Vt r«umeratt«»s - Preise: Für Laibach: E'nzjährig . . 6 fl. 40 kr. Halbjährig , . 4 „ 20 „ vierteljährig , 2 10 N"»atlich 70 Mil der Post: O^jährig............12 fl. H°Hjährig........... 6 „ vierteljährig....... 3 Laidacher Nr Zustellung inS Hau-^rrtelj. 25 kr., monall. 9 kr. Einzelne Nummer» 6 kr. Tagblati Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. * Redaktion Bahnhofgaffe Nr. ISS. Expedition»- L Inseraten-vnrean: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Klein» mayr L Fed. Bamberg) Jnsertious-reise: Für die einspaltige Peti L 4 kr, bei wiederholter schaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 «ei größeren Inseraten und vsterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 181. Mittwoch, 9. August 1876. — Morgen: Laurentius. 9. Jahrgang. Emyllila in Aussicht. Jupiter will wieder einmal seine Blitze in die böse Welt aussenden, seinen mächtigen Donnerkeil über die verdorbene Menschheit schwingen. Die Redaction des vatikanischen Bannfluch-Blattes ist, wie die „Presse" des näheren ausführt, soeben mik der Ausgabe einer neuen Eucyklika beschäftigt. Die neueste Kundgebung des päpstlichen Zornes soll im Verlaufe der vorigen Woche im Cardinal«.Collegium in Rom berathen worden und darauf berechnet sein, den gesammten Episkopat der römisch-katholischen Kirche zur strengen Ueberwachung der in der katholischen Welt sich breitmachenden Ketzerei aufzufordern. Im Vatican will man mit scharfen Geruchs^ organen gewittert haben, daß in der gottlosen Welt ein Teufelswerk geplant werde, daß nemlich unter den Katholiken die Ketzerei eingeführt werden soll; wo, in w e l ch e m Gebiete der bekannten fünf Weltteile die gefürchtete Ketzerei zur Production gelangen soll und von welcher Art diese Ketzereien sein sollen, das wissen vorläufig nur die Götter und das ehrwürdige Cardinal-Collegium in Rom. Wir ungesalbte, nicht in glänzenden Purpur, sondern in einfache Civilkleider gehüllte sterbliche Erdenbewohner, welchen ein eminenter, prophetischer Geist nicht innewohnt, verfolgten bisher alle Be. wegungen auf religiösem Terrain mit größter Aus. inerksamkeit, konnten jedoch bis jetzt nichts von einer teuflischen Ketzerei verspüren. Wir nahmen in der zuletzt abgelaufenen Zeit in keiner einzigen öffentlich behandelten Frage die Criterien einer Ketzerei wahr; in keiner einzigen auf die Tagesordnung ge- fetzten Frage trat ein Conflict mit den Satzungen der römifch-katholischcn Kirche in den Vordergrund. Unter dem Schlagwort „Ketzerei" können wir doch nicht die Aktion der Altkatholiken subsumieren? Die Satzungen der MkatholiciSmuS finden keinen Anklang und die Frage, ob sich Pater Adam eine Eva annektieren dücse oder nicht, ist zu untergeordneter Natur, als daß sie den Zorn des Märtyrers im Vatikan neuerdings entflammt haben sollten Die „Geheimnisse des Vatikans" erzählen, daß auch unter manchem Purpur, unter mancher Kutte ein fühlend H-rz schlägt, welches die Aufhebung des Cöli-bates mit Freuden begrüßen würde. Wir befinden uns in einer Zeit, in welcher die politischen, finanziellen und volkswirthfchaftlichen Fragen alle anderen minder wichtigen, selbst die con-fessionellen in den Hintergrund drängen ; auch unseres Erachtens liegt ein triftiger Grund zur Redaktion einer neuen Encyklika derzeit nicht vor. Halten wir kurze Rundschau, in welchen Ländern Europa'« ein Anlaß zu einer neuerlichen fulminanten päpstlichen Kundgebung vorlag: Oesterreich befindet sich in Bezug auf die konfessionellen Gesetze durchaus nicht in aufgeregter Stimmung; einerseits wurden die hochgradigen Bestrebungen einiger Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach religiöser Freiheit durch die Dämpfer, die Herr von Stremayf bci Behandlung konfessioneller Fragen und Erledignng kirchlicher Angelegenheiten mit Meisterhand anzulegen versieht, wesentlich abgekühlt; andererseits fügt sich der österreichische Episkopat der äußeren Form nach, wenn auch wider Willen, der Aus. führung der konfessionellen Gesetze. Die Subven- tion für den dürftigen n-edecn Klerus wird mit dankbaren Händen angenommen und der Ausdruck des Dankes vonfeite des letzteren durch Opposition gegen Verfassung und Schulgesetze lebhaft kundgegeben. Preußen schreitet, unbekümmert um den Zorn des Vatikans, in dem Kulturkampf langsam und sicher vorwärts; der ganze Verlauf des Streite» zwischen Staat und Kirche erregt nicht mehr Leidenschaftlichkeit, sondern der Vorgang gegen renitente Bischöfe und Priester bewegt sich auf legalen Bahnen und wird allenthalben als ein normaler angesehen; auch die ultramontanen Journale schlagen in neuester Zeit einen minder gereizten Ton an, und in keinem dieser Schritte ist eine Ketzerei zu bemerken. Frankreich ist noch immer der treueste Sohn der römisch-katholischen Kirche. Der Wal-fahrer- und Heiligen-Schwindel blüht dort, wie in keinem ändern Reiche der Erde; der Episkopat erringt dort auf dem Gebiete des Unterrichtes Siege, wie nirgends anderswo; dem Unterrichte und der Wissenschaft werden Hemmschuhe unterlegt, die Aktion der Jesuiten im Chorrocke und Salonkleide erfährt dort ganz besondere Unterstützung, die Liberalen in der Deputiertenkammer nützen ihre Waffen ohue Erfolg im. Kampfe gegen die Ultramontanen im Senate ab; am allerwenigsten kann in Frankreich von einer Ketzerei die Rede sein. Spanien ist ungeachtet der gemachten traurigen Erfahrungen wieder erzkatholisch geworden, die römisch-katholische Kirche gelangte dort wieder zur alten Herrschaft. Spanien beweist, daß es ohne Jsabella, aber nicht ohne Bischöfe, nicht ohne sechstausend Kapuziner leben kann. Spanien liegt wieder Jeuilleton. Coeur-Dame. Novelle von Fr. Willibald Wulsf. lFortsetzung.» Das scharfe Auge des Barons gewahrte, daß dieses Men,chenkväuels ein Mann daher kam, welcher einen in der Entfernung nicht genau zu erkennenden dunklen Gegenstand auf dem Arme trug- Hastig bahnte sich .Waldheim einen Weg durch d.e Menschenmenge. A s er in die Nähe des Mannes gelangte, sah er, daß dieser Gegenstand ein Schup. penpelz sei. In demselben Moment fühlte er, daß eine Hand leise seine Schulter berührte. Anfangs achtete er nicht darauf, aber als die Berührung sich wiederholte, wurde er aufmerksam und wandte das Haupt. Sein ehemaliger Diener stand an seiner Seite, und flüsterte ihm einige Worte in'S Ohr, welche von inhaltSschwrrer Bedeutung sein mußten, denn er schrak sichtlich zusammen und folgt« dann sich gewaltsam durch dir Menge drängenden Spieler. Hochfels überredete inzwischen den Frecheren, seine bisher fruchtlos gebliebenen Versuche, den Selbst. Mörder zu retten, einzustellen. Erst nach längerem Widerstreben befolgte der edle junge Mann seinen Rath, einen Wagen herbeiholen zu lassen. WaldheimS würdiger Freund nahm im Wagen neben dem Freiherr» Platz, und bald hatten sie die Stätte, wo sich das Drama ereignet halte, weit hinter sich. Bis zum Abend würden die Nachforschungen nach dem Ertrunkenen fortgesetzt, aber ohne Erfolg. Der Fluß schien sein Opfer nicht herausgeben zu wollen. Unzweifelhaft hatte die heftige Strömung den Körper des Unglücklichen schon längst aus dem Bereich der Nachsuchenden sortgerissen. Unter der Menge, welche am Ufer das Resultat der Nachforschungen abwartete, befand sich ein bleicher Mann in ärmlicher, abgetragener Kleidung. Er hielt sich von dem Menschenhaufen, den die Neugierde ange. lockt, fern und starrte fast unausgesetzt nach dem Orte hin, wo man die Leiche des Selbstmörders zu finden hoffte. Einem genauen Beobachter wäre es sicherlich ausgefallen, daß seine von Gram und Elend ver- störten GefichtSzüge in beständiger Bewegung waren und eine mehr als gewöhnliche Theilnahme au«-drückten, aber nur auf seinem Antlitze lag diese Theilnahme, denn keine Sylbe kam über seine Lippen, welche irgend eine Beziehung zwischen ihm und dem Ertrunkenen hätte verrathen können. Als man auch ihn fragte, ob er keine Ahnung habe, wer der Unglückliche sei, schüttelte er schweigend und düster den Kopf. Erst als die Dämmerung eintrat, verlief sich die neugierige Menschenmenge. Auch der bleiche» schweigende Mann wandte dem Ufer den Rücken. „Arme, arme Comtesse," murmelte er, indem er einen letzten Blick auf die Stelle richtete, wo der unglückliche Selbstmörder zum letztenmale an die Oberfläche des Wasser» emporgekommen war» „aber ich muß ihr die Nachricht bringen. Gott wird weiter helfen!" Mit dem Einbruch der Nacht trat eine heftige Kälte rin, und schon am nächsten Morgen war der Fluß mit einer dicken Eishülle bedeckt, welche allen weiteren Nachforschungen nach der Leiche ein Ziel setzte. in den Armen der schlauen Mönche im politischen Schlafe. Spanien hat keine Erinnerung, daß es durch die Ränke der Klerisei um Länder und Gold, um Bürgergut und Blut gekommen ist. Spanien, dieses einst herrliche Reich, in welchem die Sonne nicht unterging, in welchem unschätzbare Reichthümer an Gold und Juwelen aufgespeichert waren, wurde von der Klerisei an den Rand des Unterganges gebracht, und doch vollzog sich dort „durch Gottes Fügung" die Umkehr zum alten Systeme. Im Lande der Kastanien fällt die Ketzerei auf unfruchtbaren Boden. Italien wäre etwa das einzige Land, gegen welches der neueste Bannfluch des Vaticans gerichtet sein dürfte; die Durchführung des Klostergesetzes wurde vom Vatican mit Pech und Schwefel begrüßt. Vor kurzem ließ in Rom eine katholische Gesellschaft rine Druckschrift verbreiten, welche das Recht der Papstwahl für das r ö mi sch e B ol k in Anspruch nehmen will. In dieser Anschauung dürfte der Anlaß zur Ausgabe einer neuen Encyklika liegen; jedoch der Vatican dürft! sich auf falscher Fährte befinden, wenn er von dieser Broschüre großen Erfolg erwartet. Rom als Residenz der Päpste konnte einstens, vor Jahrhunderten, einmal das Recht beanspruchen, den Papst zu wählen, Rom als Hauptstadt eines poli-tischen Staates nimmer. Keine der von rechiswegen an der Wahl der Päpste betheiligten Mächte wird zugeben, daß das Oberhaupt der katholischen Kirche von dem römischen Pöbel gewählt wird. Nach dieser kurzen Rundschau und auf Grund angeführter unanfechtbarer Thatfachen dürfte der Vatican nicht in der Lage sein, einen genügenden Beweggrund zur Ausgabe einer neuen Encyklika ins Treffen zu führen. Wegen dieser unbedeutenden Bro-schüre den gesammten Blitz- und Donner-Apparat de« Vaticans in Bewegung zu setzen, wäre offenbarer Luxus. Es müssen ohne Zweifel sich wichtigere Ereignisse vollzogen haben, sobald eine neue Encyklika vom Stapel gelassen wird._______________________ Politische Rundschau. Laibach» 9. August. Aulan-. Wie „P. Naplo" berichtet, beschäf« tigte sich der letzte Ministerrath in Wien mit einemTheile des ungarischen Ausgleichs, speciell mit der Bankfrage; der ,Pester Lloyd" dagegen erfährt, es habe sich um die Geldbeschaffung und Sequestration einer Eisenbahn-Unternehmung gehandelt. Die „Presse" schreibt: „Die erwartete Aeußerung des ungarischen Gesammt-MinisteriumS über die zwischen den beiderseitigen Finanzministern abgeschloffenen Banksereinb arun g en ist bis« her nicht eingetroffen. Nach unseren verläßlichen Informationen ist in der Banksrage überhaupt seit Wochen keine Veränderung eingetreten, und wir V. Schon nach einer Woche war das traurige Ereignis fast vergessen. Das Gewoge des Residenz-l:bens, welches beinahe täglich, wenn auch nicht gleiche, doch ähnliche Bilder entrollte, verschlang die Erinnerung daran nach und nach gänzlich. Anfangs wurden die sorgfältigsten Nachforschungen nach der Familie des Ertrunkenen angestellt, die Behörden verhießen demjenigen eine namhafte Summe Geldes, der irgend eine Auskunft ertheilen könnte über die Person und den Namen des Selbstmörders, aber eS meldete sich niemand, um diesen Preis zu verdienen. Ein dichter Schleier verhüllte diese unglückselige Be-gebenheit, und obschon man sich die größte Mühe gab und keim Anstrengung scheute, um diesen Schleier zu zerreißen, so kam man doch um keinen Schritt weiter. Außerdem hielt die heftige Kälte an und ließ jeden Versuch, unter dem Eise nach der Leiche zu forschen, fruchtlos erscheinen. Allerdings wurden hier und da Vermuthuugen laut, man glaubte auch hin und wieder Spuren aufgefunden zu haben, welch, zu einer Lösung des Geheimnisses führen konnten, aber diese Spuren erwiesen sich als so un- können somit alle gegentheiligen Meldungen als Eombination bezeichnen." „P. Naplo" meldet, das Portefeuille des ungarischen Handelsministers werde nach dem Rücktritt Simonyi's vorläufig nicht vergeben werden. In Regie^ungskreisen beschäftige man sich gegenwärtig lebhaft mit dem Plane, das Handels- und Com-municationsministerium zu vereinigen und ein eigenes Ackerbauministerium zu errichten. Korizmics sei geneigt, das letztere zu übernehmen In Kroatien stehen Hochverrathsuntersuchun-gen an der Tagesordnung. Die „Presse" bemerkt über die bedauerliche Thatsache folgendes: „Zwischen dem. selbst- und zielbewußten Kroatenthum und jenem zügellosen Serbenthum, das Europa in Trümmer schlagen mögte, um sich eine Welt nach seinem kurzsichtigen Sinne einzurichten, gähnt eine Kluft, die nicht überbrückt, nicht ausgefüllt werden kann. Möge daher das Ergebnis der eingeleiteten Untersuchungen wie immer lauten, so erwarten wir doch mit Zaverstchl, daß Hoch- und Landesverrath, würden diese auch in den Kreisen der serbischen Bevölkerung Verführer oder Verführte gefunden haben, vonseite aller patriotisch gesinnten Kroaten mit der Energie tiefster Entrüstung zurückgewiesen werden. Treues Festhalten an Herrscher und Reich heißt für Kroatien treues Festhalten an sich selbst." Ausland. Die „Nordd. Allg Ztg." und die „Kreuzzeitung' veröffentlichen die Namensliste der Vorstandsmitglieder und Mitglieder des ge-schästSsührenden Ausschusses des deutsch-con-servativen WahlvereinS. Die vereinigte republikanische Linke in der französischen Kammer beschloß, daß während der Ferien das Bureau alle Maßregeln behufs außerordentlicher Einberufung der Kammern im Falle der Nothwendigkeit ergreifen solle. In Belgrad waren am 6. d. M. Gerüchte über ein Attentat auf das Leben des Fürsten Mi« l a n verbreitet, dieselben wurden jedoch auf das entschiedenste dementiert. Die türkische Regierung hat am 6 d. M. die in der Affaire von Salonichi zu leistende Entschädig» ugSsummme von 40,000 türkischen Livres ausbezahlt. Der Gouverneur und drei Commandanten werden nach Salonichi gehen, um dortselbst das Urtheil gegen die Schuldigen vor den Truppen verlesen zu lassen. Die „Pol. Corr." rollt über die Lage in Konst a n t i n o p e l nachstehendes düsteres Bild auf: .Die Unruhe in Regierungskreifen, hervorgerusen durch den wachsenden Fanatismus der Muselmänner, wird durch die Unsicherheit gesteigert, die über die Wen-dung herrscht, welche die Krankheit des Sultans nehmen werde. Was über das Parerr der Aerzte transspiriert, lautet auf eine Lähmung mehrerer Nerven-Eentren — ein Zustand, welcher eine allge- bedeutend und die ausgesprochenen Vermuthungen als so unsicher und schwankend, daß man sehr bald abstand von weiteren Nachforschungen und es der Zeit überließ, den Schleier zu lüften. Und doch gab es, außer den bet dem Drama Betheiligten, wir meinen die Tochter des Ertrunkenen und den Tischler Brunner, zwei Personen in der Residenz, welche den Zusammenhang ahnten, obschon sie weder durch eine Miene, noch durch ein Wort ver-riethen, daß sie vermutheten, wer der Unglückliche sei, dessen Leiche jetzt die Eisdecke des Stromes verbarg. Diese beiden Personen waren der Baron von Waldheim und Josef Willert, so lautete nemlich der Name des ehemaligen Dieners de« Cousins der Generalin von Simmern. Wie wir im vorigen Kapitel erzählt haben, hatte der Spieler den Baron mitten in der Menge aufgesucht und ihm durch eine Berührung mit der Hand zu verstehen gegeben, daß er ihn zu sprechen wünsche. Die wenigen Worte, die er ihm in'« Ohr geflüstert, hatten Waldheim stutzig gemacht und ihn veranlaßt, dem alten Spitzbuben zu folge». (Fortsetzung folgt.) meine Lähmung besorgen läßt. Zum Ueberfluß herrscht auch im Ministerium ernster Zwiespalt. Mithad Pascha und der Großvezier sind vollständig uneinig über das Reformwerk. Der Großvezier und die Majorität der Minister wollen die ganze Angelegenheit bis nach dem Kriege vertagt wissen, während Mithad Pascha seine Ehre für eine uuverweilte Verwirklichung des ResormprojecteS erklärte. Es ist bereits dahin gekommen, daß Mithad seine Demission gegeben, die allerdings nicht angenommen wurde. Nichtsdestoweniger bleibt die Situation doch höchst ge« spannt. Man sagt, daß Mithad aus dem Grunde so hartnäckig auf unverweilter Verkündigung der Reformen bestehe, weil er die Ueberzeugung habe, daß der Nachfolger Murads V. nicht der Mann sei, um auch nur den winzigsten Theil seiner Präroga-live zu opfern, und mit Abdul HamidS Thronbesteigung das Reformproject endgiltig abgethan wäre." Die Repräsentantenkammer in der nord-amerikanischen Union nahm eine Bill an, wonach der Artikel des Gesetzes über die Wiederaufnahme, der Barzahlungen, welcher den Termin für die Wiederaufnahme festsetzte, aufgehoben wird. Die Kammer nahm ferner eine Resolution an, dahin gehend, es sei eine Commission zu ernennen behusS Prüfung der allgemeinen finanziellen und politischen Lage, um die Wiederaufnahme der Barzahlungen zu erleichtern. Bom Kriegsschauplätze. Nach den neuesten Nachrichten ist die Stellung und Stärke der Türken folgende: Unter Osman Pascha stehen bei Jzvor und Adliö mit Inbegriff der schwachen Besatzungen von Widdin und Bel« gradcck 40,000 Mann mit 13 Batterien.. Unter Achmed Ejub Pascha gegenüber Knjazevac : die Di-Vision Hussein Hami Pascha mit den Brigaden Hafus Pa>cha mit 8 Bataillonen und 2 Batterien, und Scherif Pascha mit 6 Bataillonen und 1 Batterie, die Division Hussein Labri Pascha mit den Brigaden Risad Pascha (7 Bataillone und 1 Batterie) und Aziz Pascha (6 Bataillone, 1 Batterie und die Geschützreseroe von 6 Batterien); die Division Suleiman Pascha mit den Brigaden Hassan Pascha und Selami Pascha mit je 6 Bataillonen und 1 Batterie und 1 Brigade (vacant) mit 5 Bataillonen und 1 Batterie. Summe des Corps: 45 Bataillone, 14 Batterien und 3 Eavallerie-Regimenter. Seil drei Tagen wird an der ganzen Timok-Linie gekämpft. In Semlin sind Gerüchte verbreitet über die Einnahme von Zajkar und B anja. Die türkischen Truppen haben den Durchgang durch den Klissura-Paß forcieren wollen, wurden aber mit bedeutenden Verlusten zurückgeschlagen. Mit dem Eildampfer „Sophie" reisen mit Erlaubnis der Bundesregierung mehrere schweizer Militärärzte unter Führung eines Ambulanz« Chefs nach Serbien. Dieselben führen Verbandzeug und Instrumente, welche aus freiwilligen GeldfamM» lungen in der Schweiz angeschafft wurden, mit sich-Rußland machte große Bestellungen in der schaff-hausener Verbandstosfabrik. H o rv at o v i t hat sich in den Engpaß Klissura zurückgezogen. Tschernajess wurde vom Fürsten zum Obercommandanten der vereinigten Timok-Armee ernannt; sein Stabs Chef ist Komaroff. Del russische Oberst Becker« übernahm da« Commando der Truppen um Zajtar. In dem Treffen von Tresibaba sührlk Tschernajeff da« Centrum; HorvatoviL zog sich» statt Knjazevac zu schützen, wider den Willen Tschern«' jeffs zurück. Ljeäanin nahm keinen Antheil an dem Gefechte. Tfchernajeff machte mit der gesarnmte« Operations-Armee einen Angriff auf 45,000 Mann unter dem Commando Abdul Kerim Pascha'S. Der Verlust der Serben bet KnjaZevac betrug 40V Verwundete und Todte. 40 Dörfer sind im Besitz* der Türken. Die Pforte soll erklärt haben, daß sie mit dem Fürsten Milan oder seinen Ministern über den Abschluß eine« Frieden« unterhandel» werde- Man erwartet daher in Belgrad nicht nur den Rücktritt des Cabinets RistiL-Stevka, sondern auch den Sturz der Dynastie Obrenovik Der Präfect von Alexinac meldet, daß die Türken Kujazevac, welches von den Serben verlassen wurde, sowie alle an beiden Seiten des Timo! in ihren Besitz gefallenen Dörfer in Brand gesteckt haben. Zur Tagesgeschichte. — Der Nordpolfahrer JuliusPayer hat sich mit Fanny Khann, einer Enkelin des frankfurter Roth-schild, verlodt. , — Protest. Eine Verordnung des Landesverthei- digungsministeriums muthet den Gemeindevorstehern in der Steiermark zu, Barauslagen bei Einberufung von Urlaubern und Neservemännern für Benützung von Eisenbahnen, Dampfschiffen und Wagen aus Gemeindemitteln zu bestreiten. Da diese Geldsorderung in keinem Gesetze begründet erscheint, remonstrieren die bortländische» Bezirksvertretungen dagegen. — Aufforderung zur Opposition. Die regierungstreuen katholischen Geistlichen in der Provinz Posen haben von dem abgesetzten Erzbischof Ledochowski aus Rom Schreiben erhalten, worin sie ausgefordert werden, innerhalb 90 Tagen ihr staatssrenndliches Auftreten, das ein Scandal genannt wird, öffentlich zu widerrufen, widri-Zenfalls die Suspension vom geistlichen Amte und von der Pfarrstelle und der große Kirchenbann über sie werde verhängt werden. Diesem Edictalrnse dürfte wol keine Folge gegeben werden. — Erdbeben. Indische Blätter berichten, daß am 17- Juli, an welchem Tage in Wien das Erdbeben beobachtet wurde, ein solches auch in Indien, und zwar zu Simlah, am Fuße des Himalaya, und zu Muffurieh wahr» genommen wurde. — Vom Wagner-Theater in Bayreuth. Der am 7. d. stattgefundenen Generalprobe der „Walküre" wohnte König Ludwig bei. Die Probe begann um b Uhr und endete fehr spät. Das Theater war dicht besetzt. Der Jnnenraum desselben ist mehr breit als lang und keineswegs von großer Pracht. Mit dem wiener Opernhaus ist es nicht vergleichbar. Die Wände sind braun, statt der Logen ist eine Säulenreihe auf jeder Seite angebracht. Die Bühne ist groß und geräumig. Hinter den amphitheatra-lisch aussteigenden Sitzen befinden sich die Fürstenlogen, welche, bevor König Ludwig kam, beleuchtet waren. Da das Publikum sich erhob, als es vermeinte, der König komme, sagte Wagner, Se. Majestät wünsche ungeniert zu bleiben. Sosort nahm das Publikum Platz, wendete sich aber deu Logen zu. Als der König >edoch eintrat, wurden alle Lichter «usgelöscht und Le. Majestät und das Publikum blieben im Finstern. Die „Walküre" begann. Die Decorationen und die Ausstattung machten einen großen Effect. Die Decorationen sind sehr hübsch, manche sogar wirkungsvoller, als die im wiener Opernhaus. Von den Sängern gefielen Herr Retz, Frau Materna, Frl. Scheffzki und Herr Niemann am besten. Am Bassisten Niering lobte man die deutliche Aussprache. Das Orchester ist sehr gut und bekanntlich ganz verdeckt, dem Publikum nicht sichtbar. Zwischen dem ersten und dem zweiten Act hielt Wagner im Orchesterräume an die Künstler eine Ansprache, die etwa folgendermaßen lautete: Er sei gerührt und erschüttert, so ausgezeichnete Kräste um sich zu sehen. Für die viele Mühe spreche er seinen Dank aus und werde denselben noch beson- ^ zum Ausdruck bringen. Dies fei nur ein Erguß feines Herzens. Die Musiker riesen Bravo! ein Theil des Publikums ebensallS, sonst wurde nicht applaudiert. Lokal- und Provinzial-Angelegeuheitea. — (Seebad Veldes.) Zu Ehren deS Herrn Erzherzogs Ludwig Victor, welcher nach fechSwvchentlichem Aufenthalte am 15. d. M. unser reizend schönes VeldeS verübt, findet am 10. d. M. ein Seefest mit Beleuchtung fämmtlicher Villen, Schiffe und Ufer statt. Dem Seefeste folgt ein Festball im Hotel „Mallner." Die Musikkapelle ^es Infanterie-Regiments Erzherzog Leopold begibt sich am genannten Tage zur Verherrlichung des Feste- nach LeldeS. ^ Aus Anlaß dieses Festes werden bei den morgigen, nm 2 Uhr 55 Min. früh und 10 Uhr 40 Min. vormittag- nach Radmannsdorf-LeeS abgehenden Zügen der RudolfSbahn Passagier-Tour- und Retourkarten zu bedeutend ermäßigten Fahrpreisen ausgegeben werden. Die Retourkarten haben für alle Personen- und gemischten Züge bis einschlüssig Ilten August Giltigkeit. — (Personalnachrichten.) Landespräfident Ritter v. Widmann ist zum Besuche feiner Familie nach Bad Gastein abgereist. — Oberlandesgerichts-Präsident Dr. R. v. Wafer hat am 6. d. einen mehrwöchentlichen Urlaub augetreten und sich zunächst nach Bad Sauerbrunn begeben — (Die krainifche Landeskasse) bleibt wegen Reinigung der Kanzleilokalitäten vom l l. bis 14. August l. I. geschlossen. — (Ein Parksest) findet heute nachmittags zu Ehren des »ach abgelaufener Urlaubszeit wieder nach Laibach zurückgekehrten Obersten v. Kratky in Josefsthal statt. — (Eoncert Nolli.) Herr Nolli, Baritonist und Mitglied der agramer Oper, gibt, der Aufforderung seiner hiesigen Freunde Folge leistend, am Freitag den 11. d. M. im hiesigen Theater unter gesälliger Mitwirkung der Frau Gerbic (Sopran) und des Herrn Gerbic (Tenor), beide Opernsänger am Landestheater in Agram, ein Concert. Herr Nolli machte während seines einjährigen Ausenthaltes in Agram erfreuliche Fortschritte; er qualificierte sich, wie die „Agramer Zeitung" berichtet, zum Opernsänger recht annehmbarer Gattung; er trat in Agram in der Oper: „Don Inan," „Ernani," „Faust," „Favoritin," „Freischütz," „Hexe von Boissies," „Lustige Weiber," „Lucrezia Borgia," „Nachtlager von Granada," „Ruh Blas" und „Troubadour" auf. — (P oft b o te u f a h r t e n.) Die zwischen Gottschee-Rndolfswerth und Gottschee-Altenmarlt bei Pölland dermalen kursierenden Postbotenfahrten werden mit 15. August l. I. ausgelassen, dagegen wird vom 16. August l. I. ad zwischen Gottschee und Altlag einer- und Unterdeutschau und Alren-markt bei Pölland andererseits eine tägliche, beziehungsweise eine viermal wöchentliche Fußbotenpvst ins Leben treten. — (Die Sängergesellschast Toresella aus Triest) brachte gestern im Glassalon der Casino» Restauration ein aus 12 Nummern bestehendes Programm meisterhaft zur Ausführung. Bon den Mitgliedern dieser Gesellschaft nimmt Frau Zamboni (Mezzo-Sopran) den ersten Nang ein; excellente Schule, markierter Nortrag, prächtige, wohlklingende, starke Stimme entjückten die Zuhörerschaft insbesondere in RobandiL „Risposta", in der Arie aus Donizetti's „Favoritin" und im Duett aus Berdi'S „Atda". Fräulein Toresella (Sopran) ist im Besitze einer starken Stimme, singt mit seltener Leichtigkeit die schwierigsten Coloraturen, schlägt sicher an und kann bei ihrer Jugend — sie nennt Kaukasien ihr Vaterland und zählt erst 16 Jahre, — bei weiterer Schule und feinerer Nuancierung große Erfolge erzielen. Beide Sängerinnen erfreuten sich eines immensen Beifalles und unzähliger Her» vorrufe. Herr Fattori (Basso Buffo) ist als Sänger bereits ein ausgerauchter Bulcan, jedoch seine vortreffliche, komische Mimik kommt ihm prächtig zu statten. Herr Mola (Bariton) bewegt sich auch nicht mehr in der Blüte der S-ngerjahre, hört sich jedoch noch gut an. Der Jmpreffario, Herr Toresella, sührt die Elavierbegleitung sehr solid und mit Verständnis aus; er dirigiert da« Communal-theater in Triest und war seinerzeit Theaterdirector in Kanlasien. — (Ein großesBrandunglück) suchte gestern die sreundlich gelegene Landstadt Loitsch heim. Gegen 9 Uhr vormittags brach angeblich entweder aus Unvorsich-tigkeil beim »rochen ober beim Spiel einiger Kinder mit Zündhölzchen in Unterloitsch ein Schadenseuer aus. Infolge eingetretener Bora breitete sich der Brand auch über Oberloitfch, Levice und Kirchdorf aus. Nach den bisherigen Erhebungen wurden bei 70 Wohnhäuser und 150 Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen. In Unter-loitfch brannte der Kirchthurm und schmolzen die Glocken; in Oberloitfch brannte die Spitze des KirchthurmeS ab. Das Feuer empfing durch die eingebrachte Ernte reiche Nahrung, der heftige Wind trug brennendes Hen und Stroh auf die nachbarlichen Gebäudedachungen. Der Pfarrhos und das SmtSgebände in Oberloitsch wurden gerettet; der Brand machte Sprünge. Au- den umliegenden Ortschaften eilte zahlreich« Hilse herbei, auS Oberlaibach und Planina erschienen Spritzen, die laibacher Feuerwehr entsendete S1 Feuerwehrmänner mit zwei Spritzen (die Südbahnstation Laibach stellte unentgeltlich einen Separatzug bei), Geist, liche, Gerichts- und Bahnbeamte, Bürger und Bauern arbeiteten ohne Ruhe und Rast; die Feuerwehr griff mit aller Anstrengung ein und blieb bi« heute morgens 3 Uhr am Brandplatze thätig. Zum Glück befand sich das Roßvieh bei der Feldarbeit und das Rindvieh auf der Weide. Menschenleben ist keines zu beklagen, die gemeldete Verletzung zweier Feuerwehrmänner bestätigt sich nicht. Der Schaden ist ein immenser; ein großer Theil der Hausbesitzer ist gegen Brandschaden gar nicht, ein anderer bei der in Liquidation befindlichen Bank „Slovenija" versichert. Dieses gräfliche Unglück fordert fämmtlicbe im Lande Krain befindlichen Gemeinden, GcldinMute, Vereine, Corporationen und Menschenfreunde aus, zur Linderung dieses schrecklichen Elends Geld» und Naturalienfammlungen einzuleiten und Wohlthätigkeitsconcerte zu veranstalten. Die Administration unseres Blattes (Bahnhofgaffe 132) ist bereit, Sammlungs-beträge und einzelne Geldspenden in Tmpsang zu nehmen und hierüber Berichte zu bringen. Das Bürgermeisteramt der Landeshauptstadt hat die diesbezügliche Sammlung bereits eröffnet. Vor allem wolle im Auge gehalten werden, daß schnelle Hilfe dringend nothwendig ist. — (Ueber die schädlichen Folgen deS Wetterläutens) wurde bereit» viel gesprochen und geschrieben. Im Verlaufe der zweiten Hälfte des Monates Juli und in der ersten Woche des August l. I. waren die Meßner und Glöckner in Krain und Kärnten wieder recht eifrig mit dem Läuten der Kirchenglocken während der Ge» Witter beschäftigt. Wann endlich wird auch diesem auf Aber-glauben beruhenden und aus alter Zeit stammenden sinnlosen Wetterlänten ernstlich ein Ende gemacht werden? Wäre in erster Reihe denn nicht der LandkleruS berufen, dieses gefährliche Läuten abzustellen? In vielen Gemeinden des flachen Landes beziehen Schullehrer und Meßner fassionsmäßig Wetterläutgebühren; es hat den Anschein, daß wäh-rend des Gewitters nur deshalb wacker fortgeläutet wird, um dieser Gebühren, bestehend in Geld- und Natnralgaben (Eier, Schmalz, Flachs, Korn), nicht verlustig zu werden. — (DerLircnsSidoli) übt aus die Bewohner KlagenfurtS noch immer eine lebhafte Anziehungskraft aus. — (Für Touristen.) An der am 16. und I7ten d. M. stattfindenden feierlichen Eröffnung des UnterkunftS» hauseS auf der Elisabetruhe ob Heiligendlut in Kärnten wer-den auch 43 Mitglieder des wiener Männergesangsvereines theilnehmen. Mitgliedern des deutsch-österreichischen Alpen-vereine» wird vonseite der Südbahngesellschaft eine Drittel-Fahrpreisermäßgung zugestanden. — (Zur Karstbewaldung.) Aus dem Berichte des LandeSforstinspectors für Krain. betreffend die Anlage von Saatschulen behufs der Karstbewalduug in Krain. entnehmen wir folgende Stellen: „Ein besonderes Augenmerk wurde der Erweiterung der Saalkiimpe und der Erziehung eine« genügenden Pflanzenmaterial» zugewendet. Im Frühjahre 1874 gelangten 670,000 Stück 2jährige Fichten. Weiß- und Schwarzsühren zur unentgeltlichen Bertheilung an Gemeinden und Private uud 7 0,000 Stück Schwarz-führen zum Verkaufe. Die vertheilten Pflanzen wurden entweder in den kahl abgetriebenen Waldungen oder auf Karstweiden ausgepflanzt, und es ergäbe sich bei Abrechnung der enormen Ziffer eineS Abganges von 50 Perzent unter Zugrundelegung eines einmetrigen Viererverbandes noch immer eine Fläche von 35 Hektaren Karstland, welche hierdurch der Waldkultur neu gewidmet erscheint. Die durch Entnahme der Pflanzen leer gewordenen Beete wurden sogleich wieder bebaut und deren Zahl durch theilweise Adaptierung der UeberschnlungSränme um ein Bedeutendes vermehrt. Nebst den am Karste ein sicheres Gedeihen findenden Waldpflanzen werden auch Obstbäume gezogen, um hierdurch in anderer Weise der Kultur am Karste Vorschub zu leisten, da sich speziell an südlichen Lehnen für die Obstzucht ein sehr günstiges Feld zeigt. Die Bertheilung der Pflanzen erfolgt nach dem erreichten zweiten oder dritten Jahre unentgeltlich in der Weise, daß jeder, wel« ! cher Pflanzen wünscht, rechtzeitig bei der politischen Be-zirksbehürde seinen Bedarf melden, wie auch das zu kulti-vierende Object genau bezeichnen muß und sodann nach hierauf erfolgter Bekanntgabe des Tages zur Verabfol. gung diese an Ort und Stelle der Saatkiimpe beziehen kann, bei welcher Gelegenheit ihm die Art und Weise deS Versetzen» praktisch demonstriert wird. Die Kosten dieser Pflanzen- erziehuug beliefen sich in den Jahren 187S und 1873 auf 2816 fl. 82'/, kr. und na» Abschlag des ErlöfeS per 140 fl. auf 2176 fl. 82-/, kr., wornach 100 Stück auf circa 3 0 kr. ö. W. zu stehen kommen. Der Neuanbau und die Erweiterung der alten, fowie dir Anlage zweier neuen Saatkämpe im Jahre 1874 kosteten 1285 fl. 32-/, kr. inclusive des Schutzes; bare Subvention für Karstaufforstung wurde nur an die Gemeinde Rakitnik verabfolgt. — (Bon der Kegelbahn „beim goldenen Stern.") Bis gestern wurden 1706 Serien geschoben. Der Wetteifer der Freunde des Kegelscheibens hält an und dürfte bis zum Abschluffe des Bestscheibms recht lebendig bleiben. Hingesendet Gotischer. SO. Juli 1876. (Verdient Nachahmung.) Zwischen den Grund, besitzern von Schalkendors und jenen von Seele bestand schon seit mehreren Jahren bezüglich eines Hutweide-Terrains der größte Unfriede — welcher in letzterer Zeit sogar in einen fit? beide Theile kostbaren Prozeß auSartete. Beider letzten vor einigen Tagen in loeo rei sit»s stattgesundenen, vom k. k. Bezirksgerichts-Adjuncten Herrn Johann Vencaiß geleiteten Verhandlung kam nun zur Freude aller zwischen den streitenden Parteien ein Ausgleich zustande, insolge dessen alle Fiindseligkeiten, die den Betheiligten nichts als Zeitaufwand, Geldverlust und sonstige Unannehmlichkeiten brachten, aushörten. — Es wird nun mit Vergnügen constatiert, daß an dem Zustandekommen dieses Ausgleiches zwischen den obgenannten Ortschaften hauptsächlich dem ->bgenannten, hier allgemein hochgeehrten k. k. Bezirksgerichts-Ädjuncten das Verdienst gebührt, indem er sich diese langwierige An gelegenheit sehr angelegen sein und es auch an Worten und Belehrungen nicht fehlen ließ, die endlich die Parteien zum Ausgleich bestimmten. — Insbesondere hob er in seiner bewegten Ansprache an die Betheiligten hervor, das Prozesse zwischen Nachbardörfern, wie überhaupt im allgemeinen, zu nichts führen, daß sich dadurch nur unnütze Kosten gegenseitig gemacht werden und daß schließlich doch beide Thcile oft großen Schaden zu tragen haben. Weiters verstand er es, den Parteien mit guten Worten warm an's Herz zu legen, wie schön und gut es ist, wenn sich Leute und insbesondere benachbarte Dörser miteinander gut vertragen und im Frieden leben, und knüpfte an alle diese Auseinandersetzungen — durch welche die Parteien sichtlich ergriffen wurden — sogar die Schlußbemerkung, daß er — falls der Ausgleich, der offenbar nur iu beiderseitigem Interesse der Insassen geschlossen wird, zustande kommt — gerne bereit ist, aus die ihm gebührenden Lom-inissionSkosten zu verzichten! Derartige Vorgänge Vonseite eines Beamten verdienen unbedingt der Oefsentlichkeit übergeben zu werden, und man kann schließlich nur noch wünschen, daß sich solche hier und wo immer oft wiederholen! Biele Beiheiligte. Lottoziehung vom 5. August. Wien: 78 71 18 67 30. Graz: 54 26 36 48 43. Telegramme. Koustantinopel, 8. August. Privaidepcschen aus Widdin vom 7. August melden die Räumung Zajkars seiten« der Truppen Lj-äanln« sowie die kampflose Besetzung Zajcars durch die Türken. Koustanlinopel, 8. Äugust. Ein- Depesche Osman Pa'cha's bestätigt, daß Zajöar nach der Räumung durch die Serbe», welch letzteren die verfolgenden Tscherkesscn große Verluste beibrachten, von de» Türken besetzt worden ist. Kronprinz Nndolsdahn. Aus Anlaß -es morgigen Festes in Deldes werden morgen den 10. August für die Züge Nr. 1 und 5, d. i. 3 Uhr 55 Min. sriih und 10 Uhr 40 MI», vormittags, ermangle Tour- uml Aeiour^arien von Laibach, Südbolnhof, bis Radinannödorf-Lees ausgegebcu. Diese Fahrkarten haben zur Rückfahrt bis inclusive 11. August sür alle Personen- und gemischten Züge Giltigkeit. Fahrpreise von Laibach bis Radmannsdorf und retour: II. Klasse 2 sl., III. Klasse 1 fl. 20 kr. Z. Verkehrs- iruä Tran8port8-8ection. Witterung. Laibach, 9. August. Nach 6 Uhr schwacher Nebel, bald verschwindend,, sonniger Tag, mäßigerO. Wärme: morgens 7 Ubr -s- 14-6«, nachmittags 2 Uhr -f- 24 6° 0. (1875 261°, 1874 12 2° 6.) Barometer im Fallen, 737 44 mm. DaS gestrige TageSmittel der Wärme -s- 18 9°, um 0 9° unter dem Normale. Verstorbeue. Den 8. August Maria Rvbida, bürgl. Schuhmachers tochter und Eigarrensabriksarbeiterin, 25 I., Stadt Sir. 127, chronische Diarrhoe. Augetomrueue fremde am 9. August. Hotel Ltadt Wie». Wolf, Sliaz — Krauland, Hptm.; Segner, Lvw, Ksm.; Maresch, Beamter; v. Giuliani, Ministerialrath; Wolpinscheg und Witz, Wien. Fink, Hoflieferant; Binder, Forstinspector; Bessinger, Reisender, und Mitterer, Graz. — Dr. Fabiani, St. Daniel. — Berger, k. k. Oberrealschul-Director, Steyer. — Lanrii, Oblak. — Wouk, Kausmaunsgattin sammt Schwester, Hrastnig. — Foeg, Berlin. — Kaminfeger, Pola. Hotel Elefant. Svetliük, Godowiz. — »rko, Agram. — Riemer sammt Familie, Lienz. — Ritter v Neumann, Triest. — Morpurgo, Gradisca. — Palerlago sammt Familie, Graz. Hotel Europa. Denk, Bankbeamter; Kreuzer, Privat, mit Frau ; Götz, Bauuniernehmer, und Koch, Wien. — Pav-lit, Fleischer, Wippach. — Marek, Lack. «obre». Bäcker Josefine, k. k. HofrathSwltwe mit Familie, und Majer, Privat, Görz. — Wagner, Kürschner, Laibach. — Sorta, Beamter, sammt Familie, Triest. vaierischer Hos. Splitter und Guttmann, Geschäftsleute, Krakau. — Lenariit und Antik, Selce. Tteryvtdrt«. Kalan, Priester, Unterkrain. — Skubitz, Pritsttr, Hönigstein. Ttadt Latvach Bleger, Handelsmannsfrau, Wien. Macchiusfi, Marburg. Laibach »m 9. August 1876. (434) Zahnarzt paichel, an äer Kraäezs^brücire im Mall» seken Lause, l. Ltock, ordiniert von 9— 12 und von 2—6 Uhr. (433> 3-1 Ein großem Geldbetrag wird als vLrlollvr» gegen bYPvthekarisLe Sicherheit und mäßige Zinsen gegeben. Wo ? erfährt man bei der Expedition dieses Blattes. (431) 3-1 Dorsch-Klmlhmn-M au« Bergen in Norwegen, gelb l Flasche 60 kr., wasferhell, geschmack- und geruchlos l Flasche 80 kr.. mit Cisenjodür 1 Flasche I fl. 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Schantl. > II. Abtheilung: 9. Musikalische Nnndschan, Potpourri von I. Schantl. 10. Gebet ans der Lper der „Freischütz" von C. M. v. Weber, ausgeführt con soräiiw, II. Im tiefen Keller, Svlo fürBaß-Cvrno, vorgetragen von Kleinecke,srui. 12. Pilgerchor ans der Lper „Tannhiinier" von R. Wagner. 13. Loreley von Silcher, ausgeführt eon soräiiro. 14. Ländler von weil. I. Lanner. 15. Die Wasfersahrt von Mendelssohn. 16. Marsch von Kr al. (430) 2-2 Anfang 8 Uhr abends. WM- Das Waldhorn-Quartett kann nur dieses eine koncert veranstalten, da es sich anf der Durchreise befindet, daher das Concert auch bet ungünstiger Witterung abgehalten wird. Ms Näiicrc Klagen ilie großen Uacale. Wteuer Börse vom 8. August. St»»t»k0LÜ». j sxerc. Rente, öst.Pap. dto. dto. öst. in Eilb. öose von 185< .... Lose von 1860, ganze tose von 18SV, Fünst. Prämiensch. v. 1884 . 8riu»«1oi»t.-t>k1. Siebenbürg. Ingar» >VttSQ »eld! »6-ZV 70 L0 107-1I0'7S IIS'SO 131 — Ware «6'10 74-so Il>8- m — 117 ISI so 71 SV 7»-ro 7SbO 7»'V0 «»'25 KS'S» 87'«s! Sl'«? >8-,, «S Si -Ii-.glo-B-nk............7S7» 7SW Lreditanftalt............I4SK0 14S Id Depositenbank . . . .j — S«comvte-«»ftalt . . «70 - k»0 — Krauco-Banl . . Handelsbank. . . »lationalbanl V5-mrIkrto5v. Geld! War« Mg. öst. Bod. Kredit. 1»S S0 1»7.— dto. m SS I......... Nation, ö. W......... Nng. Lod.-Sreditanst. Vrioritsits-Vdl. ranz 2oses«-Bah» . lest. Nordwestbahn . Siebenbürger .... StaalSbahn........... Slldb.-Bes.zu 500 ffr. dto. Bon« Kredit - ^.'ose...... Rudolf» - Lose .... 8S 85 84 75 60 75 113- Oest. Bankgesells. . Luion-Bank.... trerkehrSbank. . . . «lföld-Bahn . . , Sarl Ludwighahn . »ais. Elis.-Babu . »ais. Fr. SosefSb . StaatSbahu .... Südbahk....... 856— 858 b? SO 57 75 88.- 84 100 50 101 1V8 70 198 75 153-50 154 — 130— 130 50 87 7.->878' 78-! 78 85 (3Mon.) »ugtburg iou Marl Franks, loc Mark. . Hamburg „ , London w Psd. kterl' Paris Ivo Franc» . . Vliu»-«». Kais. Mün,-Duc-len ro»FrancSmljjreu». Sassenscheiue 1SS-S0 IS'50 SS'iO SS'--SI- NZ'5» lö^" 11- «SSL SO 8S SO 8» ILS40 48 VS i'S1 »'80 S0'«0 101 70 «o SS eod» IIS-7« 4S'1b S'S» so«o loi'" Telegraphischer Lursdericht am 9. August. Papier-Rente 66 IS — Silber-Nente 70' 1A StaatS-Lnlehen 110 75. — vankactien 855. — Lredit 144 7" — London 123 «0. - Silber 10175 - « k. M»? dukaten 5 92. — 20-ArancS Stücke 9 83. — 100 Aei» mark 60 60. ^ Druck von Jg. v. Klrinmayr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.