5"'^ 4s. H, '787. L a t b a ch e r Donnerstag den F. November "Wien den 2F ivkt. uf kaistrl. Befchl müssen sogleich noch nach den bereits gemachten Model hier z Spitäler vom Holz schleunigst hergestellet werden, wozu säm» meutliche Zimmcrmcister ihre Lcute her» geben musten, am verstoßenen Sonnta6 hat man jenc Zimmevleute, welche um 9 Uhr sich nicht auf dem Zimmerplatz einsinden, mit der Wache dahin geführet. Den 21. beurlaubten sich hiev die nobles Gardisten, welche zu ihren Regimentern abgiengen, einige hiesige Mal),! .ers erhielten bei der Sache zimliche Be« >chaftigung, indem sie fasl nicht genug, s^m Portraits verfertigen konnten, die sie ihren Liebhaberinen zum Andenken zurück liessen. Der Monarch untersuchte am 2i. seine Hofstelle, und benannte das mit zur Arme abzugehen habende Personale nebst 160 Stück Reitpferd mit dem roeitern Befehl, dast,dä nicht genugsam brauchbahre Pferde zum Zug vorhanden wären, socflelch noch die erforderliche Anzahl herbei geschafet wnden müssen. Die noch hier befindliche Herren l Generals Graf Klarfait nnb Palavizi- l ni müssen aufkaiserl. Befehl noch diese Woche zur Armee von hur obge» hen. Das Veilager Sr. königl. Hoch^ heit des Prinzen Franz mit der Herzo, gin von Wirtenberg solle auf den 8ten Iennev 1788 abgehalten werden. Auch in Presburg und Pest müssen schleunigst ic> Spitäler von Holz verfertiget werden. Der aus Petersburg angelangte 8 sitzige Wagen solle im ganzem gegen 6o Zenten wiegen, er wird auf kaiserl. Befehl nach Laxenburg gebracht. Der Herr FeldmarschaMeutenant ' Grafvon Wartcnslebcn muß diese Woche auch noch zur Armee abgehen. Auf der Donau sind unter andern auch 3 Schiffe voll mit Sturmleitern nach Semlill geliefert worden. Da man für gcwis behauptet, daß sen bcistchen werde, so wird England ^ nicht gleichgültig dabei bleiben. Man sagt, daß die Packpferde ab-geschafl, nnd dagegen mehrere Rüstwä, gen eingeführet werden sollen. Petersburg den 28. Sept. Zur Mrung des Tirkenkriegslucr-den drei grosse Armeen formiert: Die eine wird in der Nkrain agiren. Das Kommando derselben hat der im vorige« Tirkenkriege so sigreiche Feldmarschall Noman;ow übernommen. Er hat der Kaiserin geschrieben, und sie versichert, daß er bereit seie, feine lezten Kräften für die Ehre ihrer Regierung, und für das Beste des russischen Vaterlandes aufzuopfern. Die zweite Armee zieht sich in Taunen zusammen, und steht unter dem Befehl des Fürsten Potemkin. Die dritte kommt hier zusammen, wird gegen die pohlnische Gränze desiliren, und ^von dem General Grafen von Anhalt kommandirt werden. Eine russi che Fre !gatte hat von Cherson aus unter hen Kommando der türkischen Festung Okza-kow ein stündliches Fahr^ng weggenom men, und siegreich mit sich nach Chersol gebracht. Mchr als 22000 Mensche, svllen bereits ein Opfer der türkischen Wuth au bcn pMnischen unb russischen Gränzen geworden seyn, und mehr als 2soDorfcr und Schlößcr wurden von ihnen verbrannt und verheert. Sollre auch der allgemeine Schrecken diese Verheerungen etwas vergrößert haben; so ists doch gewis, daß die Wuth der Tir-ken keine Gränzen kennt, und daß der Schaden, den sie anrichte«, ehe sich die russischen Heere vereinigt haben, unbeschreiblich ist. Ich glaube gerne, fuhr unser Gönner fort, daß die Türken für ihre Grausamkeiten in vollem Maaße ^züchtiget werden, aber wie viel Woh- nungen werden indessen zerstöret, wie viele Mcnschen gemordet, bis die Macht heranrückt, welche diese Barbaren zu-vückjagt. Die Schilderungen, welche man von den Tartaren und ihrer Grausamkeit macht, crregt Schauer. Sie überfallen gemeiniglich gegen die Abend, demmerung die Dörfer, und stecken sie in Brand. Wenn nun die unglücklichen Einwohner um nicht von der Flamme verzehrt M werden, ihre Häuser verlassen , so fallen die Barbaren beim Schein der Flamme über sie her unter dem wildesten Geschrei : mordet die Mosko- witer! dk' Greise beiderlei Geschlechts werden entweder uiedergesabelt, oder von Pferden zertretten. Maunev/ Frauen, Jünglinge und Mädchen werden an die Schwänze der Pferde gebunden; linder von z biss Jahren binden sie zusam-men, und werfen sie auf die Pferde, und alle diese llnglüchlichen werden alt einen Haufen zusammen gebracht, unh dann als Sklaven in die Türkei fortge> lchlevt. Agram den 25. Oktober. Ein Offizier vom löbl. Graf vo» churmschen Regiment schreibt uns folgendes : Am 19. und 21. dies sind wir hiervon Nam eingerückt. Die Witterung von Laibach bis hieher war beständig so sch lecht» daß wir nur einmal durch und durch naß wurden. Als wir von Land straß wegmarschieren wollte« tratt die Gurg dermassen in der Nacht ,vonl 15. zum 16. aus ihren ttferil in ^die Stadt, daß das MaOr 2 Schuhe hoch in selber stand, und das Bataillon des Abends am 16. dies auf Wagen und Schenateln von Landstraß weg in die herumliegenden Ortschaften verlegt werde» mußte. Obrist Bataillon hat bei her Niber-snhr zu Nnin über die Sau einen 2 spannigenWagen mit Pferden, Montur und Rüsiungssorten cingebüsset-, wel, chcs bis jetzt noch nicht zum Vorschein gekommen ist, ausser einem Verschlag mit 32 Stück Gewehren , welcher zwei Stunden unter Nain ans Land getrieben wurde, welchen die Dietrichsche^ Kompagnie ganz wohl behalten wieder empfangen ha^. Eben heute erhielten wir die weitere Marschroute, wel-, che also lautet: Uibcr Dugosello, Lu< poglow, Widerniak, Woilidar, Kutti. «a, Polliana , Pakraz, Arliawaz, Pos, seg, Kuttiwo bis Naßisch im Verowedi-zer Kommitat, alwo wir die weitere Marschroute vermuthlich über Esseg erhalten werden. Es sind 2 türkische Kaufleute hier angekommen, welche uns versichern, daß von dieser Seite die Türken sich sehr ruhlg betragen. Laibach den 8. Gktober. Vermsq neuerer Verordnung muß das Lind ^rain zu