Mbacher K, in. Piilnum«r»ti»n«prei«: Im «lomptoil »«nzj. fl, l>. halbj. fi, i'5«. ssl!l bit .» lr. 1879. Nichtamtlicher Theil. Ritter v. Schmerling. . Der Schöpfer der österreichischen Verfassung — Won Ritter v. Schmerling — seit seinem Rückte als Staatsministcr President unseres obersten ^rlchts- und Eassalionshofes, empfing ain 12. d. M. ^ Huldignugen seiner Äernfsgenosscn und Mitbürger !!' 3eier seines fünfzigjährigen Dienstjnbilä'ums. is^ und 1879 sind die Marksteine dieses halben Mhunderls makelloser und ruhmvoller Berufsthätig-/, im Dieuste des Staates, des vormärzlichen wie c^ 'wchmärzlichcn, des einheitlichen wie des dualisti-W Oesterreichs. In den Waudluugen der Zeiten ^ und seinen Grundsätzen stets gleich und treu ge-n'^u zu s^'iu, das Recht und die Freiheit in seinem Mrlandc stets gewahrt zu haben, das macht Schmer-^ Namen zu den gefeiertsten dieses Landes. Es ^ auch allerdings eine Zeit gegeben, in der Schmcr-h,6 alz leitender Staatsmann in dem vergeblich ge-,/bcncu Ringen nm die constilntiunelle Einheit deS ^>ches auf ilnüberwindliche Schwierigkeiten stieß nnd s^ ^'gen, allsreibcnden Kampfe überdies eine Abkehr ^l Anhänger erfahren mußte — er zog sich ver-n? illin zweiten male von der Leitung des sturm-^'lschten Staatsschiffes in die stille, erhabene Sphäre y^ Merlichcn Amtes zurück und ward Präsident des H^n G^ichlshofes. seitdem ist auch ihm volle W^telt scldst vonseilc seiner damaligen Gegner, drirl ^ drüben, zuthcil geworden. Thron nnd Volk H,/.?^ in Schlnerling den treuen, für des Reiches i»H ^ und Große durchglühten Sohn des Vaterlandes, A 'll allen seinen Fasern echten Oesterrricher, den fiiii/ """' ^^ ^"^ Änndesgenossen nie bei den 'Mvü Mächten der Unfreiheit gesucht, den Staats-^ll. der im Vorniärz uliserc Freiheit begründen ge V>i und ihr rine Slützc geblieben, als nach dem Merfrühling die ersten Stüruic über ihre erste Blüte n?Mfllhrcn; den Staatsmanll, der schöpferisch an ihrer ^Mtung thcilnahm, als sie zum zweiten male in ^>kl«m Vaterlandc ihren Einzug hielt, uud der seit-^ m jeder Stunde der Entscheiduug als treuer "npe an ihrer Seite zu finden war. ti„ Als Präsident des obersten Gerichts- und Cassa« «ufez __ schließt die „Presse" ihre vorstehende z^ ?'M,g - empfing Anton Ritter v. Schmerling H.FUiem fünfzigjährigen Dicnstjubiläum in erster ^ die Huldigungen jener ehrsurchtgebietenden Schar von Männern, welche von den Stühlen jenes obersten Tribunals herab in stets gleicher Unparteilichkeit und Gerechtigkeit das Recht dem Lande sprechen. Sie erneuerten ihn, die Versicherungen ihrer Liebe und Verehrnng, welche sie den, im rüstigsten und that-kräftigsten Greifenalter stehenden Amtsvorstande erst vor zwei Jahren zn seinem 70jährigen Geburtstage dargebracht haben. Der ganze österreichische Richterstand, alle Krelse, welche mitthätig sind an dem Walten des Rechtes uud seiner gedeihlichen Fortbildung, sie schlössen sich m anfrlchtigstcr Verehrung diesen Hnldi° gungen an, sie alle drängt es zn dein Wunsche, daß Ritter v. Schmerling noch lange, lange Jahre in uu-gefchwächtcr geistiger uud körperlicher Kraft feines er-habenen Amtes walte, zum Heile des Staates, dem Rechte zum Segen, und in diefcn Hcilruf fallen wir alle ein, denen der Name Schmerling theuer ist und für alle Zeiten bleiben wird, als die echteste Verkörperung des Oesterrcicherthums, des österreichische» Staatsgcdanlcns. Parlamentarisches. In der montägigen Sitzung des Klubs des linken 6c nt rums wurde die Frage angeregt, ob derselbe nicht gleich den anderen Klubs der' Ver-fassungzpartei mit einem Programme an die Wühler hervortreten solle. Nach längerer Debatte einigte sich der Klub dahin, keine besondere Kundgebung zu erlassen und diesen Beschluß in einem kurzen, sofort zu veröffentlichenden Eommnniqne zu begründen. Die Herren Varon Eichhoff, Baron Hopfen, Baron Oppen-hcimer, Steffens und Dr. v. Weiß wurden mit der Abfaffung diefes Communiques betraut. Dasselbe lautet: „Der Klub des linken Centrums hat in seiner heutigen Sitzung „ach eingehender Debatte mit überwiegender Majorität beschlossen, aus Anlah des bevorstehenden Sessionsschlusses cine Erklärung über seine bisherige Thätigkeit oder ein Programm für die Zukunft nicht zu veröffentlichen. Es war hicbci vor allem der Gedanke maßgebend daß die Hem urfprünglichen Programme des Klubs stets entsprechende Haltuug desselben einer Erklärung oder Rechtfertigung nicht bedürfe, und daß die Auf» stellung allgemeiner, bei der praktischen Anwendung vieldeutiger Gesichtspunkte kanin geeignet wäre, den dnrch eine vieljährige, consequente Action der Partei dargelegten Zielen klareren Ausdruck zu geben." — Das Programm der Oeeupationsgegner zählt bisher 97 Unterschriften. Dr. GiSkra hat von Baden aus telegrafisch seinen Beitritt angezeigt. Oeftcrreichischer Neichsrath. 92. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 13. Mai. Zweite Lesung des Finanzgesetzes und des Staats-Voranschlages für das Jahr 1879. Baron Winterstein referiert namens der Bud-getkommission und beantragt, dem Finanzgefetze uud dem Staatsvorauschlage nach dem vom Abgeordneten-Hause angenommenen Entwurf die verfassungsmäßige Genehmigung zu ertheilen. Graf Leo Thun ergreift in der Generaldebatte das Wort, um seinen Anschauungen über die bestehende Finanzlage der Monarchie, welche in der Politik der gegenwärtigen Regiernng begründet sei, Ausdruck zu geben, rügt die zu allgemeine Haltung des Berichtes der Kommission, hält aber ein näheres Eingehen auf den Staatsvoranschlag in Anbetracht der bevorstehenden Reichsrathswahlen für müssig. Baron Winter st ein tritt für die Budgettomnlifsiou mit dem Schlußargu-mcnt des Vorredners ein. Das Haus tritt in die Spezialdebatte ein. Beim Kapitel „Ministerium für Cultus und Unterricht" plaidiert Dr. Schmitt für Aufbesserung der Dotation des evangelischen Oberkirchenraths. Bei dem Kapitel „Handelsministerium" interpelliert Graf Widmann - Scdlnicly den Handels, minister betreffs der Verhandlungen über den Handelsvertrag mit Serbien. Handelsminister Chlumecky: Ueber den Stand der Verhandlungen wegen Abschluß eines Handelsvertrages mit Serbien muß ich mit wenigen Worten antworten, mit wenigen Worten deshalb, weil eine ansführlichc Darlegung der dabei in Frage kommenden Interessen und der beiderseitigen Standpunkte in dem Momente, wo die Verhandlungen schweben, nicht thnnlich ist. Ich möchte nur sagen, daß nicht blos ein Handelsvertrag mit Serbien der Zielpunkt sein kann, nach welchem unsere Aufmerkfamkeit gerichtet fein muß — unsere Interessen in materieller Beziehung sind viel weitgehender. Wenn die Vertragsverhandlungen nicht in der in Aussicht genommenen Zeit zu Ende gebracht wnrden, so ist daran weder das Ministerium des Auswärtigen noch Serbien jchuld. Ich erinnere nur daran, daß wir in dieser Zeit gerade in vollem Feuilleton, ^lera o>er auf dnnklen Wegen. »i,man von Ed. Aligner. (Forlsehunss.) !i« .^uuicntan war Alexa wie gelähmt, dann zwang ^ , ,^liä in den Salon znrück zu Lady Mark- ^'?u«Ichc das Mädchen vergessen zu haben schien ^tet, i Gruppe mn andern Ende des Zimmers bcob' ^,' bei welcher sich anch Lord Kingscourt befand. ^> ks ^"" Alick dnrchs Zimmer schweifen und Mlt""!i niemand den Beobachter draußen bemerkt °ü,„/,ls sie salbst. Erleichtert athmete sie auf. Er s^l« s. "ch jeden Augeublick gesehen werden, deshalb ^ uczn ^^ und ihn auf die ihm drohende Ge- Ei » ^ ä" werde»,, aufmerksam machen, k >e, "^ nicht dnrch den Saal in die Halle k / ^ ^'" d'l Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. ,,>' sie , "us und zog die Gardine,! znsammen, so >t>r Z"nzlich den Blicken der Anwesenden entzogen f>tt^ir Vater war erschreckt vom Fenster zurück-?"d- W." ^''"' sic "st zu bemerken, als sie auf- i„ t>5" M'N'te leise das Fenster und sprang hm-hl <3,e karten. ll^üd, 3'"'tl nichts sehen. Das Auge, an das f,. ^ im Salon gewöhnt, fand die Finster- do, lchlusl !"sclM Wechsel doppelt nndurchdrmgllch. ""lris/! daz F^s^, bieder vorsichtig uud rief >° less,. ' antwortete die Stimme ihres Vaters K^xa,H""ä ""l)e bei ihr im Gebüfch. 'Wy^tt vorwärts; ihr Vater kam ihr ent-" Ne in seine Arme uud küßte sie. „Komm' mit nach den Klippen," flüsterte sie. ..Wir sind dort sicherer." Ihr Vater zog ihren Arm in den scinigen, und sie eilten den Klippen zn, too sie sich an einem geschützten Plätzchen niedersetzten. Hier machte Alexa ihrem Vater Vorwürfe, feiner Unvorsichtigkeit wegen. „Aber ich habe mich unkenntlich gemacht," wendete Mr. Strange ein. „Ich weiß nicht, wie du mich erkanntest, Alexa —" „Ich wußte, daß du es warst, obwol ich deine Züge nicht recht erkennen tonnte. Es ist so dunkel, daß ich deine Veränderung noch nicht bemerkt habe." Sie betrachtete ihn forschend nnd sah, dah er verändert aussah; worm aber die Veränderung bestand, konnte sie nicht herausfinden. „Ich habe meine Gesichtsfarbe gebräunt und mein Haar und meinen Bart fchwarz gefärbt," erklärte Mr. Strange. „Du würdest mich am hellen Tage nicht erkennen, Alexa." „Ich würde deine Angen überall und zu jeder Zeit erkennen, ihr tiefes Blau kannst dn nicht ändern. Sie müssen sonderbar contrasticren zu dem schwarzen Haar und der dnnllen Gesichtsfarbe, und der Widerspruch muß Verdacht, wenigstens Aufmcrk-famkeit erregen —" „Ich trage eine Brille, um sie zu verbergen," unterbrach sie ihr Vater hastig. „Wie aber, wenn dich jemand am Fenster des Salons gesehen hätte?" „In der Aufregung vergaß ich mich und alles andere. O, Alexa, wie schön sie ist! Vor achtzehn Jahren war sie noch ein zartes, liebliches Mädchen, — nnn ist sie eine blendende Schönheit, — gleich einer Himmelskönigin, — und so weit von mir ent^ fernt. wie dort am Himmel der Abeudstcrn im fernen Westen." „O, Vater! Lieber Vater!" „Ich sah sie Roland Ingestre mit einem Lächeln anblicken, für welches ich sterben möchte, wenn es mir gegolten hätte! Und er sah sie mit den glücklichen Augen eines Geliebten an. Mein verlorenes Weib! Nie bis zu diesem Augenblick habe ich empfunden, was ich verloren habe!" Er stand auf und starrte träumend hinaus über das Meer. Seme Seelcnaual war zu groß, sein Elend zu unermeßlich, als daß es in Worten hätte Ausdruck finden können. Ein schwerer Seufzer entrang sich seiner Brust, als er trostlos fortfuhr: „Habe ich nicht genug gelitten? Wessen Verbrechen ist es, welches mich in den Augen der Menschen erniedrigt und mein Weib von mir trennte? Wer der wirkliche Mörder anch ist, möge der Fluch des Himmels uud des Maunes, welcher die Strafe für sein Verbrechen empfangen hat, vernichtend auf ihm lasten! Möge —" Alexa hing in Angst und Verzweiflung an seinem Halse. Nie hatte sie ihn in solcher Stimmung gesehen, nie in so wilder, leidenschaftlicher Erregung. Ihre Thränen und ihre abgebrochenen Bitten brachten ihn wieder zur Ruhe. „Mein armes Kind," murmelte er sie liebtosend. „Ich weiß, wie du zu leiden haben mußt. Gott ver' zeihe nur. daß ich deinen Schmerz noch vermehre." Alexa zog ihn auf feinen Platz an ihrer Seite nieder. „Erzähle mir etwas von dir selbst, Vater" bat sie ihn, um seine Gedanken von seiner ihm verlorenen Gattin abznlrnken. „Bist du i" London gewesen.'' „Ja; ich fuhr am Morgen nach nnserer Zusammenkunft mit dem erste" Zuge nach London, wo ich ein Logis in Leicester-Square fand, in einem Hause, in welchem viele Fremde, jaft aller Nationen 944 Zuge waren, die weit wichtigeren Vertragsverhand-lungen mit Deutschland zu regeln, und daß die Minister-krise, wie sie damals bestand, nicht dazu angethan war, um in solchem Momente Verhandlungen, wie jene mit Serbien, znm Abschlüsse zu bringen. Für eine vertragsmäßige Regelung oder richtiger Besserung unseres Vrrtragsverhältnisses mit Serbien schien es uns nicht zweckmäßig zu sein, wenn gerade unsererseits auf das sofortige Zustandekommen eines Handelsvertrages mit Serbien mehr Gewicht gelegt wurde, als dies von der andern Seite geschieht. Serbien hat ein weit höheres Intcrcsse, durch Verständigung mit Oesterreich seine handelspolitischen Beziehungen in einer seinen Inter-rssen angemessenen Weise zu regeln. Ich halte also für gut, daß in dieser wichtigen Frage nichts überstürzt werde. Die Verhandlungen siud im Zuge, und in nicht gar ferner Zeit, glaube ich, werden wir in der Lage sein, zu kommissarischen Verhandlungen über die l^ache hier in Wien zu schreiten. Die weiteren Kapitel des Staatsvoranschlages werden ohne Debatte genehmigt. Ebenso wird das FinmiMsch in der vom Abgeordnetenhause beschlossenen Form in zweiter und dritter Lesung angenommen. 457. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 13. Mai. Der Acker bau min ist er zeigt in einer Zu« schrift an, daß er die Regierungsvorlage, betreffend die Ausübung und den Schutz der Fischerei, zurückziehe und sich vorbehalte, nach Maßgabe weiterer Erhebungen in der nächsten Session einen neuen Entwurf einzubringen. Ätig. v. Mackow itz legt sein Mandat als neu gewähltes Mitglied der Centralkommission für die Grundsteuer-Regulierung nieder, da es zweifelhaft geworden ist, ob sein Vorgänger Marchetti, der aus dem Abgeordnetenhaus«! ausgetreten ist, damit auch schon die Mitgliedschaft der Ceutrallommission verloren habe oder nicht. Das Haus nimmt diese Mittheilung zur Kenntnis und setzt hierauf die Sftezialberathung über das Gesetz zur Hintanhaltung und Unterdrückung der ansteckenden Thierkrankheiten fort. Vei § 24 wird der Antrag des Ritter v. Gro-cholski, statt „approbierter Thierärzte" nur „Thierärzte" zu setzen, angeuommen; ebenso bei §45 eine kleine Milderung der Strafbestimmungen zufolge des Antrages von Dr. Weigel, im übrigen aber wird das ganze Gesetz unverändert gemäß der Ausschußvorlage beschlossen. Au den Debatten, welche theilweise sehr eingehend waren, betheiligten sich Ritter v. Gru-cholski, Dr. Graf, Freiherr v. Riese'Stall-burg, Dr. Krouawetter, Dr. Weigel, Dr. Lienbacher und die Regierungsvertreter Sections« chef Kubi«, Hofrath Schneider und Sectiousiath Dr. Krall. Hierauf wurde auch die von Siegel beantragte Resolution auf Herabsetzung der Salzpreise angenommen. Das zweite Gesetz, enthaltend die Bestimmungen zur Abwehr und Tilgung der Rinderpest, wird gleichfalls nach der Ausschußvorlage unverändert bis zum tZ 25 acceptiert. Der Antrag ' des Ritter v. Iaworski, die Grenzsperre auch auf Rumänien auszudehnen, wird vom Regicrungsvertreter Sectionschef Kubin und von Europa's, logieren. Dort bin ich sicher, daß man mir nicht mehr Beachtung schenkt, als jedem andern Fremden. Ich stellte mich kränklich und blieb auf meinem Zimmer. Gestern abends verließ ich London und kam heute morgcns in Penzance an, uud vor etwa einer Stunde kam ich nach Elyssebourne." „Ich fürchtete, du würdest diesen Abend in Mont Heron sein uud ich würde dich nicht sehen. Ich habe dir etwas Wichtiges mitzutheilen. Meine Aehnlichkeit mit dir hat Pierre Rcnard auf deine Spur gebracht. Der Malm, der bei dir in Griechenlard war, war Jean Rcnard —" „Woher weißt du das?" Alcxa berichtete von ihrem Vefuch der Ruinen und der Kapelle, von dem Eintreten der Brüder Renard uud dcreu Unterhaltung, die sie anzuhören gezwungen gewesen. „Ich glaube bestimmt, daß Pierre Renard die Anzeige von deiner Auffinduug gemacht hat und die Polizei dir nun nachforscht," fügte sie ihrem Berichte hinzu. „Er ist ein verwegener, schlechter Mensch. Er weiß von deiner Existenz und wird alles aufbieten, um deine Verhaftung zu bewirken. O, wenn du doch England verlassen möchtest —" „Ich würde in Frankreich, oder Deutschland, oder Italien nicht sicherer sein. Würde ich abcr nach Südamerika gehen, jetzt, da die Häscher auf meiner Spur sind, so winde meine Verhaftung vor Abgang des Schiffes erfolgen. Ich muß hier bleiben und alles wagen, oder ich bin verloren.« Weder Alexa noch chr Vater aHuten in diesem Momente das Unheil, welches sie beide schon mit ihrem Nctz nmsponnen hatte, Sie sahen die drohende Gefahr nicht, welche heimlich lauerte und näher und näher heranschlich. (Fortsetzung folgt.) I Dr. Kronawetter lebhaft bekämpft und bei der Abstimmung mit großer Majorität abgelehnt. Ebenso ein Antrag Steudels auf Errichtung von Schlacht-häufern aus Neichsmitteln. Bei mehreren Paragraphen bringt Ritter v. Grocholski Amendcments in Vorschlag, welche aber nicht die Majorität finden. Die Debatte wird abgebrochen. Nächste Sitzung morgen._________^__^________________________ Die Convention zwischen Oesterreich - Ungarn und der Türkei. Nachstehend lassen wir den Wortlaut der austro-türkischen Convention über die Occupation Bosniens und der Herzegowina, beziehungsweise Besetzung des Sandschaks von Nowibazar, nach der ..Turquie" folgen. Die Convention enthält ihrem Wesen nach kein Detail, das nicht seit drei Wochen bekannt geworden wäre. Was die vielberufcuc direkte Anerkennung der Souveräuetätsrechte des Sultans über Bosnien und der Herzegowina anbetrifft, fo wird derselben in keinem Artikel der Convention erwähnt. Nur in der Eingangsformel heißt es, daß die Convention diesen Rechten nicht vorgreife — woraus folgt, daß der Sultan nicht berechtigt ist, während der Occupation Bosniens und der Herzegowina irgend ein Recht als Souverän auszuüben. Die im Artikel 2 angeführte Schlußclausel betrifft nur den Sultan als Khalifen, als geistliches Oberhaupt der islamitischen Bekenner, und in diesem Sinne die Gewährleistung eines bei den Muhamedanern üblichen religiösen Brauches. Die in der Convention bezüglich des Sandschaks von Nowibazar getroffenen Vereinbarungen entsprechen dem Berliner Vertrage, und die vorläufig in Aussicht genommene Besetzung der nördlichen, von Slaven bewohnten Hälfte des Sandschaks von Nowibazar genügt vollkommen zur Erreichung der militärische» Zwecke, welche dem Schlußsätze des Artikel 25 des Berliner Vertrages zugrunde liegen. Die Bestimmungen der aus 10 Artikeln und einem Nachtrage bestehenden Convention lauten in deutscher Uebersetzung: Artikel 1. Die Verwaltung Bosniens und der Herzegowina wird entsprechend dem Artikel 25 des Berliner Vertrages durch Oesterreich - Ungarn ausgeübt; die österreichisch-ungarische Regierung wendet gleichwol nichts dagegen ein, alle jene von den gegen» wärtigen Functionären beizubehalten, welche die nöthige Eignung besitzen, ihr Amt gut zu verwalte». Im Falle einer Ersetzung würde die Wahl der öster» reichisch - ungarischen Regierung sich vorzugsweise auf Personen, welche in diesen Provinzen geboren sind, lenken. Artikel 2. Die Freiheit und äußere Ausübung aller bestehenden Culte werden den in Bosnien und der Herzegowina wohnenden oder sich aufhaltenden Personen gesichert. Namentlich wird volle Freiheit den Muselmanen in ihren Beziehungen zu ihren geistlichen Oberhäuptern zugesichert. Die Truppcn-kommandanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs und die Verwaltungsbehörden werden fortfahren, mit der größten Sorgfalt darüber zu wachen, daß keinerlei Eintrag geschehe der Ehre, den Sitten und Gebräuchen, der Freiheit der Reliqionsübung, der Sicherheit der Personen und des Eigenthums der Mnsel« manen. Jeder Angriff gegen Muselmanen, ihre Besitzthümer oder ihre Religion wird strenge bestraft werden. Dcr Name Sr. Majestät des Sultans wird auch fernerhin in den öffentlichen Gebeten genannt werden, wie dies vordem gefchehen. Insofern es Gebrauch sein sollte, die ottomanischc Fahne auf den Minarets aufzuziehen, wird diefer Gebrauch respektiert werden. Artikel 3. Die Einkünfte Bosniens und der Herzegowina werden ausschließlich für deren Bedürfnisse, deren Verwaltung und die als nothwendig erachteten Verbesserungen verwendet werden. Artikel 4. Die effektiven türkischen Münzen werden auch in Zukunft freien Umlauf ill Bosnien und der Herzegowina haben. Artikel 5. Die hohe Pforte wird nach ihrem Befinden übcr die Waffen, das Kriegsmaterial und andere der ottomanischen Regierung ungehörige Gegenstände, welche sich in den festen Plätzen oder in den Garnisonen befinden follten, verfügen. Zu diesem Zwecke werden unter Dazwischenkunft von Kommissären beider Regierungen Verzeichnisse angelegt werden. Artikel 6. Die Frage wegen Behandlung derjenigen Bewohner Bosniens uud der Herzegowina, welche außerhalb dieser Provinzen sich aufhalten oder reisen, wird später durch ein besonderes Ueberein» kommen geregelt werden. Artikel 7. Um in einem gemeinsamen Interesse den politischen und militärischen Zweck, welchen Artikel 25 des Berliner Vcrtrages betreffs des San> dschaks Nowibazar im Auge hat, zu erreichen, haben die beiden Regierungen beschlossen, schon jetzt die Modalitäten festzusetzen, unter welchen zu dessen Ausfüh« rung geschritten werden wird. Zu diesem Behufe verpflichtet sich die Regierung Sr. Majestät des Kaisers und Königs, der Regierung Sr. Majestät des Sultans im vorhinein von dem Zeitpunkte Nachricht zu gebeu, >in welchem der Einmarsch der kaiserlichen und könig- lichen Truppen stattfinden soll. Um ieden unnötM Verzug hintanzuhalten, verpflichten sich die bewen l ,^ beiden Staate» werden, was ihre Anzahl, die w tärischen Vortheile und die Freiheit ihrer VcweMNU angeht, auf den Fuß vollkommener Gleichheit M ^ Die hohe Pforte verpflichtet sich, im ganzen ^, des Sandschaks Nowibazar keine irregulären ^u^ zu verwcndeu. <. >,„^ Artikel 10. Es wird jedoch verstanden, dB °"7 diese Verfügungen die Befugnis Oesterreich-UM an deu Orte», wo die Truppen, den Bestnn'« des Artikels 7 entsprechend, garnisomeren sollen. ^ ^. pen in hinreichender Anzahl, je nach Erfordern" ^ Umstände, zu unterhalten, nicht beschränkt werden ' Zur Beglaubigung dessen haben die BcvollmaaM der Türkei und Oesterreich-Ungarns die gegenw" u Convention unterzeichnet uud ihre Siegel beigejey' Nachtrag zur Convention. Es wird "R^ men, daß unter den gegenwärtige» Umständen /"'^r gierung Oesterreich-Ungarns, unter Wahrung aller 1 aus dem Art. 25 des Berliner Vertrages entsp"W , den Rechte nur iu drei am Lim zwischen den Gre^ Serbiens und Montenegro's gelegene Pnukte^^, souen zu legen beabsichtigt. Diese Punkte wären ^ ^ Prielopolje und Bjelopolje. Die Zahl dcr tlM^,, zum Dienste in diesen Garnisonen bestimmten A H^ wird die Ziffer von 4000 bis 5000 Maun ni^ ^ schreiten. Wenn sich infolge von Umstä^^re Nothwendigkeit zeigen würde, Garnisonen a>' " ^ Pnnkte zu verlegen, wird von der einen wie ^Z? anderen Seite im Sinne der Bestimmungen dcs Au .^, vorgegangen werden, ausgenommen, wenn ^.mve» reichische Negierung die Absicht haben sollte. ^ ,M auf den Punkten des Balkans von Nugosna ^ stellen, in welchem Falle sie sich direkt mit bcl ^, Pforte zu verständigen haben wird. — KonstaN" den 21. April 1870. Gezeichnet: Al. KaratheodoN)' ' Zichy m. p., Munif in. i>. Kagesnemgkeiten. ^ — (Ovationen fürNittcr v. Schn'^^d Eiue Deputation des Wiener GemcindcrathS, ^'Menus dem Bürgermeister Dr. Ncwald. den beiden ^ ^,„ Bürgermeistern Ednard Uhl und Dr. Lcdercr "" ^e»z Gemcindcrath Wiener, überbrachte Montag Sr. ,^^cl> dem Präsidenten dcS obersten Gerichtshofes ^"5 M>d , wünsche dcr Stadt Wien. Bürgermeister ^r- ^ in begrüßte als Sprecher der Deputation den 3" tll»!i herzlichen Wmtcn: „Die Gefühle, welche die K" dcr der Stadt Wien vor 20 Jahren beseelten," '^„^ Herr Bürgermeister, „beseelen uns iwch hcntc. in schrieb die Gemeinde den Namen Eurer ^c c ^> das goldene Buch dcr Ehrenbürger ein, »no 9^lte>' füllen wir nur eine Pflicht, wenn wir dem li ^^e» Staat5mann die Glückwünsche dcr Stadt zn de"' ^ ^ Jubelfest überbringen." Ritter v. Schmerling o" ^/ Deputation mit bewegter Stimme. „Ich h" -. b^ sagte Sc. Excellenz. ..immer al2 ein Wiener "^ ^ trachtet; ich bin in dieser Stadt geboren, un° stz^ mir gestattet, während meiner langjährigen ^th"" fast immer in meiner Vaterstadt »leinen ? '^ u»r nehmen zu können. Al3 die Stadt Wien '^ c>" 20 Jahren in ihr Ehrenbuch einschrieb, war ^ Z^ Act der Höflichkeit und eine Anerkennung N" ZB lunft. Wenn Sie mir heute nach einer s" "'Atc^ schcnzcit abcrmali die Glückwünsche mein" ^r"^ überbringen, so frent und ehrt mich dies ^. t>a ragender Weise, denn e3 zeigt mir. daß '^ ehalte Vertrauen meiner Mitbürger bewahrt >",^ st"' habe. Und das ist eine Auszeichnung, o'e ^„n macht. Sagen Sie dem verehrten Ge"""^"ch c< herzlichsten und innigsten Dank l"'/" , Bce"d<'.',' Theilnahme." Die Dcputatwn verbl.cb »a°) ^'t . der offiziellen BcMckwünjchung '"^ "Hz, "r 3 dem Präsidenten des uberstcn Ger.chtslM ' ^ F in anerkennendster Weise über das Ge ' li" ^U « zuaes anssprach. an dem ihn erf-^ der Bevölkerung und vor allem dlc ^« in ^" daß sich die Vertreter aller The.le des U"^ ^ 945 Ml Huldigung und Begrüßung des Kaiserpaares ein-anden. — Montag abends veranstaltete der „Wissen-chaftliche Klub" in Wien. dessen erster Präsident Ritter ^-Schmerling ist, eine Festseier in Verbindung mit einem "ankette, wobei der Jubilar in einer hochinteressanten Mitischcn Rede ein Bild scincs Wirkens nnd Strebens entwarf. Mittwoch abends fand in der thcresianischen Nladkmie. die in Ritter v. Schmerling ihren Curator °whrt. si»«. Fcstsoircc statt; für heute vormittags ist ^selbst ein feierliches Hochamt in Aussicht genommen. -^(Allgemeiner österreichischer Lehrer-lag) An den Pfingstfeiertagen soll in Wieil der sicbcntr ^gemeine österreichische Lehrcrtag stattfinden. Zu diesem "wecke hat das Ecntralcomitc bereits die nöthigen Vorzeiten gemacht, sowie von den österreichischen Bahnen ^c 3ahrprcisbegünstigungcu für die nach Wien reisenden "hrer erwirkt. Psingstsmintag abends wird die Vor-^saninllung stattfinden, während Montag und Dinstag ^mittags die Hauptversammlungen abgehalten werden. "Mi den Themen, welche zur Verhandlung kommen l^en. sind bisher belaunt geworden: 1) Aufrechthaltuug ^t achtjährigen Schulpflicht; 2.) Gründung eines all-^weinen österreichischen Lehreroercins. Da am 15tcn ^tai d^ Tcrinin der Einsendungen zn Ende geht, so mrd das vorbereitende Comite erst von dieser Zeit an "' der Lage sein, die weiteren Vcrhandlungsthemcn zu Nülwen, ^— (Zum Postdicbstahle i» Wien.) Trotz e>srigstcr Nachforfchimgcn ist cS bisher noch nicht gc- ^>gen, den Dieben des in Wien abhanden gekommenen ^uslbtntcls ans die Spur zu tommen. Der Werthinhalt ^selben beläuft sich. wie seitdem amtlich festgestellt '""lde. nicht auf mehr als 40,000 st., fondcrn auf ^M)0 si ^ ^z wnrdcn nämlich 4? Sendungen, cnthal- ^ 1l!.1''>d-76 Mark. 24.240 20 Francs und 704 ^"lden in östrrr. Währ., entwendet. Von Wichtigkeit sür '^ Uütcrsnchnng ist der Umswnd, daß sowol der gc» ^hlcnc Pustbentcl als auch die in demselben eingeschlossen ^vlscnen fünf kleineren Postoentel, jedoch ihres Inhaltes °^ubt. zil stände gebracht worden sind. Ein Schlosser- Mfe fand Äluntag früh am Ufer des Wicncr-Neu- ^tr Kanales einen mit einer Spagatschnur zusammcn- «^»Ndeiien Sack. Es war dies derselbe, der Samstag ^2 »iit den Geldsendungen aus dem Packwagen der M kswhlen wurde. Der Schlossergrhilfc hatte zu jener A "lcht die geringste Kenntnis von dem Postdiebstahle. z "Ug den Sack in seinen Arbeitsort und warf ihn 5 >n einen Winkel, ans welchem er ihn mittags, als . zum Essen ging. hervorholte, in der Absicht, ihn aus 2^ Pulizcilomnllssariate auf der Landstraße zu deponieren. . °lt wurde der Fund sofort als von dem Pustdicb^ l^hle herrührend erkannt und der erstanntc Finder nach ^Ufttahmc eines Protokolls zur Polizcidircctiun überstellt, "'u er nach Erzählung des Sachverhaltcs wieder entlasse» ^llrdc. Die auf Grund dieses Fundes gepflogenen Recher- ^tll ergaben, daß der verschnürte Postbcutel in der Nacht ^>l Sonntag auf Montag am Ufer des Wiener-Ncu- l'ädter Kanales weggeworfen wnrde. Der Beutel lag. . ^ 'hn der Schlusscrgchilfc entdeckte, frei und würde Hermann ins Auge gefallen sein, wäre er am Sonntag !?°u an jener Stelle gelegen. DaS Eine ist durch den Mud erwiesen, daß die Diebe sich bisher noch der Frei- ^'l und ihrer Beute crfrcucu. Vonseite der Postdirec- «,"" wird demjenigen, der den Thäter uud das gestohlene " zu stmldc bringt oder der Behörde solche Anhalts- Ü0l» ll ^^' die dies ermöglichen, eine Belohnung von ^ 'l. zugesichert. ^ ^ (Geologische Aufnahme von Bos- Ti/! ""b der Herzegowina.) Die bisher in y^ bcschästigtc zweite Scetion der geologischen Reichs« Wh / '"^" ^"" Chcfgcolugen Bcrgrath Dr. v. Moj- ^; ' ^ird inl Laufe dieses Summers die Aufnahme in "'ems ^Mvurär unterbrechen, nm iin Auftrage der ge- l>ey ^'"e» Regierung eine geologische Recognoscicrung tz^?^"'^" Provinzen durchzuführen. Außer Herrn ^ ",?^ v. Viujsisovii! selbst werden noch die Herren ^,' ^'^^ "ud Dr. A. Bittncr bei diesen Aufnahmen ^2'^ s"" Acrgrath Paul von der geologischen '„ I^nstalt hat sich bereits zu Anfang dieses Monates Voller Mission nach Tuzla begebe», um die ^^Salzquellen zu studiere». fokales. ^s der Handels- und Gewerbekammer für Kram. ?A^ ^'" Protokolle übcr dic am 8. Mai d. I. ^etan "'deutliche Sitzung der .Handels- und Gc-^ ""er für kram bringen wir folgcudcn Auszug: Alldem !"' Sihllnq uahmcu unter dem Vorsitze dcs Ml-. ,^u AlexanderDreo folgende Kauimcrmitglicdcr M vz>nar Aambcra. Ferdinand Viliua, Leo-^"'Äm.^^' Johann Rcp. Horak. Josef Kor-3«nn K.'kreuucr, Petcr Laßuit, Carl Luck-^eu/^prnfid,„y Niichacl Pakic. Matthäus ^v '^.^sef Zenari ^ Michael Angelo Fvci- ^^s^Hf,üsident coustatiert die Anwesenheit der . ^'edrr,, '"^'^keit ei forderlichen Anzahl von Kammer' ^^ ' "tlint die Sitzung jür clöffnet uud be- stimmt zuVerificatoreu des heutige,! Sitzungsprotokollc« oie Herren Kammerrälhe Josef Kordin und Josef Zenari. Bevor zur Bcrathuug der an der Tagesordnung befindlichen Gegenstände geschritlen wird, ergreift der Präsident das Wor< und ei stattet der Kammer Bericht über den am 23. v, M. seitens Ihrer Maje-stäten stattgefunden,'!, Empfang der Gratulatious-Deplltatiou der österreichischen Handels- und Gewerbe-kammern. Der Präsident theilt den (unseren Lesern bereits bekaunteu) Wortlaut der Antwort Sr. Majestät des Kaisers mit und schließt mit einem dreimaligen „Hoch" auf Ihre Mijestmm und das kaiserliche Haus. in welches die Versa mmllmg, welche diese Mittheilung stehend anhörte,, begeistert einstimmt. Weiters gibt der Präsident bckanut. daß die Dcputation auch von Sr. Excellenz dcm Herrn Handslsminister Ritter v. Lhlumccty empfangen wurde, bei welcher Gelegenheit sich derselbe auch über die Handels- und IiidustricverlMnisse im Kronlande Kra in erkuudigte. Der Präsident erklärt, Sr. Excellenz hierüber wcuig Erfreuliches zu berichten in der Lage gewesen zu fein. Dic weitere Frage des H-n-n Ministers, ob Kram viel Verlehr mil Aosnim habe. beantwortete der Präsi-ocut dahin, daß dersellx- sich uur auf cinige ärarische Holz- und andere uubrdentmde Lieferungen beschränkt, da Kram einer direkten Verbindung mit Bosnien entbehrt und unter dcm Drucke der' hohen Tarife drr Südbahu leide. Der Präsident betoute ferner die Noth-wendigkeit dcr Uu tcrtra iucrbah u im Aufchlusse au die ungarisch-bosnischen Buhnen, sowie daß die Südbahn unserer Landeshauptstadt die gleiche Begünstigung des Tarifes bewillige!» möge, wie den entfernten Stationen, da uuferc Mühlemudustric sowie auch au. dcre Expmtzweige angesichts der hohen Tarife die Eoucurrenz nicht bestehen können uud infolge deffcn zum Feiern gcMmgcn feien. Der Herr Minister gab dcr Deputation dic trostreiche Versicherung, daß sich die Regierung nunmehr den volkswirtschaftlichen Fragen eingehend widmen werde, nachdem die inneren uud äußeren Verhältmfse eine glückliche Kläruug gefunden haben. Schließlich dankte Se. Excellenz deu österreichi-scheu Handels- und Gewerbekamuirru für ihre eifrige uud thatkräftige Unterstützung und ersuchte auch für die Folge um dieselbe. Die Kammcr nahm diese Mittheilung mit Befriedigung zur Kcuutms, worauf zur Erledigung der Tagesordnung geschritten wird. I. Das Protokoll über dic Sitznug vom 28. Februar d. I. wird genehmigt. II. Der Sekretär trägt deu Geschäftsbericht vor. Nach demselben gelangten in der Zeit vom 1. März bis 8. Mai d. I. ^2 bach, und es gehören zu diesem G«..lbez,rke: der Stadtbezirk Laidach und d.e Bezirsshauptmannschaften: Adclsberg. Gotischer Gurlfcld. «ra.nburg. Lmbach, Lltta,. Luitfch, RadmannSbors. l)iudc.lfswcrlh. Stein und Tscher-nembl. — (Krainische Stiftplätze.) Für das Jahr 1879 kommen sechs, vom Dr. Carl Freiherr Wurzwch v. Tauncnberg errichtctc Kaiscuu Ellsübeth - Invaliden- 946 stiftplätze ü, 60 und 34 fl., — und mit Beginn des nächsten Schuljahres drei lrainische Staatsstiftuugsplätze. welche an den l. k. Militärerziehungs - und Bildungsanstalten sowie in der k. l. Marine-Alademie in Fiume genossen werden können, zur Besetzung. Hinsichtlich der Bedingungen, unter denen diese 9 Stiftplätze zur Verleihung gelangen, sowie der Frist, innerhalb welcher die Bcwerbungsgcsnche zu überreichen sind, verweisen wir auf die betreffenden detaillierten Kundmachungen in unserem heutigen Amtsblatte. — (Gemeindewahl.) Bei der am 16. v. Vt. stattgcfundcnen Wahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Suschie wurden Johann Kosina von Suschie zum Gemeindevorsteher, Franz Pintar von Slatenek zum ersten und Johann Ambrozic von Suschie zum zweiten Gemeinderath gewählt. — (Verkehrsstörungen auf der Südbahn.) Die Generaldirection der l. k. priv. Südbahn bringt zur Kenntnis, daß für die Dauer der infolge von Elementarere ignissen auf den ungarischen Linien eingetretenen Verkehrsstörungen betreffs der Beförderung von Eil- und Frachtgütern die Hilfsrouten via Graz-Stuhlweißenbnrg, dann via, Grammat'Neusiedl-Raab« Uj.-Szöny und via Oedenburg-Naad zur Verfügung offen stehen. Ueber die Art der Gcbührenberechnung bei Beförderung von Transporten über eine oder die andere Hilfsroute werden die Stationsorgane entsprechende Auskunft geben. — (Steiermärkischer Kunst verein.) Zur diesjährigen (XIV.) Gewinstverlosung, welche am 29sten Juni in Graz abgehalten wird, hat der steiermärkische Kunstuercin nachfolgende Kunstwerke aus seinem Besitze zur Verlosung an die Mitglieder und Thcilnehmer des Vereines bestimmt: „Sardellenfang im Golf von Trieft", Oelgemälde von Nieger (450 st.); „Motiv aus Mähren" von Schuster (250 si.); „Strand am Mittelländischen Meere" von Hilverdink (200 fl.); „Aus der Umgebung von Wien" von Parmentier (200 fl.); „Die Wahrsagerin" von Rüstige (100 fl.); „Thierstück" von Gerasch (100 si.), ferner werthvolle Aquarelle von Ber-ningcr, Gerasch, Lahoda :c. ic. — Das Prämienbild: „Landmädchen aus Oberösterreich", ein fchöner Stn-dicnkopf nach einem Gemälde von Professor Nlaas, wird für jeden Antheilschcin verabfolgt, ob die Nummer desselben mit einem Treffer gezogen wird, oder nicht. Ein Anthcilfchcin tostet 3 si. ö. W. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 14. Mai. Das Abgeordnetenhaus nahm den Rinderpest-Gefetzentwurf in der Fassung des Ausschusses mit 150 gegen 50 Stimmen an. Berlin, 14. Mai. Der Verfassmigsentwmf für Elfaß-Luthringen bestimmt: Ernennung eines in Straß» bürg residierenden Statthalters an Stelle des Reichskanzlers ; Ministerium in Straßburg, dessen Chef ein Staatssekretär ist; Einsetzung eines Staatsraths zur Begutachtung vuii Gesetzvorlagen und Vertretung beim Aundesrathe mit berathender Stimme. Petersburg, 14. Mai. Neue Alande in Orcn burg am 12., in Uralsk am 11. und in Irbit am 12. Mai, überall bedeutender Schaden. Konstantinopel, 14. Mai. Der Großvezier richtete an den Vali von Kusowo Weisungen, um die dortige, über die Convention mit Oesterreich aufgeregte Be> völkerung zu beschwichtigen. Lemberg, 13. Mai. (N. fr. Pr.) Der „Gazeta Nmodowa" zufolge hat ein ausländisches Consortium die iiu Iasloer Bezirke gelegene Ortschaft Bobrka, wo bekanntlich bedeutende Naphthaquellen entdeckt wurden, um 80^,000 Gulden erstanden. Pest. 13. Mai. (Presst.) Die Nachricht des „Standard", daß Graf Andrassy, um den Sultan zur Unterzeichnung der Convention zu bewegen, versprochen habe, den promsmischen Charakter der Occupation Bosniens und der Herzegowina anzuerkennen, wird vom „Pester Lloyd" als plumpe Erfindung bezeichnet und dementiert. — Die Stadt Halas im Pester Co-mitat wurde von einem Wolkenbruch heimgesucht. 2000 Joch Feld befinden sich unter Wasser. Die Flut ist stellenweise drei Fuß hoch. Die Herbstsaaten sind ruiniert. Verlust an Menschenleben wird nicht gemeldet. Die bedrohten Einwohner flüchteten auf die höher gelegenen Punkte. Das Hochwasser reicht fast bis Szegedin. Zara, 13. Mai. Gestern fand die kirchliche Weihe der Wasserleitung nach Sebenico an den Kerka-Fällen statt. Sowol bei der Weihe als bei der darauf erfolgten Eröffnung der öffentlichen Brunnen in der Stadt gab die Bevölkerung ihren Jubel über das trefflich gelungene Werk in enthusiastischer Weise kund; ebenso erfolgten begeisterte Dankes- und Huldigungs-Kundgebungen aller Klassen der im Festschmucke prangenden Stadt für Sc. Majestät den Kaiser und die Regierung. Abends war Volksfest, Feuerwerk und Illumination. Berlin, 13. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg." dementiert entschieden die Zeitungsberichte über die angeblichen Verhandlungen Aismarcks mit Windthorst. Rom, 13. Mai. Die gestrige Allocution des Papstes konstatiert mit freudiger Genugthuung, daß die Fragen bezüglich der Katholiken in der Türkei geregelt seien. Madrid, 13. Mai. Der österreichische Krön-prinz Erzherzog Rudolf wird sich in Begleitung seines Schwagers, des Prinzen Leopolo, demnächst nach Gibraltar, Kadix. 3eres, Sevilla, Granada und Lissa^ bon begeben und sodann Galicien besuchen. Washington, 13. Mai. Präsident Hayes legte sein Veto ein gegen die Bill, wonach bei der Präsidentenwahl die Anwesenheit dcr Äundestruppen in den Wahlortcn verboten werden soll. Telegrafischer Wechselkurs vom 14. Mai. Papier-Rente 66 6.°.. — Silber. Rente 67 15,. - Gold» Rente 78 95. 1860er Staats'Anlehen 124- . -Nanl.Acticn 832. — Kredit.Actien 260 . — London 11735.. — Silber — —. K. t. Münz» Dukaten 5 53. — 20. Franken > Stücke 3-26-/,. — looiNeichSmllrl 57 75. Wien, 14, Mai. 2'/, Uhr nachmittags, (Schlußkurse.) ssreditactien ?60 20. 1860er Lose 124 50. 18!e 9 36'/,. ungar. Kreditactien 240'- , österreichische Francobank —'—. österreichische Auqlobanl 114' . Lombarden 77'50, Unionbank 7610, Lloudacticn 575 —, türkische Luse 20 50. CoinmnnaLAnlehen 118 40. Egyptische —, Goldrente 78 90. ungarische Goldrente 93>25. Fest. Angekommene Fremde. Am 14. Mai. Hotel Stadt Wien. Stcinhartcr. Fischer und Fuchs, Kflte., Wien. - Iallin. Weitcnstein. - Schulz. Förster, Plesöe, — Liebl. Ksm.. Iägerndorf. — Pasch. k. t. Oberst, Gärz. — Prohaska. Buchhalter, Rudolfswerth Hotel Elefant. Tissen, Kuh, Vidic nnd Reiß, Kflte.; Kellner. Assecllranzbeamter, und Karngut, Reis., Wien, - Ienlo, Trifcul. - Venutti. Görz. Sternwarte. Vidergaj, Coopcrator, Wippach. — Roih Ro» salia, llilli. Kaiser von Oesterreich. Kobler. Littai. — Trogar, Villach. — Omulch, Nlagcnsmt — Fcrschnig, Marburg. Mohren. Okorn, Pölland. Verstorbene. Den 14. Mai, Johann Mallner, Taglöhner, Hausierer und Patental Invalide. 45 Jahre. Alter Markt Nr.!), Herz-lähmung. — Maria Puiuik, Postofficials-Tuchtcr, 4 Monate. Maria»Thcrcsicnstrahc Nr. 1, acute Luslröhrcncntzündung, — Katharina Verdir, Näherin. 53 I., Lungenentzündung. Im Zivilspitale: Den 12. Mai, Helena Erlach, Arbeiterin. 32 I., Fall« sucht. — Rosalia Adam. Arbeiterin. 26 I, Lungentuberkulose. - Michael Blazic, Inwohner, 47 I., Oehirnumbildung. — Georg Grum, Arbeiter, 32 I., Eitervergiftung, i.. 3H Schwarz. 57 I., Bauchsellentzündung. - Franz SchweM, Arbeiterstind, 2 I. Blattern. — Theresia Gorenz, Mamy rinnehmers.Gattin. 40 I., Wassersucht. Handel und WolkswirthschaMches. Der letzte Wochenansweis der l. k. Priv. öfterreichisch' ungarischen Äanl weist im Verhältnisse zu dem dcr Vorwoche 1° gende Veränderungen auf: Mctallschcch st-162,757,748, '1" nähme fl. 138.221; in Metall zahlbare Wechsel fl. 15-610,»^' Zunahme fl. 16.712; cscomptierte Wechsel und Effekten Gm° '> 85.044.360, Zunahme st. 610.040; Darlehen gegen h°ndpl°"" fl.23.94li.300, Abnahme fl. 691.800; Staatsnoten ft-1''^'^' Abilahme fl. «08,004; Hypothekar . Darlehen sl. 106.674.!^ Abnahme fl. 4.162; börsenmäsziq angekaufte Pfandbriefe °c Vank fl. 6.739,007. Zunahme fl. 88,508; Effekten des Neservc fonds fl, 17.442.743. Abnahme fl.362.438; Banknotenumia'> fl.286.043.110, Abnahme fl.492,410; Giro-Einlagen fl-1 28».^' Zunahme fl. 1.113.411; Pfandbriefe im Umlaufe sl. 106.633/" Abnahme fl. 7,000. ___________ Laibach, 14. Mai. Auf dem heutigen Markte sind eM' nen: 14 Wagen mit Getreide, 8 Wagen mit Heu und Vll"v. 30 Wagen und 3 Schisse mit holz (28 Kubikmeter). Durchschnitts - Preisc. ^^-^ ---------------------------Wl, ckqz.i-------------------------^l«> ^W^ ss.,lr, N, kr'! ft,,tt^^. Weizen pr.heltolit. 6 50 8 8^Auttcr pr. Kilo . ^ ?b ^!^ Korn „ 4 23 üM Eier pr, Stück . . — ^ ^ ^. Gerste „ 4 l! 4>63^Milch pr. Liter . ^ ^"'^, haser ., 2,76 3!57piindflcisch pr.Kilo ^5v ^ halbfrucht „ -,- 6-^ Kalbfleisch ., ^ 56 ^ Heiden „ 4,23 4 ^Schweinefleisch „ ^ 56 ' ^ Hirse „ 4 55 4 60 Schöpsenfleisch .. — 34^-^ Kuturuh ., 4 40 4 80 hähndcl pr. Stück — 30 '^ Erdäpfel 100 Kilo 3 3-------Dauben ., -^ l» ^ ^ Linsen pr. hektolit, 7-----------heu 100 Kilo (alt) 1 ?» ^ Erbsen „ 8-----------Stroh „ . . 1 l'1 Fisolen „ 7-----------holz, hart., pr. vier » ^ Rindsschnlalz Kilo — 92 — - Q.'Metcr ^ ^ ! ^ Schweineschmalz „ — 70------— weiches, „ " ^ „^ ^, Spcct, frisch „ — 50-------Wein, roth., 100 Lit. - ^ <7^ — geräuchert „ — 60------— weißer „ -^ '^V^-> Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ , ,-? §u kz 2 ^3 ?-i " ^ÜM'^737 83"^. b 6 windstill heiter ' ^, 14. 2 „ N. 736 17 -s-16'1 EO. schwach theilw.l,eiter ^"" 9 „ Ab. 78« 89 -j-10 6 O. schwach theilw.heittt . Morgens dünner Nebel, dann heiter, Abendrots ^. Tagesmittel der Wanne ^- 10 3«, um 3'0« unter dcm3io^. VerantwVrtlicher Redacteur: Ottsmar Vambel«^. Vlnnefendet. ^ Dr. C. M. Fabers k. k. priv. Puritas-Mundseift',^l. einzige rationelle Zahnrriniqungs« und Eonsclvations^^^ seit 20 Jahren bestens renommiert; prämiiert London g. Paris l878, zu beziehen durch die unterzeichnete ^Ha» Firma und vorräthig in allen vornehmeren Apotheke» '^nM, fümerichandlungcn des In- und Auslandes. F. r«eni Wien, I, Tonnenfelsgassc 7. ^-^ Danksagung. > Für die herzliche Theilnahme beim Hinscheide" > dcr innigstgsliebten Tochter > > sowie für die schönen Kranzspenden zum Leiche'^ M bcgängnisse und für die zahlreiche Betheiligung " M demselben sagen allen Betreffenden, msbesondsl « den Fränleiu, welche die theuere Hingeschiedene > « so liebevoller Weise zur letzten Ruhrstättc brgle!" « habcn, dann den Herren Sängern und der Fene ^ wehr den herzlichsten Dank W die trauernden Angehörige«- > Lack am 12. Mai 187!>. ^^ <)^)l'I(lI^^l.'l(I)^. Wie«, 13. Mai. (1 Uhr.) Das Geschäft wickelte sich ohne bemerlenswerthe Zwischenfällc sehr ruhig und bei günstiger Tendenz ab. Vtld Wale Papicircntc........ 66 60 66 65 Silbcrrcme 67 6710 Goldrente . 7910 7320 Lose, 1854 . . 11650 117 . I860....... 12625 12650 » I860 (zu 100 fl.) . . . 13050 130 75 » 18«4....... 161 50 161 75 .lng. Vrämien-Anl..... 103 25 103 50 Krcdit-L.......... 17175 17^ _ Rudolss-L......... I? _. 1725 Prämienaul. der Stadt Wien 116 90 117 10 Dona»'RlMlieruna,sn..... ^"'^ ,2^ Südbahn »3«/....... '"^ I05s" 5'/....... !<"" Devlien. ^ Auf deutsche Pläye ... — "Z lI?A London, kurze Sicht - ,,7.40 >ll" " ^ Deutsche Reichs- 5? , ^ ^ Noten --.'"" II " 100 . ^ i Tilbcrgulden . . 100 ^ - " Krainische Vrundentlastungs-0Ma ' ^'""Vld'.)150, Ware-- ' ,obls Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente