VräeemersiUw»* Vretse: ^ ft r Laibach: Sanz,»bng . . ö fl. 40 kr. H-lbtäbrig . . 4 „ 20 „ ««fttlWrig . 2 „ 10 „ Monatlich » 70 * Mit btt Post OauzjSbrig................12 fl. HalbtShrig................ 6 . Oierteltiidrig............8 „ Laibacher Für Zustellung in# Haut »tertrlj. 26 k., «ouatt. 9 kr. Vtatcliir «»»»er» 6 kr. TJ ngbltttt. Anonyme «ittheilungkn werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Webectlen: Bahnhosgaffe Nr. 15. Expeditt««»- A 3«ferete*s Burrau: Hongreßplatz 9h. 2 (Buch» Handlung Don Jg. e. fitein« mayr & get. Bamberg.) 3«ftrtt»n*tiretfc: Für die einspaltige Petit,eile i 4 kr , bei wiederbolter Einschaltung i 3 kr. Anzeigen bi» 5 Zeilen 20 kr. ------------------- Bei größeren Inseraten und' Öfterer Einschaltung . chender Rabatt, t Für complinerten Satz beson- ■'<; dere Vergütung. S - v . .... Nr. 234 Donnerstag, 11. Oftober 1877. — Morgen: Maximilian. 10. Jahrgang Ein diplomatischer Mijfioniir. Die Sendung bet Herrn Erispi nach Pari» »eb Berlin hat der französischen und deutschen Presse Anlah zu fctn verschiedensten, ja kühnsten Conjuvc. t«ckn gegeben; insbesondere die Thatsache, daß sich Erispi in Paris für die Sache der französischen Republikaner ausgesprochen, hat viel Staub auf» gewirbelt, und dir offiziösen Journalstimmen Italien« beeilten sich, dir Aeußerungen diesk« diplomatischen Missionärs nicht als eine Anschauung der italieni. schrn Regierung, sondern als eine rein private, sub-jektive Ansicht Crispi's darzustrllcn. Auch in Berlin hielt der geschwätzige Mis. fionär gelegenhcitlich eines zu Ehren des italienischen Diplomaten arrangierten Festessen- — Diplomaten und Btfttfitn sind unzertrennliche Sachen, cotulotivt Begriffe — eint Tischrede, in welcher der Redner dir Freundschaft und Solidarität der Interessen Italiens und Deutschlands betonte. Auch in dieser Richtung wird vonseite der italienischen Regierung lundgegeben, daß Erikpi mit einer offiziellen oder ossiziösen Miision nicht betraut war, sondern aus eigene gausi diplomatische Künste zum Besten gab, daß die Beziehungen Italiens zu Frankreich u»d Deutschland unverrückl die besten find, wie vor der MtjsivnSrris» Criepi'S. Ein großer Theil der Journale verurtheilt das indi«crete Auftreten Crispi's, nur „Dirhto", da« «ssiztöse Organ des italienischen Ministei Präsidenten DepretiS, nimmt den diplomatischen Missionär, wenn auch aus indirektem Wege, in Schutz. „Dir>tio" sagt: Italien werde immer der aufrichtige Alliierte dt- liberalen Frankreich fein, ganz ebenso, wie te der Alliierte Deutschland« ist; wenn auch der Lauf der politischen Ereignisse und die Identität ihrer Interessen eine unzerstörbare Solidarität zwischen Italien und Deutschland geschaffen haben, so wäre e« doch gewiß Thorheit, anzumhmen, daß diese Solidarität nothwendig gegen Frankreich gerichtet sein müsse. „Diritto" sagt weiter: ln dem Tage, an welchem Frankreich, befreit von dem Alp, der e« jitzt bedrückt, feine ruhmreichen Traditionen wieder aufnehmen werde, werde es mit vollem Recht ein. treten in die Allianz der Nationen, welche die große Schlacht der Zivilisation und Freiheit kämpfen. Derselbe Feind, welcher in Italien und in Deutsch. Und den sozialen und politischen Frieden bedroht, bedroht ihn auch in Frankreich. Es existiert also eine Solidarität auch zwischen Frankreich, Deutsch, land und Italien. Diese Idee hat allem den zu Grunde gelegen, was Herr Erispi in Paris und Berlin gethan und geredet hat, »nb biefee Jbee schließen wir uns unb mit uns die gestimmte liberale Partei Italiens vollständig an. Das ministerielle Organ nimmt den indiscreten, vorlauten und ungeschickten diplomatischen Missionär Criepi gegenüber der Oeffentlichkeit in Schutz, aber im diplomatisch-vertraulichen Wege wird Herr von Erispi bei seinem Besuche in London auf dir Ver> legei'heiten aufmerksam gemacht werden, die der italienischen Regierung erwachsen könnten, wenn er sich in Lonton nicht dir strengste Reserve auferlegen würde. Es verlautet, daß da» Borgehen Erispi'« fltgtntiber Mac MahonS bereit» offiziell entschuldigt wurde. Der „ftanfulla" meldet, daß dir italienischen Gesandten in Pari», Berlin und London bereit» in struiert find, die unvorsichtigen Äußerungen Erispi'« zu widerrufen, und die gtsammte italienische Presse tadelt einstimmig da» Benehmen diese» unfähigen diplomatischen Missionär». Wie oft schon habe» unfähige Diplomaten die Suppe versalzen? Wird Erispi der letzte dieser Gattung sein? Die „Nordd. Allg. Ztg." knüpft an die Action Erispi'» in Berlin nachstehendes Eommuniquö: „Seit mehreren Wochen liefert die Reise de« Herrn Erispi Stoff zu Betrachtungen und MutHmaßungen mancherlei Art für französische und andere Blätter. Die Aufmerksamkeit, die sich dem Thun und Reden eines Privatmanns zugewandt hat, berechtigt zu der Annahme, daß alle etwaigen Anzeichen über den Stand der deutsch-italienischen Beziehungen mit besonderer Spannung überwacht werden. Die Gründe dieser Erscheinung brauchen wir in Deutschland nicht zu suchen, wir finden sie von den Weiterblickenden unter den französischen Zeitungen klar und richtig ausgesprochen. Der „Temp»" und „Le XIX Siöcle" rechtfertigen Herrn Crispi's Auftreten io Deutsch» land ihrem Publikum gegenüber durch den Nachweis, daß derselbe zwar kürzlich dem Sarge von Thier» gefolgt fei, viele Jahre seines Lebens in Frankreich zugebracht und au« seinen Sympathien sür die Franzosen nie ein Hehl gemacht habe — daß aber die Besorgnis vor derjenigen Politik, welche gegenwärtig mit Hilfe der bekannten Manifestation der Bischöfe und eine» päpstlichen Wahlmanisestt« in Frankreich zur Regierung zu gelangen trachte, ihn habe veranlassen müssen, bei Gelegenheit seiner Rundreise zu untersuchen, auf welche Garantien seine» nationalen Unabhängigkeit und feine« Territorial« bestände» sein Vaterland außerhalb Italien» rechnen IeuMon. Die Herrin von Kirby. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Mary rückte für ihre Herrin einen Stuhl an den Kamin, und diese setzte sich erschöpft nieder, indem sie sagte: ,,E« scheint mir, al» ob dieses Zimmer eingerichtet worden wäre in der bestimmten Voraussetzung aus mein Kommen, denn das Piano ist ganz sicher für mich hierhergebracht worden. Mr. Kirby ist sehr gütig. Er hat wol selbst gedacht, daß e« für mich unmöglich war, im Schloß bei jenen Leuten zu bleiben, und hat in den vierzehn Tagen da» Zimmer für mich ausstatten lassen." Das war in der That der Fall. Mr. Kirby hatte vorauSgesehen, daß Lady Olla nicht im Schloß Kirby bleiben, sondern mit ihm gehen würde, und hatte deshalb alle Vorbereitungen zu ihrer Aufnahme getroffen. Dir Koffer und Kisten wurden heraufgebracht und Mary nahm die Sachen heraus, welche Olla für diesen Abend gebrauchte. Diese hatte ihre Toi. lette beendet, ehe die halbe Stunde um war, und begab sich hinunter in da» große Wohnzimmer, welchem man e» ansah, daß e» wenig gebraucht wurde und daß t» an einer Herrin im Hause fehlte. Nachdem Olla sich auch hier flüchtig umge-sehen, trat sie an den Kamin und blickte, die Arme übereinander geschlagen, gedankenvoll in da» Feuer. Während sie noch so dastand, erschien Mr. Kirby, freundlich und liebevoll wie immer und mit dem beständigen sanften Lächeln um feine Lippen; abet dennoch bemerkte Olla zu ihrer nicht geringen lieber-raschung an ihm eine geheime und schlecht verhehlte Erregung; er benahm sich wie einer, der einen großen Erfolg errungen, aber nicht wagt, feine Freude darüber vor anderen zu zeigen. „Willkommen in meinem Haufe, Lady Olla," sagte er. „Ich hoffe, daß Sie als Herrin in meinem Hause wallen werden. Ich bin kein armer Mann, wie Sie wissen, und Sie haben die Freiheit, ganz nach Ihrem Belieben Aenderungen und Neuerungen zu treffen. Wenn Sie mehr Dienstpersonal oder neue Mobilien oder sonst etwa» wünschen, dürfen Sie es nur aussprechen, und ich werde Ihren Wünschen in jeder Beziehung enigegenkommen." „Ich danke Ihnen, Mr. Humphry, aber meine Ansprüche richten sich ganz nach meinen Verhält. Nissenerwiderte Olla lächelnd. „Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, daß Sie Mary mitgenommen haben; sie wird mir eine große Stütze sein. Im übrigen habe ich nicht« zu wünschen; ich möchte nicht, daß Sie Ihren Haushalt meinet-wegen vergrößern, da ich ein ruhiges Leben vor ziehe." ,6« mag ebenso recht sein, daß Sie einige Zeit ruhig und zurückgezogen leben, Olla," pflichtete der Advokat bei, „obwol es durchaus nich>. noch-wendig ist. Ich habe für niemanden zu soroen, als für Sie, und was ich habe, erhalten Sie nach meinem Tode. Lady Helene sprach gegen mich die Absicht aus, daß sie ihr Vermöge» mit Ihnen theilen wollte; doch kann das nicht gut angehen, da ihr Gatte da. mit nicht einverstanden sein würde. Sir kann nicht mehr nach ihrem Wunsch über ihr Vermögen Der» fügen, um« Sie selbst einsehen werden. Doch da könne. In dieser Hinsicht nun ist eS klar, daß sicherlich nicht die französische Nation und Frankreich, wie es heute noch ist, root aber die Elemente, welch- sich der Herrschaft über dasselbe zu bemächtigen trachten, erleuchtete italienische Patrioten mit Notwendigkeit dühin führen müssen, sich einem klerikalen Frankreich gegenüber mehr und mehr mit Deutschland solidarisch zu fühlen und über mögliche Eventualitäten gerade um de» Friedens willen zu verständigen. Italienische Zeitungen wiederholen dieser« tage, daß ein Allianzvertrag zwischen Italien und Deutschland nicht abgeschlossen worden, gewiß mit vollem Grunde. Ebenso gewiß ist, daß Verhandlungen, welche etwa zwischen Italien und Deutschland schweben, in keiner Weise eine friedenstörende Tendenz, wol aber die Tendenz haben werden, ein gegenseitiges Sichzusammenhalten zu sichern, wenn nach den Wahlen sie sich einem klerikalen, also aggressiven Frankreich gegenüber finden sollten — aggressiv schon deshalb, weil ein klerikale« Frankreich eine permanente Drohung gegen Italien ist." Reichsrath. 289. Sitzung de» Abgeordnetenhauses. Da» Haus nimmt die Bericht« des Legiti-mationSau-schusse» über die Wahlen mehrerer neu eingetrelener Mitglieder bei Hauses zur Kenntnis, und werden die Wahlen der Abgeordneten Ritsche, Zallinger, Dipauli, Haller, Dworski, Stradi, Vincentini und Edelmann verificiert. Es wird eine Serie von Petitionen erledigt. Wir heben aus derselben jene des Gau-Turnrathc« der Turnvereine von Oberösterreich und Salzburg um Ernennung eigener Turninspek-toren behufs Durchführung de» obligatorischen Schul-Turnunterrichte» hervor. Abg. Göllerich ergreift zur Unterstützung der Ausschußanträge daS Wort, indem er auf die Bedeutung des Turnunterrichtes, namentlich mit Rück-ficht auf die allgemeine Wehrpflicht und Präsenzzeit, hinweist und dem Unkerrichtsminister die in der Petition ausgesprochenen Gesichtspunkte, wonach derselbe an allen Volksschulen gleichmäßig und ststema-tisch geübt und von Fachmännern beaufsichtigt werden soll, zur Berücksichtigung empfiehlt. Vom Kriegsschauplätze. Täglich treffen neue türkische Truppen in Adlije, Nisch und Kurschumlije ein, die Grenzposten werden verstörkt, doch fand noch keine Verletzung der Grenze statt. In Bukarest circulierten Gerüchte, daß Großfürst Nikolaus mit Lewitzky nach Petersburg zurückkehren und derZarewitsch da» Kommando de» Jantra-Heere» abgeben werde. ruft die Glocke zum Esten. Lasten Sie un» gehen." — Er gab dem Mädchen seinen Arm und fie gingen in da» Speisezimmer. Rach dem Essen begaben fie sich in die Wohnstube zurück, wo sie noch ein paar Stunden in lebhafter Unterhaltung beisammen blieben, bi» endlich Olla, von der Aufregung de» Tage» und den Anstrengungen der Reise ermüdet, sich zurückzog. Am nächsten Morgen kamen Sir Arthur und Mr. Herrick, um Olla in ihrer neuen Heimat zu besuchen, und der erstere benutzte die Gelegenheit, da» junge Mädchen nochmals zu ermahnen, über die angebotene Verbindung mit Lord Edgar Kirby reiflich nachzudenken; da er Olla aber noch ebenso entschlossen fand, wie am Tage vorher, gab er bald seinen Ueberredungsversuch auf und entfernte sich endlich mit feinem Freunde, klagend Über die Widerspenstigkeit der Frauen. Die folgenden Tage verliefen ruhig und ohne daß etwa» Bemerkenswerthe» vorgefallen wäre. Olla fand fich immer bester in ihre neue Stellung, nahm fich der Leitung de» kleinen Hauswesen» ganz all-mälig an, schrieb einige Briefe an ihren Geliebten Vierundzwanzig t ürkische Bataillone, welche einen nach Plewna bestimmten Proviantzug geleiteten, haben ein russisches Detachement geschlagen und sind in Kiretsch Keupruzum angekommen, um den Marsch nach Pternno sortzusetzen. Die Telegrasenverbindung mit Plewna ist seit dem 8. d. wieder hergestellt. Siebzehn, bis acht« zehntausend Mann sind an Brechruhr und Fieber erkrankt, abgesehen von den Krankrn in den Feld-spitälern und rumänischen Lagerzelten vor Plewna. Die Türken und Montenegriner stehen bei Kolaschin einander aus 800 IardS Entfernung gegenüber. Erstere werfen Schanzen auf, wogegen die Montenegriner, deren Artillerie theilweise zurück« kommandiert wurde, unthätig sind und ihre Operationen daselbst eingestellt zu haben scheinen. Mehemed tili ist deshalb abgesetzt worden, weil er sich weigerte, „mit dem Kopf die Mauer einzurennen". Das Ministerium verlangte einen Frontangriff am Lom, den er nicht unternehmen wollte. Er betrachtet den diesjährigen Feldzug als beendet und klagt Achmed Ejub und Rifat an, seinen Anordnungen nicht folgegeleistet zu haben. Die Russen in der Dobrudscha avancieren. Politische Rundschau. Laibach, 11. Oktober. Inland. Hebet den Siebenbürger Putsch schreibt „Hon" : „Der Honvedminister Szende ist aus Siebenbürgen zurückgekehrt und hat, zum Kaiser berufen, über die Siebenbürger Affaire Bericht erstattet. Laut demselben erscheinen die von den oppositionellen Blättern verbreiteten Gerüchte übertrieben. Den Nachrichten von größeren Truppensendungen und mili.ärischen Maßnahmen gegenüber führt das citierte Blatt an, daß von Hermannstadt ein Bataillon Infanterie und eine Escadron Kavallerie nach Csik-Szereda abgingen. In Kezdi-Vasarhely sind sechs Kompagnien Infanterie und eine Escadron Kavallerie, in Szepfi-Szent-György liegt eine Kompagnie Infanterie und in Udvarhcly feit drei Jahren ein Bataillon Jäger. Außerdem liegt in Csik-Szereda der gewöhnliche Bestand an Honvedschasl sarnrnt Rekruten. Mehr Militär ist nicht erforderlich und wird auch nicht dahin gesendet. Die Hauptsache ist, daß, seitdem Militär dahin gesandt wurde (also seit 2ten Oktober), keinerlei Verhaftung stattgefunden hat. Ueberhaupt wurde durch Militär niemand verhaftet ober eScortiert. Bis dahin wurden durch die ordentliche Behörde acht Individuen verhaftet, bieie befinden sich in ordentlicher Untersuchung. Thatsa-re ist auch, daß der Hauptarrangeur der dortigen Bewegung, der auch mit den Pester Leitern in Verbindung stand, über die Grenze entfloh. Die Bewegung war derart organisiert, daß Waffen an die Grenze gebracht wurden, wo diese mit dem Fez von den dazu bestimmten Individuen zum Zwecke eines Einbruches und an Lady Helene, machte einige Ausfahrten mit Mr. Kirby und ging jeden Tag mit diesem oder auch allein spazieren. So waren vierzehn Tage vergangen, al» sie eine» Tage« in der Abenddämmerung von einem Spaziergange zurückkehrte. Das Haus war noch nicht erleuchtet und die Hausthür war durch irgend eine Vernachlässigung offen geblieben, so daß Olla, ohne gehört und bemerkt zu werden, das Haus betrat. Sie ging hinauf und begab sich in die Bibliothek, wo sie sich auf ein Sopha fetzte und ihren Hut neben sich legte. Diese» Zimmer, so lange nur von Mr. Kirby ausschließlich benutzt, war in der kurzen Zeit ihre» Hiersein» schon der Lieblingsort Olla's geworden, wovon jedoch ihr Vetter nicht die geringste Ahnung hatte. Al» fie eine Weile hier gesessen hatte, erhob fie fich und trat in ein anstoßendes kleines Kabinett, welche» nur durch eine leichte Bretterwand von der Bibliothek getrennt und dessen Eingang statt der Thür mit einem Vorhang versehen war. SS hatte nur ein einzige« großes Fenster, desien schwere Gar- hätten übernommen werden sollen. Die Werbung erstreckte sich nuc auf die gewöhnlichsten und zumeist städtischen Elemente, welchen man Gr>ränkc zahlte und für den Fall einer Aktion 500 fl. Belohnung verhieß DaS Szekler Volk wundert sich mehr über den Plan und freut sich mehr über die Vereitlung (?) desselben, als jeder andere. Die Zahl der saisterten Waffen beträgt ein paar Tausend. Jüngstens wurden im Uzderthale dreißig Kisten constsciert. Die Bevölkerung dieser Gegend ist vollkommen ruhig, nur diejenigen lärmen, die für ihre Haut fürchten. A«Sla«d. Wie die Berliner „Nat. Ztg." er« 'ährt, ist die Aussicht auf das Zustandekommen de» Handelsvertrages gestiegen. Namentlich sei man in der Frage des Appreturverfahrens ju einem Eompromiffe gelangt, in welchem gegen die Anerkennung der Fortdauer des Veredlungsver-kehrS im Prinzip von deutscher Seite alle möglichen Kvntrollmaßregeln zugestanden wurden, um der bisherigen Umgehung des Verzollen« ein Ende zu machen. In Beziehung auf Eifenwaren ist die österreichische Regierung nachgiebiger geworden, wahrend fie bei den hohen Jndustriezöllen, hauptsächlich auf Wall« und Seidenwaren sowie auf Chemikalien fest geblieben ist und ihren Willen durchgesetzt hat. Ein sehr schwieriger Punkt scheint der Weinzoll zu werden, vbwol die cisleithanische Regierung sich vermutlich leichter mit Deutschland verständigen konnte al« die ungarische. Man will nämlich in Pest nicht recht glauben, daß e» nicht blo» der Unterschied im Zoll, sondern auch ein Unterschied in der Geschmacksrichtung de» weintrinkenden deutschen Reichsbürgers ist, der dem Bordeaux gegen den Ungarwein zustatten kommt. Alle« in allem wird man vor etwa zwei Wochen noch nicht mit Sicherheit das Zustandekommen de« Vertrage» in Aussicht nehmen können, darf aber jetzt schon behaupten, daß die Wahrscheinlichkeit desselben entschieden zugenommen hat. In einer am 8. d. vor der Handelskammer von Exeter gehaltenen Rede äußerte fich Si r St af-ford Northcote über den Stand der Orientfrage dahin, daß nach seiner Anficht keine der kriegführenden Parteien eine Schädigung ihrer militärischen Ehre erleide, wenn sie zu einer friedlichen Beilegung die Hand biete. Er sei möglich, daß eine Ueberraschung eintrete, welche die Meinung, als ob die Beendigung des Krieges erst «ach einem zweiten, entscheidenden Feldzuge möglich wäre, ändern könnte. Da« „N. Wr. Tagbl." schreibt: „ES herrschen in Serbien sehr pessimistische Ansichten über die Chanen des bevorstehenden Krieges, wiewol Serbien diesmal viel besser gerüstet ist al« im vorjährigen Kriege. Sicherem Vernehmen nach hat fich Serbien verpflichtet, 40,000 Combattanten ins Feld zu stellen. Die Hauptkräfte sollen gegen Nisch dirigiert werden." dinen Olla zurückschlug, worauf sie sich auf die niedrige, breite Fensterbank setzte und aus die bereit« erleuchtete Straße hinabsah. Sie hatte nicht lange hier gesessen, als sie plötzlich Tritte in der Bibliothek vernahm und den Schein eines Lichtes durch den Vorhang dringen sah. Im Begriff, sich durch die Bibliothek zurückzuziehen, hörte sie in demselben Augenblick, als fie den Vorhang auseinanderschlagen wollte, eine Stimme, die sie an die Stelle bannte — es war die Stimme Lord Edgar Kirbh's. „Ja, ich bin soeben angekommen,- sagte Lord Kirby, „und eilte natürlich sogleich zu Ihnen. Wa» gibt« neues?" „Einen Augenblick," erwiderte Mr. Kirby, „i* will mich erst überzeugen, ob wir auch wirklich allein find." Er nahm das Licht und leuchtete im Zimmer umher, um sich zu überzeugen, daß nicht etwa eia unwillkommener Zuhörer sich in der Bibliothek auf» halte; bann näherte er fich, da» Licht noch in der Hand, dem Kabinett. (Fortsetzung folgt.) Die Pforte hat jcht die Note überreicht, in welcher sie von der serbischen Regierung Aufklärung über den Zweck der Rüstungen und über die Verhandlungen Serbiens mit Rußland und Rumänien, respektive über die Anwesenheit de« russi-fdttn Generalkonsuls fordert. Wenn nicht eine befriedigende Auskunft erfolgt, sehe sich die Pforte geniW)igt, einen Sp-zialkommifsär nach Belgrad zur Wahrung ihrer durch diese Vorgänge verletzten SuzeräniiälSrechie zu senden. In diplomatischen Kreisen circuliert die Nachricht von einer demnächst eintreffenden Beschwerdenote der Pforte an die Mächte über die Bemühungen Rußlands, Serbien und Griechenland in die Aclion zu treiben. Zur Tagesgeschichte. — Goldrente. Das „N. 83. Tagblatt" bringt Bericht, daß die Lnbscription auf die ungarische Goidrente als gelungen angesehen werden könne. Speziell in Ungarn übertrifft das (Resultat der bereits bekannt gewordenen Zeichnungen die gehegten Erwartungen beiweitem. WaS die erwähnte Betheiligung Ungarns betrifft, so schreibt der «Pester Lloyd": „Den Vorbereitungen im* zu urtheilen, wird die Theilnabme sehr bedeutende Dimensionen annehmen und wird sich erweisen, daß im Lande das Vertrauen zu den Finanzen des Staates in großem Maße gewachsen und daß gegenwärtig, wo wir über eine bessere Ernte verfügen, das disponible Kapital Anlage in der vom Staate emittierten Rente suchen wird. Erfreulich ist auch der Umstand, daß die Zeichnungen kleinerer Summen eine ziemliche Höhe erreichten, denn gerade auf die kleinen Zeichner legen wir das Hauptgewicht, auf diejenigen, welche nicht spekulieren, sondern einen Sparpfennig zurücklegen wollen. Aus dem Auslände treffen gute Nachrichten ein und wir zweifeln nicht mehr, daß der jetzige Appell des ungarischen Staates an die Geldmärkte einen ganzen, vollen Erfolg haben wird." — Doppelselbstmord. Der „D. Ztg." wird berichtet, daß auf der Elisabethbahn in der Nähe von Neulengbach ein junger Mann und ein Mädchen von einem Eisenbahnzug überfahren und getödtet wurden. Die gerichtlichen Erhebungen ergaben, daß hier der Doppelselbstmord, vermutblich eines Liebespaares, vorliege. Das Paar hatte sich nebeneinander quer Über das Geleise gelegt und vereint den Tod gefunden. Der junge Mann ist ein Wirthssohn aus Altenmarkt. — Die Zuchtruthe in der Schule. Wiener Lehrerkreise und auch der am 1. Oktober in Dresden versammelte, von mehr als tausend Lehrern besuchte allgemeine sächsische L e h r e r v e r e i n hat sich mit dem Züchtigungs-rechte der Lehrer beschäftigt und sich für dasselbe ausgesprochen. — Hungersnot H. Der „Weekli Dispatch" schreibt: »Es wird geschätzt — und die Berechnungen sind Haupt-sächlich auf amtliche Berichte basiert — daß bereits nicht weniger als 750,000 Personen der Hungersnot!) in Indien J»m Opfer gefallen sind. Die eingeschriebenen Todesfälle Wt das im Juni endende Halbjahr Übersteigen die Durchschnittszahl um 370,000, und seitdem ist das SterblichkeitS-^rhältnis beträchtlich stärker gewesen. Es ist nicht zu viel, lu sagen, daß, wenn die Regierung geeignete Vorsichtsmaßregeln ergriffen und gehörige Fürsorge getroffen hätte, um der Ealamität zu begegnen, Taufende von Menschenleben erhalten worden wären. Vier Personen wurden kürzlich in London zum Tode verurteilt, weil sie ein schwachsinniges Weib vernachlässigt und erhungert haben. In Indien sind «ahezn eine Million Menschen dem Hungertode erlegen, und die Regierung hat die Mittel, durch welche der LebenSver-lust auf ein Minimum verringert werden konnte, vorsätzlich vernachlässigt." Lolal- und Provinzial-Angelegenheiten. — ( S ch u l e r U f f n n n g.) Die feierliche Eröffnung der vom krainifchen ReichSratbs- und Landtagsabgeordneten Herrn H o t s ch e w a r erbauten neuen Bürgerschule in ttu rtf eld findet unwiderruflich am Montag den 15. d. M. statt. Der Herr Unterrichtsrninifler Dr. v. Stremayr wird dieser Feierlichkeit, wie bestimmt verlautet, anwohnen. — (Die „Laibacher Schulz ei tun g") bringt in ihrer heurigen 19. Nummer an leitender Stelle einen Artikel „Zur Beschichte deSKrainer Bolksschul-wesenS von 1770 bis 1780." Der Artikel theilt mit, daß in der zweiten Hälfte der Sechziger- und in der ersten der Siebzigerjahre des vorigen Jahrhundert» die höchsten Staatsmänner sich um die Hebung deS Schulwesens bekümmerten, der Landmann wurde nicht mehr als Leibeigener, als Mittel znm Zweck, sondern als ein bildungsfähiges Wesen anerkannt; der Landmann wurde unter dem Begriff „Mensch" subfummiert, er wurde der Sklaverei und Bar. barei entrissen und auf die Stufe der Kultur erhoben. Unter der großen Kaiserin Maria Theresia entwickelte sich das Schulwesen bereits in erfreulicher Weife, es wurde eine Aufsicht auch Über die niederen Schulen des Landes auf. gestellt, die Regierung nahm Einfluß auf die Errichtung, Einrichtung und UnterrichtSertheilung der Volksschulen. Zu dieser Zeit waren die Zustände der Schulen in Laibach noch klägliche. Emanuel Graf v. TorreS sagt, daß eS damals in Laibach mehr Jnstructoren gab, als zu Athen und Rom. Schon damals lag es im Interesse der die bäuerliche Be-völkerung beherrschenden Klerisei in Krain, daß das Land-volk so wenig als möglich lerne und in der geistigen Finsternis verbleibe; man erklärte daS Lesen von der »an-zel herab als eine zum Uebel und zur Sünde führende Sache. (111) Der Klerus in Krain motivierte dieses Vorgehen, wie folgt: .Das Landvolk sei, ohne Ruhm zu melden, fowol in den Religionswahrheiten als in der Sittenzucht so gut und vielleicht noch besser unterrichtet, als viele Bürger in den Städten, die de« LefenS und Schreibens kundig sind; hingegen lehre die Erfahrung, daß jene Per-fonen, fonderheitlich die Weiber, wenn sie sich auf das Schreiben und Lefen begeben, wie man dies in Unterkrain hie und da findet, gemeiniglich nichts anderes als Faulenzerinnen und Beifchwestern feien, und wenn sie mehr die Bücher als die Hauen, die ihnen doch anständiger wären, lieben, taugen sie weder zum Dienst noch zu der Bauern« arbeit; eine schamlose Hoffart, durch welche sie sich vo» ändern unterscheiden wollen, wird ihnen eigen und somit die beste Zeit ans gewisse Andächtlereien, die in nichts anderem als in der Liebe zur Trägheit und zur pharisäischen öleißnetei besteht, verwenden wollen. Ueberhaupt möge man die Landleute in Krain als Christen oder als Glieder und Antheile des Staatskörpers und des gesellschaftlichen Zusammenhanges betrachte», scheint da« Lesen- und Schrei-benkönnen für dieselben weder rathsam noch von einem besonder» Nutzen, viel weniger aber nothwendig zu sein." Der ganze Unterricht in der Volksschule bestand damals in einem mechanischen Religionsunterrichte (wie er größtenteils heute noch ertheilt wird). Jedoch das Rad der Zeit lief vorwärts, es machte sich maßgebenden Orts die gesunde Ansicht geltend, daß der Roheit und Unwifsenheit des Volkes nur durch eine zweckmäßige Einrichtung der Volksschulen gesteuert werden könne. Die unsterbliche Kaiserin Maria Theresia hat sich um das österreichische Volksschulwesen große Verdienste erworben, sie legte den Grund zur Bildung, zur Befreiung deS Volkes aus den Fesseln der geistigen Finsternis. Leider wurde damals die unmittelbare Leitung deS Schulwesens der Geistlichkeit und den Pattimonialhetrfdbaften (Gutsobrigkeiten) übergeben und die Regierung behielt sich nur die Entscheidung in Streitfällen und die oberste Schulaufsicht bevor. — An zweiter Stelle finden wir die Fortsetzung der Serie «Geographischer Bilder euS Krain" von Titzenthaler, namentlich die Weißenfelfer oder Mangartfeen mit dem Rudolfstein (100 Fuß hoch) und dem Mangart (2675 Meter hoch), den Zirtnizer See mit dem Javornik (1260 Meter hoch). — Diesen Bildern folgen behördliche Verfügungen und Verordnungen inbetreff deS Gebrauches von Lehrbüchern und Lehrmitteln für Volks- und Bürgerschulen, Lehrer- und Lehrerinnen-BildungSanstalten, Mittel« schule«; weiter eine Rundschau auf die Schulgebiete in Nie-derösterrei», ßärnten, Böhmen, Ungarn und in der Schweiz. — Aus der Reihe der Lokalnachrichten eitleren wir folgende: 1.) Herr Anton Se Ydler wurde zum fupp-lierenden Lehrer an der hiesigen Lehrer- und Lehrerinnen-BildungSanstalt ernannt. 2.) Frau Maria Anfossy resignierte aus die Stelle einer Hilfslehrerin der sran-zvsischen Sprache an der hiesigen Lehrerinnen - BildungS-anstatt, nnd übernahm dielen Unterricht Herr Emanuel R. v. Stäuber, Professor der französischen Sprache an der hiesigen Obemalschule. 3.) Herr Johann Belt, seinerzeit Lorrector in der hiesigen Bamberg'schen Druckerei, wurde zum prvv. Lehrer in St. Martin bei Littet ernannt. 4.) Nach- genamite Lehramts-Kandidatinnen erhielten pro». Lehrstellen: Franziska S » e t i n a zu Gottschee, Antonia I u n i S zu Großlafchiz, Johanna Biditz zn Möttling, Mll'ie Arko und Aloisia Bauer zu Tfchernembl, Olga R o f ch n i k zu Gurkfeld, Marie Andolßek zu Ratschach, Marie M a r o u t zu Arch, Katharina Prejern zu Tfchatefch, Ludovika Donati zu St. Barthelmä, Justine G o l t f ch zu St. Martin bei Littai, Rosa Junis zu Säger, Auguste Mattanovich zu St. Beit bei Sittich, Agnes Levstik zu Präwald, Marie 0 r a < zu St. Matern in Steiermark, Ernestine Razlag zu Rann in Steiermark. 5.) Die prov. Lehrerin in Möttling, Marie Triller, hat auf ihre Stelle resigniert. 6.) Als HilfSlehrerinnen traten in die Schul-Praxis: Marie Orel an der städtischen Mädchenschule in Laibach und Marie KriSper an der Uebungsschule in Laibach. 7.) Die zwciklassige Volksschule in Weixelbnrg wurde zu einer dreittasstgen erweitert. 8.) Die hiesige Lehrer-bildungSanstalt zählt im I. Jahrgange 39, im II. 29, im III. 24, im IV. 15, zusammen 107, in der Vorberei-tungSklaffe 33, in allem also 140 Zöglinge, dann in der I. Klaffe der Uebungsschule 47, in der II. 37. in der III. 45, in der IV. 43, zusammen 172 Schüler; die Lehrer-innenbildnngSanstalt im I. Jahrgänge 34, im II. 40, im III. 31, im IV. 28, zusammen 133 Zöglinge, dann in der I. Klaffe der UebungSfchule 19, in der II. 22, in der III. 21, in der IV. 37, zusammen 99 Schülerinnen! Beide Anstalten zählen demnach 273 Lehramt»,öglinge (14 mehr al» im Vorjahre) und 271 Schüler und Schülerinnen (ebenso viele wie im Vorjahre). — Den Lokalnachrichten folgen: Original-Korresponden, au» Tfchernembl, eine Bücher» schau, eine Revue über erledigte Lehrstellen u. a. — (Gemälde - AuSstellung.) Das Bild „Hui. digung Marie Antoinettens" erfreute sich gestern und heute vonfeite de« P T. Publikums eine« regen BefncheS. Wir können bei der Kürze der AusstellungSzeit des prachtvollen Gemäldes den Besuch desselben nicht dringend genug an« empfehlen. — (Aus dem VereinSleben.) DerFvrstverein für Krain und Küstenland hält in den Tagen vom 15ten bis 17. d. seine diesjährige Generalverfammlnng unter Vorsitz des BereinSvorstandes, des Herrn ForftratheS Salzer, in Veldes ab. — (»Illustrierte Welt",) Deutsche- Familien» buch, Stuttgart, Eduard Hall der ge t, 1878. Soeben wurde da» dritte Heft auSgegeben und enthält: Erzählungen, Biographien, Bilder vom Kriegsschauplätze, Porträt- berühmter Männer und Genrebilder („Die Tanzstunde", „Dir Kartenlegerin», „Letinje", „Lager von Zichidschiri", „Schipka-Paß", .Verwundeten-Transport". „Adrianopel". „Bafchi» BozukS in Noth", .Hühnerarten', „Dolce f&r niente“, Illustration zu Anastasius Grün« Gedicht „Zu Hofe ritt") Preis des Heftes 30 Pfennige. Bestellungen besorgt die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleinmahr & Bamberg. — (Aus den Nachbarprooinzen.) Die Zahl der Füchse vermehrt sich in Kärnten zur besonderen Freude der Fuchsjäger. Bei der letzten Pörtfchacher Jagd wurden nicht weniger als 13 Füchse geschossen. — An der Gemeindestraße nächst S t. F l o r i a n bei Schönstein fand ein Felssturz statt und es find noch weitere Erd-abrutfchungen zu befürchten. — Der Urfnlamorlt in Eilli wurde auf Montag den 22. d. verlegt. — In Marburg findet in der dortigen Weinbauschule soeben eine Obstaus-stellung statt. — Der Kurort Meran zählt 819 Rurparteien, an- 1426 Personen bestehend. — (Aus der Bühnenwelt.) Herr JosefBeck, dessen künstlerische Leistungen als Baritonist in hiesigen musikfreundlichen Kreisen noch immer in bester Erinnerung flehen, derzeit an der königlichen Hofoper in Berlin engagiert, wird sich mit der Schauspielerin Fräulein von Hamm, Tochter des im öftere. Ackerbauministerium fungierenden MinisterialratheS v. Hamm, verehelichen. — (L and sch as t 1. Th ea t er.) Laibach, 10. Oktober. „Hotel Sodelot" zählt zu den leichtesten, seichtesten Fabrikaten der Herren Ehrisasulli und Sardou. Wir möchten jedoch ungerecht vergehen, wenn wir da- lebendige, leichte französische Blut, welche- in den Adern dieses erheiternden Schwankes rolll, wenn wir die Verwicklungen und Mißverständnisse, die in diesem Schwanke zutage gefördert werden, wenn wir die überraschenden Situationen, die geschaffen werden, nicht in die Wagschale legen würden. Das Sujet dtefe- Schwankes — zur Höhe eine- feinen französischen Lnstspie'es wird dieses Bühnenprodukt selbst von beit Verfassern »iLt erhoben — ist ganz nett: Ein recht gemütb-licher Landgutsbesitzer nennt sein ln der Provinz gelegenes TuSculum „Hotel ©odelot“. IE8 ist sein heißester Wunsch, seine einzige reizende Tochter in unauffälliger Weise, wenn möglich auf geheimnisvollen und versteckten Wegen, an Mann zu bringen; er erwartet au» der Residenz jenen Mann, in drffen Hände er die Hand seiner vielgeliebten Tochter legen will. Gleich einem deus ex machina erscheinen in dem an der Heerstraße gelegenen Schlößchen Polydor lvodelots zwei Freunde, jungen, leichten, echt iranzvfischen Blutes, und vermeinen, in einem wirklichen Hotel Einkehr und Quartier genommen zu haben. Der gutsherrliche Besitzer des sogenannten „Hotels Bodelol" ist über die ungezwungenen, burschikosen Manieren der zwei unverhofft erschienenen Bästt erregt, ja höchst erzürnt. Monsieur „Godelot" wird für den Wirth, Madame „Virgin»* für eie Wirthin und beider Tochter „Miette" für daS Hotel-Atudenmädchen gehalten, es reihen sich infolge dieses Mißverständnisse-drollige, komische, mitunter auch Polterszenen auf Szenen, schließlich löst Gott Amor, wie gewöhnlich, den gordischen Jti oten der Handlung, der Wunsch Bodelols wird erfüllt, seine Tochter wird die glückliche Baltin des Sohnes feines Jugendfreunde- Berlin. Jenen günstigen Erfolg, jenen Knalleffect, den ein leicht angelegter Schwank, aus gestattet mit lebhafter Handlung und flüssiger Sprache zu erreichen im stande ist, hat „Hotel Wodelot" auch auf unserer Bühne erzielt, das Wanze wurde flüssig und flüchtig ab gespielt, alle dabei beschäftigten Bühnenmitglieder legten heute Proben ihrer Zungenfertigkeit ab, daS Publikum lachte, der Zweck der Verfasser und Darsteller ward erreicht. Herr Direktor F r i tz s ch e trug bei Darstellung der Rolle des „Olivier Berlin" naives Wesen und sprudelnde Laune in den Vordergrund; als zweiter im Bunde trat Herr H e l l» w i g (Paul Ridöl) recht lebendig ein, die Allotria der beiden Freunde „Berlin" und „Widel" verliefen mit Blitze? schnelle. Mit ganz besonderem gleiße entledigt« sich Herr LaSka der hervorragenden Rolle des „Polydor Godelot Die gute, lobenswerthe Darstellung des erregten Hausherrn und Besitzer- von „Hotel töobflut" erinnerte an den Haupt part in bem bekannten Lustspiele „Der Hofmeister in tau send Aengsten"; Herr Laska ging nicht über Maß und Ziel hinaus. Frl. N. Butze spielte die von AmorS Pfeil getroffene Tochter der Natur „Miette" in liebenswürdigster, gefälligster Weise. Jugendsrische und Aumuth verliehen der Darstellung besonderen Reiz. Der Schwank verlies ziemlich klappend. In rascher Äuseinandersolge bereitet die Direktion die in ihrer THeateranzeige annoncierten Novitäten vor. jetzt wieder ein Sensationsstück, welches in Paris über ein Jahr vor stets ausverkauften Häusern gegeben wurde und von Dr. Laube für das Stabltheater in Wien bearbeitet, daselbst ebenfalls monatelang auf dem Repertoire war. Nach dieser Bearbeitung bringt nun auch auf hiesiger Bühne die Direktion „Die Fremde" zur Aufführung, und trug für sorgfältigste Besetzung der Hauptrollen beste Sorge, so daß diese Vorstellung eben so amüsant wie gut in Szene gehen wird. Kaiser von Oesterreich, Gogala, Assistent, Triest. — Schlesinger, Braz. — Neuwirth, Wien. — Baspersit, Eisnern Bairischer Hof. Lindauer, ESlingen. Mohren. Sander, «äruten. — Löwy, Privat, und Löwy Eorntlit, Wien. Lebeasmittel.Preije in Laibach am 10. Oktober. Weizen 9 fl. 91 (r., Korn 6 fl. 50 kr., Berste 5 fl. 53 tr., Hafer 3 fl. 25 tr., Buchweizen 6 fl. 50 tr., Hirse 5 fl. 70 fr., Äuturutz 6 fl. 40 tr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 2 st. 86 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per ipeltoliter; Rindschmalz 94 tr., Scbweinfett 82 tr., Speck, rischer, 70 tr., Speck, geselchter, 76 tr., Butter 84 tr. per Kilogramm ; Eier ü1/, tr. per Stück ; Milch 7 tr. per Liter; Äinbfltifcb 54 tr., Kalbfleisch 66 tr., Schweinfleisch 56 tr. per Kilogramm; Heu 1 st. 86 tr., Stroh 1 fl. 70 tr. per Witterung. Laibach, 11. Otlober. Morgens schöne Beleuchtung der Alpen, dann gänz licht Aufheiterung, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr + 47'. nachmittags 2 Uhr+ 10 2« C. (1876 + 20 4*; 1875 4- IS O* C.) Barometer im Fallen, 733 41 mm. Da« gestrige Tagermittel der Wärme + 7 5°, um 4 8' unter dem Normale. Angekommene Fremde am 11. Oktober. Hotel Stadt Wie«. Metz, flfm., Lilli - Fischer, Schub. Brilif, Neuroth, Kflte., und Lipp, Apotheker, Wien. Borjup, Fiume. — Metzler, Kfm. Frankfurt. — An derta, Bauinspektor, Jdria. - Frl. «chink, Sagor. Stern, »Im., Agram. Hotel Elefant. Mitreisender, Hinterberg. — Matajc, Stra stich. — Bainbak, Venedig. — Ukmar, Lehrer, Boritsche. — Oblak, Rubolfswerth — Janiigar, St. Bartholmä — 9ieuner, Älagensurt. — Vitfii, kapodistria. — Rait höret, Kfm., Nenmarttl. — Trojanset, Bend., Flitsch. — Deisinger, Bilchoslack. — «aftelitz, Triest. Hotel Europa. Vaureniii, Braz. — «agatella. 100 Kilogramm; banes 4 fl. 50 Ir. pr. vier 4.•'■Dieter 20 fl. pr. 100 Liter. Holz 6 st. 50 kr, weiches Holz Wein, rokher 24 fl., weißer Karajal, 9. Ok.ober. offiziell: Mukhtar Pascha verließ heule nacht« die meisten Positionen, darunter auch Kizil-T'pe, und trat den Rückzug an. Die Russen besetzten die Linie Ehadschiwaii, Subo-tan, Kübweran. Gornistuden, 9. Oktober, offiziell: Kleinere lürNsche Angriffe auf Koschewa und bei Rabiftöt wurden abgeschlagen. Bei Kadiki^i sind größere türkische Slreitkrüfke concenlriert. Die Türken räumten am 7. d. M. nacht» Kostanza und Sudina. Am 8. d. M. «öffneten die Türken bei Silistria da» Feuer von den Batterien und den Schiffen. üffen meinen Freunäen und bekannten ein Gedenktafel über die am 13. Oktober 1877 staltfindenden vicitottonen. 2. Feilb., RumS.-'sch- Real., Brest. BB. Laibach. - «taff. Feilb., ditat’fdx Real., Stoschze, BB Laibach. — 2te Ftilb., MlekuS'scbe Real., S,"erschi,, BB. Reisniz. - Neuer liche 2. Stilb., Zujefscht Rtal., Ptit, BB. Laibach. - 2tt Fetld., Mihtltit'sche Real., Vizavit. BB. Laibach. - 2. gib., Stiutelj'sche Real., Poljane. VB. Laibach. — 2. Feilb., Agnola'sche Rtal., Bltiniz, BB. Laibach. — 2. Ftilb., Zaktl'scht Rtal., Bodooii, VB. Jdria. - 2. Feilb., Kit mtniii'scht Rtal., Maktovc, «B. Möttling. — 2. Ftilb., Javornit'fcht Rtal, Pobhojnihrib, BB. Broßlaschiz. - 2tt Ftilb, Pegaw'sche Real., Wippach, BB. Wippach. — ltt Feilb., Svoisak'fche Real., Heil. Beist. BB. Lack. — lte Zeilb., Eurk'scht «tal., Bubanje. BB- Wippach. — Einzige Feiib. Bolob'scht «esitzrtchtt, Obtrftichling. BB flrainburg. - «taff. 3. Feilb., Utmar'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — 1. Feilb., Äirn'sche Real, Oberselb, BB. Äiainburg. Am 15. Oktober. 2. Feilb., Pirc'sche Rtal., Sltubtrg, BG. Burkselb. — 1. Feilb, Boltt'sche Real., Plemberg, BB- Rubolfswerth. 1. Feilb., Poufche'fche Real., Dobou, BG. Ruboliswerth. 1. Feilb., BaSwova'sche Real., Jglenit, BG. Rudolfs-werth. — 1. Feilb., Rauber'fche Rtal., Jurttnborf, BG. Rubolfswerth. — 1. Feilb., Bradai'sche Real., Sucher, BG. Rubolfswerth. — 1. Feilb., Bochte'sche Real-, Berm, BB. Rubolfswerth. — 1. Feilb., Kuster'sche Real., Olscheuk, BB. Ätainburg. Theater. Heute (ungerader Tag): Die Schnlv einer Frau. Schauspiel in 3 »den von Gtrardm. Hierauf: D i e D > e n fl b o 11 n. Lebensbild in 1 Act von R. Benedix. Morgen bei aufgehobenem Abonnement (geiader Tag): F a t i n i tz a. Komische Oper in 3 Acten, mit Benützung eines dem FaublaS entlehnten älteren französischen Stoffe« von F. Zell und Richard Benie. Musik von Franz v. Suppe herzliches Lebewohl! (508) H. Viditz, Einjährig-Freiwilliger in Marburg. Telegramme. Pest, 10. Oktober. Die Interpellation Helsh's über die Siebenbürger Affaire beantwortend, wider legt Tisza jene Gerüchte, welche die Affaire als eine innere Revolution darstellen, wahrt der Re gierung daS Recht, in solchen Fällen einzuschreiten, und lehnt die Mittheilung von Details ab, weil die Angelegenheit vor den ordentlichen Richtern be findlich sei. Die Untersuchung werde Herkunft und Zweck der Waffensendungen klarstellen. Es wurden bisher etwa 2000 Gewehre und drei Kisten Dynamit saifiert, acht Individuen verhaftet. Uebrigens wurden weder außerordentliche Militärmaßregeln getroffen, noch ein besonderer Regierungskommissär entsendet. Diese Antwort wurde mit großer Majorität beifälligst zur Kenntnis genommen. B u d a p e st, 11. Oktober. (Fruchlbörse.) Prima »Weizen, per Meterzentner 80 Kilo effektiv wiegend, kostet 12 fl. 30 kr., schwaches AuSgebot; Usance-Weizen 10 fl. 90 kr., Umsatz 10,000. London, 10. Oktober. „Reuters Bureau" meldet: Die Regierung beschloß, die Garnison von Malia zu reduciercn. Auguste Wayand hat ihr iBodiftcngcfchäft aus dem C'talnicahaufe in ihre dermalige Wohnung, Studentengasse Haus-Ur. 3, 2. Stock, übertragen und empfiehlt sich den geehrten Damen noch fernerhin zu ihren geneigten Aufträgen. (499) 3—2 Die etcfctrifofic Jeder macht 5000 und mehr Copien von einer Schrift. (607) 2-1 Zum Bettauf dieses Apparates, der in der ganzen Welt patentiert, also ohne Eoncurrenz ist, werden Vertreter gesucht, entweder für je ein Kronlanb oder für einzelne Städte. Jeder Bertreter erhält einen Lontract und muß bie von ihm gebrauchten Apparate gegen feste Rechnung kaufen. Ebenso wie Nähmaschinen für aitbert Zwecke, wird dieser Apparat in Bnreaux. bei Advokaten, Notaren größeren Comp»o>rS unb Staatsämtern sich Bahn brechen itnb einbürgern. Verkaufspreis fl. 125 lind fl. 150. Etas elektrische Mer-Coipapie, Direktor Adolf 1. Pollak, Wien, Stadt, Juchlauben Nt. 12. ßf Wiener Börse vom 10. Oktober. Ju*t«(ona>. 6»er|. Rente. öft.Pap. bto. oto. oft. in «ilb. «ti» 63*60 66 40 Wa>- Pfandbriefe. 63 70'ÄHg, öft. ©?b..v 6b 60 bto. in 33 0. iofe eon 1854 .... Ion 85 106 75 Wation. ö. W. du|c een 1860, ganie lio—Im; 26 ll»g. öob.-i.re&iiauft. iofe »Ott 1860, ffftnft. 119 3f.|l J9'7f> ticamicafd). o. 1864 Orandent.-Obl. 6te6ea6ttrg. Illgar» Aotien. 8ng[o»®acl . . . . ÄcebitanSalt . . . . Cet>oftttnbent . . . •#cem»te»8n6alt . tkanco ■ Lall! . . , cenbelÄan! . , . , »lationalbant . . , Deft öantgesellf. anio»»8ant . . . iiettc&i»6ent. . . . »tsölb-B-hu . . , »atl üubwigbahn »«f. riis.-Bahn 8aif. ff*. 3ofet«b SlaalSbahu . . . Sitbbafrn....... 3i-»5 m so Priorltäte-Obl, fttiuj 3ofef* lüalm . Dc|L Hlotbto.'rtbaljv. . ©Kbenbfitger . . . . 74 50 75 — ©taatflbabtt........... 77 — 77-to Eübbahn 4 5 Per,. bto. Bovs Lo»e. Ärcbit - Oofc . . . . tHubotfe > Lose . . . Woohe. (3!öiou.J «ngebatg 100 Mark 100 üHatt . . Hamburg „ cotibon io Psb. etett. Par!« 100 l>tancs . Manzen. Kail. S!(ünj*®ucaiii 80«6ianc61tfl~ 86 — 66 — 86 86 86*85 66 86 89 60 89-75 161 -13 — 161*85 13 60 68 — 68*16 119 — 47 40 119 16 47 60 6*70 9 65» 6876 105 30 6 71 V 58 £>8 86 106 66 Telegrafischer Kursbericht am 11 Oktober. Papier-Rente 63'50. — Silber-Rente 66 15. — Bold-Rente 7380. — 1860er StaatS-Anleden 109—. — actien 836. — Kreditactien 200 25. — London 119 25 — I Silber 105 40. - K. I. Münzdukaten 572. — 20-Franc« I Stücke 9 57. — 100 Reichsmark 58 95. ____ Druck von Jg. v. Ältinmatir & Fe v. Wamberg. Verleger: Ottomar Bambe rg. Für die Rebaction verantwortlich: Franz SOI ü lte r.