Erscheint Aitnztag und Freitag. Redaktion: Grodischo-Vorstodt Nr. 23. Expedition: Rann Haui-Nr. !9ll. Inserlion«gtbül>ren ­für die 2spoltige Zeile »der deren Novm für > Mal S kr., 2 Mol 8 lr„ 3 Mol lll kr. Insertion«­stempel jedes Mol Zu kr. Verlag und Druck »on I . Blasnik. i. Jahrgang. Abonnement flir LaiblH^»^^ ganzjährig 5 fi, — kr. halbjährig 2 „ 5U „ uierleljilhrig l „ 25 „ Durch die Post: ganzjährig 6 fi. 40 lr . halbjährig 3 „ 2U „ vierteljährig l „ ?u „ Einzelne Exemplare loste« 5 Nkr. Zeitschrift für mterländische Iutcressen. Verantwortlicher Redakteur: (Monuscripte werden nicht zurückgesendet,'! P. v. Rabies. Lllibach am 28. Februar 1865. ^ 17. Em österreichischer Staatsmann und die Nationalitäten­frage, i. Es steht denkenden Staatsmännern wohl an, in kritischen Momen­ten, in denen sich Böller und Staaten befinden, ihre Ansichten über der Welt Lauf, über die herrschenden Ideen und Prinzipien, über deren Aeu­ßerungen und Anwendungen auszusprechen und aus der Summe der eigenen Einsicht und Erfahrungen Nachschlage hervorzuholen, die auf Beachtung Anspruch machen können. Es zeigt von einem höhereu Standpunkte, wenn bei Behandlung einer wichtigen Frage diese, nicht auf deu Isolirschemel gestellt, sondern in ihrer Stellung in einem großen Systeme und unter der Leuchte allgemeiner Prinzipien erfaßt wird. Der Hauptzwek, den die unter dem Titel „Fünfzig Jahre nach dem Wiener Kongresse von 1814—15 — mit besondern Hinblick auf die neuesten österreichischen Zustände" unlängst in Wien herausgegebene Schrift sich gesetzt, ist eine Kritik der Richtung, die der Entwicklung öffentlicher Angelegenheiten in Oesterreich seit dem Jahre 1861 von maßgebender Seite aus gegeben wurde, und die Aufstellung eines Richtmaßes, das bei der damaligen Verfahrenheit des Staatskarrens der österreichischen Politik nach innen und nach außen hin eingehalten werden sollte. Zudiesem Hauptzwecke nun, der unter acht Abtheilungen der Schrift bloß in den zwei letzten seine unmittelbare Begründung und Ausführung findet, wird ein gewaltiger Apparat in Anspruch genommen und so prä­sentirt sich die Schrift nicht in Art der vielen bereits in die Welt ausge­schickten Broschüren, welche zur Beilegung der politischen Wirren in Oester­reich beitragen wollen, sondern als ein weit ausblickendes Programm eines Staatsmannes, der seine Ansichten über die dermalige politische Lage Eu­ropas und über die Wesenheit und äußere Anwendung der dermal die Welt bewegenden bedeutenden Ideen ausspricht, um diesen allgemeinen Boden auch für die Veurtheilung der heimischen Verhältnisse und Ent­wickelungen nntzbar zu machen. Von dem Wiener Kongresse (1814—15) als dem letzten Haupt­akte, durch den die europäische Staatenordnnng festgestellt wurde, ausge­hend behandelt der Verfasser die Folgen, die sich aus demselben für die Fürsten und die Völker Europas entwickelten, er spricht über das „Metter­nich'sche System", das von da an den größten Theil von Europa ge­fangen hielt, über den deutschen Bund und dessen Verfassung, über die Wesenheit und Aeußerung des seither aufgekommenen Legitimitätsprinzips, und übergeht dann zur Beleuchtung jener Idee, die in moderner Zeit eine so hervorragende Rolle spielt, des „allgemeinen Stimmrechtes", das be­reits' in drei Staaten Europas ein Bestandtheil des öffentlichen Rechts geworden; dann nimmt er aus den Erörterungen über die Nationalitäts-Idee nahe liegenden Anlaß, auf Oesterreich und dessen innere Zustande über zu gehen, und schließt mit Andeutungen über die naturgemäßen Ziele einer auswärtigen Politik unsers Staates. Die Ideen, die in der Schrift auseinander gesetzt werden, sind weder frappant, noch neu, dem Wesen der Kritik österreichischer Politik, wie sie hier ausgeführt ist, begegnen wir seit vier Jahren unausgesetzt in dem Lager Jener, die das gegenwärtige System perhorresziren, ebenso dem Wesen der Heilmittel, die vorgeschlagen werden. Wir können dem staatsmännischen Talent, daß sich in den Ausführungen äußert, dem objek­ tiven, leidenschaftslosen Geist, der das ganze durchzieht, dem Interesse an der Eingräuzung, die dem aufgestellten Programm gegeben wird, und es eben individueller machte volle Gerechtigkeit widerfahren lassen, allein das Hauptinteresse konzentrirt sich in der Persönlichkeit des Verfassers. Daß es in diesem Momente Freiherr von Heifert, Sr. Maje­stät geheimer Rath, unternimmt, eine Kritik der bis nun eingehaltenen' Regierungswege in einer Richtung zu publiziren, die gerade in sehr wesent­ Feuilleton. 8chaeeglöckchen. Nach dem Slovenischen des Karl veLinnii. Von A. Dimitz. Seh' ich Deine lieblich Weiße Blüthe Jüngstes Kind der Erde Schooß entvringen, Hör' ich, frohes Hoffen im Gemüthe Des erwachten Lenzes Stimmen klingen, Kalt ist noch Schneeglöckchens Lagerstätte, I n des Nordwinds feindlichem Bereiche Fällt auf sie kein Strahl der Morgenröthe Rings bedeckt von neidischem Gesträuche. lichen Dingen der Auffassung und Handhabung der herrschenden Regierungs­prinzipien straks zuwiderläuft, daß er Schritte empfiehlt, die trotz der Versicherung, er stehe „durchaus auf dem Boden der Verfassung und an. erkenne das Feberpateut", den Boden des letzteren mannigfach unterhöhlen würde, das, sagen wir, verleiht der Schrift ein hervorragenderes Interesse, als ihr unter andern Umständen zukäme. Wir lassen uns hierin nicht durch den möglichen Hinweis auf jene politische Laufbahn beirren, die Freiherr von Helfert hinter sich hat, denn es ist immer gestattet, Jenen, die nichts vergessen und nichts gelernt haben, Solche entgegenzustellen, an denen das Wehen der Zeit nicht spnrloö vorübergeht und die an vier­jährigen, ticfbegründeten Mißerfolgen ein treffliches Lehrmaterial vorfin­den. Wir wollen weiters durch die Stellung und die Verhältnisse des Verfassers uns 'nicht verleiten lassen, aus dem Erscheinen der Schrift weitreichendere Konsequenzen zn ziehen, die Andere darin erblicken wollen, allein das zu bemerken wird gestattet sein, daß die Einsicht, die österreichi­sche Politik befinde sich ans Irrwegen, schon in sehr weite Kreise gedrun­gen sein muß,,wenn sie Kreise durchdringt, denen der Verfasser angehört nnd nahe steht, Zur Eisenoahnfmge in Kram. I n Nr. 12 dieses Blattes haben wir einen mit ebensoviel Wärme als Sachkenntniß geschriebenen Artikel gelesen, welcher den „Einfluß der Eisenbahnen auf Handel, Industrie und Gewerbe" behandelt. Jeder Vater­landsfreund wird gerne die Ansichten theilen, welche in demselben ausge­sprochen sind. Auch wir stimmen demselben vollkommen bei, und da wir in diesem den vaterländischen Interessen gewidmeten Blatte zu einer für Krain günstigen Lösung der Eisenbahnfrage ein Schärflein beitragen möch­ten, drängt uns vor Allem der Wunsch, daß sich anch unser Vaterland nach dem Beispiele unseres Nachbarlandes Kärnten und anderer Länder Oesterreichs ermanne und das Wort, soviel es an ihm liegt, zurThat werden lasse. „Alles ist möglich, wenn man nur will" — sprach im Jahre 1826 Bürgermeister Hradecki, als unser Moorgrund noch wahres Smnpflaiid ganz ohne Verbindungsstraßen war — und siehe da! im Jahre 1827 schuu war die Straße fertig, welche Laibach mit Sonegg verbindet. Freilich ist dieses Unternehmen in keinen Vergleich zu stellen mit dem Schienenweg, welchen wir anstreben; allein ein großes Stück Arbeit war es doch, welches Viele für unmöglich hielten, und die Energie eine s Mannes hat es in wenigen Monaten zn Stande gebracht. Die hierländige Handels- und Gewerbekammer hat, als ihr das Handelsministerium den Entwurf eines Eifenb ahnnetz es für die österreichische Monarchie zur Begutachtung und Berichterstat­tung zugefertigt hatte, im wohlverstandenen Interesse Krams über Antrag des Herrn B. C. Zupan die Linie Laibach-Villach, und über jenen des Herrn Josef Vleiweis die Linie Laibach-Karlstadt einstimmig als jene Strecken bezeichnet, welche in das neue Eisenbahnnetz aufzunehmen wären, und in' warmer Befürwortung dem h. Ministerium vorgelegt. Auch die Landwirthschaftsgesellschaft hat in der letzten Generalversammlung sich diesen Ansichten angeschlossen und hohen Orts dieselben warm befürwortet. Wie wir vernehmen, hat nun auch der Landesausschuß von Krain h. Orts um seine Ansichten bezüglich der obgedachten „Denk» schrift" befragt, sich in eindringlicher Weise für die Bahnen Laib ach-Villach und Laibach-Karlstadt ausgesprochen, da St. Peter» Finme bereits in der „Denkschrift" als zukünftige Bahn bezeichnet er­scheint. Der Landesausschuß hat nicht unterlassen, hervorzuheben, daß, wenn in der „Denkschrift" Eisenbahnlinien beantragt sind, wo zuweilen nur auf einige in der Nähe befindliche Kohlenbergbaue und auf nur ganz locale Interessen Rücksicht genommen wurde, es befremden muß, daß auf die, nicht blos wegen der Industrie und Landwirthschaft Krams, fondern auch Nicht ist Dir des Thaues Trank der kühle, Nicht des Veilchens holder Duft gegeben, Doch beschämest Du der Rosen Fülle, Die im Garten stolz ihr Haupt erheben. Ueber Berg und Thäler kommt Dein Lauten Ruft die Keime all das Licht zu schauen, Blumenengel, leise ist Dein Schreiten, Doch es hören Wälder Dich und Auen. Sowie durch der Erde Eisesschleier Deine holden Vlüthen durch sich ringen Ahnt die Menschenseele den Befreier Jenseits, wenn des Grabes Pforten springen. Darum feiern Dich nun meine Lieder, Da Du herrschest über Wald und Auen, Und doch senkst das Haupt bescheiden nieder, Darfst Du auch zuerst das Licht anschauen. 74 für das allgemeine Interesse sehr wichtigen Linien Laibach-Villac h und Laibach-Karlst adt gar kein Bedacht» genommen wurde, was um» somehr hätte geschehen Men , als die gegenwärtig Krai n berührenden oder dasselbe durchziehenden Eisenbahnstraßen dem Lande nicht nur keinen Aufschwung verleihen, sondern in sehr bedenklicher Weise dessen Erwerbsverhältnisse, zumal in Innerkrain, be­einträchtiget haben. 5) Die Staatsverwaltung soll nun wohl mit demselben Mittel, wodurch sie dem Lande Wunden schlug, sie auch zu heilen suchen und dem Lande zu Eisenbahnen verhelfen, welche seine Kräfte nicht blos lahm legen, sondern sie zu heben geeignet sind, namentlich, wenn dieselben auch im allgemeinen Staats ! nte r esse vortheilhaft er­scheinen, und das sind die Bahnlinien Laibach-Villach, Laibach-Karlstadt und St. Peter-Fiume. Eisenbahnen sind im Ganzen und Großen als eine Wohlthat der Menschheit anerkannt; darüber besteht kein Zweifel mehr. Doch der Ein­zelne strebt zunächst nach seinen eigene n Interessen und befördert die Interessen derGesammtheit in der Ncgel nur so weit am wirksamsten, als er zunächst für sein eigenes Wohl Sorge trägt. Wenn die Schienenstraßen nun die Welt durchkreuzen und dieses immer mehr der Fall sein wird, da ist das Wehetlagen nach der „guten alten Zeit", wo es keine Eisenstraßen gab, nicht mehr an der Zeit; man muß soviel als möglich suchen Antheil zu nehmen an dem allgemeinen Getriebe der Welt und sich in Verbindung setzen mit demselben, damit man nicht auf die Seite geschoben den Nuiu seiner selbst zn beklagen habe. Deshalb haben die mehr bercgten Eisenbahnlinien für Krain die größte Bedeutung; deshalb verdient aber auch dieser Gegenstand ohne weiteres Zögern die energischste Behandlung Durchdrungen von dieser Üeberzcugnng blieb der Landcsansschuß nicht blos beim Wort e stehen, welchem im günstigsten Falle das gelin­gen kann, daß man an maßgebender Stelle die von hier beantragten Eisen­bahnlinien in die Rubrik der dereinst in Angriff zu nehmenden stellt. Bei diesem Hinausschieben 2,6, oalenäaL IiÄLLas aber kann Krain's Industrie und Landwirthschaft schon vollends zu Grunde gegan­gen sein. Der Landesllusschuß ist demnach in seinen Antragen weiter gegan­gen und hat an die Handelskammer das Ersuchen gestellt, nach dem Bei­spiele Kärntens, ohne Verzug ein Co mit 6 sachverständiger Männer zufammenberufen zu wollen, welches eingehend die Frage zn erörtern hätte: ob nicht sofort um die Bewilligung zur Bornahme der Borarbei ­ten vor der Hand für die Linie Lnibach-Villach einzuschreiten und auf welche, Weise die erforderlichen Geldmittel hiezu zn beschaffen seien. Eingezogenen Erkundigungen zu Folge dürften sich die Kosten dieser Vorarbeiten auf höchstens 2000 fl. vr. Meile, daher für die ganze Strecke bis Villach auf circa 30-35.000 fl. belaufen, — ein Betrag der nicht unerschwinglich erscheint, wenn Jene, die am Zustandekommen dieser Eisen­bahn ein vorzugsweises Interesse haben, sich entsprechend betheiligen. Wir zweifeln nicht, daß die Handels- und Gewerbekammer den An­trag des Landesausschusses eingehend würdigen werde und werden den Fortgang dieser Bemühungen, denen wir den besten Erfolg wünschen, mit lebhaftem Interesse verfolgen und unseren Lesern mittheilen. „Der Asso­ciation s g e i st ist heut zu Tage der Strom, welcher Alles aufnimmt und mit sich fortreißt" — lasen wir in dem obbelobten Artikel des „Iri^Iav". Möge dieser alle materiellen und geistigen Interessen der Welt fördernde Geist der Association auch bei uns sich zum Wohle unserer Heimat kräftigst ent­wickeln! —I" I.. .— Politische Nevue. I n der croatischen Hofkanzlei fand am 22. d. M . nach der Tags zuvor erfolgten Rückkehr des Herrn Hofkanzlers von Mazuraniö aus Agram,unter dessen Vorsitz eine Gremialsitzung Statt, an welcher auch der Hofsekretär Dr. Z^un theilnahm. Den Gegenstand der Berathung bildete der nene Wahlmodus und es wurden die an dem Elaborat der Vanal-Coiiferenz nöthig gewordenen Aenderungen vorgenommen. Außerdem gelangten auch mehrere auf den Landtag Bezug habende administrative Angelegenheiten zur Verhandlung. Gegen den 10. März reist Herr von *) Wie empfindlich Innerkrai n durch die Eisenbahn getroffen wird,, ist Jeder­mann bekannt. Wir wollen nichl den Fuhrwerken das Wort sprechen, allein Thatsache ist es, daß dasselbe einem großen Theil der Bevölkerung eine« HanptVerdienft verschaffte, welcher durch die Eisenbahn derselben Plötzlich entzogen wurde, Wegen zu geriugeu Nmfangs des Grundbesitzes — in 8 Be­zirken entfallen auf eine Bevölkerung von 96.47L Seelen nur 39.19? Joch Ackerland, folglich auf einen Kopf V5 Joch — können nur wenige Grund­besitzer Innerkrains so viel ernten, als sie zur Erhaltung ihrer Familie be­nöthigen. Für diesen Theil des Landes und noch mehrerer andern Gegenden Krain's ist demnach die Eisenbahn nur eine große Kalamität., keliuä boäinka. Originalnovelle aus dem böhmischen Volksleben von I'. N. (Fortsetzung.) Er ließ den Bauer zu einer Unterredung zu sich bitten und. als sie ungestört beisammen saßen, leitete der Gutsbesitzer das Gespräch mit dem ein, daß er Valentin an das genannte Versprechen erinnerte und ihm an­deutete, daß er von ihm eine Gefälligkeit sich ausbitten wolle. Das Ge­sicht des Bauers erheiterte sich bei dieser Anrede. — Befehlen Sie, gnädiger Herr, ich diene Ihnen mit Freuden. — Die Sache betrifft Anna; das Mädchen könnte sich versorgen, ihre ganze Zukunft könnte sich günstiger gestalten, wenn Ihr , mein lieber Freund, ihr dazu behilflich fein wolltet, — Ah ! gewiß soll sie heiraten? nun freilich, da bedarf sie der Aussteuer; die hat sie auch, dafür habe ich gesorgt, nur muß ich genau die Zeit wissen, wenn das Geld flüssig gemacht werden soll. — Nein, nein, Vater Valentin, um das Geld handelt es sich eigentlich nicht, sondern vor Allem darum, daß Anna beweisen kann, wessen Kind sie ist, damit ihre Angehörigen und Verwandten sie unter sich auf­nehmen und ihr den Platz geben, der ihr vermöge ihrer Geburt zukommt. Mazuraniä wieder nach Agram, um, wie es heißt, noch das Nähere be­züglich der Leitung der Wahlen persönlich anzuordnen. Ueber die bezüglich des Belagerungszustandes in Galizien erwarte­ten Erleichterungen erfahren wir, daß diese schon nächste Woche durch einen Allerhöchsten Erlaß ins Leben treten werden. Aus Agram (22. Febrnar) wurde der „N. f. Pr." telegraphisch gemeldet: Die Gcncralcongregation des Comitats in Esscg wurde auf­ gelöst, weil sie den Beschluß gefaßt hatte, eine Repräsentation an die Re­ gierung zu richten, in welcher, im Widerspruche mit dem Antrage der Banalconferenz, die Beibehaltung des alten Wahlmodus als wünschens­ wert!) bezeichnet werden sollte. I n der Sitzung des Finanzausschusses vom 24. d. M . wurde beschlossen, das Ministerium schriftlich zu befragen, mit welchen Zif­fersätzen die Regierung Ersparungen in den einzelnen Etats durchzu­führen gedenke, und unter welchen Voranssetznngen die Negierung diese Ersparungen für ausführbar halte. Der Finanzausschuß beschloß ferner, die Detailberathungen des Budgets für 1865 fortzusetzen, — dies dem Ministerium schriftlich mitzutheilen und bei der Bestimmung seiner Tages­ordnung selbstständig wie bisher vorzugehen. Der von Giskra ausgearbeitete Bericht über den Militär-Etat zeigt als von der Negierung prälüninirtes Erfordernis; der k. k. Landarmee pro­1865 im Ordiuarimn 91.374,372 fl., im Ertraordinarium 14.394,400 fl., im Ganzen also den Bedarf von 105.767,772 fl., wogegen der Referent einen Abstrich von 11.600,000 fl. für ersteres und von 6,180,000 fl. für letzteres beantragt; zur Bedeckung durch eigene Einnahmen der k. k. Land­armce erscheinen 9,066,227 fl. angesetzt, wogegen Referent die Möglich­keit von 1.400,000 fl. mehr in Aussicht stellt, — demnach mindert sich der vräliminirte Zuschuß aus den Finanzen für die Landarmee um runde 19.180,000 fl. Korrespondenzen. X. Krop, 26. Februar. Wir vernehmen, daß Herr M. I. Supcm in Krop eine Drahtstiftenfabrik errichten wird. Dies muß jeden Krainer freuen, weil dadurch doch einiges von dem Gelde, welches für Drahtstiften nach Oesterreich, Steiermark und Kärnten gesendet wird, im Lande bleiben würde. Mit Befremden nnd Bedauern aber vernehmen wir, das die Kro­per darüber unwillig sind und glauben, daß dadurch für ihre geschmie­deten Nägel der Absatz gemindert oder ganz aufhören gemacht würde. Solche Voraussetzung ist aber grundfalsch. Wer Drahtstiften braucht, der bekommt sie überall, ob in Krop eine Fabrik besteht oder nicht, weil die hundert Drahtnägcl-Mäschiuen in >den obgenannten Ländern deren genug liefern. Davon kann man sich in jeder Nüruberger-Waarenhandlung über­zeugen. Besteht in Krop eine Fabrik, so erwächst hieraus für den Ort der Vortheil, daß das Geld für die Drahtstiften dorthin gelangt. Ein großer Vortheil besteht darin, daß Mancher, der sowohl Maschinen- als geschmie­dete Nägel braucht, die letzteren lieber dort bestellen wird, wo er erste« , bekömmt. Wer geschmiedete Nägel braucht, wird sie laufen, wie bis jetzt, und die neue Fabrik kann diesem Handel umsoweniger einen Eintrag thun, weil an Drahtstiften schon bis jetzt nirgends Mangel, sondern überall Ueberfluß herrscht. Nur die Drahtstiften-Fabriksbesitzer iu Oesterreich und Steiermark werden dadurch eine Concurrenz erfahren. Es wäre gewiß kein Vortheil für Krop, wenn Supan die Fabrik wo anders, in der Nähe der Eisenbahn an der Save oder Feistritz errichten würde, wo er taug­liche Plätze um den billigsten Preis erhalten und bei den gedrückten Prei­sen dieses Artikels leichter mit anderen an der Eisenbahn gelegenen der­artigen Fabriken concurriren tonnte. Lokales und Provinziales Dr. Luvro Toman sendet uns, nachstehende Zeilen: Auf die in der „neuen freien Presse" Nr. 176 sub 24. Februar l. I . veröffentlichte Korrespondenz ääto. Laibach 20. Februar halte ich mich bemüssiget, meinem Grundsatze ungetreu derartige hetzerische, Verhältnisse und Thatsachen entstellende Berichte unbeantwortet zu lassen, dennoch folgendes zu erwidern: Dem slovenischen Volke im Verbände der österreichischen Völkerfa­milie mit allen gesetzlichen Mitteln jene staatliche Berechtigung, wie sie irgend ein anderes österreichisches Volt einnimmt, zu erkämpfen und zu sichern, zur Bildung und EntWickelung desselben nach Möglichkeit beizutra­gen, war mein Bestreben, seitdem ich fühle und denke, und wird es bis zu meinem letzten Athemzuge sein. Diese gerechte Tendenz habe ich zu, jeder Zeit, bei jeder Gelegenheit, ausgesprochen, und im Dienste derselben meine schwachen Kräfte verwendet. Der Bauer wechselte die Farben und suchte einige Augenblicke ver­ gebens nach Worten. Alfred zog meine Vorstecknadel hervor und reichte sie Valentin. Ein solches Kreuzchen, wie dieses, ist in Eurem Besitze, es hat ur< sprünglich mit diesem ein Paar Ohrgehänge ausgemacht und war im Be­sitze jener Frau, welche auf ihrer Durchreise in dem Dorfe gestorben, wo Ih r zuvor gelebt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Ih r mit jener Frau in Berührung gekommen und Ih r könnt daher durch Eure Aussagen be­weisen, daß Anna das Kind der Verstorbenen ist. Valentin blickte scheu um sich, als wollte er sich überzeugen, daß außer ihnen Niemand in der Stube sei, dann rückte er mit seinem Stuhle näher und nachdem er sich ein wenig gesammelt hatte, begann er: „Gnädiger Herr, ich vertraue auf Ihre Herzensgute und glaube . daher fest, daß Sie mir nicht schaden wollen; drum bin ich ganz aufrich­tig und Sie werden mit mir nicht hart verfahren; denn ich habe —Gott weiß es! — nichts Böses beabsichtigt. — Das will ich Euch glauben und freue mich, daß Ihr durch Eure offene Erklärung Anna's Glück fördern wollt. — Das werde ich, und darum hören Sie mich an. — (Fortsetzung folgt.) 75 I m gleichen Sinne arbeiten alle jene Männer, welche sich zur na­türlichen und gerechten Sache des Volkes als treue Söhne desselben mit Wort und Thllt bekennen und in ihrer öffentlichen Stellung unermüdet thätig sind. I n diesem Sinne liegt die Einheit der Bestrebungen dieser Männer, und darin die Kraf t derselben. Daß aber diese auf natürlich-rechtlicher,staatlich-gesetzlicher Basis beruhen, zeigt der Fortschritt derselben und der progressiv wach­sende Anschluß der geistigen und besitzenden Potenzen im Volke und Lande. Nur ein grundlos feindliches, das Recht und die Bestimmung des slovenischen Volkes nicht anerkennendes, den Frieden immer und überall hassendes Element blähet sich mit giftigem Geifer dage­gen auf und sucht in der Entstellung der wahren Verhältnisse, in Ver­hetzung der einzelnen Gesinnungsgenossen in zweideutiger, verdächtigender und verläumderischer Weise sich seiner Galle zu entledigen. Eine Ent­zweiung der im wahren Volkswohl, in Recht und Wahrheit verbundenen Patrioten, oder eine für die gerechte Sache sonst schädliche Folge kann sich doch ein derartiges unverschämtes Vorgehen nimmer einbilden, da es ja überzeugt sein muß, daß manche mit offenen Augen sehende Mitbürger und Landslcute, von der wahren Sachlage unterrichtet, früher noch viel­leicht schwankende Teilnehmer unserer vaterländisch und gesämmtstaatlich nützlichen Tendenz nunmehr feste Stützen derselben werden. Daß es aber Jemand wagt, einen solchen Ehrenmann, wie Herr Anton 2ois Freiherr von Edelstein es in jeder Richtung ist, nur in das leiseste zweideutige Licht zu stellen, geschweige denn, ihn geradezu zu verdächtigen, ist eine Verletzung dieses humansten aller Patnoten, ist Ver­ letzung der ganzen slovenischen Nation, welche nicht vergessen hat und nicht vergessen wird, daß sein hoher Ahnherr der erste Erwecker und Be­ leber volksthümlicher Bildung und Cultur war, daß er, dessen würdiger Nachkomme in seinem Edelsinn hundert und hundert Familien das Elend im Stillen gelindert, daß er stets alles Gute und Edle auf die freigie­ bigste Weise fördert, und daß er keinen Menschen ein Haar krümmen, fon­ dern alle glücklich machen möchte. Daß es Jemand wagt, folch' einen Mann, überhaupt gleichgesinntc Pa­ trioten und wohlthatige, die Nationalbildung fördernde Institute, öffentlich zu befudeln, ist eine beispiellose Versündigung an dem gutmüthigen Cha­ rakter der Söhne des slovenischen Volkes. Die Verachtung jedes ehrlich denkenden, Menschen sei das Urtheil und die Strafe für eine solche verdorbene Natur! — I m österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien ist so­eben die zweite Ausstellung der von der Hofbibliothek entlehnten Werke vorge» nomine« worden. Unter den exponirten Gegenständen befindensich außer sehr in­teressanten Erzeugnissen der Vuchdruckerkunst und Einbänden prachtvolle Minia­turen der byzantinischen Kunst und der böhmischen Schule, darunter eine Abschrift und Nachbildung des Originals der gol­denen Bulle Kaiser Carl IV., eine slavische Uebersetzung der Selbstbiographie desselben Kaisers, des Erzherzog-Car­dinals Andreas mit den Porträten Ferdinand's des Katholischen und von Philippine Welser; ferner Landkarten aus dem fünfzehnten Jahrhundert u. a. m. Die neuen Werke der Hofbibliothek »füllen mehrere Schaukästen. (Wir werden in einem eigenen Artikel die hohe Bedeutung dieses unter der obersten Leitung des durch seinen eminenten Kunstsinn bekannten Prin­zen, Sr. kais. Hoheit des Herrn Erzherzog Rainer stehenden alle Pro­vinzen des Kaiserstaates in feinem Programme umfassenden Neichsinsti­tutes beleuchten, dessen Direktion es an Aufforderungen zur Betheiligung nach allen Seiten hin nicht hat fehlen lassen, — und fragen, wie unsere wissenschaftlichen Capacitätcn, Institute und Vereine diesem Rufe Folge geleistet. Die Red.) Manschreibtuns aus A gram: Als ein erfreuliches Zeichen der Zeit verdient es in weiteren Kreisen bekannt zu werden, daß sich nicht nur be­kannte serbische und kroatische Patrioten, sondern auch manche andere Män­ner an der Subskription für Vuk's Werke betheiligen, von welchen man einen solchen Veitrag gar nicht erwartet hätte. So hat z. B. der Han­delsmann Herr Mathias Bauer aus Warasdin zu diesem edlen Zwecke den namhaften Betrag von 100 st,, und der dortige Handelsmann Herr Samuel Mosinger 50 st. baar unaufgefordert eingesendet. Auf diese Art beweist man am besten, daß man ungeachtet des fremdklingenden Namens dennoch kein Fremdling im Lande, das einen ernährt, ist, und auch nicht sein. will. , ­ — Das großartige gemäß seiner Stiftungsurkunde mit der ganzen Welt im regsten Verkehre stehende wissenschaftliche ßruilkVoiMn-Institut in Washington, das auch mit unserem historischen Verein den Schriftenaustausch unterhält, sieht durch den am 24. v. M. stattgehabten großen Brand den ganzen Mitteltrakt seines Niesenpalastes in Asche und Trümmern, und es wurde ein beträchtlicher Theil seiner herrlichen Samm­lungen (Archiv und, Bibliothek) ein Raub der Flammen. — Die „Mvioe " entgegnet „Ost und West", daß der Geschaftsaus­schuß der Nation von einer zu Gunsten derselben zu veranstaltenden Effektenlotterie nichts wisse und davon aus „Ost und West" die erste Kunde erhalten habe. — ,,(31ll8ouc»83," schreibt,, daß man in Wien den Willen habe, für unsere Natiea zu sammeln, damit auch aus dem die Welt ersehe, wie es mit der „ii2^LiuQ08t« (Wechselseitigkeit) der Slaven gemeint sei. — Am 21. d. M. feierte der slavische Gesangverein in Wien einen Narrenabend, der im Ganzen recht gut aussiel. Den Glanz­ -punkt bildete die dreiattige Operette von Illner: „König Woudra XXVI." Der böhmische Text ist ebenso wie die Musik von Illner. Das Sujet ist hochkomisch. König Wondra feiert ein Schweineschlachtfest; der Act wird auf der Bühne vorgenommen. Beim Bankett werden echte Leber- und Blutwürste verzehrt und Vier.aus Krügeln getrunken. Ein fremder Prinz der von der Tochter des Königs verschmäht war, rächte sich, daß er die Würste mit Vitriol bestrich und dadurch sämmtliche Gäste vergiftete. Diese fallen todt unter den Tisch, erheben sich aber wieder, um in einem Schluß­chor dem Publikum ihre Todesart vorzusingen^ Das Ganze erregte sehr viel Heiterkeit. Die Musik ist aus italienischen Opern und aus Opern von Meherbeer, Richard Wagner, Flotow und Andern in Art eines Quodlibets zusammengestellt, und sogar Mozart wird profanirt. Der Com. ponist und Dichter war zu dieser Aufführung aus Brunn gekommen und dirigirte persönlich. — Der Ausschuß der öitaviüo» hat in seiner Sitzung vom 25. d. M. beschlossen, dieMneralversammlung zur Berathung über die künftige Unterbringung der Oitavuioa auf den 5. März zu berufen, da Herr Euuvan bei seiner Kündigung verharrt; ferners, daß für die Roth, leidenden Innertrain's eine große Legoäa im Theater veranstaltet wird. Wir hoffen, daß dieser patriotische Vorgang viele Nachahmung bei den übrigen Vereinen finden wird. — Am 23. d. M. fand in Nenig's Lokalitäten eine musikalisch­deklamatorische Abendunterhaltung der kais. merik. Unterofficiere Statt arrangirt von den Herren: Dinkelmann, And erka, Back, Molitor, Camozzi, Kremser und Prüg er. Von den gebotenen 25 Pieyen, die mehr minder alle großen Beifall fanden, war das Harfenspiel des Herrn Luoocu 1'ito eine hervorragende Kunstlcistung; wir wünschen dem Künstler in der neuen Heimat, die er gewählt, eine schöne seinem hohen Talente würdige Zukunft! Leider gestattet uns heute der Raum uicht auf die andern Stücke naher einzugehen.. Doch wie gesagt sie gefie­len zumeist sehr. — Die Zahl der Werktagsschüler an der städt. Knabenhauptschule bei St. Jakob betrug in, eben abgelaufenen, Semester 296, unklassisizirt bleiben 7 Schüler, daher Gesammtsumme 303; im Schuljahre 1863j4 betrug letztere 311. Sonntagsschülcr zahlt diese Schule Heuer 125, ein Mehr von 15 gegen das vergangene Schuljahr. ' — Der Obervorsteher der kmin. Sparkasse Herr Dr. v. ZHub er ist «n 26. d. M. gestorben. — Soeben ist das zweite dem ersten gleich schön und gediegen aus­gestattete Heft von A. LutAä „Slavische Blätter" erschienen; e« enthält auch die Biographie und das Portrait unseres vi-. Bleiweis. — Heute findet die Faschingdienstagunterhaltnug der ZoKolei statt, die nach den getroffenen Vorbereitungen sehr schön zu werden verspricht. — Heute gibt der bürgert. Schützenverein einen Ball zu Gunsten seines Fondes. — Am 22. d. brachten ein Theil des Männerchores der öitavnio». eine Gesangsferenade der eben hier weilenden Frau voloiiso aus Präwald, welche sich durch ihren patriotischen Eifer während der kurzen Anwesenheit in Laibach die Herzen aller Nationalen gewann und die ihr zu Theil ge» wordene Auszeichnung, im vollen Maße verdiente. Vallchronik. Der in der öitavuicÄ, abgehaltene Ball am 26. d. war sehr zahlreich besucht und die Stimmung wie immer eine äußerst frohe; wir bedauerten dießmal den Ausfall des Cotillons. -^ Das am Sonntag im Bahnhofestattgehabte Kränzchen der kais. merik. Officiere war wieder der Sammelpunkt einer sehr heitern gemüthli» che« Gesellschaft, wie sie eben die Arrangeurs dieser beliebten Unterhal­tungen zu Stande zu bringen vermögen. — Der von gestern auf heute im Casinostattgehabte Ball war „glan zend" und währte bis in den frühen Morgen. — (Maskenbälle im 18. Jahrhundert). Noch mit Guber» nialerlaß vom 19. Jänner 1764 der innerösterreichischen Regie­rung in Graz wurden Bälle mit Masken vor dem Gesicht verboten. Erst mit kais. Erlaß vom 18. October 1766 wurden für die Fasching«, zeit sogenannte maskirte Bälle in den Hauptstädten „für die höhern Stan­dcspersonen" erlaubt. Vom Jahre 1772 an fingen diese Bälle an leb» hafter und allgemeiner zu werde«. ' Es wurde eine Vallordnun g er­lassen. Hiernach durften diese Bälle nach den heil. 3 Königen ihren Anfang nehmen nnd wöchentlich 2—3mal von 9 Uhr Abends bis 3 Uhr nach Mitternacht, von Sonntag Septuagesimä (7. Februar) aber auch der eine in der Woche von 9, Uhr Abends bis 6 Uhr frühe gehalten werden, den 1. Februar ausgenommen. Am Fafchingdienstag mußte der Ball früher an» fangen und um '^12 Uhr endigen, die Souperzeit eingerechnet, bei Strafe von 100 Dukaten. Zutritt hatte Iedermannn, mit Ausnahme von Liv» reebedienten und Dienstmägden „in der Schlepphauben", gegen 2 fl. Entree, Verbotene Masken waren Kästen, Zuckerhüte, Fledermäuse, Zwerge, Riesen, die Arlequins und Policinell's, dann geistliche und Ol» denöklcider. Beim Fortgehen mußte Jeder im Cassalocale die Masle ab» nehmen. Waffen bei sich zu tragen, sich in Mäste an öffentlichen Orten zu zeigen, außer im Tragfessel oder Wagen, war eben so wie ein hohes Spiel verboten. I n Lai b ach fanden vom Jahre 1773 an die Maskenbälle im Theater nnd Rathhaussaale und zwar die letzteren als Nobelbälle für das feinere Publikum zu höherem Entr6e von 1 fl., die ersteren als „Ordi» nari-Maskenbälle" mit 24 kr. Entr6e statt. Entrepreneur war ein ge­wisser Memminger, zugleich Director einer Schauspielertruppe, wahrschein­lich ans Dentschlllud zugereist. Von jedem Billet mußten bestimmte Ab­züge für den Normalschulfond, den Theaterfond', das Zucht- und Arbeits­haus gemacht werden. Da für die Ballsaison an Sonn- und Festtagen keine Theatervorstellung stattfinden durfte, und auch in Landstädten schon Maskenbälle angekündigt wurden, so beschwerte sich Memminger, und wollte im Falle abwcislicher Erledigung lieber die Balle aufgeben. Zur Bestellstunde mußten sämmtliche Wirthshäuser gesperrt werden, mit Aus» nähme jenes zum Mohrenwirth e in der Iudengasse, wo die Bedienten auf ihre Herrschaften warteten. Aufruf zu milden Beiträgen für die Notleidenden in Inner-Krai». I n Folge der äußerst ungünstigen Witterungsverhältnisse des abge­laufenen Jahres waren die Ergebnisse der Ernte im Kronlande Krain im Allgemeinen sowohl in Beziehung auf die Menge, als auf die Beschaffen-­heit, unbefriedigend. I n einigen Landstrichen waren die Ergebnisse der Ernte so gering, daß schon gegenwärtig das erfechste Getreide größtentheils aufgezehrt ist, keinesfalls aber bis zur nächsten Ernte zur Deckung des Lebensbedarfes hinreichen wird. I n den Bezirken Laas und Senosetsch, welche vermöge ihrer klima­tischen und Bodenverhältnisse zum vortheilhaften Betriebe der Landwirth­ ?o schüft wenig geeignet sino, ist in Folge des Mißwachses des vergangenen Jahres schon jetzt ein bedeutender Nothstand fühlbar. Der zu häufige Re­gen war nicht nur dem Gedeihen der Feld fruchte aller Art äußerst nach­theilig, sondern er bewirkte auch, daß die wenigen erfechsten Feldfrüchte einem raschen Verderben entgegen gingen, und daher auch nicht aufbewahrt werden konnten. Dies war insbesondere bei den Knollengewächsen, dem vorzüglichsten Nahrungsmittel jener Gegenden, der Fall. Die Wiesen wurden zu mehreremnalen unter Wasser gesetzt, wodurch auch die Heuernte verdorben wurde. .^ ^, cn»-c Wiederholte Hagelschläge zerstörten ,ene Fruchte, welche die Na,se nicht verdarb. Uebcrdies äscherte eine Feuersbrunst die Ortschaft Ober­ seedorf, im Bezirke Laas, ein, verzehrte fäinmtliche Habseligkeiten der Be­ wohner und beraubte diese ihrer Behausungen. Ein gleiches Mißgeschick hat bekanntlich auch die Ortschaft Pod­ lraj, im Bezirke Wippach, .betroffen, deren Bewohner durch die Feuers» brunst am 15. Juli 1864 einen Schaden von mehr als 22.000 fl. er­ litten und in den Trümmern ihrer Häuser dem Hunger und der Kälte preisgegeben sind. Das Elend in jenen Gegenden ist wahrhaft groß. Nach den vorliegenden Berichten ist schon jetzt in den wenigsten Häusern ein Vorrath an Getreide vorhanden, daher auch Brot in den wenigsten Haushaltungen- zu finden ist, und es dienen Kartoffel und Rü­ ben, welche ohne Salz und Fett zubereitet werden, den Bewohnern zur Fristung ihres kümmerlichen Lebens. Aber selbst von diesen Lebensmittel» ist nur eine so geringe Menge vorhanden, daß diese kaum zur Deckung des Bedarfes weniger Wochen hinreichen dürfte. Ist schon die gegenwärtige Lage der Bewohner dieser armen Gegen­ den eine äußerst traurige, so gestaltet sich noch viel trüber und trostloser die Aussicht in die nächste Zukunft. I n dem Maße als die vorhandenen wenigen Vorräthe an Leoensmitteln schwinden, treten die Schrecknisse einer Hungersnot!), unter deren Folgen verheerende Krankheiten aller Art in erster Linie stehen, immer naher heran. Durchdrungen von dem Bestreben das schreckliche Elend nach Kräften zu lindern, und dessen weiteren Umsichgreifen nach Möglichkeit bei Zeiten zu steuern, wende ich mich an den bei so vielen Anlässen bewahrten Wohl­ thätigkeitssinn der Bewohner Krams und seiner Hauptstadt mit der ver­ trauensvollen Bitte, ihren nothleidenden Mitbrüdern mit milden Gaben in Geld oder Lebensmitteln beizustehen, um denselben ihre drückende Noth­ lllge nach Thunlichleit zu erleichtern, und dem Ausbruche noch größeren Elendes bei Zeiten vorzubeugen. Milde Gaben können unmittelbar beim k. k. Landes-Präsidium oder in der Stadt Laibach bei dem Stadtmagistrate, bei den Redaktionen der „Laibacher Zeitung", des Blattes „Aovios", am Lande bei den k. k. Bezirksämtern, überall bei der hochwürdigen Pfarrgeistlichkeit erlegt werden. Zur gewissenhaften Vertheilung werden an Ort und Stelle Noth­ standskommissionen mit Beiziehung der hochwürdigen Pfarrgeistlichkeit, der Gemeindevorstande und unbefangenen Vertrauensmännern aufgestellt, — die einlangenden Gaben und die Ergebnisse der Vertheilung werden ver­ öffentlicht werden. Laibach am 19. Februar 1865/ Johann Freiherr von Schloisnigg m. p., k. k. Statthalter. Neuestes in Kunst, Literatur und Theater. In dem Schaufenster der Buchhandlung G. L e r ch e r sind seit einigen Tagen vier treffliche Fotographien krainischer Gegenden ausgestellt: Beide s (2), Krainburg und Wo che in. Sie sind nach Aufnahme des kärnti­ schen Maler Pernhar t gefertiget, der durch sein Panorama des Groß­ glockner berühmt geworben. Das erste Heft des in Agram erscheinenden „KniHsvni!: " pro 1865 enthält auch einen Beitrag von unserm Landsmanne Prof. Na«n u (slovensks slovuioo). Offene Sprechhalle. Die „Laib. Ztg." vom 20. d. M . berichtet, daß nach-Beendigung der Samstag Abends von der philharmonischen Gesellschaft veranstalteten Liedertafel ein Tänzchen imvrovisirt wurde, das bis gegen 3 Uhr des Sonntag Morgens wahrte. Is t die philharmonische Gesellschaft nicht auch verpflichtet, gleich allen andern Vereinen das Gesetz zu achten, und in den Sonntag hinein nicht zu tanzen? —n, — Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). AM 1. März 3. erek, Feilbietung der dem Michael Zernel von Ponikve ge« hörige» Realität; Schätzwert ,988 fl, 20 fr. (Bez. A. Laas). Am 5i. Mllrz 2. eres, ffeilbielung der dem Franz Flore von Vreg gehörigen Realität; Schätzwert ,300 fl. (Bez, A. Sittich). — 2. «et. Feilbietung der dem Johann Capudar von Petelnit gehörigen Rea­lität; Schätzwert 1955 fl. 80 kr. (Bez. N. Egg). — 2. exet. Feilbietung der dem Anton Schapla von Stori» gehörigen Rea­litäten; Schätzwert 853 fl. (Bez. A. Wippach). — 1. erek. Realitäten »nd Fahrnisse» Feilbietung gegen Johann und Katharina Koroschitz von Krainburg; Schätzwert 260, 265, 3500, 1500 nnd 470 fl. 11 kr. (Bez. N. Krainburg). Am 3. Mlliz Tagsatzung gegen die hängende Verlaßmaffe der Maria Vre« gonzh von Untersaoobrova; (städt. deleg. Bez. G. Laibach). — 3. erek. Feilbietung der dem Antou Stanz von Grafenbrnnn gehörigen '/, Hube; Schätzwert 838 fl. (Bez. A. Feistritz). — Tagsatzung wiver Paul Petrizh und seine unbekannten Rechtsnachfolger; (Vez. A. Jona). — Tagsatzung wider die Josef Sellan'schen uubekannten Erben; (Vez. A, Idrla). — 1. eret. Feilbielung der dem Johann Kuhar von Stojanskiverh gehörigen Realität; Schätzwert 758 fl (Bez. N. Landstraß). — I. «ek. Feilbietung der dem Johann Kuhar Von Stojanskiverh gehörigen Vergrealität; Schätzwert 800 fl. («ez. N. Landstraß). — 1, erek. Feilbietung der dem Franz Battista gehörigen '/< Hube in Semon­hof; Schätzwert 344 fl. (Bez. N. Feistritz». — 1. erek. Feilbietung der dem Georg Hitti von Unterseedorf gehörigen Rea­lität; Schätzwert 1870 fl. (Bez. A. Planina). — Tagsatzung für die ^Verlassenschaftsgläubiger nach dem verst. Ioh. Kus­mann, Realitätenbefitzer und Färbermeister in Weiffenfels; (Bez. N. Kronau). Am 4. MlllZ 1. erek. Feilbietung der dem Johann Kußman» in Weiffenfei« gehörigen Hauses, Wirlhs und Färberei-Geschäftes; Schätzwerte 2530, 1325, ?^ und 8U fl. (Bez. N. Kronau). — 2. erek. Feilbietung der dem Andreas Lenarzhizh von Großmaierhof ge­hörigen Realität; Schätzwert 342 fl >0 kr. (Bez. N. Adelsberg). — 1. erek. Feilbietung der dem Andreas Pateruost von Neudorf gehörigen Realität; Schätzwert 890 fl. (Vez, A. Laas). — 8. erek. Feilbietung der dem Johann Mauser von Sockendorf gehörigen Realität; Schätzwert 400 fl. (Bez. A. Tscheruemvl). — 2. erek. Feilbietung der dem Johann Perjatel von Höflern gehörigen Rea­lität; Schätzwert 1130 fl. (Bez. A. Großlaschitz), — 2. erek. Feilbietung der dem Franz Debelak von Skerloviza gehörigen Rea­lität; Schätzwert 530 fl. (Bez. A. Großlaschitz). — 2. eret. Feilbietung der dem Johann Aitnik von Ponique gehörigen Reali­tät; Schätzwert 203U fl. 40 tr. (Bez. A. Großlaschitz). — 1. erek. Feilbietung der der Maria Gasperlin von Klanz gehörigen Hub­realitäl; Schätzwert 2529 fl. 20 kr. (Bez. A. Stein). — 1. erek. Feilbietung der dem-Anton Skrab von VUze gehörigen '/, Hube in Semonhof; Schätzwert 880 fl, UN kr. (Vez. A. Feistritz). — 1. erek. Feilbietung der dem Anton Baraga von Zirlniz gehörigen Rea­lität; Schätzwert 850 fl. (Bez. A. Planina). Am 6. März 3. erek. Feilbietung der dem Paul Toff vul^o Faktorzhek von Savll gehörigen Realität; Schätzwert 2400 st. (Bez. N. Kronau). — 2. erek, Feilbietung der dem Johann Derscheg von Unterschleinitz gehörigen Realität; Schätzwert 1200 fl. (Vez. A. Sittich). — Tagsatzung gegen den unbekannt wo abwesenden Josef Schepitz (Landen gericht Laibach). — 2. eret. Feilbietung der dem Mathias Stubler von Zerkotsche gehörige» Realität; Schätzwert 4/4 fl. (Vez. A, Möttling). — 2. eret. Feilbietung der dein Anton Miklauzhizh von Rogatec gehörige« Realität; Schätzwert 1375 fl. 40 kr. (städt. deleg. Bez. G. Laibach). — 2. erek. Feilbietung der dem Ignaz Schettina von Nassenfnß gehörige» Hofstatt, Acker und Vergrealität; Schätzwerte 1025, 400 und 360 fl. (Vez. A, Naffeufuß), — 1. erek. Feilbietung der dem Johann Kern vuIZo Sidanski von Kaplavas gehörigen Realitäten; Schätzwert 3874 fl. (Vez. A. Stein). — I. eret. Feilbietung der dem Johann Terkovnik gehörigen Realität; Schätz­wert 1432 fl. 20 tr. (Vez. A. Ratschach). Lottoziehungen. K. l. Lottoziehung am 25. d. M.' In Wien: 44. 19. 57. 42. 21. Getraute. Pfarre Maria Verkündigung. Am 26. Februar. Mathias Mlakar, Bäcker­meister, mit Lucio Oblak, Dienstbote. Dom und Stlldtpfarre zu St. Nikolaus. Am 26. Februar. Anton Kosta, Kanzlei'diener, mit Ursula Ierov»ek. Verstorbene. Den 24. Februar. Ursula Zupansiu, Institutsarme, alt 4« Jahre, im Civil« spitale Nr. 1, an der Gehirnlähmung. — Elisabeth Brantl. Aufsehersivitwe, alt 71 Jahre, im Civilfpital Nr. 1, an der Erschöpfung der Kräfte. Den 25. Februar. Dem Johann Bonos, Greißler, sein Kind Josef, alt 3 Jahre, in der St. Petece-Vorstadt Nr. 41, an der häutigen Bräune. — Mat­thäus Slqbajna, Schmiedgesellc, alt 28 Jahre, im Civilspitale Nr. 1, an der Aus­zehrung. — Josef Giobatesi, Toglühner, alt 25 Jahre, im Civilspitale Nr. I, stei» bend «verbracht. — Dem Johann Dostal, Schuhmacher, seine Tochter Maria, »lt 22 Jahre, in der Stadt Nr. 53. an der Lungentuberkulose. Wochenmarkt in Laibach am 22. Februar. Erdäpfel Mtz. fl. 1.70, Linsen Mtz. fl. 4.— , Erbsen Mtz. fl. 4.-, Fisole» Metzeu fl. 4,20, Rindschmalz Pfund kr. 55, Schweineschmalz Pfund kr. 40, Speck frisch Pfund kr. 32, Speck geräuchert Pfund kr. 40. Butter Pfund kr. 50, Eier Stück 1 kr., Milch Mß. kr, 10, Rindfleisch Pf. 19 bis 21 kr., Kalbfleisch Pf, kr. 22, Schweinefleisch Pf. kr. 24, Hähndel Stück kr. 42. Tauben Stück kr. 12. Hen Centner fl. 1.10, Stroh Cent. kr. 75, Holz hartes 30zöllig Klafter fl. 9,50, weiches Kft. fl. 7.—, Wein rother Eim. 11 bis 15 st., weißer Tim. 12 bis 16 fi. 27. Febr. (tel.) 23. Februar 25, Februar Eonrsbericht (Durchschnitt«­ Geld Waare Geld Waare eours) I n österreich, Währung zu 5°/, rückzahlbar „ '/z