Nr. 129. PlÄnllMlr»<»on«pi«l«: I» «omptoll ganzj. fl, il, hnibl. N. 5'50. ssllr die Znfttlluna ln« H«u« halbj. ÜU tr. Mi! rcr P,ft gani^j, ft, 15, halvl. fi, ?'5u. Freitag, 6. Juni. < .^««>«n «» lr., gröhl« per Z«ll« 0 tl,, bei «st»«n 1884. Amtlicher Theil. Kaiserliches Patent vom 2. Juni 1884, betreffend die Einberufung der Landtage von Dal« Matien, Bukowina, Mähren, Tirol, Istrie» und Görz und Gradiska. Wir Fraiy Joseph der Erste, Von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich; König von Ungarn und Böhmen, König von Dal» matien, Kroatien, Slavonien, Galizien, Lodomerien und Illyrien; König von Jerusalem :c.; Erzherzog von Oesterreich; Grohherzog von Toscana und Kratau; Herzog von Lothringen, Salzburg, Steyer, Kärnten, Krain und der Bukowina; Großfürst von Siebenbürgen; Markgraf von Mähren; Herzog von Ober-und Nieder-Schlefien, von Modena. Parma, Piacenza und Guastalla, von Auschwitz und Zator, von Teschen, Friaul, Ragusa und Zara; gefiirsteter Graf von Habs» bürg und Tirol, von Kyburg, Görz und Gradiska; Fürst von Trient und Brixen; Markgraf von Ober-Ulid Nieder»Üausitz und in Istrien; Graf von Hohen-embs. Feldkirch, Vregenz, Sonnenberg lc.; Herr von driest, von Cattaro und auf der windischen Mark; Großwojwod der Wojwodschaft Serbien «.«.«., lhun kund und zu wissen: Folgende Landtage sind für die nachstehend fest. gesetzten Tage in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufen: Die Landtage der Markgrafschaft Iftrien und der SeUcheten Grafschaft Görz und Gradiska für den 9-Juni 1884; die Landtage des Königreiches Dalmatien und der gefürsteten Grafschaft Tirol für den Itt. Juni 1884; der Landtag der Markgrafschaft Mähren für den 10. Juli 1884; der Landtag des Herzogthums Bukowma für den 22. Juli 1884. Gegeben in Unferem Lustschlosse Schönbrunn. den zweiten Juni im Eintausend achthundert vier und acht. zigsten, Unserer Reiche im sechs und dreißigsten Jahre. Franz Joseph m. p. Taaffe m. p., Ziemialkowski m. p., Fallen- hay» m. p., Prazük iu. p., Conrad m. p., Nelsersheimb m. p., Dunajewski m. p., Pino m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem pensionierten Hofrathe dcs obersten Gerichts« und Cassationshofes Wenzel Decastello als Ritter des österreichisch, kaiserlichen Leopold-Ordens in Gemähheit der Ordensstatuten den Ritterstand mit dem Prädicate „Recht-wehr" allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 30. Mai d. I. die Wahl des Franz Grafen Falken hayn zum ersten Vicepräsidenten der österreichischen Gesellschaft vom rothen Kreuze; ferner Ihre Majestät die Kaiserin die Wahl der Graft" Marie Trautt m ansdorff. ge< bornen Fürstin Liechtenstein, zur ersten Vicepräsidentin dieser Gesellschaft allergnädigst zu bestätigen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. Mai d. I. dem fülstbischöflichen Cameral.Director m Iohannesberg Joseph Linner in Anerkennung seines vieljährigen ersprießlichen Wirkens das Ritterkreuz des Franz» Ioseph.Oldens allergnädigst zu verleihen geruht. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Gerichtsadjuncten bei dem Landesgerichte in Graz Dr. August Hesse zum Bezirtsrichter in Mau» tern ernannt. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Bezirlsgerichtsadjuncten in Comen Josef Wallen Hof zum Bezirlsrichter daselbst und den Bezillsgerlchtsadjuncten in Tolmein Anton Giron-coli Edlen v. Sleinbrunu zum Vezirtsrichter in Kirchheim ernannt. __________ Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Bezirksgerichtsadjuncten in Gurkfeld Daniel löuflaj zum Beznksrichter in Grohlaschitsch ernannnt. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat auf ihr Ansuchen die Gerichtsadjuncten Johann Ritter von Iuriöeviö vom Kreisgerichte in Ragusa zum Landesgerichte in Zara und Peter Kovaöeviö vom Kreisgerichte in Cattaro zu jenem in Ragusa verseht, dann den Vezirksgerichtsadjuncten für den dalmatinischen Oberlanoesgerichts> rung mit Musik und Fahne auf der Wiese nächst der Kaiser«Iosef Brücke unter dem Commando des Obersten Potay mit dem Nucken gegen die Donau aufgestellt. Einige Minnten vor 6^ Uhr erschienen Se. l, und t. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf in Begleitung hüchstseines Flügeladjutanten Corvetten-caftitäns von Wohlssemuth. der LandeLcomnlandlerende, Corftscommandant FZM. Baron Bauer und der Bri< gadier auf dem Uebungsplatze und postierten sich am linken Flügel der ausgerückten Truppe. Nächst del» offenen Pferdewartestande in der Hauptcillee deö Praters trafen Se. Majestät der Kaiser in Begleitung des Gcneraladjutanten FZM, Baron Mondel. uon Schünbrunn kommend, präcise 6'/^ Uhr ein, erwartet vom Oberststallmeister G d. C. Fürsten von Thurn und Taxis, Generaladjlltauten GM. Baron Popp. von del" Divisional FML, Prinzen Ludwig von Windisch'Graetz, FML. Freiherrn von Szveteney. FML. von Latour. den Generalmajoren Ritter von Turnau und Edlen von Hillepranbt. den Militär.AttacheS der fremden Missionen in Wien und von den Stabsofficieren. Nach entgegen« genommener Begrüßung ritten sodann Se. Majestät der Kaiser, gefolgt von der Suite, auf den Uebungsplatz und nahmen die Besichtigung des Regiments vor. Mit einem Sturmangriffe auf einen markierten Gegner endigte auch vorgestern die Inspicierung, welche 1"/^ Stunden — Es scheint aber, dass du dich getäuscht hast! knurrt der Bursche, während er mit geballten Fäusten von seinem Sitz emporspringt. — Oh, oh, oh, oh, — nur nicht so hitzig! — Ja, getäuscht — getäuscht — wie ich mich in dir getäuscht habe, du — stösst Masso hervor und beginnt die Unterlippe zu benagen, während sich seine Blicke, wie magnetisch angezogen, an den rothen Streif besten, der sich schimmernd durch Anniza's schwarze Haare zieht. — Hätt' ich dich am Ende mitten in der Gaststube vor allen Leuten herzen und halsen sollen? Ich muss schon auf meiner Hut sein, wenn ich dir nur ein ein-zigesmal heimlich unter dem Tische die Hand drückte. Meine Mutter hat Luchsaugen — und wenn sie nur ein Tipselchen merkt, wie es zwischen uns steht, eh' ich es ihr selbst gesagt habe, dann ist es aus mit uns — sür immer l — So. so, hast du etwa nicht bemerkt, dass ich dir ein duhendmal auf den Flur nachgegangen bin, wenn du Wein aus dem Keller holtest? — Gewiss! Wenn ich bei jedem Glase Wein, das ich holen gieng. eine Stunde lang bei dir auf dem Flur gestanden wäre. was hätten da die Gäste ^°^__ Besonders der Eine! Nicht wahr? Du brauchst nicht zu lachen! Ich weiß schon — du bist anders geworden zu mir — l« ^ bitterlich hast du dich verändert, und das seit dem Tage, an dem dieser weihköpfige Bavarese, dieses Milchgesicht nnt den vier Augen, bei euch eingezogen ist. Gnade ihm aber die Mutter Gottes, wenn ich ihm einmal allein begegne! Hellauf lachte nun das Mädchen. — Masso. Masso! Nun machst du dich auch noch lächerlich! Ich meine wirklich, ein fünfzehn« jähriges Bübchen reden zu hören und nicht einen alten Menfchen von Fünfundzwanzig. Weißt du, wer anders geworden ist? Du — ja du — mit deiner grund-lolen Eifersucht. — So? -— Ja — so! Nicht einmal noch, dass er einen Spaziergang oder eine Segelfahrt nach Fiume machte, ohne irgend eine Kleinigkeit mitzubringen, die mich frenen müsste! — Der liebe, gute Herr! Da hat er dir wohl auch gestern oder heute dieses geschmackvolle Haarband mitgebracht — nicht wahr? — Allerdings! Die drei Bänder, die du mir in zwei Jahren geschenkt, haben schon recht an Farbe ver-loren. — Ich musste also wohl mit diesem da eine große, große Freude haben! — Ich finde, dasö es dir abscheulich ansteht, dass es dich hässlich macht — und weil ich das finde, so wirst du das Band aus deinem Haar entfernen — auf der Stelle — augenblicklich — — Langsam, Masso, nur langsam, langsam, langsam! Vielleicht — ja — ich werde dir vielleicht den Willen thun, wenn du mich recht schön darum bittest. — Nein — nein — tausendmal nein — ich bitte nicht! Ich wünsche das. ich will das haben, ich besehl es dir! Und — ich sage dir. Nnniza — wenn du meinem Befehle nicht gutwillig Folge leistest, dann — dann — — Nun? was dann? — Dann will ich dich zwingen — ja — schreit Masso mit einer vor Zorn bebenden Stimme. streckt den Arm, fasst das flatternde Band — ein Ruck -"" und über Anniza's Schultern fließen mit einer rasche" Welle die entfesselten Haare, während das rothe V"l'd mit halbgelöster Schleife aus Masso's Fingern aü! die Quadern baumelt. Doch auch über dem Gesichte des Mädchens, das bei dieser unerwarteten Katastrophe mit einem halb' erstickten Schrei emporgesprungcn ist. liegt nun d>e helle Blässe des Zornes. Bevor aber Anniza noch ein Wort der En<^ rüstuüg findet. haschen ihre Hände schon nach de" rothseidenen Streitobjecte — der Bursche zieht hin, d" Mädchen zieht her. wobei sich die halbgelöste Schle'l an den Enden des Bandes zu einem dicken K>wt^ zusammenschnürt, so dass die vier Hände der Be'de jetzt an einem unnachgiebigen Bandringe hin- "' wiederzerren. Auf Anniza's Gesicht ist die Blässe des Z""^ der dunklen Rothe einer recht erheblichen Kraftanst"" gung gewichen. »so — Masso — lass' — das Band aus ^- ' fiebert es uon ihren Lippen. , — Gut, gut! Ich habe dir den Willen getha"' Nun thu' du mir den meinen! Wirf das Bano Meer! Laibacher Zeitung Nr. 129 1N87 6. Juni 1884. dauerte. Die Exercitien wurden mit Sicherheit und Präcision durchgeführt U»n halb 9 Uhr waren die Hebungen zu Ende. Se. Majestät der Kaiser und Se. t, und l, Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erz> herzog Rudolf fuhren hierauf in die Hofburg. — (Die größte Statue der Welt.) Die Etatue der Freiheit, welche zum Andenken der hundert« jährigen Unabhängigteil der Vereinigten Staaten von Amerika am Hafeneingang von N^liyork errichtet werden soll. steht jetzt vollständig fertig in den Werkstätten von Gaget.Gauthier in Paris. Dieselbe ist unstreitig die größte Statue, welche j>.' errichtet wurde, indem sie vom Sockel bis zum Scheitel 35 Meter misst, während der ausgestreckte Arm eine Fackel (zur Aufnahme eines Leucht-l^uers) 46 Meter hoch in die Höhe hält. Am Fuße hat das gewaltige Bildwerk fast 15 Meter im Durchmesser. Cinen Begriff von ihrer Größe kann man sich machen, wenn man erfährt, dass der rechte, nur mit den Zehen auftretende Fuß 5 Meter lang ist. Die schief erhobene Fußsohle bildet eine breite hohe Thür, durch welche man in das Innere eingeht. Die große Iehe hat an ihrer Wurzel (1,90 Meter im Durchmesser, in ihrem Innern lann sie einen starken männlichen Körper aufnehmen. Der Zeigefinger einer Hand hat 2 Meter Länge und 1,45 Meter Umfang an der Wurzel. Im Innern führen Treppen big in den Kopf. dessen Höhlung ein ordentliches Zimmer darstellt. Die Nippen an dem Stirnband bilden kleine Fenster. In dem aufgehobenen rechten Arm führt eine steile, jedoch für eine Person ausgiebig Naum bietende Treppe bis zur Fackel, welche von einer Brust» wehr umgeben ist. Das ganze Bildwerk ist aus getriebenen, 2^/, Millimeter starken Kupferplatten, welche aneinander genietet werden. Binnen zwei Monaten wird die Statue n 300 Stück? zerlegt, um nach Newyoik geschafft zu werden. Alle diese Stücke sind aber schon aus je meh reren Stücken zusammengesetzt Das gesummte Gewicht beträgt 200000 Kilogramm, wovon 80000 auf das Kupfer und 1200W auf das eiserne Gerüst tommen. Die Aufstellung und vollständige Vernietnng wird 40 Arbeiter ungefähr 15 Monate lang beschäftigen. Die gesammtcn Kosten sind auf 2 Millionen — andere sagen 500000 Franco — berechnet, die durch eine französisch» amerikanische Subscription aufgebracht werden. Die „Freiheit" ist etwas massig, ja schwerfällig; das Gesicht hat einen harten, unsleundlichen Ausdruck; der erhobene Nackte Arn, ist unförmlich, plump; die Gewänder bieten zum Theil, besonders auf Brust und Leib. zu große einförmige Flächen und unterhalb so überreiche Faltung, ^« die einzelnen Körpertheilt nicht genugsam bezeichnet sltlü und nicht deutlich hervortreten. — (Unreelle He irats «Vermitt lung.) Ein Junggeselle in Frankfult a. M. war dcr Einsamkeit nn'ide und beschloss, sich eine Lebensgefährtin zu suchen. Mit Damen wenig bekannt, ertheilte er einem Heiratsvcr« mittler Auftrag auf Lieferung einer Lebensgefährtin, die, bei einigem Vermögen, das 35. Lebensjahr nicht über« schritten habcu dürfe; außerdem müsse sie blaue Augen, blonde Haare haben und dürfe nicht musikalisch sein, Provision 300 Mark. zahlbar in zwei Raten, die erste am Hochzeitstage, die andere vier Wochen später, Eine Neihe von Schönheiten wurde dem Ehe Candidate« Prä« sentiert; nach gewissenhafter Prüfung fand endlich eine nicht üble Blondine aus Hcssen.Darmstadt Gnade vor den Augen des H?rrn. Bald fand die Hochzeit statt, und der Vermittler empfieng pünktlich seine 150 Mall. nicht aber die zweite Rate, welche er nach Verlauf von vier Wochen erheben wollte. Sie wurde aus zwei Gründen verweigert. Erstens habe die gelieferte Gattin falsche Zähne, was der Auftraggeber absolut nicht gewünscht habe, dann sei sie musikalisch. Sie singe nicht allein, sondern si,» habe sich sogar schon ein Clavier angeschafft, das sie täglich maltraitiere. Dcr Heiratsvermittler be< schritt den Weg der Klag/, welche in einigen Tagen zur Verhandlung kommen wird. Er dürste aber seinen Process verlieren, da er. we die musikalische Gattin zu beschwören sich bereit erklärt hat, ihr. als sie ihm sagte, sie sei musikalisch, die Verpflichtung auferl>g!e, in den ersten zwei Monaten ihrer Ehe nicht zu spielen. — (Clown vor Gericht.) Aus London wird geschrieben: „Bein, Gerichtshöfe in Worstipstreet ward vor eiuige» Tagen der berühmte C!ow» Charles Peters von Seite eines fashionable« Schneiders auf Zahlung seiner rückständigen Rechnung gellagt. Der Saal war gedrängt voll. denn Peters ist der erklärte Liebling des Publicums. Zur festgesetzten Z it kam der Clown, gra-ziös auf den Händen gehend, in den Verhandlungssaal, und als ihm der Rchter vorstellte, dass mit dem Kopfe nach unte» die Conversation erschwert werde, sprang er behende zu Boden, lauerte sich nieder und blickte mit dem Kopfe zwischen den Füßen auf den Richter. Auch diesl» Position entsprach nicht der Würde des Ortes, und da Peters erklärte, dass ihm die lange Gewohnheit es unmöglich gemacht habe, gerade auf den Füßen zu stehen, einigte man sich darüber, dafs er feine Aussagen auf dem rechten Fuße uud der rechten Hand stehend abg?be. Auf Zureden des Nichters kam ein Vergleich zustande und der Clown verpflichtete sich, fofort eine Abschlags, zahlung von zehn Schillingen zu erlegen. Nichdem er diese Bedingung eingegangen, ward er blutroth im Gesichte und fingierte Erstickungsanfälle, bis er endlich die zehn Schillinge höchst graziös aus seinem Munde hervorbrachte." — (Schuhe und Charakter) Ueber dieses Thema hält im ..Frankfurter Journal" ein „Schuh— machet und Philisnfth dazu" folgenden Vortrag: „Ge. tragene Schuhe lassen leichter den Charakter des Men< schen errathen, als die Linien der Hand. Zeigen Sie mir irgend eines Menschen Fußbekleidung nach zwei Monaten Tragens, und ich will Ihnen den Charakter der Person beschreiben. Sind Hacken und Sohle gleich' mäßig abgenützt, so ist der Träger entschlossener, tüch» tiger Geschäftsmann mit klarem Kopf, ein zuverlässiger Beamter oder eine ausgezeichnete Ehefrau und Mutter. Ist die Sohle an der Außeufeite durchgegangen, so ist der Träger zu abenteuerlichen, unzuverlässigen, krampf. hasten Handlungen, die Trägerin zu dreisten und eigen« sinnigen Streichen geneigt. Ist die Sohle an der inneren Seite durch, so zeugt das von Schwanken und Schwäche an einem Mann und von Bescheidenheit an einer Frau, Ein Kaufman» hier am Orte schickt regelmäßig zu mir, wenn er einen Commis braucht, und hat auf meine Empfehlung hin mehrere meiner Kunden angenommen. Er fagt. die „Schuhologie" gehe weit über die Phreno» logie. Vor einigen Monaten kam ein Fremder in meinen Laden, dessen Schuhe an der äußeren Seite der Sohle abgenützt, während zugleich die Zehen etwas abgetragen waren, indes der übrige Schuh sich so gut wie neu zeigte. Ich sagte meiner Frau, als er sich entfernt hatte: Der Mensch ist ein Taugenichts. Schon am nächsten Tage kam ein Junge von der Polizei, um die Schuhe abzu holen, und sagte, der Träger sei wegen Diebstahls verhaftet worden. E,n junger Mann, der seit Jahren mein Kunde, machte zwei Mädchen den Hof. die ebenfalls bei mir arbeiten ließen. Ich bemerkte, dass das eine der« selben seine Schnhe an der äußeren Se'te der Sohle zuerst abtrat, während das andere gerade auftrat und Mit einem unwilligen Achselzucken wendet sich da» Mädchen halb von dem Burschen und hebt die Arme, um das gelöste Haar zu raffen. — Anniza! Ich rathe dir's ,m Gulen — wirf das Band ins Meer! Anniza---------ich hab' etwas bei mir geschworen — das Band oder ich! Und nun Ml' ich — eins — zwei — drei! Out — du willst, dass ich sterbe! — Addio! Addio! Addio! Anniza stößt einen gellenden Schiei des Entsch^ns aus und streckt die beiden Hände nach Masso — aber e« ist zu spät. Schon stiegt der Bursche in weitem Sprunge über den Damm hinaus — nun stürzt er ins Meer. und das aufspritzende Wasser schlägt über seinem vetsi»len< den Haupte zusammen. __ Masso — mein Lieber — mein süßer — ich lktr,» dich oder swbe mit dir! jammert Nimiza. wäh< lend si> sich der Lauge nach auf die Quadern nieder» w'rft. M>t beiden Händen greift sie dem Wasser zu, Kr si,> ka.m die zappelnden Finger ihrek lieben, süßen -wass» nicht lneichen — l,och rimnal reckt und streckt U,'' sich, da gleitet ihr zum zweilenmale das Haar über dle Schulter — und mit ihm das bald schon auf. ^knüpfte rothe Band. — Masso! — M^sso! schreit das Mädchen ju< delnd auf, zerrt das Band aus den schwarzen Strähln, wickelt es blitzschnell mit einer Schlinge um die pa»d und wich das andere Ende dem Burschen zu, "r es mit bciden Händen hascht und glücklich anch erfasst. ,., N,ln hebt sich Nnniza auf die Knie, und ihren Wen Viassu am l othen Bande durchs Wasser ziehend. rutscht sie den Damm entlang bis zu der gemauerten Treppe. Noch stcht der Bursche im Wasser, da liegt das Mädchen schon an seinem Halse und küsst ihm unter Thränen das feuchte Glicht und die triefenden Haare — ihres Gcwandes nicht achtend, dem sich die Näss' aus den Kleidern des Barschen in großen dunklen Flrcken mittheilt. Auf den Armen trägt Masso seine Geliebte die Trrvpe empor i,ach der Plattform ocs Damme«. Hier ist sie ihm behilflich, das gröbste Wasser aus seinen Kleidern z» streifen und zu winden — und wieder hängt sie an seinem Halse. — Ih glaube, ich wäre gestorben. Masso. wenn du ertrunken wälstl — Ich glaube, ich auch. Nun lachen sie beid?. — Ja — es ist «mklich an der Zeit. dass wir heiraten. Wir wollen eben auch sofort zu meiner Mutter gchen und mit ihr reden, damit sie uns ihren Segen gibt und trockene Kleider. Ein langer Kufs — dann wandern sie dahin, eines eng angeschmiegt ans andere. Draußen in der Bucht schwimmt das rolhe Band, verloren und vergessen. Wenn um 3 Uhr Signor Vavarese kommt, um seine gewohnte Kahnfahrt zu machen, wird er das rothe Ding finden. Was er sich dann wohl denken mag? ______ 0. 0. beide Schuhe gleichmäßig abnützte. Ich hatte den jungen Mann immer gern gehabt, und da ich sah, dass er zwischen den beiden Mädchen schwankte, so nahm ich ihn eines T.iges beiseite, zeigte ihm die Schuhe seiner Flam men und sagte ihm, was ich Ihnen erzählt habe. Er heiratete die Geradetceteiin und ist mit ihr glücklich, während die andere schlecht geworden und zu Grunde gegangen ist. Sie fragen mich, ob ich glaube, dass der Charakter sich dadurch bilden lasse. dass man seine Schuhe gehörig besohlt und verfleckt erhält Nun, eS hat seinen Emfluss, Per Gang eines Menschen ist mit seinem Wesen so eng verknüpft, wie der Ausdrnck seines Gesichtes, Wenn auch die meisten ihn nicht so leicht verstehen. Fährt einer fort, einen Schuh zu tragen, der abgetreten ist. so trägt dieS dazu bei. die Art des Ganges des Betreffenden zu befestigen. Ich kann auch die Neigungen eines Menschen aus der Größe des Schuhes, der Breite der Zohle, dem Zustande der Knöpfe, Schnüre und des Futters errathen. Ich möchte keinem, dem ich wohl will, den Nath ertheilen, ein Mädchen zu heiraten, das elnen Fuß Nummer vier in einen Schuh Nummer zwei presst, denn ein solches Mädchen ist zur Eitelkeit, Ziererei und Oberflächlichkeit geneigt." Das Letztere ist nun allerdings keine große Weisheit, aber im allgemeinen dürfte der brave Meister Knieriem in feinen obigen Aus-führungen wohl recht haben — (Glück muss der Mensch haben) — und der mit einem ans der Tasche guckenden silbernen Löffel nach dem Vermählungsdiner des Großfürsten Constantin auf der Treppe zur untere« Etage des Petersburger Winterpalais von einem Polizisten angehaltene Hilfsdiener R hatte Glück! Nachdem er bereits zu drei Monaten Gefängnis verurtheilt, erfchien bei der Verhandlung der Aftftellationsklage im Friedens« richterplenum als rettender Cutlastungsengel der Hof-fourier. der ihm über seine früheren Dienstleistungen ein gutes Zeugnis ausstellte und bemerkte, dass die Diener die Gewohnheit hätten, Löffel und dergleichen zu sich zu stecken, um... sie nöthigenfallS während der Tafel nahe bei der Hand zu haben. Daraufhin sprachen die Richter, die Unklarheit des Falles zu seinen Gunsten deutend, den N. frei. Locales. Sanitätsbericht. (Fortsetzung und Schluss.) IV. Aus dem Civilspitale gieng für den Monat Februar 1884 folgender Bericht ein: Verblieben mit Ende Jänner 1884 . 469 Kranke, neu aufgenommen wurden im Februar 1884........... . 352 „ Summe des Gesammt-Krankenstandes . 82 l Kranke Abfall: Entlassen wurden .... 348 Kranke, gestorben sind . . . . . 27 „ Summe des Abfalls . . .375 „ Verblieben mit Ende Februar 1884 in ärztlicher Behandlung......446 Kranke. Es starben demnach 3,3 Procent vom Gesammt-Krankenstande und 7.2 Procent vom Abfalle. Von den im Monate Februar 1884 im Civil' spitale Verstorbenen waren 6 Laibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus krank ins Spital kamen, und 18 Nicht-Laibacher, d. i. solche, welche auf dem Lande erkrankten und von dott krank ins Spital kamen. Den Krankheitscharakter im Civilfpitale betreffend, so war derselbe im Monate Februar 1884 folgender: H) Medicinische Abtheilung: Im Monate Februar d. I. war der Krankenstand stets ein bedeutender, na« mentlich gelangten außerordentlich viele Fälle von Lungenentzündung zur Aufnahme, ferner mehrere Typhus-Erlankungen und rheumatische Nfft'clionen. Die Todesfälle betrafen zwei typhöse Knaben (Studen< ten) und mehrere Pneumoniker. In die Beovachtungs-Abtheilung wurden auf« genommen: Zwei an Delirium tremsus leidendeMä'nner, ferner ein epileptischer Schuhmacher, endlich eine am hallucinatorischem Irrsinn leidende blinde Bettlerin. Von diesen wurden die beiden Alkoholiker nach kurzer Vehandlungsdauer wieder geheilt entlassen, die geisteskranke Blinde aber wurde in die Irrenanstalt ab-gegeben. d) Chirurgische Abtheilung: In diesem Monate war ein großer Zulauf von Kranken; fast durch den ganzen Monat waren namentlich auf der Männer« abthrilung alle Velegräume beseht. Verblieben sind vom Vormonate . 112 Kranke Zugewachsen sind 80 Mäuner, 22 Weiber-- 102 „ Summe sammt Zuwachs . 214 Kranke Abgefallen als: Männer Weiber Individuen genesen 60 21 -- 81 ungeheilt 5 I ----- 8 transferiert 4 — «-4 gestorben sind 3 l --- 4 Summe des Abfalls 72 25 --- 97 es verblieben sonach in Behandlung 76 41 -- 117 Laibacher Zeitung Nr. 129 IN88 6.I.nil884. Diese UebetMlinq der Kcanl^oräume hat einen nachtheiligen Einfluss insofern, als leichter endemische Krankheiten entstehen; und in der That blieb man vom Nolhlauf nicht verschont. D^s flößte Contingent stallten die Verlchungen, namentlich kamen viele Kopfverlchungen zur Behandlung. Es würden viele Operationen ausgeführt. Be sonders zu erwähnen ist eine N-ruennah!; si>.' betraf den N^rv uluaris am Oberarme und halte d^n allll» günstigsten Erfolg zur Folge; weiters wurden zwei Ellbogengelenks-N^sectionen ausgeführt u. s. f. Der Heiltrieb war in der Rea/l günsli,?, manchmal überraschend günstig; der Wmitwcllauf wurde, wie schon erwähnt, hie nnd da durch interclirrierendes Erysipel getlübt. e) Abtheilung für Hautkranke: Im Februar 1884 kamen folgende Falle zur Behandlung: Noxsm2, I^x-C0r2,tioii68, 8cl»,di68, IIIoslÄ outÄU6u, Oon^Liatio, Variola llwMcktg, (2), pruritus outausug, kruriSO, lsoria^ig, I^upus. (1) Irrenabtheilung: In die Laibacher Irrenanstalt wurden aufgenommen: Ein frilcher Fall von Manie bei einer Gcunddesitzerin aus der Umgebung Laibachs, zwei kranke (blöde) Weiber aus der Stud'iizer Iiren^ anstlilt transferiert, endlich eine an Halluc nat-Irzsinn l^id.nde blinde Bettlerin aus der Veobachlunqs Abtheilung übernommen. Zehn v^blödete Kranke (4 Manner, 6 Weiber) wurden in das St. Iosrf-Siechenh^us abgegeben. Dermalen befinden sich noch 63 Kra»,ke in der Isrenanstalt zu Laibach. In der Irrenanstalt Studel'z kamen drei Kianke zur Aufnahme, hievon ein maniukalischer Grundbesitzer und ein melancholisches Vauernweib zum erstenmal!', ein blödsinniges Mädchen war schon vor vier Jahren in der Anstalt und wurde bereits geheilt enllass.n. Gestorben ist eine verrückte Schustersfrau nach mehrjährigem Aufenthalt« in der Anstalt an Lungenlub^r-culose. Zwei blödsinnige W iber wurden in die Laibacher Irrenanstalt transferiert. o) Gebärhaus und gynäkologische Abtheilung: Trotz durchwegs normalen Geburtsverlaufes massenhafte Puer-peral'E'llankungen, offenbar infolge der steten sanitätswidrigen Uebelfüllung drr Gebäranstalt und der übrigen Änstaltsräume, daher auch zymotische E'lrankungen auf allen Abtheilungen glossierten. Eine Amputation der krebsi-jen Vaginalpor'.ion des Uterus Fraviäus verlief ohne Reaction. V. Aus dem k. k. Garnisonsspitale gieng für den Monat Februar 1884 folgender Bericht'ein: Mit Schluss dr3 Vormonates sind krank verblieben........54 Kranke, Seither sind zugewachsen .... 117 „ Summe sammt Zuwachs . .171 Kranke. Abfall: genesen........92 Kranke, erholungsbedürftig zur Beurlaubung beantragt . . . 6 „ superarbitriert......3 „ gestorben.......1 „ vor Ablauf des Krankheit«. Processes entlassen . . . 1 , in andere Sanitätsanstalten transferiert......4 „ Summe des Abfalles . . . 107 ^ Verbleiben mit Ende Februar 1884 in Behandlung........ 64 Kranke. — (Gestorben) ist gestern früh nach langwieriger Krankheit der in seiner Pfarre ungemein beliebte Tirnauer Caplan, der hochw. Herr Ioh, N^p. Kilar. Der Verblichene stand in seinem 4l. Lebensjahre und war viele Jahre Religionslehrrr an der Volksschule auf dem Carolinengrund. — (AuL Eifersucht.) Elfersucht ist eine Leiden-schaft, die mit Elfer sucht. Wa8 Leiden schafft — sagt ein alter Spruch, Die Frau des Lumpensammlers S, hegte schon längere Zeit den Verdacht, dass die taubstumme Näherin Anna H. in der Karlstädter Straße zu ihren, Manne in unerlaubten Beziehungen stehe. Ob die resolute Frau nun ihren Verdacht begründet sah oder nur mit ungerechtfertigtem Eifer suchte, was ihr Leiden schuf, wissen wir nicht, so viel aber steht ftst. dass die beiden obgenannten Vertreterinnen des zarten Geschlechtes vorgestern in der Karlstädter Straße sehr unzart einander bei den Haaren herumzogen und die Amazonen« schlacht so lange fortsetzten, bis Frau S. endlich mittelst einer Hrsengabcl ihrer Gegnerin eine Verletzung bei< brachte und dadurch den Sieg davontrug. (Langsinger) Diesertage wurden Herrn Adolf Galle in Oberschischka neun Tauben edler Rasse gestohlen Der Verdacht jällt auf einen Vaganten, der sich zu jener Zeit um den Heuschober, in welchem die Tauben untergebracht waren, besonders viel zu schaffen machte. — (Großer Dieb stahl.) I>, h^ N^,cht vom 2. auf den 3, d, M, wurde im Hotel zur „Ungarischen Krone" in Adelsberg die Gesammtlosung der Pfingst^ feiertage im Betrage von circa 1400 fl, gestohlen, 3>is Geld war in einer Schublade verwahrt DeS Diebstahls dringend verdächtig erscheint der auch in Laibach be. kannte beschäftigungslose Kellner Toniutti. Die Polizei fahndet nach ihm, — (Schouung desWildes und der Fische) Im Monate Juni befindrn sich. mit Ausnahme des Neh bockes, dessen Abschuss im ganzen Monate, und des Billhahnes, dessen Abschuss bis 15 d. M. gestattet ist. sämmtliche Wildgattungen in der Schonzeit Von Fischen befindet sich der Waller und der Karpfe in der Schonzeit, und es dürfen deshalb Netze. Reusen. F fchkörbe. Fallen. Fangtästen und ähnliche Fanggeräthe in das Wass r nicht eingelegt werden. — 6r — — (Fahnenweihe des 8avin^8ki 8 oköl.) Der „äüviuMi 3olw1" zu Prahderg in Steiermark kann anf die Festlichkeiten, welche zn Pfi»g sten bei Gelegenheit der Weih? seiner Fahne stattfan» den, mit Stolz zuriickblicken, Sonntag um 5 Uhr in dcr Friih bewegte sich trotz des NegenS eine lange Wagen-colonne aus Cilli gegen Sachsenfeld. Es waren Gäste aus Laib ach (unter denen 60 Sokolci mit der Ver< einssahne und Sänger der Altalniea), Agram, aus Trieft, Marburg. Pcltau, Graz,c. Schon im »ächsten Dorfe, i» Lendotf, wurden dieselben mit Püllerschusscn begrüßt. Der Gemeindevorsteher hielt vor dem Dorfe, woselbst ein hübscher Triumphbogen errichtet war. eine Veg.ü-ßungsrede; alle Häuser, bei denen drr Festzug umbei gieng, war n mit schwarzgellien Fahnen und dcrslovenischen Trirolore geschmückt Das Gleiche war in allrn Dörfern der Fall, Besonders festlich war der Empfang in Soch« seufeld, wo eine kurze Unterbrechung stattfand, und so< dann in Frahlau Uederall schlössen sich neue Gäste an. Schon vor Frahlau begann sich der Himmel aufzuheitern, und der Einzug in Praßberg erfolgte bei schönstem Sonnenschein. Die Festgäste erwartete d r 8liviiiMi 80K0I mit Herrn L'pold an der Sp!he sowie eine rie> sige Menschenmenge, welch' letztere die Ankommenden mit stürmischen Aiuijo empfieng. Der ganze Markt war festlich geschmückt. Nach dem feierlichen Amte fand die Weihe der F'tM auf dem Hauptplatze statt, nach welcher d^r Abg, Dr. VoZnjak eine m t begeistertem Beifall aufgenommene Festrede hielt. Am Banktte nahmen circa 250 Personen theil. Hiebei wurden die ein» gelangten Begrüßungstelegramme (mehr als hundert) verlesen. Das Schauturnen vereitelte wieder der Regen, welcher, nach dem mit größter Präcision von sammt» lichen Sokolci ausgeführten Kolo. herab zu strömen begann. Die Beseda, welche abends in den Locals täten der Oitalnica stattfand, verlief in der gehobensten Stimmung. — (Für Sommerfrischler.) Kiirnten ist ein Land der Sommerfrischen, Es rivalisiert in dieser Beziehung schon ganz ernstlich mit dem Salzkammergute und hat hierin dem Nachbarlande Tirol trotz dessen imposanteren Gebirgslandschaften bereits den Rang abgelaufen. Von diesem Standpunkte aus musste es noth-wendig erscheinen, dem sich von Jahr zu Jahr hebenden Fremdenzuflusse einen Führer an die Hand zu geben. Um diesem Bedürfnis abzuhelfen, hat die bekannte Verlagsbuchhandlung N Hartleben in Wien einen «Illustrierten Führer durch Kärnten" erscheinen lassen, der jedermann willkommen sein dütfte. Pas Werk behandelt in anmuthiger Reihenfolge sämmtliche Theile des schönen Kärntnerlandes, und ist der Stoff in verschiedene Partien nach den geographischen und VerlehrSverhältnissen eingetheilt. In jeder Hinsicht verlässlich, wird das vortreffliche Werk allen Anforderungen entsprechen. 50 prächtige Holzschnitt'Illustrationen geben die hervorragendsten Landschaften und Städtebilder wieder und bilden so gleichzeitig ein künstlerisches Souvenir an das schöne Land. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, b. Juni. Die Vudapester Staatsanwaltschaft informierte die Wiener Polizei, dass die Meldung der Blätter über die angeblichen Geständnisse des Anarchisten Fried erfunden ist. Bregenz, 5. Juni. Mittags fand die feierliche Taufe der beiden Dampfer Austria und Habsburg und deren Stapellauf statt. Auf ersterem waren der Statthalter und die Behörden anwesend. Darnach Festbankett, bei welchem Czedik auf den Kaiser und der Landeshauptmann auf den Handelsminister toastierten. Agram, 5, Juni. Der heutigen Eröffnungssitzung des Landtages präsidierte Vicepräsident Mnko Hoivat. Die Abgeordneten waren vollzählig erschienen. Das Allerhöchste Rescript inbetteff der Einberufung des Landtages wurde stehend angehört. Nachdem der Prä» sioent gemeldet hatte, dass ans der Tagesordnung der morgigen Sitzung die Fortsetzung der Debatte über das Elaborat des Elfer-Ausfchusses stehe, wurde die Sitzung geschlossen. D»r Vanus und der Minister für Kroatien, welche derselben beiwohnten, wurden bei ihrem Erscheinen lebhaft acclamiert. Berlin, 5. Juni. Der Galavolstellung in der Oper zu Ehren der Kaiserin von Russland wohnten der Kaiser und sämmtliche P inzen und Prinzejsiimen bei. Die Kaisenn wurde bei ihrem Erscheinen vom Publicum durch Erheben von den Sitzen begrüßt. Nach Schluss der Voistcllung verabschiedete sich die Kaiserin von Russland vom Kaiser und reiste sodann um 11 Uhr 25 Mmuten nach Petersburg ab. Auf dem Bahnhof waren die Grohherzogin vor, Baden, der Kronprinz und die anderen Prinzen zur Verabschiedung erschienen. Nisch, 5. Juni. Die serbische Regierung verlangte von der bulgarischen wegen der bekannten Grenzaffaire Satisfaction innerhalb drei Tagen, bei sonstiger Abberufung ihres Gesandten. Nisch, 5, Mai. Die Skupschtina erledigte in ihrer heutigen Sitzung das Gemeindegesetz und acceptierte dasselbe mit unbedeutenden Motnficationen. Die weiteren Gegenstände der Tagesordnung, und zwar die Vo>lagen, betreffend den Musterschutz und den Schutz der Fabriks« und Handelszeichen sowie bezüglich der Reorganisation der Belgrader Mililär>Ak>ldem,ie, wurden einstimmig angenommen. — Im Toplizaer Wahlkreise, welcher früher zweimal den Radicalen Rasa Milosev t zum Deputierten gewählt hatte, wurde ge< legentlich der gestern stattgefundenen Nachwahl der Fortschrittler Ionöi gewählt. Handel und Wolkswirlschastliches. Oesterreichisch > ungarische Bank. Stand vom 31, Mai: Bmillioten.Umlauf 350 829 000 fl. (-!> 1353 000 fl). Silber 125043000 st, (—40«000 ft). Gold U4308000 fl, (unverändert). Devisen 15 172000 sl, (^-31000 fl). Portefeuille 128189000 fl. (-»2885 000 fl,). Lombard 22956000 fl, (>j- 199 000 fl.). Hypothekar-Darlehen 88 284000 fl, (—37000 fl.), Psandbriesumlauf 87 653 000 fl (-» 54 000 fl,) Angekommene Fremde. Am 4, Juni. Hotel Vtadt Wien. Vabich, l. l. General. Trebinje. — Sno-witsch. Kausm., Inderncss. — Fouzari, Agent, sammt Frau, Steinach. — Vlanl. Kaufin,, Wicn, — Kleber, Oberkellner, Graz — Dr. Omulcc. Advucat. sammt Frau. Friedau. — Pacchiaffo , Cilli, — Polorni, Notariats ' Concifticnt, und Tomitsch. Gastgeber, Gottschee. Hotel Elefant. Lösfler. 6fm. Linz. - Wundsam, Reis,, Graz. — Nowak, Apotheker, nnd Horwat, Agent, Marburg. ^ Vlijcm, Private, Sisset. — Schweitzer, Privat, Tschern'embl. - Mally, Fabrikant, Ncumarltl. — jlriz. Ksm,, Cilliar. Verstorbene. Den 4. Juni. Johann Potoönil, Hausbesitzer und Väcker-mcister, 37 I,, Pctersstrahc Nr. 5, Lungentuberculose, — Agnes Perse. Arbeiterin. 34 I,. Petersstrahe Nr. 3. Lungentuberculose. Den 4. Juni. Johann Kilar, Pfarrcoopcrator, 40 I-, Kolesiagassc Nr. 1. Gehirnentzündung. — Martin PodbevZck, Arbeiter, 52 I., Hauptmanza Nr. 11. Im Spitale: Den 2, Juni. Gertraud Fojkar, Arbeiterin. 23 I,, L'lN-gentuberculose. — Johann Margon, Inwohner. 64 I. H,?o-ploxi» corodri, — Maria Gedin», Arbeiterin, 20 I., Erschöpfung der Kräfte. Den 4, Juni. Matthäus Ropert, Inwohner, 73 I,, Ua» raLwU8 «enilis. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ____Z Z-I Z«____________5" 3Z,5 7U.Mg. 728.34 -7-13.8 !NW. schwach, ^Mn ^^ 5. 2 „ N. 731.73 -7-16.8 NO schwach bewölkt F'"" 9 „ Ab. 732.99 > 12.8 SW. schwach bcwijltt ^^n Vor 7 Uhr morgens ausgeheitert, dann trübe. Gewitter-wolle»; gegen 8 Uhr starker Gussregcn, welcher sich tagsüber und abends noch öfters wiederholte, mit einzelnen Blitzen und fernem Donner, Das Tagesmittcl der Wärme -j- 14,5", um 3,3« unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. ^ Vom tiefsten Schmerze ergriffen, geben wir ^ ^ allen Verwandten, Freunden und Bekannten die W ^ betrübende Nachricht von dem hinscheiden des M >> ümigstgclicbtcn. unvcrgcsslicheu Gatten, beziehungs° W « weise Vaters uud Neffen, Herrn W W Bäckermeisters, Haus« und Nealitätcnbesitzcrs W W welcher gestern um II Uhr nachts nach langen, sehr W ^ schweren Leiden, verschm mit den heiligen Sterbe» M ^ sacramcnten, in seinem 37. Lebensjahre selig ent- W >> schlafen ist, ^ M Die irdische Hülle des theuren Verblichenen W ^ wird Freitag, den 6. Juni. um ein Viertel auf M ^ () Uhr nachmittags im Stcrbehausc Pctcrsstrahc M ^ Nr. 5 eingesegnet und sodann auf dem Friedhosc W W zu St. Christoph im eigenen Grabe zur ewigen W M Ruhe bestattet. M ^ Die heiligen Seelenmessen werden in der Fran» W ^> ciscancrkirche gelesen, ^ ^ Der theure Dahingeschiedene wird dem frommcu ^ ^ Andenken aller Verwandten und Bekannten an-. ^ ^ empfohlen, W W Laibach. 5. Juni 1884. W M Maria Pot°3uil geb. Dolencc, Gattin. — Johann W W Potoönil, Sohn. - Felix Waidinger, Onkel. — W ^ Iofcfa Waidinger, Taute. W ^» VecrdianngSanstalt dc« Franz Doberlet. kaibach^^^^^W 1089 Course an der Wiener sörse vom 5. 3uni 1884. M« d«, 0^««, «our«^«« > >»",:!d Wars Bta«ts'Nnlehe». ^«tenreut«.......8U50 »b'55 «ilbeiceute.......kixo 8145 N54er 4",^ Vtaat«ose , «50 sl, 1L< 75 125 »l, I»60el 4"/„ ganze «!> , 135 25 III, 75 lSeOtr 4«/« Fünftel 100 , 144 — io.»lenttilschei,i« . per Gt 37— 40 — j°/, vest. Volb««te, ft«u«frei . 102 10 102 25 "«ftflr. Noteiitente, fteuerfre, ,^.?5 95 95 llug. Volbrent« «°/. .... 12» 70 ill 50 » « 4«/» . . . , 9l75 9Il>0 . Pllplerrente »"/« . . . , 8« ec l,8 80 , Elscnb.Nnl, l^ofl. ö.w.S. 145'— 1<3 55 » Oftbah».Priorltäte» . . gs-k« 97-20 » Y«.aal«.Qbl, (llnn. Oflb,),!»'. — . , , vom 1.187« 1«2 70 103 — . PiäNi«N'«nl.» 100ft. o.W. 115 /i> n»cl,<:lüftelr»i«tzlfche .... l05— 10« 25 ''/»?t»iöfterrelchilche , . , ,104-50 10« — ^/, fteirllche.......ic»4b0--------- »'/« lioatilch» und slavonische , 100 — Il/z,-»'/. ftebcnbKrglsch«: .... 1« ?5 il,5 5o »«Id Wa« 5»/^ lemlsvar»Nan»t« . . . 101 — lti'— 5° ,, Ullgarisch«......i»l ,5 l« 50 «nbere öffentl. «nlehen. Donau,«e»,^osc 5"/» 10» fl. , lil^c Il«> -dto. «nleihe 1«?«. steuerfrei , I04— l«?5 Anleben b. Gtabtgcmeinke llli^n 102- . 10»' . ?lnl«heu d. Etadtaemrinbe Wicü (Gllter ober Gold) ....____— — Pl«mi«>«Unl,d.Vt«dt!,/,°/, . . ____ Oeft.nnq, ?ianl v«rl. 5°/, . ._________ bto. , 4 Priorität«. Obligationen (für 100 fl.^. Vlisabeth.Westbahn 1. «mission l<<8 80 108 70 sserbinanda.Norbbahn in Vilb. 107 — ic.7 c,n Ftan^»IoseI»Vahn ..... 9u>l<, 90 «o Güli,ische ilarl» Ludwig > Nahn Em, i«»l »00 fl. G. 4>/,»/„ . . ica 75 »01 ^5 Oefierr. ««bwestbahn ... iv»^> 104 «i0 Slcbenbürger.....97 75 b3 lli «eld ware G,aa«bahn 1. «misfton . . . 18, 75 izk». . Gübbahn 5 »V,......145 - Kü 5c, , »5"/,......„35e ll,?a Nllg.»«ali,, «ah» . . . . 98 75 »9 25 Diverse Uofr (pei SlÄ « , ,1«^.____ smbacher Priimieu.Nnleheu ü» ft. z>, 5«, zjj.^ Osener 8«f« iv si...... <^ ^<> ^ . PalfW.Lose ««- - - , , 28 ,5 ,8^75 «othen ltreu,. >». Ves. v. 10 ft. 1, 90 iz-i« «ubolf'kos» in ss...... l,_ „,5, Salm-Lose 40 ft...... g^,_ 5,.^. St.-V?no!l>»l!ose40N., . 4, ^ ^, 5^, Walbftein»e°sc L0 N..... zg 75 ^^ ,^ Wlnb!I4örätz»Lole 2l» fl. . . , zg.gl» 3,-- Vllnl»Nctlen (p« VtllH). Nnglo-Oesterr. Vanl z«» ft. . . ,i,.,z ,1, ,g Vanl.Hesellfchaft, Wiener «u fl.__________ »cmluerein. Miencr. 100 st. . ,^3^ ,(.? »^ «dncr..«nst.. Oeft «uufl S.4o»/, ,.7 5^ „z 50 Hlbt.'z^g z^ Crbt.««nft., «ll«. Nug. «uo n. , ,<>, ,^ ,^,,s, DeHositlub,, «Nz. ^iuu ft. ... ,yz.^ ^8--«iöcomPte.Ges., ^iieberüfl. 500 ft, 81t- - 818 — pypotbclenb,, oft. Ü00 ft. ,50/2 H. g^.^. „,^. LHnberbanl oft, 200 ft. G. 50°/,«. 124 — lot «l, OeNerr,'Ung, Van!.....85z^8ihn««0ss.G0fl.ö,----------------- «lisabeth'Vahn »00 fl. «lM. . . «5 ,. 230 25 , Lmzbo Oraz'Kösta». «00N.ö.«Il. —------- 5t»hienuerss"!l!lenb, «on st. . . »»^a 4<,- -»aschau«Ober», Hifenb.«oufl. G. 143- 14950 Ltmhelu-Hzluow.-Iassv «ifen» bahu< «ahn 200 il- G 53 Oiebeubilrger Elsenb. »no fl. G. 177... 17? 50 Vtaatieilenbabn !t0u «. ö. W. . 317-75 318 , ««Id >Ware VUbbohn 200 ft. ««lver . 149 «5 149 l>l» Iramway,Ve<.,wr. 170 ft. 8.W. 2»1 — «21 l5 « wr.. nene 1«0 si. . . 10s 50 >l>7 -Icanlpolt.Veselllchast 100 N. . -- — — Tulnau«ilralup «05 fl. 3. w. . —— —-— Uni,..gali». «llseub. 20a fl. «Nbn i?0 75 l7l — Nng. »orbostbahn 20ll fi. Gilber i«5 »5 'K3 7b Nn«.Weflb.(«aab.«ra,)2a0st.G, 172 c,v 1?» 75 Iudnftrie»Nctien (per Gtllll). Kinbber«, slsen« unb StahI.Ind. in W,«n 100 sl. , 85- --'— «lstnb<,hn».<8eilia. 1.30 fi. 40°/„ 105 5ü 10i «rag« «isen-Inb.»Ges, 200 ft, 184 ,5 1»4'75 Kalgli'Tan. «iscnraff, 100 N, iig s,a iza-. Wassenf..«»., Oeft. in W. 10» ft.----------------- T'ifaller «»hl«n».»»«s. 100