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Zeitschrift für wtcrlinidischc Interessen.  
Verlag und Druck von I . Blasn«.  (Manuscriptc werden nicht zurückgesendet.)  Verantwortlich« Redakteur: P. v. Radics.  
i.  Jahrgangs  Lllißach am 7. April 1865.  M  28.  

Nudolfswerth  
Kennt ihr den Herzog Rudolf, Den „Stifter" kühn und groß, Doch fest und unbezwinglich Stand Krain in Kampf und Schlacht,  
Der feinem Volk in Liebe Es schützte Oestreichs Grenzen  
Des Wissens Hort erschloß? Mit seiner Treue Macht.  
Und kennt ihr auch das Städtchen, Umhegt von grünen Höh'n, Sein Herzblut bot es willig Mit Heldenkühnheit dar;  
Das Herzog Rudolf s Wille Und dankenswerth auf ewig  
Zum Dasein hieß ersteh'«? Ist solche Thal fürwahr. —  
Erhaben war der „Stifter" Darum ein Hoch dem Fürsten,  
Und ewig lebt er fort, Doch solchen Gründers würdig Deß' segensvolle Hand Einst Unterkrain, das schöne,  
Bewies sich auch der Ort. Mit Ocsterreich verband.  
IaRudolf s w erthwar's Städtchen, Ein Hoch dann auch dem Städtchen,  
Und Rudolf s werth das Land, Dem wackern „Rudolfswerth",  
Das stets als festes Vollwerk Das seines Gründers Name  
Für Oestreichs Krone stand. Umleuchtet und verklärt.  
Von wilden Türkenschaaren Und Segen, Heil und Ehre,  
Ward feindlich sie bedroht, Des Glückes Sonnenschein,  
Und groß und immer größer Dem thcuern Vaterlande,  
Erwuchs Gefahr und Noch; Dem ganzen, lieben Krain !  
Louis e Pesjak .  
Am ?. April 1365  
gründete Herzog Rudolf IV . „der Stifter" die Stadt Rudolfswerth in Unterkrain — heute Neustadt! genannt.  
<zr  Der „Laibacher Congreß", den der Herzog 1360 am 28. März mit dem Patriarchen von Aquilcja, den Bischöfen von Salzburg, Freisingen, Passau, Gurt, Scben, Chiemsee und Lavant und den Grafen von Tirol, Görz, Ortenburg und  i5"  
Cilli abgehalten — die alle Stücke von Krain zu Eigen oder zu Lehen besaßen — hatte die staatsrechtliche Frage wegen  
der diesen verschiedenen „Herren" gehörigen krainischen Landestheile zu dem Patriarchate in einer für Ocsterreichs Fürsten  
äußerst günstigen, den faktischen Besitz von ganz Krain anbahnenden Weise znr Lösung gebracht; nuu lenkte der geistreiche  
energische junge Fürst sein Augenmerk auf die innere Politik, die zunächst zu verfolgen war, um das schöne Krainland dauernd an Österreich zu schließen und begann die Gründung von Rudolfswerth!  
Es war am Montag nach dem Palmtage (?. April) des 1365. Jahres, daß Rudolf zu Wien die Stiftungs- 
Urkunde einer nach seinem Namen zu benennenden neuen Stadt in Krain: Rudolfswert h ausstellte.  
Sie wurde auf der sogenannten Marktstatt, mit Herzuziehung des schon bestehenden Thurmes Gratez (Araäeo,  
slov. ^ kleines Schloß), gegründet. Herzog Rudolf hatte kurz, zuvor mit Abt Peter von Sittich den Ort Gratez, dann 10  
Hüben in Lotschna, 9 Hüben im untern, eine Mühle im zweiten, und 9 Hüben im dritten Dorfe Verschlaven oder Wersch­ 
lin eingetauscht gegen 26 Hüben im Dorfe St. Stefan in der Pfarre Treffen, dann in Mayrhcfen, Windischdorf, Rosen­ 
berg, Vrudersdorf und Prurlen und den Zehent in der Pfarre Harlandt (St . Marein) von 81 Hüben je zu zwei Garben,  
wahrend die dritte dem dortigen Vikar verblieb. Es heißt im Stiftungsbricfe: „daß Wür alle Unfern Unterthanen und Ge­ 
treuen, von angeborner Guettigkheit und mit freuutlicher Gunst gern versorgen und bcdenkhen mit sollichen Rechten und  
Gnaden mit den Sy aufnemen und ein Jeglicher mit feinem Wesen bei rechter und guetter Schirm verbleibe; So seyn  
Wür doch von natürlicher Vegüer sonderlich genaigt die aufzubringen, zu mehren und zu begnaden, die Wür selber zusam­men bracht und mit Stüfftung einer neuen Statt verüut und gemessent haben, darumben Wür die Statt genannt Rudolfs­ H  
werth gelegen auf der Windischen March, die Wür von neuen Dingen aufgeworffeu und nach Unfern: Namen also genannt  
haben u. f. w. u. f. w." Die neue Stadt erhielt besondere Rechte und Freiheiten, eigene Gemeindeverwaltung, Gerichts­ 
barkeit, auch das Halsgericht in einem Umkreise von 2 bis 3 Stunden, ferner das Recht zu Handel und Gewerben, eigene  
Gefälle, Mauthfreiheit, Fischerei, Holz- und Weiderecht gegen Maichau und Hopfenbach, Sitz und Stimme auf den Ver­ 
sammlungen der oberkrainischen Stände.  
Rudolfswerth , vom Herzoge hauptsächlich als Stütze der bisherigen und der in Aussicht stehcuden österr.  
Erwerbungen „auf der Mark" und als Mittelpunkt des volkswirthschaftlichen Lebens des ganzen untern Landes geschaffen, wozu es sich durch die reiche Produktionskraft feines trefflich gelegeneu Bodens vorzüglich eignete, erfüllte die genannten  ^  
Zwecke vollkommen; zudem erwies es sich in den späteren schweren Zeiten der Osmanenkriege als tüchtige Veste und  
wiederholt als Ausgangspunkt der Aktionen unserer christlichen Streiter!  
Durch fast zwei Jahrhunderte — im 15. und 16. — war diese Stadt das beständige Lager für die Kriegs­ 
leute, die aus allen Theilen des Landes kommend, „nach der Grenze" zogen, und bot außerdem selbst wiederholten Wider­ 
stand dem bis an ihre Mauern dringenden Feinde. Ihre Bewohner waren es, die stets den ersten schmerzlichsten Eindruck  
einer Schlacht der Unfern mit den Türken empfanden, denn ihnen trng man von der Wallstatt die Leichen von Freund und  H'  
Feind in die Thore, und die Pest und alle Krankheiten, die der rauhe Kricgsgott in seinem Gefolge führt, sie wütheten  
immer zuerst in Rudolfswerth! Sie war es aber auch, durch deren Straßen in jenen Tagen nicht selten der und jener „rei­ 
tende Bote" auf eilendem Rosse dahinsauste, der „löbl. krainischen Landschaft in Laibach" die Kunde von der Niederlage der  
y  Türken zu bringen, und deren Häuser sich sodann festlich schmückten zum feierlichen Siegesheimzuge der christlichen Streiter!  
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So hat Rudolfs schöne Schöpfung, welche die unter dessen Nach­folgern, Albrecht III . und Leopold III . im Jahre 1374 mit allen Förm­lichkeiten vollzogene Vereinigung Krains mit Oesterrcich angebahnt hatte, durch ihre hervorragende bedeutungsvolle Stellung in der Periode der Osmanenkriege einen Wartthurm abgegeben nicht allein für Krain, son­dern auch für ganz Oesterrcich, für das deutsche Reich — für die Ent­Wickelung der Kultur Europas! 
Ich habe es bereits au anderem Orte — wo ich die Beziehungen des Herzogs Rudolf zu Krain des Weiteren ausführte — im Hinblicke auf Krains stets mauuhaftc Haltung gegenüber dem wilden Anstürmen 
. der Moslemschaaren betont: daß Oesterrcich, beziehungsweise Deutschland, dem slovenischen Bolle ob des von ihm dem Erbfeinde der Christenheit und der staatlichen Ordnung Mitteleuropas aus den Leichnamen seiner Söhne erbauten Dammes ebenso zu Dauk verpflichtet ist, als hinwieder das Land Krain diese Glanzperiode seiner Geschichte jenen Fürsten aus dem Hanse Habsburg danken muß, welche das solange unter mehrfache Herrschaft getheilte kleine Ländchen zu einem Territorium vereinigt und so befähigt haben, das zu werden, was es dura) das Zurückschleudern der Barbareuhorden in der That geworden — ein Bollwerk der Civi­lisation! 
Das slovenische Volk mag daher das 500jährige Jubiläum der Gründung von Nndolfswerth, den heutigen Tag mit Recht als Festtag der Vereinigung Krains mit Oesterreich, zugleich aber auch als den Ge­dachtnißtag feiern an all seine Heldensöhne, die im Kampfe mit den Mu­selmännern sielen, und an die, welche ruhmbedeckt heimkehrten, dem Va­terlande neue Kämpfer erzogen, und gestützt auf die in heißen Schlachten „an den Grenzen" erkannte und erprobte eigene Kraft mitten in diesen Kämpfen im Zeitalter der Reformation am heimatlichen Herde das Auf­flackern der heiligen Flamme nationaler Begeisterung anfachten und schütz­ten, aus der als Phönir die ncuslovenische Literatur hervorgegangen! 
Das slovenische Volk spricht aber heute neben solch' frommer dank­erfüllter Erinnerung auch einen heißen Wunsch für die Zukunft aus: es möge der erlauchte Prinz, der jetzt den Namen „des Stifters" führt, es möge unser durchlauchtigster Kronprinz Rudolf, wann ihn einst Gottes Füguug auf den Thron beruft, die von allerhöchstseinem Vater, Sr. Ma­jestät-unserm vielgeliebten Kaiser Franz Josef I. ausgesprochene Gleichbe­rechtigung aller Nationen des Kaiserstaates als langst durchgeführt über­kommen — diesen natürlichsten und tüchtigsten Damm gegen alle Feinde des schönen, großen Oesterreich! 
?. v. li. 
Nede des Dr. Toman 

(iu der 42. Sitzung des Abgeordnetenhauses am 3. Apnl). Ich hätte vielleicht unterlassen, bei der heutigen Gelegenheit irgend eine Wahrnehmung zu machen und diesen Gegenstand (in Betreff der Franzis­kaner von Signi) auch von einem weiteren Standpunkte zu besprechen, hätte mich nicht ein etwas eigenthümlich gehaltenes Lächeln auf den Lippen eines hohen Staatsmannes und das etwas zweideutige Händeklatschen desselben während der Rede des Herrn Greute r dazu aufgefordert, des Herrn Greuter, der mit Gründen für diese würdige Priesterschaft aufgetreten ist, welche im Interesse des Staates, im Interesse der Volksbildung so viele Pfarren besorgt und den Unterricht am Gymnasium Sinj ertheilt. Ich will zuerst streng zur Sache, speciell zur Post der Frage spre­chen. Ich bedauere, daß heute der Herr Berichterstatter nicht die Petition, welche diese Körperschaft eingebracht hat, vorgetragen hat, ich bedauere mehr noch, daß nicht der Finanzausschuß, dem sie zugewiesen war, heute mit einem Antrage darüber gekommen ist, und zwar darum, weil das hohe Haus in der Lage gewesen wäre, diese Gründe, welche die Körperschaft selbst anführt, zu hören, zu prüfen und das Rechte zu treffen. Es ist in einem andern Falle aus solcher Rücksicht der Gegenstand sogar vertagt worden, welche Vertagung ich jedoch nicht beantragen zu sollen glaube, bedauern aber muß ich recht sehr, daß die Petition heute nicht dem Hause mitgetheilt worden ist. Was mich weiter anregt, in dieser Angelegenheit in Fortsetzung der Rede des hochwürdigcn Herrn Professors Greuter zu sprechen, ist der Um­stand, daß in dieser Frage ein so wichtiges politisches Element liegt, weil in Dalmatien bei dieser Gelegenheit die Freiheit der Wahl, das Wahl­recht so arg verletzt worden ist. Ich will nicht die Motive wiederholen, welche bereits früher angeführt wurden, aber fo viel muß ich nochmals betonen, daß entweder diese Position pr. 4000 fl. ursprünglich nicht hinein zu stellen, oder wenn sie hinein gestellt worden ist, gleichgiltig, ob die Franziskaner für oder gegen den Regierungskandidaten gestimmt ha­ben, festzuhalten war. Die Positon war eine solche, welche für Kultus und Unterricht eingesetzt war, daher mußte sie unabhängig von politischen Motiven behandelt worden sein. Meine Herren! Bei dieser Gelegenheit steigt in meiner Seele der ^ Gedanke auf, wie gefährlich es ist, wenn in einem Staate, wo eine Ver­fllssung erst entwickelt werden soll, wo von einem Staatsmanne eine be­stimmte Verfassungsrichtung aufgestellt wird, die so wenig Anklang bei den Völkern in den Königreichen nnd Ländern findet — wenn in einem solchen Staate den Händen des Staatsministers, als des Trägers einer Verfassung, auch die Untcrrichtszwecke anvertraut werden. Da tritt der bedenkliche Umstand als Konsequenz ein, daß wie in diesem Falle das eine Interesse dem anderen geopfert wird, daß das wichtige Interesse des Unterrichtes dem Zwecke der politischen Verfassungsentwicklung und Verfassungsbeför» derung geopfert wird. Ich bedaure daher recht sehr an dieser Stelle, daß wir kein ent­sprechendes Unterrichtsministerium haben. Hatten wir ein Unterrichtsmini-' sterinm, meine Herren, so hätten wir an dieser Stelle die Vertheidigung des Unterrichtsministcrs für diese Position gehört, und die Stimme des Herrn Staatsministers wäre in diesem Falle gar nicht gehört, und das denselben leitende Motiv nicht berücksichtigt worden. Es ist schon früher erwähnt worden, welches Motiv Se. Ercellenz der Herr Staatsminister vorgebracht hat; es sei mir gestattet, nachdem ich es aus dem Munde von Ohrenzengen vernommen habe, daß Se. Excellenz der Herr Staatsminister die Streichung dieser Post auch noch des Wei­
teren in der Art motivirt haben soll, daß er sagte: „Ucberdieß nehme ich keinen Anstand, zu erklären, daß die Tendenzen der Südslaven gleich sind denen der Italicmissimi," noch folgende Erwägungen zn machen. 
Meine Herren! Sind diese Worte wirklich im Finanzansschusse ge­fallen, im Finanzausschusse, wo es dem ganzen Parlamente gestattet ist an den Verhandlungen durch Zuhören Theil zu nehmen; sind diese Worte' welche durch öffentliche Blätter in der ganzen südslavischeu Nation Ver­breitung fanden, wahr, was ich bezweifeln will, dann, meine Herren wünschte ich, daß Se. Ercellenz der Herr Staatsminister solche Worte heute rechtfertigen möge. Sind sie nicht wahr, dann wird es uns sehr freuen, daß wir nicht glauben und fürchten müssen ewig in unserer Treue und Loyalität verkannt zu seiu, und vielleicht uns deßhalb so vieler an­deren Einrichtnngen und Fortschritte im nationalen Unterrichte nicht zu er­freuen, weil wir vielleicht mißliebiger und verleumdet sind. 
Ich kann nicht glauben, daß Se. Ercellenz der Herr Staatsminister 
diese Worte gesprochen hätte. Auf wen sollen sie sich beziehen? Auf die Slovenen, welche im Vereine mit anderen Südslaven in 
früheren Jahrhunderten für den Bestand Oesterreichs in so vielen Türken­kriegen gekämpft haben, welche in den Jahren 1848 und 1859 den Syrenenklllngeu in Italien und Ungarn widerstanden und die Brücke der Revolution nicht hergestellt haben, sondern der Isolator derselben waren? 
Sollten es die Slovenen sein, welche so viele tapfere Söhne de» ausgezeichneten österreichischen Regimentern Hohenlohe, Kinski) und Pro­haska liefern, und welche auf allen Schlachtfeldern die Integrität Oester­reichs vertheidigt haben. 
Sollen es die Slovenen sein, welche, wenn auch in Noth und Elend leidend, ihre Steuer getreu zahlen; die Slovenen, welche so viele Beweise ihrer Ergebenheit uud Treue für Seine Majestät den Kaiser zu jeder Zeit gaben? 
Sollen es die Slovenen sein, deren beste Söhne heute „regierungs­freundlich" und nicht „regierungsfeindlich" Vereine nnd Institutionen er­wecken, dieselben beleben, Bücher herausgeben, das Volt selbst bilden, an­statt daß die Regierung es thate, und welche von der Negierung dafür oft als feindlich betrachtet werden, weil sie ihr unter die Arme greifen? 
Daß die stets treuen dalmatinischen Slaven es nicht sein können, hat der Herr Dr. Lapenna selbst gesagt. Sind es vielleicht die Croaten, sind es vielleicht die Militär­gränzer ? 
Die Militärgränzer, welche zu allen Zeiten auf allen Schlachtfeldern die Integrität Oesterreichs vertheidigt' haben, ohne sich der konstitutionellen Wohlthateu zn erfreuen? 
Wenn Seine Ercellenz der Herr Staatsminister sich nicht erinnert an die bezüglichen geschichtlichen Daten, so werde ich mir die Freiheit nehmen, ihn an ein Datum jüngerer Zeit zu erinnern, nämlich an den Vortrag des treugehorsamsteu Ministerrathes vom 30. März 1850, unter welchem auch der Name Seiner Ercellenz des Herrn Staatsministers Schmerling steht. Dort heißt es: „Die muthige uud ausdauernde Energie, die aufopferungsvolle Anhänglichkeit, womit Croatien und Sla° vonien die Einheit des Reiches im Kampfe gegen antimonarchische Abson­derungsgelüste festhielt, hat die Geschichte des Kaiserreiches mit unvergäng­lichen Zügen auf ihre glänzendsten Blätter verzeichnet." 

Meine Herren! Das war im Jahre 1850, und heute sollten viel­
leicht die Croaten und die Militärgränzer Hochverräter sein? Denn, 
wenn die Südslaven mit den Italianissimi gleiche Zwecke verfolgen, fo 
sind sie Hochverräther. 

Ich hoffe, daß Seine Ercellenz der Herr Staatsminister uns über 
diesen Gegenstand heute Aufklärungen geben wird. Sollte er uns aber 
fortan verkennen, so möge er bedenken, daß wir Südslaven in unserem 
treuen Selbstbewußtsein uns trösten, sowie in der Erfahrung der Geschichte, 
daß Ministerien Kaunitz, Metternich und Bach vorübergegangen uud die 
Südslaven nicht zu Grunde gegangen sind, und daß wir so anch das Mi­
nisterium Schmerling überdauern werden! 


Kinderspital und Waisenhaus in ihrer wechselseitigen Beziehung.—(Bitte um Unterstützung des Kinderspitals). 
Von Dr. Kovaö. . 

Nachdem in den Anfangsnummern dieses geschätzten Blattes auf meine Anregung über die Notwendigkeit eines Kinderspitales in Laibach und die leichte Möglichkeit der Errichtung desselben zwei Artikel von dem Redakteur dieses Blattes Herrn P. v. Radics erschienen waren, fand diese Idee vielseitigen Anklang und mir wurden theils Beiträge, theils ander­weitige Unterstützung für dieses Unternehmen zugesichert, von so hochacht­baren Personen, daß ich darin wahrlich eine Ermuthigung fand in dem Streben nach Errichtung einer solchen als dringendes Nedürfniß sich er­weisenden Anstalt. Die Idee der Creirung eines Kinderspitales lenkte die Aufmerksamkeit auf Wiedererrichtung eines Waisenhauses für das Land Krain in Laibach, für welch' letztere Wohlthätigkeitsanstalt ein be­deutendes Stiftungskapital vorhanden ist, und es wnrde die Waisenhaus­frage in Verbindung mit der Kinderspitalsangelegenheit durch den geehrten Gemeinderath Herrn V. C. Suppau in den zwei letzten Gemeinderaths­fitzungen in Form einer Interpellation und eines Dringlichkeitsantrages angeregt durch die Aufsätze des Herrn Landesgerichtsrathes- v. Strahl allseitig ventilirt und die Errichtung eines Waisenhauses mittelst Gemein­derathsbeschlusses, bezweckend die Wahl eines Waisenhaus - Comitös, angebahnt. 
Die geehrten Leser mögen mich entschuldigen, wenn ich die Geschichte der Wllisenhausfrage hier retapitulire, da dieselbe mit der Kiuderspitals­angclegenheit innig verwebt ist, überhaupt durch die letztere jene wieder in Anregung gebracht wurde, uud das Kinderspital vom Waisenhause scheinbar in den Hintergrund gedrängt wnrde, ja an mich Fragen gestellt wurden, ob das Waisenhaus die Anstalt sei, deren Errichtung ich anregte, ob ich darin Dienste leisten werde :c; Fragen, welche deutlich beweisen, daß hie und da die mchrcrwahnten zwei Anstalten verwechselt wurden. 
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Ich erlaube mir deshalb hier durch diese Zeilen nur aufmerksam zu ma­chen, daß es sich nicht darum handelt, ob Waisenhaus, — ob Kinder­spital, noch weniger, wenn Waisenhaus so kein Kinderspital, da ersteres als Surrogat für letzteres dienen kann, sondern es muß die Errichtung beider Anstalten mit aller Energie angestrebt werden; für das Waisenhaus ist das nöthige Kapital vorhanden, und die Nothwendigkeit der Errichtung einer solchen Anstalt würde durch die große Anzahl unversorgter Waisen, für deren physische und intelektuelle Entwicklung jetzt Nichts oder ungemein Wenig geschieht, genügend illustrirt; für die Errichtung des Kinderspitals sprechen die Gründe, welche in diesem Blatte weitläufig auseinander ge­setzt wurden, und die ich hier nur in Kürze erwähnen will, nämlich: „all­gemeine Nothlage und zunehmende Verarmung des Voltes, ungenügende Pflege armer Kinder, erhöhte Anforderung der Wissenschaft an den Kin­derarzt und das nachahmungswürdige Beispiel in den meisten Provinzial­städten so wie vor Allem in der Residenz." Nun ist aber für die Errichtung des Waisenhauses ein gut eingerichtetes und geleitetes Kinderspital vom ärzt­lichen Standpunkte eine unerläßliche Vorbedingung, da die ärztliche Erfahrung lehrt, daß das Znfammenwohnen von mehreren Menschen auf einem beschränkten Räume, gemeinschaftliche Aufenthaltsräume z. B. Schlafsale, wie in Erziehungs-Waiscn- und Findelhänsern, Kasernen :c. die Ausbreitung vou Epidemien fördern, daher in solchen Anstalten die Sterblichkeit eine erschreckende Höhe erreicht, wenn nicht jeder von einer contagiösen Krankheit befallene Kranke sogleich aus der Anstalt entfernt wird. — Wohin sollen die Waisen­linder, wenn sie schwer erkranken, gebracht werden, als ins Kinderspital, da das Zivilspital sich für Behandlung kranker Kinder nicht eignet; deß» halb soll das Kinderspital früher als Vorläufer des Waisenhauses errich­tet werden, und es ist kein Grund vorhanden erst die Entstehung des Waisenhanses abzuwarten, da der Waisenhausfond nicht zur Errichtung 
eines Kinderspitales mitverwendet werden kann, da er zu diesem Zwecke nicht gestiftet wurde, das Kinderspital jedoch nur die Ersatzkosten für be­handelte und verpflegte kranke Waisenkinder beanspruchen kann, und es einer später« Zeit vorbehalten bleiben wird l^möge sie bald anbrechen) durch Uebereinkommen der betreffenden Administrationen beider Anstalten eine Fusion derselben nämlich hinsichtlich Vermögen und Administration, wenn auch nicht hinsichtlich der Anstaltslokalitäten zu erzielen und dadurch ein großes heilbringendes Landeswohlthatigleitsinstitut für immerwährende Zeiten ins Leben zu rufen und fest zu begründen. 
Mi t dem Inslebentreten des Kinderspitales soll auch deshalb nicht bis zur Errichtung eines Waisenhauses gewartet werden, da ja nicht nur die kranken Waisenkinder in demselben zu behandeln sein werben, sondern Hunderte von armen kranken Kindern, welche noch Eltern, jedoch sehr arme Eltern haben mit Sehnsucht auf ein solches Institut warten; denn eine sehr große Anzahl armer kranker Kinder waren diesen Winter hin­durch ohne warme Wohnung, ohne Pflege, ja auch ohne Medikamente, mußten im tiefsten Elende darben, da ihre armen Eltern ihnen die nöthig­sten Lebensbedürfnisse nicht verschaffen konnten, auf unentgeltliche Medika­mentenverabreichung jedoch nur die in Laibach Gebürtigen oder nach Laibach Zuständigen Anspruch haben. 
Nachdem ich nun das Verhältnis; zwischen Waisenhaus und Kinder­spital genügend erörtert zu haben glaube, erkläre ich schließlich, sowohl der einen als der anderen Anstalt, so viel in meinen schwachen Kräften liegt, Unterstützung und ärztlichen Beistand leisten zu wollen, und stelle an die verehrlichen Bewohner Laibachs, besonders an die edlen Damen die Bitte, der armen kranken Kinder zu gedenken, und ihre so oft glänzend bewährte Mildthätigkeit auch den armeu kranken Kleinen, die es nach dem heurigen lange andauernden strengen Winter um so mehr bedürfen, gütigst zuzu­wenden, und die Konstituirung eines Damen-Comites zur Uebernahme milder Spenden zu veranlassen, bis zur Bildung eines solchen Damen-Comites aber jede Gabe dem Gefertigten oder der löbl. Redaktion dieses Blattes zu übermitteln. Diese milden Spenden werden sogleich durch den „l'riFtllv", später durch das Comitö auch in den übrigen hier erscheinen­den Blättern bekannt gemacht werden. 
Gottes Segen und der kleinen Kranken inbrünstiges Gebet und herzliche Dank wird jede noch so kleine Gabe lohnen! 

Politische Nevue. 
I n der Spezialdebatte des Budgets für 1865, Kapitel 8 : Unga­rische Hofkanzlei erklärte Abg. Kaisersfcld, er wollte in der Generaldebatte das Wort nicht ergreifen, wenn ihn der Staatsminister durch feine jüngste Rede über die Opposition nicht dazu herausgefordert hätte. 
Eine Opposition, sagt Redner, die selbstsüchtige Zwecke verfolgt, ist für das Reich ohne Vortheil. Die Opposition, die wir machen, ist aber eine pflichtmäßige, maßvolle. 
An den Staatsminister sich wendend, bemerkt Redner: Unsere Ver­fassung entstand zu einer Zeit, als ein größeres Maß der Centralisation vielleicht nothwendig war. Wahr ist aber, daß jene starre Centralisation, die in homogenen Staaten möglich ist, in dem Geiste unserer Verfassung sich nicht vorfinden soll. I n dieser Richtung schon bedarf unsere Verfas­sung sehr einer Vervollständigung, damit sie eine der Geschichte unseres Reiches angemessene Form annehme. 
Die Länder diesseits der Leitha bilden seit Jahrhunderten den Län­dern jenseits der Leitha gegenüber ein geschlossenes Ganze und für die Ersteren wurde die Institution des engeren Neichsrathes geschaffen. Diese 

' Institution bietet für unseren Konstitualismus eine feste Gewähr, und sie sichert zugleich die Legislative vor Zersplitterung durch die Landtage. Durch diese Institution wird aber ermöglicht, daß Länderbudgets zugelassen wer­den können und daß sich ein Reichsbudget ausbilde, welchem nur die dem Reiche gemeinsamen Finanzangelegenheiten vorbehalten werden. Es wäre ermöglicht, daß Cultus, Unterricht, ein Theil des politischen Verwaltuugs­budgets aus dem Neichsbudget ausgeschieden und den Länderbutgets (en­gerer Reichsrath, ungarischer Landtag) überwiesen werde.. 
I n Betreff H. 13 liegen drei Nnsschußanträge vor. Der Antrag des Herrn Dr. Verger veranlaßt nämlich einen Majorität«- und zwei Minoritätsanträge; der Erstcre will in, Sinne des Antragstellers die Erläuterung, daß zu allen Akten der Gesetzgebung die Zustimmung des Neichsrathes erforderlich sei, der Zweite will eine Revision dieser Ver­fassungsbestimmung, der Dritte eine motivirte Tagesordnung. 

Der Ausschuß für die siebenbürgifche Eisenbahn hat ans Hcrbst's Antrag beschlossen, in das betreffende Gesetz die Alternative aufzunehmen, daß entweder die Regierung selbst die Fortsetzung des Baues an Unter­nehmer vergebe und wegen des Betriebes mit der Thcißcisenbahngcscll» schuft ein Uebereinkommen treffe, in welchem Falle die Regicrnng zur Aufbringung der Geldmittel ermächtigt würde, oder daß sie die Konecssion unter den festgesetzten Bedingungen und festzustellenden Ziffern crthcilc. 
Die „Köln. Ztg." versichert, daß die östcrr. Regierung die Absicht der österr. Blätter nicht zu theilen scheiuc, daß die Abtretung eines vor­zugsweise slavischcn Landstrichs von Schlesien an den Kaiscrstaat eine zn geringe Kompensation für das Mitbesitzungsrecht der Elbeherzogthümer sei. 
Aus Paris wird berichtet: Der „Monitenr" hat diesmal seine Noth mit den Sitzungsberichten über die Adreßdebatte. Er hilft sich jedoch einfach dadurch, daß er Alles wegläßt, was der Präsident Schneider nicht gehört haben will. Da jedes französische Blatt strenge au den offiziellen Bericht gebunden ist, fo bringt keines weder die scharfe Aenßernng Pi ­card's l^der zweite Dezember ist ein Verbrechen), noch die Schlußstclle aus der Rede Jules Favre's, welcher dem Präsidenten zur Unterbrechung Anlaß gegeben hatte. Aus neueren Pariser Briefen erfahren wir, daß Jules Favre den Ausspruch seines Kollegen Picard vervollständigt und die Unterdrückung der französischen Republik „ein. Verbrechen gegen das Gesetz, gegen das Gewissen und gegen die Menschheit" genannt hat. 
Dem „Atheneum" zufolge ist Kaiser Napoleon eben mit der Revi­sion der Probebogen seines zweiten Bandes beschäftigt und dessen Er­scheinen steht nahe bevor. Auch das Manuskript des dritten Bandes soll fertig liegen. 
Zwischen dem Prinzen Napoleon und dem Marschall Niel hat in einer Commissionssitzung des Senats ein heftiger Wortwechsel stattgefun­den. Der Marschall verwies dem Prinzen sehr ernst die Maßlosigkeit seiner Ausdrücke über den Papst und hieraus entstand ein scharfes Wort­gefecht, das einem Zanke fehr ähnlich sah. 
Die Ministerkrisis in Dänemark hat damit ihr Ende erreicht, daß 
der Instizminister Heizen ans dem Cabiuet scheidet. Die Demision der 
übrigen Minister ist nicht angenommen worden. Ein Gerücht will wissen, 
Heizen, der die äußerste Rechte im Cabinct repräscntirt, habe auf eine 
Art Staatsstreich hingedrängt, welcher die Wiederherstellung der königli­chen Autorität zur Folge habe» sollte. 



Aus dem Gemeinderathe. 
(Sitzung am 1, April 1885 unter dem Vorsitze des Viiraermcistcr« Dr. V. 
H. Costa in Anwesenheit «on 22 Oemeinderülhe»). 
Nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung ergreift GR . 
Handelsmann Suppan das Wort und fagt: Ich finde mich ueranlaßt 
das Wort zu ergreifen wegen der Modifizirung meines Antrages, den ich 
rücksichtlich des Waisenhauses zu Laibach stellte. 

Wahr ist es, was Herr Dr. Ahaöiä bemerkte, mein Antrag lautete für ein Landeswaisenhaus, denn ich wüßte anch nicht, was die beiden Landesfaktoren als der h. Landesausschuß und die hohe Landesregierung in einem Comitö berathen sollten, wenn nicht von vornhinein bestimmt wäre, eine Landesanstalt zn gründen. Der ganze Nutrag, wie ich ihn stellte, war klar, richtig und auch formell ganz richtig, ich bemerke dies; letztere, obschon ich als praktischer Mann nichts auf Formen halte. Weder eine Präjndizirung für den löbl. Gemeinderath war zu befürchte», uoch lautete derselbe auf die Wahl eines Comitü, sondern dahin daß der Herr Bürgermeister die Initiative znr Bildung eines Comitö ergreifen möge, fomit lag dasjenige was mein verehrter Herr Namenscollega Dr. Supan zuerst modifizirt haben wollte in meinem Antrage selbst. Herr Direktor Mitteis hat zu meiner großen Freude meinen Antrag für diese wichtige Humllnitäts-Anstalt ganz richtig aufgefaßt und in kurzen Worten klar be­leuchtet. Wäre mir die leere Satzfurmel mehr am Herzen als das Wai­senhaus so hätte ich eben weil mein Antrag auch formell ganz richtig war, energisch gegen die Modifizirung Protest erhoben was mir heute nach ß. 28 des Gemeindestatutes nicht mehr zusteht. Die Ursache warum ich die Modifizirung von Seite des Herrn Bürgermeisters zuließ, war die, damit eine unfruchtbare Debatte aufhörte, und wahrscheinlich hat der Herr Bürgermeister aus demselben Grunde meinen sonst ganz richtigen Antrag modifizirt. Die Ursache aber, daß ich heute alles dies vorbringe ist die, weil ich so häufig von Mitbürgern höre, da oben im Gcmeinderathe wird immer nichts als disputirt und es geschieht nichts Nützliches. Wir sind wirklich an der Zeit zu sagen: der Worte sind genug gewechselt, lasset nun einmal die Thaten sehen. 
Nach Angelobung der beiden Bürger Handelsmann Johann Klöbl und Lorenz Vance (letzterer in slcvenischcr Sprache) nimmt GR. Dr. v. Kaltenegge r das Wort^und bringt den Dringlichkeitsantrag ein: dem kais. mexikanischen Freiwilligenkorps in Anerkennung seines musterhaften Verhaltens während des Hierseins einen ehrenhaften Nachruf zu votiren, was von GR. Handelsmann Suppan, der hervorhebt, daß der Stadt durch das Korps ein materieller Zufluß von 1 Million geworden, unter­stützt, einstimmig angenommen wird. GR. Pajk stellt den Antrag, daß die Besetzung der Marttkommissärsstelle, die für die geheime Sitzung an­beraumt sei in offener Sitzung geschehen solle — was angenommen wird. 
Hierauf interpellirt Dr. Bleiweis Wegendes überhandnehmenden Haus­bettels und stellt ferner die Anfrage, ob nicht der Magistrat sich mit der Polizeidirektion, deren Wachmannschaft doch nicht durchaus infallibel sein könne, ins Einvernehmen fetzen möchte, daß der bisher öfters stattgehabte Modus wegen ungerechtfertigter Bestrafung von Hausherrn in Angelegen­heit von Straßenreinigung (Schneewegräumung) iu Zukunft geändert würde. 

—
 GR. Dr. Mitteis interpellirt, ob die Erledigung wegen Privatisten­prüfnngen an der Knabcnhauptschule bei St . Jakob schon herabgelangt sei 


—
 was der VM . dahin beantwortet, daß es bisher noch nicht geschehen. GR . Stedr h referirt für die Vausektion und verliest das Präliminare der Straßenpflastcrung pro 1865. Hieran knüpft sich eine Reihe von Anträ­gen zur Pflasterung dieses und jene« Theilcs der Stadt. GR . Schwentnc r weist besonders auf die aus Sanitätsrücksichten dringend gebotene Kanali« 


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sirung der Nosengasse hin, was GN . Dr . Bleiwei s damit unterstützt, daß er es vorzüglich betont, wie bei Epivemien immer in dieser Gasjc die Sterblichkeit amstrengsten, was in den durchwegs feuchten, ungesunden Wohnun­gen seine Erklärung findet. Bei der Abstimmung, in welcher die Positio­nen des Präliminar« vorangehen, erhalten von den Zusatzauträgen wegen dieser Kanalisiruug und der Pflastcrnng mehrerer Gassen und Plätze die genannte Kanalherstettung die allgemeine, die dringliche notwendige Pfla­sterung anderer die überwiegende Zustimmung. Den letzten Gegenstand der Ver­handlung bildet nun die von GN. Pajt für die öffentliche Sitzung be­antragte und sofort vorgenommene Besetzung der Marktkommissärsstelle. Nachdem die Gesuche der Kompetenten und der Antrag des Magistrates auf Verleihung der Stelle an Herrn Jakob Tom e und Erhöhung des Gehaltes des Kompetenten 1. Kanzellisten Karl H ud ab inni g g um 100 fl. durch den Herrn Magistratsrath Ieras verlesen worden ergreift GR. 
Dr. Schöppl das Wort und plaidirt für Hudabiunigg indem er zugleich den Antrag stellt: daß die ganze Angelegenheit an die Finanz­settion zur Prüfung zurückgeleitet werde. GR . Paj k sagt: er kenne ein sehr taugliches Individium, das aber nicht habe tompetiren wollen, weil, wie ihn dasselbe auf Treu und Glauben versichert habe, die Verleihung an Tomc bereits lange unter der Majorität des Gemeiuderathes ausge­macht gewesen. Der VM . weist eine Verdächtigung der Majorität ent­schieden znrück, die er, wie er sagte, heute so schütze« wolle, als er in einem andern Falle die Miniorität geschützt habe. „Herrn GN. Pajk seine Pflicht war es aber — fügt der VM . an — jenem Individium zu entgegnen, daß es tompetiren müsse und daß er allei n es in seiner Kompetenz unterstützen wolle." 
(Schluß folgt.) 


Lokales und Provinziales. 

—
 Anläßlich wiederholten Vorgehens der „Laibacher Zeitung", un­serem Blatte interessante Originalnotizen ohne Angabe der Quelle zu entführen, erlauben wir uns der Redaktion in Erinnerung zu bringen, daß es trotz gegenseitigen Tausches der Blätter, welches collegiale Ver­hältniß auch unsere beiderseitigen Verleger einhalten, bei anständigen Redaktionen überall Sitte ist: Artikel und Notizen von Bedeu­tung — und nur solche haben wir im Auge — welche Originalien des andern Blattes sind, mit Namhaftmachung desselben in das Eigene herüberzunehmen. Wir von unserer Seite geben der Redaktion der „Lai­bacher Zeitung" die Versicherung, daß wir, falls uns je Gelegenheit würde, Artikel und Notizen von Interesse und Bedeutung ihrem Blatte zu entlehnen, nie ermangeln werden, die Quelle gewissenhaft anzugeben. 


—
 Zahnarzt A. Engländer aus Graz, der das Atelier des auch hier bekannten Dr. Brunn übernahm, ist angekommen. Wir erlauben uns auf sciue Leistungen aufmerksam zu machen und empfehlen zugleich dessen durch Buchhändler Lercher zu beziehende Broschüre: „Die Zähne des Menschen im gesunden und kranken Zustande" der allgemeinsten Wür­digung. 


— Ma n schreibt uns aus Krainburg, daß die zum Besten	 der Not ­

leidenden für Innerkrain in der dortigen öitavniea stattgehabte Reseda ein Neinerträgniß von 85 fl. ergab. 
—
 Mi t diesem Monate hat der ^uLn i solcol einen Curs der Heilgymnastik für erwachsene Männer eröffnet; die Stunden sind am Mittwoch und Samstag um 6 Uhr Abends; die Leitung führen die Herren Mandiö und Coloreto. 

—
 Der Centralausschuß der hierländigen Landwirthschaftgesellschaft hat über sein Ansuchen zu probeweisen Versuchen vom h. Handelsmi­nisterium 2 Pfd. Baumwollsame n sammt der für Dalmatien bestimm­ten Anleitung zur Cultur der Vaumwollpflanze erhalten. 

—
 Der am 4. d. M . hier verstorbene pensionirte Hauptmann Diego de Mazoni hat, wie wir hören, 1000 fl. für die Armen Laibachs, und 1000 fl. der Kirche zn St. Christoph zu gemeinnützigen Zwecken vermacht. 

—
 Die „Voviee " schreibt im Anhange an die auch von uns gebrachte 
„Aufklärung Dr. Tomans": Wir erfahren aus sicherer Quelle, daß Herr 
Graf Grünn e dieser Tage in Lippiza war, und daß er sich mit eigenen 
Augen von der großen Noth der Innerkrainer überzeugt hat, für die um 
Hilfe unser Herr Statthalter seine Stimme so laut erschallen ließ. Der 
Herr Staatsminister — sagt sie — muß von einer andern Seite über die 
Nothlage Innerlrains anders als der Wahrheit gemäß berichtet worden 
sein; solch ein Berichterstatter hat eben in der That eine schwere Verant­
wortung auf sein Gewissen genommen! Aber anch in Laibach hört man 
Stimmen: es sei mehr Geschrei als Bedrängmß! Neulich mußten wir so 
einem Sprecher entgegnen: meint ihr, daß erst dann Hilfe nöthig 
sei, wenn schon Leute und Vieh' wie die Mücken auf die Straße 
hinfallen?! 


—
 Die für den 5. d. anberaumt gewesene Gemeinderathssitzung konnte nicht abgehalten werden, da die zur Beschlußfähigkeit nöthige Zahl von Gemeinderäthen nicht voll war. Es ist dieß seit der neuen Wahl das erste Mal der Fall gewesen — in früheren Jahren geschah es ziemlich häufig. Merkwürdig ist der Zufall, daß zumeist jene Herren fehlten, die in der letzten Sitzung vom 1. d. M. in Angelegenheit.der Ernennung des Marktkommissärs in der Minorität geblieben waren. Aus mehrhaft laut gewordenen Stimmen entnahmen wir, daß man mit dem Vorhaben umgeht, einen auf das willtuhrliche ungerechtfertigte Wegbleiben von den Sitzungen Bezug nehmenden Gemeinderathsbeschluß durchzubringen. 




Litte! 
Da die (Ätavnioa, im Vereins mit dem ^nLni 8o1:ol von äsr am Ostermontags H,uend8 im Iand8onaltlienen Ineater 2nm Le8ten der Notnleidenden in InnerKrain statt-Endenden mu8il:ali8en6n, tneatra1i8enen nnd lurnnredicktien dem ^vonltnätigen 2^ee1ce den Arö88tmc>Aiien8ten NrtraA 2N2u^venden -«viin8ent, 80 erlangt man 8ien an die ?. ^. I^oA6nI>e8it2!er, Helens am ZedacKteu inende die I^ogen vislleient nient benutzen >verden, die trenndlie^e Litte 2U «teilen, dazz 68 ilinen ALÜilliA 8sin ^volle, die I^e^e lür dle8on Hoend dem ^voldtüäti^en AvveeKe anireim 2n 8teI1en nnd den 8enlü88e1 dem Herrn r^otar Dr. 2nnane e übermitteln ?n 1«.88en. 
Von der Dirolition der (^'itavniea nud de8 ^n2ni 8olcol in I^aioaen. 
Erinnerungstafel 
(aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). 
Am 8. April 3. erek. Feilbietung der der Helen» Grimschitz von Iggdorf ge­hörigen Realität; Schätzwert 28? fl. 60 kr. (städt. deleg. Bez. G. Laibach). 
—
 3. erek. Feilbietimg der dem Georg Stefcmz von Stesanze gehörigen Wein­gartens; Schätzwert 175 fl. (Nez. A. Tschernembl). 

—
 3. erek. Feilbietnng der dem Michael Pungerzher von Paulavas gehörigen Hubrealitü,; Schätzwert 2486 fl. 80 kr, (Bez. A. Naffenfuß). 

—
 3, erek. Feilbietimg der dem Josef Germ vul^o Kovaö von Sagoriza ge­hörigen Hnblealität; Schätzwert 772 fl. (Nez. A. Großlaschitz), 

—
 Tagsatzuug in Sache» der anfälligen unbekannten Rechtsnachfolger der Ver­storbenen Eheleute Johann iuib Anna Schener von Ourtfelb (Nez. A. Wurffeld). 

—
 2. erek. Feilbietung der der Mari« Sndu gehörigen Realität; Schätzwert 180 fl, und 72 fl. (Vez. A. Laas). 

—
 2. erek. F,itbietnng der dem Martin Primz von Dobrauza gehörigen Ganz­hube; Schätzwert 185 l fl. 82 tr. (stäbt. deleg. Bez. G. Laibach). 

—
 2. erek. Feilbietung der dem Lorenz Mercher von Niederdorf gehörigen Rea­lität; Schätzwert 1710 fl. (Bez. A. Reifniz). 

—
 1, erek, Feilbietung der dem Johann König von Sele gehörigen Hilbreali­tät; Schatzwert 391 fl. (Bez. A. Gotschee), 

—
 1. erek. Feilbietung der dem mj. Bernhard Skubitz von Staugenpollane gehörigen Realität (Bez. N. Littai). 


Am 10. April 2. erek. Feilbietung der dem Simon Tomschitz von Grafenbrumi gehörigen Realität; (Nez. A. Feistritz). 
Am 11. April 3. erek. Feilbietung der dem Johann Stell von Vrettendorf gehörigen Realität; Schätzwert 182 fl. (Bez. A. Tschernembl). 
— 2. erek. Feilbietung der dem Jakob Prnnk von Uuter-Urem gehörigen Rea­lität; Schätzwert 940 fl. (Nez. A. Senoschetsch). 
Verstorbene. 
Den 2. April. Ursula Golobar, Inwohnerswitwe, alt 73 Jahre, im Zivil­spital, an Altersschwäche. — Maria Koß, Magd, alt 43 Jahre, im Zivilspital, an der Bauchfellentzündung. — Iosefa Kainz, Institutsalme, alt 61 Jahre, im Versor­guugshause, — und dem Herrn Georg Schusterschitz, Hausbesitzer, seine Gattin Maria, alt 73 Jahre, in der Tirnau-Vorstadt Nr, 59, beide am Schlagfluffe. — Herr Diego Mazzoui, k. k. Hauptmann in Pension, alt 73 Jahre, in der Polana-Vorstadt Nr. 89, an der Gnttrüftung. 
Den 3. Herr Victor Pfeifer, Priuatschreiber, alt 21 Jahre, in der Gradischa-Vorstadt Nr. 43, an der Luugeusucht. 
D.'N 4. Dem Lukas Michelis, Aviso-Träger, sein Kind Franciska, alt 15 Monate, in der Polana-Vorstabt Nr. 98, am Lnngenoedem. 
Den 5. Anton Kumar, Tischlergeselle, alt 28 Jahre, im Zivilspital, an der Lungentuberkulose. — Karl Brogle, gwängling, alt 30 Jahre, im gwangsarbeits­hause am Lungenoedem. — Dem Herrn Lukas Marinzhizh, Diurnisten, sein Kind Franz, alt 26 7, Stunden, in der Krakau-Vorstadt Nr, 73, an der Mundsperre. — Dem Herrn Andreas Rudolf, Diurnift, sein Kind Andreas, alt 5 Monate, in der Stadt Nr. 16, Keuchhusten. — Maria Wirk, Auflegerswitwe, alt 71 Iahce, in der Stadt Nr. 123, an Altersschwäche. — Dem Iatob Justin, Packer, sein Kind Leo­pold , alt 2 7, Jahre, in der St. Peters-Norstadt Nl. 86, an Fraisen. 
Anmerkung : I m Monate März find 77 Personen gestorben davon Walen 52 männliche und 25 weibliche. 
Wochenmarkt in Laibach am 5. Apiil. 
Erdäpfel Mtz. fl. 2,-, Linsen Mtz. fl. 4.— , Glbsen Mtz, fl. 3.70, Fisole» Metzen fl. 3,75, Riudschmalz Pfund kr. 80, Schweineschmalz Pfund fr. 44, Speck frisch Pfund kr. 32, Speck geräuchert Pfund kr. 44. Butter Pfund kr. 55, Eier Stück 1'/, tr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 19 bis 2l kr., Kalbfleisch Pf. kr. 20, Schweinefleisch Pf. kr. 23, Hühndel Stück kr. 30, Tauben Stück kr. 13, Heu Centn« fl. 1,10, Stroh Cent. kr. 75, Holz hartes 30zöllig Klafter fl. 9.50, weiches Kft. fl. 6.20, Wein rother Eim, 11 bis 15 fl., weißer Gim. 12 bis 16 fi, 
Getleidepreise in de» Magazinen. 
Weizen Mtz. fl. 3,83, Korn Mtz. fl. 2.54, Geiste Mtz. fl, 2.40, Haftl Mtz. fl. 1,85, Halbfrucht Mtz. fl. 2,80, Heiden Mtz. fi. 2.81, Hirse Mtz. fl. 2,80, Kukurutz Mtz. fi. 2,90. 
6. April (tel.) 
Eoursbericht 	(Durchschnitts­cours) 
I n österreich. Währung zu 5°/, 66.75 68.85 66.90 67. 
rückzahlbar „ 7,'/ , 98. -98.20 88,— 88.20 
„ „ von 1884 88.15 88.25 38,70 90. Silbeianlehen von 1864 81.75 82.25 81.75 82,29 Nationalnnlehen 5 °/„ 77. -77.10 78.70 78,80 76.70 Metalliques 5 °/„ 70.90 71 — 71.10 71,20 71.15 Verlosung 1839 160.— 160.50 158.75 160.— 
„ 1880 zu 500 fi 92,80 83.-83— 83.10 83.55 
1864 	88,50 88.70 
88.40 88,80 Como-Rentscheine 42 1^, »r^ti-. . . 17.75 18.25 17.75 18.25 Gnindentlastungs-Obligntionen von 
Steiermark, Kärnten, Kram. . . 89.— 90.— 88.— 90. Nationalbauk 783.— 785,— 783.— 784 78 t.— Kreditanstalt 181.60 181.70 182.30 182.40 182.70 
Wechsel auf London 110.60 110,65 110.30 110,40 110,35 Silber >108.5N 108.75jl08.1U 108.30 107.75 
Beitrage zur Errichtung eines Kinderspitals in 
Laibach. 

Hr.  Linschinger,  Privatier  2fl .  
„  M .  P.  ö  „  
„  Dr.  Kovaö  
Summe  32 fl.