Nr. 8. Pr»numet»ti«n«prei«: Im Comptoir «anlj. fl. II, halbj. st. 5-5U. sslli die Zustellung l«-°l»ilslti in Wien d,e Ualienijchf, böhmische, polüische, ruthcnischc, ,^>U'che, ttoaUscht und romanische AlX'ssabe de« am 6. IUnnrr ^^ uorlUüfig blos l„ der deutschen Ausgnbe erschienenen l. Sllltle« "s Rlichagesftzblallts uusgenebr» und versendet. Dasselbe enthält unler "r. 1 da« kaiserliche Palen! v°m 4. IUnxcr 1877, betreffend die Lmderusung de« Landlage» von Dolmn^ien. (Wr. Ztg. Nr. 5 vom 9. I»nuer ,877.) Nichtamtlicher Theil. Wie«, 8. Jänner. AuSweiS über dtn Stand der Rinderpest in den im Reichs-l"tt)e vertretenen Königreichen und Mündern in der Zeit vom 1. bis 8. Jänner 1877. , In der Zeit vom 1. bis 8. Jänner d I. ist in ^nem Orte der im Reichsralhe vertretenen Länder die Rinderpest ausgebrochcn. Um 8. Jänner d. I. erscheint somit in den genannt«« Ländern lein anderer Ort als die Oontumazanftalt Pod» woloczysla in Galizien al« rinderpest verseucht. Bor der Entscheidung. „Die Aussichten auf eine günstigere Wendung haben sich M gestern nicht gebessert" — mit diesen Worten leitet die „Pol. Korr." ein Telegramm ein, da« ihr au« Konftantmopel oom 8>d., vormittags 10 Uhr, zugekommen. Die Situation ist damit erschöpfend getennzelchnet. Die Haltung der türkischen Staatsmänner zu den Konferenz« vorschlagen hat sich während der Bedenkzeit von drei Tagen, die ihnen eingeräumt worden, nicht modisiclerl, und es wird aller Voraussicht nach diese« unveränderte Beharren in der Weigerung, auf die Vorschläge der Mächte einzugehen, auch in der gestrigen Konferenz« sihung, über deren Ergebnis zur Stunde noch keine Mit« lheilungen vorliegen, ihren Ausdruck gefunden haben. Da« erwähnte Telegramm meldet ferner: „Die Pforte beharrt darauf, fogar die Einsetzung einer internationalen Kommission jowit den Modus der Ernennung der Ooa» oerneure in Bosnien, der Herzegowina und Bulgarien nlcht zugeben zu können, nachdem die Konferenz bereit« die Forderung, betreffend die Zurückziehung der türkischen Truppe» in die festen Plätze und Hauplone der genannten Provmzen, fallen gelassen hat. Anoericit« erklärt Oe» neral Ignalieff die Unmöglichkeit iieuer Zugeständnisse seilen« der Kvliferenz. Marqui« of Gali«oury hat den oilerreichifchen ^loyo-Dampser „Aquila" bemonltralio ge-mieihet, um im Falle der Nothwenoigtm sich de«jelben zur Abreise zu bedienen. Auf de». hohen Pforte »st astern die Parole ausgegeben worden, baß, leibst wenn die oilomamjche Neuerung die Foldernngen der Konferenz bcwlUlgen wollte, die u«uselmünnljchr Nation sie an dieser BewUlgung hindern werde. Es scheml beinahe — bemerkt hiezu die «Presse", — als ob d»c KoxfeienzbcvoUlnachtlglen auch die Mittel der indirekten Pceision, welche sie auf die Psorle auszuüben entschlossen waren, ebenfo vergeblich erschöpft Haben, wie sie ohne Erfolg an die äußerste Grenze der Zugestand» insse, das ursprünglich! Konserenzprogramm ein>chrüulend und einengend, gegangen find. Sie begegnen immer wieder von neuem dem uou poWumuu Mtthad Pascha«, der sich gegenüber jeder Reformforderung der drei in Frage stehenden Provinzen auf die Verfassung beruft und auf die öffentliche Meinung unter dem mohameda-nifchen Theil der Bevölkerung des Reiches, welche de> müthigende Zugeständnisse auf jede Gefahr hin zurück« gewiefen wissen wolle. Je vorsichtiger die Konferenz ge» worden, je gemäßigter ihre Forderungen, jemehr sich in der Haltung der Mächte der Entschluß erkennen ließ, eine bewaffnete Eolllsion zu vermeiden, und wäre es auch nur ein lokalisierter Krieg, umso entschlossener zeigt sich die Pforte im Widerstände. Selbst die sn^fttWd-tfie, welche sie bereits im verflossenen Jahre »uf die stefor»-note de« Grafen Undrassy hin gemacht hat, »erden oon ihr heule als eine durch die Verfassung beseitigte p«, vinzielle Sonderinstitulion erklärt, die nicht «ehr bnckt-ftchtlgt werden ttnne. Wie fte gegenüber Vlnnkni» die allen Eapilulationen fowol wie die neue« unler eur»-päische Garantie gestellten Veltr«g«rechte nicht beachtet und das Vasallenfürstenthum »l« ^privilegierte Provinz" behandelt, so spricht sie auch dem ohnehin niemal« in Wirksamkeit getretenen Reform-Irade für Bosnien und hie Herzegowina die Willigkeit ab, indem fte die »it denselben identischen Konferenzforberungen al« undiScntierbor zurückweist und jede Brücke der Verständigung, die chr bereit gehalten wird, l««er wieder von neuem zerstört. E« ist schwer zu enlfcheiden, ob man damll lediglich hofft, die Konferenzmttglleoer bei ihrer Minnendo ^icUatle» noch weiter hrrabzudrücken, um fchllehlich >och dann i» einen Schemcompromiß zu »ill'ßen, oder ob man plan» mäßig d»e Konferenz uä Hb»ui(lu« führen »ill, auf oA Gtfuhr hin, beim beginnenden Frühjahr einer russisch« Invastons.Arm« an »er Dona» und i« armenisch«« Hochlande die Gpitze bieten zu müssen. 5iange Zeit fand die Wlderftand«lallit der t»rtis«M Staatsmanner ihren Erll«rung«gr»nd in dem Maubt», daß das Einvernehmen zwischen den europäischen M»ch» ten nur ein scheinbare« sel und daß in» entscheidende» Augenblick der Widerspruch, »elcher in den letzten Zielen der OrienlpoMil der europäischen Kabinelle o»»«l« / tet, auch im gegenwärtigen Slndium der OrienlsrsHt / einen realen pralilichen Ausdruck finden und der Pforte selbst einen Stützpunkt bieien »erde. E« »ar ««Ntnllich dlt Hoffnung aus Englant», »elche den Setbftan»»gleit«> regunuen auf der yoyen Pforte müchligen Verschob geleistet hat. Man wolltc sich nun emmal in de« Gl»o» ben nicht beirren lassen, daß die Anwesenheit der britischen Flotte in der Bcsila.Bai etwa« ganz andere« M bedeutn habe, als eine demonstrative Machlentfaltuna zum Schutze der nach dem Attentate von Salonichi bedrohten Christen. Das »uftrelcn de« Marquis von Salisbury, die peremplorische Sprache, welche derselbe in voller Uebereinstimmung mit seinen Eollegen auf der Konferenz führt, hat diesen Glauben zw« arg in« Schwanken gebracht, aber doch die letzte Spur einer Hoffnung auf englische Unterstützung in den Herzen der Minister des Sultane Humid noch nicht völlig ert0o»et. Die Mission Odian Effendi'« scheint nicht allein ftnan« zielle Fragen betroffen zu haben; es M offenbar nicht blos zu sondieren, ob nicht die leeren KriegSlassen »ie» der durch abendländisches Gold gefüllt werden könnten, sondern auch zu erproben, inwieweit öenn »ol Kord V»> lisbury auch die Anschauungen des geaenwärtigen englischen Ministerium« vertrete, und ob er aM End« nicht doch wegen seines großen Eifer« auf die Interessen der Feuilleton. ^er Fremdenverkehr in Oesterreichs Hlpenliindern. Von Franz Freiherr« o. Myrbach. XI. H. Wen« ich nun diefen Aufzeichnungen die weitere l„,^ zugrunde lege, zur Vefchleunigung der Feststel-'» u,,d der Beantwortung dieser Prinzipienfragen ein ltd, ?" beizutragen, fo muß es mir ferue liegen, dle-t»t« "suche einen andern Werth anzumaßen, als den ^ aufrichtigen Willens, zu Gedanken den Anstoß zu ^."', welche von berufenen Fachautorilälen die ein» ^ «be Erwägung »nd verbessernde Berichtigung finden hen?^ Hauptfragen dürften wol in folgendem zusam-'2«fc»ßt werden: Vtlua'' ^"^ ^" ^^"^ "°" Fremden in unferen Al> funk "" ^" ^" ^^ ^"^ wesentliche Zunahme ge« ,„,°" und in welchen Theilen derselben ift die« am '">!«' wahrnehmbar? Äes..5 ^ "n Zuthun zur weilereu Förderung diese« "luches im Inleresse unserer Alpenländer gelegen? ^- Welche Mittel sind hiebet anzuwenden? V)l»., ^^ und von wem hat die Anwendung dieslr "lel zu geschehen? lllltä "^^ 3rage dürfte infolge der durch da« Eo. Il, ^ der Section «Austria" veranlaßten Erhebungen "t Beantwortung schon gejuliden haben. Ich zweifle nicht, daß durch diese die von mir hinsichtlich Tirols ge» machlen Beobachtungen bestätiget worden sind. Es dürste aber auch die Zunahme de« Fremdenbesuche«, wenn auch bisher »och in minderem Orade, inbelreff anderer Theile unserer «lpenlünder cvnslaliert worden sein. Die im Sommer 1875 eröffnete Giselabahn hat den leichten Verkehr in die wunderschönen Thäler der Salzach, Saa» lach und Enn« ermöglicht, welche die lieblichsten Vom» meraufenthallsorle bieten. Nur eine flüchtige Berührung d'tser Linien, noch mehr aber die Mittheilungen von Reisenden haben mich davon in Kenntnis gesetzt, daß in den beliebten Orten, wie Saalfelden, Zell am See, St. Johann im Pongau u. s. w., so wie in den groß« artigen Thalern, welche sich von den Tauen, zum Sal» zach'Thale hinabzithen, zu den früheren Besuchern ein Zuwachs von Fremden bemerkbar war. Die zweite Frage dürfte wol nicht ander« al« be» jahend beantworlel werden. Ich habe die Begründung der von mir behaupteten materiellen und kulturellen Vor» theile, welche unseren Alpenländern aus der Vermehrung des Fremdenbesuche« erwachsen müssen, schon vorher erschöpfend geliefert. Ich beschränke mich h,er auf die Mit. lheilung emer Thatsache, die wol zu ernsterem Nachden. len Anlaß dielet: daß die Gchweiz von den sie befuchen. den Fremden in den letzlvergangenen Jahren im Durch, schnitte die nette Summe von über 30 Millionen Francs eingenommen hat. Die drille Frage, welche Mittel zur Forderung de« ftremdenzuzuge« anzuwelden seien, beantwortet sich von selbst dahin, daß allc« aufzubieten sei, um dem Fremden den Aufenthalt angenehm zu machen, beziechung«» weise vor allem jene vorangesührlen Uebelslände zu be- heben, welche sich den Besuchern gegenwürlig noch nn» psindlich machen. Schwieriger ist dagegen die Beantwortung der vierten Frage: wie und von wem diese Mittel in Unwenbung zu bringen seien? E« wäre wol leicht gesagt, daß die Zahl der Oafthofe vermehrt, die bestehenden erweilelt und verbessert, die mangelnden Einrichtungsstücke angeschafft werden sollten, daß durch Hebung und Vermehrung der Viehzucht, durch Anlauf von besseren Mehl« sorlen, durch Verbesserungen im Nückereigewerbe u. s.». für grbßere Mengen und bessere Gattung von Nahrungsmitteln zu forgen sei, daß neue Straßen und Wege zu bauen, die bestehenden zu verbessern wären, daß die Fahrgelegenheiten vermehrt, geregelt und tarifterl »erden müssen, daß das Führerwesen überall zu ordnm, dnrch gute Bade.Anftallen und «einhaltung der Vafthvfe für d«e sanitären Bedürfnisse der Fremden zu sorgen sei u. s. ».; doch wer soll die« alle« thun, wie soll e« geschehen? Ich werde bemüht fein, diese Fragen nach meine« besten Dafürhalten zu beantworten, muß aber vorher noch einmal mit besonderer Betonung wiederholen, dal ich eS als eine Hauptbedinguna der Erhallung und der Vermehrung de« Fremdenbesuches ansehen muß, dal dort, wo noch jetzt billige Preise bestehen, diese beibehalten, dort aber, wo unmäßige Zahlungen von ben Oüften gefordert, diese herabgesetzt werden. Das letztere muß, n» e« nlcht auf anderem Wege erzielt werden kann uttd »» e« den Oafchausunternehmern an der sinstcht fehlt, da? sie mit der Herabsetzung unmäßiger Preise nicht nur das allgemeine, sondern auch da« eigene I"teress o«-folgen, durch da« entschiedene Eingreifen der obriMt-ichen «utorttülen geschehen. Al« eine besondere Aufgabe christlichen Rajah von Lord Beaconsfield desavouiert »erden könnte. Es werden dem türkischen Kommissar hierüber in London schwerlich erfreuliche Aufklärungen geworden sein. Am Vorabende der ParlamentS-Eröffnung kann bei der Stimmung, welche in den Vereinigten Königreichen herrscht, das Torylabinett eines der hervorragendsten und vornehmsten Mitglieder seiner Partei nicht wegen einer Politik desavouieren, deren Grundzüge von der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung des Landes getheilt werden. Nas aber nun, wenn am Goldenen Horn auch die letzte Hoffnung auf englische Hilfe, und wäre es auch nur auf eine finanzielle, geschwunden ist? Wird man dann endlich im Dioan der Stimme der Vernunft doch noch Gehör schenken, oder ist in der That in Mithab Pascha und seinen Genossen wieder der altlürlische Trotz rege geworden? Wollen sie wirklich, wie der Führer der EoftaS am Constitutionsfeste pathetisch erklärt hat, den «heiligen Krieg", um die Eroberung der Väter noch mit ihren Leichen zu decken? Fast scheint es, als ob die fatalistische Kampfestrunlenheit alter Tage mit der „öffent. lichen Meinung" der Moslims, der man Thür und Thor geöffnet, ihren triumfierenden Einzug in den Divan ge» halten hat; ein Fanatismus, gegen den die nüchterne Erwägung fachkundiger Staatsmänner nicht aufkommen lann, weil er in der schrankenlosesten Selbstüberhebung und vollständigsten Unkenntnis der gegnerischen Machtmittel wurzelt. Rumänische Zustände. In dem Augenblicke, in welchem infolge des zwi« schen der Pforte und Rumänien ausgebrochenen bedenklichen Verfassungsconflictes die Aufmerksamkeit der poli« tischen Welt in erhöhtem Maße auf das letztgenannte Land gerichtet ist, bietet eine Rede des ersten rumäni' schen Ministers, in welcher die Zustände des Landes eine Beleuchtung erfahren, ein ganz besonderes Inter» esse. Die Rede hielt Ministerpräsident Bratiano neulich bei Gelegenheit der Budgetdebatte in der Kammer, und läßt dieselbe die Lage des Landes in finanzieller wie sozialer Beziehung geradezu trostlos erscheinen. Hier ein Auszug deS düsteren Expos6s: Herr Joan Bratiano begann mit der Erklärung, daß er seinen Vorgängern im Amte durchaus leinen Vor-Wurf machen, sondern nur das Uebel, an dem Rumänien heute leide, in seiner ganzen Nacktheit enthüllen wolle, damit es radikal geheilt werden könne. „Als Rumänien Herr über seine Geschicke geworden war — sagt Herr Vra» tiano — begann es sofort das zivilisierte Ausland zu kopieren und namentlich die administrativen, justitiellen und militärischen Einrichtungen Frankreichs einzuführen; dachte jedoch nicht an die Agrikultur, den Handel und die Industrie, als an jene Faktoren, durch die allein die zivilisierten Staaten die hohe Stufe ihrer Kultur erreicht hatten. Rumänien errichtete Säulen, auf die es eine wundervolle Bedachung setzte, doch hatte das ganze Gebäude lein Fundament. Ein einziges Ding haben wir gemacht: Eisenbahnen; allein der Bauer versinkt im . Koth, bis ?r seine Produkte zur Bahn bringt, weil, trotz des scharfen Gesetzes über den Straßenbau, dieser den» noch stark zurückblieb, nachdem gar viele Prästationen in die Taschen derjenige»? gewandert sind, die jenes Ge> setz durchführen sollten. Als Rumänien sich emancipierte, hatte es hübsche Ersparnisse beiseite gelegt. Allein kaum emancipiert, wurden diese Ersparnisse auch sofort ausgegeben. Vom Jahre 1864 angefangen wurde« Anlehen auf An-lehen gemacht, so daß im Jahre 1875 die Ziffer der Anlehen der letzteren möchte ich bezeichnen, daß sie die in der Schweiz fast allerorts bestehende Einrichtung verfügen und handhaben, daß in allen Oasthüfeu und in den Lokalitäten sonstiger Unternehmungen Preistarife über Logis, Beköstigung, Service, Fahrgelegenheiten, Führerentlohnungen u. s. w. aufliegen, damit der Fremde sich die Auslagen berechnen lann. Was nun die Mittel zur Hebung des Fremden« Verkehres, bezüglich die Beseitigung der wahrgenommenen Gebrechen anbelangt, so glaube ich, daß die erforde, lichen Abhilfen von der Bevölkerung selbst, beziehungsweise von allen Unternehmungen zur Unterbringung, Verpflegung und wie immer gearteten Bedienung von Fremden unmittelbar getroffen werden müssen und daß die Einfluß» nähme auf diese Thätigkeit der Bevölkerung nur eine mittelbare Nachhilfe sein dürfe. Ich über,ehe die Schwie« rigkeiten nicht, welche damit verbunden sind, eine an alten Gewohnheiten hangende Bevölkerung für mitunter weitgehende Verbesserungen und Neuerungen zu gewinnen, aber aus der wahrgenommenen Thatsache, daß in den Anstalten für die Aufnahme und Vewirthung von Frem» den feit der Zunahme deS Besuches derselben, am bemerkbarsten in Tirol, theilwelse aber a>,ch in einigen anderen Alpenländern, im großen und ganzen nicht zu verkennende Fortschritte gemacht worden sind, halte ich mich zu der Behauptung berechtigt, daß es an der Geneigtheit nicht fehll, den betretenen Neg deS Fortschrittes zum eigenen Nutzen noch weiters zu verfolgen. Wo aber diese Geneigtheit nicht fehlt, bedarf es nur der richtigen Nachhilfe, um die angestrebten Erfolge etwa« schneller zu erzielen, als c« sonst geschehen würde. auf nahezu 200 Millionen sich belief, wir aber trotzdem heut ein weiteres Defizit von 35 Millionen haben, alles nur, weil wir das Auslaud kopierten, demselben alles nachahmen wollten, ohne jedoch selbst zu arbeiten, denn bei uns arbeitet nur der Bauer. „Außer der großen Schuldenlast laborieren wir aber an einem noch größerem Uebel: Handel und Industrie sind beincche gänzlich in den Händen der Fremden. Die rumänische Intelligenz richt:t ihr ganzes Dichten und Trachten nur nach Staatsämtern. „Jeder will nur am Budget des Staat« saugen." Die Söhne des Kaufmannes, des kleinen Industriellen wollen nur Doktoren und Licentiaten deS RechlS werden. Kein Rumäne will Handel oder Industrie treiben. Wir müssen unS daher entschließen, unserer sozialen Actioität eine andere Rich« tung zu geben, indem wir unjere Gesellschaft von der Wuth des Beamtenthums abbringen und dieselbe zwingen, anderen, mehr productiven, dem Lande nützlicheren Er» wcrbszweigen sich zu widmen, denn sonst „wird alles vergeblich sein." Was die vom Deputierten MarzeScu ausgesprochene Besorgnis anbelange, daß durch allzu schnelle soziale Reformen «ine gefährliche Krisis herauf» beschworen werden könnte, so habe Hr. Marzescu, als er dies sagte, jedenfalls nicht daran gedacht, daß das rumänische Volt „das alleroernünftigste Voll ist, da«, jem'als in der Welt gesehen wurde!" (Beifall.) Beweis dessen führt Hr. Bratiano alle Revolutionln vom Jahre 1821 bis 1866 auf, die blutlos und so gemacht worden seien, daß auch selbst den ärgsten Feinden der Nation nicht ein Härchen gelrümmt worden sei, und jetzt sollen wir befürchten müssen, durch Aufhebung der Subpräfec-turen und der FriedeSgerichle, welche Institutionen beim Volle so verhaßt find, eine soziale Gefahr heraufzubeschwören ! Allein man fragt: was diese entlasse» en Be» amttn thun werden? Man sagt: sie werden Hungers sterben, weil sie sonst leine Subsistenzmittel haben. Sie fragen, meine Herren, — sagt Herr Bratlano, — waS diese Leute thun werden? Ei, sic Men das thun, was heute der Kaufmann thut, der in der Thüre seiner Bude sitzt und links und rechts nach Kunden sich umschaut; aber niemand kommt, und der Kaufmann verlauft so viel, daß er weder seine Familie ernähren, noch seine Steuern entrichten, noch seine Wechsel zahlen kann, so daß er von Tag zu Tag seiner Entehrung, dem Falliment, entge-ge.lsicht" (Beifall.) „Was thut heule der Pächter, der jetzt vor fünf bis sechs Jahren in einer sechsspännigen Kalesche fuhr und heute nicht einmal Galloschen auf den Füßen hat, weil ich ihm alles, was er hat, auf der Trommel verlaufe. Der Pächter ißt heute Brod mit Salz und befeuchtet sich dasselbe mit seinen Thränen. Was thut der Grund, besitzer, der ein jährliches Einkommen von 15,000 Du-lalcn hatte und heute seinen Haushalt nicht lestreiten lann? Was aber, meine Herren, thut der Ba»er, der arme Bauer, den daS reaenerierte Rumänien mit vier Ochsen, mit fünf bis sechs Kühen fand, der damals dreimal weniger arbeitete und fünfmal besser lebte als heute? Was thut er? Er schaut auf seine Kinder, die in der Ecke des Herdes lauern, zitternd vor Frost und Hunger. (Lang anhaltender Beifall.) Der Bauer in der Moldau ist für sein ganzes Leben verkauft. Dic dortigen Zu« stände können nicht mehr so bleiben, wie sie sind . . . Bald werden wir eine soziale Frage dort haben." Wie müssen die Zustände eineS Landes beschaffen sein, wenn der eigene Ministerpräsident desselben in of« fener Kammersihung, ohne Widerspruch, ja unter dem Geifalle der Versammlung eine so traurige Schilderung hievon entwerfen darf! ? Montenegro und die Eventualität eines russisch-tiirtischen Krieges. Trotz der in Konstantinopel beschlossenen Verlängerung des Waffenstillstandes werden dic Rüstungen in Monte-negro doch nicht sistiert. Man glaubt daselbst nicht recht an den Frieden und betrachtet den russisch-türkischen Conflict als unausweichlich. Die aus Petersburg einlangenden Berichte sowie die Telegramme des Generals Ignaticff bestärken den Fürsten Nikola in dieser An< ficht. Für den Fall eines russisch-türkischen Krieges aber wird Montenegro nicht unthätig bleiben. Dagegen dürfte Serbien kaum mehr eine Rolle zu spielen berufen sein. In militärischer Beziehung etwas zu leisten ist es absolut unfähig, wie denn das ganze Land völlig er» schöpft ist. Der aus Serbien nach Cetinje zurückgekehrte montenegrinische Senator Maäa Vrbica entwirft eine sehr düstere Schilderung von der dortigen militärischen Situation. Das serbische Volk will auch von einem Kriege nichts mehr wissen. Die serbischen Milizen sind sich sowol ihrer militärischen Unzulänglichkeit, als auch der Ueberlegenheit der feindlichen Waffen bewußt. So-»ol die Strategen, als auch die Politiker Rußlands sind daher weit entfernt davon, Serbien in ihre Combinationen einzubezlehen. Außer der Erschöpfung dieses Landes ist auch der Umstand dabei maßgebend, daß Serbien an der Schwelle Ungarns liegt und somit für den Rayon russischer Operationen außer aller Berechnung bleiben muß. Ganz anders und einer eventuellen Wiedereröffnung der kriegerischen Action viel günstiger liegen die Ver» Hältnisse in Montenegro. Man schreibt hierüber der „Pol. Korr." aus Cetinje: „Das Vollshcer Montenegro's ist noch ungebrochen und durch seine militärischen Erfolge sogar für neue Unternehmungen gestählt. Fürst Nikola verfügt noch immer über ein Wehraufgebot von nahebei 18,000 Mann und ist bereit, bei sonstigem Vorhandensein der nöthigen Mittel, den Kampf um so eher fortzusetzen, als er und seine Montenegriner ohne eine entsprechende Entschädigung nicht geeignet sind, das Schwert in die Scheide zu strcken. Rußland lann auch leine besonderen politischen Gründe haben, die nicht zu verachtende montenegrinische Vundesgenossmschaft zurückzuweisen. Fürst Nikola fährt daher fort, trotz des Waffenstillstandes zu rüsten. Eine Vergrößerung seiner Sub-sioien hat er auch erlangt, und so lann man daran gehen, neue Bataillone zu formieren. Sowol in Montenegro als in der Herzegowina finden sich noch waffenfähige Elemente genug, die bis jetzt dem Kriegsschauplatze ferne geblieben sino. Auch sind noch über 1200 Montenegriner in Serbien, die demnächst nach Hause berufen werden. Am 30. v. M. feierte Cetinje den Namenstag des Thronfolgers Danilo. Der junge Prinz empfing Gratulationen von Nah und Fern. Bei dieser Gelegenheit wurde derselbe zum erstenmale mit „Fürstliche Huheit" angesprochen. Nach Anordnung des Fürsten Nikola gebührt dem Thronfolger fortan dieser Titel. Es ist dies eine Neuerung, welcher das hiesige Amtsblatt bereits dic Weihe gibt, indem es von „Seiner Hoheit dem Fürsten Thronfolger" spricht. — Generalkonsul Ionin hat es vermittelt, daß das Petersburger Slavencomits die Erhaltung der hier weilenden herzegowinischen Flüchtlinge ganz übernehmen soll. Damit ist der fürstlichen Regierung eine bedeutende Erleichterung verschafft. — Die schweren türkischen Geschütze, welche in Medun den Montenegrinern in die Hände fielen, sind nach Ostrog gebracht worden, um eventuell gegen Nilsi«! verwendet zu werden. Politische Uebersicht. Laibach, 10. Jänner. Wie die „Wiener Zeitung" amtlich meldet, hat Se. Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 4ten d. M. den LandtagS-Abaeordneten, Podest^ in Eastel-nuovo, Georg Contc Vojnovik, zum Präsidenten des dalmatinischen Landtags, und den Landtags.Abgeordneten und Bürgermeister in Zara, Nikolaus Trigari, zu dessen Stellvertreter in der Leitung des Landtags ernannt. Diese Ernennungen dürften — wie die „Presse" meint — vv'i allen Parteien Dalmaziens mit Befried^ fjung aufgenommen werden. Eonte Georg Vojilbvit ist ei„ verfassungstreuer Slave, der seinerzeit mit den übn» gen slavischen Abgeordnelen aus Dalmazien im Avssc-o,tmele»haule für das Nolhwahlgesetz stimmte. Bekanntlich Mben damals die Stimmen der Dalmatiner dcl> Ausschlag zugunsten der Annahme des Nothwahlgcsetzcs. In der vorgestrigen Sitzung dcr Brunn er Han-delslammer wurden Reichsralhs»Abgeordneter Julius Gomperz zum Präsidenten und Baron Karl OffermcmN zum Vize-Pi äsidenlen der Kammer pro 1877 wiedergewählt. Heute finden in Deutschland die Wahlen zuw dritten Reichstag statt. Die bisherige Parteillruppierulig dürfte sich kaum wesentlich verändern; daS CrntrUlN sann einiae Stimmen gewinnen, die national-lilicrale Partei einiae verlieren. Die Fortschrittspartei wird n^l ihren Besitzstand beHallen; über die Aussichten der con< seroaliven und der neuen sogenannten drulsch-conscroatlvcl« Partei ist schwer etwas zu sagen; in keinem Falle wer' den dieselben irgend eine entscheidende Rolle im neue"! Reichstage erlangen, dessen Majorität nach wie vor cine liberale bleiben dürfte. In Frankreich fand gestern die Eröffn""«! der ordentlichen Parlamcnla-Session statt. Nach Eo"' stituierung der Buicaux werden voraussichll'ch beide Häuser die Sitzungen aussetzen und erst im Fcblual wieder aufnehmen, um inzwischen den betreffenden Ko'" Missionen Zeit zur Vorberathung der eingegangenen M" lagen zu lassen. Die erste Arbeit, welche des französischen ^ nats in dieser Saison harrt, ist das Gesetz über d'< Bildung des GencralstabS, die letzte der auf dic Hett^ reform bezüglichen Vorlagen. Der aus dc:n ProM Bazaine bekannte General Pourcct hat seinen Bcl^' über daö Gesetz bereits vollendet. Die klerikalen Blatts kündigen an, daß die ultramontan gesinnten Offiz^ der französischen Armee, die zum größten Theil ihre "" Erziehung bei den Jesuiten erhalten. Sammlungen 5"' gunsten der Garnisonsprcdigcr eröffnet habcn "e^ infolge der Herabminderung des Kredits für diese ^<" ihren Sold verloren haben. Die gesammten G^ werden an dle Geistlichen gesandt, damit sie wäh"' des laufenden Jahres ihre Stellen weiter versehen lij< Man ,st m Paris sehr gespannt, ob der Kri'gsmi"''! bust Kunogebungcn seiner Offiziere gegen die KaM""' beschlüsse dulden wird ^, ii<^^"l''lche Südarmee soll in letzter Zeit "^ 110,000 Mann verstärkt worden sein. Mit einer «"" von über 300M) Mann hofft man im Haupta"^ den Schwierigkeiten eines eventuellen Donau-FeM"^ gewachsen zu sein. In den früheren Kriegen w»t .< Türkei ist niemals eine gleich große russische Arwee ^ Verwendung gekommen. Unter den neu eingerückten ^ 59 Pen befinden sich auch sechs Regimenter Kuban'scher Ko. MM du stch durch einen athletischen Körperbau besonders vemerlbar machen. Dagegen sind sie mit ganz llelncn, unansehnlichen, aber sehr kräftigen Pferden beritten. -Me verlautet, wird Großfürst Nilolaj, für den 6«u, als die Konferenz resultatlos auscinaildergehen rM ' Proclamation an daS rumänische Voll , Indessen werden nach'Belgrader Berichten auch l"e l erbischen Vefestiaunnen im Morawa.Thale ver. mehrt und verstHlkt. Hinter Deliqrad über Razany bis «rusevac wurde eine neue forlifizierte Verlh:idigungs-wne «richtet, welche die Ausnutzung der Eroberung von Al"mö in Frage stellt. Parailin und ^uprija mit einem «ructenlopfe bilden die dritte und vierte Ulnie. Man "ill eben fur alle Fälle gesichert sein. Dagtytn ist, wie die „Presse" versichert, die Nach< ncyt. daß infolge der Wendung, welche die Konferenz-^trnandluiigcn genommen, ein Separatfricdensschluß zwMn Serbien und der Pforte im Abschlüsse be-°",uen sej^ unbegrülldet. Bc»or nicht die Konferenz, welche den Friedensschluß zwischen Serbien und Montc-'M° einerseits und der Pforte anderseits in ihr Pro-»ramm aufgenommen, ihr Schlußprototoll redigiert und unterzeichnet hat, lann auch von direkten und außer-Mb der Konferenz laufenden Verhandlungen nicht die nede sei,,. ^ . Der türkische Botschafter in Paris, Sadyl paich«, begibt sich heute nach Konstantinopel, wohin er verufe» worden, nicht, wie es in mehretcn Blattern y'eß, um da« Portefeuille des Aeußern oder der Flnan. ^'' zu lib:rnehmen, sondern, um dem Sultan in diesen "mschen Zeitläuften mit seinem persönlichen Ralhe bei. zustehen. In Paris gilt Sadyl Pascha für einen An ganger Michad Paschas und also für einen Vertreter °« Polil.il des äußersten Widerstandes; doch schätz« man n der Diplomatie seine Gcschmeidigleit uno seinen poli» tischcn Tn,l. >> ^ „Agence Havas" bezeichnet eS als unrichtig, °aß ein neuer deutscher Delegierter an der Konferenz Milnehmr. Der neulich in Konstantinopel cingetroffene fische Diplomat Busch tritt an die Stelle des heute Weisenden ersten deutschen Bolschafts Sekretärs und ">Mt evmluell für den Fall der Abreise der Botschaf. ^ »ls Geschäftsträger in KonstaiUinopel verbleiben. ,., Dem „Standard" zufolge ernannte der eng. y^H t Krieg«ministcr den Oberst Lenlwr zum ständigen «"lilllLr.Ultachs bei dem türkischen Hauptquartiere. Präsident Grant erklärte dem Korrespondenten der ""lsocialed Press", «r habe übereinstimmend mit dem ^"dinette beschlossen, keinen der beiden Gouverneure ^-lluis lau a'S anzuerkennen und in keinerlei Weise zu mlervtniercn, außer zur Aufrcchthallung der Ruhe. Hagesneuigkeiten. — (Das Trousseau der e wegen ihrer Kostbarkeit bereit« erwähnte Vrautaueftallung ^t Comtesse Mariza Kaunih war diescrtage zur Besichtigung sl!r ^'k elegaute Damenwelt Prag« aussteftrllt. Da» Glanzstuck der ^ftosilion bildete der BraUlschmuck. In einem Ctui lug ein Lol. ^«, bestehend au« zwei Reiht», Solilären, die obere Reihe w°r °ll« kleineren, die uulcre au? gräßeren Steinen gebildet, im gan-zen waren ihrer 42 Stück. Da« zweite Ltui enthielt ein Perlen-Collier c>u» filnf Reihen Perien, dann zwei Bracelet«, ebeusoll« °n« fllnf Reihen Perlen gebildet. Towol da« Collier als bieVra, "lets waren je mit einer Schließe von weißen Brillanten ver. sthen. Zu diesem Schmucke waren die schünsten Perlen au« einer ll^ße» «»„zahl gewählt worden, die einen Werth von mehr al« einer Nisitelinilllou tspläsenlicrlen. Ein paar Ohrringe mil Hasel« ""hgnßn, Solitäreu, Perltropsei, und zwii große« Elufeu ver-^°llftil:i>)z^,z, bt„ Inhatt oiesea zwritcn Elui«. Die Trauung b" Comtesse mit dem Priuzen Egon von Hdhenlohe fand am ^ li- »m halb 12 Uhr i« Plag statt. ^ (2 in amerilanischer Krllfu«.) Ill Newyorl ""lb Hi« 4 h M. einer der reichsten Piänner der Vereinigten ^»»len, Eorueliu« Pandcrbilt, gewöhnlich der ^Commodore" ^ndtlhjl, genannt. Sein nachgelassene« V:rmögen wird aus ^8 Millionen Dollars geschützt. Er gehUtte M jenem Krvsu«. ^Umviia! iu Newyorl, von dessen Mitgliedern man nicht wühle, ^lHlr der reichste war: Nstor, Stewart ober Banderbilt. NUe ^ find nun st^ftorben, Vanderbill haltc eine Natur und einen ^llltn von Lisen. Er beschäftigte sich nur mit dem Geldmachcn ^ Mit Projekten zu diesem Zwecke, namentlich mit Bahn» ^Nlernthmnngen. In Newyorl war er nicht beliebt, da er seine "tfchkste ohne die mindeste Rücksicht aus Staate- oder Privat, "stressen bctriel, und an den öffentlichen Angelegenheiten gar bine« Aulheil nahm. Doch soll er wllhrend seine» Lebens auch ^nigt Schtnlm'gen iUr gtMsinuUyige und wohlthätige Zwlllc ^lnachl hadi>l>, Sein Hauptgeglier war der Nbcnlcurcr u»d Vl!,wi„d!sr Fit?, dcr erllärte. er mUsse Vanderbill „in die Lust lptittgeu", aber darUber selbst zugrunde ging. — (Komischer Schmerz.) E»,« schöne, junge Pragllin °u« angesehener Familie «be^edelte mit ihrem Galten nach H'ditn. °n die User deS O°"ges. Von dort lameu die schmerz, l'chsten Vliese voll dunkler «esorgnlsse. »l« sich aber die junge Mau in interessanten Umständen befand ^ so „zn^ ^« „Präger <°»blatt« — wurden ihre Vriese vollend« herzbrechend, ^«be Butter." schrieb sie. „mich dlllckl ein ungeheurer Kummer." Ich lann mich in diesem «lugenblicke über die Url desselben uicht ge. Nauer aussprechen, aber wenn ich die Entbindung «berlcbe, werde ich D!r alle« sagen. Sollte ich fierben, s° wirst du in « ist — weihl Denlc nur, Mama ich habe mir eingebildet, daß ich hier in diesem Klima mid uulrr diesen dunlllgrfälbtcn Menschen auch em schwarze« Kind belommen wilrbe. Nun ist aller Kummer nun mir genommen!" Vleichzeittg schrieb >er ylüllliche Noter: ,,E« war spaßig, liebe Schwiegermutter, daß Verlha, laum daß der junge Weltbllrger da« i!,cht de« Tage« erbliclle, die hastige Frage an mich richtete: „Ist das Kind weiß?" Sie hat mir leine Trlllirnng dieser seltsamen Frage geben wollen, aber sie schien Überglücklich, al« ich ihr bie Versicherung gab, daß unser Mmilllur-sühnchen schneeweiß sei." — (Die erste chinesische Otlondlscholt in Europa.) Vinuen einigen Tagen trifft in London eine chiue» sische Vrsandlschllst ein. um daselbst ihren ständigen Ausenthall zu nehmen, unt' wird diesss die erste Gcsandlschast sein, welche der Hof von Peking an einem auswärtigen Hose unterhält. Die Gesandlschaft besteht, wie die chinesischen Vltlller uieloen, au« den zwei Mandarine« Kwol>>sung«lau und Liu Si-Hung; ersterer ist 60 Jahre all und genießt in seinem Vaterlande den Ruf eines Gelehrten. Nichlsdlstoweniger ist er auch im Waffenhandwerle sehr erfahren und kämpfte er schon l859 in Tien.tsin unter dem Prinzen Sanglollsin gegen die Engländer. Sem Kollege ik ein großer RcchtSlehrer und hat in seiner Heimat schon mehre« R'chterposten bekleidet, «ls Uttach6» wurden dieser Gesanttschast die zwei Zöglinge der Sprachenaladrmie in Peli«g, ßeng«e» und Tr.ming, btigsgeben. Der Gehalt dieser V?sandlen ist. den er. wähnten Vliillern zusolge, ein sehr kärglich bemessener, und ob. wol sie doch die Person de« Kohne« de« Himmel« zu vertreten haben, so wllnscht dieser nicht, daß feine Repliiienlanln, »us Kosten der irdischen Euter seiner Unre^hanen ein luxuriöse« Leben sUhren. fokales. Aus der Handels» und Gewerbelammer für Kram. (Fortsetzung.) 11. Da« hohe l. l. Handelsministerium theilt mit, daß erst jüngst wieder ein Fall vorgekommen ist, bei welchem eine österreichische ungarische Firma eine beoeu« tcnde Summe in England eingebüßt hat, deshalb hält es die Kommerzlanzlci der l. und l. Botschaft iu Kondon für nothwendig, daß die Aufmerksamkeit der interessierten Kreise auf die große Vcoenllichleit gelenkt werde, in England ohne vorher eingeholte verläßliche Auskünfte Geschäftsverbindungen anzuknüpfen. Zur Erlangung dieser Auskünfte könnten sich unsere Industriellen und Handelsleute an die dortliindigen l. und l. Eonsularämter wenden. Doch bemerkt die Kommerzlanzlei, daß diesen, wenn sie auch immer gerne bereit sind, die an sie gelangenden Anfragen bestmög« lichst zu beantworten, doch nur zu oft die Mittel fehlen, sich in genügender Weise die erforderlichen Notizen zu verschaffen. Das genannte Amt findet sich daher wiederholt veranlaßt, zur Erlangung von Auskünften über englische Firmen die Benützung des seit vielen Jahren in Kondon — 1. Primeß Street Vank E. E. — etablierten, einen eminenten Ruf genießenden Auslunfts-Bureau der Herren Seyd k Comp. zu empfehlen, welches verläßliche Mittheilungen nicht blos über Firmen von ganz Eng« land und allen britischen Kolonien, sondern selbst von allen anderen Ländern zu ertheilen in der Lage ist. Dieses Bureau veröffentlicht in Zwischenräumcn von 15 bis 18 Monaten die unter dem Namen „Estell ' A Eomp." bekannten Eommcrcial.Eredit Lists, d. i. ein alphabetisch geordnetes Auslunftsregister über alle Firmen der bedeutenderen Plätze von England, Schottland, Wales und Irland. Die Herren Eeyo k Eomp. haben Circular«»,, in welchen die erwähnten Austunftsrcgistcr näher beschrieben sind, publiziert. Das Bureau der Herren Seyd k Eomp. ertheilt in der Regel nur Auskünfte den Abonnenten auf die vorgedachte Eommercial Lifts, doch haben sich die Herren Seyd auf das Anlangen der Kommerzlanzlei bereit erklärt, allen ihnen aus Oesterreich-Ungar» zukommenden Anfragen willfahren zu wollen, und zwar gegen Vergütung der effektiv erwachsenen PostPorto und eventuellen Telegrafenspesen und eines sicherlich nicht zu hoch gegriffenen Honorars von 2 si. K. W., Exemplare der besagten Eircularien besorgt auf Verlangen die Kammer im Wege der Kommerzkanzlci der l. und l. Bot. fchaft in London. 12. Die Dampftessel'Untersuchunßs. und Vcrsichc. rungs.Gcscllschaft auf Oeaeuseitigleit in Wien übcrmit. telt ihre Statuten und Nr. 11 und 12 ihrer Zeitschrift, aus welchen hervorgeht, in welcher Wejse u»d mit wclchcu, Resultaten die Gesellschaft als technisches Institut bisher gewirkt habe, und anderseits, in welcher Weise sie zu. guusten der österreichischen Industrie auf dem Gebiete deS Bersichcrungsgcschüsles zu intervenieren gedenkt. (Die Kammer übermittelt auf Ansuchen bercltwil' llgst die Statuten sowie die Zeitschriften.) 13> Die Handelskammer in Innsbruck übermittelt ihren statistischen Bericht für die Jahre 1871 bis 187b und bemerkt, daß dieses Werk um den Preis von zwei Gulden bezogen werden lann. Da der Kammer einige Exemplare dieses Berichtes von der Innsbrucker Kammer zur Besorgung des Verlaufes übermittelt wurden, so können dieselben bei ihr bezogen werden. 14. Das hohe l. l. Handelsministerium übersendet: ll) die Vorschrift für die Anwendung des metrischen Maßes und Gewichtes im l. l. österreichischen Ttaats-Forstoicnstc; d) die Statistik des österreichischen Postwesenb; e) die Ausweise über den auswärtigen Handel der üsterreichisch'ungarischcn Monarchie pro 1875. ! 15. Das hohe l. l. Ministerium für Kultus und Unterricht übermittelt zwei Exemplare de« Separat» abdrucke« auS seinem Jahresberichte pro 1876, betitelt: „Zur Frage der Erziehung der industriellen Klassen in Oesterreich." 16. Der lrainische Landesausschuß dankt für die übermittelten statistischen Berichte. 17. Die k. l. Posldirection in Trieft übermittelt die Postlursc in Krain und Küstenland. 18. Die Vörsedeputalion in Trieft übermittelt die von der Handels und Gcwerbelammer in Trieft genehmigten Platz Usancen. Dle Kammer nahm diesen Geschäftsbericht genehm» gend zur Kenntnis. (Forts, folgt.) — (Der Herr Lanbe«präsiden t »ohu«l«,v Ritter von Widmann) ist gestern von Laiouch nach Wien abgerelst. — (Promolion.) Herr «nbrel»« Vollar üu« Stein bei Laibach, der die Oumnasialftudlem am hiesigen Gymnasium zurücklegte, hierauf die Mlßlsche Falulläl m Prag bezog und zegtnniärtlg al» l. l. GlllUhllllerei'Koiiieplsplnllllllnl be« der Ve» llit«hauplM«Lmschajt in KaloNnenlha», emeu» Aololll Prag», dlenl, »urde am 8. d. M. un der l. l. lt»ll-Fel0!UN«o«.Ul,!l>llsilät i« Prag zum Doktor sämmtlicher iliechlc promoviert, — (Vurgermt'sttrwahl.) »m 8. d.M. saud iu Uliserer Nachdarfiadi Gvr, die Vürgnmc'sllrwahl statt. Bri derselben wurde der dortige Ndvolat Herr Dr. Josef Devcri « sllr die dreijährige Functionsdauer zum Bürgermeister gewählt. — (GtMtlnderalheslhuug,) Morgen um sllus Uhr nachmittag« hält der Ocmeinberalh der Stadt i! a i b a ch mi Ptogistrutesaale eine öffentliche Sitzung ab. Die Tageeord -nung derselben ist dle»ln»l eine sehr reichhaltige (unter anderem gelangt auch die ungelegte Erhöhung der Hunde tnxe zur Veralhung) und befiehl au« folgenden Punkten: I. verichl der Pollzeis ecliou: I. liber eine Pelitic,« der Oreieler um Aus. Hebung de« Pvrlaussvtlboleo; 2. liber die einzuführende sanitäre Ueberwachlmg der hierortigen Pserbemarlte und die Honorierung dieser Ueberwachung; 3. über den ftädtlschen Iahreesunlläl«belichl sllr I87b; 4. Über die angeregte Erhöhung der Hundctaie. II. Sclbsllluoigrr Nuttag de« Herrn GR. Fianz Polo 5 uil zu einer möglichst billigen Regulierung der vernachlässigten Uscr« gcländc dc« Loibachfiusse« und de« Orabafchzabacheö. III. Selbst» ständige Anträge be« Herr« ic Zahlungeauwe»' fu„g für die Strahenlanäle in ber Iriefterftrahe und in der Beelhovengasse; 4. über da« Ergebnis der Offerlverhandlnlig be« trefs« dc« Ncubaue» ber unteren Gradaschzabrllcke. VI. Berichte der Schulsectio u: 1. über die Bewilligung ciner Remuneration sllr den im Jahre 187« ertheilten Neligioneuntelricht «n der Lfcurcendo'Vchule aus bem »arolinenginndc; li. Über die Präsentation de« Frl. Marie Kruschner zur dcfinitiocn Lehrerin an der ftädlischm Mädchen-Bolleschule; 3. über die Bewilligung einer Subvention an die evangelische Schult für du» Jahr 1877; 4. llber die Bcrleihung zweier städtischer Kaiser Franz Josefs» Sliflpliltze an Studierende. VII. Berichte der Fin anz fect i ° n: !. llber die Kostenpafsierung filr die Nallenvertilgulig im städtischen Schlachlhause und llber die bem Vefällspächter wegen Vchlllchtgtbllhltnentgllngt» zu leistende Berglllung; ü. Über die Zahlungsanweisung der Lonfervationlloilen deö Rcalschulgebäu« de« im Jahre IU76; 3. llber die ana.es>chlt «lufnahme eine« Diuruistrn sür das MagiNraleelpedit auf 3bi«4 Monate; 4ten« llber da« 'Gesuch der städtische« Fcucrwiichter um eine Brelmholi» auShilfe. - (Zur Richtschnur.) Die Wahrnehmung, daß bei den Postanstalten noch immer sehr häufig nicht vorschriftsmäßig fran« lierte Kreuzbandsendnngen zur Ausgabe gelangm und infolge desien von der Postbefürderung gänzlich aufgeschlossen werden müssen, veranlaßt die Pofibehörden, daö Publikum daraus «uj«fl Inlande und nach D«lschland bis zum Gewichte von 50 Grammen 2 kr,, von 250 Vrammeu 5 lr., von 500 »rammen Itt kr., b.« zu einem Kiloqramm Iü kr. zu bezahle» sind. Nicht genugend frankierte Sendungen werden wie unfrankierte «riefe b^handm «der dun »bscnder zurückgestellt, und wenn dies nicht möglich, als unanblinglich behandelt. 60 — (Mang elan Notariat«-Kandidat en in Krai n.) Veit einigen Jahren macht sich in Krain ein fühlbarer Mangel an geeigneten Notariatslanbidaten bemerkbar. Fälle, daß Rotarsiellen wiederholt zur Ausschreibung gebracht werden und schließlich wegen gänzlichen Maugel« an verleihungswllrdigen Bewerbern abermals unbesetzt bleiben, sind gar nicht so selten. So harren gegenwärtig nicht weniger als 12 Notar stellen in Krain ihrer Besetzung, e« sind dies die Posten von Rudolsswerlh, Großlafchitz, Ratschach, Kronau, Mottling, Idria. Wippach, Feistriz, LaaS, Genosetsch, «surtfeld und Neumarttl. DieKompetenz.Nusschreibung ans dieselben ist bereits erfolgt und wurde der Vewerbungster-min bis 5. Februar festgesetzt. Jungen Juristen, die sich diesem Fache widmen wollten, böten sich somit ganz annehmbare Aussichten. Theater. (—8) Der Begriff „Taft", wie er !m Theaterjargon gewöhnlich aufgeloht wird, hat eine Erweiterung erfahren. Jetzt darf man sich d»e Hast« nicht mehr ausschließlich als mehr oder weniger auegezeichnele Acteurs otur Siwg:r vorllellen, seitdem schon Toullfsen und Decoratlonen gastieren gehen und seitdem der Theaterzettel un« nicht mehr eine „Gastvorstellung der Frau !. ober dl« Herrn V "» sondern eine „Gaftoorstlllung des Ausstat» tungsstückc« so und so" veilUndct. So sind uuch bei uns seit Montag dic verschiedenen Musen, welche sonst unsüre weltbedeu« tenden Vrelter beherrschen, von denselben, wenn nicht ganz, so doch zum großen Thell verdrängt. Wo vor kurzem noch Luise Mlller ihre matte Limonade braute, w» ehegcstern noch ein slove» nlscher Mime ein verständliches Zeichen der Selbständigkeit seines Publikum« vernehmen mußte, schneitet nun ein Elefant gravilälisch einher, braust die Lokomotive und explodiert ein Dampfkessel. Pracht- und Schrecler.sbilder des Orients und Occident« fesseln die neugierige Menge, welche sich beeilt, mit Äug' und Sinn in 80 Tagen um die Welt zu reisen. E« war im Iohre der wiener Weltausstellung, zur Zeit des großen Krach«, als die staunenden Wiener in dem dramati« sterlen Jules Verne' scheu Roman „DieRelse um die Erde ln 80 Tagen" zucist nie Gesehenes zu sehrn bekamen. Es ist damals die« und jenrS geschncuen und gesprochen worden über Berechtigung und Nichlberechtigung derartiger zirlnsmäßiger Schaustellungen im Theater, und wir kämen viel zu spät, wenn wir uns auch in eine diesfällige Erörterung einlassen wollten. Was man aber auch darüber sagen wollte, es wäre längN psiiju» diz«ert durch die Thasache, daß die ganze Welt nut Lrflauneii vor dem Gebotenen stand und dem in Rede stehenden Wunder« werk auf allen größeren Bühnen da« Bllrgerrecht verlieh. Unserm gegenwäitigs» Theaterdireltor comme il l»ut, Herrn Fritzs che, w°c es vordehulteii, auch uns Laibacher mit dem Großartigsten bekannt zu machen, wa« an Szenerie und Wechsel« reichster Äusstattul-.g auf der hiesigen Bühne geleistet werden kann. Er hat durch Acquisition aller nöthigen Dekorationen, Requisiten »c., welche von den Gebrüdern Rostock aus Bre«lau beigestellt wurden, die Aufführung „Der Reise um die Elde" bei un« ermöglicht und d°m,t gewiß einen glücklichen Griff gemacht; Vewel« dessen die rückhaltlose Anerkennung, deren sich die Aufführungen seil Montag bei dem Publikum erfreuen, welche« da« Theater bi« gestern allabendlich in ollen Räumen füllte. Es erleichtert un« tnt« zugleich wesentlich unsece Nufgabe, da wir infolge dcfseu n«cht wie sonst oft an dieser Stelle da« Gebotene für jenen griißern Leserkreis zu recapitulieren brauchen, der au« der Zeitung erfahren will, wie diese oder jene Vorfiel« lung auSfiel, statt sich selbst oaoon au« eigener Anschauung die Ueberzeugung zu holen. Wir müßten auch, wenn wir un« in eine detaillierte Schilderung der Emdrilcke, mit welchen der Zuschauer sozusagen Schlag auf Schlag überrascht wird, einlassen wollten, den uns zugemessenen Raum noch rneür überschreiten, als die« zur Verlegenheit der Redaction ohnehin schon der Fall ist. Von den 14 Tableaux, welche uns vom Hafen am Suez» lanal über Asien nach Sau Francisco, mit der Pacisic-Vahn nach Newyorl, und von dort nach Liverpool führen und i» welchen uns nebst llelneren Reisehindernissm ein Uebersoll durch Schlangen auf der Insel Borneo, emer durch wilde Elngeborue arf der Pacificbahn und endlich auch eine Dampfkessel-Explosion auf offener See gezeigt werden, ragen namentlich zwei hervor, welche jede« in seiner Art den gewalligsten Eindruck machen: es sind die« die Schlangengrottc auf Borneo und dic Riesentreppe bei Kearney. Oroßartiq ist auch die Nelropolis, die Todten» statte der Rajah«. Der Vil^erwechscl ist ein so llapp'noer und rascher, daß man glauben möchte, man befände sich in einer Pa» noramasammlung und schreite von einem Guckkasten zum andern. Mehrere Effekte, so namentllch der Nuf^ua in die Nclropoli«, das Einfahren des Eisenbah'.izugeS auf der PacPc-Vahu leiden etwa« infolge der geringen räumlichen Ausdehnung unserer Bühne. Die fzenlfchtll Gruppierungen werden mit zahlreichem Personale in schüfen Kostümen und mit einer Präzision arrangiert, wie sie nur da« lifrigsle Probenstudium möglich gemacht hat, wofür daher auch der Regie, da« heißt Herrn Direktor Fritzs che, der Seele des Ganzen, d«e vollste Anerkennung gebührt. Die Darstellung der Hauptrollen, welche durchaus in die richtigen Hände gelegt sind, läßi gleichsall« nichts zu wünschen übrig. Die unerschütterliche Willenskraft, bei vollster äußerer Ruhe, die wahre Männlichkeit des englischen Gentleman«, sind unserem Direktor als „PhileaS Fogg" in so hohem Muße eigen, daß diese Figur ebenso consequent al» lebenswahr durchgeführt erscheint. Besonder« hervorzuheben aber ist der „Passepartout" de« Herrn Lllska. E« ist dies entschieden die beste Leistunq unter den vielen guten, mit denen uns dieser ebeujo talentierte al« streb« same jnnge Schauspieler bis jetzt erfreute. Den französischen Kam» merdiener, dieses musterhafte Hausmiibel, das mit wunderbarer Elastizität de« Gedanken« in jeder, auch der schwierigsten Silua» tion Rath weiß, hat schon der Verfasser für die Zwecke, für welche er ihn brauchte, richtig gewählt. Herr Lasla hat sich aber auch seiner Aufgabe mit viel Fleiß und iu kluger Venühuna, der manuigfachen, ihm zur Verfügung stehenden Mittel angenommen, so daß er, dem Geiste des Dichters folgend, ein Ganze« schuf, welches selbst den weitestgehenden Anforderungen, die man an einen Darsteller dieser Rolle bei uns stellen lanu, bestens ent» spricht. — Herr Zwerenz hat mit seinem „Polizei'Agenten Fix" weniger Glück gemacht, und im Publikum eine getheilte Meinung hervorgerufen. Wir schließen uns dem Urtheile derjeni. gen an, sllr welche eine gute Komik nicht im gleichmäßigen Gri» Mllsslnschneidtll besteht, und die von einem englischen Policeman etwas mehr Beweglichkeit verlangen, als Herr Zwerenz zu ent« wickeln vermochte. Auch scheint derselbe höchst llberftttssigerweise in seine Rolle eine Quantität Blödigkeit gelegt zu haben, welche in derselben durchaus nicht bcgruildlt ,st, so sehr „Fix" auch in der mannigfachsten Weise von den Eleigliissen genarrt wird. was bekanntlich auch dem abgefeimtesten Londoner Deteciive passieren kann. Herr Zwerenz erscheint übrigen« in guten Masten. -Herr Rieger als „Archibald Korsilan" kann immerhin ale genügend bezeichnet werden. Frl. Weidl al« „Aouoa" tritt mit Wärme und Innigkeit ein, macht jedoch etwa« unpassende Reise, toilette für die Landpartie von Indien naH London. Wir können unsern Bericht nicht schließen, ohne Herrn Fritz-sch e für das, .vas er mit der „Reise um dir Erde" uns geboten hat, zu danken und «hm fortgesetzt die vollsten Häuser zu wünschen, wodei dann auch die Inhaber der Dccocationen lhre Rechuuug finden werden._________________ Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laib. Zeitung.") WitN, 10. Jänner. Die „Pol. Korr." meldet aus Konslantmopel von heute: Gegenüber dem Protest der rumänischen Regierung lietreffs der Artikel 1, 7 und 8 der tinlischen Verfassung beschloß der lürlische Minister-rath, der rumänischen Regierung eine offizielle Inter, pretation über diese Artittl zu liefern, welche alle ihre Skrupel über das künftige staatsrechtliche Verhältnis Rumäni-ns zur Türkei gründlich zu beseitigen geeignet ist. Durch diese Satisfaction hofft l>ic Pforte den ganzen ihr unliebsamen Zwischensall mit Rumänien als erledigt betrachten zu dürfen. __________ Wien, 10. Jänner. Das ..N. Wr. Tagblatt" meldet: „Der russische Reichskanzler hat in osfizieller Weise den Kabinetten mitgetheilt, daß General Ignatieff dm Befehl erhallen habr, so lange in Konstantinopel zu bleiben, als noch die geringste Hoffnung auf Erlangung von Concessionen von der Pforte vorhanden sein werde. Jedenfalls wird sich der russisch: Botschafter von seinen Kollegen vin der Konferenz nicht trennen. SolUe die türkische Regierung bei ihrem absoluten „nou i>038UNU8" verharren, dann würde Rußland die diplomatischen Äe< ziehungen zur Pforte abbrechen, ohne aber Schritte zu unternehmen, die das Petersburger Kabinett in einen Gegensatz zu Europa bringen könnten. Es ist daher wahr-scheinlich, daß der Abberufung Ignatieffs die gefürchteie Kriegserklärung an die Türlei wenigstens unmittelbar nicht folgen werde." P e st, 9. Jänner. (N. Wr. Tgbl.) Nach hierher gelangten Berichten aus Pera soll in der gestrigen Kun-ferenzsitzung eine wesentliche, durch Lord Salisbury zu> wege gebrachte Annäherung zwi>chen der Pforte und der Konferenz stattgefunden haben. ES sei ttord Salisbury gelungen, die Pcrtreier der Pforte zu überzeugen, dah sie eine Inkonsequenz begehen würden, wenn sie die Propositionen der Konferenz in ihrer letzten reducierten Fas. sung ablehnen würden, da diese von den englischen Olto, ber-Vorschlägen, auf welchen die Konferenz beruht, nicht abweichen. Es habe sich infolge dessen in der gestrigen Konferenz eine ruhige Verhandlung entwickelt, welche zur Annahme mehrerer Punkte der Konfercnzanträge seitens der Pforte führte. I assy, 9. Jänner. (N. Wr. Tgbl.) Der russisch? diplomatische Agent in Bukarest, Baron Stuart, ist tele, grafisch ins Hauptquartier nach Kiichcneff berufen worden. Man schreibt dieser Berufung eine politische Bedeutung bei. Telegrafischer Wechselkurs vom 10. Jänner Papier-Rente 6130. — Silber« Rente «7 60. — 1 "Z^ Verantwortlicher Redacteur: Ot. ° m ° r Bambera l^s»rs<>nli^ri<^t ^^"' ^-Iiinner. (1 Uhr.) In auf Metallmährimg lautenden Ntlilen. in Staatslosen und einigen Gattungen von Prioritäten war d-s ,l»,s^ . ^ c. ^ «. ^t------------- ^l.'l lrlwczl^l. wlegend. Die Speculation blieb unthätig, der Devisenmarkt steif. > u u 4,l,°rllaien war der Umsah lebhaft, dlt Nachfragt über- G«ld «La« Papittrente........ 6130 kl 40 Silberrente........ 6'50 6? 7^» «oldrente......... 72 9c 7tt — Lost. 1839........ 278 K' 2?ft-50 ^ l854........ 107 50 108 - ^ 1850....... .»1l?b!1^- _ 1860 EUnfttl) .... 12, 5<, 12250 ^ 1864........ 18250 133 — Ullg. PrUmimcVnl...... 72b' 7il?5 Hrebit.L.......... 16150 162 — «ud°l<«.L......... l8 5<» 13 7h Vriimienanleben der Gtobt Wien 93 7ü 94 25 Toiuau-Uennlitrungs-Xost . . 104 53 1'>4 75 2)otniwen'Pland»,rilfe .... 1395« i4<»- Oefterreichische Sckatzschei« . . 9? «0 «8 10 Uug ?^-^ Temper Vanat.......7l - 7, so Ungarn..........7360 74 _. Nctien »sn Vanlen. Gelb Na« «nylo-Vfierr. Van! ... 75— 7^ ^f, «'cb„.„!!,°ll...... . ,4s>^s) ^^.^'^ Depositenbank....... 1^9- i.^'. Kccu,lu.lftl"l, nngar..... il<<25 iui?5 ^'"nh<,nl ........fzfto ^.7. Verlehrsbanl .......78- 79, Wiener Bankverein . . 54 _ 55 ^ «ctlen von Transport-Unternehmungen. «lf«lb.B°hn......... 93 - ^' Doullu.Dampschiss.,Gesellschaft 348- Ü49 V',i,abeill,lSo»!ju........2,^l " 252 — südbuhn.........7725 7750 Theiß-Bahn........,54 ,kb Uligar.-galiz. Verbindungebahn - — - —. lni^ansche Aoroostbaul, ... 85 8650 Wiener tramw^»,-H sellsch. . 90'b0 91 i.0 Pfandbriefe. Nllg. öft. Vodeillredilanft. (i.Oold) 105 k>0 106 — „ ^ ^ (i.B.-V.) 8^25 X9-50 Natll.nalbanl .....9685 97 Ung. Vodenlredit-Instilut lV.«V.) «5— üb 2b PrwritiitS-Dblinattonen. Elisabelh-V. 1. Em. ... 90 ?5 91-Ferd.-Nordb. in Silber . . 104 75 10b — »rllln-Iosevb-Babn . ttottl) », _ » ^. Vlld W«c » V°l. Karl.Vndm»«,-«.. ,. ««,. 99 50 , >„ , l^sNerr 'liordm^NBahn »<>< >^ uu».,. Giebenbürger »ohn ."" ^^ 8.5. Slaatsbahn 1. Em. . ,54 ,".^ s"°"°'" ' «'....... Ng.7 UI Südbahn. «°n« .' ' ' ' ' ' ^.'7' ^ Vevlsen. «uf deutsche PlllHe . . 5, ^ «,.i« 6^ 35 Silber^.,. «?°l! l,i« «7-?^ ^n<, 7»>yn l>i« ?° 7b-^. L«u°«.iH?0bi«12S-. «2Vol«u« 10(ä'/. bi« 1.04. Düber 114 w bi« iibM " Goldrmte 7^30 bi« 7g_.. jl«dit 140 60 bi« 140 8.). «ngl« 74 7b bi«