„Freiheit, KIldiii str All»." Str.«. To«>tag, lA. Jö»«er VI. Jahrgang. Die .Marburaer Zeitutta" ericheint jeden Sonntas;. Mittwoch und Freitag. Preise — fiir Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjahrtg .? fl.. vlerteliahng 1 fl. SV kr', für Zi^ellung in» Hau» monatlich 10 kr. - mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzölle w»rd be» e»nmal»ger Einschaltung mit 10, beizweimallger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung Sy kr. Inseraten stempelqebiihr kommen._ Zur .geschichte des Tages. Der S ta atsmi n i ste r Graf Belcredi hat a» die Statt' Halter ein Rundschrtibcil crlaffkN. in welchem er von den Beamten ei»,c streng regierungsfrcundliche Haltung bei den Wal)len fordert. — Die Berfafsungstrenkn entwickeln dm größten Eifer: die Beschickung dcr außer-ordentlichen Reichsrathöversammlung wird von Allen verweigert. — Dte Hoffnung, der Ausgleich werde gelingen, verschwindet in Ungarn seit der Berordnnng über die Heeresergünzung mehr und mehr. Deak hat den Mitgliedern seiner Partei den bereits fertigrn Entwurf seiner Adresse vorgelegt, und binnen acht Tagen dürste die Regierung in der unange» nehmen Lage sein, »inen entscheidenden Entschluß fassen zu mlissen. Fällt derselbe nicht im Sinne der Adrcffe auS. so sind die weiteren Folgen nicht abzusehen. Als eine dir nächsten dürfte ein Antrag der Linken auf etnkN Beschluß und auf Selbstvertagui^; des LcindtagcS in Aussicht zu nehmen sein, und eS ist Zehn gegen CinS zu Ivetten, daß die Mehlheit denselben annimmt Einem Posener Blatte wird aus Lemberg gemeldet, daß an die in Galizien sich aushaUcndeu preußischen Industriellen und Handelsleute die Weisung gekommen, sich durch keme Verträge für längere Zeit zu binden, weil eS möglich »väre. daß sie bereits im nächsten Frühjahr ihrer Dienstpflicht als Landtvehrmänner erneuert nachkommen müßten. — Wir würden nun unserm auswärtigen Amte von Herzen »vünschen. rS möge dessen Bemühungen gar recht bald gelingen, greifbare Thalfachen an daS Tageslicht zu fördern, welche die zweifelnden Stimmen und preußischen Maßregeln Lügen strafen würden. Vaiern reiht sich immer osfener an jene Mächte, die auf den Zerfall Oesterreichs harren. Der Müuchener Berichterstatter der „Augs-burger Allg. Ztg.". der neulich verficherte. daS Programm d,S Fürsten Hohenlohe zähle es zu den wesentlichen Aufgaben der baierifchen Politik, die deutsch österreichischen Provinzen an Baiern anzuziehen, schreibt zur Rechtfertigung feiner Angaben: „Noch lvährend deS Krieges wurde von einem hochgestellten Regierungsbeamten daS „Heranziehen der deutsch-österreichischen Provinzen, etwa in Form von moralischen Eroberungen", öffentlich als die Aufgabe der baierifchen Politik erklärt, zu deren Ber-wirklickung alle Aussicht gegeben und die Unterstützung Preußens gewiß sei. Fürst Hohenlohe würde also bei Durchführung eineS solchen weit-gehenden Planes auf Unterstützung auch in Baiern rechnen können, und hat. als er jenen Gedanken aussprach, weder etwaS Neue« noch etwas Uel!erraschendtS ausgesprochen." Die friedliche Neujahrsrede Napoleons findet nicht überall Glauben. Die „Gazzetta di Benezia" bringt einen Artikel über die Konferenz in der türkischen Frage, in welcher nachdrücklich betont wird, daß die Konferettzen gewöhnlich die Borläufer deS Krieges sind. Diese Konferenz erscheint dem Benetianer Blatte um so gefährlicher. alS sie eben vom Kaiser Napoleon ausgeht ; wenn Se. Majestät demnach friedliche Reden hält, so sei dieS nur „Komödie." Gleichsam alS Jllu. stration. obiger Anschauung bringt ein Bcroneser Blatt die überraschende Meldung, die neueste Sendung deS Generals Flenry nach Florenz gelte der römischen Frage nur in zweiter Linie, Hauptzweck derselben sei. den König Bittor Emanuel dazu zu bewegen, die italienische Armee auf dem Kriegsfüße zu erhalten, und dies sei ihm auch zum größten Theile gelungen. Aus Madrid wird gemeldet, daß die Verfolgungen der Abgeord« neten noch immer fortdauern und ein großer Theil derselben wurde ge-zwungen, sich aus den Orten zu entfernen, wo sie ihren Wohnsitz genom« men; die Mehrheit mußte deS NachtS abreisen, um sich nach den Punkten zu begeben, wo sie ihren gezwungenen Aufenthalt angewiesen »rhalten hatten. GaS daS Dekret betrifft, welches die Kammern auflöst, so ist und bleibt es verfassungswidrig. Den ersten Verstoß gegen die Verfassung beging Narvaez dadurch, daß er bereits am 7. Dezember ein Jahr hatte vergehen lasten, ohne die Kammern zusammenwberufen. Narvaez that dies, um die außerordentlichen Gelvalten. welche O'Donnell Der junge Lehrmeister. Geschichte einer Ansiedlung von /riedr. Eerftäcker. (Fortsetzung.) Hillmann nahm seine Axt. ging an eine Ecke der Fenz, tvo ein Hausen zum Verbrennen aufgeschichtetes Holz hingeworfen war. suchte sich ein nicht zu starkes Stück davon heraus, und begann es in die Form eines etwas sehr plumpen Löffels zuzutiauen. Er ualzm auch kein anderes Werkzeug dazu, als eben seine Axt. so groß die sein mochte, und es dauerte kaum zehn Minuten, als er sein neues Stück fertig hatte. Mit seinem Messer schnitzte er dann noch eine Art Schnauze daran, und liat nun die ihn umstehenden Männer, ihm ihr Blei und die Kugelform zu geben, er wolle ihnen Kugeln gießen. „In dem hölzernen Äffel?" lachte Wohlers. „Nun gewiß", sagte der Amerikaner, „glaubt Ihr, daß Einer von uns daran dentt, einen eisernen Kugellöffel mit im Wald herum zu schleppen? wir liaben an der Kugelsorm genug zu tragen!" Kopfschüttelnd brachten sie ihm daS Blei, das er erst in kleine Stücke hackte, in den zugehauenen Lössel that. und dann damit zum Küchenfeuer ging. Nun wurden aber die Frauen selber ueugierig; denn wen» er daS Holz auf die Kohlen setzte, mußte eS wohl verbrennen, aber das Blei schmolz dann auch nicht eher. alS der Löffel verkohlte. Er tliat aber gar Nichts dergleichen, scharrte sich nur eine Anzahl glühender Holzkohlen zusammen, warf sie oben auf das Blei und blies dann ein paar Sekunden hinein. Außerordentlich rasch schmolz ab>aton) finden die Aufnahmen jeden (474 unÄ »o« FrÄh bis Ab<«dv bei jeder Wttteexiig statt. Z. 13g. Kmdmachmg. (13 ES wird bekannt gegeben, daß die Wählerlisten zum Zwecke der auf den 28. d. M. angeordneten Bornahme der Wahl eineS Landtags» Abgeordneten dcr Stadt Marburg im Rathhause bis 25. d. M. von den Wahlberechtigten eingesehen und dagegen Reklamationen angebracht tverden können. Reklamationen, die nach Ablauf der Frist erfolgen, tverden als ver-fpätet rückgewiesen. Stadtamt Marburg am 9. Jänner 1867. Der Bürgermeister: A. CsppeiNtt' Kulldwachullg. Zufolge BeschlufleS deS^ Sparkafla Ausschusses vom 7. Jänner 18S7 »Verden bei der Sparkasse ln Marburg die Einlagen vom ersten deS nächsten Monates und die Rückzahlungen bis ^m letzten der Rückzah-lung vorhergehenden MonatStage zu fünf von Einhundert verzinst. Direktion der Sparkasse zu Marburg am 8. Jänner 1867. (14 ll. Srawatd», ' praltk. In NlarkurK, prdi«trt für ?onserVati»e »nd technische Zah«heilk«nd- von I«—12 «hr Uor«ittagO und vo« ?—4 Uhr Nachmittag» H-tel Grzh,rz»g Zohan», 2. Gtoek (Vri»atwohn««g). Unentgeltliche Armen Ordination: Freitag von 2—4 Uhr Rachmittt,g. Eine vemchnende Kellnerin lvird gesucht. DaS Nähere im Komptoir dieses BlatteS. (10 Gasthans-Bervachtnng. DaS Gasthaus „zur Kärntnerbahn" in der Magdalena Vorstadt wird auf drei Jahre unter billigen Bedingungen sogleich verpachtet. Anzufragen bei Franz Perko in Marburg. (7 K. k. österr. außsch. priv. erstes amerik. und engl, patentirtes ^^Ulsrw. »ms»«»«? (lt von prakt. Zahnarzt in Wien, Stadt, BMergaffe Rr. 2. Preis per Flato« A fl. 4« ?r. Emballage H0 ?r. 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Druck und Verlag v»> Tduard 3a»schitz i« Mard«rß.