(Franko pauschaliert.) Nummer 20 Donnustaq den 10. März 1921 3. [46.] Jahrgang 'ii ■ ------ * - Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. -------------- Gchristleitvng unb Verwaltung: Preieinvva ulica Nr. S. Telephon 21. — Ankündigungen werden in der ^enoaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen. vezugSpreise: Für da» Inland vierteljährig K 84.—, halbjährig K 48.—. ganzjährig K . gfir da« Suöland entlprechende Srüöhung. — Einzelne Nummern I Krone. Zur Auhtiiplilttik. Die Behandlungen der Regierungsparteien mit den Muselmanen und den Landarbeit»», die auf den Eintritt dieser Gruppen in die Regierung und die Schaffung eines starken RegierungSblockeS abzielen, haben lisch zu keinem Ergebnisse geführt. Die Zeitungen aller Parteirichtungen sind interessierte Zuschauer bei diesem Liebelwerben und wenden außenpolitisch?» Fragen nur ein sehr mittelmSßige» Interesse zu. Die angekündigte Wirtschasiskonfcrenz der Nachfolgestaaten in Portorost bezw., wie ei neuer-ding» heißt in Rom »der Brioni, hat trotz ihrer Wichtigkeit eine» schwachen Widerhall in »er Presse Gesunden. Lebhastne Teilnahme erweckt dagegen die Nachricht von dem Abschluß der frayzösisch polnischen Militärkonventlon und de» polnisch-rumänischen LüudnisseS. Die Erörterungen darüber sin» deshalb von Bedeutung weil sich in ihnen das Verhältnis der Politik der kleinen Entente ju jener der großen Mutter ziemlich deutlich abhebt. Wenn dabei von der Feststellung ausgegangen wird, daß die neuen slawischen Staaten dem Imperialismus in jeder Form abgeneigt find, so wirb da« für unseren Staat zutreffen, der in seinem lang-sam fortschreitenden Konsolidierungöprozesse nicht ander« kann, als sich in den deuilichen Gegensatz zu den großen Siegerstaaten zu begeben. Man habe — lauten die Erklärungen der Presse — jede Teilnahme an einem bewaffneten Einschreiten gegen Ruß-land abgelehnt, nicht bloß um den Bruderkrieg mit einer stammverwandten Ration zu vermeiden, sondern auch um sich außerhalb der Arena imperialistischer Politik zu halten. Dieser Grundsatz muß« ausrecht erhalten bleiben, wenn auch infolgedessen Rumänien dir kleinen Entente nicht voll beitreie» wollte. Auch Italien habe mit seinem versuche, die kleine Entente durch seinen Beitritt und unter seiner Hegemonie in weitgehende politisch« Aktionen zu verwickeln, an dem Widerstände Jugoslawiens und der Tschechoslowakei scheitern müssen, umsomehr als die südslawische Bevölkerung wegen der Bedrückung ihrer Konnationalen im apennwischen Königreiche für oa« Bündnis »on Rapallo nur sehr wenig Begeisterung aufbringen könne. Frankreich, daß seit langem den Sturz der russischen Räterepublik vorbereitet und daduich die Erfahr eineS Zusammengehens Rußland» mit Deutschland abzuwinden versuch! — als ob die natürliche Anlehnung dieser beiden großen Reiche von einer zufälligen Regierung«art abh>nge — fei »on Anfang an mit allen Mitteln bestrebt gewesen, die Staaten Mitteleuropas zu einem mächiigen Blocke svwohl gegen Rußland «l» gegen Deutschland zu-sammenzuschweißen. DaS erste Experiment wit Rumänien ist miß-lungen. Das zweite, die kleine Entente durch den getreuen Vasallenstaat Polen zu vergrößern und gefügiger zumachen, auch. RichlS ist also natürl cher, als daß nun Rumänien und Polen unter der über-hängenden istlichen Gefahr einerseits und anderseits, um da> Gleichgewicht herzustellen, Fühlung suchte» und fände«. Die Haltung deS Königreiche» SHS gegen Rußland kann nicht die der Polen uud Rumänen sein, die beide aus Kosten de» russischen Riesen groß geworden sind und heute oder morgen die Geschenke der „Verbündeten" Rußlands zu verantworten haben werden. Auch Frankreich wird schließlich zu dieser Einsicht gelangen. Vorläufig ist der französische Gesandte in Beograd, Fontency, abberufen worden, um durch einen „ersahreneren" Diplomaten ersetzt zu werden, der gewesene Oberbefehlshaber der Orientarmre General Franchet d'Espery ist da gewesen, Mar-schall Foch hat sich angekündigt: Die erlauchten Namen der letzteren sind äußerlich zwar schmeichel-hast» Komplimente, werden aber kaum imstande sein, eine Aenderung der südslawischen Außenpolitik zu bewirken. Die führende Beograder Presse erklärt, das «i:«'and sei falsch unlerrichiet, wenn e» glaube, daß England und Frankreich den Balkan unter sich ausgeteilt hüllen, so daß Rumänien und Griechenland zur englischen, Jugoslawien und Bulgarien zur franzö-fischen Jnierefsensphäi« gehmti«. Man halte zur Entente, weil man in ihrer Krastanhäusung noch immer die sicherste Gewähr für den Frieden erblicke, allein man werde sich nie zum willenlosen Werkzeug deS anglo-französischen Imperialismus erniedrigen lassen. Die amtliche Politik unsere» Königreiche» ist sichtlich bemüht, bei der Festlegung der außenpoli-tischen Richtlinien der öffentlichen Meinung Rech-nung zu tragen. Diese» Bemühen ist freilich, wie die Richtgenehmigung de» mit Deutschland abge-schlössen» Handelsabkommens beweist, nicht immer vom gewünschten Erfolge begleitet gewesen. Immer-hin kann man mit einer gewissen Berechtigung den Lenkern unseres Staate» vertrauet», daß sie gewillt sind, den außenpolitischen Kur» sich nicht von Ge-fühlen der Vergangenheit, sondern von dem Nutzen der Gegenwart und wahrscheinlich auch der Zukunft vorschreiben zu lassen. Und wo ein Wille, dort ein Weg! Gkmrindrwlchlordnung für Slowenien. (Schluß) Oeu Tag der Wahl bestimmt die politische Behöide. Der Zeilraum für die Stimmenabgabe muß ununterbrochen von 8 Uhr früh bis 5 Uhr abends andauern. Bloß in dem Falle, als Unordnung einreihen sollte, kann wit Zustimmung der Mehrheit deS Wahlausschusses die Stimmenabgab« bis zur Wieder-Herstellung der Ordnung unterbrochen werden. Ursache und Zeilpunkt der Unordnung) derzusolge die Stimmenabgabe eine Unterbrechung erlitt, sind im Wahlprolokoll zu vermerke«. Wenn die Unter-brechung der Wahl" zufolge Unordnung länger al» eine Stunde dauert, muß die Abstimmungsfrist um diese Zeit über 5 Uhr hinaus verlängert werden, was den Wählern zu derlautbaren ist. Der Ausschank alkoholhäliiger Getränke ist am Tage und Vortage der Wahl im ganzen Ge-meindebereiche verboten. Als Wahllokale haben entsprechende Räum lichkeiten zur Verfügung zu stehen. DaS Gebäude, in dem die Wahl vorgenommen wird, muß, wenn e« selbst nicht genügend geräumig ist, einen absperr« baren umfriedeten Hofraum besitzen. Wenn mihrer« Wahlkreise bestimmt werden, Hot der Gemeindevorsteher (Stadtmagistrat) jedem Wahlkreis rechtzeitig ein besondere» Wahllokal zuzu-weisen und unter einem festzustellen, welches al» Hauptwadllokal zu gelten hat. Die Wahlen werden von den Wahlausschüssen geleitet. Für jeden Wahlplatz best.ht der Wohlausschuß aus dem Gemeindevorsteher oder einem Gemeinderat al» Vorsitzendem, aus einem Gemeindeausschuß-mitgli.d, daS in der betreffenden Gemeinde wähl« berechtigt ist und da» vom Gemeindeau»schusse sürgewählt wurde, und au» einem Vertreter der Kandidatenlisten oder dessen Stellvertreter. Wo e» keine GemeindeauSschüsse gibt, versteht die Funktion de» Vorsitzenden beziv. des GemeindeauSschußmit-gliedeS ein Wühler, der von der politischen Behörde hiezu bestimmt wird. Der Wahlausschuß trägt die Verantwortlichkeit dafür, diß die Wahl gewifienhast vollzogen wird. Leine Mitglieder haben sich jeder Einflußnahme auf die Aost'mmung der Wahlberechtigten zu ent. halten. Der Vorsitzende deS Wahlausschusses hat für die Ausrechierhallung der Ordnung bei der Wahl Sorge zu tragen. Erforderlichenfalls kann er von der Gemeinde, oder staatlichen Behörde Assistenz anfordern. Die politische Behörde kann zu den Wahlen in jede» Wahllokal einen Vertreter entsenden, der daraus zu achten hat, daß gesetzlich vorgegangen wird. Er darf nicht zulassen, daß der Wahlausschuß den Rahmen seines Wirkungskreises überschreitet; er ist bevollmächtigt auch während det Wahlvor-ganges gegen Ungesetzlichkeiten einzuschreiten. Während der ganzen Zeit der Stimmenabgabe müssen s»> »während mindestens zwei Mitglieder de« Wahlausschusses am Tische sitzen. EineS von ihnen muß immer der Borsitzend« oder daS Gemeinde-auSschußmitglied, bezw. der Wähler sein, der die Funktion de» GemeindeansschußmitgliedeS im Wahl« ausschusse versieht. Fall» einer der Vertreter der Listen daS Wahllokal verläßt ohne einen Stellver» treter bestimmt zu haben, find die Wahlen auch ohne ihn fortzusetzen. Das Wahlrecht ist öffentlich. Am Wahltage habe» sich all« Mitglieder de» Wahlausschusses mindestens ein» Stunde vor Beginn der Wahl im Wahllokale einzufinden. Der Wahlausschuß empfängt vom Gemeinde-amte gegen Empfangsbestätigung die Wahlurnen und Kistchen mit den Kugeln, das alphabetische Wählerverzeichnis mit einer beglaubigten Abschrift, Adstimmungsverzeichnis, Kandidatenlisten, allfällige Parteierklärungen bezüglich der Koppelung der Listen, da» Gemeindesiegel und andere Bedarfs-artikel. Die Wahlkisten, die mit drei verschiedenen Schlüsseln zu öffnen und zu sperren sind und der« art beschaffen sein müssen, daß daS Fallenlassen der Kugeln weder zu sehen noch zu hören ist, müssen von den Mitgliedern des Wahlausschusses hinsichtlich ihres einwandfreien Zustandes untersucht werden. Insbesondere muß konstatiert werden, ob sie leer sind und ob die Ocfsnungen, durch die die Kugeln fallen, offen und nicht verstopft sind. Darauf werden auf einem besondern Tische und zwar gegenüber dem SitzungSiische deS Wahlausschusses soviel« Kisten ausgestellt als Kandidatenlisten vorhanden sind. An jed«r Kiste wird auswendig die Kandi-datenliste angebracht. Die Kandidatenlisten sind in Srite 2 Cillier Zeitung Nummer 20 in der Reihenfolge der von der politischen Behörde fortlausenden Nummern anzubringen. Die Kisten werden dann mit allen drei Schüsseln gesperrt. Einen Schlüssel übernimmt der Vorsitzende des Wahlausschusses, den zweiten das Gemeinde-auSfchußmltglied bezw. der stellvertretende Wähler, den dritten aber der Vertreter der betreffenden Liste. Die Stimmenabgabe ist geheim und wird mit Kugeln vollzogen. Die Kugeln müssen au« Gummi oder aus einem anderen passenden Material und von gleicher Größe sein. Auf jeder Kugel muß das Wappen de« Königreiche« der Serben, Kroaten und Slowenen eingepreßt sein. Jeder Wähler darf bloß einmal, nur per-sönlich. nur in dem Wahllokal, in dessen Wähler-Verzeichnis er eingeschrieben ist und lediglich auf die genehmigte Kandidatenliste wählen. Niemand darf daS Wahllokal bewaffnet oder mit irgendeinem Werkzeug. daS al« Waffe dienen könnte, betreten, außer der allfällig vom Wahlausschüsse angeforderten Assistenz zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Dawiderhandelnde werden bestraft. Zuerst wählen die wahlberechtigten Mitglieder des Wahlausschusses, dann die anderen Wähler nach der Reihenfolge ihre« Eintrittes in da« Wahllokal. In den Wahlraum dürfen auf einmal nicht mehr als 10 Wähler zugelassen werden. Jeder Wähler hat vor dem Wahlakte deutlich Name, Vorname. Beruf und im Bedarfsfälle auch seine Wohnung anzugeben. Der Wahlausschuß dars niemandem, der in daS alphabetische Wählerverzeichnis eingetragen ist, die Stimmenabgabe verweigern. Ausgenommen sind Fälle, in denen sich ge-rechtfertige Bedenken bezüglich der Identität dieses oder jenes Wählers ergeben oder Zweifel bezüglich der Wahlberechtigung mit Rücksicht auf Auß-schlitßungSgründ«, welche nach der RechtSwirksamkeit deS Wühlerverzeichnisse« eingetreten sind. In diesen Füllen hängt die Wahlzulassung von der Ent-scheidung de« Wahlausschusses ab. Der Wahlausschuß saßt Beschluß mit absoluter Stimmenmehrheit. Der Vorsitzende stimmt bloß bei Stimmengleichheit und führt durch sein« Stimme die Gültigkeit der einen oder der anderen Auffassung herbei. Der Wahlausschuß muß in jedem einzelnen Falle die Entscheidung aussprechen, bevor die Wahl fortgesetzt wird. Der Vorsitzende oder eines der Mitglieder de» Wahlausschusses hat j>idem Wähler vor der Zu-lassung zur Stimmenabgabe deutlich anzugeben, welche Kandidatenlisten die einzelnen Abstimmung«, kisten vorstellen. Jeder Listenvertreter ist berechtigt, den Wähler auf die Parteizuzehöngkeit der einzelnen Kandidaten-listen oder Stimmurnen aufmerksam zu machen. Der Vorsitzende verabsolgt dem Wähler ein« Kugel. Der Wähler verschließt sie in der rechten Hand und geht der Reihe nach die Urnen ab. indem er die Kugel in die Urne fallen läßt, an der jene Kandidatenliste angebracht ist, für die er zu stimmen wünscht. Sobald er die Hand aus der letzten Urne gezogen hat, muß er sie vor aller Augen derart öffnen, daß die vollzogene Stimmenabgabe leicht konstatiert werden kann. Während des Wahlakte« hat der Wahlausschuß sein Augenmerk daraus zu richten, daß der Wähler die Kugel nicht etwa in die andere Hand nimm! und sie mit sich trägt. Wähler, die infolge von Gebrechen die Wahl nicht in der obbeschrirbenen Art durchführen können, haben daS Recht, vor dem Wahlausschuß einen bevollmächtigten Wahlvertreter namhaft zu machen. Invalide ohne rechte Hand können mit der linken wühlen. In der Wählerliste und deren beglaubigter Abschrift ist neben dem Namen des Wählers die Tatsache seiner Stimmenabgabe zu vermerken. Zu diesem Zwecke hat in dem Wählerverzeichnis eine besondere Rubrik vorhanden zu sein. Außerdem sind die Namen der Wähler im Stimmenabgabcvcr-zeichniffe in der Reihenfolge der Wahl einzutragen. Wenn dem Wähler die Stimmenabgabe nicht zugestanden wird, ist daS im Wählerverzeichnis und in d«r Abschrift besonders anzuführen. Während des ganzen Wihlvicgange» ist ein Protokoll zu führen, in »a« alle« auf,une)m-n ist, wa« irgend einem Mitglied de» Wahlausjchuss:s von Wichtigkeit dünkt. W.'nn der Wahlausschuß einem Wähler die Stimmen,bgabe abspricht, si.to in de« P.otokoll in jedem einzelnen Falle die WahlauSschaßnitglieder namentlich anzugeben, die betrefft dec Z Uassu ig zur Wahl gestimmt haben, und bei jedem di« genaue» Grunde anzuführen, die für die Ausscheidung maß-gebend waren. Die Abgabe der Stimmen ist zur festgesetzten Zeit zu schließen, hierauf das Wahllokal, bezw. de» Hosraum zu sperren. Dessenungeachtet dürfen aber Wähler, die bereit« vor der Sperrstunde in da« Wahllokal, bezw. in den Hof zur Wahl er-schienen waren, von der Stimmenabgabe nicht ausge-schlössen werden. Nach Schluß der Wahl muß der Wahlausschuß sofort im Wahllokal mit de« Skrutinium (Stimmen-zählung) beginnen. vor allem sind die Behilter, auS denen der Vorsitzende die Kugeln zur Abgabe an die Wähler genommen hatte, zu schließen und zu versiegeln. Der Schlüssel bleibt in der Verwahrung de« Bor. sitzenden. Dann ist nach dem Abstimmung«verzeichni« die Anzahl der abgegebenen Stimmen festzustellen. Diese Zahl ist in Worten am Schlüsse des Ber-zeichniffe« niederzuschreiben. Hieraus werden die Urnen geöffnet und di« Kugeln gezählt und zwar in der Reihenfolge der aufgestellten Urnen. Jede Urne wird einzeln gezählt, ihre Nummer, ferner die Anzahl der Kugeln in Worten und die Kandidatenliste im Wählerverzeichnis mit der Unter-schrist aller Ausschußmitglieder vermerk», beoor man in der Zühlung zur folgenden Urne fortschreitet. Im Wahlprolokoll ist noch gesondert die Zahl der Wahlberechtigten, di« Anzihl der abgegebenen Stimmen und welche Parteien di« Koppelung der Listen angemeldet haben, anzuführen. Die betreffenden Anmeldungen sind dem Protokolle beizuschließen. tffach beendetem Skrutinium schließt der Wahl-au«schuß da« Wahlprotokoll. Da« Wahlprotokoll, daS AbstimmungSoerzeichniS, die Wählerlisten und deren Abschriften werden unter Ausdruck des Ge-meindesiegels von allen Mitgliedern de« Wahlaus-schuffe« gefertigt. Die Wahlschriften sind mit AuSnahm« jener de« Hauptwahllokale« zu versiegeln und unter Auf-sicht de« Vorsitzenden oder eine« anseren dazu be-stimmten Mitglied»« de« Wahlausschusses aus da« Hauptwahllokal zu bringen. Dort find die Wahlschriften aller Wahllokale zu öffnen und der Wahlausschuß deS Hauptlokale« hat den summarischen Au«gang der Wahl nach dem Er« solg der Stimmenabgaben, wie sie die einzelnen Ausschüsse zusammengestellt haben, festzustellen und in da« Wahlprolokoll einzuschreiben. Zu Gemeindeoorstehern oder deren Stellvertretern und Gemeinderüten find bloß Gemeiudeausschußmit-gliider zu wählen. Ausgenommen sind: 1. Aktive Staat«beamte, Beamte öffentlicher Fonde, Unter-beamte. Diener und 2. Geistliche. Ferner dürfen die jeweilige« Mitglieder der Gemeindevorstehung (vor-steher, Stelloertreter, Gemeinde»äte) nicht im ersten und zweiten Grad verwandt »der verschwägert sein. Bürger dei Königreiche» der Ser-ben, Kroaten und Slowenen, die nach z 17 der Verordnung Über die Srlan-gung und den Verlust der Staat«-dürgerschaft de» Königreiche« der SHE vom 25. Oktober 1921 da« Opti-onsrecht für einen fremden Staat haben, dürfen, solange di« «injährige Frist zur Option nicht abgelaufen ist, weder wählen noch gewählt werden. Den «rsten Gemeindemahlen, di« nach dieser Veror bnung ausgeschrieben werden, dienen al« Bast« die rechtokrüftigen Wähleroerzeichniffe sür die am 28. November 1920 oollzogenen Wahlen in die Konstituante ohne ein neue« Reklamation«»»-fahren. Die Landesregierung darf jedoch für Gemeinden, wo zufolge der Be-stimmung des Abschnitte« 9, Absatz 2, des Gesetzes über di» Wahl der Volks-Vertreter in di« konstituierende Ber-sammlung des Königreiches »er Serben, Kroaten und Slowenen vom 3. Sep-tcmber 1920, in den Wäh ler ver zeich« «issen verhältnismäßig wenig Wahl-brrechtigte eingetragen s in», nach eige» nen Ermessen anordnen, daß die Ge-meindewahlen auf Grundlage neuer Wählerverzeichnisse durchgeführt wer-den, die nach d«n eingangs der hier gebrachten Gemeindewahlordnnng für Slowenien angeführten Vorschriften zusammenzustellen sind. Diese Verordnung tritt mit dem Tag« der Ber-lautbarung (17. Februar 1921) in Kraft. Politische Rundschau. Intand. Au« dem verfassung««m»schusse. Die Erörterungen über den Artikel 45. der von der volkS»ertretung handelt, haben ,u einer Einigung geführt. ES entfällt auf 50.000 Personen je ein Abgeordneter. Bei einem etwaigen Ueber» reste von mehr als 30000 Personen, muß noch ein Abgeordneter gewählt werden. Das passive Wahl« recht hat jeder Staatsbürger nach Geburt und Naturalisation. Im letzteren Falle muß er mindeste»? 10 Jahre im Staate geweilt hab«n. Ueber da« passive Wahlrecht der Beamten ent-spannen sich heftige Debatten, die sich durch mehrere Sitzungen hinzogen. Schließlich wurde der ent-sprechende Artikel in nachstehender Fassung ange-nommen: Politische, Finanz- und Forstbeamten, sowie di« Beamten der Agrarreform können nicht kandidieren, außer wenn sie bereit« ein Jahr vor Audschreibung der Wahlen aufgehört haben, Beamte zu sein. Die übrigen Beamten dürsen im Wahl-kreise ihrer territorialen Zustündigkeit nicht al« Kandidaten auftreten. Aktive Minister und Minister z. D-, StaatSrüte und U niv:rsitätSprofessorea können kandidieren und behalten im Falle ihrer Wahl ihr« Stellung bei. Beamten, die zu Abgeordneten ge-wählt wurden, werden alle Rechte vorbehalten, sie müssen aber auf die Diuer ihrer parlamentarischen Wirksamkeit auf ihren veamtengehalt und die vor-rückung verzichten. Repressalien für Körnten. Wir zitieren wörtlich das Ljubljanaer Lagblatt Jutro, das in seiner Nummer vom 6. März unter der Aufschrift „Repressalien für Kürnten — alle deutschen Schulen abgeschafft' solgenoeS schreibt: Mit Rücksicht auf die beständigen verzweifelten Rufe der Flüchtlinge, die auS Kärnten hier eintreffen, nachdem sie von den dortigen Behörden vertrieben wurden, hat di« Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung über die Notwendigkeit von Repressalien für die Gewalttätigkeiten in Kärnten verhandelt. Die Kärntner Behörden haben da« slowenische Schul-wesen zugrunde gerichtet, indem sie keinen einzigen slowenischen Lehrer in ihren Dienst aufgenommen haben. Die Landesregierung hat beschlossen, daß demzufolge sür all« deutschen volktschullehrer in Slowenien die Begünstigung aufgehoben wirb, die ihnen die Möglichkeit zur Erlernung der slowenischen Sprache und der Ablegung einer Prüfung im 11*-vember l. I einräumte. Wegen der Bedrückungen slowenischer Hochschüler aus den österreichischen Hochschulen wurde beschlösse«, Hochschüler deutscher Nationalität, die unsere Staatsbürger find, in Oesterreich «der g«gen unsere Land«leute und gegen Jugoslawien eine verräterische Hetze betreiben, mit aller Strenge zu verfilzen. Man wird untersuchen, ob die Verantwortung sür dies« Hetzer nicht auch ihre verwandten in Slowenien trifft. Schließlich hat die Landesregierung beschlösse«, den Antrag |U stellen, es mögen das bentsche Gymnasium in Ljubljana geschlossen, di« Parallelklassen an der Staai»realschule und am Gymnasium in Maribor aufgehoben, ferner alle deutschen Minderheit»schulen in Ljubljana und Maribor abgeschafft werden, die übrigens wie schon der Ausgang der Volkszählung gezeigt hat, bei unS ganz und gar nicht vonnöten sind. gu den Vorgängen in Kärnten. Slowenische Blätter bringen schon seit längerer Zeit Nachrichten über Unbilden, welche von uuver-antwortlichen Elementen den Slowenen in Kärnten zugefügt wurden, oh«e daß ihnen die dortigen Behör-den den in einem Rechtsstaate üblichen Schutz ange-deihen ließen. Ferner wurde wiederholt behauptet, daß die Kärntner Landesregierung da« Bemühe» bekunde, sich den im vertrage von St. Germain übernommenen Verpflichtungen betreffend den Schutz nationaler Minderheiten zu entziehen. Diese Meldungen haben die slowenische Landesregierung veranlaßt, für Abstellung der Uebelstände gegen die slowenischen Staatsbürger deutscher Nationalität Vergeltung»« maßnahmen in Anwendung zu bringen. Die Eillier Zeitung ist von deutscher und slowenischer Seite zu wiederholten Malen ausgefordert worden, zu diesen Vorkommnissen Stellung zu nehmen. Soweit die über die deutschen Bürger diese? Staates ver-hängten Repressalien in Betracht kommen, haben wir seinerzeit versucht, unseren Standpunkt klarzu« stellen. Wir haben al,er auch, um den Sachverhalt möglichst objektiv zu behandeln, durch Freunde unsere« Blatte« in Kärnten nachfragen lassen, ob die Nummer 20 von den slowenischen Blättern veröffentlichten Be-richte den Tatsachen entsprechen. SS ist uns nun von mehrfacher Leite verläßlich mitgeteilt worden, daß viele von den Meldungen, wenn auch zum Teil übertrieben, doch im wesentlichen auf Wahrheit beruhen. Wir nehmen daher loyaler Weise keinen Anstand zu erklären, daß wir alle Unbilden, welche den Slowenen in Kärnten widerfahren, auf» schmerzlichste bedauern, nicht nur, weil wir Deutschen in Slowenien dafür schuldlos büßen müssen, sondern noch viel mehr deswegen, weil dadurch die freund-schaftlichen Beziehungen zwischen beiden benachbarten Völk-rn, aus deren Pflege wir stet« da» größte Gewicht gelegt haben, für längere Zeit hinaus gestört und allenfalls sogar unterbrochen werden können. Bei diesem Anlasse können wir aber nicht umhin festzustellen, daß die Cillier Zeitung seit ge-raumer Zeit für eine zwischenstaatliche Regelung de» MintxrheitSschvtze» eingetreten ist, von der Ueberzeugung ausgehend, daß der Weg der Re-prefsalien zumal gegen die eigenen Staatsbürger nicht zum Ziele führen kann. Militärverwaltung im befreiten Gebiete. Die kgl. Regierung hat beschlossen, alle Ge-biete, die uns nach dem Bertrage von Rapallo zugefallen sind, zeillich unter militärische Verwaltung zu stellen. Austand. Harbins« Botschaft an da« amerikanisch« Volk. Präsident Harding - hat beim Antritt« seiner Würde ein Manifest erlassen, worin die zukünftige Politik der Bereinigten Staaten sich in großen Zügen zeigt. Der neue Mann in Amerika, welcher in erster Linie berufen wäre, der durch den Krieg krank gewordenen Welt einen Weg zur G«nesung zu weisen, spricht sich gegen den Geist de» Hasse» au«, gegen die Weltherrschaft irgendeiner Macht oder irgendeiner Gruppe von Menschen. Harding verkündet, und da» ist daS Ergebnis seiner Botschaft, die dtfiinitive Unmöglichkeit aller militärischen Bünd» nisse. Amerika wolle sich nicht in die Angelegenheit«« der alten Welt hineinmischen und verantwortlich-keilen auf sich nehmen, die über das hinausgehen, wa» ihm fein eigene» Gewissen gebiete. Die Ber. einigten Staaten treten endgültig au« allen politischen Kommissienen au»; sie wollen auch wirtschaft« tich unabhängig bleiben und tnSdefonder« den «he-maligen Verbündeten di« Schulden nicht erlassen. Die amerikanische Nation werde an pazifistischen Bestrebungen teilnehmen. Di« Verhinderung «in«S Angriffskrieges, die Bildung eine« internationalen Gerichtshofe» habe ihren Beifall «nd volle Zustimmung Aber die Zeit der Kreuzzüge sei endgültig vorbei und die schönen Illusionen de« Weltkriege» sind gründlich verdorben. — Wenn auch diese» Manifest schließlich und endlich nicht mehr ist al» irgendeine allgemein gehaltene Thronrede und nicht »II absolute» ZukunfSprogramm betrachtet werden kann, da» eine steht jedenfall» fest: Amerika will in Hinkunft abfeit» bleiben und die Politik der verbündeten nicht mitmachen. Ob da» gleichbedeutend ist mit der gänzlichen Preitgabe Europa», werden vielleicht schon di« nächsten Tage zeigen. Di« Antwort aus den Faschistenterror. Die Greueltaten der berüchtigten Faschisten-Horden, die sich gegen die Arbeiterschaft im allge-meinen und gegen unsere LandSleute in den okku. pierten Gebieten im besonderen richten, haben in den arbeitenden Massen Italien» eine gewaltige Erregung hervorgerufen. In den meisten Städten kam es zu blutigen Kämpfen. Im Stabilimento technico von Trieft lieferten die Kommunisten den Faschisten einer regelrechte Schlacht, in deren Verlauf di« Schiffswerft von den Arbeitern angezündet wurde. Der Schaden deläuft sich auf 25 bis 30 Millionen Lire und e» wiad einige Monate dauern, bevor mau an die Wiederaufnahme der Arbeit wird denken können. Endgültige Festsetzung der »ist« ungarischen Grenze. Die Botschafterkonserenz hat die Eitscheiiung getroffen, daß die Grenze zwischen D.utschisterreich und Ungarn in ihrer Gesamtheit so bleiben müsse wie sie die Verträge von St. Germain und Trianon festgelegt haben. Sache der beiden Grenzstaaten sei e» aber, in beiderseitigem Einvecnehine» öcliche Grenzmodisikationen durchzuführen. Angebliche Offensive Sowjetruhlands gegen polen. Wie sich die Pariser Bicloire aaS Koastau-tinopel melde« läßt, rüstet sich Rußland fieberhaft, um Polen neuerdinz« anzugreifen. Der Sowjet Tillier Zeitung mobilisierte: 85 Infanteriedivisionen mit 2l bür-gerlichen Brigaden, 20 Kavalleriedivisionen mit * bürgerlichen Brigaden und 5 Divistonen mit vier bürgerlichen Divisionen. Die Truppen sollen voll« ständig ausgerüstet und der Ausmarsch der Sowjet« armee beendet sein. Aus Stadt und Zank. Eintausch der 20 Dinarbanknoten. Der Eintausch der 20 Dinarbanknoten wird baldigst beendet weiden, Nach Mitteilung der Nationalbank in Bugrad sind im Lause des vorigen Monates Noten im Betrage von 159 Millionen Dinar ein» gewechselt worden. E« wurden Noten im Betrage von 170 Millionen Dinar ausgegeben. Unter den ein« gezogenen Roten fand man 4000 Stück Falsifikate. Die neuen 10 Parastütke werden von der Finanzlandeskasse und von allen Steuerämtern an die Interessenten gegen Erlag der entsprechenden Beträge in Kronen-Dinarbanknoten ausgegeben werden. Um einerseits die Verteilung zu beschleunigen, andrerseits den Lndrang auf die Staatskassen ein-zudämmen, werden an jede Partei mindestens 1000 Stück 10 Parastücke auSgefolgt. Da die Kassen nicht über die erforderlichen Säckchen verfügen, haben di» Parteien solche mitzubringen. Nach Znsormalio« deS Finanzministerium« w.cd die Zufuhr dies«» Münzgelde» von nun ab regelmäßig ersolgen und sukzessioe in den Verkehr gebracht werden. Ausgabe von Gewerbelegitimationen und di« Steuerzahlung. Da» Jnnenmini-sterium gibt die Entschließung vom 2. November 1920, Nr. 4073, bekannt, derzufolg« vor Erteilung von Gewerbelegitimatione« sür irgend ein Gewerbe oder Handel «in« vorherige Einzahlung der direkt«« Steuer« zu beweisen ist. Um falschen Au»legungen dieser Verordnung vorzubeugen, werden die Erwerb»-kreise von «iner zuständigen Stelle aufmerksam ge-macht, daß nur der Beweis der R chlrückitändigkeit zu erbringen ist, d. h. daß im Falle »er Richt»«-steuerung «ine diesbezügliche Bestätigung der Steuer«, behörde genügt, weil der Betreffende demzufolge keine direkten Steuern schuldet. Abftempelung der Kri»g«anleihen Da 'bei der Gen«raldirektion der Siaatejchulden sortwährend Gesuche um nachträgliche Abftempelung von KriegSanleihen der ehemaligen Monarchie ein-laufen, wurde der Termin für dir Annahme von Eingaben dieser Art bi» einschließlich 15. Marz festgesetzt. Später abgegebene Gesuche werden nicht berücksichtigt werden. Die nachlrägiich« Abftempelung der KriegSanleihen wird nur bei der Generaldirektion der Staatsschulden erfolgen. Di« Gesuche, denen die Obligatienen beizulegen sind, müssen durch die Delegatio«en des FinanzminiftrriunS in Ljubljana, Zagreb, Sarajewo, Split und die Kr«i»finanzorr« waltung in Novi Sad vorgelegt werden. Der Stadtmagiftrat (£«({« macht das Publikum aufmerksam, daß die Beiordnung der kgl. B-zirkShauptmannschaft Celje vom 27. Februar 1921, Zahl 115/vct., bezüglich der verschärften Hundekontumaz, sich in ihrer GülliMt auch auf die Stadt Eelje erstreckt. Wir haben in unserer .etzten Nummer den Wortlaut der Verordnung, die auf der Gemeindetafel angeschlagen ist, gebracht, Be-sondere Beachtung wäre dem Pankie 2 zuzuwenden. Danksagung. Wr weiden um die Veröffentlichung n ichstehender Zeilen ersucht: Der Ausschuß des Bereine« zur Unterstützung ditrsuger Schüler am Staai»zymnasium mit deutscher Unter-richlSspcache in Ljaoljana spricht den hochherzigen Wohltätern den verbindlichsten Dank sür die reich-lichen Geldspenden aus, die e» ermöglichten, unter dürftige Schüler heuer 700.) K zu »erteilen. Die älteste Frau im Aoöivjer Länd chen gestorben Sm b. März wuc»e in Nessel-tal bei kscevje »ie Greisin M lg»al-na keaker, die volle 63 Jlhre Witwe war, zu Gcabe getragen. Die verstorbene ist am 22 Jali 1623 geboren und erreichte somit ein Alter von nahezu 98 Jahren. Trotz ihre» hohen Aller« war die Fcau, die b,i ihrer siebzigjährigen verwitweten Tochter In Verpflegung stand, bi« vor kurzer Zeii bei vollec geistiger Frisch». Im vorigen Ichre haben sich »eitere Kreise unserer Sadt auf eine Anregung der »Cillier Zeitung" hin in hochherziger Weise dieser ältesten Fcau in der Kotevjer deutschen Sprachinsel angenommen und da» Unglück, !»a« ihr durch daS Eingehen Ihrer Milchkuh zugestoßen war, gewildert. Bestellung von Telephanapparaten DaSPist-und Tele^raphenmi>,isterium hat bei Bad«« pester Firmen eine größere Anzahl von Telephon« apparatcn und anderer telephonischer Bedarfsartikel Seite 3 bestellt, da sich ein ziemlicher Mangel dieser Materialien bemerkbar «ach!. Gesetz gegen di« Einwanderung nach Amerika. Die amerikanische Kammer hat einen vo« Senate vorgelegte« Gesetzentwurf angenommen, der die Einwanderung in die Bereinigten Staaten auf drei Prozent der bereits in Amenka lebenden Emigranten aller Rationen nach der Statistik des Jahres 1910 beschränkt. Wenn also die Zahl un« serer Bürger in Amerika auf eine Million angesetzt wird, so dürfen nur noch 30.000 AuSwanderlustige über den großen Teich. Der bestbezahlt« Schriftsteller ist zweifellos der Autor der bekannten indischen Tier« geschichten, der Engländer Rudyard Kipling. Er empfing bet der Herausgabe eine» seiner neueren Werke annähernd 1 Pjund Sterling für jede» Wort. Also in unserem Geld etwa 550 Kronen. Der viel-gehört« Ausdruck „gol»ene Worte" trifft ia diesem Falle praktisch zu. Wie viel Deutsch« gibt «s außerhalb Deutschlands? E» leben Deutsche (rund) in Dänemark 50.000, Belgien 115.000, Luxemburg 260.000, Frankreich (Elsaß Lothringer) 1,500.000, Italien 250.000, Polen 2,500.00», Danzig 300.000, Baltische Staaten 270.000, Rußland 1,800.000, Deuischösterreich 6,000.000, Ungarn 3U0.000, Tschechoslowakei 4,000.000, Südslawieu 700.000, Rumänien 900.000, in den vereinigten Staaten 9.000.000, Kanada 80.000, Süd« und Mittel« amerika 6J0.000, Australien 100.000, also rund 30 Millionen. Fast so viel, al« da» Bolk der Fran« zosen in Europa Köpse zählt. Mrtlchiiit und Verkehr. Die Frag« de» Goldschatze«. Die Re« parationSkoin-niss-on hat den Einwendungen der deutschösterreichischen und der ungarischen Regierung gegen die Forderung »er Nachfolgestaaten nach ttu»-solzung von 65 Melonen Goldkronen nicht nachgegeben und die deutschisterrklchiiche Regierung hat sich bereit erklärt, die 65 Millionen Goldkronen und die Trefsonschlüssel auszufolgen. Gleichzeitig wurde jedoch da» Ansuchen gestellt, das Gold möge vorläufig noch nicht ausgeführt, sondern »er Beschluß des im FriedenSvertrage vorgesehenen Schiedsgerichtes abgewartet «erden. Wi« e» scheint, wird die ReparalionSkommiffion auch diese« Ber« langen der deuischösterreichische« Regierang nicht berücksichtigen. Anj da« Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen entfallen von diesem Geld etwa 8 Millionen Goldkronen. Di« Läng« de« Eisenbahnnetze« in Jugoslawien betrug zu Jahresend« 1920 insgesamt 9153 km. Davon «ntsallen aus normalspurig« Linie« 6395 und ans schmalspurig« 2763 km. Die Eisenversorgung Südflawien«. Die Regierung hat ein Ausfuhrverbot für E»en erlasse«, weil in Jugoslawien starker Mang«! an Eisen sich sühlbar mach». Die Eisenversorgung haben zum großen Teile die in den neuerworbenen Gebieten gelegenen Werte übernommen. Ihre Pro« duktion ist aber eine geringe und dürfte trotz bei verhältnismäßig kleinen Bedarfes de» Lande« an Eisen kaum für da« Inland hinreichen. An Erzen stehen den Eisenweiten zwar genügende Mengen au« den boSniichen und serbischen Bergwerken zur Verfügung, der Mangel an hochwertigen Stein-kohlen und KokS aber behindert die volle Pro-duktionStäligkeil der Eisenwerke. Die VerKehr«Kr»s« in Südslawien. Die ungünstige H »idelsditanz Südslawien« ist nicht nur auf hi« sehr hohen Ausfuhrzölle und sonstigen Schwierigkeiten infolge der Regierungsmaßnahmen, betreffend den Außenhandel, zurückzuführen; sie hängt auch fehr weientlich von der schlechten Ber-kehrSlaze ab, die es unmöglich macht, die vor« handenen Guter, wie Holz usw. auf den Markt zu bringen. Vor allem fehlt eS an den noiwendigen Strecken, di« di« einzelnen PioduktionSgebiete mit den Zentren und diese wiederum mit dem Auslande verbinden. Quarantäne südslawischer Waren in Italien. Da in Kolor einige französiiche Soldatm an der Pest erkrankt sind, hat die italienische Regie-rung über alle Waren, die über Kotor nach Italien eingeführt werden, die Q laraniäne verhängt. Die Einfuhrzölle. DaSstnanzwirtfchaftliche Komitee deS MinisterrateS ha« beschlossen, für sämt-liche Artikel, die zollfrei eingeführt werden dürfen, auch die Umsatzsteuer aufzuheben. Di« deutsche Kohle. Nach einer amtlichen Mitteilung der Reparationskommission weist die Seite 4 Tillier Zeitung Nummer 20 deutsche Kohlenliefmmg an die Verbündeten im Monate Jänner nachstehende Zahlen ans: An Frankreich 1.069.078, an Italien 208.011, an Belgien 274.696 und an Luxcnburg 130.113 Ton» nen. Gesamttvnneiigehalt: 1,681.890. Di« Einfuhr deutscher Waren nach Rumänien. Da die ausgegebenen amilichen Erklärungen, daß aus den Zentralländern eingeführte Waren nicht werden konfisziert werden, für die Kaufleute nicht genügend Sicherheit bieten, teilt der rumänische Industrie- und Handeltwinister den Importeure» mit, das die War« »ein fuhr aus Deutschland frei ist und gibt die Versicherung, daß diese Waren auf das Konto der Entschädigung« for-derungen nicht konfisziert werden. Riesenflugzeuge aus Metall. Ausser Zeppelinwerjt in FriedrichShzsen werden gegen-wäiiig eine Reihe neuer Riesenflugzeuge gebaut, die vollständig au« Metall hergestellt sind. EineS dieser neuen Flugzeug« wird in den nächsten Tagen nach Genf abgeliefert werden. Der neue Eindecker hat «ine» 220 H?-Motor eingebaut. Dieser Apparat soll den Lustdieiist zwischen Bayern und Genf ver. Mitteln. Ein neuer Währungsplan. Sin englisch italieniicheS Unternehmen Chamier entwickelt einen neuen Plan für den Preisabbau und sür die Beseitigung der Währungskrise. Nach Eyomier sind die hohen Preis« wie auch die Entwertung der Wechselkurse nicht der Noteninflation zuzuschreiben, sondern der Verminderung der Produktion und der Kreditinflation durch die staatliche Borgwirtschast. E? handle sich also ersten« um die Vermehrung der Produktion selbst um den Preis, daß vorrist neue« Kapital durch Vermehrung der Zirkulationsmittel zu diesem Zwecke beschafft wird, und zweitens die Be-schränkung der Einfuhr auf unumgänglich notwendige Rohstoffe. Hingegen bedeutet di« Entnahme von Zahlungsmitteln und Sapiial aus einem Unternehmen unter bereits kritischen Berhälin'ssen deS Lande» ebenso nur das Herbeiführen seines finanziellen Unterganges wie die weitere Jnflatierung de» Staats-kredit«. Durch daö Einstellen des weiteren Aafchwel» len» der Staatsschuld und durch di« Umwandlunz deS Improduktiveu Kapitals der Staatsschuld in fruchttragendes Privatkapital vermöchte die national« ÄermögeuSbilanz eine hundertprozentige Sicherheit jenen darzubieten, die zum Einkaufe unbedingt not-wendiger Rohstoffe ausländischen Üredit in Anspruch zu nehmen haben, verauSgesitzt, dajz die kreditbean-spruchende Nation Fähigkeit zum Arbeiten und Gig« nun« zur Produktion ausweist. Seinen — sür Italien bestimmten, ader ebenso auch für andere Länder verwendbaren — Finanzplan faßt Dr. Cha-mier in den nachstehenden Punkten zusammen: 1. Zur Ausschaltung deS Improduktiven Kapitals der Staatsschulden aus der nationalen Vermögens-bilanz — soweit sie im Jnlande placiert sind — sollen übertragbare unverzinsliche KapitalSabschnitt-scheine den Kapitalisten zu Pari als Ablösung für di« StaatSschnldobligationen gegeben werden. Hie« durch würden die Kapitalisten zur Arbeit und Pro-duktion veranlaßt werden, sie mühten vm jeden Preis neu« Wege der produktiven Anlage suchen sür ihr bisher improduklives Kapital, das bloß den StaatSkredit anschwellen ließ. Die staatliche Aussicht«-stelle hätte da, über zu entscheiden, wessen Staats-papiere einzulösen sind; sie würde die, nur in dem Falle zugestehen, winn es sich um Anlage» handelt, die von national wirtschaftlicher Bedeutung sind und einen SrlragzuwachS gewärtigen. 2. Durch di« Mobilmachung des improduktiven Kapital» würde di« Staatsschuld in nationalen KapitalSrelchtumZver-wandelt w«rden und durch gezwungene Ausnutzung der nationalen Hilfsquellen entsprechend höhere finanzielle Ergebnisse zeitigen. 3. Die Mehrerlrige des Nationaleinkommen» müssen hierauf entsprechend besteuert werden, damit ein Tilgungssoud geschaffen wird, aus dem jährlich 10 bis 15# der unverzin»> lichtn Kaitaliabschnittscheine amortisiert und jähilich vor der Oeffentlichkeit vernichtet werde». Italien könnte beifpiUSweise seine etwa 100 Milliarden Lire betragen« Staatsschuld innerhalb sieben bis zehn Jahren vollkommen abschreib«n. 4. Sobald sich die Produktivität deS Landes vollauf behauptet hat, würden sich auch di« Wechselkurse bessern. Die StaatSaktiva würden nach der vollkommenen De-flation der Staatsschuld 100% Sicherheit den ausländischen Kreditgebern darbieten. 5. Als Endergeb» ni« würden sich auch di« Kosten der Leben»haltu»g «utomatisch verringern. Totenlistc, Monat Februar. In der Stadt- Anna Senicae, 17 I., »ahn» arbeiterstochter au» Eelje. Franz Poznajilaek, 75 I., gewesener Arbeiter aus Loka pri Zidanem mostu. — Im allg. Krankenhause in Lelje: Aloisia verbaik, 45 I., ZimmermannSgattin, Okolica Eelje. Martin Sel'c, 22 I., Schneidergehilfe au« Trbovlje. Maria Predsvnik. 44 I., Strilkeri» au« Ostrejno, Okolica Eelje. Maria PrivSck, 32 I., ArbeiterSgattin au» Gaderje, Okolic-r Celje. Maria Olup, 55 I.. Klein-besitzerSgattin aus Gepanje. Hanft Jakowitsch, 35 I, SausmauiiSzattin aus Eelje. Johann Lah, 41 I., Bettler ohne ständigen Wohnort. Johann Tratnik, 65 I, Taglöhner «uS Petrovce. Jgnaz Miku», »0 I., Kaufmann au« Sv. Martin na Paki. Emilte Berc, 24 I, JnvaUdenIgattin aus Rogaska Slatina. Frauziska Blsjina, 17 I., Stubenmädchen aus Celj«. Alois Skobern« 69 I., Bergarbeiter au» Trbovlje. Adel« Lchurbi, 65 I., AdookatenSgattin au» Celje. Aloisia KavS, 26 I, Telegraphenauf-feherSgattin aus E-lje. Jda Cverlin. 2 Tage, Be-sitzerSiochter au« ?. Johann Lovkac, 68 I., Ge-meindearm«r( ohn« festen Wohnort. Maria Kikek, 2 I., BedienerinnenSkind aus Okolica Eeljska (Breg 14). Franz Saline, 41 I., Gastwirt au» Dramlje. Josef Pobic, 48 I, Knecht aus Sostanj. Bartlmä Sevniek, 8» I., Gemiindearmer au» Lasko. Rssa Cokan, 23 I., Magd aus Bclik« Piresica. Johanna Gugl, 10 Monate, Besitzer«-tochter- au« Okelica EeljSka (OstroZno 43). Martin Svsir, 85 I., Gemcindearmer auS Marijagradec. aama yriedensbkr-Husstoss! Di« Union-Brauerei teilt den geehrten Herren Gastwirten und p. t. Hbnehmern mit, dass sie von nun an ihr vulb«g«hrtes, beliebtes und gut abgelagertes schwarzes und lichtes Bier in fässern wie in flaschen in konkurrenzlos vorzüglicher Qualität wie vor dem Kriege zum Husstoss« bringt und ladet zur g«kl. Hbnahme höflichst «in. 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