Dienstag den 22. October 1822. n ai b ach. , Hiervon Sr. 5. k. Majestät unserm allergnädigsten Landesfürstcn für daü Jahr 1822 m dem Herzogthume Kruin angeordnete Postulaten-Landtag, wurde zufolge allerhöchster Entschließung, am i5. d. M. hl« feyerUchst «bgehalten. ' Um Z Uhr begaben sich Se. Excellenz der HerrLan« des Gouverneur Freyherr v. Schmidburg, als landes« fürstlicher Commissär, aus der Burg im festlichen Zuge, unter Begleitung einer Compagnie des hier garlüsoni-renden löbl. k. k- Inf. Reg. Fürst Reuß-Plauen und mehrerer Mitglieder der Herren Stand«, dann un °t Vortretung der Dienerschaft und der Hausofficiere zu deyd^n Seiten des Wagens, welchem der Präsidial« Secretar in einem besondern Wagen folgte, durch die Herrngasse, über den Neuenmarkt, von da übel die Schustcrbrücke und den Plah in die Doml'irche, an, deren.Haupteingange Hochdieselben mit den gewöhnlichen Ceremonien von der Geistlichkeit und den bereits dort Versammelt gewesenen Herren Ständen empfangen, und durch die von dem k. k. Militär gebildeten Ncihen auf der in der Mitte der Kirche, dem Hochalter gegenüber, für Hochdieselben bereiteten Plah geführt wurden. Die Herren Stände nahmen die Bänke »u beyden Seiten em. Mährend des von Sr. Excellenz dem Hochwürdigen Herrn Bischof« von Laibach gehaltenen Hochamtes, wur. den von dem k.k. Militär und dem auf dem Castelle auf-ßepflanzten Geschütze, die gewöhnlich«« Salven gegeben. Nach beendigtem feyerlichen Gottesdienste fuhren Se. Excellenz der Herr Landes-Gouverneur in voriger Ordnung und Begleitung über,die Spitalbrücke nr die Burg zurück. Indessen versammelten sich die Herren Stände in dem großen Saale des Landhauses, wohin sich Se. Excellenz nach erhaltener Nachricht, daß die Herren Stände bereits versammelt seyen, in dem nähmlichen feyerttchen Zuge begaben. Auf der Treppe wurden sie von den sämmtlichen Herren Ständen geziemend em< Mngsn unter Trompeten - und PaukenschaU. und unter dem Vortritte des Prcistdial'Secretärs als LandtagS'Ae« tuars. welcher das a. h. Rescript auf einem sammet» nenPolster trug, aufIhren Platz gefühlt, wo«auf auch die Herren Stände chre Sitze ewnahmen. Se. Excellenj eröffneten nunmehr den Zwtck dieseK Landtages und ließen durch den Präsidial - Secretsr das a. h. Rescript vom 3o. August d.I. über die von Seinet Majestät für diese Provinz allergnädigst ausgesproche» nen Postulaten des M'l't. Jahrs 182Z, so wie das hohe Ho-fdecret vom 2o. August d.I., durch welches Se. Ex, cellenz zur Bekanntmachung dieses Postulatenrescripts -bevollmächtiget wurden, wörtlich ablesen, worauf Se. Excellenz der Herr Bischof im Nahmen der versammel« ttn Herren i3tä»dde ihre Beteitwilligkeit zur Befolgung der allergnadigst aufgesprochenen Postulaten zu e«ken» ne« gab. Die von S«. Excellenz am Schlüsse der Landtags» Verhandlung gesprochenen Wort«: »Lang« und glücklich herrsche Kaiser Franz I., der «ngebethete Vater seiner Unterthanen l" wurden mit allgemeinem Enthusiasmus von den Anwesenden unter Trompeten »und Paukenschall wledcrhohlt, worauf eine Salve des vor dem Landhause aufgestellten k. k. Militärs und del Kanonen des Ca-sttUs folgte. Se. Excellenz der Herr Gouverneur erklärten sonach die Landtags-Versammlung für geschlossen, und kehrten in dem vorbtschncbencu seyerlichen Zuge zur Vurg zurück. ZurFcyer dieses Tages wurde am Abende das Schauspielhaus festlich erleuchtet. Se. k. k. Majestät haben, über «inen allerunterthä-mzsten Vottrag d!>r hohen Commerzhofcommlssion, mit a.-h. Entschließung vom «5. v. M. geruhet, dem Ioh. Wenzelund AntonBasilTusmni, GroschändlerninPrag, auf die Verbesserung, »wslche im Weftntlichen in eine» Art von Filzung der Decken und gemeinen Tücher be, stehe, wornach dieselben n^Ht wie die gewöhnlich gear, betteten, nach dem Verluste der Oberhaare und uach Entblößung 0er Faden schnell angegriffen, u«ansehnlich, 575 und durch Risse unbrauchbar werden, sondern wie auch 0erl,y Zeuge immer mit Haaren bedeckt bleiben, schnei» ler und billiger geliefert werden, urld durch Vermchw.ng ^ der Krampelarbeit oen Unterhalt des gemeinen Main nes befördern," ein Privilegium auf die Dauer «en fünf Jahren, nach den Bestimmungen des a. h. Paten« tes vom S. Hecember 28,0 ^ zu verleihen. Welche a. h. Entschließung in Folge des eingelang, ten hohen Hofcanzleydecretes vom 9. Erhalt »a. l. M., Z. 25^98, hiemit zu< öffentlichen Kenntniß ge^ bracht wird^ Vom k. k. illyrischen Gubsrnium. Laibach «im 27. September »822. In Folge einer Eröffnung des k. ?. Guberniums zu Venedig vom 16. v«, Empfang 3. l. M., Z. 21,227, wurde der Dita Dalmistro, Moravia «i Compagnie in Murano, auf die Glasperlen-Erzeugung ein Landesfa-hriks«Vefugniß mit den gesetzlichen Begünstigungen ver^ liehen; was zu Iedermans Wissenschaft bekannt gemacht wird. Von dem k. k. illyrischen Gubernium« kaibach am 4- October 1822. W i e n. Den »!. d. M. Am 6 Uhr Morgens ist zum em» pfindl«chsten Leidwesen des k. k. Allerhöchsten Höfts, der am 25. September d. I. geborne Erzherzog Rudolph Franz, Sohn Sr. kaiserl. Hoheit des durchlauchtigen Herrn Erzherzogs Carl, gestorben. Am i2.Nachulittags um 5 Uhr wurde der Leichnam des Vcrbii und das Militär, die bürgerl. Scharfschützen und die zahl« ' reichen Schützen «Compagnien, unter dem Schalle ihre? kriegerischen Musiken, vor sich vorbey defitircn zu lassen. Schützen, Militär, und Volk begrüßten die Monarchen . mit unaufhörlichem Vlvatrufe. Deutlich konnte man auf - allen Gesichtern den rührendsten Ausdruck der Freude > aller Bürgerclassen über das beglückende Wiedersehe« ihres väterlichen Monarchen lesen. Beyde Majestäten ; bezeigten über die militärische Haltung, das Aussehen > und die Nationaltrachten der Schützen die gnädigste Zu« i friedenheit. Hierauf war große Tafel, Um 3 Uhr Ns^ » mittags wurden durch die bürgert. Scharfschützen, g^ - führt von ihrem Hauptmanne, Herrn Johann Grafen i v. Trapp, im feyerlichen Zuge, unter Begleitung der - Musik dieses Corps, die für das Freyschießen von Sr. 5?! Majestät allerZnädigfi gegebenen Gewinnst« aus der Burg abgehohlt und in die Schießstatte überbracht. Um 4 Uhr begaben sich Se. Maj. unser allergnadigster Kai, ser, Ihre Ussaj. die Kaiserinn und Se.Maj. der Kailsqmmlung empfangen. Das Volkslied: »Gott erhalte Franz« lc., mit ewigen diesen schönen Moment bezeichnendenAba'nderurv gen im Texte, gab der allgemeinen Begeisterung Worte, wobey nach jeder Strophe das innigste Gefühl von Liebe und Verehrung sich mit wiederhohltem Iubelrufe aus» drückte. Dann wurde die italienische Operi „U VaMer« l 8«vißÜ2,« aufgeführt. Nach dem Theater begann die allgemeine Beleuchtung der Stadt, wobey sich vorzüg. uch das goldene Dachlgedaude durch reiche und geschmack. volle Illumination auszeichnete. Um ic, Uhr wurde auf oem Platze vor d« Burg von der sowohl aus dem Ge-Nchtspunctc der Kunst als jenem der Erziehung sehr in« ««essanten Anstalt des Mufikvereins ein von dem Hrn. Professor Müller verfaßtes und vom Hrn. Qberlieute. !). «^^^" componirtes Abendlied mit vollständi-. «ee Musik beym Fackelschein abgesungen, und andere Musikstücke aufgefülM. Geliern früh um 7 Uhtz find Ge. Mai. der Kaiser und Ihre Maj. die Kaiserinn von Österreich, begleitet von den Segenswünschen Ihrer treuen Unterthanen, unter Abfeuerung derPöller, von hier nach Verona abgereist. Am gleichen Tage gegen laUhr Vormittags geruhten Se. Maj. derkaiser von Rußland, begleitet von dem Herrn Landesgouverneur Grafen v. Chotek, die Anstalt des Hiessgen Provinzilll'Strafhauses zu besehen. Allerhöchstdieselben wurden daselbst von dem gegenwärtigen Referenten, Gubernialrath und Kreishauptmann v. di Pauli, empfangen, und geruhten über die vortreffliche Einrichtung dieser Anstalt, welche Aller-höchstdieselben bis in das kleinste Detail sich erklären l!e. ßen, Ihre besondere Zufriedenheit zu erkennen zu qeben. Hxrauf fuhren Se. Majestät nach dem Schlosse Ambras. Um » Uhr hatte das ganze hier garmsonirende Officiec. corps, der Herr Eschendurg, der Herr Hofrath Benz und die landschäsd' liche Attivität die Ehre, Sr. kaisert. Majestät vorgestellt zu werden. Hierauf besahen Se. Majestät das berühmte Mausolaum in der Franciscanerkirche, und verfügte« sich dann zur Tafel, während welcher das Musikcho« der bürgerl. Schützen-Compagnie auf dem Rennplatze Mu. sik machte. Um 2 Uhr besuchten Se. Majestät die Caser-ne des hiesigen Kaiser-IÄgel'Regiments. Um 4 Uhr be» gaven sich Se, Majestät wieder auf die Schießstätte zu dem nun lebhaft fortgesetzten Freyfchießen. Dcr Kaiser wurde mit dem höchsten Jubel empfangen, und nahm sogleich an diesem Feste selbst wieder Antheil. Des Freu. derufes unter der hoch erfreuten Menge war kein Ende, als der Monarch unter vier Schüssen drey tiefe Treffer machte. Das Volk wat begeistert von der heravlas" senden Huld des Kaisers, und war überglücklich, alä E< selbst als Schütze an diesem nationalen Feste, und trotz der weiten Entfernung der Ziele in den tyrolischen Schieß,' statten mit so diel Erfolg Antheil nahm. Heute um 7 Uht früh wohnten Se. Majestät der Kaiser im Vorüber« fahren zur Martinswand einem kleinen Manoeuore der eben dort im Feuer exerzirenden drey Compagnien Kai-serjagcr bey, über dessen Ausführung Allerhöchstdlcsel« ben dem Herrn Generalmajor p. Lurem, Oberst v. Ba-rom und Bataillons^Commandanten Mazor v. Sckme^ lmg Ihre Zufriedenheit m den verbindlichsten Ausdrü» Hen bezeigten, fuhren dann in Begleitung des Herrn Gouverneurs nach der durch MarimUmns Abentheuer berühmt gewordenen Martinswand, und verließen dann gegen 10 Uhr Vormittags, unter dem Donner der Kanonen und dem allgcmeinstenVollsjubel,unseleHaupt'' stadt, nachdem sich Allelhöchstdieselben über Leu herzliche« 3^2 Empfang dieses Alpenlandes zu wied«rhchtten »Mal'len, RUf das gnädigste gcäußcrt hatten. So znhen nun die zwey großen Herrscher Vuropens «ach Verona zu ein^m Congüesse, dessen Ncsultace, jetzt «och in das Dunkel der Diplomatie gcküUt, w0l)tt!:ätig für die Menschheit, für die Nuhe und Wohlfahrt der Welt seyn werden; öenn die Stiatakunst Franzens und Alexanders ist nur die Kunst, Völker glücklich machen., Ihie Untertanen, nn Genusse d.'SGlücks, das ihnen die Weisheit und väterllcke Milde ih«r Souveräne bereitet, senden Ibnen ihre Scgenswünfche nach bis an die «lte Römerstadt am Ufer des Adlge, undTilolössinwoh^, «er werden nie aufhören, sich des Glücks ;u erinnern, ih cn geliebten Monarchen an der Seite feines erhaben Ken Bundes genossen, dex sick alle Herzen zu, gewinnen wußte, in ihr^nThalern undVergen gesehen zuhaben-. O s m a n >. s ch e g R e > ch. Der österr. Beobachter enthalt Nach r ich ten aus Eonstantinopel vom «5. S e ptember. Im Lanfe der vorigen Woche slnd durch eigene Ta-tarn directe Nachrichten aus Syrien angekommen, die «ur zu sehr bestätigen, was früher über das unglückliche Hos von Aleppo gemeldet worden. Vey Abgang der letzten Berichte vom 6. d. M. hatte das Erdbeben noch Nicht aufgehört, und die Stöße folgten bis zu Einbruch der Nacht vom 5. so heftig auf einander, daß die Häuser und Gebäude, welche in den größern Stadtvierteln bisher der Gefahr entronnen waren, gleichfalls zulam« menstürzten, und fast gar kein bewohnbares Obdach mehr »brig blieb. Die Zahl der Todten wird, gering gerechnet, auf zwanzig Tausend angegeben; jene der Verwundeten ist gränzenlos. Ein groger Theil der Be« bölterung ist ausgewandert, um gegen die herannahende rauhe Jahreszeit Schuh zu suchen. Mehrere wohlbabende Leute und die Consulate der fremden Mächte lassen auf ihren Landgütern und in entlegenen Gärten Nothwoh« Zungen von Holz aufhauen, um den Winter da zuzubringen, und m der Folge jene weiter» Maßregeln zu neh, wen, welche den Umständen angemessen seyn werden. Die Verwüstungen kaben sich übrigens nickt bloß «uf dis vor Kurzem noch so reiche und so blühende Aleppo beschränkt. Auch Antab, Antatia, Oesseß, Lata« ^ia > Alexandrett«. Ta?fus. Marasse, Hama und HemS fühlten m?hr o^r wenige« furchtbare Wirkungen der zerstörenden Gewalt; selbst in Damaskus und auf der Insel Cypern verspürt« man leichte Erdstöße. ,.B>e Nackrichtt',1 von der ostliche-z Gva'nze deö Rei-cheZ laut?« nicht feyr günstig. D>c Perser scheiqen Fort^ sckntte gemacht zu haoen. D>c ptstglttche Stuche de^ <^ii^«i!'. muriic Viökur, soll sich auf einem französischen Schisse nack Rgypten begeben haben, wo er durch Verinittlung W>? hammeo All Paschas Verzeihung zu erhalten hoff: Noch immer fehlen ganz zuverlässige Nachrichten ^, er die La.'.e ocr Angelegenheiten in Morea. (5s weiden »a^iH die widersprechendsten Berichte m Umlauf gcftht; Nie-münd glauot wthr daran, und die Türken geben sich nicht die Mühe fclbe zu berichtigen. Inzwischen kehren manche irregeleitete jl'^geDlutfche und Hranzoscnj ourch ditlereOrfahruttg cirlcb Vesftrn dc-lchri, aus Griechenland zurück. Alle vereinigen sick in ilircn Aubsagen gegen jene griechischen Häuptlinge, der cretär, u. Herr Jacob (Ktidik, Prof. d. Theol., beyde v. Triest. — HerrWichacl Terley, Gymn»Pros. ? von FiU' ms nach Neu-Saudec. — Herr Pasil Kluczenko. Gymn« Prof., von Fmme ncich Czernovitz. — Herr Friedrich v, Schröd«, lisiandlschcr Edelmann, und Herr Flicdnch N'tter v. Korff, russ. Titl.Rat!), beyde von Wien nach Florenz. — Die Herrn Glafen Aloys v. Palffy und La» d>slaus v. Zichy, k. k, .^ämmer.'r u. k. uiigar. Organs sirungs-Commissäre v»m Mt^-ale. von Wien nach Fwme Den 14. Hcrr,Lo!>kacesf, Titt. R.uli beym r> russ. ReichoCollegio der ausw. Angel, ai, Gen. Confulatzu Neapel, mit l^ncr Ocmahl.^lurorc», von Petersburg nach Neapel. — Hcrr Carl v. ^tramnilzber^, Dr. derRechi ten, von Tneü nach Alien. Den 25» Herr Michael Graf Coronini v» Cronbtrg, k. k. Kämmerer u. Gnterbesitzer, v. Gor?,.. — Hr. Aloys PeMutti, Prov. V^. Buchh. Accessist, von Trieft nach Klagenfurt., Den 16. ,^rau Theresia v. Huszar geborne Freyinn ^ v. Stürrncr, ü^'gc'Non^SecretarZ-'Gattinrl. m-t Familie, uon Eonftantinllpel nach Wien. — Herr Ios. Wesftly, Großbiindier, mit Gattinn Helena, von Wien n«ch Trieft- Dcn 17. Herr Franz Xav. MuUei, Inh.der Herrsck» Weitenstkin. und Hr. Ios. Machotka„Inh. der Herrsch-NeuziUi, beyde von Cilli. — Her« Joseph Pichlet, Han» detbmann, von Kanlfcha. Den ^S. Herr Maximilian Otto v. Oltenfeld, k. k. Hofsecretär und prov. Hauptpostwagens «Director, nnt' dem Herrn Anton Langer, k. k. Postofficier, von Vero' na nach Wien. ^/ W^e ch se l c u r s. ' Am »?. Oot. war zu Wien der Mittelpreis dee Staatsschuldve^ckreibungen zu 5 pEt. ,n CM. 85 i/4 i Darleh. mitVerlof. vomI. i82i,für loass.inCM. i<>6 !/H; Wiener Ocaot-Banco-Oblig. zu 2 1/2 pCl. in CM. 29 Z^' Conventionümünze pCt. 2^9 7/8. Bank, Actien pr. Stück 906 2