Bezugspreise ^iir Vsterreich-Ungarn ganzjährig K 4'-halbjährig K 2’ — ^iit Amerika: ganzjährig D. 1'25 ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-' gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Kottschecr Waten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Hottschcer Wotcn in Gottschee. Wr. 7. Oottschee, am 4. Aprik 1905. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und non der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» f che er Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Sch ulji affe Nr. 75. Jahrgang II. Bismarcks religiöse Weltanschauung. Vor nicht gar langer Zeit erschien in Deutschland ein Pamphlet, in welchem in Aussicht gestellt wird, daß das ganze Christentum gemeint ist sowohl das katholische als auch das protestantische — in den Grund gebohrt werden werde. Die Schmähschrift schließt mit den Worten: . „Ob auch noch eine Weile Die Christenorgel summt, Es naht ein neuer Frühling, Da alles Leid verstummt. Heil Wotan! Nieder mit dem Kreuz!" Nun, Wotan wird trotz des geräuschvollen HeilrufeS nicht mehr erwachen aus seinem ewigen Schlaft und das Kreuz wird nicht zusammensinken trotz des lästerlichen Rufes. Aber ein grelles Streiflicht wirft die Lästerschrift auf gewisse Kreise. Das „Los von Rom" genügt denen, ' die im Haß gegen das Christentum am weitesten fortgeschritten sind, nicht mehr. Los von Christus! Los vom Christentum! ist ihr Feldgeschrei. Und da der Mensch so em bißchen etwas wie Religion für seinen Hausbrauch doch notig hat, möchte man am liebsten die für uns Deutsche an sich gewiß ehrwürdige altgermanische Mythologie ausgraben und ihr irgendwie neues Leben einhauchen, wenn's nämlich ginge und wenn man selbst nur daran glauben könnte. Also fort, ganz fort mit dem Christentum, nicht bloß mit dem katholischen, sondern mit jedem Christentum, zurück zum Heidentum! das ist der Schlachtruf solcher gottverlassener Leute und die Zahl derer, die sich ihre Anhänger nennen und ihrem antichristlichen Dreiben Beifall zollen, ist, wie es scheint, leider im Wachsen begriffen. Wollte man solchen Neuheiden, solchen Feinden des Christentums die Wahrheit und Schönheit des Katholizismus vor Augen^ühreu, sie hätten nur Spott und Hohn für ein derartiges Unterfangen So versuchen wir es denn einmal aus andere Weise. Gibt es nicht vielleicht einen deutschen Mann von überragender Größe, einen Mann, dessen Name von Leuten dieser Denkungsart hoch verehrt wird, von dem sie anderseits aber doch Achtung und Wertschätzung des Christentums lernen könnten? Ist nicht alles das, was ihre Brust mit freudigstem Hochgefühl schwellt, mit dem Namen Bismarck verbunden? War Bismarck, der Säkularmensch, der große Begründer des Deutschen Reiches, seiner religiösen Gesinnung nach em Heide, war er ein Verächter des Christentums? Gewiß nicht, und auch diejenigen haben Unrecht, welche ihn zum Rationalisten ober zum Freigeist stempeln wollen. Dem Katholizismus allerdings hat Bismarck im Kulturkämpfe schwere Wunden geschlagen, deren Narben noch jetzt sichtbar sind; aber der große Staatsmann sah spater seinen Irrtum ein und bot die Hand zum Frieden. Doch mch von seinem Verhältnisse zur katholischen Kirche wollen wir sprechen, sondern wir haben es uns zur Aufgabe gestellt, m diesen Zei eu Bismarcks religiöse Weltanschauung vor Augen zu fuhren und denen die „Heil Wotan! Nieder mit dem Kreuz!" rufen zu zeigen daß der Mann, den sie ihr Ideal nennen, bester und christlicher dachte Als normales Produkt unseres staatlichen Unterrichte verließ ich Ostern 1832 die Schule „als Pantheist und wenn nicht als Republikaner, doch mit der Überzeugung dag die Republik die vernünftigste Staatsform sei, und mit Nachdenken über die Ursachen, Me Grtsnamen der deutschen Sprachinsel Äolischee. (25. Fortsetzung.) Grintowitz, im alten Urbar Grintewitz (zwei Huben) erklärt der (kroatische) Professor S. Franges in der Zeitschrift für Schul-geographie (1882, S. 168) mit grinuti = lossturzen, sturmen und deutet den Namen als „Sturmkoppe". Das heißt wohl stark fehlschießen. Könnte man allenfalls den hohen Grmtouc m den Karawanken noch als „Sturmkoppe" gelten lasten so paßt du Deutung bei unserem. Grintowitz unbedingt nicht und noch weniger bei dem Grintouc, welches zur Gemeinde Ossiunitz gehört ES ist vielmehr gar kein Zweifel, daß wir es mit dem ursprünglich deutschen Worte Grind, Grint zu tun haben, welches auch ms Slovemsche übergegangen ist. Grind, ahd. und mhd. grint, Hecht im Deutschen zunächst der Schorf auf einer Wunde, ein kormger Ausschlag, dann eine Art Hautflechte (böser Grind) auf dem Kopfe; in älterer derber Sprache (mundartlich oberdeutsch) auch der Kopf selbst Weidmännisch heißt Grind der Kopf des Hirsches. Dieses Wort wurde in der Form grinta“ in die slovemsche Sprache ausgenommen, und zwar in der richtigen Bedeutung der Grint, die Räude; grintav (adi) = grindig, räudig; grintavec der Grindige, Räudige, also ein Berg (Grintovec in Oberkrain), oder eine Stelle, Gegend, wo der Boden mit allerlei nicht zusammenhängendem, sondern unterbrochenem Gestrüpp bedeckt ist, wie der Kopf des Menschen mit Kopfgrind. Der Name führt uns also das Aussehen de^ Gegend vor Augen, wie sie bei der Besiedlung aussah und zum Deck wohl ^Und nun kommen wir über Riegel nach Kletsch und Malgern. Riegel, im alten Urbar Rigl (eine Hube), slovemsch Rigle (also die schwäbische Form), ist ein sehr häufiger Orts- und Flurname So finden wir z. B. bei Pröse (1770) einen „langen Rigl , bei Göttcnitz (1770) einen „Steinrigl", bei Morobitz (1770) einen „Mühl Rigi" und „Gey Rigl", bei Unterwetzenbach einen „warmen Riql" und gegen Pröse hin wieder einen „dürren Rigi . Riegel bedeutet einen langen oder steilen Bergrücken, oder überhaupt einen Landstrich, einen Äckerstreifen. , Kletsch, im Urbar Kletsch mit vier Huben (slovemsch Klece). Krones (P Univ.-Prof. in Graz) dachte nn das slovenische Grundwort klet —.dunkel. Dem ist jedoch nicht so; vielmehr heißt Klee, Klečet Riff, Klippe, Felsen. Es führt also den Namen wohl von den Felsenriffen, die in der dortigen Gegend aus dem Boden hervor- welche Millionen von Menschen bestimmen könnten, Einern dauernd zu gehorchen, während ich von Erwachsenen manche bittre oder-geringschätzige Kritik über die Herrscher hören konnte." Mit diesen Worten beginnen Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen". Es ist ja bekannt, daß es insbesondere in den Kreisen der Gebildeten und Studierten meist nur wenigen Menschen gegönnt ist, aus ihrem Kinderglauben sozusagen ganz unbewußt und anfechtungslos in den entschlossenen Glauben der Erwachsenen hineinzuwachsen. So erging es denn auch Bismarck. Eigenes Nachdenken und der wohltätige Einfluß seiner jungen Gemahlin waren es, die den „tollen pommerschen Junker" mit pantheistischen Anschauungen gar bald wieder zum gläubigen Christentum zurückführten. In einem Briefe, den er von Frankfurt an seine Gattin am 3. Juli 1859 richtete, schreibt Bismarck: „Vorgestern war ich zu Mittag in Wiesbaden bei X und habe mit einem Gemisch von Wehmut und altkluger Weisheit die Stätten früherer Torheit angesehen. Möchte es doch Gott gefallen, mit seinem klaren und starken Weine dies Gefäß zu füllen, in dem damals der Champagner 21 jähriger Jugend nutzlos verbrauste und schale Neigen zurückließ. Wo und wie mögen X und Miß Y jetzt leben, wie viele sind begraben, mit denen ich damals liebelte, becherte und würfelte; wie hat meine Weltanschauung doch in den 14 Jahren seitdem so viele Verwandlungen durchgemacht, von denen ich immer die grade gegenwärtige für die rechte Gestaltung hielt, und wie vieles ist mir jetzt klein, was damals groß erschien, wie vieles jetzt ehrwürdig, was ich damals verspottete! Wie manches Laub mag noch an unferm innen; Menschen ausgrünen, schatten, rauschen und wertlos welken, bis wieder 14 Jahre vorüber sind, bis 1865, wenn wir's erleben! Ich begreife nicht, wie ein Mensch, der über sich nachdenkt und doch von Gott nichts weiß oder wissen will, sein Leben vor Verachtung und Langeweile tragen kann. Ich weiß nicht, wie ich das früher ausgehalten habe; sollte ich jetzt leben wie damals, ohne Gott, ohne dich, ohne Kinder — ich wüßte doch in der Tat nicht, warum ich dies Leben nicht ablegen sollte wie ein schmutziges Hemde; und doch sind die meisten meiner Bekannten so und leben. Wenn ich mich bei dem Einzelnen frage, was er für Grund bei sich haben kann, weiter zu leben, sich zu mühen und zu ärgern, zu intrigieren und zu spionieren, ich weiß es wahrlich nicht..." Andrae-Roman, einer der ältesten Freunde Bismarcks, berichtet: „Daß die Ehe Ottos von Bismarck mit Johanna von Puttkammer eine überaus glückliche war und immer geblieben ist, weiß jeder, der mit der Familie nur irgend in Berührung gekommen ist. Wie hätte es auch anders sein können! Eine innige Neigung hatte beide zusammengeführt, beide standen auf festem christlichen Boden, als sie sich fanden. Die Verbindung mit einem Manne, der dem Christentum gleichgültig oder gar feindlich gegenüberstand, wäre ihr unfaßlich gewesen." Oskar Pank, der durch eine längere Reihe von Jahren Bismarcks (protestantischer) Seelsorger war, erzählt über ihn: „Das heilige Abendmahl pflegt Bismarck mit seiner ganzen Familie in seinem Hause zu nehmen. Er kann es nämlich nicht vertragen, wenn er in der Kirche von so vielen angegafft wird ,wie ein Tier im zoologischen Garten'; es irritiert ihn und raubt ihm die innere Andacht und Sammlung. Insbesondere die Zeit der Karwoche und des Osterfestes läßt er niemals vorübergehen, ohne das Sakrament zu empfangen, und es hat etwas Tiefergreifendes, wie er in der Beichte demütig vor Gott sich beugt und nach beendeter Feier mit stummem Kuß die Seinen umarmt." — Wie Liman in seinen „Bismarck-Denkwürdigkeiten" berichtet, hat Fürst Bismarck noch wenige Monate vor seinem Tode in gleicher Weise das Abendmahl genommen. Am Morgen nach der Schlacht von Sedan fand man auf dem Tische neben Bismarcks Bette die „Tägliche Losung und Lehr-texte der Brüdergemeinde für 1870" und „Die tägliche Erquickung für gläubige Christen" — Schriften, in denen der Kanzler des Nachts zu lesen pflegte. In einem Brief an Gerlach (vom 4. Mai 1860) schreibt Bismarck u. a. „ ... Ich habe weder den königlichen Dienst, noch eigene Ehre in demselben, letzteres in vorbedachter Weise, gesucht, und der Gott, der mich unerwartet hineingesetzt hat, wird mir auch lieber den Weg hinaus zeigen, als meine Seele darin verderben lassen, so lange ich ehrlich suche, was Seines Dienstes und meines Amtes ist, und gehe ich fehl, so wird er mein tägliches Gebet hören und mein Herz wenden oder mir Freunde schicken, die das vermögen..." Seinem tiefen Abhängigkeitsbewußtsein von Gott, seinem darauf gegründeten Pflichtgefühl und dem überzeugten Glauben an eine göttliche Weltordnung gab Bismarck in seiner berühmten Tischrede zu Ferneres am 28. September 1870 besonders beredten Ausdruck: „Wenn ich nicht mehr Christ wäre, diente ich dem Könige keine Stunde mehr. Wenn ich nicht meinem Gott gehorchte und auf ihn rechnete, so gäbe ich gewiß nichts auf irdische Herren. Warum soll ich mich angreifen und unverdrossen arbeiten in dieser Welt, mich Verlegenheiten und Verdrießlichkeiten aussetzen und übler Behandlung, wenn ich nicht das Gefühl habe, Gottes wegen meine Schuldigkeit tun zu müssen. Wenn ich nicht an eine göttliche Weltordnung glaubte, welche diese deutsche Nation zu etwas Gutem und Großem bestimmt hätte, so würde ich das Diplomatengewerbe gleich an den Nagel hängen oder das Geschäft gar nicht übernommen haben. Ich weiß nicht, wo ich mein ragen. Der Name erinnert an die geologische Beschaffenheit des Gesteins. Das Gebiet von Gottschee gehört nämlich zum weitaus größten Teile der sogenannten Trias-Formation an, und zwar gehören die hervorragendsten Bergzüge (Hornwald, Friedrichstein, Kofler-Nock rc.) den lichten Hallstädter Kalken der oberen Trias an, während das die Täler ausfüllende Gestein meist der dunkle Guten-stemer Kalk der unteren Trias ist. Aber auch die Kreideformation ist vertreten. Die Kreideschichten bilden eine gewaltige der Trias aufgelagerte Scholle, welche sich von Kosten; bis Katzendorf erstreckt und nach Norden über die Grenze des Bezirkes hinausreicht; im Süden wird sie ungefähr durch den Lauf der Rinse begrenzt. Während nun die Gutensteiner und Hallstädter Kalke in der Regel gut bewaldet find (die Waldungen des Friedrichsteins, Kofler-Nocks rc.), bietet das der Kreide ungehörige Gebiet ein ziemlich trostloses Vegetationsbild. Zahllose Klippen und Steinblöcke (also slovenisch kleč), die wie Leichensteine aus der Erde emporragen, durchbrechen überall die dürftige Pflanzendecke. So sieht' die Gegend aus gegen Malgen;, Kletsch (das davon den Namen hat), so auch auf den Hutweiden bei Klindorf, Seele, Zwischlern, im Schachen. — Auch bei Stockendorf ist ein Dorf namens Kletsch und Kletschbüchl kommt dort auch als Flurname vor. Malgern, im alten Urbar Malgarn (sechs Huben), volkstümlich Maugrarn wird gemeiniglich von slovenisch mala gora =-kleiner Berg abgeleitet; auch der slovenische Name der Ortschaft lautet Mala gora. Die Ableitung wird wohl auch höchst wahrscheinlich die richtige sein, obwohl, wie wir gleich sehen werden, auch eine andere wenigstens möglich ist. Vielleicht stammten die ersten slovenischen Ansiedler dort ursprünglich aus der Gegend unter der Velka gora bei Reifnitz, die dann unter dem kleinen Berge, unter der Mala gora sich niederließen, wornach die Ortschaft den Namen empfing. Malgern wäre somit ähnlich aus Mala gora entstanden wie z. B. Belgern, eine wendische Ortschaft an der Elbe aus Bela gora (weißer Berg). Wenn wir recht unterrichtet sind, führt die Höhe bei Malgern heutzutage längst nicht mehr den Namen mala gora, sondern heißt einfach der „Parg" (Berg). Im Codex Diplomaticus Austriaco -Frisingensis von Zahn (III. Bd.) lesen wir in einem Urbar über die bischöflich freisingischen Güter in Tirol (1305) u. a. „item apud Malgar“. Da es als ziemlich feststehend angenommen werden kann, daß auch aus Tirol Zuzüge nach Gottschee gekommen sind, so ist die Möglichkeit wenigstens nicht ganz und gar ausgeschlossen, daß Malgern, Malgarn nach diesem Malgar in Tirol benannt ist. (Fortsetzung folgt.) Pflichtgefühl hernehmen soll, wenn nicht von Gott. Orden und Titel reizen mich nicht. Der entschlossene Glaube an ein Leben nach dem Tode — deshalb bin ich Royalist, sonst wäre ich von Natur Republikaner. Ich habe die Standhaftigkeit, die ich zehn Jahre lang an den Tag gelegt habe gegen alle möglichen Absurditäten, nur aus meinem entschlossenen Glauben. Nehmen Sie mir diesen Glauben und Sie nehmen mir das Vaterland. Wenn ich nicht ein strammgläubiger Christ wäre, so würden Sie einen solchen Bundeskanzler gar nicht erlebt haben." — Auch wenige Monate früher (1. März 1870) bekannte Bismarck in der Debatte, die im Parlamente über die Aushebung der Todesstrafe geführt wurde, unumwunden seinen Glauben „an die Unsterblichkeit der ihm (dem Menschen) von Gott verliehenen Seele", zu dem er sich vom Herzen bekenne. Als nach dem zweiten Mordanschlag auf Kaiser Wilhelm im deutschen Reichstage das zweite Sozialistengesetz eingebracht worden war, griff Bismarck mit vollstem Nachdruck in den Kampf ein und charakterisierte die höchst verderblichen Absichten der religionsfeindlichen sozialdemokratischen Führer, die nur die reinste Negation zu bringen wüßten, in folgender Weise: „Wenn sie diesen ihren Leuten nur glänzende Versprechungen machen, dabei in Hohn und Spott, in Bild und Wort alles, was ihnen bisher heilig gewesen ist, als einen Zopf, eine Lüge darstellen, ihnen den Glauben an Gott, an unser Königtum, die Anhänglichkeit an das Vaterland, den Glauben an die Familienverhältnisse,' an den Besitz, an die Vererbung dessen, was sie erwerben für ihre Kinder, — wenn sie ihnen alles das nehmen, so ist es doch nicht allzu schwer, einen Menschen von geringem Bildungsgrad dahin zu führen, daß er schließlich mit Faust spricht: ,Fluch sei der Hoffnung, Fluch dem Glauben und Fluch vor allem der Geduld!' Ein so geistig verarmter und nackt ausgezogener Mensch ■— was bleibt dem übrig als eine wilde Jagd nach sinnlichen Genüssen, die allein ihn noch mit diesem Leben versöhnen könnenP (Sehr wahr!) Wenn ich p dem Unglauben gekommen wäre, der diesen Leuten beigebracht ist — jn, meine Herren, ich lebe in einer reichen Tätigkeit, in einer wohlhabenden Stellung, aber das alles könnte mich doch nicht zu dem Wunsche veranlassen, einen Tag länger zu leben, wenn ich das, was der Dichter nennt: ,An Gott und bessere Zukunft glauben^ nicht hätte. (Lebhafter Beifall.) Rauben Sie das dem Armen, dem Sie gar keine Entschädigung gewähren können, so bereiten Sie ihn eben zu dem Lebensüberdruß vor, der sich in Taten äußert, rote die, die wir erlebt haben." Als im Jahre 1849 in dem Vereinigten (preußischen) Landtage der Antrag auf Begnadigung für die Rebellen gestellt wurde trat Bismarck dagegen auf, und zwar nicht aus Unversohnltchkeit gegeu politische Gegner, sondern weil die Begnadigung ausschließlich ein Recht der Krone sei und nicht von einer Parlamentsmehrheit beschlossen werden dürfe, dies um so weniger, als sonst im Volke sich die Meinung verbreiten könnte, als ob das ganze Staatsrecht auf der Barrikade beruhe. Der Prinzipienstreit — wir zitteren nach Limans Bismarck-Denkwürdigkeiten —, der Europa m seinen Grundfesten erschütterte, lasse sich nicht vermitteln; die Prinzipien beruhen auf entgegengesetzten Grundlagen, die von Hause aus einander ausschließen. "Daö eine ziehe seine Rechtsquelle angeblich aus dem Volkswillen, in Wahrheit aber aus dem Faustrecht der Barrikaden. Das andere gründe sich auf einer von Gott eingesetzten Obrigkeit, einer Obrigkeit v on Gott es Gnaden, und suche seine Entwicklung in der organischen Anknüpfung an den verfassungsmäßig bestehenden Rechtszustand. Uber diese Prinzipien könne nicht durch Majorität entschieden werden. — Bismarck vertritt also hier den Gedanken, daß die Grundlage aller Herrschergewalt in Gott liege, wie z. B. der Völkerapostel Paulus schreibt: „Alle Gewalt kommt von Gott ... Wer sich der obrigkeitlichen Gewalt widersetzt, der widersetzt sich Gott." Auch die für andereStaaten vorbildlich gewordene vonBismarck inaugurierte soziale Gesetzgebung, die das Los der Arbeiter, der Bedrängten und Bedrückten zu erleichtern trachtet, ist ganz vom Geiste des praktischen Christentums diktiert. Bismarcks stolzes und zugleich demütiges Wort: „Wir Deuts che fürchten Gott, aber sonst nichts in dieser Welt!" ist zum Leitsprnch der Deutschen geworden. Aber wie viele sprechen es nicht nach und singen es mit stolzer Begeisterung, ohne auch nur eine Spur von Gottesglauben oder Gottesfurcht zu haben! Hiemit wären wir mit der Blumenlese, die wir aus Bismarcks Reden, Briefen re. bieten wollten, zu Ende. Das Christentum ist jetzt, wie der gläubige Protestant Hilty sagt, für den größeren Teil der gebildeten Christen — Katholiken wie Protestanten — eine Kirchen- und Schullehre, die man anhört, solange man muß, und von der sich ein gebildeter Geist sobald als möglich innerlich befreit, wenn er auch äußerlich noch glaubt, sich in einmal weltgeschichtlich gewordene Formen des sozialen Lebens einstigen zu lassen. Es gibt Heutzutage unter den Gebildeten nur zu viele, die es für unmännlich halten, sich überhaupt viel mit Religion zu befassen, die sich geradezu schämen, an einen Gott zu glauben, schämen, Religion zu haben. Wie klein, wie unbedeutend erscheinen nicht solche ungläubige „Gebildete" gegenüber dem Genie eines Bismarck, der sich seines Gottesglaubens nicht schämte, sondern ihn frei und offen bekannte! Es gilt gegenwärtig als geistreich und fortschrittlich, au Gott nicht zu glauben, das Christentum zu mißachten. Als ob es ein Beweis von Geist und Fortschritt wäre, die ewige Liebe und den stützenden Stab aus des Lebens Pilgerfahrt von sich zu weisen. c n « Wir Katholiken müssen es tief bedauern, daß Fürst Bismarck als überzeugter Protestant für das Wesen, den Wert und die Zukunft des Katholizismus so wenig Verständnis zeigte. Sein Ideal war da« protestantische Kaisertum; im Katholizismus sah er, um etit von ihm selbst einmal in der Aufregung gebrauchtes recht böses Wort zu zitieren, einen Götzendienst (!). In ähnlicher Weise glaubt man ja auch jetzt noch in manchen maßgebenden und hohen protestantischen Kreisen an einen bevorstehenden großen Sieg des Protestantismus über die katholische Kirche. Soll doch bei der Einwethung bet neuen (protestantischen) Domkit che in Berlin erst kürzlich von oberster Stelle in einem Privatgespräche mit dem Senior Doktor Behrmann n. a. die Äußerung gefallen sein, nicht irgendwelche Organisation sei es, wodurch der Protestantismus den Katholizismus besiegen werde, denn in der Organisation werde die katholische Kirche stets überlegen sein, aber an den Früchten werde man erkennen, wohin der Sieg sich neige; wenn Gott mit den Protestanten sei, so würden sie siegen, wenn auch nicht ln zwanzig oder in zweihundert Jahren, vielleicht aber in fünfhundert Jahren. — Gewiß ein starker Optimismus, wenn man die fortschreitende Zersetzung und Zerklüftung des Protestantismus sich vor Augen hält, der in seiner äußersten Linken den Glauben an Christus als Gottmenschen bereits längst über Bord geworfen hat! Richtiger dürfte Feldmarschall Graf Moltke in die Zukunft geblickt haben, der im Jahre 1857 den Ausspruch tat: „Die katholische Kirche hat ein Oberhaupt, es ist eine unanfechtbare höchste Autorität da, die alles entscheidet und alle Zweifel niederschlägt. Katholisch müssen wir doch alle einmal wieder werden." Das stolzeste Denkmal deutscher Baukunst ist der Kölner Dom. Zu seinem Ausbau haben alle Deutschen, nicht bloß die Katholiken Deutschlands, sondern auch die Protestanten beigesteuert. Vielleicht zeigt das im Sinnbilde schon jetzt an, was eine noch ferne Zukunst bringen wird: die wiedergewonnene religiöse Einheit des ganzen deutschen Volkes. _____ protestantisches. Anläßlich des am 9. Mai d. I. zum Hunderstenmale wiederkehrenden Todestages des großen deutschen Dichters Friedrich von Schiller hält der protestantische Pastor Burggraf In der Sankt Ansqariuskirche zu Bremen seit Neujahr „Schillerpredigteu , d. H. Kanzelvorträge beim sonn-, und feiertägigen Gottesdienste über Schiller und dessen literarische Erzeugnisse, also über einen profanen Schriftsteller, der als Dichter allerdings unsere Bewunderung verdient, „in dessen Wesen aber", wie der Pastor in seiner Predigtanzeige selbst zugibt, „die Religion als solche wenig zu Tage tritt". Daß viele lutherische Prediger ihre Predigt-Vorsprüche nicht mehr der heiligen Schrift oder den Werken der Kirchenväter entlehnen, sondern hiezu mit Vorliebe Zitate aus weltlichen Dichtern wählen, ist bekannt und wundert uns auch nicht bei dem Geiste, der unter den sogenannten „evangelischen" Pastoren herrscht. Daß aber ganze Vorträge über einen Dichter auf einer kirchlichen Kanzel gehalten und dessen weltliche Dichtungen beim Gottesdienste in Predigten behandelt werden, daß also an Heiliger Stätte nicht mehr Gottes Wort, sondern eitel Menschenwort verkündet wird, das ist jedenfalls etwas Neues. Darüber ärgern sich wenigstens jene unter den Protestanten, denen die Achtung vor dem Worte Gottes und vor der Würde ihrer Kirchen noch nicht abhanden gekommen ist. Die „Lutherische Rundschau" schreibt ganz entrüstet in ihrem Februarheft: „Freilich gibt es wohl heute viele Kanzeln in Deutschland, von denen der Teufel durch feine Werkzeuge predigt, aber so ungeniert treibt er wohl nirgends sein Wesen, als in Bremen, das mit Recht eilt kirchliches Sodom und Gomorrha genannt wird. Dort hält, wie durch alle Zeitungen bekannt geworden ist, ein sich Pastor nennender Mauu jetzt in der reformierten Sankt Ansgarinskirche Schillerreden von der Kanzel an den Sonntagen im Gottesdienst. Möchte es dem starken, eifrigen Gott gefallen, diesen Lästerer eher verstummen zu lassen, bevor er das heilige Sühnopfer Christi am Karfreitag durch Maria Stuart1 zu verhöhnen im stände ist." Das nämliche Blatt fordert bann die „Allgemeine Lutherische Konferenz" auf, „ihre Stimme zur Strafe und Buße gegen die Kirchen- und Staatsbehörden in Bremen zu erheben und im Namen des Evangelii Abstellung des Ärgernisses zu verlangen". Ob letzteres geschehen ist, wissen wir nicht, uns genügt zu wissen, daß auch protestantischerseits das Borgehen des Bremer Pastors als ein Ärgernis angesehen wird. Alle Achtung vor Schillers Musel Es fällt uns gewiß nicht im entferntesten ein, den Ruhm des großen Dichters irgendwie schmälern zu wollen. Als Dichter schätzen wir Schiller hoch, sehr hoch, er gehört zu unseren Lieblingsdichtern; aber in die Kirche gehört er nicht hinein! Kanzelvorträge über seine Gedichte und Dramen halten, heißt das Wort Gottes ans dem Heiligtum verdrängen und profane Abhandlungen an dessen Stelle setzen, und das ist ein Ärgernis für das Volk, eine Entweihung der KircheIm Doch das Schlimmste wäre das noch nicht; es geschieht noch viel Ärgeres in den protestantischen Bethäusern. In Bernau (Proviftz Brandenburg) wurde seinerzeit die Wahl für den preußischen Landtag in der protestantischen Kirche abgehalten. Die Szenen, die sich dabei abspielten, werden von Pastor Kottmeier, dem protestantischen Strafhausgeistlicheu in Plözenfee, im „Reichsboten" folgendermaßen geschildert: „Einen widerwärtigen Eindruck habe ich von der Wahl in Bernau mit nach Haufe genommen. Schon der Umstand, daß eine alte, ehrwürdige Kirche als Wahllokal bienen muß, wird manchem unsympathisch gewesen sein. Das Stoßen und Drängeln, das Anfbehalteu des Hutes, das Verzehren von Frühstück und Vesper, das Erklettern von Bänken, Tischen usw., die ungenierte Unterhaltung über gleichgültige Dinge: das alles und Ähnliches mehr kamt man sich bei solch einer Gelegenheit allenfalls noch gefallen lassen, wenn es auch eigentlich nicht in eine Kirche hineingehört. Aber widerwärtig war das Benehmen von Mitgliedern einer Partei, welche Religion für Privatfache erklärt. Je später es wurde, je mehr jene Leute dem Alkohol zusprachen, umso ungenierter wurde ihr Auftreten, untfo frivoler ihr Reden und Handeln. Hier prostete ein junger Mensch von der Kanzel herab mit der Schnapsflafche, und mit Gejohle wurde dieser „Witz" quittiert; dort wankte ein Betrunkener zum Altar und zündete unverdrossen die großen Kerzen an, wie oft sie auch von anderen wieder ausgelöscht wurden; dort am Altar hatte sich eine Schar ebenfalls junger Leute zu einem „Rauchverein" zu- 1 Der Pastor hat nämlich zum Gegenstände seiner Karfreitagspredigt Schillers Trauerspiel „Maria Stuart" gewählt. fammengetan, es wurde tapfer dem Schnaps zugesprochen, die Unterhaltung läßt sich nicht wiedergeben. Jetzt hatten sechs Mann die Kanzel erklommen, und während einer von ihnen einen Prediger nachzuäffen suchte und die Hände wie zum Segen erhob, amüsierten sich die anderen darüber; einer hatte sogar eine brennende Zigarre dabei im Munde. Der Herr stellvertretende Wahlkommissär wurde aus diesen Ärgernis erregenden Unfug aufmerksam gemacht, und auf fein mehrmaliges Bitten wurde die Kanzel widerwillig geräumt. Doch schon nach kurzer Zeit betrat sie wiederum ein junger Mensch, um von dort ans mit einer brennenden Stallaterne, die er bei sich führte, seinen Parteigenossen gewisse Zeichen zu geben. Diese Zeichen wurden auch verstanden, und der ganze Schwarm zog lachend, rauchend, lärmend hinter dem Laternenträger her zum Altarraum, woselbst die Genossen Posto faßten, um geschlossen den Ausfall der Wahl abzuwarten." Ist das möglich? so wird vielleicht mancher Leser hier ansrufen. Bei uns Katholiken ist eine solche Schändung der Kirchen nachgerade unmöglich; denn wir sind von der Heiligkeit unserer Gotteshäuser zu sehr durchdrungen. Es ist eben ein gewaltiger Unterschied zwischen den katholischen und protestantischen Kirchen. In den katholischen Kirchen ist der menschgewordene Gott wahrhaft, wirklich und wesentlich gegenwärtig vermöge der heiligen Messe, die dort zelebriert, nitd vermöge des allerheiligsten Altarssakramentes, das dort aufbewahrt wird. Die katholischen Kirchen sind also wahre Gotteshäuser. Nicht so die protestantischen Kirchen. Die Protestanten haben kein Meßopfer und kein Altarssakrament. Sie können es auch nicht haben, weil ihre Pastoren keine Priester, sondern gewöhnliche Menschen ohne Priesterweihe und daher auch ohne priesterliche Gewalt sind, welche weder Sakramente spenden noch das heilige Meßopfer darbringen können. Wo es aber kein Meßopfer und kein Altarssakrament gibt, dort gibt es auch keine sakramentale Gegenwart des göttlichen Erlösers und darum sind die protestantischen Kirchen nicht Gotteshäuser im eigentlichen Sinne, sondern bloß Bethäuser. Dieser Umstand mag das Benehmen der Protestanten in ihren Kirchen, wie das oben erwähnte, wohl erklären, aber nicht entschuldigen. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Ernennungen.) Herr Gerichtsauskultant Dr. Walter Knapp, Sohn des verstorbenen Herrn Gymnasialdirektors Benedikt Knapp, ist zum k. k. Gerichtsadjunkten in Rattenberg (Tirol) ernannt worden. — Das Präsidium der k. k. Finanzdirektion für Kram hat den Finanzwachkommissär Herrn S. Mersol in Gottschee zum Finanzwach-Oberkommissär zweiter Klasse ernannt. — (Studentenheim.) Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg hat für das Deutsche Studentenheim in Gottschee in hochherziger Weise den Betrag von 5000 Kronen gespendet. Heil unserem deutschen Herzog! — (Herr Hofrat Dr. Ritter von Regnard) feiert am 7. April feinen 96. Geburtstag. Es gereicht uns zur besonderen Ehre, dem hochverdienten Patrioten und warmen Freunde seiner deutschen Heimat Gottschee ans vollem Herzen unseren innigsten Glückwunsch auszusprechen. Der Herr Hosrat hat sich insbesondere als edelsinniger Wohltäter und Gönner unserer studierenden Jugend bestens verdient gemacht; der hiesige Studentenunterstützungsverein, die Studentenküche und das Deutsche Studentenheim zählen den allverehrten Herrn Hofrat zu ihrem hervorragendsten Förderer. Möge es dem gefeierten Jubilanten gegönnt sein, in voller Rüstigkeit und Gesundheit noch einen recht langen schönen Lebensabend zu sehen zu seiner eigenen Freude und zum Wohle seiner Mitmenschen! — (Feuer im Schachen.) Hutweidefeuer find bei uns im Frühjahre bekanntlich keine seltene Erscheinung; mitunter werden sie sogar absichtlich hervorgerufen, um das Gestrüpp in den verschiedenen Schachen und Tratten niederzubrennen uud den Graswuchs zu fördern. So ein Hutweidefeuer bemerkten wir z. B. schon Interni die ediger teden Egarte, vurde :b auf niunt. ensch, ei sich llcheit lenb, aum, [ ber, ncher buttg igfeit t ge-ifcheti Gott ligen tars-rcheit :chen. nent. ester, auch mbeit fein feine sind inite, t ber iirett, Dr. ktors ber g liref« cšot mnt. Au-: in Heil ant ereit uner jften bere jenb cein, beit :rer. stig- jettb Nit- im :beit oer- :as- hon am Abende des 30. März int ©chalfenborfer Schachen. Am Nachmittage des 31. Marz wurde die Stadt selbst durch Feuerlarm alarmiert; es brannte im städtischen Schachen. Der Branv mag durch einen Zufall — weggeworfenes Zündhölzchen oder dergl. entstanden sein. Das Bodenfeuer verbrannte über eine Anzahl von Jochen hin daö Gras und Gestrüpp, richtete leider aber auch in den jungen Fichtenpflanznngen einigen Schaden an. Den Bernm Hungen der Feuerwehr und der hiezu aufgebotenen Leute gelang es bis gegen halb 6 Uhr abends des Feuers Herr zu werden. ' _ (Die kanonische Visitation und Firmung) un Gottscheer Dekanate findet in diesem Jahre m folgenden ^surren statt: in Ossiunitz am 2. Juli, in Fara am 3. Jitlt, lmBan; am 4 Juli, in Morobitz am 5. Juli, tu Gottenitz am 6. ^ult unb in Rieg am 7. Juli. Die Visitation ber übrigen Psarren ist auf cm Saht- Achobern worden^ ^ ^,^lge andauernder Krankheit des finrfimürbiaen Herrn f. k. Religionsprofessors I. Komljanec hat auch PffÄ der hochwürdige Herr Dechant Erker den Religionsunterricht am hiesigen Gymnaftum übernommen. Den Unterricht in der slovenischen Sprache besorgen die Herren Stadt- kaplane Karl Groß unb Josef Sogar ■ (Deutscher Gesangsvereln.) Dienstag, den 28. würrz, sond im Saale des Hotels „Stadt Triest" die konstituierende Versammlung des neu gegründeten „Gottscheer deutschen Gesangs-Vereines" statt. An ber Versammlung nahmen gegen vierzig Pen-sonen teil In den Bereinsausschnß wurden folgende Herren g -wählt- Josef Bartelme, Obmann; Florian Tomitsch, Obmann« ftetoertreter; Friedrich Kaucky, Chormeister; ^osef Fischer, Chormeisterftellvertreter; Hans Arko, Schinftjilhrer; ^ranz ©che-f Aorf Raßlmeifter: I. Zwetko, Archivar. Der JahreSimtglteö»* beitrag wurde für ausübende Mitglieder (Sänger) auf zwei Krotteu, für unterstützende auf vier Kronen festgesetzt. Es wurde beschlossen, hast allwöchentlich je eine Gesangs- unb eine streich orchesterprob stattfinden sollen Unser Salon-Streichorchester erfreute die Gesellschaft durch die gelungene und beifälligst aufgenoinutene Darbietung mehrerer Musikstücke. Wir wünschen dem jungen Vereine bestes — (Hauptversammlung des Gottscheer Turnvereines.) Sonntag am 2 April um 8 Uhr abends hielt un Saale des Hotels Post der Gottscheer Turnverein seine ordentliche Hauptversammürng unter starker Beteiligung seiner Mitglieder ab. Sprechwart ^osef Bartelme begrüßte die Erschienenen, worauf die Berichte des Turnrates des Säckelwartes und des Turnwartes fü gten, die alle aenehmigt'wnrden. Bor ber Vornahme der Wahlen erklärte Sprechwart Josef Bartelme mit Bestimmtheit, eine Wiederwahl aitu verschiedenen Gründen nicht mehr annehmen zu können, und ersuchte, von seiner Wiederwahl als Sprechwart abzusehen. Her H Arko dankte hierauf dem um den Turnverein sehr verdienten tretenden Sprechwarte für seine bisherige Tätigkeit, dem allseitig zu-»ES wurde Die nun folgende Wahl hatte nachstehendes Ergebnis: csfrr Dierartt Alois König; Schriftwarte die Herren ^zosef Paultcef und Franz Rom; Säckelwart Herr Adolf Krau.sp Säckelwartstellvertreter Herr Adolf Fornbacher; Tnrnwart Herr ^osef Mutieret., Turmvartstelloertreter Herr Josef Zweite; Kneipwart Herr es Bartelme Zn Rechnungsprüfern wurden die Herren Daniel Ranzinger und Franz Starke! wiedergewählt. _ (Die feierliche Dekorierung) des aus Obers krill gebürtigen in Zirknitz stationierten Gendarmerie-Postenführers Johann Hutter' der von Seiner Majestät dem Kaiser snrdie Rettung uveier Menschenleben bei einer Feuersbrunst mit dem silbernen Verdienstkreuze ausgezeichnet worden ist, fand, wie die „Laibacher Zeitung berichtet, am 25. März in Zirknitz statt Um halb 9 Uhr vormittags wurde der Postenführer Hutter von seinen Kameraden, etwa 60 Gendarmen, den Feuerwehren von Zwkmtz und Nieder* dort erstere mit Fahne, abgeholt und bis zur Pfarrkirche geleitet. Dort wurde vom Herrn Dechanten Kunstelj eine heilige Messe zelebriert, woraus die eigentliche Dekorierung unter der uralten Marktlinde stattfand. Der Gendarmerie-Abteilungskommandant, Herr Rittmeister Oswald Kostender, heftete nach einer Ansprache dem Gefeierten das Verdienstfreuz an die Brust und forderte etc Anwesenden auf, ein dreifaches Hoch und Živio auf den Kaiser auszubringen. Nach einigen Dankesworten des Dekorierten mit der Bitte, seinen Dank an die Stufen des Allerhöchsten ethrones gelangen zu lassen, beglückwünschte der Bezirkshanptmann von Loitsch, Herr Johann Kremensek, den Gefeierten und das ganze Gen-darmeriekorps mit der Bitte und Aufforderung, all ihr Wissen und Können dem Allerhöchsten Dienste zu weihen und hiebet an dem Grundsätze festzuhalten, daß der Gendarm nicht nur der Hüter des Gesetzes, sondern auch der Berater des Volkes sein muß. Zur Feier waren erschienen die Herren: f. k. Bezirksrichter Persehe mit den Beamten des k. k. Bezirksgerichtes, der Bürgermeister Franz Šerfo mit einigen Mitgliedern der Gemeindevertretung, die ©teuer* amtsbeamten, der Oberlehrer Šest mit dem Sehrpersonal und den Schulkindern, Finanzwachkommissär Skubie und der Feuerwehr* kommandant Petrič aus Adelsberg, die Finanzwachabteilung und eine große Menge der Bevölkerung aus dem Zirkmtzer Tale. Um 12 Uhr mittags fand im Gasthause de Schiava ein Festessen statt, woran außer dem Gefeierten und seinen Kameraden sowie den oberwähnten Honoratioren Herr Pfarrfaplan Lavrenčič, Herr Gendarmerie-Leutnant Po uh, die Herren Postmeister Zagorjan und Sah u.a., im ganzen über hundert Personen, teilnahmen Den Kaisertoast sprach Herr Bezirkshanptmann Itremense! und hierauf wurde von den Anwesenden die Kaiserhymne gesungen. Nach dem offiziellen Teile entspann sich eine gemütliche Unterhaltung, bet der die sangeskundigen Gendarmen manch schönes Lied zum Besten gaben und hiedurch den Beweis lieferten, daß ste nicht mir ihrem schweren Dienste gerecht zu sein verstehen, sondern nach Tunlichkeit auch den Gesang pflegen. Es war eine hübsche Feier, dazu von einem wunderschönen Wetter begünstigt. Hiebe, ist d,e gute Kameradschaft der Gendarmerie-Mannschaft lobend hervorzuheben, die den weiten Weg — sie waren fast aus allen Bezirken Krams gekommen — nicht scheute, um ihren Kameraden zu ehren. (Lehrer-Fortbildungskurse.) Über den vom kraini- schen Landesschulrate gestellten Antrag hat das Unterrichtsministerium ungeordnet, daß an der kunstgewerblichen Fachschule m Laibach in der Zeit vom Anfang April bis Ende Jum d. ^ ent Fortbildungskurs im Freihandzeichnen für alle jene abgehaIten werde welche als Lehrer an gewerblichen Fortbildungsschulen wirken Zur Bestreitung der Kosten dieses Kurses, namentlich zur Anschaffung der Mal- und Zeichenrequisiten, hat das Unterrichtsministerium einen entsprechenden Beitrag bewilligt. ^n ähnlicher Weise wird auch in Gottschee, und zwar m den Hauptferien, ein Lehrer-Fortbildungskurs (Zeichenkurs) m der Dauer von drei Wochen an der hiesigen k. k. Fachschule abgeha ten werden (Sparkasse der Stadt Gottschee.) Ausweis für den Monat März 1905. Einlagen: Eingelegt wurden im Monate ms,., 1905 149.341 K 10 h und behoben 83.064 K 27 n, wonach sich der ©nlagenstand um 64.276 K 83h erhöhte Der Einlaaenstand beträgt somit mit Ende Februar 190ö 4,894.983 K 35 h. Hypothekardarlehen: Im Monate März 190o wurden verausgabt 85.700 K, rückgezahlt hingegen 2670 K 04 h, somit ein Zuwachs von 83.029 K 96 h. Der Hypothekenstand betragt somit mit Ende März 1905 3,634.903 K 16 h. % (V. Allgemeiner österreichischer Katholikentag.) Vom 11 bis 15. November l. I. findet in Wien ein allgemeiner österreichischer Katholikentag statt, zu dem getroffen werden. Nach dem, was bisher darüber bekannt dar; auf große Beteiligung gerechnet werben.,, Es ist ja auch hoch an der Zeit daß sich Katholiken aus ganz Österreich zusammenfinden, um gemeinsam über Mittel und Wege zur Erhaltung, Kräftigung, Ausbreitung und Verteidigung des katholischen Gedankens zu beraten. Nur Einigkeit macht stark. Mögen sich auch alle glaubenslosen Elemente verschworen haben, Kirche und Schule zu entfremden, ne Ehe ihres sakramentalen Charakters zu entkleiden, mit einem Worte, um die Gesellschaft zu entchristlichen, es wird ihnen nie gelingen, sobald und solange sich Österreichs Katholiken eins fühlen. Daß darum der Katholikentag Besucher aus allen Teilen unseres Vaterlandes und aus allen Ständen aufzuweisen hätte, ist höchst wünschenswert und freuen tät's den „Boten", wenn er seinerzeit auch von Teilnehmern aus Gottschee Berichten könnte. Die allgemeine Ordnung am Katholikentage wird folgende fein: Samstag, den 11. November, findet die konstituierende Festversammluug mit anschließendem Begrüßungsabend statt. Sonntag, den 12., vormittags wird im Sankt Stephansdome feierlicher Gottesdienst abgehalten; Sonntag Vor-und Nachmittag sind beschlußfassende Verhandlungen, die speziell den Schul- und Arbeiterfragen gewidmet sind. Sonntag Abend dürfte ein Reichsverbandstag, bezw. Kommers stattfinden. Montag und Dienstag (13. und 14. November) sind Vor- und Nachmittag beschlußfassende Verhandlungen, abends je eine große Festversammlung. Mittwoch, den 15. November, finden noch Reichskonferenzen einzelner Verbände, nachmittags und abends die zwei großen Festverfamm-lungeu des Katholischen Schnlvereines statt. Ein geselliger Abend beschließt am 15. November die Reihe der Veranstaltungen des allgemeinen Katholikentages. Bei diesem Katholikentage werden keine gleichzeitig stattfindenden Sektionsberatungen sein, sondern die einzelnen Referate reihen sich so aneinander, daß jeder Teilnehmer sich an allen Beratungen wird beteiligen können. — (Märkte in Kretin vom 5. bis 19. April.) Am 8. April in Naffenfuß; am 10. in Sagor (Jnnerkrain), St. Helena, Gereut (Bezirk Loitsch), Zdenskavas bei Gutenfeld und Landstraß; um 11. in St. Martin bei Sittai und Senosetsch; am 12. in Franzdorf und Skarutfchna und St. Kantian in Unterkrain; am 12. in St. Bartelmä: am 14. in Presser und Zirklach; am 17. in Hasenbach bei Gurtfeit), Grachovo, Dobrova, Slap und Weichselburg; am 18. in Rudolfswert und Tfchernembl; am 19. in Jdria. UchermoschmH. (Verschiedenes.) Der Bau der hiesigen neuen Volksschule hat nun mit der Grundaushebung begonnen Herr Johann Matzelle aus Neutabor hat denselben von feinem Neffen, Herrn Julius Matzelle aus Gradetz, übernommen. Baumeister ist Herr Baldaffini aus Möttling. Bis August 1906 foll der Neubau fertig gestellt werden. — Während in Semitfch die Arbeiten in den Weingärten ziemlich beendet sind und bei uns fleißig geackert wird, stecken unsere „Waldner" noch stark im Winter. Der Schnee ist in Stalldorf, Ribnig usw. noch ziemlich hoch. — Die hiesige Ortsgruppe des Deutschen Schnlvereines hat ihre Jahres-Haupt-versammlung abgehalten. Eine bei dieser Gelegenheit vorgenommene Sammlung ergab den Betrag von 25 Kronen, die dem Vereine als Jubiläusgabe zugeführt wurden. Witterdorf. (Ein böser Monat) war der heurige März, da einschließlich von zwei Totgeburten 13 Sterbefälle verkamen. Das höchste Alter hat unter den Verstorbenen Josef Widmet von Wmdifchdorf, Mühljosche genannt, erreicht; dieser wäre am 6. April schon ins 90. Lebensjahr eingetreten. In Kostern ist am 22. März Matthäus König, ein rechtschaffener und biederer Charakter, gestorben und eben da ereigneten sich einige Tage darauf zwei weitere Sterbefälle, indem dem Besitzer Franz Skibar innerhalb zweier Tage feine beiden Kinder Franz und das vierjährige Töchterchen Marie, ein äußerst gewecktes Kind, durch Lungenentzündung dahingerafft wurden. Der Schmerz der nun kinderlosen Eltern um die lieben Kleinen ist begreiflich. , Wmdifchdorf. (Altbürgermeister Perz f.) Am 2. d. M. ist hier nach dreimonatlichem Krankenlager der Grundbesitzer und Gastwirt Herr Josef Perz verschieden; ein Herzleiden führte den Tod herbei. Die Gemeinde Mitterdorf verliert an ihm einen Mann, der durch 21 Jahre als Gemeindevorsteher an ihrer Spitze stand und dessen Name auch über die Gemeinde hinaus : guten Klang hatte. Von den Vorstehern der Gottscheer Landgemeinden dürste der Verstorbene, nachdem Hausnamen gewöhnlich „Franke" geheißen, neben den Namen Eisenzopf, Latiner, am weitesten bekannt geworden sein. Als Gastwirt verschaffte er dem Haufe ausgezeichneten Ruf und war der Besuch desselben besonders zur Zeit, als der Dahingeschiedene noch schwunghaften Holzhandel betrieb, fo stark, daß ihn keine andere Wirtschaft in der Gegend erreichte. Viele Jahre versah Perz auch die Stelle eines Ortsschuliuspektors. Die große Beteiligung am Leichenbegängnisse zeugte von der allgemeinen Achtung, die der Verstorbene genoß. Er ruhe in Frieden! — Erwähnt sei noch, daß der Besitz nunmehr auf den jüngsten Sohn Franz übergegangen ist; möge es ihm gelingen den guten Ruf des väterlichen Hanfes Zu erhalten. Von den übrigen Kindern, bezw. Stiefkindern des Verewigten ist eine Tochter in Kroatien verheiratet, ein Sohn ist in Amerika, ein zweiter Inspektor einer Gassabrik in Mecklenburg; der vom Vaterhause am weitesten entfernte Sohn ist der Doktor Met), und Prior Ansgar im Spitale der Barmherzigen Brüder in Tantur Bei Jerusalem. flieg. (Jagdglück.) Der Frühling ist nunmehr mit all seiner Pracht ins Land gezogen; ein reges SeBen Beginnt in der freien Natur. Was Wunder, daß es auch dem Meister Petz nimmer in ^ seiner dumpfen Höhle gefiel. Er trottete ans den fchneeigen Wäldern heraus ^ auf die lichten Hutweiden von Moos. Eines Sonntags Nachmittag ging er spazieren, um nachzusehen, wie es mit den Ameisen, Hummeln u. bergt, stehe; allein es wäre zu schön gewesen, es hält' nicht sollen sein! beim es kam ihm ber Jäger in der Person des Herrn Peter Loser aus Trieft entgegen, der ihn mit einer gut angebrachten Kugel zur Strecke brachte; drei Ehrenschüffe folgten noch dem tödlichen Schüsse. Der Bär dürfte ungefähr drei bis vier Jahre alt fein und wiegt, da er nach der Überwinterung sehr mager, nur 96 Kilogramm. Seine Länge Beträgt 168 cm, seine Höhe 98 cm. Heil dem mutigen Weidmann! Suchen. (Landwirtschaftlicher Vortrag.) Am 19. März l. I. wurde im hiesigen Volksschulgebände vom hiesigen Revierförster Herrn Hans Künzl neuerdings ein Vortrag abgehalten, und zwar diesmal „Das Landesgesetz über die Vertilgung der Kleeseide". Der äußerst gelungene Vortrag, welcher von großer Fachkenntnis zeugte, wurde von den zahlreich erschienenen Zuhörern mit großem Beifalle ausgenommen. Hatte doch bieses Unkraut im Vorjahre recht erheblichen Schaden gemacht. (Gemeindefitznng.) In der Gemeindeausschußsitzung vom 28. März wurde die Errichtung eines neuen Gasthauses ab-gelehnt, da Suchen von den schon existierenden Schänken ohnedies genügend mit Branntwein versorgt wirb. — Unter anderem wurde auch einstimmig beschlossen, an der Kirche, am Pfarrhof und an den Wirtschaftsgebäuden keine Reparatur vorzunehmen, wenn nicht auch die Gemeinde Obergras gezwungen wird, ihr Schärflein beizutragen. Die Reparaturen, welche sich auf etwa 15.000 K belaufen werden, müßten nur von den Ortschaften Suchen, Merleinsraut und Gehack gedeckt werden. Die drei genannten Ortschaften werden den Rekursweg ergreifen, da sie das erstemal bereits abschlägig beschießen worden. — (Spende.) Von der hochwürdigen Geistlichkeit in Gottschee wurde der hiesigen Schulleitung 100 Stück sehr schöner deutscher Gebetbücher gespendet, welche unter die hiesige deutsche Schuljugend verteilt wurden. Die Schulleitung spricht im Namen der Beteilten Schuljugend den herzlichsten Dank aus. I. Tscherue, Schulleiter. Graz. (Ein merkwürdiger Zufall.) In einem Hörsaale der hiesigen Universität hat am 25. v. M. ein gewisser, aus Hannover Bestellter Weigt einen Vortrag über bie Zweckmäßigkeit und Vorteilhastigkeit der von den Freimaurern so sehr befürworteten Feuerbestattung der Toten gehalten. Das „Grazer Tagblatt", das alles gutheißt und verteidigt, was gegen kirchliche Gebräuche gerichtet ist, hat selbstverständlich auch diese geplante Neuerung' in Schutz genommen und sowohl vor als auch nach dem erwähnten Vortrage ganze Artikel zu Gunsten der Feuerbestattung gebracht. Ganz besonders geschah dies in Nr. 87 vom 28. März, wo es an Zwei Stellen warm für bie Feuerbestattung eintritt. itnb siehe da! Der Zufall wollte, baß bas „TagBlatt" in ber nämlichen Nummer, auf ber nämlichen Seite, gleich in ber nächsten Spalte, von einem geohrfeigten KnaBen zu Berichten weiß, ber angeblich an ben Folgen dieser Züchtigung gestorben ist und dessen Exhumierung die Staats- ledene mbere , auch 3 am e der d daß ragen auf es Verist in bürg; wktor er in t all t der inner eigen fines-s mit n ge-t der : mit hiiise efähr rung cm, Närz irster zwar ibe". ltnis ißem recht zung ab- dies itrbe den rach gen. den, hack weg )en. chee eher enb [ten ter. :ale an- mb ten )as ge- rn ten ht. an )al er, em ;en ts- amvaltschaft angeordnet hat, um die Art der Verletzung durch eine Gerichtskommisstou feststellen zu können. Wir fragen nun, rote wäre wohl diese Feststellung möglich gewesen in dem Falle, wenn der arme Knabe feuerbestattet, d. H. verbrannt worden wäre? Wien. (Katholischer Schul verein.) Der unter dem Protektorate des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand stehende Katholische Schulverein" hielt am 26. März ferne General- und Festversammlung ab. Bon drei Erzherzogen, drei Erzherzoginnen, der Gemahlin des Erzherzogs August von Sachsen Kvbnrg Giulia. nora erkrankten Ministerpräsidenten Baron Gautsch und mehreren Ministern sowie von dem aus Urlaub in Abbazia weilenden Bürgermeister Dr. Karl Lueger waren Begrüßungs-Drahtungen eingelaufen. Der Papst übermittelte durch die Nuntiatur fernen apostolischen Segen. Die Bischöfe von Linz und St. Polten sandten Begrüßungsschreiben. Der Vorsitzende Dr. Porzer erwähnte die mederösterreichischen Schulgesetze, die trotz der gegnerischen Hetze die kaiserliche Sanktion erhalten haben, kennzeichnete kurz die Tendenzen des neuen Agitationsvereines „Freie Schule , welcher da» Wort „Freiheit" gröblich mißbrauche und widerlegte den von diesem gegen den „Katholischen Schnlvetem erhobenen -oorwurf daß dieser die Lehrerbildung herabdrücke, durch den Hinweis auf die vielen vom „Katholischen Schulverein" bisher errichteten Lehrerbildungsanstalten. Es sprachen auch der Landeshauptmanu von Vorarlberg, Rhomberg, Prinz Liechtenstein und P. Bmßl. Sämtliche Reden rissen das massenhaft versammelte Publikum zur Begeisterung hin, die Gewähr gibt, daß es , den Gegnern nicht gelingen werde, die.Schule zu entchristlichen. (Ehrung.) Unser Bürgermeister Herr Alois Richter wurde Anläßlich der Vollendung und Einweihung des Kaiser Franz Josef-Jubiläums-Waiseuhauses durch ein kaiserliches Anerkennungsschreiben ausgezeichnet. Allerlei. So wirb gcfogt’tt. Die „Grazer Tagespost mußte in ihrem Abendblatte am 30. März folgende Berichtigung aufnehmen: „Als Vertreter des- hoch würdigen Herrn Fürstbischofs Dr. ^egltc tn Laibach ersuche - ich Sie, mit Bezug auf Ihre Notiz „Der Klerikalismus am Werke", welche Sie in Ihrem Abendblatte vom 27. d. M. veröffentlicht haben, nachstehender Berichtigung Raum zu geben. Es ist unwahr, daß der hochwürdige Herr Fürstbischof das Anhören wissenschaftlicher Vorträge als für das Seelenheil höchst gefährlich erklärt und dasselbe den Gläubigen als Todsunde untersagt hat. Wahr ist es vielmehr, daß sich der hochwurdige Herr Fürstbischof dagegen wendete, daß in öffentlichen Vorträgen unerwiesene Hypothesen als erwiesene wissenschaftliche Wahrheiten dargestellt werden und dadurch das Publikum getauscht wird. Hochachtungsvoll Dr. Ivan S ch ust e r s ch i tz. Laibach, 29. Marz 190ü. Eine aufs Wort gleichlautende Verleumdung des genannten Kirchen-fürsten brachte auch das „Grazer Tagblatt" vom 27. März unter der Spitzmarke „Fürstbischof Jeglič gegen die Wissenschaft Wir find nun neugierig, ob das „Tagblatt ffff viel Ehrgefühl un Wahrheitsliebe haben wird, um gleichfalls seine falschen Angaben 5U k ein' JlM als Lebensretter. Der allgemein hochverehrte Abt von Geras (Niederösterreich) Adrian Lambert Zack»hörte unlängst in der Nähe des Klosterteiches schwache Hilferufe. Naher kommend, gewahrte der Abt ein Kind, das durch das Eis des Teiches durch-gebrochen war und sich mit den Händen am Rande des Elses festzuhalten suchte. Abt Adrian, der sofort erkannte, daß es chm immoglich wäre, auf der dünnen Eiskruste gehend, bis zur Unfallsstelle vor-zudringeu, legte sich rasch entschlossen auf die Eisdecke und schob sich soweit vorwärts, bis es ihm gelang, eine eben wieder au» dem Wasser tauchende Hand des nahezu bewußtlosen Mädchens zu erfassen und dieses sodann emporzuziehen und glücklich> ans Ufer jnfragen. Durch diese mutige Tat hat der Abt seine allbekannte echt christliche Nächstenliebe aufs neue betätigt. Bei einmaliger Einschaltung kostet ine mergefpaltene Aleindrxckzeile oder deren Saum fB ^cUev bet met)rmaltger Einschaltung 12 Heller. 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