Nezugspretse für das ehemalige Hsterreich-Ung. ganzjährig K 10 — halbjährig K 5 — Zur Amerika: ganzjährig D. 2 50 Hjjr das übrige Ausland ganzjährig K 12 — Briefe ohne Unterschrift werdennichtberückstchtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Gottschrer Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Jerwaltung des Kottscheer Aoten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schristteitnng des Kottscheer Maten in Gottschee. Anzeigen (Ii.jerate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver. waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott« icheer Boten erhältlich. B ostsparkass en-Konto Ar. 842.285. Mr. 8. Kottschee, am 10. Würz 1919. Jahrgang XVI. Haltet aus! Die Zeit ist so ernst, jeder Tag so voll der Ereignisse in der Welt, daß ein Zukunftsschauen, ein Andeuten von heute auf morgen sich fast als unmöglich zeigt. Über Nacht stellt sich oft das Ganze wieder auf den Kopf, was vielleicht noch am Abend vorher schaffende, bildende Menschen im großen Durcheinander der Jetztzeit aufgestellt haben. Es ist schon oft im „Boten" besprochen worden, was alles für eine dunkle Zukunft, dunkel auch für unser teures Gottscheerländchen, vorzu-nehmeu wäre. Welch verantwortungsvolle Aufgabe jetzt für unsere Führer und Lenker I An ihnen liegt es, zu zeigen, daß sie das ganze Volk hinter sich haben, daß sie imstande sind, in diesen dunklen Tagen Licht ins Land hineinzubringen, Aufklärung in der Heimat und außerhalb der Heimat zu schaffen. Immer und immer wieder müssen sie freimütig erklären, daß wir fest entschlossen sind, unsere deutsche Eigenart unter allen Umständen zu bewahren, jene Gott» scheer Eigenart, die uns Jahrhunderte hindurch zusammengefaßt erhalten und bei allen Nachbarvölkern bekannt gemacht hat. Gottlob, daß wir Führer haben, die uns den richtigen Weg weisen. Aber zu wenige sind es, die jetzt vorangehen. Die neue Zeit brachte den demokratischen Ruf nach der „Tüchtigkeit", nach jenen Tüchtigen, die, im Schützengraben durch Not und Eisen gehärtet, nun ihren klaren Kopf der Beratung des Volkes widmen sollen. Jene Tüchtigen müssen heraus, die sich bisher aus verzopften Gründen nicht entfalten konnten. Wir Gottscheer haben keine dummen Köpfe, wir brauchen nur ein bißchen mehr Beherztheit. Einer der letzten „Boten" schrieb, daß sich nun endlich auch jüngere Kräfte zur Mitarbeit bereit finden lassen sollten, damit das Unternehmen nicht bloß auf zwei Augen gestellt bleibt, die überdies bereits altersmüde zu werden beginnen. Wir kennen jene altersmüde werdenden Augen — sie werden hoffentlich noch viele Jahre sich glanzvoll, arbeitsfreudig dem Volke an der Rinse zeigen. Aber wo sind dann jene, die auch etwas von diesem Glanze, von dem alten Tüchtigen zu übernehmen berufen wären? Volksertüchtiger, Volksführer werden kann man nicht über Nacht; dazu genügt es nicht, so und soviele Schulbänke hinter sich zu haben, dazu genügt es nicht, Heil zu schreien oder beim Bierglas Begeisterung zu erzeugen. Dazu gehört Kenntnis des Volksganzen, Kenntnis unseres Völklcins bis in die innerste Seele, der Volksgeschichte, Kenntnis der Wirtschaftsnot, der Wirtschaftsfreuden und Wirtschaftssorgen; Kenntnis der Sitten, der Art, des Wesens unseres Ländchens sind Vorbedingungen. Und nicht bloß Kenntnis allein, sondern vor allem auch ein warmes Herz, Heimatliebe und Volksliebe, Arbeitstüchtigkeit und Arbeitsfreude, Charakterfestigkeit, Klugheit und eine edle, lautere, uneigennützige Gesinnung. Die Tage sind ernst, schwer. Aber es sind nicht die schwersten Tage, die unser Völklein schon durchgemacht. Bei der Bildung des neuen Staates wurde in alle Welt hinausgerufen, daß die Entwicklung und das nationale Leben der deutschen Minderheiten nicht werde angetastet werden, daß auch die Andersnationalen die Rechte des freien Bürgers und Bauers voll wie jeder andere Staatsbürger genießen werden. Wurden diese Versprechungen erfüllt? Nein! Das teuerste, was wir hatten, unsere deutschen Schulen, sie beginnen zu wanken. Aus dem Hinterlande, aus der Hornwaldgegend, aus dem Unterlande, von überall schrieben mir alte Bekannte, Bauern, ... „benn wir abr lei noch Teitsche pleibn kennötn... I" Ja, nur die Muttersprache er halten, die Eigenart, das deutsche Wesen in Kirche und Schule, die deutsche Art in der Familie — nichts anderes, nichts wei teres wollen unsere deutschen Gemeinden, unsere deutschen Bauern! Stadt Gottschee, führe sie, diese unsere lauteren, braven Deutschen! Fort jetzt mit jeder engherzigen Spießbürgerlichkeit! Niemand lasse sich betören vom fremden Geist, der meistens nicht einmal fremder ist, sondern gewissermaßen vom eigenen Fleische abtrünnig werdendes Fleisch, das der Konjunktur zu liebe die Schwenkung vollzieht! Die SHS-Regierung in Laibach, bezw. Belgrad ist gewiß falsch über die Verhältnisse im Ländchen unterrichtet. Gab es bei uns je einen Streit, wo die beiden Nationen zusammen wohnen oder nebeneinander leben? Fragt nur nach in Langenton, fragt in Pöllandl, Wertschitz, in Maierle, Suchen, Unterdeutschau, oder wo sonst noch die beiden Nationen aneinander grenzen, fragt, ob dort jemals von irgend einem sogenannten „Joche" nur die Rede war! Nicht ein Mißton war bis' jetzt zu verzeichnen. Nachbarn waren sie, gleichberechtigte, mit gleichen Pflichten und gleichen Rechten, mit gleichem Frohsinn und gleichen Sorgen, stets bei der heimatlichen Arbeit. Jawohl! Alles andere ist Lüge, ist Hetzerei unverantwortlicher Elemente. Führe du, Stadt Gottschee, deine deutschen Bürger und Bauern aus geistig hohe Stufen, führe sie auf idealen Wegen, auf geschichtlich vorgezeigten Höhen. Ein Ringen gilt es jetzt nicht mit unedlen Waffen, sondern mit Volksvernunft, mit den Waffen geistigen Schaffens, mit den Waffen wirtschaftlicher Ertüchtigung, mit den Waffen der Liebe, der Arbeit und der Hingebung! So wird diese unsere harte Prüfung überstanden werden. Wenn wir geistig und seelisch hoch stehen, wenn wir wetteifern mit der Größe, mit der Tüchtigkeit, dann blinken unserem Ländchen gewiß auch noch lichtere Tage. Arbeit und Schaffenskraft müssen aber im Innern des Ländchens, im eigentlichen Volke selbst, durchbrechen, in allen Gemeinden, in allen Dörfern, in jeder Familie, in voller Einigkeit, in unverdrossenem Wirken und Arbeiten auf Äckern und Wiesen, in den Werkstätten und Amtsstuben. Der steigende Wohlstand wird dann der Bürge unserer Freiheit sein. Aber — haltet aui Sepp König. Graf Garbos Abschied von feinen Wählern. Der gewesene Reichsratsabgeordnete des Wahlkreises Goltschee, Herr Joses Anton Graf Barbo, hat an den Herrn Bürgermeister von Gottschee unterm 27. v. M. folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Nachdem ich 7Ve Jahre der Vertreter Gottschees im Reichsrate war, wäre es mir ein Herzensbedürfnis gewesen, von meinen Wählern, welche mir in so schöner Weise am Wahltage ihr Vertrauen geschenkt und ich glaube durch die ganze Wahlperiode es erhalten haben, persönlich Abschied zu nehmen. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen erscheint dies jedoch untunlich, denn es könnte nur zu Mißdeutungen führen, zu welchen weder die Gottscheer noch ich den geringsten Anlaß geben wollen. Daher wende ich mich mit diesen Zeilen an Sie, verehrter Herr Bürgermeister, mit der Bitte, meine Abschiedsworte als gewesener Abgeordneter von Gottschee in Ihnen geeignet erscheinender Weise der Bevölkerung übermitteln zu wollen. Wenn ich im allgemeinen vom politischen Leben leichten Herzens Abschied nehme, da ich mich von der unfruchtbaren Arbeit im Parlament und den dort herrschenden Verhältnissen oft geradezu angeekelt fühlte, so bedrückt mich doch der Abschied von meinen Wählern sehr. Ich habe stets das Gefühl gehabt, daß zwischen ihnen und mir die schönste Harmonie herrscht, und war mir dies bei den vielfachen Unannehmlichkeiten, die mir die politische Tätigkeit brachte, immer eine Erquickung und eine Stütze. Ich fühle mich aber auch bedrückt, weil das meiste, was ich für Gottschee hauptsächlich in wirtschaftlicher Richtung anstrebte, unerfüllt blieb. Ich habe nur das Bewußtsein, das Eine, was ich bei meiner Wahl versprochen, auch gehalten zu haben: mit meinen Kräften und mit bestem Wollen und Können für Gott-schee und seine Bewohner zu wirken. Daß die Verhältnisse nicht mehr erreichen ließen, daß namentlich durch den Ausbruch und die so lange Dauer dieses schrecklichen Krieges alles Angebahnte unterbrochen und vereitelt wurde, war nicht meine Schuld. Von diesem Gesichtspunkte aus möge nun auch meine Tätigkeit beurteilt werden und so bitte ich meine verehrten Wähler und alle Bewohner Gottschees, mir ein freundliches Gedenken bewahren zu wollen. Meinen aufrichtigen Dank für ihr Vertrauen und ein herzliches Lebewohl als ihr gewesener Abgeordneter! Ihnen, Herr Bürgermeister, danke ich noch ganz besonders für Ihr großes mir jederzeit bewiesenes Entgegenkommen, für Ihre einfach unersetzliche Unterstützung und Ihre immer richtigen Informationen. Wenn ich auch nun mit der Politik nichts mehr zu tun habe, so hoffe ich doch noch öfter nach dem mir lieb gewordenen Gottschee zu kommen, und werde mich dann jedesmal freuen, Sie wiederzusehen — hoffentlich in besseren Zeiten, als sie jetzt Gottschee und mehr oder weniger die ganze Welt erlebt. Barbo. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Vom politischen Dienste.) Das deutschösterreichische Staatsamt des Innern hat den Rechnungsrevidenten-der politischen Verwaltung in Krain Herrn Josef Trug er einstweilen der steiermärkischen Landesregierung zur vorläufigen Verwendung zugewiesen. — (Vom Steuerdienste.) Die Herren Steueroberoer« walter Eduard Schubitz und Steuerverwalter Wilhelm Wolf in Gottschee sind vertragsmäßig wieder in den Dienst des jugoslawischen Staates übernommen worden. — (Vom Finanzdienste.) Herr Offiziant Joses Jaklitsch wurde nunmehr der Steuerbehörde in Vöcklabruck (Oberösterreich) zur Dienstleistung zugewiesen. — (Das Inventar der hiesigen Fachschule) für Holzbearbeitung, die nunmehr aufgelassen worden ist, wurde kürzlich von einem Beamten der Landesregierung in Laibach übernommen. Der Gesamtwert desselben dürfte sich nach den jetzt geltenden Preisen auf gegen 200.000 Kronen belaufen. — (Der Vorfriede) wird Ende März geschlossen werden, auch mit Österreich, Bulgarien und der Türkei. — (Heimkehrer, Achtung!) Ende März werden in sämtlichen Pfarren am gleichen Tage Gedächtnisfeiern für im Kriege Gefallenen und Gestorbenen abgehalten. Die weiteren Verlautbarungen werden von der Kanzel aus erfolgen. In der Stadt Gottschee findet nach der Kriegermesse die gründende Versammlung eines Kriegerbundes statt, der den Zweck verfolgen soll, das Andenken der gefallenen Helden zu bewahren, die notleidenden Heimkehrer zu unterstützen und die Interessen der Kriegsteilnehmer mit Rat und Tat wahrzunehmen. Ähnliches möge in allen Pfarren unseres Ländchens geschehen. — (F a s ch i n g s e n d e.) Die heurige ziemlich lange Faschingszeit beschlossen in unserer Stadt zwei Unterhaltungen, die beide sehr gut besucht waren und im Hotel „Stadt Triest stattfanden. Sonntag, den 2. März, veranstaltete der Deutsche Gottscheer Gesangverein ein Vereinskränzchen für seine Mitglieder und ihre Angehörigen und am Faschingsdienstag der Deutsche Handwerkerverein einen Familienabend. Die Stimmung der zahlreich Erschienenen war eine überaus gehobene, Tanz und Gesang bewirkten, daß man sich noch zu später Stunde schwer trennte. — (Industrielle Unternehmungen.) Das „Agramer Tagblatt" meldet aus Belgrad: Alle im Handelsministerium vor-gelegten Gesuche österreichischer und ungarischer Staatsbürger um Bewilligung zur Gründung industrieller Unternehmungen wurden abschlägig beschieden, weil die Gesuchsteller als feindliche Ausländer zu betrachten seien und das südslawische Kapital sich konkurrenzlos auf industriellem Gebiete betätigen soll. — (Arbeitslosigkeit im Stande der kaufmännisch Angestellten.) In der kürzlich in Wien abgehaltenen Hauptversammlung des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft wurde festgestellt, daß bis jetzt 14.144 Ansuchen erledigt und ein Betrag von 2,948.000 Kronen an arbeitslose Prioatangestellte zur Auszahlung gebracht wurde. — (Slowenische Universität.) Der Ministerrat in Belgrad hat 1.400.000 Kronen für eine slowenische Universität mit realem Typ bewilligt. Sie wird schon im kommenden Herbste errichtet werden. — (Verkehr mit Lebensmitteln.) Der Ministerrat in Belgrad hat den freien Verkehr mit Getreide, Kartoffeln, Heu und Stroh im Königreiche SHS bewilligt. — (Schulreform.) Der Höhere Schulrat in Laibach veranstaltete in der Frage der Neugestaltung der Lehrerbildungsanstalten und des Volksschulwesens in Slowenien eine Enquete, die am 6. März in Laibach stattfand. — (Was angeblich Italien verlangen will.) Die Kriegsentschädigung, die Italien von Österreich verlangen wird, beläuft sich auf etwa 600 Millionen Pfund Sterling. Da es fraglich erscheint, ob die Bezahlung dieser Summe erreicht werden kann, wird nach einer Londoner Meldung die italienische Regierung vielleicht zur Selbsthilfe greifen. Es verlautet in Paris, daß Österreich etwa ein Drittel des verlangten Schadenersatzes durch Lieferung von Bauholz bezahlen kann. Österreich soll innerhalb fünf Jahren etwa acht Millionen Kubikmeter Bauholz an Italien liefern. Bor Kriegsausbruch hat Italien etwa vier Millionen Kubikmeter Bauholz aus Österreich-Ungarn importiert. Es braucht dieses Bauholz vor allem zum Bau von Wohnungen im Erdbebengebiet. — (P o st s perr e.) Es wird hiemit darauf aufmerksam gemacht, daß wegen der gegenwärtigen Postsperre Briefe und andere Sendungen ins Ausland nicht angenommen werden. Man hat sich also mit der Absendung solcher Briefe und Postsendungen bis nach Aufhebung der Postsperre zu gedulden. — (Keine allgemeine Mobilisierung im südslawischen Staate.) Mit Rücksicht auf die Meldung des Reuter« scheu Bureaus, daß nach Berichten aus Italien in Jugoslawien die allgemeine Mobilisierung angeordnet worden sei, ist das Korrespondenzbureau Laibach nach an zuständiger Stelle eingeholten In- formationen zu der Erklärung ermächtigt, daß diese Nachricht völlig aus der Luft gegriffen sei und auch alle mit ihr in Zusammenhang stehenden Kombinationen dadurch von selbst hinfällig werden. — (Ausfuhr vonReisegepäckundLebensMitteln.) Beim Übergange vom Königreiche SHS ins Ausland dürfen nach einer Belgrader Ministerialverordnung die Reisenden (ohne eine besondere Ausfuhrbewilligung) nur das notwendigste Gepäck (Kleider, Wäsche und Schuhe) für den eigenen Bedarf mitnehmen und Lebensmittel für drei Tage. Dies gilt auch für den Fall der Übersiedlung ins Ausland. Für jede weitere Waren- und Lebensmittelmenge bedarf es einer eigenen Ausfuhrbewilligung. — (Neue Stempel und neue Frachtbriefe.) Wir machen hiemit auf eine Verordnung des Kommissärs für Finanzen vom 12. Februar d. I. aufmerksam betreffend die Einführung von neuen Stempeln und Frachtbriefen. — (Aktion deutscher Staatsbeamter aus dem Staate SHS.) Staatsbeamte, die aus ihren im Staate SHS gelegenen Amtsorten in einen Dienstort in Deutschösterreich übersiedeln mußten, werden wegen einer gemeinsamen Aktion ersucht, ihre Namen und Adressen gleich bekanntzugeben an Rechnungsrat Wobisch, Obmann des Staatsangestelltenrates in Graz, Finanzgebäude. — (Vorfrtede und Friedensvertrag.) Clemenceau teilte in der Sitzung der Friedenskonferenz am 1. März mit, daß die Vorfriedensfrage in der Sitzung am 17. März auf die Tagesordnung gesetzt wird. — Wilson hat in Aussicht gestellt, daß der endgültige Friedensvertrag im Juni dem Kongreß unterbreitet werden soll. — (Die Wasserkraft der Kulpa.) Im „Slovenski Narod" (28. Februar) wird auf die Bedeutung der Wasserkraft der Kulpa aufmerksam gemacht, zumal jetzt in Jugoslawien eine intensivere Industrie angestrebt werde. Mann könnte bei Altenmarkt einen drei Meter breiten Kanal in der Länge von drei Kilometern bauen, und zwar auf sehr günstigem Terrain, wodurch die Mißlichkeit des Füllens und Steigens der Kulpa ausgeglichen werden könnte. Es würde sich ein Gefälle von 15 bis 20 Metern erreichen lassen, wodurch die Voraussetzung gegeben wäre zur Gewinnung einer großen elektrischen Kraftanlage. Fachleute mögen das Terrain besichtigen. Schon in der Friedenszeit kamen gelegentlich Ingenieure aus Wien, Budapest und auch aus Frankreich in die Gegend an der Kulpa und sprachen sich sehr befriedigend aus über eine dort zu errichtende elektrische Kraftanlage. Aber die Kulpa war damals noch ein Grenzfluß. Wenn in Wien z. B. die Sache gut stand, gab es in Budapest Hindernisse. Jetzt sind die Hindernisse in Wegfall gekommen. Hoffentlich wird der Schatz von Kraft nicht mehr lange brach liegen, zumal auch der Bau einer Eisenbahn in nächster Zukunft zu erwarten ist. — (Ein Gottscheer als Erfinder.) Herr Florian St alz er aus Büchel, gegenwärtig bei der Sanitätsabteilung in Laibach, hat als Soldat erfindungsreiche Ideen entwickelt und Skizzen entworfen von einem 3 Kilogramm schweren Taschenapparat für die Entdeckung feindlicher Geschütze, Maschinengewehre oder für die Ausfindigmachung feindlicher Wachtfeuer. Seine von einem Geometer geprüften Skizzen hätten schon im Jahre 1917 vorgelegt werden sollen. Es kam aber damals nicht dazu. Gegenwärtig verfertigt Stalzer einen Apparat, genannt „Trocken- und Wasserapparat in jedem Zimmer". Diesen Apparat will er der Regierung vorlegen, da die Patenterteilung angestrebt wird. — (Agrarreform.) Der Ministerrat in Belgrad hat am 28. Februar folgende Agrarreform angeordnet: 1. Die Kmeten in Bosnien werden frei. 2. Die Kolonate in Istrien und in Görz werden aufgehoben. 3. Der Großgrundbesitz wird enteignet; sein Grund und Boden wird jenen übergeben, die ihn selbst bearbeiten werden, in erster Linie Invaliden, Witwen und Waisen von gefallenen Soldaten und Kriegsfreiwilligen, ferner allen jenen Angehörigen des Bauernstandes, die sich für die Befreiung und Vereinigung des Königreiches geopfert haben. Den Großgrundbesitzern werden gesetzlich bestimmte Entschädigungen gegeben werden. Ohne Entschädigungen werden enteignet werden die Besitze der Dynastie Habsburg und der Mitglieder des Hauses Habsburg, die Besitze nichtbefreundeter Dynastien und der Großgrundbesitz solcher, die ibn aus der Hand der Dynastie Habsburg als Geschenk für ihre Verdienste empfangen haben und die noch nicht in die dritte Hand übergegangen sind. Diese Agrarreform wird der Volksvertretung zur nachträglichen Genehmigung vorgelegt werden. — Alle größeren Waldbesitze gehen ins Staatseigentum über. — (Wichtig für solche, die nach Deutsche ft erreich reisen.) Wer nach Deutschösterreich oder durch Deutschösterreich reisen will, muß einen Reisepaß mit einem Visum haben. Jugoslawische Staatsbürger, die nach Deutschösterreich reisen, müssen ihren Reisepaß zum Visum der Vertretung des deutschösterreichischen Staatsamtes für Äußeres in Laibach, Balvasorplatz Nr. 6, ebenerdig links, vorlegen, und zwar an Werktagen von 9 bis V2II Uhr vormittags. Hiebei ist eine Gebühr von 5 Kronen zu entrichten. Deutschösterreichischen Staatsbürgern, die aus Jugoslawien in ihre Heimat fahren, stellt die nämliche Agentie die Bestätigung ihres Reisepasses aus. — (Reisepaßzwang in ©eu-t sch öfter reich.) Reisen von Deutschösterreich nach dem gesamten Auslande, zu welchem auch die auf dem Boden des ehemaligen Österreich entstandenen Nationalstaaten gehören, sind künftighin nur auf Grund eines den geltenden Bestimmungen entsprechenden Passes gestattet, der — wenn es sich um Ausländer handelt — mit dem Visum der politischen Bezirksbehörde (Polizeibehörde) des Wohnsitzes der Partei versehen sein muß. Ebenso ist das Überschreiten der Grenzen Deutschösterreichs in der Richtung aus dem gesamten Auslande nur auf Grund eines ordnungsmäßigen, von den deutschösterreichischen Vertretungsbehörden im Auslande ausgestellten, bezw. vidierten Passes gestattet. — (Einstellung des italienischen Eisenbahnverkehres mit Krain.) Wie das Laibacher Korrespondenzbüro meldet, ist am 26. Februar von den Italienern der Eisenbahnverkehr zwischen Tarvis und Ratschach eingestellt worden. Die Ober« krainer Züge verkehren nur bis Kronau. Wieg. (Anregungen.) Bor zwei Jahren wurde hier die Anregung zur Wiederaufnahme des Flachsbaues gegeben. Mit Freuden können wir berichten, daß es damals nicht bei der Anregung allein geblieben ist. Der Flachsbau wurde in Angriff genommen und im vergangenen Herbste rauchte bereits der Dörrofen außerhalb der Ortschaft und klapperten die Brechmaschinen (Brachln). Im Winter wurde fleißig gesponnen, auch viele Mädchen saßen wie in alter Gottscheer Zeit wieder am Spinnrad!. In Moos haben wir einen Meister in der Anfertigung von Spinnradln; auch seine Kunst ist wieder zu Ehren gekommen. In nächster Nähe haben zwei Weber wieder ihre Webstühle (Weppen) aufgestellt. Einige Flachsbauer sollen heuer schon 50, ja man redet sogar von 100 Meter heimische Leinwand erwirtschaftet haben. Was das zu bedeuten hat, braucht man nicht erst zu erklären. Man kann die Leinwand verkaufen oder man kann sie weiß oder gefärbt zur Bekleidung der eigenen Familie verwenden, immer stellt sie den Wert von Tausenden von Kronen dar. Und dabei war die Arbeit größtenteils Winterarbeit. Alle Zeichen deuten darauf hin, daß das Spinnrad! wieder zu Ehren kommen wird. Wo früher, dort besser. — Noch eine Anregung möchten wir geben. Haben die Frauen und Mädchen eine Winterbeschäftigung, die Männer und Burschen brauchen sie auch, und zwar muß es eine Beschäftigung sein, die auch etwas trägt. Da wären bei uns die Bedingungen zur Korbflechterei gegeben wie kaum irgendwo. Das Material haben wir in nächster Nähe. Der ganze Rieger Bach ist mit Weiden bewachsen, stellenweise sogar sehr dicht. Ist anderswo die Korbflechterei einträglich, wo man das Material dazu erst kaufen muß, so müßte sie sich bei uns um so mehr lohnen, da uns die Natur dasselbe umsonst gibt. Wenn es möglich wäre, einigen Willigen Unterricht im Korbflechten zu erteilen, so zweifeln wir nicht, daß sich dasselbe bald als Haus- Industrie einbürgern würde. Voraussichtlich wird es mit dem Hausieren so ziemlich vorüber sein. Da wird es notwendig fein, dafür etwa durch Einführung von Hausindustrien Ersatz zu bieten. Und selbst, wenn der Hausierhandel nicht ganz aufgehoben würde, könnte man sagen: warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah'. Warum das halbe Jahr von der Familie getrennt in der Fremde leben, wenn es zu Hause auch Verdienst gibt? — Noch etwas I Gegenwärtig gibt es im ganzen Ländchen keinen einzigen Lederer mehr. Möchte sich nicht ein oder der andere Bauer dazu entschließen, feinen Sohn das Ledererhandwerk erlernen zu lassen? Seinerzeit war eine Lederet in Göttenitz in gutem Gange. Im Ländchen könnten ganz gut etwa zwei Lederer bestehen. Warum soll unser Geld in die Fremde wandern? — (Noch einmal das Schweinchen.) Um irrigen Anschauungen den Boden zu nehmen, wird hiemit erklärt, daß unser Bericht im „Gottscheer Boten" („Das Schweinchen als Verräter") den Tatsachen entspricht und aus Wahrheit Beruht. Gütterlitz. (Von der Schule.) Mit 1. März l. I. wurde laut einer Verfügung des Bezirksschulrates das Fräulein Gratiana Korsic, provisorische Schulleiterin, des Dienstes enthoben. An deren Stelle ist Herr I. Posnik, bisher Lehrer an der zweiklassigen Schule in Lienfeld, hier provisorisch als Schulleiter angestellt worden. — (Lizitation zu Gunsten der Feuerwehr.) Der Hauptmann der hiesigen Feuerwehr, Herr Johann Part he, sowie G. Michitsch, Gastwirt Nr. 1, hatten für die Feuerwehr unter der Bevölkerung verschiedene Gegenstände, brauchbar in Küche und Landwirtschaft, gesammelt. Am Faschingsdienstag kamen die Sachen im Gasthause des G. Michitsch zur Lizitation. Nachdem der Schriftführer des Vereines, Ortspfarrer Josef Gliebe, über die Tätigkeit des Vereines während der letzten drei Jahre und den Mitgliederstand Bericht erstattet, wurde die Lizitation vorgenommen. Landwirte zeigten für Körbe, Sensenstiele, Wetzsteinbecher und Baumsägen, Landwirtinnen aber für Bratpfannen, Eier, Hen-rechen Interesse. Andere wiederum limitierten mit Vorliebe ans Wurste, während Raucher es auf eine Schachtel „feinsten türkischen Rauchtabaks" abgesehen hatten. Im ganzen konnte der Kassier des Vereines, Herr Jakob Raker, K 258"40 zufrieden lächelnd einstreichen und in seine Verwahrung nehmen. Auch für Unterhaltung, Frohsinn und Scherz sowie Musik war durch Heimkehrer vorgesorgt worden. Kotsche«. (Jagd.) Bei der Lizitation ist die Jagd wieder dem bisherigen Pächter geblieben, aber nicht um 999 K, sondern durch die große Konkurrenz ist diese aus 4510 K hinaufgetrieben worden. So ist es recht, die Gemeinde kann es gut brauchen. — (Feuerwehrunterhaltung.) Die Tanzunterhaltung, die der freiwillige Feuerwehrverein am 23. Februar in Kotzes Gasthaus veranstaltet hat, nahm einen sehr schönen Verlauf und war derart gut besucht, daß viele Teilnehmer keinen Platz finden konnten. Ein rühriges Vergnügungs-Komitee arbeitete schon mehrere Wochen daran, das Fest so schön als möglich zu gestalten; für diese Vorarbeiten gebührt allen jenen Mädchen und Jungmannen seitens des Vereines der vollste Dank. Durch eine Sammlung bei der Bevölkerung konnten verschiedene Bäckereien hergestellt werden, die einen reißenden Absatz fanden, wodurch auch die Einnahmen beträchtlich vermehrt worden sind. Einige gelungene Darbietungen (Schnellrasieren, Zahnziehen, polnischer Jude als Hausierer u. a. m.) fanden großen Lacherfolg. Unser fleißiger Musikant Plesche hat sich's nicht nehmen lassen, die Festteilnehmer in recht gemütlicher Stimmung zusammenzuhalten, und spielte unaufhörlich flott. Herr Wittine und Krisch versahen den Polizeidienst, Herr Wittine fand keinen Anlaß zum Einschreiten mit seiner Waffe. Der Verein kann mit seiner ersten Veranstaltung ganz zufrieden sein, der ganz ansehnliche Betrag von 418'55 K konnte dem Bereinssäckel zugesührt werden, der vor allem für Requisiten und Gerätschaften verwendet wird. Allen Teilnehmern und auch denjenigen, die der Unterhaltung fern geblieben sind und sie mit Spenden bedacht haben, sei auf diesem Wege herzlich gedankt. Der Wehrausschuß. Suchen. (Wie sie es machen,) läßt sich aus folgendem Protokolle ersehen, das wir ohne weitere Bemerkung an dieser Stelle bringen: Protokoll, ausgenommen beim Gemeindeamte in Suchen in Gegenwart der Gefertigten. Es erscheinen die unterfertigten Eltern schulpflichtiger Kinder und verlangen vom Orts-fchulinfpeEtor Josef Pospifchil Aufklärung über ihre die Schule besuchende Kinder. Er liest ihnen den Bescheid des Bezirksschulrates Gottschee vom 17. Jänner vor. Daraus erklären die Ellern folgendes: Nach Auflaffung der deutschen Privatvolksschule haben wir unsere Kinder am 2. und 3. Jänner in die öffentliche Landesschule einschreiben lassen, weil wir den Versprechungen des Narodni vece, allen Untertanen des neugegründeteu südslawischen Reiches werde ihr Recht aus die Muttersprache und die nationale Entwicklung gewahrt sein, Glauben schenkten. Bei der Einschreibung haben wir alle ausdrücklich die Schulleiterin Fräulein Maurin ersucht, daß sie unsere Kinder in der Muttersprache, d. i. tu der deutschen Sprache, unterrichten solle, da wir alle deutscher Nationalität sind. Zu unserer größten Enttäuschung sehen wir aber, daß ihnen der Unterricht nur rein slowenisch erteilt wird. Wir sehen uns daher gezwungen, einen löbl. Bezirksschulrat zu bitten, er wolle veranla ssen, daß unsere Kinder deutsch unterrichtet werden, und stützen unsere Bitte auf folgende Gründe: Wie bekannnt, sind die Ortschaften Suchen, Mer leinsraut und Gehak wie andere Dörfer des Gottfcheer-landes vor etwa 600 Jahren von Deutschen gegründet worden. Unsere Vorfahren haben sich hier angefiedelt und den Boden urbar gemacht. Es kann in der Kirchenchronik nachgesehen werden, daß die ersten Geistlichen bei uns den Gottesdienst in deutscher Sprache abgehalten und den Religionsunterricht in deutscher Sprache erteilt haben. Auch der Schulunterricht wurde unseren Vorfahren immer rein deutsch erteilt. Daß unsere Vorfahren Deutsche waren, beweist auch die gottfcheerische Sprache, welche sich, obwohl wir durch ein Gebirge vom Borderlande getrennt sind, bis heute erhalten hat. Es sind allerdings Mischheiraten zwischen Gottscheern und Slowenen vorgekommen. Auch haben sich Slawen hier angesiedelt. Das geschah aber erst gegen Ende des vorigen Jahr-hundertes. Da der Boden in unserem Hochtale nur einen geringen Ertrag liefert, welcher die Bevölkerung nicht ernährt, sind wir feit jeher gezwungen, in Amerika, Deutschland und Ungarn Verdienst zu suchen, um unsere Familien erhalten zu können. Mtt der deutschen Sprache konnten wir in der Welt weiterkommen. Wenn man uns nun diese Sprache gewaltsam nimmt, so verletzt man damit nicht nur unsere Elternrechte, sondern benimmt auch die Gelegenheit zum Verdienste im Auslande und macht uns zu ärmsten Sklaven! Wir sind an unseren Besitz, welcher uns nicht ernähren kann, gebunden und sehen einer traurigen Zukunft entgegen. Wir wiederholen daher unsere Bitte um deutschen Unterricht für unsere Kinder. Und wenn uns diesen das Land nicht geben will oder kann, so bitten wir, uns unsere deutsche Privatvolksschule zu lassen. — Folgen die Unterschriften der Eltern von 56 deutschen schulpflichtigen Kindern. Köentak. (Sterbefälle.) In Gries bei Bozen ist am 1. Jänner I. I. der Privatier, Herr Matthias Eppich, ein gebürtiger Ebentaler, im Alter von 67 Jahren verschieden. Er kränkelte schon längere Zeit und zuletzt kam noch die Wassersucht hinzu. Er war ein tiefgläubiger Katholik und tat feine Pflicht als Mensch und Christ. Bekannt ist seine Wohltätigkeit, besonders die Pfarrkirche Ebental hat ihm vieles zu verdanken, und er bleibt bei den Ebentalern in gutem Angedenken. Er ruhe in Frieden! Am 20. Februar l. I. starb die verwitwete Auszüglerin Maria Herbst in Setsch Nr. 15 im Alter von 71 Jahren an Altersschwäche, am 16. Jänner der dreijährige Besitzerssohn Rudolf Herbst, Ebental 19, und am 23. Jänner die Besttzersgattiu Magdalena ©liebe, Küken-dorf 3, im Alter von 67 Jahren, beide an Grippe. — (Trauung.) Am 20. Februar flochten den Bund fürs Leben Herr Joses Eppich aus Malgem und Maria ®liebe aus Knkendorf Nr. 6; Die Trauung fand in der hiesigen Pfarrkirche statt. Viel Glück I ein O daß si Man die ü halten warte: ntn ] langet Ruhe Feue chen ( ; Gasch — 9 ■ von I< wende mustkv gestellt zur $ in eistet den 3 Obma Kassiei j Ü einer $ vom 8, Organ der Pr< stehend von 9$ Rahme und all erteilen Recht Umfans für die Behörd Landes ia§ Er dringen ferner t materia die für worden glteder anftalte i Grazer glteder ■dem 6t Stockendorf. — (Kein Hochverrat!) Vor einigen Wochen erschien hier ein Offizier mit 12 Soldaten. Es wurden einige Persouenbeschuldigt, daß sie die Burschen vom Einrücken abhielten. Das sei Hochverrat. Man möge Beweise Vorbringen, wurde geantwortet. Nachdem die Truppe auch in den übrigen Ortschaften Nachschau gehalten hatte, kehrte sie wieder nach Tschernembl zurück. Dort wartete man bereits auf die Ankunft der „Hochverräter". Spätestens um 11 Uhr abends sollten sie unter militärischer Bedeckung einlangen. Erst als man sich enttäuscht sah, kehrten Vernunft und Ruhe wieder zurück. Wösel. (Feuerwehr-Kränzchen. Gründung eines Feuerwehr m ü sikvereines.) Das veranstaltete Feuerwehrkränzchen am 2. Februar wies einen Massenbesuch auf. Das Maichinsche Gasthaus war bis aufs letzte Plätzchen voll besetzt. Nur allzufrüh — 9 Uhr abends — fand es seinen Abschluß. Der Reinertrag von K 726'— wurde für Abzahlung rückständiger Schulden verwendet. Am 22. Februar fand hier die Gründung des Feuerwehr-mustkvereines statt. Nachdem das verfaßte Protokoll mit den aufgestellten Statuten von der Versammlung genehmigt war, wurde zur Wahl des neuen Ausschusses unter dem Vorsitz des Kapellmeisters, Herrn Johann Stalzer, geschritten und es wurden in den Vereinsausschuß folgende Herren gewählt: Peter Lackner, Obmann, Adolf Petschaner, Stellvertreter, Johann Schauer, Kassier, und Franz Neumann, Schriftführer. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die Feuerwehrkapelle einer aufblühenden Zukunft entgegengeht. Die Kapelle zählt bereits 15 ausübende Mitglieder. Um die Anschaffung neuer Instrumente zu ermöglichen, wurde am 2. März ein Feuerwehrmustk-Kränzchen veranstaltet, das unter den Klängen der Feuerwehrmustk-Kapelle einen vorzüglichen Verlauf nahm. Der Reinertrag von K 800'26 bildet den Grundstein des Fortschrittes und gewährleistet die Ausgabe, die der einzigen Kapelle im Lande unserer Heimat harrt. — (Danksagung.) Allen jenen, die zum guten Gelingen obiger Veranstaltungen beigetragen haben, sprechen hiemit den wärmsten Dank aus: Der Wehrausschuß und der Musikvereinsausschuß. Z. 477. Kundmachung. Vom Stadtamte in Gottschee wird hiemit die Stelle eines Sicherheitswachmannes zur Besetzung ausgeschrieben. Mit dieser Stelle ist ein Jahresgehalt von 1200 K, die Aktivitätszulage von 360 K und bis auf Widerruf die monatliche Teuerungszulage von 60 K, sowie die Dienstkleidung mitverbunden. Bedingungen: Kenntnis der deutschen und der slowenischen Sprache, unbescholtener Lebenswandel und körperliche Kräftigkeit. Die mit dem Heimatscheme, dem ärztlichen und dem Leumundszeugnisse belegten, eigenhändig geschriebenen Gesuche sind bis zum 30. März 1919 Hieramts einzubringen. Bei sonst gleich qualifizierten Bewerbern haben die für diesen Dienst geeigneten Kriegsinvaliden den Vorzug. Stabtamt Gottschee am 4. März M9> Der Bürgermeister: A. Loy. Aus dem Amtsblatt* der Landesregierung $ü$ in Laibach. Neuordnung des Amtes für die Aöergangswirtschaft in Laibach. Amtsblatt Nr. LI vom 18. Februar 1919, Zahl 357. I. Das Amt für die Übergangswirtschaft in Laibach, errichtet nach einer Verordnung des Bevollmächtigten für öffentliche Arbeiten und Gewerbe vom 8. November 1918, Zahl 52 (Amtsblatt Nr. 4), ist mit der Absicht, ein Organ für die Regulierung der Produktion, die Ein- und Ausfuhr sowie der Preise im Interesse des Staates und der Allgemeinheit zu schaffen, nachstehend reorganisiert worden: 1. Das Amt für die Übergangswirtschaft ordnet die Ein- und Ausfuhr von Waren aller Art, einschließlich Lebensmitteln und Vieh, und zwar im Rahmen der betreffenden Anleitungen der Verwaltungskommisston. Einzig und allein dieses Amt darf Transport-, Einfuhrs- und Aussuhrsbewilligungen erteilen und bestimmen, welche Ware von der Einschränkung befreit ist. Dieses Recht kann das Amt in einzelnen Fällen und für Funktionen in kleinerem Umfange auch an politische und militärische Behörden abtreten. Bewilligungen für die Ausfuhr und die Überführung von Siedlungsgut geben die politischen Behörden erster Instanz, für den Transport von Vieh im Bereiche der Landesregierung die Viehverwertungsstelle, für Lebensmittel aller Art aber das Ernäbrungsamt, bezw. dessen Bevollmächtigte heraus. 2. Das Amt hat das Berfügungsrecht über alle Produkte, die im dringenden staatlichen Interesse liegen, außer über Nahrungsmittel und Vieh, ferner über den Kleinverkauf, Petroleum, Beleuchtungsstoffe und Beheizungs-Material; insbesondere steht ihm die oberste Verwaltungsgewalt mit Kohle zu. Die I^enstonsverstcherung der Angestellten. Amtsblatt Nr. LI vom 18. Februar 1919, Zahl 359. Die einstweilige Allgemeine Pensionsanstalt für Angestellte in Laibach, die für den ganzen Machtbereich der Landesregierung für Slowenien errichtet worden ist, benötigt, um das Amt einzurichten, das Verzeichnis aller Mitglieder und Versicherten, die bisher Mitglieder der Allgemeinen Pensionsanstalten in Triest und Graz waren. Es wird deshalb allen Dienstgebern, die bisher dem Trrester oder Grazer Landesamte der Allgem. Penfionsanstalt für Angestellte als Mitglieder angehörten, aufgetragen, für alle ihre Verflcherungspflichtigen nach dem Stande vom 1. Jänner 1919 spätestens bis 25. Februar 1919 die letzten noch gültigen Bescheide über die Bersicherungspflicht und die Vorschreibung von Prämien, bezw. Bescheid über die Gehaltsklasseneinreihung der politischen Behörde erster Instanz vorzulegen, die ihnen die Anstalt nach Gebrauch wieder zurückstellen wird. Gleichzeitig werden die Dienstgeber aufgefordert, alle ihre verstcherungs-pflichtigen und versicherten Angestellten nach dem Stands vom 1. Jänner 1919 den politischen Behörden erster Instanz anzumelden mit der Erklärung, bis wann und für welche Angestellte die letzte Prämie schon ausgezahlt wurde. Für diese Erklärungen können auch die bisherigen Drucksorten verwendet werden; wo solche nicht vorhanden sind, können sie von der zeitweiligen Allgem. Penstonsanstalt für Angestellte in Laibach angefordert werden. In der Beilage zur Erklärung müssen auch, wenn möglich, alle Dienste der Angestellten vom 1. Jänner 1919 oder vom Tage seines späteren Eintrittes in die erste Stellung angegeben werden. Ebenso werden alle Dienstgeber, die ihre Angestellten bei einer Ersatzanstalt, bezw. mittelst eines Ersatzvertrages, versichert haben, aufgefordert, wegen der Evidenz alle ihre Angestellten bei der politischen Behörde erster Instanz anzumelden. Den politischen Behörden erster Instanz wird aufgetragen, sie mögen diese Bescheide und Anmeldungen sammeln und darauf sehen, daß sie von allen Dienstgebern abgeführt werden. Das ganze Material ist bis 5. März 1919 an die Pensionsanstalt für Angestellte in Laibach zu senden. Einschränkung des Verkehres mit Zuchtvieh. Amtsblatt Nr. XLVI vom 3. Februar 1919, Zahl 339. Die Verordnung des Volksbeauftragten für Landwirtschaft vom 30. Dezember 1918, Z. 226 (Amtsblatt Nr. XXIX), mit welcher der Verkehr mit Zuchtvieh und mit Vieh für wirtschaftliche Zwecke freigegeben wurde, wird aufgehoben. Über den Verkehr mit Zuchtvieh gelten jetzt wieder alle jene Be-stimmungen und Vorschriften, die für das Schlachtvieh Geltung haben. Der An- und Verkauf von Zuchtvieh darf nur durch die Vermittlung der Vieh- und Fettverwertungsstelle in Laibach, bezw. durch ihre Vertrauensmänner, vor sich gehen, doch sind diese nicht berechtigt, für ihre Vermittlerdienste irgendwelche Entschädigung zu verlangen und einznheben. Seite 62. G»1tscheer B«lr — Nr. 8, Jahrgang XVI. Sei einmaliger Linschaltung foftel die Diergefpaltenc Kleinbrncfjeile oder Iren Hanm 10 Seller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Sei Linschal,ungen durch ein halbes Zahr wird eine zehnprozer lige, bei solchen durch das ganze 3abr eine jwanzigxrozentige Ermäßigung gewähr!. Verein der Deutschen a. Sonscdee in Wien. Anzeigen. Die Anzeigengebühr iS bei einmaliger Linschallun, gleich bei Bestellung, bei mehrmalig»! vor der Zweiten Lin. schaltung zu erlegen. - Ls wird höflichst ersucht, bei B-S-I. lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets aus den „(Sottfcheer Boten” zu beziehen. Zitz: i., Himmelpfortgasse tlr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Sttfammmlhtuft: Jeden Donnerstag im Kereinsheim S*auC Deierks Gastwirtschaft, I., Maöenvergerstraße Wr. 5 a. Sin Lehrling 14 Jahre alt, wird sofort ausgenommen. Kost und Wohnung beim Lehrmeister. Anzufragen bei Spenglermeister Josef Hutter in Gottschee. Gemüsesamen frische, heimische Sorten, wie: Winter-Globuskohlrabi, Möhren usw., hat abzugeben A. Ganslmayer, Gottschee, Rosenhofgaffe 39.__ j ^ gemischt, jeder Art, Schweinshaare, Ochsen- und Pferde-FH Schweifhaare, Felle von Wild jeder Art kaufen zu besten 1» Preisen W. Worinek unb Ko. in GiM. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten Tahrräder und Mbmascbinen für Familie und Gewerbe. Schreidmafchinen. Langjährige Garantie. Zu kaufen gesucht. Ein großer, schöner Mauerrrbesth im Gottfcheerland, nicht gebirgig, wird zu kauten gesucht. Anträge an die Verwaltung des Blattes unter Nr. 1883. M. Z. 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