Nr. 137. Pränumcrationsprci«: Im Comvtoir ganzj. 1l. 1!, hall'j. N. 5.50. Yilr bi« Zustellung ins Hau« I'.ilbj. 50 l». Mit bcr Post gcm,i. ft. 15, halbj. fl. 7.50. Montag, 18. Juni Inserti onsgcbühr bisioZcilln: ,mal«0lr., 2m. 8« kr«, 3M. i fl.; sonst pr. heile Im. Nli., »m.8ti., 3m. I0ll. u. s. w. InsertionSstcmpcl jldcsm. 20l». 18««, An meine WNer! ?1!litten in dem Werke des Friedens, das Ich unternommen, um die Grundlagen zu einer Vcrfassungsform zu legen, welche die Einheit und die Machtstellung des Gcsammtreiches festigen, den einzelnen Ludern und Belfern aber ihre freie iuuere Entwicklung sichern soll, hat Meine Ncgentenpflicht Mir geboten, Mein ganzes Heer unter die Waffen zu rufen. An den Grenzen des Reiches, im Süden nnd Norden, stehen die Armeen zweier verbündeter Feinde, in der Absicht, Oesterreich in seinem europäischen Machtbestande zn erschüttern. Keinem derselben ist von Meiner Seite ein Anlaß zum Kriege gegeben worden. Die Segnnngcn des Friedens Meinen Völkern zu erhalten, habe Ich, dessen ist Gott der Allwissende mein Zeuge, immer für eine Meiner ersten nnd heiligsten Rcgentenpstichten angesehen, nnd getreu sie zu erfüllen getrachtet. Allein, die eine der beiden feindlichen Mächte bedarf keines Vorwandes; lüstern auf den Raub von Theilen Meines Reiches, ist der günstige Zeitpunkt für sie der Anlaß zum Kriege. Verbündet mit den preußischen Truppen, die uns als Feinde nunmehr entgegenstehen, zog vor zwei Jahren ein Theil Meines treuen und tapferen Heeres an die Gestade der Nordsee. Ich bin diese Waffengcnossenschaft mit Preußen eingegangen, um vertragsmäßige Rechte zu wahren, einen bedrohten deutschen Volksstamm zu schützen, das Unheil eines unvermeidlichen Krieges auf seine engsten Grenzen einzuschränken, und in der innigen Vcrbündung der zwei mittclcnro päischen Großmächte — denen vorzugsweise die Aufgabe der Erhaltung des europäischen Friedens zu Theil geworden — zum Wohle Meines Reiches, Deutschlands nnd Europa's ciue solche dauernde Friedensgarantie zu gewiuncn. Eroberungen habe Ich nicht gesncht; uneigennützig beim Abschlüsse des Bündnisses mit Preußen habe Ich auch im Wiener Friedensver-trage keine Vortheile für Mich augestrcbt. Oesterreich trägt keine Schuld an der trübcu Reihe uuseliger Verwickluugen, welche bei gleicher uneigen nütziger Absicht Preußens nie hätten entstehen können, bei gleicher bundestreucr Gesinnuug augenblicklich zu begleichen waren. Sie wurdcu zur Verwirklichung selbstsüchtiger Zwecke hervorgerufen, und waren deshalb für Meine Regierung auf friedlichem Wege unlösbar. So steigerte sich immer mehr der Ernst der Lage. Selbst dann aber noch, als offenkundig in den beiden feindlichen Staaten kriegerische Vorbereituugcn getroffen wurden, nnd ein Einver ständniß uutcr ihnen, dem nnr die Absicht eines gemeinsamen feindlichen Angriffes auf Mein Reich zn Gruude liegcu konnte, immer klarer zu Tage trat, verharrte Ich im Bewußtsein Meiner Regcntenpflicht, bereit zu jedem mit der Ehre und Wohlfahrt Meiner Völker vereinbaren Zugeständnisse, nu tiefsten Frieden. Als Ich jedoch wahrnahm, daß ein weiteres Zögern die wirksame Abwehr feindlicher Angriffe und hicdurch die Sicherheit der Monarchie gefährde, innßte Ich Mich zu den schweren Opfern entschließen, die mit Krieasrüstuugen unzertrennlich verbunden sind. Die durch Meine Regierung gegebenen Versicherungen Meiner Friedensliebe, die wiederholt abgcgebeucn Erklärungen Meiner Bereitwillig/ kcit zu gleichzeitiger gegenseitiger Abrüstung, erwiederte Preußen mit Gegcuansiunen, deren Annahme eine Preisgcbung der Ehre und Sicherheit Meines Reiches gewesen wäre. Preußen verlangte die volle vorausgehende Abrüstung nicht nur gegen sick, sondern auch gegen die an der Grenze Meines Reiches in Italien stehende feindliche Macht, für deren Friedensliebe keine Bürgschaft geboten wurde uud keine geboten werden konnte. Alle Verhandlungen mit Preußeu in der Hcrzogthümerfrage haben immer mehr Belege zu der Thatsache gcliescrt, daß eine Lösung 'dieser Frage, wie sie der Würde Oesterreichs, dem Rechte und den Interessen Dcutschlauds und der Herzogthümcr entspricht, durch ein Einverständniß mit Preußen bei seiner offen zu Tage liegenden Gcwalts und Eroberungspolitik nicht zu erzielen ist. Die Verhandlungen wurden abgebrochen, die ganze Angelegenheit den Entschließungen des Bundes anheimgestellt, nnd znglcich die legalen Vertreter Holsteins einberufen. Die drohenden Kricgsaussichtcn veranlaßten die drei Mächte Frankreich, England und Rußland auch an Meine Regierung die Einladung zur Theilnahme an gemeinsamen Berathungen ergehen zu lassen, deren Zweck die Erhaltnng des Friedens sein sollte. Meine Regierung, entsprechend Meiner Absicht, wenn immer möglich den Frieden für Meine Völker zu erhalten, hat die Theilnahme nicht abgelehnt, wohl aber'ihre Znsage an die bestimmte Voraussetzung geknüpft, daß das öffentliche europäische Recht und die bestehenden Verträge den Ausgangspunkt dieser Vermittluugsversuchc zu bilden haben, und die theilnehmcnden Mächte kein Sonderintercsse zum Nachtheile des europäischen Gleichgewichtes und der Rechte'Oesterreichs verfolgen. Wenn schon der Versuch vou Fricdensberathnngen an diesen natürlichen Voraussetzungen scheiterte, so liegt darin der Beweis, daß die Berathungen selbst nie znr Erhaltung uud Festigung des Friedens hätten führen können. Die neuesteu Ereignisse beweisen es uuwidcrleglich, daß Preußen nun offen Gewalt an die Stelle des Rechtes setzt. In dem Rechte und der Ehre Oesterreichs, in dein Rechte uud der Ehre der gesammten deutschen Nation erblickte Preußeu nicht länger eine Schranke für seinen verhä'ngnißvoll gesteigerten Ehrgeiz. Preußische Truppen rückten in Holstein ein, die von dem kaiserlichen Statthalter einberufene Stäudcversammlung wnrde gewaltsam gesprengt, die Regieruugsgewalt in Holstein, welche der Wiener Fricdcnsvcrtrag gcmeiuschaftlich auf Oesterreich uud Preußen übertragen hatte, ausschließlich für Preußen in Auspruch genommeu, uud die österreichische Besatzuug genöthigt, zehnfacher Uebermacht zn weichen. Als der dcutfche Bund, vertragswidrige Eigenmacht hierin erkennend, auf Antrag Oesterreichs die Mobilmachung der Bundestruppen beschloß, da vollendete Preußen, das sich so gerne als Träger deutscher Iuteresscu rühmen läßt, den ciugcschlagcncn verderblichen Weg. Das Nationalband der Deutschen zerreißend, erklärte es seinen Anstritt ans dem Bunde, verlangte von den deutschen Regierungen die Annahme eines sogenannten Reformplanes, welcher die Theilung Deutschlands verwirklicht, nnd schritt mit militärischer Gewalt gegen die bundesgetrcuen Souveräne vor. S'o ist der unhciluallste, ein Krieg Deutscher gegen Deutsche unvermeidlich geuwrden! Zur Wnanwwrtung "ll' deo Llng'iicks, dao er über Eilyelno, Familien, Vcgenden und Länder bringen wird, rufe Ich diejenigen, die ihn herbeigeführt, vor den Nichtcrjiuhl der Geschichte unk des ewigen allmächtigen Gottes. Ich schreite zum Kampf mit den: Vertrauen, das die gerechte Sache gibt, uu Gefühle der Macht, die in einem großen Reiche liegt, wo Fürst nnd Volk nur von Einem Gedanken — dem guten Rechte Oesterreichs — durchdrungen sind, mit frischem, vollen: Muthe beim Anblicke Meines tapferen kampfgerüsteten Heeres, das den Wall bildet, an welchem die Kraft der Feinde Oesterreichs sich brechen wird, im Hinblick auf Meine treuen Völker, die einig entschlossen opferwillig zu Mir emporschaucn. Die reine Flamme patriotischer Begeisterung lodert gleichmäßig in den weiten Gebieten Meines Reiches empor; freudig eilten die einberu senen Krieger in die Reihen des Heeres; Freiwillige drängen sich zum Kriegsdienste; die ganze waffenfähige Bevölkerung einiger zumeist bedrohter Länder rüstet sich zum Kampfe, und die edelste Opferwilligst eilt zur Linderung des Unglücks nnd zur Unterstützung der Bedürfnisse des Heeres herbei. Nur Ein Gefühl durchdringt die Bewohner Meiner Königreiche und Länder,' das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das Gefühl der Macht in ihrer Einigkeit, das Gefühl des Ürmmthes über eine so unerhörte Rechtsverletzung. ____________ _________________936_____________________________ _____________^. DoMlt schmerzt cs Mich, daß das Werk dcr Verständigung iibcr die iitlicrcu VcrfassllUgsfragcn noch nicht so weit gediehen ist, um in diesem ernsten, zugleich aber erhebenden Augenblicke, die Vertreter aller Meiner Völker nm Meinen Thron versammeln zu können. Dieser Stütze für jetzt entbehrend, ist Mir jeduch Meine Hegentenpflicht nm so klarer, Mein Entschluß mu so fester, dieselbe Meinem Reiche für alle Zukunft zu sichern. Wir werden in diesem Kampfe nicht allein stehen. Deutschlands Fürsten und Völker kennen die Gefahr, die ihrer Freiheit und Unabhängigkeit von einer Macht droht, deren Handlungsweise durch selbstsüchtige Pläne einer rücksichtslosen Bergrößcrungssucht allein geleitet wird; sie wissen, welchen Hort für diese ihre höchsten Güter, welche Stütze fur die Macht uud Integrität des gesammten deutschen Vaterlandes sie an Oesterreich finden. Wie wir sür die heiligsten Güter, welche die Völker zn vertheidigen haben, in Waffen stehen, so anch unsere deutschen BundcZbrüocr. Mau hat die Waffen uns in die Hand gczwuugen. Wohlan! jetzt, wo wir sie ergriffen, dürfen und wollen wir sie nicht früher nieder legen, als bis Meinem Reiche sowie den verbündeten deutschen Staaten die freie innere Entwickelung gesichert und deren Machtstellung in Europa neuerdings befestiget ist. Auf unserer Einigkeit, unserer Kraft ruhe aber nicht allein unser Vertrauen, unsere Hojfmmg; Ich sehe ste zu» gleich noch auf einen Höheren, den allmächtigen gerechten Gott, Dem Mein Haus von seinem Ursprünge an gedient, Der die nicht verläßt, die in Gerechtigkeit auf Ihn vertrauen. Zu Ihm will Ich um Pcistand und Sieg stehen, und fordere Meine Völker auf, es mit Mir zu thun. Gcgclicll in Meiner Residenz- und Neichshauptstadt Wien am siebenzehntcn Juni Eintausend achthundert scchsnndscchzig. Fran) Joseph m. p. MMchrr Theil. Sc. r. k. Apostolische Majestät haben dem Ritt-meister in der Armee NicolauS von Zichy und dem Stephan pon Zich») die l. l. Kämme» crswürdc aller-gnädigst zu verleihen geruht. Der Iustizminister hat den Czcrnowitzcr LandcS-gerichtsrath Adolf Klemcnsiewicz über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft zum Lmidcögcrichtc in Lem» berg überseht. _____^_^,. Der Iustizmimster hat den disponiblen Landes-gerichtörath Joseph NYchlik und den Staniölauer Kreis, gerichtsrath Adalbert Such anet zu LandcSgenchtS-räthen beim Lanocsgcrichtc in Lzernowitz ernannt. Heule wird ln deutschem und zugleich slovenischcin Texte ausgegeben und versendet: Gesetz' und VerordnungS-Blatt für das Her» zogthnm Krain. VIII. Stück. Jahrgang 1806. Inhalts-Uebersicht: Erlaß der t. t. Lcmdcsbchorde für Krain vom 14. Ium 1806, Nr. 5637. betreffend den Beginn der Vorarbeiten sür die von Seiller k. k. Apostolischen Majestät angeordnete zweite Hecrcscrgänznng im Jahre 18«« und die Belanntssabc der dazu aufgerufenen Merö- classeu, sowie der dabei'zu beobachtenden Vorgänge, Vom l, t. Nedciclionsbnrean des Gesetz- und Verordnungsblattes sl!r Krain. Laibllch, deu 1«. Inni I860. l Kundmachung. Dnrch die in der „Laibacher Zlg." vom 7. April ! l. I., Z. 79, abgedruckte Kundmachung des k. f. Lau» despräsidiums vom 31. März l. I., Z. 650/P., wurden jene Maßregeln bekannt gegeben, welche das k. !. Landcöpläsidium zur Linderung des N othstand c s in den davon betroffenen Bezirken Untcrtrailis , als: Sittich, Sciscnderg, Treffen, RudolfSwerth, Landstraß und thcilwcise Gottschcc, in der Zeit vom Iänuec bis Ende März l. I. getroffen hat. Es wurden die Anschaffungen an Lebcnsmitteln und Samengctrcide in einer Tabelle detaillirt nachgewiesen und es wurde angezeigt, das; u) zur Anschaffung von Lcbcnsmitteln in jener Periode der Betrag pon.....0305 fl. 39 kr. li) zur Äcistellung des abgängigtn Samens die Snmme von . . 7896 „ 4 „ ^) zur Anschaffung von Säcken der Vctrag von........ 54 „ — „ '. h , >.' « >.' ch a.! !«„«,.> «.. dw « r. h .. „----------------------------------- -----------— '"?»jv" ..... "" mittet -""^ , < ^ ^ Samens c, >, n -. Ar. N Mehl ! Kochsalz ^.. ^ , ^is°- Erd- Hirse , Mais ! Flsolen z Erdäpfel —'------------------------------------------------------------^-----------!----------------------------------------------------------------------------------------------------- , ! !' ! 1 ^ ,) Sittick , 1l»2 ! 20 570 - 106 40 s>76 ! 40 50 60 ! 26 - 120 - ^ 153 60 ^ 135 ! 20 l - - 408 ! 80 b Ri enberq , , , ! 110 10 412 50 > 53 20 465 z 70 - - 20 ! 100 - » ! - -,108 -, 156 72 264 72 <> Tressen , , . , i 120 15 450 j - 79 80 529 ! 80 — i — — , — — — , — — ! — — ^ — ! — " " , 17? i«3', !> Nlfswerch.....' - 20 _ _ 106 40 106 ! 40 - ' - ^ 5 - _ _. ^-----------30 - - , - 30 ^.^^^. «Landstraß...... - ! 15 - _ 79 80 79 ! 80 ' , ! /) Gottschee...... - 10 - - 53 , 20 53 20 , , ^) Onrlfeld...... - 10 - , - 53 ! 20 53 20 ! > > , , !, ^ ! 382 ! 100 1432 ! 50 i 532 > — 1964 ! 50 50 ! 60 51 , 100 > 120 ! — ! 15!« 60 ! 273 ! 20 ! 156 , 72 703 , 52 Außerdem im Gelde: ---------!---------'---------->i-------------- / , z-----------------------------------------------------------------------7" I. Iur Verbrodung. ^ ^ 1. Dem Bezirke Treffen -_.„_.__ ^ _ 199 2. „ „ Rudolfswertt, ! — — — _^ ! ^. ! — 162 3. „ ,. Mottling , "" ! — " > -^ ! — , — 570 4, „ „ Tschernenidt ^ i ' und zwar: ! ! >' ! für die Ortschaft Weimz > „ ^ ^. — ^ — 200 ^ , , „ „ „ Schweinbeig - - -.->-! - 100 ! 5. Dem Nezirle Gottsckee — — — z — — — 204 ! Für die Kranken in Rudolfswerth _»>_—!—_— 50 , / ^ II. Znr Besamunss. i ! ! l ! ^ ^ ^' , j . ! > ») Dein Bezirke Geisenberg —.!— — —. __,— -._» —,_» — ^. .,_^.^.^ _-., — ,— ^ ^ , k) „ ,. Nudolsswerth — — —». ._- ______—>-. "!" , '"^'^!^ ___35fti.-«) „ " Gurlfeld ! ^ > l ! ! _ ! __ 600 — ö) „ „ Gottschee -.- -- -- -^_-,.- ^-,- "^! !___ __!__400!- ! ^ " " ^"liriz-------- . " . " " ,^-------'^ " < " ! " ! - , I l " - !____^____------- - j 3066^5^7^77-M. Summa > — j — l — , — I — > ^ <»oou j— — ^— ,— ,— — , — , , ,______^____^______^____----------------:---------^___^, 6594 fi,"25'/. lr. Laib ach, am 13. Ium 1866. Nichtamllicher Theil. Der hiesige akademische Maler Herr Franz Kurz von Goldenstem hat sich bereit erklärt, im KncgSfalle zwei Verwundete aus dem Mannfchaftsstande in unentgeltliche Pflege zu nehmen. Dieser patriotische Act wird hiemit mit dem Ausdrucke dcS gebührenden Dankeö zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Beitrage sür deu Frauenverein: Frau Maria v. Wurzbach, Hcrrschaftsbesitzerin, 20 si. Frau Anna Schaffer ein Pckct Kompressen ueischie-dener Gattung aus gebrauchter Leinwand im Gewichte von 6'/, Pfm'd. Frau Grumnig HanSbesitzerin, em Stück neue Lem-wand im Gewichte von 9 Pfund. 1 Paket Charpie, von der Schuljugend bereitet, im Gewichte von 8 Pfund. 1 Paket Charpic im Gewichte von !2'/z Pfund, von dem ehrwürdigen Ursnlir.crinnen.Ccnventc, und von demselben cmch ein Palet leinene Perbandstücke im Gewichte von 12'/, Pf""^____ Laibach, 18. Juni. Der Kaiser hat zu seinen treuen Völkern gesprochen. In der höchsten Vedrängniß deS Reiches. bei dem Anprall zweier verbündeter Feinde von Nord und Süd, fühlt das väterliche Herz unseres erhabenen Monarchen oaS Bedürfniß, das Vertrauen durch offene beredte Dar- 937 legung der Umstände, welche zn der tief beklagten Verwicklung führten, zu kräftigen. Bezüglich unseres fiidli-chen Fundes wissen wir aUe, und die Geschichte der wie», herholten Kämpfe in der Po-Ebene zeigt es, daß eS nur eines günstigen Momentes bedarf, um durch einen Raub-! anfal! die Grenzn eines zwar innerlich schwachen Reiches zu erweitern. Wer ein Ocstcrrcichcr ist, fühlt anch die Verpflichtung, dem Reiche seine Herrschaft an der Adria zu erhalten, deren Verlust dnrch die Abtretung Vcncticns nur mchr eine Frage der Zeit wäre. Ader doppelt traurig ist der Gedanke, daß diesmal deutsche Hände es sind, die geschäftig an der Blosstcllung der südli-chcn Grenze Deutschlands arbeiten! Lichtvoll bclcuchtct das Manifest die Absichten Oesterreichs iu Schleswigs Holstein, dessen Befreiung von der Fremdherrschaft daß einzige Ziel Oesterreichs war, während Preußen seine selbstsüchtigen, ehrgeizigen Ber^rößcrnngsabsichten bald ungcschcut zur Schau trug. Die Ursache des Schci-l ternS der Fricdcnsvermittlung wird in der Weigerung! der bethciligten Mächte, die Verträge und das öffentliche! europäische Recht al3 Ausgangspunkt anzunehmen, nach-! gewiesen und schließlich auf den offenen Buudcsbruch Preußens hingewicseu, das mit militärischer Gewalt ge« ^ gen die bnndestreucu Aundcsglicdcr vorgehe. ! Auch in diesem feierlichen Augenblicke, in welchem bereits die eisernen Würfel rollen, gedenkt der Kaiser mit doppeltem Schmerze, daß das Verfasfungswcrl noch nicht vereinbart ist, und er richtet einen neuerlichen herzlichen Ruf zur Einigung an feine getreuen Voller. Wir siud uou der Ueberzeugung erfüllt, daß die erhebenden kaiserlichen Worte, wclchc den Beistand dcS Allmächtigen auf unser Beginnen hcrabrufeu, in jeder loyalen ösler-rcichischeu Brust ein Echo finden werden. An der Schwelle Weltgeschichtlicher Ereignisse werden die österreichischen Völker sich die Hände reichen, sic werden sich erinnern, daß in der Einigung ihre wahre Kraft liegt, daß Opfer, die sie der Machtstellung des Reiches bringcu, mir ihr eigenes Wohl erhöheu uud daß, wenn je, in diesem Augenblicke nnser aller Wahlspruch sein muß: „Oester-reich über Alles, weil es will!" Oesterreich. Pest, 15. Juni. „Pcsti Hiruöl" schreibt: Die Stadt Gran hat gestern die Abscndung einer HuldiguugS-Adresse an Se. Majestät den Kaiser beschlossen. Edenfalls gestern wnrdc die HuldigungS-Adresse der Stadt Tcmcovar dem Taucrmcuö durch einc Deputation über-" geben. — Dic Regierung hat bereits sattisch begonnen, an Rothleidendc Frucht zu vcrthcilcn. ! Innsbruck, 11. Juni. Auch im großen, das Oc gründlich uud dauernd gelöst werde». Die Mcinuugcn im Lande siud übrigens verschieden, von welcher Seite der Augriff des Feindes auf Tirol stattfinden werde, ob der deutsche Landcsthcil an dcr Weslgrcnzc, odcr^ der italienische im Süden nnd Südwest, — oder beide zugleich werden angegriffen werden, Ein Angriff auf^ Deutschtirol kann füglich nur über das Worm-ser.Ioch zu dem Zwecke stattfinden, sich mit einer im untern Etschlaudc stehenden feindlichen Aimec zn vereinigen nnd fo dcn kaiserlichen Truppen, die in Vc-ncticn stehen, dic Eomnnication abznschlicidcu. Mcr ein Feind, dcr sich ilbcr das Wormscr-Ioch wagt, hätte! einen Weg vou 20 bis 30 Stunde» mitten nntcr den Angriffen eines ergrimmten, fich in Majsc erhebende», uud jeden Terrainvortheil, jcdcn Engpaß, jcdcu Steg kennenden uud bcnntzcudcn Voltcs zurückzulegen, um zur nntcrn Etsch zu gelangen nnd könutc dabei aufz seine Vernichtung rechncu. Ein Einfall über ^udikarim, oder den Toualc, fowic über den Galda>-Scc würde! ttwaS weniger Schwieriglcitcu bicteu, dahcr auf die Organisirung nnd vorzügliche Bcwaffnnug deS Landsturmes in den deutschen Bezirken vun Kältern, Lana, Bozrn, )teumarlt, dic den bcdrohctcn italienischen Gc» genden am nächsten liegen, das besondere Augenmerk gerichtet wird. Aus allen Gegenden laufen die Nachricht ten da ein, daß die Landcsschützen mit größtem Eifer« und Frcndc ihren Uebungen obliegen, und daß sie in kürzester Frist als tüchtige Wehrmänncr mit den tapfern Truppen dem Feinde die Stirne bieten werden. ^ Trieft, 15. Juni. Wie wir vernehmen, schreibt i die „Tr. Ztg.", hat sich gestern Abcuds im Gemeinde« ^ rathssaale eine Versammlung angesehener patriotischer! Männer unter Vorsitz des Podest-» definitiv als „Triester Hilfsucrcin" (^ninu« pullioli^ü «ri^lm» ck 5l)cclir50) mit dem doppelten Zwecke coustituirt, um in erster Linie den Verwundeten der k. l. Armee und Flotte jeden möglichen Beistand zn leisten, ferner auch anderen Unglück-! lichen, dic durch die Folgen dcS Krieges iu unuerschul- ^ detcn Nothstand verseht werden, thnnlichstc Unterstützung' und Linderung zn gewähren. Es wurde einstimmig beschlossen, daß dcr Hilfovcrciu sciuc 3^illsamkcit sogleich, nach Ansbrnch des Krieges mittelst ciucs au die Groß. Herzigkeit dcr Mitbürger zu richtenden Ansrnfcs beginnen, daß die Einsamnllung der patriotischen Spenden von sämmtlichen Vercinsmitgliedcrn in Abtheilungen zn z jc drei Personen geschehn, und dnß die Vcrthciluug dieser Gaben durch zwei SubconMs besorgt werden solle. Ausland. München, 14, Juni. Die „Bairischc Zeitung", schreibt: Die preußischen Bundesrcformuorschlägc wur-dcu schon wcgcu dcr im Artikel 1 enthaltenen Forderungen nach Ausschluß Oesterreichs ans dem Äunde, von Seiten dieses letzteren abgelehnt. Frankfurt, 12. Juni. Die Gcsainiiltstärle deS Bundcshccres beträgt: 531.^8 l Mann Infanterie,! 92.300 Mann Reiterei, 59.485 Mann Artillerie, 12.979 Mann Pionnicrc und Genie, zusammen 696.045 Mann. Davon stellt Prcußeu das 4., 5. und li. Armeecorps, nämlich: 1l.'!.515 Mann Infanterie, 18.0:N Mann Reiterei, 13.134 Manu Artillerie, 1888 Mauu Piou-nicrc uud Geuic, zusammen 147,170 Mann. Also beträgt die Gcsammtstärle des BundcohccrcS nach Abzug des preußischen EontiugentS und die drei österreichischen Eorps einbegriffen 548.875 Mann. Das österreichische Eoulingcnt hicbci zählt 134.000 Mann Infanterie, 21.700 Mann Cavalerie, 15.400 Mann Artillerie uud 2350 Manu Genie-Truppen. Ans Frankfurt, 12. Juni, schreibt mau der „N. Fr. Pr.": Heute Morgens um 7 Uhr rückten das i preußische 34. Liuicu-Iufantcric Vtaun VundeS-truppen lagern in der Umgegend. Die Prenßen haben den Gies;ener Bahnhof besetzt. Gger. VW.Nwo Preußen besetzten Machern, Würzen, Dahlen, Niesa. 31 eich enberg. 811o'!'W. schwach "hriter ' ^ _' 17. 2 „ N. 321.3» —18.? ^W.z. stark theilw. bew. ^"., 10 „ Ab.! 323.«i -- 7o W.stilrm. !Gewitlcr«c>. ^" Dm 10.: Barometer lm fallen. Um !) Uhr Äbmds Wtttcr-lcuchtcu in N. u. NW. Dm 17,: Nachmittaa. Gcwittcrwnllm ans S29. mit starlem Wliidc, Rasche Sinleil t>eil Barometers Um 8 Uhr AbcxdS Vlch? lii EW. u. NW. Nach 8'/, Uhr cut. lud sich da« Gewitter Uder Malbuch mit Sturm a>:<< Wcsi. Blitze und ht!ftisse Glisse uoch nach 11) Uhr; spater Regen. Brdeu^ teudc Abliihlllng. Äarolnetcr im raschen Steigen. Auf den Alpe« frischer Schmcmislüg. .......Verantwortlicher Redactmr:'Ignäz v. Kleinmay"r, "