzungen, teilweise unter dem Vorsitze des Kaisers, gehalten werden. Ueber Ansuchen des österreichischen Minister-Käthes beantragte der Reichskanzler bei den krieg-'"hrenden Mächten, die 1866 zur Wahrung der Seehandelsinteressen ausgestellten Normen wieder einzuführen. 1866 durfte kein Seehandelsschiff aufgebracht oder als gute Prise erklärt werden. Die „Wr. Ztg." bringt nachstehende Note: Wien, 18. Juli. Die politischen Ereignisse im Westen Europa's lassen einen störenden Einfluß auf den Postverkehr zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie und den jenseits der deutsch-französischen Grenze gelegenen Ländern besorgen. Das k. k. Handelsministerium wird unablässig bemüht sein, für Korrespondenzen und Fahrpostsendungen nach diesen Ländern, sobald die Beförderung auf den direkten Verkehrslinien nicht mehr thunlich ist, andere geeignete Verscndungswcge aufzusuchen und zu benützen. Schon heute werden jene Korrespondenzen, welche bisher via Straßburg versendet wurden, über Italien, Geld und andere Werthsendungen dagegen auf dem Wege durch die Schweiz befördert. Das Publikum möge daher überzeugt sein, daß der Postverkehr nach dem Westen, soweit dies die Umstände nur immer erlauben, keine Unterbrechung erleiden wird. Aus Dalmatien kommen sehr unerfreuliche Berichte. Aus Pola wird dem „Wanderer" nämlich geschrieben: Nachrichten aus Dalmatien schildern die Bevölkerung der Boeche als neuerdings sehr aufgeregt und mit verdächtigen Vorbereitungen beschäftigt. Lebensmittel und Munition sollen gesammelt und in den Bergen aufgestapelt werden. Das Material für den Hänferbau soll die Bevölkerung nicht transportiren wollen, sondern verlangen, daß cs ihr an Ort und Stelle gebracht werde. Der „Volkszeitung" geht die Nachricht zu, daß England an sämmtliche Mächte eine Zirkular-Note gerichtet hat, in welcher es in energischer Weise den Zusammentritt eines Kongresses vorschlägt. Oesterreich, Italien und wie cs hcißt auch Rußland hätten sich bereits zustimmend geäußert. Die Antworten von Preußen und Frankreich sollen ablehnend lauten. Aus Florenz wird der „Tr. Ztg." geschrieben : Ueber die angeblich bereits feststehende Räumung des Kirchenstaates durch die französischen und die Besetzung von Civitavecchia und Viterbo durch italienische Truppen, sind wir in der Lage, auf das allerbestimmteste zu versichern, daß bis jetzt keinerlei hierauf bezügliche Schritte weder von französischer noch von italienischer Seite gemacht wurden. Das Unfehlbarkeits-Dogma ist am 18. in aller Stille vom Konzil mit 533 gegen 2 Stimmen angenommen worden. Die Gegner haben sich der Abstimmung enthalten, 127 Väter waren nämlich abwesend. Die deutschen und die französischen Streitkräfte. Seit dem 1. Februar 1868 besteht die französische Wehrkraft aus zwei streng von einander geschiedenen Theilen, und zwar aus der aktiven Armee mit der Reserve und aus der mobilen National- garde. Der Verpflegsstand der Feldarmee betrag. 724.000 Mann Infanterie und 106.000 Pferde, Hievon sind streitbar: 480.000 Mann Infanterie, 51.000 Mann Kavallerie und 1344 Geschütze. Für die Vertheidigung der Festungen u. s. w. gibt cs an Ersatzlruppen der Kavallerie 16.000 Mann, dann 318 Battaillone der mobilen Nationalgarde in der Gesammtstärke von 370.000 Mann. Die Ersatztruppen der Infanterie müssen, wenn die Feldarmee auf die Kriegsstärke gebracht wird, erst formirt, und die Mannschaft derselben muß erst abgerichtet werden. Den Waffen nach zerfällt die französische Armee in: 1. Feldtruppen: 376 Bataillone Infanterie und 253 Eskadronen Kavallerie; 2. Ersatztruppen: 108 Bataillone, 20 Divisionen und 12 Kompagnien Infanterie und 105 Eskadronen Kavallerie. Zu den eigentlichen Befatzungs-truppen zählt außerdem die mobile Nationalgarde. Sie ist noch nicht in allen Korpsbezirken organi-sirt. Im Bereiche des dritten Korpsbezirkes Nancy befinden sich 42 Bataillone und 44 Batterien mobiler Nationalgarde. Die französische Flotte zählt 62 Panzerschiffe, 264 Schraubenschiffe, 62 Raddampfer und 113 Segelschiffe mit zusammen 2845 Geschützen. Der norddeutsche Bund verfügt über eine Feldarmee, deren Verpflegsstand 610.000 Mann und 145.000 Pferde beträgt. Streitbar sind 443.000 Mann Infanterie, 47.300 Mann Kavallerie und 1284 Geschütze. Im ^ande verbleiben außerdem an Landwehr und Ersatzlruppen 470.000 Mann Infanterie und 30,000 Kavallerie. Die Feldarmee formirt 364 Bataillone und 380 Eskadronen, die Ersatztruppen 118 Ersatzbataillone, 76 Ersatzeskadronen, mit 208 Geschützen der Ersatz-batterien, und die Bcsatznngstruppen 211 Land-wehrbataillone und 64 Landwehreseadronen. Süddeutschland stellt als Hilfstruppen, und zwar an streitbaren zur Feldarmee: Baiern 46.500 Mann Infanterie, 4800 Mann Kavallerie und 192 Geschütze; Württemberg 19.000 Mann Infanterie, 1700 Mann Kavallerie und 54 Geschütze; Baden 18.400 Mann Infanterie, 1500 Mann Kavallerie und 60 Geschütze. Süddeutschland stellt somit zusammen an Streitkräften zur Feldarmee: 83.900 Mann Infanterie, 8000 Mann Kavallerie und 306 Geschütze. Außerdem verbleiben an Landwehren zu Besatzungen der süddeutschen Festungen u. s. w. 58.400 Mann Landwehrinfanterie und 3100 Mann Landwehrkavallerie. Vergleicht man die beiderseitigen Streitkräste, so ergibt sich folgendes Resultat: Feldtruppen: Frankreich Preußen ohne Preußen mit Süddentschlaud Süddentschland Infanterie 480.000 M. 443,000 M. 526.900 M. Kavallerie 51.000 „ 47.000 „ 55.000 M. Geschütze 1344 1284 1590 M. An Ersatztruppen und Landwehren. Frankreich Preußen ohne Preußen mit Süddeutschland Süddeutschland Infanterie 370.000 M. 470.000 M. 528.400M. Kavallerie 16.000 30.000 ., 33,100 „ Geschütze 125 Batt. d. Mobil- 208 Zur Tagesgeschichte. — Wiener Nachrichten zufolge sollen mit Laube Unterhandlungen wegen Wiederübernahme der Direktion des Burgtheaters stattfinden. — Im Wiener Arbeiterprozesse wurde Oberwinder zu sechsjährigem, Scheu, Most, Pabst zu fünfjährigem schweren Kerker wegen Hochverrats verurteilt. Neun andere wurden wegen öffentlicher Ge-waltthätigkeit zu zwei- bis sechsmonallichem Kerker ver-urtheilt. Oberwinder und Most werden aus dem Kaiserstaate verwiesen. — Das am Samstag veröffentlichte Urtheil in der Affaire wegen des vorjährigen Ueberfalles der Brünner dcutf ch en T u r ue r bei Bysterz lautet dahin, daß Kooperator Wessely zu drei Wochen und einunddreißig Angeklagte zu kurzen Arreststrafen verurtheilt wurden. — Aus Linz, 16. d. M. wird der „N. Fr. Presse" geschrieben: „Unsere gastliche Stadt prangt im festlichen Fahnenschmücke. Der achte deutsche Feuerwehrtag hat begonnen. Leider ist, wie ich Ihnen bereits telegrafisch gemeldet, eine große Anzahl angemel-deter Gäste aus Süd- und Norddeutschland durch die in den letzten Tagen so bedrohlich gewordene politische Lage am Erscheinen verhindert worden. Mehrere hundert Feuerwehrmänner aus allen Theilen Deutschlands, welche schon unterwegs waren und in Regensburg und Passau die Nachricht von der bereits erfolgten Kriegserklärung Frankreichs an Preußen erfuhren, haben wieder die Heimreise angetreten. Unter solchen Verhältnissen beschränkt sich die Theilnahme zumeist auf die österreichischen Gäste, welche allerdings in großer Zahl eingetroffen sind. Das Fest wurde heute, 10 Uhr Vormittags, in dem festlich geschmückten Raume vor der Reitschule unter Betheiligung des Statthalters, des Landeshauptmannes, des Gemeinde-rathes und anderen Notabilitäten eröffnet. Der Obmann der hiesigen freiwilligen Feuerwehr begrüßte die Festgäste in einer mit vielem Beifalle aufgenommenen Ansprache und schloß mit einem „Gut Heil!" auf Se. Majestät den Kaiser. Hierauf erfolgte die Begrüßung seitens des Statthalters im Namen der k. k. Regierung, welche sich für das eben begonnene Fest durch thatkräftigc Unterstützung in der anerkennenS-werthesten Weise interefsirt. Die Eröffnungsfeier schloß eine Ansprache des Herrn Gilardone aus Speyer (Verfasser des deutschen Feuerwehr-Liederbuches), welcher im Namen der fremden Gäste für daS freundliche „Willkommen! dankte. Hierauf wurde die Ausstellung von Feuerlöfch-Reqnisiten besichtigt, an welcher sich 106 Aussteller mit 806 Objekten betheiligten und welche daher mit Recht als die größte in Deutschland bisher stattgefundene derartige Ausstellung bezeichnet werden kann. — Aus Linz wird berichtet: Als am 10. d. während eines schweren Gewitters eine Anzahl Klerikaler in einer Landstadt einige Stunden von Linz in einem Gasthause beisammen saß, fiel unter ihnen die schauerlich heraussorderude Aeußeruug: „Es möge gleich der Blitz die in einem anderen Gasthause gleichzeitig versammelten Liberalen erschlagen." Kurze Zeit darauf fuhr der Blitz in jenen Sammelplatz der Klerikalen; diesmal jedoch nur wie ein Ruf zum ernsten Besinnen über die Ruchlosigkeit dcr in jenen Kreisen herrschenden Gesinnung. Bis auf den Schrecken der Herausforderer und einige Zerstörungen am Dach und an den Zimmerdecken lief die Sache für diesmal ohne weiteren größeren Schaden ab. — Amerikanische Blätter melden ein fürchterliches Erdbeben, welches in Japan stattgesunden habe. Die Gerüchte über dieses Ereigniß sind noch sehr spärlich, doch heißt es, daß mehrere Dörfer zerstört worden sind. Ter große Vulkan Asamayania im Innern der Insel Niphon, der seit Jahrhunderten ruhig war, befindet sich jetzt im Zustande der heftigsten Eruption, die von häufigen Erdbeben begleitet ist, unter deren Stößen ganze in der Umgegend gelegene Dörfer zerstört werden, so daß die Bewohner der ganzen Provinz in Angst und Schrecken sich befinden. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lola! - Chronik. — (Schwere Verwundung.) Gestern entspann sich in der SchnapSbutik gegenüber der Franziskanerkirche ein hitziger Kampf zwischen den beiden den Ausschank betreibenden Eheleuten. Viele Neugierige standen vor der Thüre, dem Ausgange der Prügelei zusehend, plötzlich stürzte der Streühahn, mit einem tüchtigen Holzscheit bewaffnet, auf die Gasse unter die weichende Zuschauermenge und versetzte einem harni-sosen Stndirenden, dcr von der Schule heimkehrend ebenfalls Zeuge jener Familienszene war, mit dem Knüttel einen solchen Schlag auf den Kops, daß der Getroffene zusammenstürzte und das Blut stromweise über sein Antlitz sich ergoß. Keine Hand rührte sich zum Schutze des Wehrlosen und unter Gelächter zerstreute sich die Menge, erst später leisteten einige in der Nähe befindliche Brotverkänferinnen dem Schwer-verwundeten Beistand. Bei solchen Akten empörender Roheit wirft sich wohl von selbst die Frage auf, ob derjenige, der sich in lebensgefährlicher Weise an seinem Mitmenschen vergreist, der einzige Strasbare sei, oder ob nicht auch ein Publikum, das an solchen Vorgängen sein Gefallen findet, an dem begangenen Verbrechen die Mitschuld trägt? — (Eine Monatsversammlung des Museal Vereines) findet morgen, Donnerstag den 21. Juli Nachmittags um 5 Uhr im Lokale des historischen Vereines statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Miltheilungen: 1. Gimnasialfupplent Lin- hart: Ueber den Flüssigkeitsinhalt in einigen Kristallen. 2. Berghauptmann Trinker: Die geolo- gischen Verhältnisse der Umgebung von Nmmarktl. 3. Kustos De sch manu: Neue Beiträge zur Flora Krams. Der Zutritt ist jedem Freunde der Vaterlandskunde gestattet. Für die obdachlose Witwe wurden weiters gespendet von: L. 2 fl.; F. M. Nr. ILO 30 lr.; L. G. 50 kr.; I. B. 40 kr. Eingesendet. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch den Gebrauch der delikaten Rsvalssciere du Lru'ii glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Heilkraft dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sie ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Alhem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aussteigen, Ohreubrauseu, Uebelkeit unv Erbrechen selbst während dcr Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Plnskow, der Marquise de Br6han. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Rövalösciörö bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Stadt Weidenau, k. k. Schlesien, Troppauer Kreis, 14. Ok-ivber 1868. Mein 18 Monat alter heftiger Lungeukalarrh, welcher allen Medizinen nicht weichen wollte und bei meinem 80. Jahre unheilbar schien, verschwindet bei dem Gebrauche Ihrer Re-vLle8oitzrs und selbst meine hartnäckigen Hämorrhoiden bessern sich und ick hoffe sie nunmehr gänzlick zu beseitigen, bitte deshalb nm noch 12 Psd. gegen inneliegenden Postschein. Karl Kriß, pensionirter Bürgermeister. In Blechbüchsen von ^ Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — lisvrüesoiörö LdoeolLtök in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver sür 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, sür 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsnmeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Pisztory; in Klagensurt P. Birnbach er; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer, Grablowitz; in Marburg F. Kollet -nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Wittern ltg. Lai back, 20. Juli. Morgennebel. Vormittags wechselnde Bewölkung. Schwa cker Rordostwind. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- II.6§, Nachmittags 2 Ubr -j- 20.0" (1869 -j-' 24.0; 1868 -j- 22.4") Barometer 327.45'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 15.5", mit dem Normalmittel übereinstimmend. AlMkomuiem FreMe. Am 19. Juli. Graf Elxrha»», Wiirteinbcrg. — Baron und Baronin Berg, Wien. — Cermc, Lhcolog, SiSka. Porlitz, Jugcuicur, Krainburg. — Novak, Psarrcr, Pül-gncnte. — Fccondo, Handelsagent, Triest. — Lcngycl, Kausm., Kanischa. — Dollinar, Realilälenbcsitzer, Nassen-suß. — Lever, Handelsm., Nassenfuß. — Platzer, Graz. — Kappuer, Baumeister, Karlstadl. — FabriS, Dechant, Pingueute. — Deisbnrg, Kausm., Nürnberg. — Seemann, Klnisni., Brünn. — Kümmel, Kausm., Nürnberg. HVI«,». Urbancic Aohaun, Thurn. — Koeeli, Kausm., Wien — Ritter v. Simus, Wien. — Winter, Huber, Ingenieur, Johaiiiislhal. — Lüiinger, Graz — Alexander, Graz. — Leußcr, Kapellmeister, Wien. Verstorbene. Den 19. Juli. Dein Josef Roth, Schneider, seine Gattin Ursula, alt 39 Jahre, iu dcr Stadt Nr. 75, au der Lungentuberkulose. — Mathias Marn, Taglöhner, alt 50 Jahre, im Zivilspilal an der Auszehrung. — Dem Jakob Macek, Heizer, sein Kind Josef, alt 8 Monate, in der St Petersvorstadt Nr. 23 an Fraisen. Gedenktafel über die am 2 2. Iuli 1870 stattfindenden Lizitationen. A. Apilk Klant-'kckt» Real.. BaL. RtÄ. ^eistrir. — BG. Stein. — I Feilb., Pauger'Zic'sche Real., Brise, 806 fl., BG. Slein. — 3. Feilb., Tomsic'sche Real.. Bac, BG. Feistriz. Erledigungen. Drei Gefangenhausanfsehersstellen bis Ende Juli bei der k. k. Strashansverwaltung in Laibach. Marktbericht. Laibach, 20. Juli. Ans dem bentigen Markte sind erschienen : 4 Wagen mit Getreide, 13 Wagen mit Heu und Stroh (Heu 152 Ztr., Stroh 65 Ztr.), 22 Wagen und 4 Schiffe (26 Klafter) mit Holz. vurchschuitts-prcisc. M,i.° Mgz.- El- Mgz.- ff. ! kr. fl. kr. fi- kr. st. >kr. Weizen pr. Mtz. 5 20 6 5 Butter, Pfund — 45 — — Korn „ — ^ - 3 80 Eier pr. Stück — 2 — — Gerste „ 2 50 3 15 Milch pr. Maß — 10 — — Hafer 2 40 2 50 Rindfleisch, Pfd. — 2b — — Halbsruckit „ — ! — 4 45 Kalbfleisch „ — 24 — — Heiden „ 310 3 40 Schweinefleisch „ — 25 — — öirse 3 40 3 30 Schöpsenfleisch „ — 14 — — Kukurutz „ 3 40 3 73 Hähndel pr. St. — 25 — Erdapfel „ 2^ — — Tauben „ 17 — — Linsen „ 4 50 — — Heu pr. Zentner 1 20 — — Erbsen „ 5>- — — Stroh „ 1 — — — Fisolen 5j- — — Holz, har.,Klftr. — — 7 50 Aindschmalz,Psd. Lchweiueschm. „ —>50 — 4«; — weich „ Wein, rother, pr. — 5 40 Speck, frisch „ — !35 — — Eimer — 9 — geräuch. „ ->44 — — — weißer, „ — — 10 — Telegramme. Berlin, 19. Juli. Man erwartet Ende dieser Woche den Beginn der Feindseligkeiten. Die Zufahrt zur Weser wird durch Versenkungen gesperrt. Die Leuchtthürmc werden gelöscht. Der norddeutsche „Lloyd" hat seine Fahrten nach England, Holland, Belgien und Amerika eingestellt. Zm Aachricht. Gut konduisirte Burschen, im Alter von 16 bis 18 Jahren, werden in der Kasino-Restauration als VW" Kellner dR ausgenommen._______ <278-2) Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (I6-120) heilt brieflick der Spejialarjt für Epilepsie Doktor «. in Berlin, jetzt: Lonisenstraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. I Wiener Börse vom IS. Juli. 5perc. österr. Wabr. . dto. Rente, öst.Pav. dto. dto. öst.inSilv. -iose von 1.854 . . . 2ose von 1860, ganze .'ose von 1860, Fünst. jjrämiensch. v. 1.864 . Srnrräsutl.-Odl. Steiermark zu5pCt. Kärnten. Kram ».Küstenland 5 « llngarn. . zn5 „ tkroat. u.Slav.5 „ TiebenSürg. ,. 5 „ -ttationalbank . . . Lreditanstalt . . . -L. ö. (LScompte-Ges. ilnglo-öfterr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . Oest. Hypath.-Bank . Steier. EScompt.-Bk. Hais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Veseüsch. . »als. Elisabetb-Bahn. Zarl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn. klais. Franz-IosefSb.. Aünfk.-Barcser E.-B. Slsöld-Fium. Bahn . Nation. ö.W. verloSb. Lna. Bod.-Lveditanft. kMg.öst.Bod.-Credit. dto. »v 33 3. rückz. . Geld Ware 50.-59.50 76.- ! 86. - ! 92.— 88.— 50.50 60.60 77.- 86.50 97.50 88.50 662.— 200.— 700.— 164.— 1870 173.— 172.—^ 161.-140.— 161.— 664.- 200. 700.2" 164.50 1785 173.50 173. 192.— 144.- 16L.— 140.— 142.— —8-).- 104.— 104.50 —89.— Geld Ware Oest. Hypoth.-Dank . —.— — L'rlorltLtS'.QKILx.! Südb.-Ges. zu 500 Fr. 105.— 106.— dto. BonS6pCt. — Stcrdb. (loo st. EM.) — Sieb.-B.(200st.ö.W.) —.— 86.— RndolfSb.(300fl.ö.W.) —88.-Franz-Ios.(200st.S.)^ 90.50^ 91.— Credit 100 fl. ö. W. . 128.— 130.— Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. EM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.A Salm . „ 40 „ Palff» . . 4» , Lkary . „ 4V ^ St.Aranc«flüil. . . BereinSthaler . . , Silber . . . . 11s.ro 114.— 1SI.L0 »r.— S.1» 12.04 1.SS 1ZV.SV !!8 'ZF s.'/ 11»^ Telegrafischer Wechselkurs vom 20. Juli. Sperz. Rente österr. Papier 49.75. — 5perz-jsterr. Silber 59.— . — 1860er Staatsanlehen 85 ^0-Sankaktien 657. — Kreditaktien 203.—. — London lov.—. -Silber 129 50. — Napoleousd'or 10.92. tScrltg« und für vir Redaktion verantwortlich: Ott» w a r Bamberg. Druck bon Jgn. v. Kleinmayr L Ked. Bamberg in Laibach.