^.^ G _^RM^^> ' "HA» Mosches Nwtt. Donnerstag den ^. Februar. Der V a u m. '^fianzt den jungen Keim der Väume In der Erde stillen Naum; Deim des Lebens wirre Tlälime Deutet der geschaff'ue Vaum. Aus dem dichtbelaubten Vaume Wird des Säuglings Wiegei'haus, Uno die Blüthen flicht im Traume Sich der Liebende zum Strauß. Zu des Ruhmes schönem Kranze Biethet das Gezweig' sich dar, Und zum Schaft der Schlachteulauze Für tcr Krieger Heldenichaar. Aus dem treue» Stamm der Bäume Mird des Glaubens Kreuz gestellt. Und des Vaterhauses Räume, — Unsre liebe Iugendwelt. Endlich fällt im Gl^isenjahre Ab der reiche Vli'lthenssaum, Dieuet noch zur Totenbahre Der eutmarkte, tr<>ue Baum. L. V e ck. vivaterländisches. Gesammelt uud mitgetheilt von L. IV. ^/Das Cistercienser-Stift Sittich m Kram, von seiner Entstehung bis zu seiner Auf. Hebung, historisch dargestellt. (Fortsetzung.) Aebtc des C i stc r cienscr. Stiftes Sittich. I. Vinccntius, Profeß zu Morimund in Frankreich, war der erste Abt, und zwar vom heiligen Bernhard selbst im Jahre 1136 zu dieser Würde bestimmt. Unter dicftm Abte schenkte Peregrin dem Kloster drei Dörfer und fünfzehn ganze Huben, und ertheilte demselben im Jahre 1135 einen förmlichen Stiftbricf, welcher verdeutscht im Wesentlichen also lautet: Peregrin, von Gottes Gnaden, der heiligen Kirche zu Aquileja Patriarch. Im Namen der heiligen ungetheilten Dreifal» tigleit. Kund sey allen künftigen und gegenwärtigen Christßläubigcn, dasi die edlen Männer Heinrich, Dietrich, Megcnhalm, ein Gut in dem Orte, genannt Sittich, mit allen dazu gehörenden Einkünften und Gerechtsamen, Wiesen, Weiden, Jagden, Wässern, Fischereien, Gebauten undUngebautcn, zu Recht und eigen der heiligen Kirche von Aquileja gestellt, und derselben, so wie es sich gehört, für ewige Zeiten verfestiget haben. Wir aber, aufBittcn besagter Männer, und mit Zuziehung unserer ehrwürdigen Brü» der, der Bischöfe Dietmar von Tricst, Peter von Pola, ferner der Acbce Ansfricd von Belin, Ulrich von Mosach, und anderer unftrcr Mitbrüder, auch im Bciseyn und auf Einrathen unseres Kirchenvoqts, des Herrn Mainhard und anderer Getreuer der Kirche Aquileja, haben verordnet, und den Mönchen von Nain, die da, nach der Negcl des seligen Benedict, löblicher Weise zusammen leben, besagten Ort, jedoch Unbeschadet dem Rechte der Aquilcjischen Kirche, und dem Gehorsam gegen dieselbe, überlassen. Dergleichen haben wir ihnen und ihren Nachfolgen fünfHuben, an dem Flusse Mur gelegen, denHof, gen Nückwärtsschicbcn bci Thurmuhren fast unmöglich. Schon seit lange her läßt man in allen vorzüglicheren ' Städten Europen's, und in Bayern sogar laut ein >r l zcigcn, theilt ab.r den b>ss>>n Kalendern, zur Wis- 24 senschaft des Publikums, untcr der Rubrik: »Uhren zu früh, Uhren zu spät," die Zeitgleichung mir, mittelst U'elcher naä) voraus gegangenerWeisung ohne-hin jeder in Stand gesetzr wird, für jeden Augenblick die wahre Zeit zu finden. Um die Ungleichförmigkeit der Bewegung zwischen einer immer gleichförmig gehenden Uhr, und der immer sich ungleichförmig bewegenden Sonne zu vcr-sinnlichen, denke man sich zwei Fußgänger, X (die Uhr) und L (die Sonne), welche eine gewisse Strecke Weges in gleicher Zelt (m einem Jahre) zurück, zu legen haben. ^ cheilr sich die Strecke Weges' m gleiche Theile, und legt jeden derselben in gleichen Zeiten zurück; 13 denket Kraft genug zu haben, anfänglich schneller zu gehen. Beide treten ihren Weg am 24. Dec. an. Weil aber U schneller geht, während ^ immer gleichförmig fortschreitet, so werden sie bald aus einander kommen, und um so weiter aus einander, je länger U die schnellere Bewegung fortsetzt. Doch um den 11. Februar fühlet Ii, wegen zu schneller Bewegung, sich erschöpft; hier ist es zwar dem^ bedeutend voraus, kann aber nicht nur nicht die schnellere Bewegung länger fortsetzen, sondern auch nicht einmal so schnell als V gehen. Die Folge davon ist, das; N von .4 eingeholt wird, und dieses geschieht den 15. April, an welchem Tage /V und U das erstemal beisammen sind. ^ gehc inzwischen seinen gleichförmigen Gang fort, L, noch matt, kann ihm nicht folgen, und bleibt folglich hinter ^ eine Strecke zurück. Diese Strecke wird ungefähr am 26. Mai die größte seyn. Nun hat sich L von seiner Mattigkeit wieder erholt, fängt wieder an, schneller zu gehen als ^, und holet dasselbe am 15. Iunl ein. Hier sind ^ und U das zweitemal beisammen. V glaubt nun stark genug zu seyn, dem >V wieder voreilen zu können; aber ä geht linmer selnen gleichförmigen Gang fort. Um den 26. Juli herum wird N wieder märt; an diesem Tage hat es sich von ^ am weitesten entfernt. Nun kann II nicht einmal mehr so schnell als ^ gehen, daher es von diesem schon am 1. Sept. wieder eingeholt wird, und an diesem Tage sind .V und ü das dritte mal beisammen. Während ^ nun immer gleichförmig fort-gehr, hat L die Mattigkeit noch nichr verlassen, es bleibt weit hinters zurück, und erst am 2. Nov. fühlt es wieder Kraft genug, schneller als ^ zu gehen, weßwegen auch <4 von L am Ende der Reise, nämlich wieder am 24. Dec., an welchem Tage sie vor einem Jahre die Reise antraten, eingeholt wird. Und hier sind ^ und I) das viertemal beisammen. Dieses Bild wird hoffentlich die Sache klar genug darstellen, und nun frage ich, welcher vernünftige, Mensch wird an eine Uhr eine Forderung stellen, die sie ihrer Structur nach nicht leisten kann? —Zwar haben viele Künstler durch den kunstreichesten Mechanismus dic Uhren dahin bringen wollen, die wahre Zeit zu zeigen; doch alle Versuche dieser Art haben nie vollkommen der Forderung entsprochen, und eine gleichförmig gehende, die richtige mittlere Zeit zeigende Uhr, bleibt selbst für Astronomen noch immer die beste. Woher es aber kommt, das; sich die Sonne das Jahr hindurch so ungleichförmig beweget, gehört zur physischen Astronomie, deren Gründe hier aus einander zu setzen der Ort nicht ist. Prof.-ssor'Urank. Woher stammt die Idee unserer Kleiukinder-bewahr-Anstalten. Oft treten Gedanken, obschon altergrau geworden, und doch noch kürzlich für Träumereien gehalten, unter unseren Augen ohne bedeutende Schwierigkelten in das Leben, werden verwirklicht, und sinden nun, als heilbringend, Freunde und Beförderer m allen Ständen. — Dieses ist auch der Fall mit unseren sogenannten Kleinklnoerbewahr - Anstalten, welche Ol-. Theodor Helnsius, kürzer und angemessener Sittenschulen genannt wissen möchte. Eist unsei Jahrhundert führte sie in England in's Leben, und j.'tzc finden sie schon in allen größern Städten Deutschlands durch die Privatkraft sorgender Menschenfreunde immer mehr Grund und Boden. — Und doch gehört die Idee dazu nicht unserer Zeit an, sondern zweienMilüsophen des Alterthums, dem Platon und Aristoteles, deren pädagogische Einsicht erst nach mehr als zwei Jahrtausenden die Zeit fand, in der sie Wurzel fassen konnte. Platon (von den Gesetzen) sagt nämlich: »Was den Ort der Zusammenkünfte der Kinder betrifft, so sollen Knahn und Mädchen vom dritten bis sechsten Jahre inj dem Stadcquartier gemeinschaftlich m den Tempeln sich versammeln, rücksichrlich ihres Betragens aber, ob es bescheiden oder muthwillig ist, von den Wärterinnen beobachtet werden. Aber auch diese letzteren und alle Kinder sind wieder von Frauen zu beaufsichtigen, von denen immer Eine jährlich über einen Kinderkreis und dessen Wärterinnen die Obsorge zu pfl.'gen.hat. Diese Frauen, welche täglich in den Tempel ßoinmen, bestrafen dann auch Jeden, der da Unrecht thut.« — Und nach Aristoteles (über die Politik) selten bestimmte Erziehungsausseher die ganze Lebensweise der Kinder, ihre Spiele, und die Erzählung der ihnen vorzutragenden Mährchen leiten. Er will, daß die Kinder sich vom dritten bis sechsten Jahre an den schicklichsten, alles Unsittliche und Unheilige ausschließenden, Orten versammeln sollen, wo sie körperlicher und geistiger Leitung und Einwirkung, ihrem zarten Alter angemessen, theilhaftig weiden. Aber auch die sie Leicenden seyen, der hohen Wichtigkeit des Gegenstandes wegen, einer genauen Aufsicht zu unterwerfen. Wer diesen Gegenstand liebt, und ihn näher zu erforschen Lust und Beruf fühlt, dem können folgende, hiehör bezügliche, Schriften von besonderem Werthe seyn. 1) Platon's Erziehungslehre, von A. Kapp, Minden und Leipzig, 1833. 2) Heinsius: Die Pädagogck des Hauses. Berlin, 1538. 3) Wirth: Ueber Kleinkinderbewahi' Anstalten. Augsburg, 1838._______^ . H. N ä t h s e l. Ei» Gcsaudtcr über Land u»d Meer Lauft er oft aus weiter Ferne her; Weini auch H.n,d und Fuß ihm nich' gebricht, Vcme hat er doch gewißlich nicht. I. G. M. Auflösung dcs Näths^s aus^dem I^llyrTBlatte Nr. 5: ______________ Her;^_______________ Verllgcr: Hgnaz Äl. t?oler v. Alei,l,nal'r.