SdjriftltituRQ: Skathousgasse Nr 5 Xrievt» Nr. II, iittmtrton. E ttchÄand«: lajlLdi (aii latMljin« der E«»>»- n. ffoet-loge' von 11—12 U^r corai. Haadscdreidcn tmktn »ich! tzvritckZk^rdkn. uami(4t Slp. fjituRgcn »tcht drrlllkfichtigt- «ali>»»i>»a,e» nimmt die Berivill»»» »e,e» i>«eechuung »er billig« >iO-»eSellien Sedjihre» ealaege». — vei Wlederb«l«»gcil vrei«» wollt. ti« .De»II»e Hatt- nlchriitt lr»n> Witt.toct ant €am«taj ct**W. ?«»Id>eIaffe"-K»nt» io 890. Verwaltunfli RathauSgasse Nr. 5 leleich»» Hr. 11, intern jb«i. Vezugsdtdillgulisitn Dur» die P»ft dezoqe«: Vitrteljödrig . , . K 9« «.oltiSlnij .... K «-40 «aiuj hei« . . . . K IS'80 Sili > 9teiut(i<4 . . . . K l lo «KrlelMrig . . . il »— fcuRrMiSm (üoniidhrtj . . . . K i*.— ftilr« Xulfant «hthe» «ich die Bci»i>»«rdii>>eeu im die httzeren tiers«nda»i»-Gedllvren. Eingeleitet« KMn-rartl reite» ti« jitt abbestelln««. Ar 71 H»M, Kumslag, 4 September 1909. 34 Jalirgauj,. Zoll- und BanKgrmrinsamKeit. Nach Dr. MicheliS, der als Reichsdeutscher auf die Gefahren einer wirtschaftlichen Trennung Oesterreich-Ungarns verwies, ergreift nun ein einheimischer Sozialpolitiker, Julius Bunzel (Graz) du« Wort, tu» in überzeugender Argumentation die Zusammengehörigkeit der beiden Staaten zu bekennen. Mehr als Grunde der geographischen Einheit und die Bedeutung des Gebietsumfanges für die Erhaltung der Staatsmacht interessieren uns Hier die Gründe Wirt' schastlicher Art. Da zeigt nun Bunzel, wie s:hr Ungarn, nmgeden von Staaten, die seiner landwirtschaftlichen Erzeugnisse' nicht bedürfen, in seinem wirtschaftlichen Gedeihen von Oester-reich abhängig ist, zumal der unzarische Bieh-stand in steter Abnahme begriffen uud infolge der unrationellen Bodenbearbeitung auch sein Getreideertrag per Hektar sinkt Wie vollends Ungarns Industrialisierung« - Bestrebungen auf österreichische Hilfe angewiesen erscheinen, be-weisen einmal die Tausende von österreichischen kommerziellen und technischen Beamten und Ar« beitern, ine in ungarischen Fabriken tätig sind. Bon den im Jahre 190 7 nach Ungarn ein« gewanderten 14.479 Personen waren 11.2(13 Oesterreich»; in Pest allein lebten ihrer im Jahre 1901 bereits 42.0 0. Ferner betrugen die in Ungarn dozierten Kredite der großen Wiener Banken 190V allein 300 Millionen Kronen, für das vorhergehende Jahr wurde die W-irenverschuldung Ungarns an Oesterreich auf 270 Millionen Krön, n geschätzt nnd der uu-garische BmkSwut Dr. Feltner berechnet daö Passivum der ungarischen Zahlungsbilanz Oester- Aache. «Erzählung von Ruth Goetz. Frau Leonore hörte den Schritt ihres Mannes aus der Treppe und wie von Angst und Entsetzen getrieben, eilte sie an das Fenster. „Ein Sprung hier herunter macht dich frei," flüsterte sie vor sich hin — aber da knarrte schon die Zimmertür — er stand hinter ihr. „Nun, mein Täubchen, ist alles bereit für den Ausstieg morgen früh?" Wie höhnisch seine Stimme klang; sie steigerte den ohnmächtigen Haß der Frau ins Grenzenlose. „Ich habe keine Lust, den Aufstieg mitzumachen, geh' du allein, ich bleibe hier im Hotel." „Du wirst mitkommen, Nora", sagte er ganz bestimmt. „Ich wünsche ti." Ein Ärcheln zog die Winkeln ihres Mundes boshaft herab: „Du wünschest eS? Sage doch lieber, du befiehlst es mir." „Gut, ich befehle es dir." „Und weshalb?" „Um deine Gesellschaft zu haben." Die junge Frau trat plötzlich ganz nahe an ihren Mann heran und ihre Augen öffneten sich weit und glitzerten wie im Fieber. „Ach, jetzt ist dir meine Gesellschaft erwünscht? So ganz unver-mittelt trifft mich das ZngeständniS. In den ersten Jahren unserer Ehe konntest du nicht genug allein reich gegenüber aus jährlich 3u5 Millionen Kronen. Die Erlangung österreichischen Kredits wird », Ungarn durch die Gemeinsamkeit der Notendank sehr erleichtert. Zu diesen hochaktu-ellen Worten einige ebenso aktuelle Ziffern: Die Zahl der Bankplätze ist in Ungarn seit 1870 von 6 auf 13k gestiegen, hat sich also mehr als verzwanzigfacht und ist, während sie 1870 nicht halb so groß war, jetzt größer als die Zahl der Bankplätze in Oesterreich. Bon der Zollgemeinsamkeit gilt annähernd dasselbe. Das wirtschaftliche Aufeinanderangewitfenfein der beiden Staaten wird ferner mit folgenden Ziffern dargeta::: Der gegenseitige Warenverkehr hat 190? bereits eine» Wert von zweieinhalb Milliarden Kronen (gegen 1.9 Milliarden Kionen im Jahre 1903) erreicht. Fast dreiviertel der ungarischen Ausfuhr ging nach Oesterreich, mehr als drei Viertel der ungarischen Einfuhr kam von dort. Eine Zolltreunung würde die Land-wirtschaft Ungarns infolge des naturgemäßen Preissturzes ihrer Produkte (nach einer ungari-scheu Berechnung auS dem Jahre 19 5) um mindestens 150 Millionen Kronen schädigen, aber auch die industrielle Entwicklung Ungarns für längere Zeit unterbinden, da ihr nicht nur das immer wertvollere österreichische Kousum-gebiet, sondern auch ein namhafter Teil der heimischen Konsumkraft verlor:» ginge. So ist denn die Erhaltung des österreichischen Marktes eine weitere Lebensfrage für Ungarn. Dagegen könnte sich die österreichische Industrie für den Verlust des ungarische» Absatzgebiete« viel leichter entschädigen, wre e« z. B. der Ezport der uord-böhmischen Baumwolldruckereien nach dem Balkon und nach Kleinasien schon seit etlichen Jahren beweist. Ohne Zweifel hat Buuzel mit seiner Studie eine wertvolle Propaganda im besten, sei», konntest du eS mich nicht deutlich genug fühlen lassen, daß du mich „genominen" hast, weil ich mein „Faible" für dich mir leisten konnte." Er unterbrach sie nihig und nahm ihre nnrn-higen Hände in die seinen. „Es genügt, daß ich dich nun liebe, nicht wahr?" „Nein! Mir nicht, mir genügt es nicht!" Sie schrie eS heraus und ihr Körper zitierte. „Nora!" Ein überlegenes, verächtliches Lächeln legte sich auf das Gesicht des Mannes, seine Ge-stalt, die aristokratisch-schmalen Hände bewegten sich nicht. „Nora — Ruhe. Etwas Würde. So benimmt sich keine Dame. Lergiß nicht, du bist meine Frau — die Freifrau von Haßlach." „Soll das ein Borwurf fein, dann vollende doch deinen Satz: „Die Freiftan von Haßlach, ge-borene Lehmann!" „Ich sehe, mit dir kann ich heute nicht reden. Morgen, wenn die Luft kühl weht, wenn die Sonne uns bei unserem Ausstiege begrüßt, wirst du auch wieder bei Bernnnft sein." Lautlos schloß sich die Türe hinter der hohen Gestalt. Da sank Frau Leonore weinend in sich zu« sammen. O, wie unauslöschlich sie ihn haßte! Mit der rasenden Wut der verschmähten Frau, mit dem glühenden Zorn des Weibes, das einen anderen liebt und in Fesseln gehalten wird. Alles, was je gut an ihr gewesen, hatte er vernichtet. Zu einem ernstesten Sinne geschaffen, welche bei aller Anerkennung z. B. der ansehnlichen Erfolge« dcS Beck'schen Ausgleiche« vom J-rhre 1^07, anderseits auch für diesseits begangene Fchler ungeschminkte Wort«' findet. Rationale Sonaldrino-kraten. Der ExekntivauSschuß der neuen autonomen Triester Gruppe der internationalen sozialdemokra« tischen Partei, welche von den unter der Führung des gewesenen sozialdemokratischen Reichsratsabgeord-neten Sivio Pagnini stehenden Dissidenten der Tri-ester sozialdemokratischen Partei gebildet wurde, veröffentlicht eine Kundmachung, worin es nach einer scharfen Kritik der Haltung der sozialdemokratischen Partei heißt: „Wir sind aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschieden, um unter besseren Auspizien unsere Tätigkeit als internationale Sozialisten fortzusetzen, welche darauf hinzielt, das Proletariat zu erziehen, u. zw. z» einer klaren Ausfaffnng feiner Rechte nnd Pflichten, zu einem ernst gemeinten Schutze unserer Sprache, Kultur und Zivilisation, und zwar ohne Gefühlsverirrung, und zur Erkäm-pfung seiner ökonomischen Forderungen nach dem Prinzipe des KlasienkampfeS". Die Dissidenten er-klären schließlich, unter Einhaltung des Brünner Programmes beweisen zu wollen, daß ein richtig interpretierter Internationalismus nicht die Negierung der nationalen Rechte und noch weniger ein Dogma des Anspornes zum Rasfenhaffe beinhalte, sondern ans gegen sitiger Achtung der Nationalität beruhen müsse. Das nähere Programm soll im neuen Partei-blatte .L'Azione sozialista" anseinandergesetzl werden. AuS Trient werden irreden tische Kundgebungen gemeldet, an der ebenfalls die italienischen Sozial« demokraten teilnahmen. Eine dreiiansendköpfige Bolks-menge unter der Führung des sozialdemokratischen Abgeordneten Avancini fand sich am 28. d. M. am Trienter Bahnhose ein und beschimpfte und bedrohte die nach Innsbruck zur Tiroler Jahrhundertfeier Nichts hatte er sie gemacht, alles ihr geraubt, sogar die Achtung vor sich selbst, die Beherrschung ihrer Handlungen. Ein Gedanke kam wie eine Flamme n> ihr Hirn und breitete sich dann ans: „Ja, R.iche, Rache! . . Hastig tupfte sie mit dem Taschentuche die Tränen von ihren Augen und Wangen. Dann klin« gelte sie und bat den Wirt, aus ihr Zimmer zu kommen. Eine kleine dicke Gestalt torkelte herein und blieb mit lächelndem Gesichte vor der Baronin stehen, ivährend die eine Hand sorgsältig und zärtlich die andere rieb: „Gnädigste Frau haben mich rufen laffen. Hoffentlich kein Grund zur Beschwerde über Kellner oder Zimmermädchen?" Die Baronin windete sich mit einer hastigen Bewegung ab. Sekundenlang kämpfte ihre bessere Natur gegen den teuflischen Plan — aber da sah sie das kühle, gleichmäßige Gesicht ihres Mannes, das durch nichts aus der Ruhe zu bringen war, vor sich, sah das ganze furchtbare Leben, das ihrer harrte, und verlor jeden Sinn über Gut und Böse. „Herr Wirt", begann sie leise, und sie konnte das Zittern in ihrer Stimme nicht zur Ruhe bringen. „Wie Sie wissen, ist morgen auf 3 Uhr von meinem Manne da» Wecken bestellt." „Soll pünktlich besorgt werden, gnädige Frau." „Nicht deshalb ließ ich Sie rusen — es handelt sich um . . . mein Mann trachtet mir nach Wacht Nummer 71 fahrenden Schützenvereine. Einige Schützen wurden zum Zurückbleiben gezwungen. Zahlreiche Gendar-mcrie griff ein und nahm viele Berhastnngen, da-runter auch die des Abgeordneten Avancini, vor. Wie der Trienter „Alto Adige" meldet, wurde dem Ansuchen der italienisch.liberalen LandtagSabge-ordneten um Bewilligung einer Sonderaudienz beim Kaiser gelegentlich seines Ausenthaltes in Innsbruck nicht stattgegeben. Infolgedessen haben die italienisch-liberalen LAG. sowie die Gemeindevertretungen von Trient und Rov.'redo beschlossen, an der Jahrhundert-feier sich überhaupt nicht zu beteiligen. Wie das Blatt weiter berichtet, haben die Behörden jede Kundgebung gegen die Jahrhundertfeier strengstens untersagt, ebenso eine von den Jtalischnationalen und Sozial-demokraten gemeinsam einberufene Versammlung, in der für die Autonomie des „Trentino" demonstriert werden sollte. Die Truppen, die sich bereits auf dkm Manöverfelde befanden, sind wieder in die Stadt zurückberufen worden. Politische Rundschau. Gründung des Verbandes der deutsch-nationalen Abgeordneten im steiermar-kischen Landtage. Unter dem Borsitze des Abgeordneten Reitter hielten die deutschfreiheitlichen Landtagsabgeordneten dieser Tage im Amtsraume des Landesausschusses von Feyrer eine Besprechung in Angelegenheit einer Verbandsgründung ab. Nnr zwei außer Landes weilende Abgeordnete, die sich brieflich entschuldigten waren abwesend. Der Gedanke, einen alle deutsch-freiheitliche» Abgeordneten der Kammern, Städte und Märkte und der Landgemeinden umfassenden Verband zu gründen, fand einhellige Zustimmung, ebenso der Wunsch, mit dem Klub des Großgrund-besitzes engste Fühlung zu halten. Die von den Ab-geordneten von Feyrer, Dr. Hofmann v. Wellenhos und Stallner ausgearbeiteten Satzungen wurden mit mehreren Zusätzen angenommen. Sie setzen fest, daß es die Aufgabe des Verbandes ist, im Landtage, aber auch außerhalb desselben im deutschvölkische», freiheitlichen und sozialreformerifchen Sinne zu wir-ken. Sämtliche anwesenden 32 Abgeordneten (drei Sitze sind bekanntlich frei) erklärten in namentlicher Abstimmung ihren Beitritt. In die Leitung des Ver bandes wurden gewählt: Johann Reitter, Obmann; Professor Dr. Paul Hofmann von Wellenhos, erster Obmannstellvertreter; August Einspinne?, zweiter Obmannstellvertreter; Viktor Franz, Schriftführer: Franz Pichler, Schriftführerstellvertreter; Heinrich Welisch, Säckelwart; Josef Mosdorfer, Säckelwartstellvertreter ; Vinzenz Capra und Otto Erber, Ordner. — Der Vorsitzende dankte für die aus ihn gefallene Wahl zum Obmann und erklärte, mit ernstem Fleiße seine Aufgabe erfüllen und alles da-ran setzen zu wollen, daß der Verband ersprießlich dem Leben," sagte sie mit einem jähen Entschlüsse. „Darum ist der Aufstieg geplant." „Oh — oh." Der Wirt legte den Kopf von der rechten auf die linke Seite. „Oh —" „Um nun zu verhindern, daß etwas geschieht, geben Sie mir zwei Führer mit." „Der Herr Baron belieben aber immer ohne Führer zu steigen. Wird es nicht auffallen, gnädige Frau?" „Damit eS nicht auffällt, sollen die beiden Männer im Hintergrunde bleiben — verstehen Sie? Sie sollen sich erst dann zeigen, wenn ich rufe, schärfen Sie ihnen da£ ein." Ohne aus den Mann noch weiter zu achten, zog sie die Schublade des Schreibtisches auf, sah in seinem Notizbuche meh-rere Adresse» nach und legte den Karton mit Bries-papier neben sich. Blaßrote Streifen zogen über den Morgen-Himmel, gingen in ein tiefe», purpurnes Leuchten über und lösten sich in ein opalisierendes Gelb auf. Dann erhob sich langsam und majestätisch hinter den Bergen die Sonne, in einen flammenden Purpur-mantel gehüllt Finster schritt Frau Leonore neben ihrem Manne her, noch eine kurze Strecke nnd das Ziel war erreicht. Da blieb sie stehen, furchtlos nnd sah ihn drohend an: „Ich gehe nicht weiter, ehe du mir dein Wort verpfändest, mich freizugeben." „Nora — was sollen diese Reden ? Hast du keinen Gedanken hier, der darüber hinausgeht? Hier inmitten der Berge! Umwebt von dem Zauber der Morgenluft, von den Strahlen der Sonne beglänzt?" arbeite und rege Tätigkeit entfalte. — Der deutschagrarische Klub schloß sich dem Verbände an. Der Linzer Abgeordnetentag. Zwischen dem 4. und 6. d. M. findet gleich-zeitig mit der Oberösterreichischen Landes-Hand-werker- und Industrieausstellung ein Reichshand-werkertag statt. Da bei dieser Tagung viele Mit-glieder des Nationalverbandes anwesend sein dürsten, so sind mehrfach Wünsche zum Ausdruck gelangt, es möge in diesen Tagen auch eine Vollversammlung der deutschfreiheitlichen Parteien einberufen werden. Im Hinblick nnn auf diese Wünsche und besonders auf die notwendig werdenden Vorbereitungen für die in Aussicht stehenden Herbsttagungen der gesetzge-benden Körperschaften hat der Obmann des Deutschen Vollzugsausschusses Dr. Sylvester eine Vollversamm-lnng des Nationalverbandes der deutschfreiheitlichen Parteien in Linz für den 4. d. M., nachmittags 3 Uhr, in die kaufmännischen BereinSräumlichkeiten einberufen. Wie die Gerechtigkeit bei den Sozial-demokraten aussteht. dies zeigt eine Auslassung der sozialdemokratischen „Arbeiter-Zeitung" in Essen. Das Blatt schreibt in einem Artikel „Immer mit Maß" unter anderem: „Wenn wir das allgemeine, gleiche, geheime und direkt« Wahlrecht für alle gewählten Körperschaften verlangen, so tun wir eS nicht deshalb, weil dieses Wahlrecht allein der Gerechtigkeit entspricht, sondern weil es den Klassenkamps der Arbeiter zu fördern geeignet ist und weil schon der Kampf um dieses Wahlrecht ungemein aufrüttelnd und aufklärend wirkt, also wiederum ein Hilfsmittel im Klassenkampfe ist." Und weiter heißt es da: . . . eS existiert eben kein gemeinsames „Wohl der Gesamtheit". Die Gesamt-heit besteht aus einer Anzahl verschiedener Wirt-schaftsgruppen mit gegensätzlichen Interessen. Des. halb gibt es auch keine sür alle herrschende Gerech-tigkeit in politischen Dingen. Denn was der einen Gruppe nützt, schadet notwendig der anderen. Nach der Logik des Genossenblattes muß also jeder das als gerecht ansehen, was ihm selbst nützt. Sicher echt sozialdemokratisch, aber nichts weniger als gerecht. Aus Sludl und Land. Hleue Araucuverufe Bon Hertha von Sprung, Wie». (Schluß.) Ich kann dieses ernste und große Gebiet nur streifen, kann nur daraus hinweisen, daß wir Fabriks-Pflegerinnen, sanitäre Wohnungsinspektorinnen, Schutz und Aussicht für weibliche Lehrlinge und jugendliche Arbeiterinnen, Hilfe für arme Wöchnerinnen nnd Säuglinge brauchen, um Ihnen nur einen schwachen Begriff von der Fülle der sozialen Aufgaben zu Sie sah ihn bös von der Seite an. „Gib mich frei!" beharrte sie. „Nein — und nochmals nein! Ich liebe dich, du bist mein — mein sollst du bleiben." „Du liebst mich? Seit wann hast du diese Erkenntnis gewonnen? Nun, ich liebe dich nicht — ich liebe einen anderen. Paul Ramin, wenn du es wissen willst — gib mich frei!" „Nie! Niemals!" „Dann gehe ich in den Tod." Ihre Augen glühten aus und die Lippen erbleichten. Hans von Haßlach lächelte ruhig, kühl, wie stets, wenn seine Frau von dem Temperamente sott-gerissen wurde: „Wie sinnlos!" „Ich gehe in den Tod, aber nicht allein!" wiederholte sie düster. „Auch du sollst büßen, daß du mein Leben zu dem gemacht, was es jetzt ist. Höre, was ich dir sage — hier ohne Zeugen, die sür meine Schnldlosigkeit sprechen dürfen. Ich habe dem Wirte unseres Hotels gesagt, daß du mir nach dem Leben trachtest, ich habe gestern abends in fünf Briefen an meine Freundinnen und an Paul ge-schrieben, daß du mich auS der Welt schaffen willst. Kein Mensch kann, kein Mensch wird dir deine Schnldlosigkeit glauben. Zu meinen» angeblichen Schutze find zwei Führer mitgekommen, sie halten sich im Hintergründe. In dem Augenblicke, da ich mich hinunterstürze, werden sie zur Stelle sein und dich ins Gefängnis führen. Verteidige dich, wenn du kannst, und sage, du hättest kein Menschenleben zerstört." geben, die da der Frauen harren, weil sie nur allein durch sie gelöst werde» können. Zum Schlüsse möchte ich Sie noch aus eine staatliche Schule hinweisen, die seit kurzem den Frauen erschlossen worden ist. ES ist dies die Lehr-und Versuchsanstalt für graphische Kunst in Wien, an der sich kunstbegabte Mädchen zu allen Techniken deS modernen Kunstdruckes wie zur Photographie ausbilden können. Es eröffnen sich damit Stellungen an KnnNanstalten und Ateliers aller Att, bei illustrierten und Modezeitungen, in Verlagsanftalten und Druckereien. Wer Geschmack, Geschicklichkeit und Erfindungsgabe hat, wird sie aus Grund der hier erhaltenen ausgezeichneten Schulung glänzend ver-werten können, denn es finden sich täglich neue Spe-zialitäten zn den alten Techniken und Bedürfnissen hinzu. So fehlt es z. B. jetzt in Oesterreich an Zeichnern für wisse,»schädliche Werke, die mit dem Mikroskop zu arbeiten und die genauen Tafeln in den verschiedensten Techniken herzustellen verstehen. Unsere Gelehrten müssen diese Sachen mit großen Kosten im Ausland anfettigen lassen, wollen sie ein illustriertes Werk publizieren. Die graphische Lehr- und Versuchsanstalt ist, wie die meisten unserer gewerblichen Fachanstalten, im Anslande hochangesehen, vieljach von Ausländern besucht, im Jnlande in weiteren Kreisen fast unbe-kannt. Und doch zeichnen sich gerade die österreichischen Volksstämme durch ungewöhnliche Begabung für vollendete Technik und guten künstlerischen Ge-schmack aus, wären also in erster Linie berusen, die gebotene vorzügliche Ausbildung zu beuützen. Unsere Presse ist wohl nicht ganz von der Schuld sreizu-sprechen, das Publikum nicht genügend mit unseren Einrichtungen vettraut zu machen. Der beruflichen Ausbildung ist doch gewiß ein ebenso grobes Jnter-esse zuzusprechen wie z. B. der Pensionsversicherung. Unter einer ähnlichen Teilnahmslosigkeit leiden aber vor allem die Frauenschnlcn und zwar — ich bedauere, dies auSsprecheu zu müssen — die deutschen Frauenschulen. Denn während Polen und Tschechen längst begriffen haben, daß die Kultur der Frau die der Familie und damit die Kultur des Volkes ist, und sich dementsprechend sür die Gründung und Er-haltting von Schulen einsetzen, die Frauen in den Administrationsgeschäften schulen, hat der deutsche Mann — einige rühmliche Beispiele an den Sprach-grenzen ausgenommen — noch nicht die Wichtigkeit der Frage bemerkt und sieht häufig nur gering-schätzig über die „dummen Weiberjchulen" Hinwege (Ein Zitat ans dem Munde eines deutschen Land-tagSabgeordneten.) W;e unrichtig dies gedacht ist, mögen einige Zahlen erweisen. Nach den Ausweisen der letzten BolkSzähluug sind in Oesterreich von je 100 Erwerbenden 44 Frauen. Für diese 44 Prozent Frauen werde» aber vom öffentlichen Unterrichts-budget nur 7 Prozent ausgewendet, während sür die Männer 93 Prozent in Anspruch genommen werden. Also die Frauen sollen und müssen verdienen, aber lernen läßt man sie ihre Arbeit nicht. In den Sudetenländern sind es vor allem die Sie neigte sich nach vorne, da war er mit einem tollkühnen Sprunge neben ihr: „Weib, Teufelin!" Er schrie es hinaus und packte sie am Arme fest. Sie ttß an der Umklamme-rnng seiner Hände, Geröll löste sich und stürzte hinab. Die beiden Menschen schwankten und wie in Todesangst griff Hans in die Luft. Ein erneutes Ringen, mit Gewalt ihres Körpers stemmte Frau Nora sich gegen den Mann, der sie in den Fesseln hielt; er gab nicht nach, nur noch einige Minuten, da mußten die Führer hier sein. Dumpf dröhnte der Klang ihrer Schritte. „Hierher", rief er mit der Kraft seiner Stimme. In demselben Augenblick stieß ihn die Frau zurück nnd sprang den Abhang hinab. Lautlos versank sie. HanS von Haßlach stierte mit entsetzten, todes-erschreckten Augen auf die Stelle, da seine Frau noch eben gestanden. Mit einem irren Stöhnen brach er zusammen. Schweißbedeckt, eilten keuchend die Führer herbei — sie sragteu nicht, sie nahmen ihn mit festem Griffe und fühtten ihn hinab ins Tal. Dumpf, mechanisch folgte er ihnen, in feinem Hirn tosten die Gedanken, lähmend legte ein eiserner Reis sich um seine Stirn. Wozu sprechen? Was konnte die Vetteidigung ihm nützen, wer würde ihm glauben? . . . Und es währte nicht lange, da sprach der Gerichtshof das Urteil. Das Zuchthaus kerkerte ihn ein bis an das Ende seiner Tage. MM. Glätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. S»»»tagsbeilage der ^pnltsche» Wacht'' i» Killt. ««_ g/j j »Die Südmart- erscheint jeden Sonntag als unentgeltliche Beilage ftlr die Leser ILr der .Teutschen Wacht". — Einzeln ist „Die Südmart" nicht käuflich. ItfUo Aus meinrr Von Fritz Reuter, au? dem Pla 4. Fortsetzung. Ich sage, die Landwirtschaft, sie hat mich wieder hergestellt und mir neuen Mut in die Adern gegossen. Und ivenn Einer dabei auch nicht so viel lernt als ein Anderer, den sein Schicksal mit dem besten Mastfutter ans einer Universität bedachte, so kann man bei der Landwirtschaft doch viel beobachten. Wenn einer nicht zu faul und zu kurzsichtig ist und gnckt ein Bischen über das Gewerbe hinaus, so wird er viel gute Kost für Verstand nnd Vernnnst finden. Und was er findet ist srische griine Weide, die unter dem blauen Himmel unter Sonnenschein nnd Regen herangewachsen ist, die dem Menschen ganz anders bekommt als das schwere, trockene Mastfutter ans der Hochschule und hinter dem Schreibtisch. Ich war frei nnd gesund! — Eines Tages fuhr ich zur Stadt, in meine Baterstadt um Kleesaat zu besorgen, denn es war Frühjahr und mir wollte» u»ser Sommerkor» unsern neuen Schlag ansäen. — Na eine Stadtreise war gewöhnlich eine TageSreise. Ich hatte noch Mancherlei zu besorge», was ich jedoch nicht fertig antraf. Zeit also genug um meine alten Feuerstätten und meine Freunde zn besuchen. ES war gerade Mit-tagsstunde, um welche Zeit der Stavenhager Bürger ein wenig ins Posthaus zu gehen pflegt. Die Iran Postkommissär hatte nämlich das beste Bier nnd eS gab auch immer etwas Neues, deu» um diese Zeit kam die Berliner Post. Ich trat iu das kleine Stiibchen. Schon lange war ich nicht mehr hier gewesen, aber eS war noch alles so wie einstens. Ein Teil des kleinen Stäbchens war noch durch Gilterstäbe abgeteilt, was der Herr Postkommissär sein „Kontor" nannte. Es sah aber eher einem Bogelkäfig ähnlich. In diesem Vogelkäfig saß der Herr PostkommissariuS nnd sein Sohn. Singen taten sie aber nicht, denn so viel ich weiß singt ein Großherzoglicher Postkommissär nicht in seinen Amts-stunden. ES war daher nicht von ihnen zu verlangen. Aestungszeit. deutschen übersetzt von ä. Grund. (yiod&mä i'fttoouiL Die Frau Postkommissär stand ebenfalls noch immer am Ofen, wo sie sich schon zu meinen Kindszeiten am liebsten aushielt, ob es nun Winter oder Sommer war. Die Glasur des Kachels hatte sie in den langen Jahren weg und den Ösen rot geschenert. Auch dieselben Bilder waren noch vorhanden. Ein paar stellten den alten Fritz dar, ein anderes zeigte die Montnren des französischen Militärs. Das letzte war ein Bild des Generals Kalkreuth. Diesen zeigte das Bild in seiner besten Uniform. Blauer Frack, Dreimaster, weiße Hosen und glänzend fchwarze Postillonstiefel. Von Ge-ficht war er nicht übel; hübsch rot nnd gesund sah er ans und seine Nase ließ an Länge nichts zu wünschen übrig. Trotzdem hatte er unter den andern Bildern den Ehrenplatz. Denn der Herr PostkommissariuS stand bei den littanischen Dragonern unter seinem Be-fehl nnd estiinierte ihn noch immer als seinen Kom-Mandanten. Wenn der Herr PostkommissariuS dann und wann lustig war, seinem Käfig entstiegen und abends etliche von seinen roten Magenbittern getrunken hat, dann war es lieblich anzusehen wie sich die beiden alten Kriegskameraden freundlich zunickten. Kalkreuth sprach zwar nichts, hingegen machte der Postkommissa-rinS Front vor seinem Chef, wenn er in seinen Parade-schritt an ihm vorbeikam, nnd rief ihm zit: „Dn bist mein Kalkreuth!" Dies gereichte dem Herrn Post-kommissarins dnrchwegs znr Ehre. Er hat nämlich mit seinem Kalkreuth gestritten, — vielmehr dieser hatte ihn weggejagt. Aber er trug im das nicht nach, ob-schon Kalkreuth im Unrecht war. Kalkreuth hat näm-lich den Herrn PostkommissariuS, als er noch Wacht-Meister bei den Dragonern war, einmal ans seine Güter geschickt um dorten Inventur zu machen. Der PostkommissariuS war nämlich in der Feder sehr be-wandert. Alles ging auch recht schon nur bei den Kühen, welche gar sonderliche Namen halten, Namen die es eigentlich gar nicht gibt, happerte es. Dies 8 Namen wie Striemer, Bliß, Stirn und Dreizitz, sie kamen dem Herrn PostkommissariuS auch viel zu ge« mein vor und so machte er aus Strimer - Juno, aus Bliß-Minerve nnd aus Dreizitz - VennS usw.— Kalkreuth war zu ungebildet um die Verschönerung einzu-sehen. Er fuhr den Wachtmeister an. Dieser fühlte sich in punkto Geschmack seinem General überlegen, gab nicht nach und so überwarsen sie sich Da eS aber mein Lebtag nicht UsuS war, daß ein Wachtmeister einen General fortjagte, die Beiden aber doch von ein» ander mußten, so jagte halt der General den Wacht-meister fort. — DaS war übrigens sein Glück. Er wäre sonst sein Lebtag nicht PostkommissariuS in Stavenhagen geworden. Zuerst ging es ihn allerdings nicht gut, aber er war ein Mann der sich durchzubringen wußte. Er wars sich mit seiner Frau der darstellenden Kunst in die Arme. Sie nannten eS „dramatische Krast". Weiß der Teufel, irgendwo in Ostpreußen, wollen sie gehört haben, daß in meiner Vaterstadt Stavenhagen ein sehr gebildetes, kunstsinniges Publikum wohnt und so kamen sie eines schönen Tages hieher und spielten im Allmer-sehen Saal. Zuerst, da seine Truppe, außer ihm nur noch auS seiner lieben Frau bestand, nur zweibeinige Stücke aber diese waren auch vom beste» End?. Der Zufall wollte es, daß gerade damals der alte Postmeister Toll das Zeitliche segnete. Ohne Post konnte jedoch Stavenhagen nicht existieren und so be-eilte mau sich die Postmeistcrstellc auSzubieten wie saures Bier. Keiner wollte sür hundertzwanzig Taler Jahressaiair die Post übernehmen. Da übernahm er die Sache und hatte sie auch richtig bis an sein selig Ende dnrchgesührt; er war ein braver treuer Manu. — Er verstand sich aber auch daraus. Das sah er bald ein: mit deu huubertzwauzig Talern jährlich konnte man nicht anSkommen. Er ließ sich gegenüber seinem Käsig noch einen zweite» baue» und in diesen setzte er seine Fra«. Dieser zweite Käfig war der Kaufladen, welcher, solange er bestand, einen großen Rns bei allen Schuhmachern Mecklenbnrgs genoß — wegen seines Schnupftabakes. — Und warum? — Weil der Herr PostkommissariuS selbst Schuupfer war und somit seiner Kundschaft gegenüber mit seiner eigenen Nase für die Güt? feiuer Ware einstand. Nach und nach gesellte sich z» diesem Schnupftabakhandel ein ansehn-licher Bierausschank und als ihm der Großherzog noch obendrein mit einer kleinen Gehaltsaufbesserung unter die Arme griff, gab es keinen Glücklicheren mehr im Lande als den Herrn Postkommissarins und General Kalkreuth. Sie lebten, mit Einschluß der Frau Kom-missarius in Frieden zusammen. Bloß manchmal, wenn der Vogel zu lustig wurde nnd zuviel mit «alk-reuth diskutierte, wurde sie wetterweudisch. Sobald er aber merkte, daß sie nun ein Wort reden wollte, so suchte er wieder seinen Käsig auf, schloß sich zu und ließ sie reden waS sie wollte. Also n diesen alten guten Leuten kam ich herein uud wollte ein Glas Bier trinken. „Gnten Tag! Frau Postkonlinissarussen," sagte ich auf hochdeutsch, denn sie hätte eS mir sehr übel genommen, wenn ich sie aus Plattdeutsch angesprochen hätte, möglich weil sie sich immer sehr sür ihren Stand stolz hielt. „Was gibt es Neues?" frug ich. Das war nämlich die ewige Frage, die ihr schon jahrzehnte von Jedermann vorgelegt wnrde nnd welche sie anch immer beantworten konnte, teils als Postmeisterin, teils als Ladeninhaberin. Nun aber stand die Fran ratlos vor mir nnd schüttelte mit dem Kopf: „Fritzchen, ich bin eine alte Frau, mir erzählt kein Mensch etwas Neues," und dabei trocknete sie sich mit der Schürze die Augen. Sie dauerte mich und bloß um sie zn trösten log ich rasch einige Ver-lobungen, Mordtate» und einen Brand zusammen, da-mit sie wieder Lebenslust bekäme. Das wirkte. Sie wnrde in der Tat munter. Da wir aber nichts Neues wußten, so erzählen wir uns von vergaugeuen alten Zeiten, während ans dem Vogelkäfig ab und zu kurze abgerissene Wörter herüber-brnmmten, wie: „Guten Morgen anch l" — „die Ge-schichte ist anders." — „Ich habe noch keine Zeit," — drei Viertel und ein halben, sieben Achtel — kostet drei Schillinge; —„Nach Jürgensdors ist nichts hier." — »Guten Morgen! Herr Bold." — „Guten Morgen! Braun." — Je nachdem die Etavenhagner Bürger an dein Guckfenster seines Käfigs vorbeigingen. Und nun kamen sie alle herein. Otto Bold, Otto Brau», der Glaser Rotsch und Schwager Ernst. Glaser Ritsch hatte ein Schwein gekauft. Als er es vom Wagen lud war eS tot. Otto Bold setzte ihm das erklärend auseinander. Das Schwein ist uuzwei-skihast rückwärts gefahren worden und daS könne ein Schwein nicht vertragen. Ein richtiges Schwein müsse vonvärtS gefahren werden. Otto Braun pflichtete dem Otto Bold zu. Ein Schwein wäre inwendig ebenso geartet wie eiu Mensch. Es gibt aber auch Menschen welche nicht rückwärts fahre» könne». Ei» Schwein habe aber noch mehr Nerven wie ein Mensch. Sodann wettete Otto Bold mit Otto Braun um zwei Seidel, daß seiue Gerste, die er heute gesät hat beim Dreschen ein Kor» mehr geben werde als BrannS Gerste. Er habe seinen Acker grundklar gemacht. Als man ihn frug, >MS das sei, antwortete Bold, er habe aus einen Scheffel Aussaat zwei Pjerde eine hölzerne Egge zwei Tage lang herumziehen lassen. DaS nannte er gründ-klar. Sie tranken vorläufig die zwei «eidel. Als sie aber der Fran PostkommissariuS sagten, einer von ihnen werde sie im Herst bezahlen, da wollte sie nichts da- ö von wissen, sondern meinte, auf so einen wilden Gänse« Handel ließe sie sich nicht ein nnd ging höllisch falsch zur Tür hinaus. — DaS Wetten war aber bereits im Gang und als die Post vor die Tür fuhr da wettete mein Schwager Ernst mit dem Glaser die Frau Post-komiuissarius wird jetzt ihr Allerheiligstes öffne». Der Glaser hielt Gegenpart. DaS Allerheiligste der Frau PostkommissariuS war ein kleines Zimmerchen das hinter dem ohnehin schon kleineren Lokal lag. Gewöhnlichen Gästen war dieses Allerheiligste verschlossen und Bier wurde dort nicht ausgeschenkt. Bloß bei Besuch von Extrapostgästen, oder bei Ankunft von Fürsten und Grasen wurde die Pforte erschlossen und die Frau PostkommissariuS be-trieb am Eingang mit Winken und Knicksen die dramatische Kunst. — Zweimal in meinem Leben habe ich —bloß um die Ecke — in dieses Stübchen gncken dürfen und ich sand es auch schön. An den Wänden hiengen 'die vier JahreSzei.en, alle von ungeheuerer Aehnlichkeit, daS Frühjahr nnd Sommer mit Blumen in den Haaren und italienischen Strohhüten, Herbst und Winter hingegen Hüte ans schwarzen Sammt; der Herbst hatte Weintrauben. Aepfel nnd Birnen auf dem Hnt, der Winter weiße Federn. Bon Gesicht sahe» sich aber alle unversä)amt ähnlich, wie Schwestern, die sie ja eigentlich sind. Denn sie sind ja Kinder ein und desselben Jahres. Das waren alles lauter Kleinigkeiten nnd zuweilen anch Dummheiten, aber sie verniochten mich heiter zn stimmen, sie bekamen sür mich eine Bedeutung, weil sie mir die Menschen uud ihr Wesen zeigten, welche sich zwischen ihnen herumdrehten. Ebenso wie der Herr PostkommissariuS stimmten sie mich zum Lachen. Und ich lachte herzlich, denn ich war srei und gesund. Für einen freien und gefunden Menschen aber braucht der Spaß nicht fein in eine Nähnadel eingefädelt zu feiu, eine richtige Packnadel tut dieselben Dienste. Mit einem Mal wurde eS dunkel im kleinen Zimmer als wenn ein schwarzes Gewölk den Himmel überzogen hätte. Bor das einzige Fenster hat sich nähmlich Otto Bold hingestellt und Bold hatte einen Rücken wie ein Sägebock ans den man dreisüßige Bretter schneiden könnte. DaS Ausblicken war uns also verleidet und wir mußten warten bis die Postgäste das Zimmer betraten nnd sie dann nehmen wie sie die Dunkelheit gab. Zuerst schniegelten ein paar niedliche Handels-kommis herein die sich in Kompagnie ein Seidel Bier bestellten. Darauf kam ein kleines liebes Kind von einem Mädche», das sich kaum das Herz nahm ei» GlaS Zuckerwasser zu bestellen — «der Kondukteur würde eS bezahlen —." Nach ihr kam ein rüstiger Mann in preußischer Uniform zur Tür herein, gieng ans daS kleine Mädchen loS nnd frug: „Haben sie schon?"— „Ich erhalte eS gleich," antwortete eS.Der Man» sprach noch ein paar freundliche Worte zu ihm nnd drehte sich dann nach uns um. Er maß nnS fliich-tig, machte einen verlorenen Diener, stellte sich vor daS Bild des Generals Kalkreuth und blickt: ihm in die blauen Augen. Die Postkommissärin holte einen Schlüssel ans ihrer Tasche hervor, schloß das Allerheiligste auf, machte einen Knicks nnd sprach mit einer sehr einneh-menden Handbtwegnng: „Vielleicht gesällig?" Schwager Ernst hatte also die Wette gewonnen und der Glaser mußte bezahlen. — „Danke I" sagte der Herr kurz, blickte aus das allergleichgültigste ins Allerheiligste hinein und machte sich weiter mit Kalkreuth zn schaffen. Um über die Fremden ins Klare zu kommen, fragte Otto Bold, der ja nnr eine halbe Wendung zum Käfig zu machen brauchte, leise deu PostkommissariuS, „Wer?" — „Zwei Personen nach Malchin und eine nach Güstrov nnd eine bleibt hier," kam eS brummend ans den Käfig und als Nachsatz der eigentlich hätte geflüstert werden sollen, den wir aber alle deutlich hörten: „General von Sch .... mann." Der Mann in der preußischen Uniform satte aber wahrscheinlich ebensolche Ohren als wir. Er drehte sich plötzlich um, lachte und srug: „Meine Herrn, wie weit ist es von hier nach Jvenak?" „Wenn sie den Fahrweg fahren haben Sie eine starke halbe Meile," sagte ich, „der Fnßweg ist hin» gegen eine Biertelmeileer ist obendrein reizend, führt dnrch Wies und Wald und znm Schluß durch den schönen Jvenaker Tiergarten." Er besann sich einen Augenblick, ging hinaus, sprach mit dem Kutscher, welcher Tressen am Hute hatte, kam wieder herein und sagte: „Ich habe mich für den Fnßweg entschloss.n, wie muß ich aber gehen?" „Sehen Sie mal," sagte der Glaser Risch, „Sie müssen zuerst hier deu Wall entlag bis zur Malchi« nischen Straße, dann gehen Sie rechts nm die Snse« milsche Ecke in die Gaß nnd dann''gehen Sie rechts um den Bürgermeistergarten, da finden Sie einen Steg---" (Fortsetzung folgt.) 4 Belehrendes, praktisches, Weiteres etc. Deutsch jetzt und Deutsch für immer! ES weht ein Geist voll Licht und Macht Hin durch die deutsche« Eichen, Von seiner Helle muß die Nacht Mit ihrem Schatten weichen: Sein Wehen wächst zum Sang, der klingt, Wo immer Deutsche wohnen, Zum Sang, der rauscht nnd braust und dringt Bis in die fernsten Zonen. „Nicht eng begrenzt durch Deutsch- lands Gau'n Sei deutschen Geistes Walten, Anch in KolnmbiaS SangeSan'n Soll reich er sich entfalten. Doch gilt es heißen Kampf nnd Streit, Doch gilt eS kühnes Wage»! Voran! Voran in Einigkeit! Vereint die Schlacht geschlagen! Die Geistesschlacht, die scharse Schlacht! Mit lenchtenden (Newasfen Geschmettert in des Abgrunds Nacht Die Höhner nnd die Lassen! Weh stolz im Winde, Siegspanier, Mit deiner Worte Schimmer: In deutschem Geiste winken wir! Deutsch jetzt und deutsch sür immer!" Wilhelm BenignuS. Motdkvrner. Einem wahrsagen scheint so be-denklich als einem die Wahrheit sagen. * Häßlichkeit hat vor der Schön-heit den Vorzug der geringeren Ver-gänglichkeit. Welches ist das billigste Nahrungsmittel? In heutiger Zeit, in der so vieles im Preise ge-stiegen, nicht zum wenigsten daS, was der Mensch als Nahrung gebraucht, mag eS besonders interessant sein, zu ersahren, welches wohl das billigste Nahrungsmittel ist, natürlich im Ver-hältnis zu seinem Nährwerte. Und da kommen wir denn aus die Milch! Das beweisen die Untersuchungen und Berechnungen der Nahrungsmittel-chcmiker. Allgemein hält man z. B. ein Ei sür außerordentlich nahrhaft, nnd doch repräsentiere« erst 4—5 Hühnereier, je nach ihrer Größe, denselben Nährwert, den ein einziges halbes Liter Milch besitzt! Wer's nicht glaubt, rechne nach: Ein Hühnerei von Durchschnittsgröße wiegt ohne Schale 47 Gramm, fü.if Hühnereier also 235 Gr. Eiweiß, Fett, mineralische Bestandteile und eine Spur von Milchzucker enthält das Ei 26,5 Prozent, demnach sind in 235 Gr. Hühnerei 61 Gr. Nah-rnngSstoffe vorhanden, da» übrige ist Wasser. Milch' enthält 11,5 Prozent NahruugSstofse, darunter Eiweiß, Fett und besonders den vorteilhasten Milch-zucker. Ein halb Liter Milch wiegt 515 Gr. uud enthält nach dem eben Gesagten ca. 59,5 Gr. NahruugS-stosse, sonach fast genau soviel Nah-rungsstoffe wie 5 Hühnereier. Wenn man bedenkt, daß ein Mensch in seinem ganze» ersten Lebensjahre nur allein von Milch lebt, daß dieses eine Nahrungsmittel genügt, um den gesamten menschlichen Körper in einer Weise auszubauen, wie eS sonst nie-malS binnen Jahresfrist wieder geschieht, so sollte man sich den großen ökonomischen Vorteil reichlichen Milch-gennsseS viel mehr zunutze macheu. Freilich kann ein größeres Kind oder ein Erwachsener nicht mehr so ganz allein von der Milch leben» wie ein Baby, weil die Milch zu wenig Nährsalze hat und die Nährstoffe in zu großen Flüffigkeitsmengen ent-hält, aber als Getränk (schluckweise und stets mit etwas lockerer Semmel oder Brot dazu), und vor allen« in Verbindung mit anderen Speisen: Mehl, Kakao, GrieS, NeiS x. sollte die Milch viel mehr genossen werden, sowohl zum Vorteil des Körperhaus-Haltes, wie zum Vorteil des Geld-beutet«! Namentlich sür Bleichsüchtige gibt eS keine billigere Medizin als Milch, sie übertrifft alle die zahl« reichen modernen Knnstsabrikate und ist neben ihrer Eigenschaft als Heil-mittel zugleich Gennßmittel. Deshalb. Freundin A.: „Warum bist du denn so traurig Grete?" — Freundin B.: „Hermann gab mir eben einen Kuß!" — Frenndin A.: „Aber deshalb branchst du doch nicht so traurig zu sein!" — Freundin B: „Nein, aber er will es auch nicht wieder tun!" Wieder gutgemacht. .Er-kennen Sie mich nicht wieder, mein Herr?" — „Nein." — „Ich dachte es mir. Ich bin der Elende, der vor fünf Jahren mit Ihrer Tochter dnrchbrannte. Nehmen Sie sie zu-rück, und alles soll vergeben sein." Individuelle Ueberse-tzun g. Tourist: „Ist die Burg restauriert?" — Einheimischer: „Na, da gibtS' nix zu trinke!" Bildlich. „So, die berühmte Täuzeriu ist in Konkurs geraten?"— »Ja, sie hat zn große Sprünge ge-macht!" Nummer 71 Deutsche Macht Seite 3 slawischen Gemeinden und nationalen Vereine, die Schulen erhalten, an denen sehr eifrig und intensiv gearbeitet wird. So erhält die Gemeinde Prag eine Arbeitsschule mit 7L6 Schülerinnen. Gemeinden oder Vereine in Prag, Karolinental, Chrndim, Pardubitz, Groß'Meseritsch und Brünn große Schulen für Hunderte von Mädchen; in Olmütz besteht das von einem Domherrn gestiftete Pöttingeum — von zahllosen kleineren Unternehmungen nicht zn reden. Die-sen slawischen Anstalten sind entgegenzustellen das Eiifabethinum der Stadt Olmütz, die Mädchenheime der Städte Marburg und Pettau in Untersteiermark wahre Prachtanstalten nach Bau und Einrichtung. Alle übrigen deutschen Franenschuleu werden von Frauenvereiiie» mit unendlichen Sorge» erhalten und geführt und können sich nur mit Mühe das Interesse und damit die Förderung durch Behörden und Körperschaften verschaffen, weil ihnen die Teil-nähme der Männerwelt fehlt. Ich kehre zu meinem Thema zurück und frage, was fordern die neuen Frauenberufe von unseren Mädchen? Und da heißt eS bei jedem einzelnen immer wieder: Ernst, Hingabe, Ausdauer. Nicht den gewählten Beruf nur als einen Uebergang be« trachten, bis der Märchenprinz kommt — die Märchen-Prinzen von hente können gewöhnlich nur kommen, wenn die Prinzessin mitverdient — sondern ihn als eine Lebensaufgabe ansehen, die man vielleicht ein paar Jahre lang bei Seite stellen wird, bis die kleinen Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, die man aber nie au» den Augen verliert, denn der Beruf der Frau wird iu schweren Zeiten oft die alleinige Stütze für Mann und Kinder. Die Berufs-tätigkeit gibt der Verheirateten wie der Ledigen einen erweiterten Gesichtskreis, eine Bereicherung ihres Daseins und endlich die Gewähr für ein sorgenloses Alter. Aber anch auf andere. Fernstehende geht von richtiger Frauentätigkeit ein erziehlicher Einfluß aus, auf Mitarbeiter, Untergebene, ja auch Vorgesetzte, möchte ich sagen, eine Gewöhnung an persönliche Fürsorge, ein Ausgleichen von scharfen Gegensätzen, von Reibungen — mit einem Wort: weniger Haß, mehr Liebe! Und wie kann das Elternhaus die Tochter auf die heute notwendig gewordene Berufsarbeit vor-bereiten? Indem es sie schon in der Kinderstube nicht nur körperlich, sondern auch seelisch abhärtet. Wir Frauen leiden unter einer teils angeborenen, meist . aber anerzogenen Gefühlsüberschwenglichkeit, die uns im Kampf ums Dasein behindert und wehr« los macht. Also keine Pflege, sondern strenge Zucht der Affekte, unbeherrschte Affekte zerstören die Nerven-kraft, deren die Frau den vielen, ihrem Geschlecht sich entgegenstellenden Hinderniffen gegenüber ganz besonders bedarf. Vor allem Entwicklung des Willens, deS Verstandes, des Verantwortlichkeitsgefühles. Kör-perliche Uebungen, ohne aber in die Auswüchse deS Sportes zu verfallen, und ans den Ehrgeiz verzichten, das lernende oder bernfstätige Mädchen noch nebst-bei nach alter Art als Schmuck und Zier des Hauses zu benützen, das Vergnügungen mitmacht und sich Nachts die dazu erforderlichen Toiletten schneidert. Diese Doppclarbeit ist aufreibend; nach ernster Ar-beit ist Ruhe. Schlaf und frische Luft notwendig, die dem Mädchen vergönnt sei, ganz so, wie sie sich vernünftigerweise der Mann gönnt. Und ist die Ausbildung vollendet, dann mögen die Eltern ihre Tochter getrost ziehen lassen, wohin sie ihr Beruf führt. Eine mehrjährige Abwesenheit von der Heimat schadet weder der männlichen noch der weiblichen Jugend und eS hieße nur die Kon-kurrenzfähigkeit und damit den Verdienst der Mäd-chen beschräuke», wollte man sie mit Gewalt an das Elternhaus binden. Es ist ja kein leichter Entschluß, ein junges Mädchen in die Fremde ziehen zu lassen, und die Sorge der Eltern gewiß keine kleine. DeS» halb mnß es die Aufgabe der Franenvereine sein, sich zusammenzuschließen, damit wir unseren arbei-lenden Mädchen überall Familienanschluß, überall Rückhalt in Leid nnd Freud sichern können. Damit gelange ich zu dem, was Ihnen die Präsidentin des Bundes österreichischer Frauenvereine, Frau Man-anne Hainisch, vor kurzer Zeit schon auseinander-gesetzt hat, zur Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller Frauen. Hier in Linz wird jetzt ein schöner Ansang ge-macht. Ein Verein für Frauenintercssen ist begründet worden, der als erstes Ziel die Errichtung einer Hanshaltschulc ins Auge gefaßt hat, der weitere Einrichtungen folgen sollen. Ich glaube, daß es eine Ehrensache aller jener wäre, die sich für die För-derung echter Volkskultur interessieren, den neueu Verein in jeder Weise, vor allem durch Beitritt, zu fördern. Wenn Ihnen — und daS möchte ich vor allem den geehrten Herren sagen — auch die Gründung einer HauShaltungSschule als etwas wenig Bedeutendes erscheint, so bedenken Sie doch eines: Nicht nur die Schule selbst wird ihre Zöglinge bil-den, auch die Arbeit, die ihre Führung verursacht, wird die Frauen fördern, die sie zur Durchführung übernommen haben. Jede selbstlose Arbeit für ein gemeinsames Ziel bringt vorwärts, erweitert den Gesichtskreis, lehrt uns unsere Kräfte kennen und stählen, sie gibt Selbstvertrauen und Mut zu immer neuen Ausgaben, sie macht den Menschen wachsen. Uud wissen Sie, wem dieses Wachstum Ihrer Frauen und Töchter zunächst zugute kommen wird? Ihnen, meine Herren, Hhnen und Ihren Familien, denen sie sich nach unseren LebenSverhältniffen ja leider viel zu wenig widmen können, weil Sie Ihre Tätigkeit zn sehr in Anspruch nimmt. Der Mutter ist also das Haus überantwortet, die Erziehung der Töchter und vor allem die Erziehung der Söhne. Wollen Sie, daß Ihre Söhne dereinst in Ihre Fnßsiapsen treten, Ihre Arbeit. Ihre Ideale fort-führen nnd hochhalten sollen, dann muß der Grund dazu in der Jugend, im Elternhaus gelegt werden. Treue Söhne ihres Volkes, tüchtige Staatsbürger kann nur eine Mutter erziehen, die sich selbst als Glied ihres Volkes, als Bürgerin des Staates fühlt. Wollen wir wirklich vorwärts komme», dann heißt es, alle Hände an den Pflug legen, Männer wie Frauen, nnd die Arbeit weiterführen, die unsere Vorfahren feit mehr als tausend Jahren ans diesem alten geliebten Heimatboden geleistet haben. Longo-Aöend. Wen hat eS nicht freudig erregt, als sich die Nachricht verbreitete, daß da» berühmte Künstlerpaar L o n g o aus Wien iu Cilli wieder auftreten wird? Wem eS vergönnt war, im August des vorigen Jahres der Beranstaltnug im deut-scheu Hause beizuwohnen und da» liebenswürdige Künstlerpaar zu hören, der wird sich durch nicht« abhalten lassen, und wieder kommen, um durch einige Stunden echte Kunst zu genießen. Hrrr und Frau Lougo haben Cilli und ihre deutsche» Bewohner ins Herz geschloffen und fühlen in unsere»! Kampfe gegen unsere Gegner innig mit. Dies hat sie bestimmt heuer wieder zu uns zu kommen und durch ihre Herr-liche Kunst uns nicht nur zu ergötzen, sondern in uneigennützigster Weife unserer völkischen Sache werktätige Hilfe zu bringen. Diesmal haben sie den» deutschen Stu» dentenheiuie ihr Wohlwollen gewidmet und zu dessen Gunsten findet im großen Saale de« Deutschen HauseS am Dienstag, 7. September das Konzert deS KünstlerpaareS statt. Die herrlichen Leistungen deS Künstler Paares hier anzupreisen hieße Eulen nach Athen tragen. Wir können nur sage», daß wir wohl kaum jemals Gelegenheit haben, eine Beran-staltung in gleich vornehmen Style in Cillt zu erleben. So wundervolle Blüten vornehme», gesunden und echten teutschen Humor« kaun un« wohl niemand bieten, al« da« weitbekannte und gestützte Künstlrrpaar Lonxo. Die ganz unglaubliche, geradezu verblüffende künstlerische Vielseitigkeit Herrn und Frau Longos ist weit über die Grenzen Oesterreich« bekannt und eS ist eine besondere Gunst sür Cilli, die e« un« möglich macht, ihr.' Borträge zu hören. Der Longo-Abend wird ei» nationaler Fest-abend werde«, der jedem Besucher unvergeßlich bleiben wird. L o n g o S kommen nur au« Liebe zu Cilli und um die Cillier in ihrem schweren nationalen Kampfe zu unterstützen, in selbst-losester und in opferwilligster Weise nach Cilli. Es ist daher wohl selbstverständlich, daß ihnen die Herzen der Cillier freudig entgegenschlagen, daß sie mit all der Liebe und Begeisterung, die sie vollauf verdienen, empfangen werden. Den Dank, den sie für ihre Opfer und für die Darbietung ihrer ganz seltenen Kunst verdienen, können wir nicht besser zum Ausdruck bringen, als daß zu Gunsten des deutschen Studenten- Heime» ein möglichst großer Reinertrag erzielt werde. Also auf Wiedersehen am Longo-Abend! Die BortragSordnung die in allen ihren Einzelheiten auch dem feinfühlendsten Geschmacke und den verwöhntesten Ansprachen entsprechen, werden an der Kassa aufliegen. gum Longo-Adende. Z» letzter Stund« erfahren wir, daß auch Fräulein Tini Teppej ihre Mitwirkung zugesagt ha». Wir werden also auch das Vergnügen haben, neben den prächtigen Leinun-gen Herrn und Frau Longos, auch die jugendfrijche liedliche Stimme der jungen Gesangskünstlerin Frän» lein Tini Teppej, die unS eist kürzlich entzückt hat, zu hören. Todesfall. Heute Nacht starb plötzlich der SteueiamiSoffizial Herr Ferdinand Stuß im 71. Lebensjahre. Sedanfeier. Am 2. ds. veranstaltete der hiesige Turnverein im Deutschen Hause eine Sedan-seier. Es hatten sich die Vertreter fast aller völkischen Körperschaften und zahlreiche deutsche Volksgenossen eingefunden. Auch der Bürgermeister Herr Dr. von Jabornegg und Altbürgermeister Hrrr Juliu« Rakusch waren anwesend. Der Besuch hätte allerdings besser sein können, allein eine ernste völkiiche Feier ist leider nicht nach jedermanns Geichmack; eine Feier mit Tanz, Juxpost und Konfettischlacht zieht hier mehr. Die Feier nahm einen ernsten und würdigen Verlauf. Nach einigen einleitenden Vortrügen der Cillier Musikvereinskapelle und Absingung einiger Scharlieder ergriff Herr Dr. Georg Skober >, e das Wort zur Festrede. Redner schilderte das mächtige Ringen des deutschen Volkes mit dem welschen Erbfeinde über dem Rhein« und den glorreichen Tag von Ltdan. Redner besprach dann die praktiche Bedeutung dieses glänzenden deutschen Sieges sür die Deutschösterreicher, dessen Folge daS Bündnis mit dem Deutschen Reiche sei, das sich jüngst so vorteilhaft bewährt habe und die ideelle Bedeutung Dieser Kampf sei unS Deutsch-Österreichern ein Vorbild er möge uns begeistern in dem schweren Kampse den wir hier mit unseren Gegnern auszukämpfen haben. Redner schloß seine längeren fesselnden Ausführungen mit einer be=-geisterten Aufmunterung zum innigen Zusammen-schlaffe aller deutschen Volksgenossen ohne Rücksicht auf geographische und politische Grenzen. Die prächtige Red? fand stürmischen Beifall und mächtigen Wider-hall in den Herzen aller Anwesenden, welche die „Wacht am Rhein" anstimmieu. Bei den ausge-zeichneten Vortrügen der Cillier Musikvereinskapelle blieben die Festteilnehmer biS zur Minernachlsstunde beisammen. Großes Steirisches Volksfest. Wir machen nochmals auf das vom Männergesangs-Verein Liederkranz veranstaltete ..Steirische Volks-fest" im Gasthanse des Herrn Wobner in Unterkötting, welches morgen Sonntag bestimmt stallfindet, auf-merksam. Der Abmarsch findet um 3 Uhr nachmittag vom Deutschen Hau'e aus statt. Die Cillier Musik-Vereinskapelle begleitet die Festteilnehmer mit klin-gendem Spiele bis zum Studentenheim. Evangelische Gemeinde. Sonntag findet in der evangelischen ChristnSkirche Gottesdienst statt, bei welchem Herr Pfarrer Mai über ..Menschheit», ziele" predigen wird. Lehrlingsarbeitenausstellung. Morgen Sonntag um 10 Uhr vormittag findu iic Schluß-feier und PrciSvcrteilung im Ausstellungsräume (Zeichensaal der Landesbürgerschnle) statt. Die Cillier Musikvereinskapelle wird hiebet mitwirken. Wir laden nochmals die Bevölkerung zu dieser Feier, die j.der-mann zugänglich ist. ein. Dienstjubiläum. Am 6. d. M. feiert der stöbt. SicherheitSwachführer Herr Franz Zintaner, fein 25jährigeS Dienstjubiläum. Herr Ziniauer blickt auf ein Vierteljahrhundert treuer und pflichteifriger Dienstzeit zurück. Den vielen Glückwünschen, die ihm aus diesem Anlaße von seinen vielen Freunden ent-gegengebracht werden, schließen auch wir uns an. Ueberfiedlung. Der von Cilli nach Graz versetzte Südbabnassistent Herr Roman Engele, verläßt morgen Cilli. Dem Scheidenden, der sich hier allgemeine Sympathien zu erwerben wußte und seine Kräfte stetS bereitwilligst in den Dienst der völkischen Sache zu stellen wußte, wünschen wir in seinem neuen Bestimmun. Sorte das beste Wohlergehen. Eintragung in die Advokatenliste. Herr Dr. AloiS Bratkovic ist als Rechtsanwalt mit dem Wohnsitze in Windifchgraz in die Advokatenliste für Steiermark eingetragen worden. Das neue Studentenheim. DaS Be-dürfnis nach einer Erweiterung, beziehungsweise nach Seite 4 Keuche Nacht Nummer- 71 einem Neubaue des StudentenbeimeS wird von Jahr zu Jahr dringender. Nachdem aber zu den erforder-lichen Baukosten namhafte Beträge noch auszubringen sind, so werden sür diesen Zweck weitere Spenden erwünscht und weitere Sammlungen notwendig. Der Longo-Abend bietet jedem die Gelegenheit nicht allein durch Ankauf der Eintrittskarte zu einer Krone, ohnehin eine Bagatelle sür ei» so seltenes Konzert, woiür in Wien drei bis 4 Kronen bezahlt werde», sondern vielmehr durch Ueberzahlunge» und Spenden an der Abendkasse das Studentenheim tatkräftigst zu unterstützen. Brand. Gestern abends geriet die Hopsendürre der Frau Decko in llnterkötting bei Cilli in Brand. Die Arbeiterschaft der Westen'schen Emailgefchirr-fabrik löschten den Brand unter persönticher Anord» nung des Herrn Westen mit Hilfe des in der Nähe besindliche» Hydranten. Die Cillier Wehr brauchte daher nicht mehr auszurücken. Der Schade ist ein bedeutender, da außer dem Dachstuhle auch die eben eingebrachten Hopfenvorräte dem Feuer zum Opser fielen. Windische Anmagungen. Ei» in rein deutscher Gegend wohnender Besitzer erhielt dieser Tage vom Marburger Bezirksgerichu eine rein windische Luschiift in einer ExekutionSangelegenbcit. Da weder der Empfänger noch sonst jemand im Orte daS windijche .diom versteh«, war ersterer genötigt nach Marburg zu fahren, um sich über den Inhalt der Zuschrift Auiktärung zu verfchaffen. Solche Fälle sind uns mehrere bekannt. Dom Handelsgerichte. Eingetragen wurde in das Verzeichnis des Handelsgerichtes Cilli: Sitz der Firma: Petschounigg (Cilli). Firmawonlaut: Oskar Humpotetz. BelriebSgegenftand: Kalkbrennerei. Tag der Eintragung: 25,. August 1909. Etwas vom windischen Edelvolk. Der Ruf »ach einer windischen Universität erschallt in allen Gauen des ewundeinhalb Millionen zählen-den großen Volkes. Der moralische Niedergang, die sittliche Verrohung de? windischen Volkes wird von Jahr zu ärger, nachdem sich dank der Verhetzung der windischen Volksverführer das Volk dem ver-edelnden Einfluße der deutschen Erziehung entzogen hat Rohe Gewalt. Tücke liegt ja in jedem Volke, das noch auf einer niederen Kulturstufe steht, aber der Einfluß eines kulturell fortgefchnttenen Volkes, das die Erziehung des tiefer stehenden Volkes über-nommen hat, weiß die verderblichen, der menschlichen Gesellschaft gefährlichen Ausslüße der Volksseele ein zudämmen. Solange die Deutschenhetze nicht einge jetzt hatte, der Kampf gegen die deutsche Sprache nicht gepredigt wurde, war es mit dem flowenifchen Volke ganz gut auszukommen. Wie mutet es den-jenigen wie ein Märchen auS längst vergangenen Zeiten an, wenn er mit einem slowenischen Lauern aus der alten Schule verkehrt, der in der deutschen .'chule oder beim Miliiär zu einem gesitteten Wien-sch'N geworden ist Mit welchem Stolze bekennt er, daß er das Glück gehabt, der deutschen Sprache mächtig zu werden und daß er ihr seinen Wohlstand, feine Erfahrungen und seinen erweiterten Gesichts-kreis, den ja jeder im Kampf ums ^'eben fo not-wwendig hat. verdankt. Und wie sieht die jetzige Generation aus? Ein dem Trunke ergebenes, rohes wüstes Volk, das auS den Schulen nichts mitge bracht hat, wie ein vom Haffe gegen das Deutschtum erfülltes Herz, in den elementarsten Wifjenschajten weit hinter einem Hinterwäldler zurück ist, ein Idiom spricht, daß ihre eigenen Väter nicht verstehen und einige Meilen außer ihrem Dorfe hilflos dastehen, da sie kein Wort deutsch oder andere Spracht eines Kulturvolkes verstehen. In der Schule, von der Kanzel wird nichts anderes als wie erbitterter Haß Gepredigt, von Lehrern und Priestern werden sie hon in frühester Jugend zu roher Gewalttätigkeit angespornt, es ist auch nicht anders möglich, denn ihre jetzigen Volkserzieher sind selbst nur mit einem dünnen .^ultursirnis überzogen, halbgebildete Wildlinge. ES >st daher kein Wunder, wenn feit Jahren die Wildheit, die Roheit immer mehr um sich greift, die windijche Verbrecherchronik in letzter Zeit immer schrecklichere Bilder auiwcist. Mord, Totschlag. Raub, Diebstahl und Unsittlichkeitiverbrechen beschästigten die wenigen Schwurgerichte in windischen Gebieten in so ausgiebiger Weise, daß ihnen kein Kreisgericht in dieser Reichshälfte den Rang ablaufen kann. Jede Schwurgerichtssitzung beim «rcisgericht in Cilli weist gewiß 3 bis 4 oder auch mehr Tonchlägc nebe» den obligaten Diebstählen und Süllichkrll»vert>ttche» auf. In einer der letzten Schwurgerichtssitzungen kamen nebst vielen Totschlägen gleich zwei Morde zur Ver Handlung. Bei der jetzigen Schwurgerichtstagung in Laibach befinden sich von sieben zur Verhandlung kommenden Fällen ein Gattenmord und vier Tot- schläge. Laidach wird ab«? von dem Schwurger cht » Rudolfsnxrth noch übertroffen. Dorr kommen in der heute beginnenden Tagung fünf Fälle zur Ver->andlung. Alle Fünf betreffen das Verbrechen des Totschlages. Früher hat doch wenigstens der mililä-tische Drill etwaS gerichtet, das gibts jetzt auch nicht niehr. Wir lasen ja i« den letzten Wochen wiederholt von Ueberfällkn »indischer Soldate«, io von dem «euchlenfchen llederfall »indischer Dragoner auf einen Feuerwerker in Graz, von de* Totschlage eines Radetzkyveier Abfertigung. Im Interesse der Hinter-bitebenen wäre eS sreilich wünschenswert, wenn die bisherige allzulange (10jährige) Wartezeit, »ach deren Ablauf die Hinterbliebenen erst in den Genuß dauernder Bezüge treten, im Gesetzgebungswege so weit als möglich abgekü-zt würde. Landesverband für Fremdenverkehr. AuS Zeitungsberichten war vor kurzem zu entnehmen daß Karten, die aus der Adreßseiie mit einer Wohl tätigkeits, einer nationalen oder patriotischen Vereinst marke versehen sind, als Briefe taxiert werden und daher für diese ein Strafporto von 10 Hellern zu entrichten ist. Da auch der Landesverband für fremden verkehr selbstverständlich großes Interesse da, an hat, daß diefe eine möglichst große Verbreitung finden, hat er sich an die Post- und Telegraphen direktion um Ausklärung gewendet, woraus ihm eröffnet wurde, daß hinsichtlich der Behandlung von Korrespondenzkarten mit aufgeklebten bildlichen Dar stellunge» (WohltätigkeitS-, Wehrfchatz-, Reklame marke» u. dgl.) lediglich die Bestimmungen deS all gemeinen BriefposttarifeS, welcher am 1. Oktober 1907 in Wirksamkeit getreten ist und deffen Vorschriften sich mit den vertragsmäßigen Vereinbarungen zwischen den Ländern des Weltpostvereines vollkomm n decken, maßgebend sind. Darnach hat die rechte Vorderseite der Korrespondenzkarte« (Ansichtskarten) >ür die Adresse frei zu bleiben und ist es nicht stallhaft, auf derselben «christliche Vignetten, Photographien u. dgl anzubringen Karten, welche diesen Bedingungen nicht entsprechen, unterliegen allerdings der Brieftaxe. Obst- und Weinausstellung deS Ver bandes der landwirtschaftlichen Genosfenschaften in Steiermark, während der Grazer Herbstmesse 1909. Die Vorarbeiten für die vom Verbände abzuhaltende' Obst- und Weinousstelluiig sind bereits in vollem Gange. Nach den «»laugenden Anmeldungen zu n'teiteu. wird sowohl die Weinausstellung, als auch, die Ausstellung für Obst- u«d Obstprodnkte ein reichhaltiges und übersichtliches Bild der Mimischen Produktion dieser «ulturzweig« bieten. Anfangs September l I. ge'.angt das hiefür bestimmte große Herbstmeffezelt bereis zur Aufstellung, io daß di-Vorbereitungen sür die Ausstellung sogleich in'Angriff genommen werden können. Einen besonderen Anziehungspunkt für die Bemcher der Herdstmesfe wird die Weinkosthalle bilden. In bei selben tverden Kost» jrobei« von den vorzüglichsten Sorienw-ine» älteren und jüngeren Jahrganges aus allen Weinbaugebieten des Landes zur ^eraJm'tchung gelangen und ist sonnt allen Konsumenten und Interessenten vorzügliche Gelegenheit geboten, sich von der Güte und der Preiswürdigkert der steirisch n Raiurweine überzeugen zu können. Die Grazer Fleifchpreife für den Monat September. In G.mäßheii der besteben-tcu Gemeinderalsbeichlüsfe betreffend die Rridfleisch» preise bei den BerkaufsslÜndeu aus öfsenllicheu Markt-Plätzen wird der BetkaufSpreis für Rindßeijch für den Monat September itk)9 in Gra; in nachstehen-der Weite festgesetzt: Ochsenfleisch: DaS Kilogramm Ochfengeisch dar' mit l9 Dekagramm Beinzuwage, und zwar erster Klaffe nicht höher als Iü>^ li, zweiter Klaffe nicht höher als 130 li uuo dritter Klaffe nicht höher als 120 li ohne Zuwage, alio ausgewogen, elfter Klaffe nicht höher als 190 li ve,kaust werden. — Rindfleisch: Das Kilogramm Kuh , Siier- und Jungviehfleisch darf mit 19 Dekagramm Zuwage, und zwar erster Klaffe nicht höher als 122 >>, zweiter Klasse nicht höher als lu6 h und dritter Klaffe nicht höher als 90 h ohne Zuwage, also ausgewogen, erster Klaffe nicht höher als 154 1> verlauft werden, widi igenfalls gegen die Zuwiderhandelnden im Sinne der bestehenden Gemeinderatsbeschlüfs« vorgegangen werden müßte. Unsere Hausfrauen mögen die hiesige» Fleischpreise mit jenen von Graz vergleichen und >ich beim Einkaufe darauf berufen. Die bekanntgewordene Aeußerung eines hiesigen Flerschhauermeisters: „Der Fleischhauer muß täglich 30 l< verdienen, sonst soll er nicht Fleischhauer werden." soll sie hiebet nicht beeinflussen. Bauernregeln für den Monat Sep-tember. Viel Gewitter im September, viel Schnee im März und reiches Kornjahr allerwärts. —• Matihäi L^tttt (L >.) hell und klar, machet ei» gutes Weinjahr, wenn Matthäus weint statt lacht, er statt Wein dann Essig macht. — So viel Reif und Schnee vor Michaelis (29.), fo viel dann »ach Walpurgis. — Halten die Zugvögel lange bei uns auS, fo ist auch's gute Wetter noch nicht aus. — Zu Michaelis (^9) Wind von Nord und Oft, bedeutet starken Winterfrost. — Scharien die Mäuse tief sich ein, wild ein harter Winter fein, und fogar viel härter noch bauen die Ameisen hoch. — Je rauher der Hase, je bälder erfrierst du die Nase. — Wenn viel «Pinnen kriechen, sie schon den Winter riechen — Wittert's im September »och, liegt im März der Schnee noch hoch. — Wie an Sankt Aegidius (1.), vier Wochen das Wetter bleiben muß. — Ist Aegidi (1.) ein heller Tag, ich dir schönen Herbst ansag. — Ist's am 1. September hübsch rein, wird'S de» ganzen Monat sein. — Nach September-gewittern wird man im Hornung vor Kälte zittern. — Skplemberregen kommt Saaten und Reben gelegen. — So der nächste März wie der September, so der Juni wie der Dezember. — Späte Raun im Garten lasten gelinden Winter erwarten. Windischgraz. (N e n e r A r z t.) Herr Doktor Vinzenz Schelesntker, der durch mehrere Jahre im Grazer Allgemeinen Krankenhaus erfolgreich tätig war, hat sich hier dauernd niedergelassen. Auswanderung nach Nordamerika. Seit dem im Mai l. I erfolgten Dienstantritte des neuen EinwanderungskommiffärS des Hafens von New ?)ork, William Williams hat eine wesentlich verschärfte Handhabung der Einwanderungs^esetze platzgegriffen. Die Auswanderer werden bei ihrer Landung auf Ellis Island genau geprüft und alle jene, welche den Anforderungen der Einwanderuugs-gesetzt nicht vollkommen entsprechen, zurückgewiesen. Infolgedessen wurde in letzte» er Zeit fast täglich eine mehr oder minder namhafte Anzahl von neuan-kommenden Einwanderern an der Landung verhindert und von dem so überaus harten Lose der zwangs-weisen Hcimschaffung (Deportation) betroffen. Nach einer von dem genannten Einwanderungsinspektor erlassenen Kundmachutig vom 23. Juni 1. I. haben die Einwanderer bei der Landung im allgemeinen den Besitz eines Geldbetrages von 25 Dollars sowie Nummer 71 Äevlsche A!ncht Sette 5 einer Eisenbahnsahrkane bis zum Bestimmungsorte nachzuweisen- Der vorzuweisende Geldbetrag muß übrigens nicht in allen Fällen gleich hoch sein; in der Kundmachung wird diesbezüglich angegeben, daß es in vielen Fällen sür die Einwanderer gefährlich sei. mit weniger als 25 Dollars anzukommen, während sie in manchen Fällen mehr besitzen sollen. Schenk-nngcn oder Vorschüsse an hilfsbedürftige Einwanderer nach ihrer Landung können bei Beurteilung der Frage, ob die Einwanderung gestattet werden soll, nur dann berücksichtigt werden, wenn sie von nahen Verwandten herrühren. Ankömmlinge, welche 25 Dollar sowie die Bahnkane nicht vorzeigen können und in Amerika keine nahen Verwandten haben, werden in der Regel deportiert, ohne daß ihnen wie bisher eine Frist zur Beschaffung des Fehlbetrages gewählt würde Der gleiche Borgang wird auch den Passagieren der zweiten Schiffsklasse gegenüber beobachtet. Kinder unter 16 Jahren, welche nicht zu ihren Eltern reisen, werden nur ganz ausnahmsweise gegen Bürgschaft ihrer verheirateten Geschwister, nicht aber auch — wie dies bisher üblich »rar — ihrer Onkeln und Tanten zur Landung zugelassen. Dem strengen Bor» 'gehen der amerikanijchen Einivanderungsbehörden soll die Absicht zu (»runde liegen, Einwanderer niederen GradeS jernzuhalien unv zwar namenllich dann, wenn sie sich in New Aork oder den sonstigen dichl bevölkerten Städten niederlassen wollen Bei diesem Anlasse wird neuerlich darauf hingewiesen, daß sich die Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Vereinigten Staaten seit der letzten Krise nur sehr allmählich vollzieh! und die sehr hohe Einwanderung mit der geringen Nachfrage nach Arbeitskräfte» in keinem Verhällniiie steht. Unter diesen Verhältnissen warnen derzeit selbst solche Kreise der amerikanischen Union vor der Einwanderung welche derselben sonst freundlich gesinnt sind. Wach- und Schließanstalt. Wochenbericht: Im Laufe dieser Woche wurden von Wächtern offen gefunden und gesperrt oder die Sperrung veranlaßt: 32 Haustore, 9 Einfahrtstore, 7 Geschästsscnster, 4 Gartentüren, 2 Holzlagen, 2 Hühnerstallungen, 1 Gastzimmer, 1 Schreibstube. Henchtsiaat. Das einzige Mitglied des unverfälschten deutschen Wahlaus-schusses der Agent Bayer gerichtsordnungsmäßig der Lüge überwiesen. Wie eS u»i«r«n Lesern bekannt ist, hat daS ein-zig« Mitglied de« unverfälschten Wahlausschusses der Aaent Rudolf Bayer 46 Stunden vor der WahtdeS LandlagSabgeordr.eten Hanö Woschnagg daS Gerücht auszusprengen versucht, daß Abgeordneter Heinrich Wastian sich geäußert hätte, er werd« falls Herr Hans Woschnagg gewählt werde, mit ihm nicht in einem Klub« zusammensitzen und Han» Woschnagg werde überhauvt in keinen deutschen Klub aufgenommen werden. Diese Aeußerung hat Baver unter anderem zu den Herren Robert Zangger und Fritz Hummer geian. Eine Be-fragung deS Abg. Wastian ergab nun, d.rß Wastian »jemals etwas derartiges gesagt hab«. Am 23. Mai mittag» erschien nun He>r Karl Mörtl im Cafe Union und erzählte den oben mitge teilten Sachverhalt und fügte hinzu Bayer habe also die Unwahrheit gesprochen, er hab« gelogen. Darauf-Hirt klagt« Bay«r Herrn Karl Mörtl wegeu Ehren-b«leidigung. Tio^dem Mörtl bei der ersten Instanz den Nachweis erbrachte, daß Bayer zu den Herren Zangger und Hummer von einer ganz bestimmten Aeußerung WastianS gesprochen habe und andererseits nicht« anzugeben vermochte, was ihn hätte veranlassen können, an «ine solch« Aeußerung WastiaiiS zu glauben, wurde der WabidrilSbcwcl« als nicht erbracht angenommen und MSril zu einer Geldstrafe ron 70 K verurteilt. Gcgca dieses Urteil erhob Herr Karl Mörtl die Berufung und vorgestern sand vor d«m k. k. Kr«i«>< g«richt« Cilli die BerufunzSverhandlung statt. Der ErtenntniSienat bestand au» den Herren LGR. Wene» dikter, LGR. ^ozian, LGR. von Hotschevar und Richter Dr. Kraneie. Der Berneter d«S B«rufungsw«rbers H«rr Dr. Fritz Zangger führt auS, daß Bayer im Verf.-Hren 1 Instanz selbst zugegeben ba!>«, k«in«rl«i AnhalrS-punkte da'ür zu haben, daß Wastian wirklich eine derartige Acußerung über Woschnagg getan babe. Er (Bayer) habe lediglich seiner persönlichcn Meinung AuS-druck gegeben. Dem gegenüber, so fübrt der Verteidiger au», sei durch die ZeugenauSs.rgen Hummers und Robert ZanggerS unzweiselhatt erwiesen, daß Bayer von einer ganz bestimmten Aeußerung WastianS gesprochen habe. Auch die Redewendungen, deren sich Bayer bediente, hätten deutlich erwiesen, daß Bayer nicht nur feiner persönlichen Meinung Ausdruck gegeben, sondern von der Aeußerung Wastian» als einer objektiv f«ststih«ndcn Tatsache gesprochen habe. Wenn aber fest-steht, b.rß Bayer sich zu Hummer und Zangger wirk> lich so geäußerft habe, wie die Zeugen angeben, dann stehe auch fest, daß Bayer mehr gesprochen, atS wahr sei u. zw. g«g«n btssere» Wissen Denn Bayer sei noch heute ganz außerstande, nur de» geringsten Umstand zu nennen, der in ihm den Glauben erzeugen könnte, daß Wastian wirklich etwas derartiges gesagt habe. Es handelt sich offenbar um ein Wahlmanöver, welches Bayer mit dem beliebten und angesehenen Namen deS Herrn Hans Woschnagg getrieben habe und es sei Pflicht des Herrn Mörtl gewesen, das, was Bayer getan, mit dem richtigen ?!amen zu bezeichnen, nämlich als Lüge. Der Verteidiger Hellte schließlich de» Antrag, der Berufung stattzugeben und den Angeklagten sreizn-sprechen. Der Vertreter deS Anklägers Dr. ttoder-mann beschränkt sich im wesentlichen auf die Begründung des erstrichterlichtn Urteile«. Das Berufungsgericht sprach Herrn Karl Mörtl von der Anklage frei und verurteilte Bayer zum Ersatze aller Kosten des Verfahrens in beide» Instanzen. In der Begründung des Urteiles wurde aus-geführt, daß Herr Mörtl für seine Behauptung, Bayer hätte gelogen, den volle» Wahr-heitsbeweis erbracht habe. (Wir behalte» uns vor, die Urteilsbegründung im Wortlaute zu veröffentlichen). Wir erinnern uns noch der fiegcs-bewußten Worte, welche Bayer nach der Verkündi-gnng deS erstrichterlichen Urteils gesprochen hatte.' „Ehrlich währt am längsten". Ja, verehrter Herr Bayer, Sie einziges Mitglied des unverfälschten deutschen Wahlausschusses, Sie haben recht behalten „Ehrlich währt am längste»!" Herr Mörtl ist srei-gesprochen, Sie aber sind als gerichtlich der Lüge überwiese» sür alle Zeilen abgetan! Ans aller Welt. (Ein zum Tode verurteilter Paria» m e n t s k a n d i d a t.) Die Einwohner der irischen Ortschaft Claire stellten als Kandidaten für die nächsten ParlamentSwahlen Ligne auf, der seinerzeit zum Tode verurteilt worden war, weil er in den Reihen der Buren gegen die Engländer gekämpft hatte. (Die Abenteuer eines Neunzehn-jährigen.) In Asch wnrde ein ISjähriger Bursche verhastet, der trotz seiner Jugend bereits eine sehr abenteuerliche Vergangenheit auszuweisen hat. Es ist der iu Weruersreuth geborene Gustav Adolf Reitenberger. Noch nicht ganz 16 Jahre alt, ließ er sich in die Fremdenlegion einreihen, unternahm jedoch alsbald eine verwegene Flucht und es gelang ihm, den afrikanischen Staub von den Füßen zu schütteln. Nach verschiedenen Irrfahrten kam er nach Asch, knüpfte hier mit einem Mädchen ein Liebes-Verhältnis au und beging gegen jenes ein Revolver-attental; er schoß der Geliebten eine Revolverkugel in die Brust und verletzte sie schwer. Dasiir wurde er vom Egerer Schwurgericht zu 18 Monate» schweren Kerkers verurteilt. Nach Verbüßung dieser Strafe gelang eS Reitenberger in einem Kloster in Mähren eine Anstellung zu erhalten. Man schenkte ihm dort Vertrauen. Vor einigen Tagen verschwand Reitenberger aus dem Kloster und gleichzeitig ein großer Geldbetrag; man spricht von 5(X>0 Kronen. Reitenberger, der bei seiner Festnahme leugnete, den Diebstahl verübt zu habe«, wurde dem Ascher Bezirksgericht eingeliefert. (Stürmische Szenen bei einer Trauung.) Ant 25. ds. abeuds kam eS vor der Altlerchenselder Pfarrkirche in Wien anläßlich einer Trauung zu sehr erregten und stürmischen Szenen. Das rechtzeitige Einschreiten eines Polizeiagenten und anderer Personen verhinderte Tätlichkeiten gegen ein Brautpaar. Für halb sechS Uhr abends war die Trauuug des in Margareten, Gassergasse 23 wohn-hasten Postofnzial Bruno Mlynek mit einem Mädchen aus dem 7. Bezirk sestgesetzt. Er hatte früher ein Verhältnis mit der in der Gafsergasse 12 wohn-haften Schneiderin Marie Malach unterhalten, daS an zehn Jahre dauerte und dem ei» jetzt fünf Jahre alter Knabe entsproß. Wie sie erzählt, hatte er ihr wiederholt die Ehe versprochen. Ihre Abwesen-heit aus Wien benützle Mlynek zur Hochzeit mit einem wohlhabenden Mädchen. Eine Freundin ver-standigte die Malach von der geplanten Ehe. Sie fuhr rasch nach Wien zurück, um beim Psarramte Einspruch zu erheben, kam aber, wie ihr dort mit- geteilt wurde, zu spät. Weinend erwartete sie mit ihrem Knaben an der Hand vor der Sakristeitüre den Hochzeitszug und erzählte den Umstehenden ihr Schicksal, was einen großen Zusammenlaus zur Folge hatte. Ein Verwandter des Bräutigam» drohte der Verlassenen, sie mit dem Kinde von der Polizei wegjagen zu lasten. Das erbitterte die angesammelten Frauen. Sie begannen zu schimpfen nnd zu fluchen und man hörte die Rufe: „HautS Steine in die Wagen!" Plötzlich schlug auf dem Pflaster ein Stein auf, der von rückwärts geworfen worden war. Ein Polizeiagent und andere Personen beruhigten mit Mühe die ausgeregten Frauen und bewogen die Verlassene, mit ihrem Kinde wegzugehen. Von einer großen Menschenmenge gefolgt, ging sie, bitterlich weinend, mit ihrem Knaben, einem hübschen Blond-köpfe, der einen Säbel umgeschnallt halte, zum Viadukt, wo sie aus der „Elektrischen" wegsuhr. (Selbstmord der dreizehnjährigen Tochter eines Präger Universitäs-Professors.) In dem aus schweizerischem Gebiete gelegenen Kurorte Sleckb^rn weilte seit einigen Tagen die Familie des Prager Universitätsprofessors Dr. Randnitz mit zwei Töchtern, deren jüngere, die 13 Jahre alte Jda, in kurzem «ach Gaienhofen in eine Pension gebracht werden sollte. Am Samstag begaben sich Professor Raudnitz mit seiner Frau nach dem genannten Orte, um Vorbereitungen für die Ausnahme seine Toätter in die Pension zu treffen. In Abwesenheit der Eltern unternahmen die beiden Töchter des Professors Raudnitz einen Spaziergang in den Wald. Die l 3jährige Jda benützte «inen Vorwand, um sich angeblich für einen Augenblick von ihrer Schwester zu entfernen. Sie begab sich abseits in ein Gebüsch, zog daselbst den Revolver, den sie ihrem Vater entweder hatte, aus der Tasche und machte ihrem Leben durch einen wohlgezielten Schuß ein End«. Die Eltern der jugendlichen Selbst-Mörderin erklärten, ein Motiv für die Tat ihrer Tochter nicht angeben zu können, sie müsse den Selbstmord in einem Anfalle von Sinnesverwirrung begangen haben. Vermischtes. Zeppelin in Berlin. Gras Zeppelin hat sein Ziel erreicht. Umrauscht von begeisterten Ova-tränen, von Kaiser Wilhelm herzlich begrüßt, ist er in Berlin eingetroffen. Alle Widerwärtigkeiten wurden überwunden, alle Hindernisse beseitigt und Gras Zeppelin, der nimmermüde Erfinder, der euergievolle Mensch, der „Held nnd Liebling des deutschen Volkes" konnte die reifen Früchte seiner langjährige», aus-dauernden Arbeiten ernten. Denn die Fahrt nach Berlin ist sozusagen der formelle Abschluß einer Periode, die dem Ausbau des Systems und der Anwendung der durch Versuche gewonnenen Ersah-runden diente. Die Fahrt von Bitterseld nach Berlin verlief völlig glatt. Um halb 8 Uhr früh stieg der „Zeppelin III" in Bitterseld in *bcr Richtung nach Berlin aus, um 8 Uhr 40 Minuten schwebte er über Wittenberg, um 9 Uhr 50 Minute» passierte er Beclitz in der Richtung nach Wildpark, eine Stunde später überflog er Groß-Lichterselke und mittags erschien er in Berlin über dem Tempelhofer-selbe. Das Luftschiff neigte sich zur Begrüßung Kaiser Wilhelm« mehrmals mit der vorderen Spitze nach unten und fuhr sodann unter Glockengeläute der Kirchnl und den Jubelrufe« der Hunderttausende, die aus dem Tempelhoserselde auf den Straßen und Dächern der Gebäude dicht gedrängt standen, in weitem Bogen zum Kreuzberg. Bon hier kehrte das Lustschiff wieder zum Standplatz des Kaisers zurück, wo es bei prachtvollstem Wetter die verschiedensten Wendungen lind Manöver ausführte. Um 1 Uhr 50 Minuten nachmittags landete das Lustschiff glatt aus dem Tegeler Schießplatz. Kaum hatten die Fahrttcilnehmer festen Boden betreten, als Kaiser Wilhelm ans den Grafen Zeppelin zuschritt und ihn unter den Klängen einer Militärkapelle, die „Deutschland, Deutschland über alles" begrüßte. Sodann hießen Kaiserin Augusta Viktoria und die übrigen Mitglieder des Kaiserhauses den Grasen willkommen. Bürgermeister Dr. Reicke, der an der Spitze der Stadtvertretung erschienen war, hielt eine Ansprache, worin er den Grasen Zeppelin als Helden und Liebling des Volkes feierte. Zum Schlüsse brachte Kaiser Wilhelm ein dreifaches Hoch auf den Grafen Zeppelin aus. Hieraus suhren der Kaiser und Graf Zeppelin im Automobil zum Schlosse. Die Bevölkerung brachte ihnen unausgesetzt Ova. tionen dar. <€i tt 6 Deutsche Wacht SRiinmtr: 71 Telegramm. Das berühmte Sünftlerpaar Longo auS Wien trifft am Montag den 6. abends in Eilli ein und wird im Deutschen Hau» wohnen. DaS groß« artige Programm welches sie am 7. abends im Festsaale des Deutschen HauseS zum Bortrage bringen, ist vollständig neu; sämtliche Nummern sind in Cilli noch nicht zum Bortrage gebracht worden. Frau Rudolfine Longo wird aber auch außerdem — und zwar nur den Cilliern zuliebe — zwei entzückende Einlagen: die „historischen Märsche" und das „Pfeiferlied" zum erstenmal zum besten geben. Da die Nachfrage nach Karten, besonders von auswärts eine ganz kolossale ist, ein Massen« andrang sicher zu erwarten ist, so wird auch aus der Galerie zur Unterbringung der Gäste Borsorge getroffen werden. Sin Belegen der Plätze ist auS Rücksicht auf die auswärtigen Gäste ausgeschlossen. Schrifttum. In Amerika, England und Frankreich ersreuen sich die monatlich erscheinenden illustrierten Unter-haltungSzeitschristeu außerordentlicher Beliebtheit beim Publikum, weil sie sür verhältnismäßig wenig Geld eine Fülle besten Lesestoffs und reichen JllustrationS-schmuck bieten. Bei uns in Deutschland haben die illustrierten Monatszeitschristen noch nicht in dem Maße wie im Ausland an Boden gewonnen, trotz-dem sie, nach den gleichen Grundsätzen geleitet, die ausländischen Unternehmungen an Reichtum deS Inhalts, an geschmackvoller Ausstattung und vor-trefflichem Bildcrschmuck weit übertreffen. Zu diesen illustrierten Zeitschriste» ist im besonderen die „Arena", Oklavausgabe von „Ueber Land und Meer", herausgegeben von Dr. Rudolf PreSber (Stuttgart, Deutsche BerlagS-Anstalt) zu zählen, von der uns das erste Heft ihres neuen Jahrganges vor-liegt. Es enthält den Ansang des Romans „Die Rebächle" von Hermine Billinger, die Erzählungen „Sein Fräulein" von Tristan Mendonis und ..Espada" von Gräfin L. Uxkull, serner Reiseschil-derungen, naturwissenschaftliche Plaudereien. Gedichte und so weiter von H> von HoffenSthal, G> Busse-Palma, Wilhelm Bölsche, Roda-Roda, Karl Eugen Schmidt, Dr. Ernst Traumann und so weiter. Ganz besonders hervorgehoben zu werden verdient der bild-liche Schmuck, der nicht weniger wie 114 hoch-interessante zum Teil in feinstem Farbendruck wiedergegeben? Bilder umsaßt. Der Preis dieses reichausgestatteten HesteS beträgt nur M. 1.—, sür die kleine Ausgabe mit in der Hauptsache demselben Inhalt, nnter Weglasjung deS Romaus und der Kunstblätter, nur 80 Psg. pro Heft. Eingesendet. Zur Düngung der Herbstsaaten. Jeder Landwirt muß sich bewußt setn, daß er mit Rück-ficht auf die immer grüßer werdenden Bedürfnisse heilte bei geringen Ernteerträgnissen nicht mehr bestehen kann. Will man die Erträge der Winterungen erhöhen und die Qualität verbessern, so ist es unnm-gänglich notwendig, künstliche Düngemittel in aus-reichendem Maße anzuwenden. Sowohl der Winter-weizen, als auch der Wiuterroggen benötigen in ihrer jugendlichen Entwicklung ziemlich große Quantitäten von Phosphorsäure, Kali und Stick-stoff. Natürlich müssen alle diese Nährstoffe in wasserlöslicher Form vor der Saat den Pflanzen geboten werden, damit sie schneller und leichter auf-genommen werden können. Ein Vorrat von wasser-löslichen Nährstoffen im Boden ist für die Pflanzen von großem Porteil, wenn die Saat den Winter schlecht überstanden hat. AuS zahlreichen Düngung«, versuchen, welche der k. k. Hoftat Professor Dr. IuliuS Stoklasa zu Winterrogen und Winterweizen in ver-schiedenen Gebieten Böhmens anstellte, geht hervor, daß sich durch Anwendung konzentrierter Düngemittel die Erträge um 100 Prozent steigern lassen. Man verwendet am vorteilhaftesten vor dem Winteranbau für Noggen und Weizen per Hektar 300 bis 400 Kilogramm SuperphoSphat, 20 ' Kilogramm 40per-zentigeS Kaliumchlorid (auf leichten Böden 400 bis 500 Kilogramm Kainit) und 50 bis 70 Kilogramm Ammoniumsulphat. Jeder Landwirt kann durch den Bezug von Mischdünger, welche die nötigen Nähr-stoffe im entsprechenden Verhältnisse enthalten, sich das Mischen überdies ersparen. SARG % v v*|gN BfcöTE I ZAHN"CRu-'' f' Grammophone samt Platten, streng reell, zn billigsten Fiibrikaprei-en auf ir Raten -W» Angabe von K 15, Monatsrate KJ. Preislisten gratis! Generalvertretung der Deutschen Graphorie-Gesellschaft Wien. V/L ?->>»»» « Sie icctil nt tränst mttatii (jrcStn l'reinkuraot librr Pr„,i-Io»i».U„re» au • Aadeniar», «mf;«. »il. UJ Uilc,, Intuct, Mebasshanxer, Vrniloaii, I— eelite Haka-Ukren mi 13 K oalnlit*. s Johann Jorgo'. k. r. in krcik. Wien, II114, Itennweg 75, w»ld» tu etlkrrfeMfra-«ii>a>«kr»«c ttuiuai XaUfecaotr w>>» timt iru« Mi Bk mwtttu I^il)ue<9niti|tt Wirfti« e:ha»Mk. 6000 Iriillah* Omaftiiaa. J. Scravallo, k. u. t Hoflieferant, Trlwt-Barcola. KbaSlok In «»» Apotheken la riMOkM: «. 'I, L * K * »° uinlLtl 4.KU ; Seit dem Jahre 1868 in Verwendung! Berger's medic. 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Stilen denen, die sich durch Erfüllung oder Ueberladung des Magen«, durdi Genuß mangelhaster. schwer verdaulicher, ,u beißer oder »u kalter Speisen oder durch unregelmäßige Leben«wei|e ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Maqenkrainpf, Magen- schmerzen, sckwere V-rvauung oder V-rfcbteimung »uaeroaen Haben, sei Hiermit ein gute« Hausmittel empsohlen, dessen vorzügliche Wungen 'chon seit vielen Jahren erprobt find. S« ist die4 da» bekannte Attdau»«gs> nnb M«tr-i»ig«ugsmittek. der Hubert Ällrich'^' Kräuter-Wein. Il>ie»«rKr»nt»rv«in iatan» voreiifflichen, heilkräftig befundenen r Krautern mit gutem Wein bereitet nnd ntärkt und belebt den i Verd*nttnK»orKntii*ma* des Menschen, ohne ein Abführmittel zn sein Kräuterwein beseitigt Störungen in den Blutgemiwen, rein i*t das Blnt von verdorbenen, k ran'im acht- nden Stoffen and j wirkt fördernd ans die Neubildung gesunden Bluten. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Wein« werden Magenübel meist schon im «eime erstickt. Man sollte also nicht säumen, sein« An. wendung anderen scharsen. ätzenden. Gesundheit zerstörenden Mitteln vor,u. «eben. Symvtome. wie: «opfschmerzev, «usstoßt», E,d»nme». «l-dungell, Uedetteit mtt 1» und Psonader,ystem «Httmirrdvidalleitiel» werden durch Krämer-Wein oft rasch besetnzt. - »rauter-Akm brhedt llivttdaulichfeit. verleiht dem Berdauunqssgftem einen Ausschwung und entfernt durch einen leichten Stuhl untaugliche Stoffe aus dem Magen und Gedärmen. Hageres, bleiches Aussehen. Slutmaiigcl. Entkräftimg sind mein die ^olge schlechter Verdauung, Mangelhaster Vlntbilvung UNO eine« traulhasten Zustande« der Leber, «e, Avpetitlosigfeit. unter «roofer Adspaunung und HemittSierftimwung. sowie häufigen lt-vflchmerze», schuf' lasen Rilchte«, stechen oft solche Personen langsam dahin. «J«F" ttrautcr-ÄZein 1 gibt der geschwächten LebenSkrast einen frischen Impul». tM" Kräuter ^tLem > «eigen den Appetit, besdrden Verdauung und Ernährung, regt den Stoff. Wechsel an. beschleunigt die Blutbildung, beruhigt du erregten Nerven und schafft neue Lebenslust. — Zahlreiche Anerkennungen und Dant,chre>ben beweisen die«. fijaaUftBda 18 W Mtca >» BUfa«» * K 8.— »»» K 4.— tu dni rc»>ot(idach «• f.« . W»« ,m «tuet»««! an* »an» U «... «. lvrtgiaai prelle» a°q allea Orten Oe|»ntet*-n»flara«. Vor Mttvliahmuucun wird «jewiirnt: -m% vian octloaat MfltMUft DM- Hubert CllrtctaVctaen Kräuter-Wein. Qrudtsorten liefert zu müßigen Preisen jjwVtV] Kundmachung in Betreff der Aufnahme in die zweiklassige Mädchen-Handelsschule in Cilli für das Schuljahr 1909/10. 1 Einschreibung in die Mädchen-Handelsschule findet am 16. September von 10 bis 11 llbr vormittags und von 2 bis 4 ühr nachmittags in der Direktionskanzlei der Mädcheubttrgersehule statt. 2 In den ersten Jahrgang werden Schülerinnen aufgenommen, die ein Zeugnis über die mit Erfolg zurückgelegte 3. Bürgerschulklasse beibringen oder durch eine Aufnahmstüfutig die dieser Klasse entsprechenden Kenntnisse aus: Unterrichtssprache, Rechnen, Geographie und Naturgeschichte nachweisen. 3. In den 2. Jahrgang können nur Schülerinnen aufgenommen werden, die ein Zeugnis über den mit Erfolg zurückgelegten 1. Jahrgang einer Mädchen-Handelsschule beibringen oder sich mit Erfolg einer Aufnahms-prülunff über die im I. Jahrgange einer Handelsschule gelehrten Gpgen-st4nde° unterziehen. Ob sie zu einer solchen Aufnahmsprüfung überhaupt zugelassen werden, entsch"idet in jedem einzelnen Falle das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht. 4. Die Aufnahmsprüfungen finden am 17. Sep.ember I. J. von l bis 6 Uhr nachmittags statt. Cilli, am 27. August 1909. Der Vorsitzende des Kuratoriums: Bürgermeister Dr. Heinr Ich v. Jlf ornegg (nmerkiinf. In der Mädchenschule Cilli werden ausser den Pflichtgejcen-st&nd-n : Deutsche Sprache. Fram6«i«cbe, Italienische oder Sloveniscbe Sprache. Kauf-männi»cbe Arithmetik. Handels- und Wechselnd', Einfach« und dt-ppelte BuchbalW|>e, Kaufmännische Korr^poud.ni und Kor.torarbuten. Handetageographie Stenograph»« utd Schönschreiben nuch als Freieegenstäiide gelehrt: Weibliche Handarbeit.n, Mj-sehinenachreiben. Anstandslehre. Ge^undheiulchre, Kinder- und Krajikenpfl«*«. tr-liehoiicslcbre, Fteihandxii hnen u&d Turnen. Außerdem ist den Schälennnen auch Gelegenheit geboten, die gleicht!» im M8lcbemchnl?ebSüde unt-rgfbrachte Hausfrau enschcle *u besuchen, in der orter anderen folgende (jejrenstande gelehrt werden: Kochen, Weuinthen, Kleideranfertipunfr, Feinw&acherei, Modirtenarbeiten und Tanz. Alle nfih.ten AuskBnUe erteilt die Dirtkuon derNidcben-HindeUschule in UUL r Metall sil O Putz SCHUT?- "tcHUTZ MARKE Snperphosphalri mineralisch und animalisch, bewährtestes, verlässlichstes nnd billigstes Phosphorsäure-Düngemittel für all© Bodenarten. Gehalt streng garantiert. — Verbürgt schnellste Wirkung und höchste Erträge. 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Neu eintretende Kinder sind von den Eltern oder deren Stell-Vertretern vorzustellen und müssen den Tauf- oder Geburtsschein be-ziehungsweise die vorschriftsmäßig ausgefüllte Schulnachricht sowie den Jmpfzettel vorweisen. Ueber die Aufnahme von Kindern aus auswärtigen Schulbezirken entscheidet der Stadtschulrat. Stadtschulrat Cilli, den 4. September 1909. Der Borsitzende: Dr. von Jabornegg. Zn kaufen gesucht wird ein gut erhaltener halbgedeckter viersitziger Wagen. Gefl. Anträge an Josef Wagner, St. Marein b. Erlachstnin. 16748 (üaslhausrealil&t mit neugebantetn Hau*e urbst Gemischtwarenhandlung. Minuten von Marburg entlernt, ans einer senr verkehrsreichen Strasse, ist preiswert un verkaufen. Anfragen unter ,.Preiswert 1000* ar Rudolf Gaisser's Annoncen - Expedition Marburg a. d. Drau. I570S Unübertroffene Haurpomade otter Haarwasser zur Erlangung eine» tiättigtn Haar und Bartwuchses, in luijer Zeit ober, rastende.' Erfolg. P ei« K 2 u. K 3 p N>'chn. durch ,,r ttiithe Rand. Wir«. U. 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Da W Idschütz-Toni ' , (Engele) Grösseres nachweisbar gutgehendes im Zentrum der Stadt Cilli ist Familienverhfthnisse halber co-fort unter Belir günstigen Bedingungen zu verpachten. Wo, sagt die Expedition des Blattes 15745 zu höchsten Löhnen werden sofort aufgenommen in der Fabrik 15744 ÄH" n -fi I Sehr schön möbliertes ZIMMER ist sogleich zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung dieses Blattes. 15735 Gesucht ein oder zwei möblierte reine Zimmer mit guter bürgerlicher Verpflegung. Gell. Anträge an die Verwaltung des Blattes unter Nr. 15749. liefert rasch und billig Vmuisbucbdrtidtmt Ctltja. I I I I I I I I I I I I II Nurbis25.September! Zum Schulbeginn! Gelegenheits- Einkauf Wegen Räumung des Lagers werden 5000 Knabenkostume in allen Grössen von Kronen 3.80 aufw. zu billigsten Preisen abgegeben. Ebenso werden die feinsten Herren-Modeanzüge, Ueberzieher und Ueberröcke zu tief reduzierten Preisen verkauft. 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