für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. --^x?^ Nedistirt von Franz Hermann von Hermannsthal. 2^» Ä-2.^2^V-2.Ä<2» ^ A4. Freitag ain R8. Juni 2841. ^><«l^ N»n dieser?ei!schr>!l ericheinen wöchcnllich zwei Nummern, iedcs Mal ein halber Nonen. Der Preis des Vlattes ili in ?aibach gan>>!nhr!»<>, v^ü!h,<>dr>N ^ n. Durch d,e l. f. Poli uuicr l^ouvert nxi rorioireier Suienduna aan!,äbria u, balbiäbria 4 !>. E,M., und wird balbjäbria uorau«­befahl!. Alle l. l. Poüämier neomen Prunumeralwii an. In Laibach rränumeriri man be>»> Verie^er am '^taan, Nr. >c»), »» ersle» Vlocle. Drang zum Veten. ,,^etc," ruft es oft i» !»ir, Und ich bete, Herr, zu dir, Vele: daß mit meinen Wegen Sei dein Ldeni und dein Segen > Daß mein Wirken jeden Tag Deine Huld erwerben mag. Oh dann wird mir feierlich, So recht sabbathmorgendlich; Selige Gefühle feimen Aus Gedanken und aus Traumen» llnd das Herz, Gott unteriha». Jubelt weinend hi,»,»elan. Solch webet braucht 'Worte nicht, Daß es zu dem Vater spricht; Wie sich Opfcrwollcn träuseln, Schwebt es, ein melodisch Säuseln, Höher, fräft'ger, sternenwärts, Redend »ü des Vaters Herz. Laßt uns weinen im Gebet, Wenns nicht gut hier unten geht; Laßt aus Thrän' und Andacht heiter. Auf sich bau n die Iacobsleiter, Die, wenn Stur,» die Erde schlägt, Uni empor zum Himmel tragt! E. Straube. Pauperillo, der wohlthätige Srraßcnbettler. Erzählung U0II I . 3. Vllcht!!. (Fortsetzung.) Lange Zeit hörte man ötichts, als lautes Schluchzen; dann sprach der Greis, einen Schritt zurücktretend: »Nein, nein! ich bin nicht werth, einen solchen Sohn zu umarmen: der Verbrecher darf das Heilige nicht an seine Brust schließen." Bei diesen Worten verhüllte er sein Antlitz, und der Schmerz erneuerte in seiner Brust die gewichtigen, lebcn­erschütiernden Hammerschläge. »Mäßige deinen Schmerz, Vater! der Ewige ist barm­herzige—sprach Arthur , und gefaßter begann der Alte: „Ich und dein Oheim bewarben uns zugleich einst um die Hand des Fräuleins Henriette von Steck« u; sie war ein sanftes'Wesen, voll Mllde und Güte, und gab daher mir den Vorzug vor meinem rauhern Bruder, welcher seit­dem einen heimlichen, unversöhnlichen Haß in seinem Bu­sen trug. Henriett e ward deine Mutter, und beglückte mich durch drei Jahre durch ihre Liebe, mit welcher sie Gatten- und Mutterpflichcen erfüllte. Ach, die Gute schwebt verklärt um den Thron des Ewigen, und schaut zürnend herab auf den Gatten, der als Verbrecher mit blutbefleck­ten Händen dasteht und mit Verzweifiung ringt, alle Qua­len und Schrecknisse der Hölle in der Brust, des Schmer­zens Riesenschlange am Herzen und ewige Vernichtung vor seinen Blicken. Wehe mir Unglücklichem, dreimal Wehe!" «Hinweg mir diesen Schreckensbildern, armer Vater! Ueber den Sternen lebt keine Rache mehr", sprach Arthu r mit bebender Stimme. "Ich genoß in meinem Hause nicht nur das Glück der Liebe, sondern auch das der Freundschaft. Fritsch, wel­chen du im Hospitale so leidend gefunden, war mein Ju­gend- und Universitätsfreund; er lebte bei mir im Hause und war Zeuge meines Glückes. Als du ungefähr 3 Jahre zähltest, mußte ich eine weite Reise nach H.. . unterneh­men, um einen Screithandel zu schlichten, der, wenn er sich gegen mich entschieden hätte, mein ganzes Vermögen würde verschlungen haben. Wie schmerzlich der Abschied von Hen­riette n und meinem Freunde war, kann ich nicht mit Wor­ten schildern. Ich trug diesem den Schutz meiner Gattin auf, und ersuchte ihn, mir ihr fern von der Hauptstadt auf meinem Landgute Wildenberg die ganze Zeit meiner Abwesenheit zu verleben. Ich reiste ab, und verfocht an der Seite eines tüchtigen Advocaten meine Sache ange­legentlich; ich erhielt von Henriette n viele Briefe, die mir alle ihr Wohlbefinden meldeten, und nach meiner Ta­gesarbeit meine Lieblingslecrüre waren. So verstrichen zwei Jahre, als ich mich, erfreut über den gewonnenen Prozeß, zur Reise nach Wildenberg rüstete. Ich kam an, stürmte erwarcungvoll die Treppe hinan, und stürzte in Henri ertens Zimmer, die mir mit ungeheuchelter Freude entgegen eilte. Als der Freudenrausch der ersten Begrüßung 54 vorüber war, eilteHenriette in's Nebenzimmer, kam aber bald zurück, im Arme ein lächelndes, mehr als einjähriges Mädchen haltend, das seine kleinen Aermchen mir gau­ kelnd entgegenstreckte. „Was soll das sein, Henriette?" fragte ich er­ staunt. »Dein Töchterchen; kennst du denn nicht deine Hen­ riett e in den Zügen dieses Engelsgesichcchens?« „Du hast mir aber nicht geschrieben, daß —« »Nun, findest du dich nicht recht angenehm über­ rascht?« »Also eine Ueberraschung!" — sprach ich kleinlaut, Und küßte das Kind auf die Scirne. „Du kommst mir aber sehr sonderbar vor, lieber Mann",— sprach Henriette, und schaute mich mit einem so offenen, huldvollen Blicke an, daß der schwarze Verdacht, der schon riesengroß in meiner Seele aufgestiegen, augen­blicklich zerrann. „Aber wo ist F ritsch?« fragte ich weiter. „Seit einigen Wochen ist er verreist; sein Vater ist gestorben, und Familienangelegenheiten machen seine Anwe­senheit im Vaterhause nochwendig.« Nach diesen Worten entfernce ich mich und verschloß mich in mein Cadinet, ganz sonderbaren Vermuthungen nach­hängend. Henrietten s Schönheit und Anmuth, meines Freundes Jugend und schöne Körperbildung, meine zwei­jährige Abwesenheit, die fatale Ueberraschung, des Freundes Encfernung, — dies waren lauter Umstände, die mir das Blut in den Kopf trieben. Nicht lange darauf trat mein Bruder in's Zimmer, wiewohl ich ihn ungerne in meiner damaligen Stimmung empfing. „Willkommen, Bruder, in der Heimath, willkommen!" — sprach er, und gab mir den Judaskuß. — „Aber was bedeuten diese finstern Wolken auf deiner Stirne? Bist du denn vielleicht gar ungehalten darüber, daß sich dein Familienkreis erweitert Hai? Ja freilich, wenn Einem so unisu5 voiens von einem Dritten aufgedrungen wird —" „Was sprichst du da, Bruder?" fragte ich hastig. Nun beschrieb er mir umständlich ein Verbrechen, welches in meiner Abwesenheit begangen worden sein sollte, und malte es mit grellen Farben aus, weil er jetzt Gelegenheit hatte, sich an Jener ^u rächen, die einst seine Hand ver­schmäht. Ich «rwiederte Nichts auf seine Beschuldigungen, aber in meinem Innern begann es zu gähren, alle meine Gefühle waren in Aufruhr, und ein Entschluß, wie ihn nur die Hölle ausbrüten kann, stieg in meiner Brust em­por. Doch hatte ich nicht Kraft -genug, meinen Ingrimm geheim zu halten, sondern schwur meinem verrätherischen Freunde fürchterliche Rache. Fritsch, durch meinen Bru­der davon in Kenncniß gesetzt, hielt sich nicht für sicher in meiner Nähe, und floh mit seinem Vermögen hinaus in die weite Welt. Ich bin an seinem Verderben schuld, von mir wird der Ewige einst seine Seele fordern. Gnade dem Verbrecher, du Unendlicher, der sich vor dir im Staube rcuezerknirscht krümmt!" — (Fortsetzung folgt.) Von der natnrssemäßen Erziehung. (Beschluß.), Dies sind aber noch nicht die Vergehungen alle, durch welche der Natur bei der Erziehung Hohn gesprochen wird. Um dem Unsinne, welcher bei diesem Geschäfte den Vor. sitz hat, die Krone aufzusetzen, muß zu dem verkehrten Unterrichte auch noch eine Ueberhäufung der Lehrgegen­stände hinzukommen. Wenn die Natur bei der Eniwicke­lung der menschlichen Kräfte äußerst langsam vorschreibt, so glaubt der verfeinerte Mensch mit'der Geistesausbildung nicht genug eilen zu können. Da sollte in dem Unterrichte der Natur nachgeahmt, und nach ihrem Verbilde, Plan, Ordnung, System in denselben gebracht; da sollte von dem Einfachen zum Zusammengesetzten, von dem Sinnlichen zum Uebersinnlichen, von den Vorbereilungwissenschaften zur Hauptsache übergegangen werden; da sollte die ganze Erziehung einem organisirten Ganzen gleichen, wo alles Mannigfaltige, jede einzelne Veranstaltung auf einen ge­ meinsamen höchsten Zweck berechnet wäre; da sollte das Kind bei jedem Lehrzweige, bei jedem Gegenstände so lange ver­weilen, bis es ihn in seinem ganzen Umfange aufgefaßt, und zu seinem Eigenthume gemacht hätte, da sollte Nichts gewaltsam, Nichts übereilt, Alles sollte sanft und langsam geschehen; da sollte der menschliche Geist nicht behandelt werden als eine todte Maße, der man eine beliebige Form aufdrücken will, sondern als eine kostbare Blürhe, deren selbstständige, möglichst vollendete Entwickelung man durch eine ihrer Natur gemäße Cultur herbeizuführen sucht. Wie ganz anders ist das Alles bei unserer Erziehung! Da soll das Kind, das Kind schon, durch Vielwissen Verwunde­rung erregen; da kann man mit seiner Ausbildung nicht genug eilen, die Gegenstände des Unterrichtes nicht genug vervielfältigen: Lesen, Schreiben, Rechnen, Religionunter­richt, Geschichte der Welt, der Nacur, Erdbeschreibung, todte und lebendige Sprachen, Musik, Zeichnen und—wer kann die Dinge alle in einem Achem herzählen?—werden den Geisteskräften des Kindes mit einem Male aufgedrun­gen, eine Menge, unter welcher die Energie eines Erwach­senen, wenn sie ihm auf einmal aufgelegt wird, erliegen muß. Und die zarten Organe des Kindes sollen davon nicht gelähmt werden? Die Zeit, welche einem jeden dieser Ge­genstände zugemessen wird, ist zu kurz, als daß die Ver­stellungen davon weiter, als bis in die Phantasie, gelangen sollten, Verstand und Vernunft können davon nicht er­reicht werden, diese bleiben daher bei allem Unterrichte un­bebaut und unfruchtbar. Mit aller Anstrengung erhält als» das Kind Nichts, als eine Menge verworrener Vorstellun­gen, die iui Aufgehen schon wieder verschwinden, an rea­ler Erkenntnisi aber bleibt es so arm, als es vorhin gewe­sen ist. Ja, es wird sogar durch die Erschöpfung des Ge­hirns, welche die Ueberhäufung der Lehrgegenstände nach sich ziehen muß, zur Erwerbung wahrer Erkenntnisse in der Folge untauglich, und in der That durch lauter Lernen dumm gemacht. Zuletzt wundern sich dann Eltern und Er­zieher, daß ihre Kinder und Zöglinge, welche im Auswen­ diglernen so prächtige Fortschritte machten, in Wissenschaf' 5H ten, wo es auf's Begreifen und Erkennen ankommt, armseli­ge Ecümper bleiben, und die Welt wundertsich, daß aus un­fern Schulen und Erziehunganstalten statt Denkern Schwä­tzer, und statt kraftvollen, thätigen Menschen Schwächlinge und Träumer hervorkommen, und schimpft dann brav auf Wissenschaft und Aufklärung. Freilich sind die Folgen, welche die widernatürliche, verkehrte und übereilte Geistesentwickelung auf die mensch­liche Glückseligkeit hat, so verderblich, das; man es Leuten, welche die Sache nicht bis auf ihren Grund untersuchten, eben nicht verargen kann, wenn sie alles Unheil, welches den verfeinerten Menschen umgiebt, auf Geistescultur über­haupt schieben. Geist und Korper wird dadurch zerrüttet, und der Mensch in moralischer und physischer Rücksicht zum Krüppel, denn: i ) Durch die eben geschilderte Unterrichtsweise wer­den Phantasten, aber keine vernünftigen Leute gebildet. Da nämlich das ganze Unterrichtswesen dahin geht, Ge­dächtnis! und Phantasie zu beschäftigen, keineswegs aber das Erkennt»,ßvermögen zu erwecken, so gewinnt die Einbil­dungkraft über alle Seelenträfre die Oberhand, während Verstand und Vernunft schlummern. Zu diesem Überge­wichte von Phantasie kommt nun noch eine durch übermä­ßige Anstrengung herbeigeführte kränklich erhöhte Erregbar­keit der innern Sinne, durch welche der geringste Eindruck einen weit greifenden Wirkungkreis erhält. Daher dann der Hang zur Schwärmerei, die Seichtigteic im Erkennen versteckt durch die, Fertigkeit, von Allem sprechen zu ton­nen, die Schwäche und Unbeständigkeit im Handeln, der unmäßige Durst nach sinnlichem Vergnügen, der Hang zu heftigen Leidenschaften, Tatenlosigkeit, Mangel an Cha­rakter und Grundsätzen. 2) Durch die zu frühzeitige und übermäßige Geistes­anstrengung wird die gesammmte Lebenschärigkeit nach dem Gehirne hingeleitet; die Organisation desselben erreicht da­durch, ohne weder zweckmäßig noch vollkommen entwickelt zu sein, vor der Zeit ihre Vollendung, Das aber, was das Gehirn zu viel an Lebenskräften an sich reißt, wird dem übrigen Körper entzogen: daher früher Stillstand des Wachsthums, kleiner, unvollendeter Körperbau, und eine Schwäche aller Organe, welche den Geschäften und Be­schwerden des Lebens nicht gewachsen ist. Hierdurch wird der Grund zu einem siechen Leben und allen möglichen Krankheiten gelegt, und die sichere Anwartschaft auf einen frühzeitigen Tod erworben. 3. So wie aber die Ausbildung des Gehirns und mit ihm das Wachsrhum des Körpers ihrer Vollendung entgegenschreicen, so beginnt der Zeugungrrieb zu erwa­chen. Je geschwinder die erster« Periode verläuft, desto geschwinder tritt die letztere ein. Das frühzeitige Erwa­chen des Zeugungtriebes mit allen seinen verheerenden Fol­gen , ist daher nothwendig in Begleitung der zu raschen Geistesentwickelung und keines der geringsten Uebel, welche dadurch zu Tage gefördert werben. Man darf indessen alle diese Fehler vermeiden, man darf das Ertenncnißvermögen der Kinder in all seinen Zweigen befruchten, mit Leben und Kraft erfüllen, so ist man doch noch immer einseitig verfahren, wenn man ihnen nicht eine moralische Richtung giebt, durch sie den freien Willen in die unumschränkte Herrschaft setzt und ihn aller Leidenschaften mächtig macht. Durch alles Dieses hat man einen vollkommenen Geist, aber noch keinen vollkommenen Menschen gebildet, wenn man die großen Kräfte ungebaut liegen läßt, welche die Natur in seine willkürlichen Muskeln gelegt hat, und durch welche er Das, was er wahr, gut und schön gedacht hat, auch für sich und die Welt in der Wirklichkeit her­vorbringt, und sein Erdenleben mit Sicherheit, Wohlstand und Genuß bereichert. Entwickelung und Vervollkomm­nung aller Muskelkräfte durch naturgemäße Uebung muß ein Hauptgegenstand der Erziehung werden. Bei aller Sorgfalt für menschliche Bildung muß man jedoch immer das thierische Leben des Kindes im Auge be­halten, und die Gefühle seiner thierischen Bedürfnisse und Triebe in ihrer ursprünglichen Reinheit zu erhalten, odcr, wenn sie schon sich zu trüben beginnen, wieder darauf zu­rückzuführen suchen, uni ihm dadurch die Grundlage alles künftigen Erdenglückes, die Gesundheit, zu sichern. Gntgegullng. Da man aus einer Zuschrift der löbl. Nedaction der Zeitschrift „Carniolia" in Betreff des Eindruckes, den der Bericht über die in Nr. 3. derselben dargelegte, allerdings wichtige, und keineswegs bloß angebliche Erfindung, durch welche Schriftzüge und Druckwerke dargestellt werden kön­ nen, beim künstsinnigen Publicum und in öffentlichen Blät­ tern hervorbrachte, die Ueberzeugung gewonnen, und die durch einen Artikel in Nr. 3» des „mnerösterreichischen In ­ dustrie- und Gewerbeblattes" motivirte Aufforderung ersehen hat: die Originalität und praktische Anwendbarkeit der Er­ findung durch eine nähere Beleuchtung des Gegenstandes darzuchun, so findet sich der Erfinder vor Allem veranlaßt, zu erklären, er sei zu sehr durchdrungen von der Achtung, die er der Oeffentlichkeit schulde, in die ein Artikel durch die Presse übergeht, als daß er es wagen möchte, einen Bericht, wozu er nicht Belege liefern könnte, derselben zu übergeben. Was demnach die gerügte Unklarheit des Berichtes an­ betrifft, so glaubt er, sich die Bemerkung erlauben zu müssen, daß ihm, abgesehen davon, daß man von einer un­ gekannten Sache keinen adäquaten Begriff geben kann, eben nicht viel daran liegen tonnte, den Bericht über die Erfindung genauer, als in unbestimmten Umrissen, hinzu­ werfen, als welche eben nicht geeignet sei, neben dem gro­ ßen und herrlichen in diesem Genre, was unsere Zeil her­ vorgebracht, sich geltend zu machen. So viel doch, was er berichtet, kann und muß er noch immer behaupten, daß durch dieses Verfahren auf trockenem Wege Schriftzüge, freie Handzeichnungen, die für diesen Gebrauch angefertigt werden, Stahlstiche in großem Format mit stark martircer Schraffirung, welche aber den Nachtheil haben, daß sie verkehrt liegen, obwohl auch feinere Stahlstiche (jedoch nicht auf Papier) sich copiren lassen; daß ferner dadurch jede gerade Fläche und Erhabenheiten bis zur Papierdicke z. B. Striche, Puncce, auf selber mir selbst mikroskopischen Details dargestellt werden, daß sie sich mit keiner der auf mechanischem,chemischem oder phocogenischem Wege wirken­den Copier-Methoden, deren Aufzählung man uns gütigst erlassen wolle, vergleichen lasse, daß sie besonders für Dar­stellung kleinerer Partien ungemein wohlfeil und leicht aus­ 5« fühlbar sc!, und somit zu gegründeten Erwartungen der Nutzanwendung für Wissenschaft, für's gewerbliche und Kunstleben berechtige, weshalb wir uns gegen die durch das „Industrie- und Gewerbeblatt" gestellte Insinuation feier­lichst verwahren zu müssen glauben: als sei besagter Be­richt eine blosie Mystifikation oder ein Abtrag von anderer Gastung, den wir den verehrlichen Lesern der »Carniolia" wieder aufzutischen uns nicht entblödet hätten. — Durch eine Aenderung im Verfahren gewährt die Me­thode beim Copiren von Landschaften und Porcraits durch die c?»m8!-ll ndsoiirl» eine nicht unbedeutende Erleichterung, indem sich Umriß und Schaccirung ziemlich scharf in Einem darstellen lassen. Das Prototyp, das eigens zu diesem Zwecke angefertigt wird, kann zur Vervielfältigung der Ab­drücke, ohne von dem copirenden Mittel im geringsten be­schmutzt zu werden, immer wieder gebraucht werden. Möttling den 21. Mai 1841. Neues. (Amerikanismen.) Misi Martine au sagt in ih­rem «»uclslv in ä!!!«!'!«»": »Oft rersicherte man uns, es sei ein furchtbar schöner Tag, und ein Mädchen m einem Gasthofe erklärte, mein Bedienter sei schrecklich geschickt. IenseicZ Virginien ist diese superlative Art sich auszudrücken besonders im Schwange. Ein Mann, der sehr krank war, ließ, fast schon in Todesnöchen, einen Freund zu sich bitten. Bevor dieser kam, war der Anfall vorüber, aber der Kranke fühlte sich sehr erschöpft davon. „Wie fühlen Sie sich?" fragte der Freund, „Ach," erwie­derte der Leidende, „mächtig schwach aber grausam erleichtert." — (Rossini) hat ein Capital von «00.000 Franken zur Gründung eines Hauses für alte kranke Musiker in Bologna bestimmt. Er will auch eine unentgeltliche Ge­sangschule gründen, deren Direccion er sich, so lange er lebt, vorbehält. — (Moldaudampfboot.) Am 1. Mai ist in Prag das Moldaudamvfbocc „Bohemia" vom Stapel gelaufen.— Italienische Qper in Laibach. Wir haben noch die Neneffce-Vorstellungen des ersten Tenors, Sig. Zinghi, vom»., und des Musikdirectors, Sig, Favretta, vom «5. d.M. zu erwähnen; denn daß die übrigen Theater-Abende zwischen dem 5. und 15., welche uns theils Wiederholungen der drei ganzen Opern, die uns die Gesellschaft brachte, theils einzelne Partien derselbe» boten, für de» Freund der Kunst mit vielfachen Genüssen »erblinden waren, versteht sich nach dem bisher Gesoaten von selbst. Sig. Zingh i gab uns, nebst Bruchstücke» aus der »Veatrice» und »Lucia«, ein komisches Terzett aus' »Abenteuer des Scaramuccia« von Ricci , gesungen von dem Veneficcgeber und den Hrn. Pertile und Schiavuzzi. Der Vortrag der köstlichen Composi­ tion war gelungen, die Wirkung auf das Auditorium die heiterste, und eine weitere Folge davon das theils ausgesprochene, theils gewiß mindestens ge­ fühlte Bedauern, von dieser Gesellschaft nicht auch mit einer ganzen tomi­ schen Oper erfreut worden zu sei». Von geringerer Wirfung war eine Eo­ »atme aus »Donna Chariten«, vorgetragen von Mad. Saini . I n der Soiree des Sig. Favrett« kamen ebenfalls Bruchstücke aus den beiden oben genannten Opern zum Vortrage, in welchen Sig. Cosma die Stelle des bereits abgereisten Sig. Zinghi vertrat, und mit seiner liebli­ chen Stimme und seine»! Vortrage, der aus dem Herzen kam, recht erfreu­ liche Wirkung hervorbrachte. In , Z. Acte der »Vealrice» war ein für uns neuer Chor aus der »Parisina« eingelegt," dessen Ausführung Nichts zu wünschen übrig ließ, und ei» neuerliches Zcugniß für die Trefflichkeit des Maestro Favretta ablegte. Mad. Saini sang wieder die oben bezeich­ nete Cavalwe, und wurde — wir fühlten uns jedoch nicht hinlänglich en­ thusiasmier, um dazu beizutragc» —hervorgerufen. Was nickt auf dem Zettel stand! uns aber, auf vielseitig seil län­gerer Zeit, namentlich aber nm Theaterabende laut ausgesprochenen Wunsch des Publicums, »och ferner geboten wurde, war die Cavatinc der Rosine aus de»i »Barbier», vorgetragen von Signora Thevenord , welche wir hinsichtlich der Auffassung und des Vortrages unbedenklich zu den originell­sten und trefflichsten Leistungen zählen, die uns vorgekommen. lind nun — Ü2 50Nl, r>l>35« « 5 jnurz cle iet«5! Zweimal wurde NN! Schlnße die Gesellschaft stürmisch hervorgerufen, und gewiß Niemand rief ihnen das Schluß-Adio der »Neotri««, welches sie hervortretend o» die Versammlung lichtete, laut oder im Innern nach, »bne beizufüge»: Auf Wiedersehen! Herr Fa brici ist ein Italiener und liest nicht deutsch; wir haben daher alle Hoffnung, daß er den Gölh c nicht kennt, und eher geneigt sin wird, unser Begehre,!, welches ihn mit seiner Gesellschaft recht bald wieder in unserer Mitte zu habe» wünscht, zu erfüllen, als sich von dem göthe'schcn Worte: »Wird man wo gut aufgenommen. Muß man ja nicht wieder kommen," abschrecken zu lassen. acutus. Historisches Tagebuch Zusammengestellt von eine,» Landpriester. 15. Juni I7yü Erzherzog Kar l schlug bei Wezlar den französischen General Jonr ­d o n, und zwang ihn zun, Rückzüge. 1815 Vorbereitung zur Schlacht bei Waterloo. Napoleou' s erster An­griff der Preußen unter General Ziethen . tu. Juni l8(ic> wurde der Waffenstillstand zwischen den beiden italienischen Armeen unter Mclas und Nonaparte abgeschlossen. lull? besetzte der französische Marschall Soul t die Stadt Königsberg. 1814 kam Kaiser Fra» z aus Frankreich wieder in seiner Ressdenzstadt Wien an. Mit welchen Gefühlen ihn die Wiener und alle seine Iln« lerthanen begrüßte»—nun als Sieger, da sie ihm durch Uebermacht überwundenen bei seiner ersehnten Rückkunft schon freudig entgegen­jubelte» — läßt sich denke». l«iz drängte Napoleon den preußische» Feldherr» V l üchc r bei Ligni) zurück. 1«2ü starb in Wie» A»drcas Fr,iherr vo» Stift , t. k. wirll. geheimer Staats- und Conferenzrath, erster Hof-Leibarzt und Protomedicus. 1?. Juni 1442 wurde Erzherzog Friedrich V. als deutscher König der IV. dieses Namens, zu Aachen gekrönt. 178Y erklärte sich der dritte Stand zur National-Nrrsammllmg. 17YÜ übernahm W » r m se r de» Oberbefehl über die österreichischen Trup­pen in Italien statt Ben u l ie u's. I8uc> organisirte Napoleo n die Regierung der cisalpinischen Republik, übergab den Oberbefehl a» den General Masse na, u»d gi»g «ach Paris, wo er am 1. Juli ankam. 18>5 waren um Waterloo wegen starker Regengüsse nur Vorpostengcfcchle. 18. Iuui 175? fiel die Schlacht bei Kollin vor, wo Da un den bis dahin unbesiegten Friedric h II . zum erste» Male i» offener Feldschlacht mit große»! Verluste besiegte, und ihn aus ganz Böhmen bis tief in Sachsen zu­rückdrängte. Zu,u Andenken derselben wurde von der Kaiserin Ma ­ri a Theresi a der Marien-Theresien-Nerdienstorde» gestiftet. »815 wurde die denkwürdige Schlackt bei Waterloo oder I» belle.!>.nce geschlagen. Der von der Insel Elba zurückgekommc»e, von den Franzose» wieder mit Jubel empfange,»,' und von, Marschall Ne u begünstigte Napoleo n wurde an diese,» Tage von den Englän­der» unter Herzog Wclli»gton , und von den Preuße» u»lcr dem Feldherrn Blüche r total geschlagen, so, daß die Sieger Zuu Kano­nen und Pulverwägcn, und die ganze Feld-Eguipage Napoleou' s erbeuteten. Bei lu.nuu Verwundete und eben so Viele gelödtcle Fran­zofen lagen aus den, Schlachtfeldc. I84l> gegen Abend wüthete um Krai„burg ein so heftiger Stur,», daß er mehre leere Harfen uniwarf, und im lacker Bezirke wurden mehre Ortschaften durch Hagel stark beschädiget. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasuik.