Aibacher Nl. 143, Plänum ,, ral! ° n « pl « « « : Im «°mpt°lr «an,! ft, ,l. h»!b«. ft. 5'««. 3«r b!e .'i»»'««''"» «" H«", halbl.5l)lt. Vii« b« Post »an»», fill., hold!, ? 5<», Donnerstag, 24. Juni. In1«rtion«8«bllr: F2t Nelnc Inseinte l«, zn » gellen «l> lr.. ,l«ß«e per »jdria den, Vergrathe Joseph dermal in An- ^ lllilinc; ssill^ Verdienste nn, die Fördernng des Iul^, '^b Hüttenwesens das Ritterkreuz des Franz- ^P^Oldens allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage. ilber ^'"^ ""Mirlicher Artikel der ..Monlags-Revne" Theilen '?? ^'luation lautet in seinen wesentlichsten Taass/ ^"^^u,e die Opposition gelben den Grafen eine mrril.," ^7lse 5"", Ausdruck gelangt, löunte man UrsaH, V ^' Mäßigung derselben constatiereu. Ob die paüei lieat i'>" ^"' Nl'"aste" Fehlern der Verfassnngs-^iandtaae ,1.... !> ^"^^ die Ereignisse im Salzburger Artec, sink . "' eklatanteste, aber nicht der einzige dauernde Vc"' "^ wir es mit den Anzeichen einer 1b,„. s ^ Äesonneuhelt und nrößern Objectioität zu ^ >' Yübeu, lässt sich schwer unterscheiden. Das ist "Ulm gleichgiltig, weil man nach den bisherigen Er-Mnlngeu eiuer solchen Pause leider keiue tiefere Be-°kutung beilegen darf. Nicht als ob es in der Linken ^ Abgeordnetenhauses nicht manche ruhige Elemente «"be, die sich für ihre Person, mit ihrem innern Ich ^ dem allgemeinen Terrorismns bisher nicht fort- k>ßm liehen. Diejenigen, denen die Politik ein ernster, verantwortlicher Beruf und nicht bloß das Mittel zur '"ustgefälligen Reclame für ihre Unsterblichkeit oder M für ihr Geschäft ist, fühlen ganz wohl, dafs die X'sassungspartei sich in einer unhaltbaren Position Nnde. Aber wir täuschen uus nicht. Wir schlagen "M nur die Zahl dieser Männer nicht allzugroß an, u habe,, nicht einmal einen besonderen Enthusiasms für sie. Ja, wenn sie den Muth hätten, ihrem ^rn Ringen Worte zu verleihen, wenn sie imstande c^eu, sich he,,. Fesseln zu entledigen, die die Herrsch-Ne? n m ihren Geist gelegt, wenn nur Ein entschlosse-iek' "" ^ erheben nnd sagen wollte, dass die c>2 ^'t'i der Partei nichts weiter als eine un-dytt'^e Fortsetzung der bisherigen so verhängnis-^/" Fehler sei, nnd dass es einmal an der Zeit U»,k ' ^ ^"l!"i aufzuschlagen, die Wahrheit zn sehen zu ""t ihr und nicht mit falschen Voranssetzungen s^^chnen, — dieser Eine wäre eiu gauzer Maun uud "lbe sich ein Verdienst um das Vaterland. »,,,. Aber ein solcher Messias erschien bisher nicht , " w,e die Verfafsungspartei znr Zeit ansfieht, wnd 3?'' "vch lange vergeblich seiner harren müssen. Die il,^l"e hat noch allemal nnd allezeit das Wort bei Hz 9eflihrl, im kleinen und im großen. Das Nein c>»8 - ^^ '"uncr nnvcrändert schrill aus jedem Votum, sch>, ?"' Tl)at der Verfassungspartci. Es tönt jetzt G'Vetter noch und verletzender in die Politik des sell,/.?' ^"sfk' obwohl es ganz uud gar nicht zu der-bqik p"ssl- Es kommt bald ans Wien, bald aus Linz, ssrw,."ls Prag, bald aus Graz, dass es dem Unein-!le>. r." scheineu soll, dass allüberall, wo Verfassung«. HIy Uestnnte Männer weilen, die nämliche Erkenntnis lich^lMffen habe. Die besser Orientierten wissen frci-^rol s' "^' bi'^' Nein nur das vielfache Echo der ^c>el, '^'^' ^"le sie von einer einzigen Stelle aus-t"o ?' ^ude. wo die Lust am Streite'alles beherrscht, ^kist ^usitiou als eine Vedinanng der eigenen sie s^'i erachtet wird. Die Einzelnen sind, so lange darted l^lMe" "ie jetzt, nichts, die Verfassungs-Tll^tt l^yt in der Opposition gegen den Grafen Welche Tragweite kommt nun dieser Thatsache zu? Vom lnathematischparlamrntarischen Standpunkte wäre die Frage leicht beantwortet. Graf Taaffe gebietet über eine compacte nnd absolut zuverläfsige Ma< jorilät, was man von den verfassungstrcnen Regiernn-gen uud deu glcichgcarleten Mehl heilen niemals sagen konnte; Graf Taaffe ist also nach der rigorosesten parlamentarischen Auffassung der berechtigte Premier. ANein nns genügt diese Beantwortung der Frage nicht, wir gehen weiter nnd untersuchen, ob sein Programm berechtigt nud den Interessrn des Staates dienlich ist. Was Graf Taaffe will, ,st die vorbehaltlose Unter-ordnuug aller österreichischen Völker uud politischen Parteien unter die bestehende Verfassuug, uud wenn die Einstimmigkeit des Jawortes durch die Thatsachen constatiert ist/die im freien Einvernehmen aller Völker allmählich vorznnehmende Modification der Ver-fassnng in dem Sinne, dass die schärfsten Stachel, welche die Staatsgnlndgesetzc in ihrer Theorie uud Praxis gegen einzelne Völker und Parteien gezeigt haben, beseitigt werden. Der erste Theil dieses Programmes ist realisiert, der zweite steht im weiten Felde. Warum? Etwa weil die Verfassuugspartei ihm widerstrebt? Der 20. September I860 und der 12. September 1871 haben den Beweis geliefert, dass dieser Widerstand kein nnbezwinglicher ist. Aber nicht bloß mit dem Staatsstreiche kann man der Verfassnngspartei bei-kommen, ein milderer Belcredi oder Hohcnwart kann auf dem Boden der vorhandenen Gesetze stehen bleiben und mit der jetzigen Wahlordnung noch ganz wohl eine zu deu stärksten Verändernngcn der Verfassung disponierte Zweidrittel-Majorität zuwege bringen, und wenn es jemals geschehen sollte, dass Graf Heinrich Elmn'Martinitz die Zügel der Regierung ergreift, so würden wir dieses Experiment licrleocndigt sechen. Das aber ist der Unterschied zwischen dein Grafen Taaffe nnd den Erfindern der freien Bahn und der Fuuda-mentalartikel, dafs er nicht bloß keinen ungefetzlichen Acb unternimmt, fondcrn dass er seine Hand auch niemals zur Vergewaltigung irgend eines Volkes in Oesterreich, irgend einer berechtigten Partei bieten wird. In ihm lebt die Verfasfnng nicht allein ihrem Buchstaben, sondern anch ihrem Geiste nnd Wesen nach. Sie ist ihm nicht Mittel, sondern Zweck. Sie statuiert die Freiheit und Gleichheit aller und es würde ihm übel anstehen, während er sich bemüht, die Klagen der Czechen zu lindern, die Dentschen zu Recrimina. tionen heransznfordern. Was zur Modificicrung der Verfassung geschehe» kann, muss frei, das heißt auch unter freiwilliger Zustimmung der Deutsche» geschehen, und so lange nicht ein Parlament, das in uubeein-flusster Art entstanden ist uud in welchem alle Völker deu ihnen in der bestehenden Verfassuug zugemessenen Einfluss voll uud ungeschmälert ausübe» köunen, durch eine von allen Seiten kommende Znstimmnng die Staalsgrundgesetze ändert, so lange werden sic vom Grafen Taaffc nicht nnr bis zum letzteu I.Tüpfelchen befolgt werden, fondern in ihm den aufrichtigsten Hüter findeu. Die Linke des Abgeordnetenhauses wird sich vergeblich bemühen, dieses System neben das Sistierungs-patent und neben das Rescript vom 12. September zn stellen, uud es könnte für sie eine beherzigenswerte Lehre sein, dafs die nnabhängigsten nnd freisinnigsten Zeitungen Englands, Frankreichs, Deutschlands und Ungarns in zahlreichen Artikeln sich anf die Seite des Grafen Taaffe gestellt haben. Graf Taaffe hat den festen Boden der Verfassung nnter seinen Füßen. Sie ist seine Schntzwehr gegen die Rechte nicht bloß, sondern auch gegen die Linke, uud den Ruhm kann ihm schon heute' niemand kürzen, dass er nicht das kleinste Recht der Deutschen geschmälert hat, obwol die Ver-fassnngspartei jede Gelegenheit ergriff, um ihn dazu zu provocieren. Die Amnestie-Debatte in der französischen Kammer. Die frauzösischc Deputiertentammer hat in ihrer Abendsitzung vom 21. d. nach einer sensationellen, von Gambetta gehaltenen Rede den Amncstie-Ent-mn,f mit 333 gegen 140Stimmen angenommen. Gam. wla w es in feiner Rede nach, dass die Amnesw keme PoUti der Schwäche, sondern e.ne Poltt.k der Concen-trkmng sei. Man müsse so lange als nwgl.ch vor den Wahlen die Amnestie erlassen, damit die feindlichen Parteien keinen Auhaltspunkt haben. Man müsse auf die Verbrechen der Commune einen Grabstein fetzen und allen sagen: Ein einziges Frankreich, eine einzige Republik. Die Kammer verwarf hierauf das Amen-dement Aarthe (linkes Eentrum), welches die Verbrechen gegen das gemeine Recht von der Amnestie auszuschließen bezweckte, uud beschloss, dass die Rede Gam-bettas iu alleu Gemeinden Frankreichs affichiert werde. Die republikanischen Journale billigen einstimmig die Rede, auch die Journale der Rechten anerkennen das Rednertalent Gambettas. Fast die gesammte Presse sagt, Gambetta werde nun nicht mehr lange die Präsidentschaft zurückweisen können. — Ueber den Verlauf der denkwürdigen Debatte geht der „N. fr. Pr." anf telegraphischem Wege ein sehr ausführlicher SitzungK> bericht zu, dem wir folgendes entnehmen: „Unter allgemeiner Spannung ergreift der Ministerpräsident de Freycinet das Wort. Er sagt, er selbst hätte im Februar nicht vorausgesehen, dass er im Juni die Amnestie verlangen werde, aber die Stunden der Geschichte richten sich nicht nach der Uhr. die nicht geht. Die Thalsachen und die Manifestationen der öffentlichen Meinung haben deu Stundenzeiger vorgerückt. Die Amnestie habe aufgehört, eine Sache der Agitation im Lande zu fein. Die Ordnung sei gesichert, die öffentliche Sicherheit niemals vollständiger gewesen wie jetzt. Die Parteien werden durch die Negierung in Refpect gehalten; 100 Deputierte, die vor vier Monaten gegen die Amnestie gestimmt haben, werden heute für dieselbe stimmen. Wollen Sie, dass wir hartnäckig bleiben gegenüber dem allgemeinen Wunsche des Volkes? Die Macht der Thatsachen ist immer dieselbe geblieben! Es sind Ereignisse eingetreten, welche die Amnestie als das Resultat einer opportunistischen Politik aufnölhigen. Ja wohl! Die Frage ist reif. Die Regierung Hal sich Rechenschaft gelegt über die Wünsche der öffentlichen Meinung uud der Kammermajorität. Es schmerze ihn, sagt Herr Freycinet, dass Mitglieder der Majorität die Amnestie bekämpfen. Diefelben werden fpäter erkennen, dass diese Mahnahme im Interesse des Vaterlandes liege, und die Zaudernden werden den Appell an ihren Patriotismus zu vernehmen haben. Es hängt von ihnen ab, dieser Mahnahme einen versöhnlichen und conservative« Charakter zu geben. Nnn besteigt Cassagnac die Tribüne. Seine Argumente sind schwach, da er aber immer unterbrochen wird, so lässt er sich mit den Unterbrechern in eine Discussion ein, und seine Rede nimmt wieder den gewohnten tnmultuösen Verlauf. Die Rede des Ministers, sagt er, enthalte das Geständnis der Schwäche. Elcmenceau habe einst gesagt: „Die Bewilligung der Amnestie wäre heute ein Zeichen von Stärke. Sie werden sie aber später doch bewilligen müssen, und dann wird dies ein Zeichen von Schwäche sein." Die Negierung trete nicht mehr als die Herrin, sondern als die Dienerin der Majorität auf. Das Ministerium habe keinen Vortheil von Mahnahmen, die ihm aufgezwnngen worden. Wenn der Zeiger der Uhr sich verschoben habe. so müsse die schlechtgehende Uhr zum Uhrmacher kommen. Welches seien denn die Ereignisse, welche die Amnestie nöthig machen? Blanquis Can-didatur könne nicht als Zeichen der Beruhigung betrachtet werden, und was gefchah in Paris? Man wählte den Zuchthäusler Trinquet in den Municipal-rath; das ist das Zeichen der Beruhigung! Trinquet wurde gegen Gambetta gewählt. Cassagnac macht eine Kunstpause. Gambetta ruft, gegen die Rechte ge-weudet: „Nun, so applaudieren Sie doch!" worauf die Rechte iu Beifall ausbricht. Gambetta ersucht den Vicepräsidenten, den Präsidentenstuhl einzunehmen. (Anhaltende Bewegung.) Als Gambetla die Stufen langfam niedersteigt, erhebt sich ei» dreifacher Bei-fallsdonner. Gambetta nimmt seinen Platz in der drit» ten Bank ein. Von diesem Augenblicke an wird Cassagnac noch provocierender, und der Vicefträsident Bethmont ist gezwungen, ihn wiederholt zu unterbrechen. Cassagnac spricht weiter: „Gambetta will die Amnestie! Warnm? Weil die Wahlen vor der Thür stehen; das größte Verbrechen der Wllt ist die Commune." Maillefeu: „Und der 2. Dezember!" Cassagnac: „Durch den iiten Dezember sind 500, durch die Commune 30,000 Men» fchen umgekommen." Naqnet: „Der 2. Dezember hat Frankreich gemordet." Cassagnac: „Der 4. September hat Frankreich vergewaltigt." (Rufe: „Zur Ordnung l") 12NN Vicepräsident Vethmont: „Der Ausruf Naquets ist bloß eine Uebertreibung des Sinnes eines von der Nationalversammlung abgegebenen Votums." Cassagnac (höhnisch): „Mau will am 14.Juli bei dem National-fcstc allgemeine Freude haben, deshalb ruft man die Petroleurs, um die Illumination zu vermehren." Maillefeu (von der äußersten Linken) uuterbricht Cassagnac. Dieser ruft ihm zu: „Sie sollten lieber schweigen, Sie haben besser gethan, als Sie dem Empire dienten!" Maillefeu (schreiend): „Ich habe niemals dem Empire gedient und betrachte es als Beleidigung, mir Dinge zuzumuthen, die ich nicht gethan habe!" Cassagnac (herausfordernd): „Sie sollen morgen meine Antwort haben." Unter neuem Lärm über die Herausforderung von der Tribüne machte Cassagnac Herrn Gambetta Platz. Was sich nun ereignete, als Gambetta die Tribüne bestiegen hatte, ist unbeschreiblich. Er begann mit tiefer, ruhiger Stimme, jedes Wort schwer betonend. Bald jedoch folgten gewaltige Ausbrüche, die im Hause eine wahre Frenesie hervorriefen. Gambetta begleitete seine Rede mit den stärksten Gesten. Er zitterte vor Erregung, uud weun das Haus unwillkürlich in donnernden Applaus ausbrach, auf den Gal-lerieu alles sich erhob uud vou allen Seiten die Diener uud Beamten des Hauses herbeiliefe»«, da steigerte sich seine Rede zu e>ner unwiderstehlichen Macht. Nichts kann effectvoller gedacht werden, als der Schluss seiner Rede. Als er geendet, umringte ihn alles. Man drückte ihm die Hände, überhäufte ihn geradezu mit Zärtlichkeiten. Die Deputierten versicher« ten, Gambetta habe nie so gesprochen, und waren seine Zuhörer niemals so ergriffen. Gambetta ist aber auch in der That in der Kammer als Redner ohnegleichen. Gambetta beginnt, indem er erklärt, er folge einem Gebote der Pflicht, indem er an der Discussion theilnehme. Die Amnestie sei nicht das Werk Einzelner, die Regierung erachte sie als eine Nothwendigkeit nicht wegen der Meinung irgeud eiues Mannes, sondern weil sie dem Wunsche der Majorität entsprechen will. Ich stehe nicht höher über der Regierung als Cassa» gnac, aber ich bin auf meinem Platz?. Ich wnrde auf meinen Posten erhoben durch das Vertraue» der Majorität der Kammer. In dem Momente, wo eine so bedeutungsvolle Staatsmaßregel ergriffen wird, wäre es ein Act des Egoismus und der Gleichgiltigkeil, nicht auf sich zu nehmen seinen Theil der Verantwortlichkeit (anhaltende Acclamation); wenn die gestrige Wahl einen noch mehr accentuierten Charakter gehabt hätte, dürfte sie doch die Gewährung der Amnestie nicht verhindern. Ich weiß und höre es alle Tage. Die inverfen und cynischen Recriminationen über deu Bürgerkrieg können nur durch die vollständige Amnestie beseitigt werden. Sie können nicht von Quartier zu Quartier gehen, um den verwirrten Köpfen die Wahrheit zu predigen, und Sie wollen, dass ich schweige, dass ich nicht meinen Freunden sage, die an der Gewalt der Regierung sind, hier ist eine höhere Staats-ralson, ein höheres Interesse im Spiele? Im Lande des 8uÜ'r9,ß6 uiüv6i'86i gibt es einen Moment, in dein man einen Schleier werfen muss über alle Verbrechen uud Schlechtigkeiten und über alle begangenen Ausschreitungen. Sie sagen, die Regierung sei eine Regierung der Capitulation und der Schwäche! Ah! Sehen Sie nicht mit dem klaren Blick eines Feindes, dass es vielmehr die Politik der Concentration ist? Wer begreift nicht, dass diese Maßregel noch vor den Wahlen erfolgen musste?' Und warum? (Zur Rechten gewendet:) Um Sie zu verhindern, die Amnestiefrage auszubeuteu. Wenn die Amnestie bis zu den Wahlen verschoben werden sollte, so würde man sie als ein Wahlagitationsmittel betrachten. Die wunderbare Ruhe von Paris macht alle düsteren Prophezeiungen zu-schänden. Wir haben auch Gegner in dieser Frage, die unsere Dankbarkeit verdienen. Ich weiß, was in^ den Tagen der Gefahr die gemäßigte Partei für die Republik gethan, und ich erinnere mich an Choiseuls Ausruf: „Wir haben gemeinsam die Republik begründet, vergessen wir das nicht." Sie zu verleugnen, wäre undankbar. Mit ihrer Hilfe vermochten wir durch zehn Jahre ein schreckliches Dcfilc zu passieren, und deshalb sind wir heute gekommen, um diese tapferen Freunde nm ihre Unterstütznng zu bitteu. O, entzweien wir uns nicht, namentlich bei einem Acte der Versöhn nung und Vergebung; bleiben Sie bei uns! Vambetta fuhr fort: Es ist eine Ehre für die Regierung, an deren Seite ich stehe, dass sie den compromittierten Franzosen ihren heimatlichen Boden wiedergeben kann; sie kann stolz sagen: Ich habe die Ordnung in meiner Hand, ich berge den Schatz der Nationalehre, habt Vertrauen, folget mir! Sie hat das Recht, so zu sprechen. Wollten Sie eines Tages die Amnestie gewähren? Die Antwort lautet: Ja! Ich kenne keinen unter Ihnen, welcher rufen würde: Niemals! Es gibt unter Ihnen keinen Vertreter einer unversöhnlichen Politik. Ist der jetzige Moment günstig für eine Amnestie? Darauf antwortet mau: Nein! Und wenn man nach den Motiven dieser Ablehnung verlangt, so erhält man zur Antwort: Weil jetzt das Land sie verlangt. Ich weiß, Frankreich hat keine Leidenschaft, keine Begeisterung für die Amnestie, es verabscheut die Helden der Verbrechen, und wenn es nur gelten würde, ein Urtheil zu sprechen, würde es mit unauslöschlichen Lettern eingegraben werden. Aber zugleich empfindet Frankreich eine verzweifelte Müdigkeit, täglich den Kampf und das Verlangen nach der Amnestie zu hören. Und Frankreich schreit: Wann werdet ihr mich befreien von den Fetzen des Bürgerkrieges, die ich nachschleppen muss? Wo bleibt die Wohlthat des verlängerten Widerstandes? Unsere Republik ist eiu Regime der Demokratie, aber zugleich der stärkste Schutz gegen die Demagogie, weil sie nicht kälnpft im Namen eines Hauses oder einer Familie, sondern im Namen des Gesetzes. Vor Monaten war Europa beuuruhigt über diese Maßregel. Frankreich ist keine Insularmacht; es ist zwischen vielhuudert-jährige und hochangesehene Monarchien gestellt nud muss deshalb deren Empfindlichkeit schollen. Der republikanische Patriotismus setzt vierzig Millionen Menschen nnter dem Einflüsse der öffentlichen Meinung allein m Bewegung. Man muss sehen, was die übrigen Staaten dazu sagen. Man hat bereits im Auslande Vertrauen zu Ihrer moralischen Macht, zn Ihrer politischen Stabilität, wie man es einst zu Ihrem beweglichen und unbeweglichen Vermögen hatte. Das versichere ich vor meinem Vaterlande, vor Europa: Sie können die Amnestie gewähren; Europa erschrickt nicht mehr darüber. Gambetta, zur Rechteu gewendet, fährt fort: Ja! Ich gebe diese Erklärung aufrichtig, frei uud verbürge mich mit meinem persönlichen Charakter und als Mandatar des Volkes. Ich vertrete seit Jahren einen demokratischen Bezirk, er ist viel verleumdet und schlecht beurtheilt wordeu; man kann mir, seinem ältesten Streiter, nicht nachsagen, dass ich seine Schwächen und Vorurtheile nähre. Ich sage, sie haben gestern einen Fehler begangen; Trinquets Wahl ist das letzte Manöver einer Partei, der man die Waffe aus der Hand reißen muss. Können Sie es verhindern, dass in dem Bezirke, wo sein Weib, seine Kinder täglich um die Rückkehr des Gatteu und Vaters bitten, sich für ihn viele Stimmen finden? Nein, diese kleine Angelegenheit kaun keine Waffe gegen die Amnestie sein. Mit Recht wurde gesagt, der 14. Juli werde ein Natioualfest sein, wobei die Armee zum erstenmale als legitimes Organ der Nation sich der Regiernngs-gewalt gegenüber befinden wird, um die leider so verabscheuten, verlassenen Fahnen wieder zu empfangen. Gambetta erhebt nun die Hand, und mit einer wahren Donnerstimme ruft er unter allgemeiner gespannter Erwartung: „Ja! Es ist nothwendig, dass an diesem Tage vor dem hoffnungsvollen Valerlande das Buch der letzten zehn Jahre geschlossen werde, in OegenwaN der Vertreter der Nation und der Armee, dieser höchsteil Hoffnung und diesem vornehmsten Gedanken des Voltes, wie der große Poet, der die Amnestie zuerst auf die Tribüne gebracht, sie genannt hat. Es ist nothwendig, dass Sie Vergessen breiten über alle Verbrechen der Commune, und dass Sie allen sagen: Jenen, deren Abwesenheit wir oft beklagen, und jenen, von denen wir mit Bedauern Zwietracht und Widerspruch erfahren müssen: Es gibt nur ein Frankreich! ! Es gibt nur eine Republik!" (Dreifache langauhal» ttnde Beifallssalve. Lärm im ganzen Hanse nnd auf den Gallerien große Bewegung.) Es will noch La» röche-Ioubert sprechen, es erhebt sich aber ein so betäubendes Schlussrufen und Lärmen mit deu Pult. i decken, dass der Redner, wie lange er auch wartet, nicht zu Worte kommt. Der einzige Artikel der Amnestievorlage wird ! hierauf mit 333 gegen 140 Stimmen angenommen. Marcel Bart he will, die gemeinen Verbrecher sollen von der Amnestie ausgeschlossen sein; sein Freund, General Clement Thomas, sei ermordet worden. Er könne nicht glauben, dass Mörder wieder politische Rechte erhalten können. Der Iustizminister Cazot spricht sich jedoch gegen dieses Amendemcnt aus. Dasselbe wird verworfen, worauf die Kammer anf Levies Antrag beschließt, dass Gambettas Rede in allen Gemeinden Frankreichs durch Maueranschlag veröffentlicht werde. Hagesnemgkeiten. — (Eine interessante Entscheidung des obersten Gerichtshofes.) Eine achtzigjährige Großmutter und ihre unuerheiratete Enkelin waren angeklagt, das neugeborene Kind der letzteren durch Verlegung der Athimmgswege cinverständlich ermordet zu haben. Den Geschwornen wurden bezüglich beider Angeklagten je zwei Fragen vorgelegt: eine Hauptfrage anf unmittelbare, Tüdtnng „nd eine Eventualfrage auf Beihilfe ohne Handanlegung bei Verübung der That. Die Geschwornen verneinten beide Hauptfragen, bejahten da» gegen beide Eventualsragen. Aus dieser Antwort war zu entnehmen, dass sie zwar überzeugt waren, es habe eine der beiden Angeklagten das Kind getödtet »nd die andere dazu mitgewirkt, dass sie aber nicht Gewissheit darüber erlangten, wer von beiden die Hauptthat verübt habe. Sie legten daher mit Necht ihrem Ausspruche bezüglich jeder derselben nur die nnzweifelhast vorhandene Schuld zu« gründe. Ungeachtet dieses Wahrspruches nun erkannte der Schwurgerichtshof Rovigno, vor dem die Sache ver-' handelt wurde, die Enkelin des Verbrechens des Kindes- mordes und die Großmutter der Mitschuld am Mrde für schuldig und verurtheilte beide zu je sechs Iah"' schweren und verschärften Kerkers, wobei der Gerichts Hof hinsichtlich der ersteren, der Mutter des Km"", von der Ansicht ausgieng, dass es am Verbrechen °e» Kindesmordes eine Mitschuld uicht gebe. wei! dicp Verbrechen nur von der Mutter verübt werden löM — die Mitschuld aber einen Hauptthäter voraM^ daher die Bezeichnung der Mitschuld für diese AngellM entfallen müsse. Der Vertheidiger ergriff die NichtiM«' beschwerde. weil er meinte, dass die Angeklagte a Grund der Verneinnug der ersten Frage des genaiM» Verbrechens nichtschuldig zu sprechen war. .. Bei der hierüber in Wien abgehaltenen llW' tionsverhandlnng. bei welcher für die General-Procura Dr. Glaser, für die Angeklagte Dr. MÜla»'" eintraten, gab der Cassatioushuf der eingelegten WM leitsbeschwerde theilweise statt, behob das Urtheil ^ Schwurgerichtshofes im Ausspruche über Schuld "^ Strafe der Nichtigkeitswerberin und verurtheilte!«/ Siunc der ß8 ^ und 134 St. G. wegen Mitschuld ^ Morde ihres neugeborenen unehelichen Kindes, !^! iu Anbetracht der persönlichen Beziehungen der «'9 klagten nach tz 13!) St. G.. unter gleichzeitiger AM dung des tz 338 St. P. O. zu fünf Jahren M^ alle drei Monate durch einen Fasttag verschärften ^" ^ In den Gründen des Erkenntnisses, welche sich "°. kommen deu Ausführungen des General-Pricum" Dr. Glaser anschließen, erklärt der Cassations ^ suwol der Schwurgerichtshof als die VertheidigM'g .^ dem Wahrspruche zu irrigen Schlüssen gelangt feie''' , angeklagte Mutter war weder des Kindesmordes M^ noch aber, wie die Vertheidigung meint, freizuspreche"' ^ ist unrichtig, dass es keine Mitschuld am KiudM^ gebe. Wenn ein Dritter, außel- der Mutter. ^ ' ^ geborene Kind der letztereil absichtlich lödtet. so "^ er eineil Mord nach den allgemeinen Bestimm»«^ Strafgesetzes. Leistet die Mutter dazu Hilfe, s".'^ sie juristisch als Mitschuldige am Morde nach 83 '', und 137 St. G, zu behandeln. Allein dies ""^^,,» Willen des Gesetzes entschieden widerspiechen- ^ gewiss vergeht sich die Mutter, die ihr nellgew^ Kind mit eigenen Händen tödtet, schwerer, als ^^.^ welche hiezu nur Beihilfe leistet. Da nun das ^> die Mutter, welche ihr Kind bei der Geburl t"^ wegen deren eigenthümlicher Lage milder behandelt, einen andern Mörder, so wäre es widersinnig, s , M ger zu strafen, wenn sie. wie der Wahrspruch besaA >^ das mindere Delict — Beihilfe zum Morde ihres ^, — begangen hat. Die Angeklagte war demnach' ,< ihr die, persünlichen Umstände auch als Mitschuldig^ statten kommen, nach der milderen Gesetzesstellc, "^. ,^ nach § 139, und zwar mit Bezug auf § 5) A. ^' behandeln. Locales. ^ Dreihundertjährige Jubiläumsfeier des 6taa Moutanwcrtes Idria. (Originalbcrichl dcr „Laibachcr Zcitmlli")- Zweiter ^efttan. ^ Idria, 22 I^z Die Besorgnis des Vorabends bezil'M g„l heutigen Wetters hat sich leider erfüllt, '"^'^ Morgen der Regen uuaufhörlich in Ströme» ,, menge aus der Stadt und Umgebung zusanu"^!^, den. Um 9 Uhr morgens bildete sich ein laic's Hl, lier der Bergleute, meist in ihrer schmucken ^ ^, und Mar von der Kirche bis zum Schlosse Geww ^,-Um halb 10 Uhr kamen Se. Excellenz der W Ackerwlminister Graf Falkenhayn in M'' hes oes Herrn Landespräsidenten Win kl er "" d»' Ministelialsecretärs Baron Trantenberg hier a»'. ^ weiterem Gefolge die Herren: Landeshaupt!""' Dl. Ritter v. Kalteneggcr mit den LandesausschlM^le" v. Schrey nnd Dr. Voönjak, die Landtagsabge"l ^c Ritlcr v. Gariboldi nnd Pfeifer, der Vu'ebiirger' '^ Leopold Bürger von Laibach, Regiernilgsrath".^ dung, Bezirkshauplmann Mahkot,' Landesforjw'^ Goll, Handelskammerpräsident Dreo, Landesge"v"^,ii-Commandant Rittmeister Gramposchitsch und v^e ^« ten des Landes und benachbarter Provinzen, ve> aus den Reihen der Forstdirectiou in Gb'rz- ,° >i>o Der Herr Minister fuhr direct ins S^'^ er voil der dort «n pioino Mi'llZL befindlicy ^n des hohen Gastes harrenden Beamtenschaft. "'' bc-Spitze sich der Herr Oberbergralh M. L'p"' I'" fand, erwartet und ehlfnrchtsvoll begrüßt wm '^c Schlosshofe waren ein Zug der Forstleute "'^h,,e Fahne, ein zahlreiches Veteranencorps wit der "^t/ und die Werksmnsif, gleichfalls mit ihrer F"" ^ gestellt. Die Knappen der Vergmusil in kleide und mit wollenen rothen Federn a»f chw sahen recht nett aus. ^,.. ^r "". Um 10 Uhr erschienen der Herr MlN'^^c" der Herr Landesfträsident an der Spitze ?"^lte"! und Festgäste im Schlosshofe, wo Graf lf „,,tc hayn die Reihe der dort aufgestellten Coip» ^ den Klängen der Volkshymne abschrltt u"0 " ,^M düngen der Commandanten entgegennahm. "" 12N1 °"auf formte sich der Festzug nach der Kirche: Voran ^ "erksmusik. dieser folgte das Forstpersonale, hinter Mem prächtig aussehenden Corps schritt der Herr AWer mit dem Herrn Landespräsidenten, dem Herrn "oervergrath und dem Herrn Landeshauptmann mit "en «andesausschüssen. dann folgte ein langer Zug der " Weamten und Festgäste, und schließlich das Vete-'«nencvlps mit seiner Fahne. Vor der Schule waren M'engeschnulckte Mädchen aufgestellt, was einen rei- >oen Anblick gewährte. An der Kirchenpforte erwar-^ d'e Geistlichkeit in vollem Ornate den Herrn "Mister und die Festgäste, worauf das Hochamt begann, vn. glücklicherweise hatte sich der Regen gerade kurz t.ä AU'"" des Festzuges gelegt, so dass die Acha-'Us-Procession, auf die sich der Idrianer Knappe das «"''je Jahr hindurch freut und die heuer mit beson- rem Olanze vor sich gehen sollte, denn doch statt-^e» tonnte, wenngleich zeitweilig einfallende Regen-»F den sonst so malerischen Effect dieser schönen Fllchen und auch historisch interessanten Feier erhcb-^ Ichädigtcn. Die Achatius-Proccssion wurde bekannt-.,") zur Erinnerung an die Wiedcrauffinduug des ver-Men Silberqucl'ls am 22. Juni 1508 über Frau "Ulerz Verwendung beim Papste von diesem bewilligt g? wn-o seit dieser Zeit alljährlich am 22. Juni ab- c>», ^^ ^ Evangelien wurden am Barbaraschachte, z>, sheresienschachte, am Antonistollen und bei der Ge>. ,"" ^'' brücke gelesen. Pöllerschüsse und eine "leraldecharge des forstamtlichen Corps signalisierten l, öM'elcheu und auf allen Wegen und Stegen sich G ""drängenden Menge den feierlichen Moment des d^"s' währeiid ein Sängcrchur und die Werksmusik W,>"'"!lk"lischcn Theil der Feier, und zwar in ganz linger Weise besorgten. Nach dem letzten Euange-lm.n! ^^ b^r Zug in die Kirche zurück, wo sich ein den;w ^ Malier von weißgekleideten, blumenst>ellen-l„ "adchcn g^ildct hatte, das der Zug durchschritt, "na, deiu Schlusssegen iu das Schloss zurückzukehren. ^ um 12 Uhr beganu die Voistellung beim Minister eili?!'"UKsaale des Gcwerkeuschlosses. Es wurden dem-Wer K "^ ^" Oberbergrath Lipold die Beamten des Haste ^ ^^rkörper der Werksschule, die fremden Herrn!> Vertreter von Coiporationen; durch den ^eai..,-^"^deuten die anwesenden Beamten der hüumm'^' ?ks Bezirksgerichtes; durch dcu Landes-nctcu d «. Landesansschnsse und Landtagsabgcord-meister ? H""bclska1umcrpräsidcnt und der Vicebürger-au viele ?.' ^?ach vorgestellt. Sc. Excellenz richtete anderein ^/ ^^cstellten das Wort und sprach unter von Laibach das Be- zu v?,-..«,, ^^ es ihm nicht möglich war, in Laibach r8 w? "' Wora.lf Herr Bürger erwiderte, er hoffe, bll^« sich doch einmal auch zu einen, Besuche Lai-" m enthielten die Namen der bisherigen, seit dir... "" kaiserlichen Dienste gestandenen 28 Werks. 9.. "uren und Aerahauptlcutc. darunter schlangen stch ""Mirlanden mit dem alchemlstischen Zeichen des> Quecksilbers, und an den Fcnsterbrüstungen waren Erzstufen aufgeschichtet. Die beiden Eingangsthore, mit Laubgewinden umgeben, imitierten Stolleneingäna/, ganz fachmännisch aus den Grubenstempeln gezimmert. An der Wand darüber stand mit Bezug auf den Fest« anlass das Rechnenexempel 1880—1580--300. An der in Hufcifenform aufgestellten, reich gedeckten und von der renommierten Restaurateurin Frau Schunko aus Laibach besorgten Tafel waren 82 Gedecke serviert. Den Ehrenplatz der Tafel nahm Se. Excellenz der Herr Ackerbauminister Graf Falkenhayn ein, zu feinen Seiten der Herr Landespräsident Winkler und der Herr Landeshauptmann Ritter v. Kaltenegger, neben diesen der Dechant Kogej von Idria und der Berg» hauplmann Kriebauer aus Klagenfurt, gegeuüber Hofrath Friese, zu seinen Seiten die beiden heute durch die Allerhöchste Gnade ausgezeichneten Herren: Hofrath Lipold nnd Bergrath Czermak, dann folgten die übrigen Festgäste und Theilnehmer, darnnter auch zwei Vertreter der Bergarbeiter. Das Menu war reichhaltig und entsprach selbst den gespanntesten Anforderungen. Nach dem vierten Gange erhob sich Landeshauptmann v. Kalten eg ger nnd brachte nach einer geschichtlichen Skizze der Entwicklung des Montanwerkes ein Hoch ans anf Se. Majestät den Kaiser, in welches die Versammlung stürmisch einstimmte; die außerhalb des Saales die Tafelmusik besorgende Werkskapelle intonierte die Volkshymne, die, sowie der Toast selbst, stehend angehört wurde, und Pöllerschüsse signalisierten der Bevölkerung den feierlichen Moment. Unter allgemeiner Spannung erhob sich sodann Se. Excellenz Graf Falkenhayn zu folgenden: Toaste: „Ich bringe das Glas dem Lande Kram, dem Gedeihen, der Blüte desselben, seiner altbewährten Liebe und Treue für Kaifer und Reich. Nur wenige Länder können sich so frühen Zusammenhanges mit den Stammläudern unseres Reiches rühmen, wie gerade Kram; nur Oesterreich ob uud unter der Enns und die Mark Stcyer waren in der Hand der Baben-bcrger vereint, als der Vorletzte dieses gewaltigen Geschlechtes, Leopold der Glorreiche, auch in Kram Fuß fasste, indem er größeren Besitz hier erwarb; drei Jahre später, 1232. nahm Friedrich der Streitbare den Titel eines „Herrn von Kram" an; als später dieser Letzte der Vabenberger den Heldentod gestorben war, folgte eine Zeit der Wirren und des Ringens, bis endlich im Jahre 1282 Kaiser Rudolf von Habsbnrg, der große Ahn unserer erlauchten Dynastie, das Erbe der Babenberger seinen Söh. neu Albrecht und Rudolf übertrug. Seither ist aus dem kleinen Anfange unser heutiges schönes Oesterreich ge. worden; eine kurze Spanne Zeit fehlt nur noch, und sechs Jahrhunderte sind verflossen — Jahrhunderte, iu denen Krain oftmals harte Prüfung überstand. — „Doch, ob anch wiederholt der Türkei: verheerende Züge durch das Laud jagten, ob auch der große Eroberer der neueren Zeit selbst die Hand darauf legte, immer wieder fügte Kram neue Steiue, neue Perlen in den goldenen Neif, welcher, das Sinnbild der innigen Verbindung aller Länder, unseres geliebten Kaisers Haupt schmückt; Steine, die funkeln, wie die Thaten der Helden, welche oiefem Lande entsprossen; Perlen, welche mit ihrem unvergleichlich milden Glänze Zeuguis geben von dem Edelsinne und der Vürger-tugeud der Söhne Krams. „Und so mögen unter Gottes Schutz wieder Jahrhunderte über dies schöne Laud uud sein braves Volk dahinfließen. Jahrhunderte des Schaffens und Gedeihens der Güter des Friedens, Iahrunderte der alterprobteu Liebe und Treue für Kaiser und Reich. „Daranf, geehrte Herren, fordere ich Sie auf, Ihr Glas zu leereu mit dem Rufe: Glückauf, Kram! Glückauf!" Die Rede des Ministers wurde mit größtem Beifalle aufgenommen. Herr Landespräsident Winkler brachte sodann in slovemscher Sprache folgenden Trinksftruch auf das Bergwerk Idria uud sciue braven und tüchtigen Arbeiter aus. der mit lauten Hoch- und Hivio-Rufen erwidert wurde: „Meiue Herren! Heute präsentiert sich uns Idria im Festgewande. Dasselbe freut sich, indem es zurückblickt in die vergangenen Zeiteu, nnd es jubelt, indem es im Geiste übersieht die mühevolle, aber ersprießliche Arbeit, welche seine Söhne, diese wackeren Männer des Landes Kram, thätig durch drei Jahrhunderte, im engereu Verba«,de mit dem Staate vollbracht haben, indem sie unerschrocken tief unter der Erde die Schätze der Natur aufsuchten uud muthig zutage förderten, zum Vortheile unseres Vaterlandes Oesterreich. Möge Gott noch fcruer ihre Bemühungen segnen und jede Gefahr von ihnen abwenden, damit sie mit Ueberwindung aller Hindernisse ihre Arbeit fortsetzen können; mögen sich ihren Nachkommen im Schoße der Erde neue reiche Aderu edleu Erzes noch in späten Jahrhunderten eröffnen, damit ihnen das Glück zutheil werde.uoch öfter ciu Fest zu feiern, wie es heute Idria frohlockend begeht. Meine Herren, lasseu Sie uns den Becher erheben und leeren anf das Gedeihen des Werkes Idria. Es lebe die Bergknappschaft!" Der Bürgermeister von Idna. Herr Stranetzky, toastete in deutscher und slovenischer Sprache auf , Oesterreich, was von der Versammlung mit den laute« sten Zurufen begrüßt wurde. Hierauf erhob sich Herr Hofrath Lipold und sprach etwa Folgendes: „Das heutige Fest ist, wie schon der geehrte Vorredner Herr Landeshauptmann v. Kaltenegger mit beredten Worten ausgesprochen hat, zunächst ein Kaiserfest. Aber es ist auch zugleich ein Beamtenfest (Beifall), denn der Tüchtigkeit, der wissenschaftlichen und prattifchen Ausbildung der Beamten ist es zu danken, dass das Werk sich nicht bloß erhalten, sondern sich zu einem der einträglichsten Staatswerte gestaltet hat. Ich bitte, diesen Ausspruch nicht als Selbstlob aufzufassen, sondern nur als den Ausdruck jenes Selbstbewusstseins, ohne welches der Beamte nicht wert ist. unter dem milden Scepter des Hauses Habsburg zu dienen. (Bravo.) Dieses Bewusstsein ist aber auch ein gerechtfertigtes, denn die Söhne aller Länder sind dem Wahlspruche unseres erhabenen Monarchen entsprechend bemüht gewesen, ihre Kenntnisse dafür einzusetzen, das berühmte Werk zu erhalten und vorwäns und znr Blüte zu bringen. Dass dies jedoch erreicht wurde, ist nur möglich gewesen durch die gleichzeitige Unterstützung von oben. Letzteres war allerdings nicht immer der Fall. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts ist eine Stagnation des Montanwesens eingetreten, und so ist auch unser Werk herabgegangen. Seit aber ich durch die Gnade Seiner Majestät an die Spitze des Werks berufen wurde, ist dies anders geworden. Ich habe das Glück gehabt, Beamte znr Seite zu haben, die durch gediegene Kenntnis und wissenschaftliche Bildung mich aufs kräftigste nnlerstützt haben, Ihnen verdanke ich den Aufschwung des Werkes einerseits. „Aber ich habe auch das Glück gehabt, Anreguug und Unterstützung vou obeu zu finden. Nur dadurch wurde es möglich, das Werk Idria auf jene Stufe zu bringen, die fcine Erträgnisse bis zur Höhe einer Million steigerten, und monumentale Bauten, wie das herrliche Schulgebäude, innerhalb dessen die heutige Versamm» lung tafelt, ins Leben zu rufen nnd welches, wie das Schloss Gewerkenegg vou der Thalkraft unserer Vorfahren vor 300 Jahren, nach Jahrhunderten noch Zeug« nis gibt und auch zeugen wird für die Thatkraft und Energie unseres Jahrhunderts. (Beifall.) Mit dankbarem Herzen weise ich in dieser Hinsicht auf die gewesenen Minister: Ärestel, Freiherrn v. Holzgethan. Freihcrrn v. Pretis. Ritter v. Chlumetzky und Grafen Mannsfcld, auf den Generalinspector Freih. v. Beust und die Herren Referenten Freiherrn v. Hiegenau, Mi-nisterialrath N. v. Heger uud den anwesenden Herrn Hofrath R. v. Friese. , „Aber auch der heute anwesende Herr Ackerbau- minister Graf Falkenhayn schenkte dem Montanwerk«' die wohlwollendste Aufmerksamkeit. Se. Excellenz haben jederzeit, und insbesondere heute durch das Erscheinen beim Feste, warmes Interesse für das Werk au deu Tag gelegt und waren stets bereit, selbst die weittragendsten Anträge, die das Wohl desselben bezweckten, zu nnterstützcn. Se. Excellenz anerkannten und belohnten die Verdienste der Beamten nnd er-muthigten dieselbeu hieourch zu weiterer Anstrengung ihrer Kräfte, ebenso nahmen Se. Excellenz die Berg-directwu gegen ungerechtfertigte Angriffe hochherzig in Schntz (stürmische, jubelnde Unterbrechung, langanhaltender Beifall) nnd haben durch ihre unermüdliche Fürforge für die Arbeiter gezeigt, dafs sie ein warmes Herz für das Wohl derselben haben. (Minutenlanger Beifall, Hochrufe und Händeklatschen.) Ich fühle mich daher glücklich, heute dem Herrn Minister den herzlichsten Dank anssprechrn zu können und die Anwesenden zu bitten, mit mir das Glas zu erheben auf das Wohl Sr. Excellenz des Herrn Ackerbauminister« Grafen Falkenhayn." Dieser Rede des Herrn Hofrathes folgte stürmischer Beifall mit nicht enden wollenden Hoch- und Glückauf-Rufen. Nach ihm sprach Landesausschuss Dr. Vosnjak in slovenischer Sprache folgenden Toast: „Se. Excellenz der Herr Ackerbauminister hat soeben die altbewährte Loyalität Krams und seiner Bevölkerung rühmend hervorgehoben. Historisch ist in der That die Treue und Anhänglichkeit, mit der Kram durch alle Jahrhunderte hindurch treu und fest znm Reiche und zur Allerhöchsten Dynastie gestanden, jederzeit zu jedem Opfer an Gut nnd Blut freudig bereit; historisch ist jedoch auch die Huld und väterliche Fürsorge, deren sich Kram von der Allerhöchsten Dynastie immer erfreut hat. Bei den leider zahlreichen Elcmentar-uufällen, welche unser Land heimsuchen, ist es die milde Hand Sr. Majestät, welche durch wahrhaft kaiserliche Spenden die Thränen der Unglücklichen trocknet und Trost und Freude iu die Hütte so mancher mit Noth ringenden Familie trägt. Auch die Arbeiter-brvölkeruug der Bcrgstadt Idria hat beute einen solchen Act kaiserlichen Wohlwollens in seinen Annalen zu verzeichnen. „Als ein besonderes Zeichen der kaiserlichen Gnade hat es jedoch ganz Kram empfunden, dass an die Spitze der Landesverwalluug eiu Mann berufen wnrde der, selbst aus dem Volke he, vorgegangen, die Bedürfnisse desselben aus eigener Erfahrung kennt, der nicht nur die für eine so wichtige Stellung erforderlichen Kenntnisse vollauf besitzt, sondern auch den Willen und die 12N2 Kraft hat, dieselben zum Nutzen des Landes und seiner Bevölkerung zu verwerten. Wenn wir in Sr, Excellenz, dem hochgebornen Herrn Minister herzlich ein Mitglied der Negierung begrüßen, welche es sich zur Aufgabe gestellt hat, auf dem Boden der Verfassung alle Völker Oesterreichs durch die Gewährung der ihnen durch die Verfassung zustehenden Rechte beruhigend und versöhnend zuin einträchtigen Zusammenwirken sür die höchsten Zwecke des Reiches und seiner Völker zu verl-inigen, so begrüßen wir in unserm Herrn Landes-präsidenlen den Stellvertreter der Krone, der diesem schönen Ziele, entsprechend den Intentionen der Dynastie und der Regierung^ in unserm engern Vaterlande mit glücklichem Erfolge zustrebt. Seine umfassende Kenntnis auf dem weiten Gebiete der Administration und Justiz, seine unermüdliche Arbeitslust und sein uner« schütterliches Gefühl für Recht und Gerechtigkeit berechtigen uns zu der Hoffnung, dass Krain unter seiner Leitung einer hoffnungsreichen Zukunft entgegengeht. Hoch unser Herr Üandespräside nt!" (Schluss folgt.) — (Graf Falken h ayn.) Se. Exc. der Herr Ackerbaumimster Graf Faltenhavn hat auf seiner Fahrt von Wien zum Idricmer Inbiläumsfeste am Montag Nachmittag zu kurzem Aufenthalte in Cilli Station ge« macht. Vom Bahnhöfe, wo er durch den Bürgermeister» Stellvertreter Dr. Higersfterger, den Bezirkscommissär v. Gariboldi und den Oberhüttenverwalter v. Brunner begrüßt wurde, fuhr der Herr Minister direct nach der ärarischen Zinkhütte. Er inspicierte dieselbe längere Zeit und setzte mit dem Nachteilzuge die Weiterreise nach Idria fort. — (Der Toast des Landespräsidenten.) Aus Idria wnrde der „N. fr. Pr." und noch einigen anderen Wiener Blättern nahezu gleichlautend telegra« phiert. dass anlässlich des 3(10jährigen Jubiläums der Herr Landespräsident Winkler seinen Trinkspruch ^uf das Gedeihen des Wertes Ioria „zur allgemeinen Ueberrasch un g in slove nischer Sprache" aus» gebracht habe. Wer eigentlich hievon außer den oder vielleicht richtiger dem Berichterstatter der erwähnten Blätter überrascht gewesen, ist uns nicht bekannt. Dass der Landespräsident, nachdem unmittelbar vor ihm der Landeshauptmann sowie der Ackerbauminister ihrerseits bei dem Bankette die Toaste in deutscher Sprache gebracht hatten, sich veranlasst sah — mit Rücksicht da-ranf, dass das Fest in einer sloven ischen Stadt eines grühtentheils von Slovenen bewohnten Landes begangen wurde, — seinen Trinkspruch in slovcnische Worte einznkleiden, das findet jeder vernünftige Mensch ebenso natürlich und selbstverständlich als taktvoll. Wir möchten dem Herrn Berichterstatter — der ganz eigene und sonderbare Begriffe von der Gleich« berechtigung der Nationalitäten in Oesterreich zu haben scheint — und seinen allfälligen Gesinnungsgenossen den Wohlgemeinten Rath ertheilen, sich zu beruhigen; sie werden sicher, wie sehr sie sich auch abmühen mögen, aus Oesterreich doch nicht etwas anderes machen, als was es ist. — (Gartenfest zu Gunsten der Unter-trainer.) Bei dem von der „Laibacher Liedertafel" nächsten Samstag, den 26. d. M., znm Besten der durch Elemcntarereignisse verunglückten Bewohner Unterlrains im Garten der Casinorestauration unter Mitwirkung der Laibachcr Stadtlapelle zu veranstaltenden Sommerseste, dem wir vor allem einen heiteren, vor unangenehmen himmlischen Ueberraschungen gesicherten Abend wünschen — alles übrige wird sich schon mit Rücksicht auf den eminent wohlthätigen Zweck von selbst finde», — wird der Verein das folgende, sehr reichhaltige Gesangs« Programm vortragen: 1.) F. Abt: „O wunderselige Frühlingszeit". Chor; 2.) A, Fürster: ,,?0dl^imi^«, Chor mit Soloquartett; 3.) Th, Koschat: „Was fahlt dir liab's Schatzerle". Volkslied; 4) Fr. Suppe: „Mein Liebchen unterm Rebendach", Soloquartett; 5) Dr. Ipavcc: „voluoviui", Chor mit Tenor- und Bariton« solo (Aem. Nühm und I.E. Schulz); 6.) V. Petit: „I.a Lradauhonn«« (belgische Volkshymne). Chor; 7.) F, Otto: „In dem Himmel ruht die Erde", Chor; 8.) I. Beschnitt: „Rheinfahrt". Chor mitBaritonsolo (IESchnlz); 9) A. Hajdrih: „^aällu^o mor^", Chor; 10.) TH. Koschat: ,/s Rüserl am Würtheisee", Kärntner Volkslied; N.) A.Nedvöd: „^a roiicll«, Soloquartett; 12) V. Vecker: „Gut' Nacht, mein Schatz", Chor. — Die Musik< kapelle (Dirigent Herr I. Zürner) wird in den Pausen folgende Piecen spielen: 1.) Suppe: „Fatinitza"-Marsch; 2.) Rossini: Cavatina aus „Barbier von Sevilla"; 3) Suppe: „Boccaccio"-Q»adrille; 4.) Hauser: „Heimweh"; ö.)Zärner:Laibacher'Liedeltafel-Pulka; tt.)Züruer: Opernlieder-Pulpourri; 7.) Strauß: „O schöner Mai", Walzer; 8.)Zürner: Zapfenstreich Potpourri; 9.)Styasni: Marsch. — Um 1(1 Uhr beginnt der mit zahlreichen Besten ausgestattete Glückshafen, zu dem freiwillige Spenden sehr willkommen sind und vom Vereinslassier Herrn Adolf Eberl (Theatergasse 6, II) dankbarst entgegengenommen werden. — (Dampf-Feuerspritze.) Die für Laibach in Aussicht genommene Dampf-Feuerspritze wurde vom Comite nicht bei Knanst in Wien, sondern bei der Firma Krauß ü Comp. in München bestellt, nachdem — wie man uns mittheilt — die in Passau, München und Ulm bei Feuerwehren und Fachmännern eingezogenen Er< knndigungen nur Anerkennendes über die Leistungen der Maschinen dieser Firma und die Vorzüglichkeit ihrer Arbeit ergeben haben. Inclusive 200 Meter Hydrophor-schlauch und sonstigem Zubehör an Kupplungen ic. stellt sich der Anschaffungspreis auf circa 5300 st. Ein Monteur wird die Spritze nach Laibach bringen, in Betrieb fetzen und einige Wehrmänner zur Bedienung abrichten. Die Fabrik garantiert für drei Jahre. — Da das Comite, welches die zur Aufbringung dieser namhaften Summe eingeleitete Sammlung durchgeführt hat, vorwiegend aus hiesigen Geschäftsleuten besteht und bekanntlich auch ein sehr bedeutender Theil der hiezu gespendeten Gelder aus den gleichen Kreisen stammt, so glauben wir es wohl als selbstverständlich voraussetzen zu dürfen, dass der Beschluss, die Spritze nicht bei einer österreichischen, sondern bei einer ausländischen Firma zu bestellen, aus sehr triftigen, materiell ausschlaggebenden Gründen gefasst wurde, da wir uns sonst eine so eclatante Uebergehung der heimischen Industrie nicht gut zu erklären vermöchten. — (Evangelischer Gottesdienst.) Der Agramer evangelische Pfarrer Herr Dianiska wird, einer an ihn ergangenen Einladung entsprechend, am kommenden Sonntag in der hiesigen evangelischen Kirche den Gottesdienst abhalten. — (Kroatische Gäste.) Sonntag, den 27. d. M., mit dem Mittagszuge der Südbahn treffen drei kroatische Vereine aus Agram uud Sissek auf einem gemeinschaft» lichen Ausfluge in Laibach ein, werden hier übernachten und tagsdarauf den Ausflug bis nach Neldes ausdehnen. Die hiesigen nationalen Vereine rüsten sich zum festlichen Empfange derselben. — (Eisenbahnunfall.) Nächst der Südbahnstation Store bei Cilli ist vorgestern, einer Mittheilung der Grazer „Tagespost" zufolge, der Güterzug Nr. 191 entgleist; ein Waggon wurde zertrümmert, der Betrieb blieb infolge dessen eine Stunde hindurch gestört. — (Bezirlswundarzten - Stelle.) Die durch den Tod des Herrn Pirz erledigte Bezirkswund-arzten-Stelle in Nenmarltl, mit der eine Iahresrcmunera« tion von 300 fl. verbunden ist, wurde zur Bewerbung ausgeschrieben. Competenzgesuche um dieselbe sind bis längstens 20. Juli d. I. bei der l. t. Bezirkshauptmann-schast in Krainburg zu überreichen. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung." Die Jubiläumsfeier in Idria. Idria, 23. Inni. Nach der Vefahrung der Gruben und Besichtigung der Hütten durch den Minister und die Festgäste fand nachmittags ein Diner im Turnsaale statt, zu welchem der Minister die Oberbeamten des Werkes geladen hatte. Während desselben langte nach« stehendes Telegramm an: „Cabinetskanzle i Sr. Majestät des Kaisers an Bürgermeister Stranetzky in Idria: Innig erfreut von der Kundgebung loyaler Gesinnung seitens der treuen Bevölkerung der Stadt Idria haben Se. Majestät der Kaiser mich beauftragt, dieser hiefür Allerhüchstseinen Dank, die Versicherung fortdauernder Huld und Gnade und die besten Wünsche für die Wohlfahrt der alten Bergstadt auszudrücken. Braun, Cabinetsdireclor." (Unbeschreiblicher Jubel.) Beim Festcommerse abends in der Turnhalle präsidierte Verghauptmann Kriebaner. Czermak sprach über die Bedeutung des Quecksilbers in humoristischer Weise, Redacteur Dr. Kraus aus Laibach in zündender Nrde auf das Bergwesen. Director Ernst aus Wien auf das Gedeihen der vaterländifchen Industrie. Wien, 24. Inni. Die „Wiener Zeitung" ver« öffentlicht ein kaiserliches Handschreiben, welches den ssürsterzbischof Gollmayer von Gö'rz zu dessen 25jähriger Jubelfeier beglückwünscht. Agram, 23. Juni. Der Vanus verlas in der Landtagsconferenz eine Erklärung des Ministers Sza« pary, wornach derselbe bereit ist, den ungarischen Sprachcurs bei der ssinanz-öandesdirection zu schlie« ßen, sobald an der Universität die ungarische Lehrkanzel besetzt ist. Die Conferenz nahm diefe Erklärung mit allen gegen 6 Stimmen zur Kenntnis und sprach dem Äanus den Dank aus. London, 23. Iuui. Unterhaus. Äradlaugh erschien und wollte den Eid leisten, wurde aber zufolge des gestrigen Beschlusses gewaltsam entfernt und nachdem er wieder erschien, gemäß einem von Gladstone unterstützten und nach zweistündiger Debatte mit 274 gegen 7 Stimmen angenommenen Antrage Norlhcotes dem Gewahrsam der Huissiers übergeben. Graz, 23. Juni. (Presse.) Im November soll auch hier eine Kaiser-Iosefsfeier stattfinden, für welche der deutfche Verein Vorbereitungen trifft. Salzburg, 23. Juni. (N.'fr. Pr.) Den Lehrern wird die Bewilligung zur Beibehaltung des Messner« und Organistendienstes auf weitere zehn Jahre ertheilt-Dagegen stimmen die liberalen Abgeordneten. . Prag, 22. Juni. Das Rieger'sche Ntinmtats-Votum über die Wahlreform wird morgen dem Lalio-tage vorgelegt. Es schließt mit dem Antrage, M Specialdebatte des Regiernngsenlwurfes mit ber -^ merkung überzugehen, dafs die gegenwärtige AM' ordnung seit 19' Jahren der Gegenstand unausgeschl" parlamentarischer Kämpfe sei. «, Prag, 22. Juni. (Presse.) Der deutsche M gemdnetenclub besprach heute die Einberufung eme deutsch-böhmischen Parteitages und wird nach der ^M kehr Herbsts einen definitiven Beschluss bezüglich ^ und Zeit fassen. Wahrscheinlich wird der Parteitag in Tcplitz stattfinden. , . Teplitz. 22. Juni. (Frdbl.) Zur UeberM chung des behördlichen Verbotes der AuepumPlMg °e inundierten Ossegger Schächte wnrde Gendarmerie a gesendet, da die Werlbesiher erklärten, nur der G''M sich zu fügen. . Berlin, 22. Juni. Bei der Ziehung der g ° chisch-türkischen Grenzlinie wird es sich vornehm^ darum handeln, ob die nördlichen Aergabhänge zu ^ Thalgebieten des Kalamas und Salainbria zuMsv^ sind, ob ferner die zagoritischen Dörfer bei der TU verbleiben follen und wie weit das gegenüber v Corfu liegende Litorale für Griechenland in AM"" zu nehmen fei, um hier spätere griechisch-lüll>!" Localstreitigkeiten auszuschließen. . ,,« Berlin, 23. Juni. Da die Conferenzdelegttl^ mit ihren Vorarbeiten noch nicht gänzlich fertig >l < fo wurde die für heute anberaumte Sitzung der " vollmächtigten auf morgen verfchoben. ,, ^ Kassel, 23. Juni. (Presst.) Das Urthe' l^ zweiten Instanz im hessischen Agnatenftrocess lau auf Zusprechung des gesummten Fideicommissrs an preußische Krone. «,^ London, 23. Juni. Das Unterhaus sehte Ml die Debatte in der Vradlaugh-Affaire fort. Glad!'^ sagte, es sei die Aufgabe der Regierung, nur e Rath zu ertheilen, den Vefchluss aber dem Haude ., stnng »och auch zu einer Erklärung an Eidesstatl ^ gelassen wird. Das Resultat wnrde von der "^ sition mit ungeheuerem Beifall begrüßt. ^ Konstantinopel, 23. Juni. (Presse) A^ Botschaftern der Mächte wurde uotificiert, dass .^ speciellen Befehl des Sultans der Finanznnlnst^^ das Budget für das laufende Finanzjahr auchi „, Millionen Piaster für den Senat und die Depu^ ^ tammer eingestellt yat. Die Einberufung des P"^ ments steht daher baldigst bevor. Fuad'Pascha ^ als außerordentlicher Botschafter des Sultans ^ Ialta gehen, um den Zaren bei seiner bevorstc" Ankunft dort zu begrüßen. Handel und MkswiitschasttM Laibach, 23. Juni. Auf dem hcutiaen Marlle s>"^ schienen: 12 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit pc" Stroh, 25 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (16 Cubil""^' _____________Durchschnitts. Preisc._____^^. N,i lr si. sr,> L^-»^ Weizen pr. heltoli! 10 40 1Ij27 Vuttcr pr. Kilo . !?^^ Korn „ 7 31 7 10 Eier pr. Stück . . ^^^^ Gerste (neu) „ b'bi 5 :N Milch pr. Liter . ^ .a ^ haser „ :^90 3 70 Rindfleisch pr. Kilo ^U ^ halbsrucht „ ------ 8 40 Nalbslcisch „ „? ^ Heiden „ 5 70 b 87 Schweinefleisch „ qg^-"' b'rse „ 5 70 6 - Schöpsenfleisch „ ^ A "" Kukuruz „ 6 34 7 >8 hähndcl pr, Stiicl ^fa ^ Erdäpscl 100 Kilo 4-----------Tauben „ ^'? ^ Linsen pr. Hcltolit 8-----------Heu 100 Kilo. - ^ ?a ^ Erbsen „ 8 50- Stroh „ - - ^ Fisolen „ 9-----------Holz, hart., pr. vier ß 2" Niudsschmalz Kilo - 78------ Q.'Mclcr "^ b -" Schweineschmalz „ 74------— weiches, „ ' '" zi' ^ Speck, frisch „ - «8------Wein, roth., 100 Lit. ^ ^ zS ^ — geräuchert „ — 70 — — Weiher „ ^^1^-^ Angekommene Fremde. Am 23. Juni. «.,t,en>c"l' Hotel Stadt Wien. Wrisi. Kaufm.; Suhann, ^"^llf!"' Dr. Kirchhlmimcr und Uh< Wien, — Aldcnliura, ^z, «öln. — Hijscr. Oberstabsarzt. Graz, — Sttizl "" Privatiers. Trieft. — Lackncr. hdlsm.. Gottschec- Oie"' Hotel Elephant. Tauszig, Glücklich und Iilzcr. Kaullcm^yil, - Cavalier«, Doctursgattin, Trieft. — v. Vcrtala,', ^ Graz. ^ , k istos«^ Mohren, gweckmaier, Vesiher, Nürnberg. -^ G"'A Private, Aaram. — Liebcuwcin. Privat, Feldtirchen.^-^ 7 u. Ma? '73/19 ^.17 I' St), schwach! halbhe.t? ^.<)0 23. 2 , N. 7.!4 44 ^216 SO. schwach fas '^ 9 „ Ab. 7:i4 20 >,6 2 windstill l h"lbhc'tc^ ^^g, Angenehmer, sonniger Tag, mondhelle ^"^. M«le Mittel der Wärme ^ 18 3°. un^0 5° «Me^m N^!^ Verantworllicher^Nedacteur: Ottomar BaM 12N3 ^öl'se!)Mcl)s. Wien. 23. Juni. (1 Uhr.) Die Speculation traf Vorbereitungen gegen eine für nächste Tage befürchtete Erschwerung der Reports, doch blieb die Börse ziemlich fest. Veld Ware Werrente........ 73 S0 7370 Hllberrrnte........ 7420 7430 "oldrtnte ......... 88 65 88 7b "°ll. 1854........ 122 k»0 12» - « I860........ 184 - 134 2.^ . 1860 (zu 100 fl.) . . . 1337b 13425 ,1» 18«4 ........ 173 b0 17375 ""«-Pramlen.Nnl..... 114 50 114 75 3'd't.«.......... zgO- .. 180 50 ^ycch.Regulierungs- und Sze« ^gcdlncr Lose....... 107 60 107 70 zu'°ol,s.L......... 18 25 Is^ ^anlienanl. der Vtadl WIer. 120 50 120 75 "onau.itttgulierunas.Lose . . 112— !!2ü0 ^°Nläl,tn. Pfandbriefe . . . 143 75 144-">>err. Schnhschci», 1881 rück. s. zahlbar......... 10040 100 60 "stcrr. Schatzscheine 1882 rück« ,, zahlbar......... 101-50 101 75 ""»arische Goldrente .... 10» 85 110- ""«arische Eiseubahn.UnIeihe . 128 75 129 — ""«arische Eisenbahn-Anleihe. .) 116 25 116 50 li. N.'V.) 101 - 10125 Oesterreichisch«ungarische Vanl 102 50 102 60 Ung. Vodencredit-Inst. (V.-V.) 10125 101 50 PrloritötsVblisationen. «lisabeth.N. 1. Em.....9825 9850! sserd.«Nordb. in Silber . . . 104 50 105 — ' »«lb »»«« Franz.Ioseph.Babn . . . .10040 10070 Wal. Carl.Lubwig.V., 1. Em. I04 75 l<)5 -Oesterr. Norbwest.Vahn . . 100 60 100 80 Slebenbürger Vahn .... 8440 8460 Staatsbahn I. Gm.....174— 17450 Südbahn » 3«/,......124 80 125 20 ^ 5°/,......10725 10750 Devlsen. Auf deutsche Plätze..... 57 - 5710 London, lurze Sicht . . . . II? 25 117«» London, lange Sicht . . . 117 30 117 40 Paris.......... 46 »t» 46 40 »eldssrte». »elb «La« Ducaten .... 5 fl. 54 lr. b fl. 56 kr. Napoleonsb'or . » . 33»/, . s . 34 . Deutsche Reichs' . Noten . . . . b? , 60 . 57 . 65 , Silbergulden ..—,—»-"»— . ! Krainische Erundentlastungs-Oliligationen: Gelb 101 -. Ware 102 -. Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notierten: Papierrente 73 5b bi» 7365, Silberrente 74'!i0 Ms 743(1. ^olvren« uu o^ vl, no ,v '»reoli il2i ,o oi» 2«—. «n»lo i^ ^, v„ "'^0. «mldnn 117 25 f>i« 11740 Nav°seon« 9 33'/. b>« 9 34, Amtsblatt zur Laibacher Zeitung Nr. 142. Donnerstag, den 24. Juni 1880. (2522-2) Nr. 7625. Kundmachung. Vom k. k. städt.-dekg. Bezirksgerichte Laibach wnd bekannt gegeben, dass zum Behufe der Anleftunst eines neuen Grundbuches fiir die Catastralgemeinde Zadobrova in Gemiißheit des § 15 des LandcZqeselzrs vom 25. März 1874 (Nr. 12 L. G. Bl.) die Local-erhebungen auf den 5. Juli l. I., und wenn nothwendig auf die folgenden Tage, Msmal um 8 Uhr vormittags, in der Ortschaft Zadobrova mit dem Beifügen angeordnet werden, dass bei denselben alle Personen, welche an der Ermittlung der Besitzverhältnisse ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Aufklärung sowie zur Wahrung ihrer Rechte Geeignete vorbringen können. K. k. städt.-deleg. Bezirksgericht Laibach, am 19. Juni 1880. "(2455—3) Nr. 7980. Edi'ctal-Vorladung. Nachstehende Parteien werden ob ihres unbekannten Aufenthaltes mit Bezug auf den Steuer-Directions-Crlass vom 20. Juli 1856, g. 5156, hiemit aufgefordert, binnen 14 Tagen von der letzten Einschaltung dieser Kundmachung an um so gewisser Hieramts sich zu melden und ben aushaftenden Rückstand an der Steuer, und zwar -. 1) Weslal Maria, pcderhandcl. 8ud Post-Nr. 3187, an der Erwerbsteuer pro 1879 mit 6 fl. 61'/« kr. dlo. 1W0 mit 6 „ «1'/, „ 2-) Kupiö Alois, Wirtsaewerbe. Lud Post-Nr. 4258, an der Erwerbstener pro 1879 mit 17 fl. 64 lr. », HandelStammerbeitrag mit — „ 42 „ „ ^rwevbsleuer pro 1880 mit 17 „ 64 „ .^ ., Handelskammerbcitrllg mit — ,. 67'/, „ 3-) Ierala. Vichlverschleiß. 8ub Post.Nr. 4695). an der Erwcrbsteuer pro 1878 mit 6 fl. 61'/, lr. dto. 1879 mit 6 „ 61'/, ., . .. dto. 1880 mit 6 .. 61'/, ., 4-) Stebi Johann. Metzacr, Lud Post-Nr. 4714, an der Erwerbsteucr pro 1880 mit 17 ft. 64 tr. . « Handelslanlmerbeitrag . . . — .. 67'/, „ V-) «lndroina Anton, Pholoaravh. 8ud Post-Nr. 4911, an der Erwerbsteuer pro 1879 mit 3 fl, 30'/, tr. ,, dlo. 1880 mit 6 ., 61V, .. zu berichtigen, als im widrigen Falle die Löschung lhrer Gewerbe von Amtswegen veranlasst werden wird. Stadtmagistrat Laibach, am 7. Juni 1880. Der Bürgermeister: Laschan m. p. (2513—2) Kundmachung. 1.) Nachdem eine weitere Ausbreitung der Rinderpest in dem Verwaltungsgebiete der benachbarten Vicegespanschaft Karlstadt nicht mehr stattgefunden hat, so wird das mit dem Punkte 9 der hierortigen Kundmachung von 22. Mai 1880, 1.3297, für den Seuchengrenzbezirt ausgesprochene Verbot der gemeinschaftlichen Weide und Tränke des Rindviehes nunmehr auf die Territorien der Gemeinden: Draschiz, Boschakowo, Rosalniz, Mottling, Podsemel, Gradaz, Grüble, Tributsche, Adleschiz, Weiniz und Schweinberg eingeschränkt, und ist demnach in den übrigen Gemeinden des politischen Bezirkes Tschernembl die gemeinschaftliche Weide und Tränke des Rindviehes wieder gestattet. 2.) In Erläuterung des Punktes 10 der hier-ortigen Kundmachung vom 11. Juni 1880, Zahl 3884, wird ferner bekannt gegeben, dass es den mit gemeindeamtlichen Certificate« versehenen Bewohnern dieses Bezirkes freisteht, an allen Punkten die trockene Landes-, rücksichtlich Bezirksgrenze zu überschreiten. Haben sie dies jedoch einmal gethan, so dürfen sie bei den Straffolgen des Rinderpestgesetzes ebenfalls nur mehr über die gesetzlich fixierten Eintrittspunkte zurückkehren und müssen sich daselbst der vorschriftsmäßigen Desmficierung unterziehen. 3.) Wird hiemit die Anordnung des Punktes XIV der hierortigen Kundmachung vom 2. Oktober 1879, Z. 5303, republiciert und bekannt gegeben, dass jedermann bei den Straffolgen des Rinder-Pestgesetzes nicht nur den Anordnungen der Gendarmerie, sondern auch der Militär- und Civilwachen und Gemeinde-Organe unbedingt Folge zu leisten habe. 4.) Wer und was zu desinsicieren ist, haben die an den Eintrittsorten angestellten behördlichen Organe und nicht die Passanten nach dem Gesetze und den erhaltenen Instructionen endgiltig zu entscheiden. Diese haben auch kränkliche Personen, bei welchen sonst die Nothwendigkeit der Desinsicieiung eintreten würde, einfach zurückzuweisen. K. k. Bezirlshauptmannschaft Tschernembl, am 18. Juni 1880. Weiglein m. p. (2517—1) Nr. 3680. Bezirkswundarzten-Stelle. In Neumarktl ist die Bezirks-Wundarzten« stelle mit der jährlichen Rennmeration von 300 fl. auS der Bezirkskasse in Erledigung gekommen. Štev. 4098. Oznanilo. 1.) Ker se goveja kuga v podroèji sosedne podžupanije Karlovac ne razširja, se s tern na-znanja, da doloèba 9. tukajšnjega oznanila od 22. maja 1880, štev. 3297, s katero je bila skupna paša ter skupno napajanje goveje živine prepovedano, od sedaj le še za nasledne obèine velja: Drašièe, Božakovo, Rozalnica, Metlika, Podzemelj, Gradac, Grible, Tribuèe, Adlešièe, Vinica in Vrh. V vseh drugih obèinah okrajnega glavar-stva èernomelj je tedaj skupna paša in skupno napajanje goveje živine odslej zopet dopušèeno. 2.) V razjasnilo doloèbe 10. tukajšnjega oznanila od 11. junija 1880, štev. 3884, se stem na dalje naznanja, da je vsakteremu prebivalcu tega okraja, kateri ima obèinski certinkat, prosto na vseh krajih suho deželno-, oziroma okrajno mejo prestopiti. Ako kedö oraenjeno mejo pre-koraèi, sme vendar le na tistih krajih zopet nazaj iti, ki so postavno kot prestopni kraji doloöeni, ter se uiora tam predpisanemu desinficiranji pod-vreèi, sicer ga zadenejo kazenski nasledki po-stave o goyeji kugi. 3.) So stem naredba 14. tukajsnjega oznanila od 2. oktobra 1879, Stev. 5303, zopet razglasi ter naznanja, da se mora vsakteri ne le po naredbah žendarmarije raynati, ampak da mora vsakteri naredbe vojakov in civilnih straž, kakor tudi obèinskih služabnikov brez pogoja spolnovati, sicer bode po postavi o goveji kugi kaznovan. 4.) Ked6 in kaj se ima desinficirati, imajo uradne osebe, katere so na prestopnih krajih postavljene, po postavi in danih vodilih konöno doloèiti in ne tiste osebe, katere èez mejo pre-stopajo. Ti uradni služabniki imajo tudi dolžnost, bolehnim osebam, katere bi trebalo dosinficirati, prestop meje zabraniti ter jih odvrniti. C. kr. okrajno glavarstvo v Öernomlji, dnö 18. junija 1880. Weiglein s. r. ©etoerber um biefe ©icfle ^abcn itjre bocu* mcntiertcn ©efuc^c biS 20. 3uH I. 3. an^er ju überrcidjen. Ä. !. ©ejirf8^auptmann|^a[t ffrainburg, am 21. ^uni 1880. Bewerber um diese Stelle haben ihre docu< mentierten Gesuche bis 20. Juli l. I. anher zu überreichen. K. l. Bezirkshauptmannschast Krainburg, am 21. Juni 1880.