Macher TllMlltt. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. PrLnumeratiouSvreise AXv 990 Laibach: Banzj. k. 8-40; Zustellung in» Haus vnlj. 25 kr. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. Samstag, 5. Oktober 1878.—LKi; UL WWWT 11. Jahrg. ^ ,-iacn bi» b teilen 20 !r. ^ ^ Adressenschwindel. Der strategische Aufmarsch der feudalen, reactio-nären, föderalistischen und klerikalen Schildträger hat sich in den verschiedenen Landtagsstuben vollzogen, die edlen Streiter rüsten sich zu Sturmläufen gegen das herrschende Regierungssistem, gegen die Landtags-Wahlordnungen, gegen die Schulgesetze. Die Schläge gegen den Feind dieser Parteien, gegen die liberalen Schöpfungen der Neuzeit, werden hier mit Maß und Ziel, dort in erregter und gereizter Stimmung geführt. Man schmiedet in den verschiedenen Landtagsstuben Adressen an die Krone und vergißt seines Amtes zu thun, d. H. sich mit den Landtagsvorlagen zu beschäftigen. Die reaktionären Parteien und ihre Gesinnungsgenossen können das „hohe Politiktreiben" nicht lassen. „Jung gewohnt, alt gethan!" Die Feudalen, Reactionäre, Föderalisten und Klerikalen müssen um jeden Preis demonstrieren, um nur zu demonstrieren; sie lassen Adressen vom Stapel laufen, obgleich sie schon heute überzeugt sind, daß dieser neuerliche Appell an die Krone einen Erfolg nicht zu verzeichnen haben wird. Auch die Nationalen in Krain werden ihren slavischen Brüdern in Böhmen und Mähren folgen und mit einer Adresse debütieren. Die Absicht der Verfassungsgegner ist zu bekannt, als daß die Verfassungspartei über diesen Adressenschwindel sich besonders echauffieren sollte. Die Verfassungsgegner kleiden sich diesmal in die Maske der Versöhnlichkeit, um politische Erfolge zu erringen; aber diese Lockpfeife wird sich eines Sieges nicht zu rühmen haben. Mögen die Verfassungsgegner Adressen schmieden, wie sie und wie viele sie wollen, die Majorität werden sie weder im Reichsrathe noch im Landhanse erobern, diese vom Größenwahne aufgeblähten Schriftstücke werden ruhig aä aeia gelegt werden. Die Gegner mögen sich rüsten, sie mögen nach Belieben streiten und kämpfen, jenes Ziel, welches sie anstreben, werden sie, so wahr Gott und die Verfassung lebt, nicht erreichen. Die Verfassungsgegner und Adressenschreiber wissen nur zu gut, daß ihre Demonstrationen effectlos ablaufen und die Krone jeder aus ihren Reihen stammenden Pression ein taubes Ohr entgegenhält. Die Regierung wird jedes Sistem, welches die Verfassung zu Boden werfen will, ablehnen. Die Regierung würde, wenn sie das Sistem der Staatsrechtler und Föderalisten acceptieren würde, ein Chaos schaffen. Oesterreichs Verfassung soll gestärkt, soll endlich einmal buchstäblich zur vollen Wahrheit und Thatsache werden. Der Weg, um diesen edlen, patriotischen Zweck zu erreichen, führt weder über Rom noch durch die Fluren der slavischen Zukunftsträumereien. Der Weg, um die Verfassung zu stärken, führt durch das Gebiet der Freiheit, der geistigen Kultur und Volksaufklärung. Adressen, die diesem Zwecke entgegensprechen, gehören in den — Papierkorb. Zur Ministerkrise in Ungarn. Wie „Ellenör" des nähern aussührt, ist es unrichtig, daß die politische Seite der Occupatio ns frage in der ungarischen Ministerkrise eine Rolle spielt. Wie Ministerpräsident Tis za über die Occupation denkt, sagte er in seiner Debrecziner Rede. Es ist auch unrichtig, daß die Minister eine Convention mit der Pforte verlangen. Hievon war gar nicht die Rede. Graf Andrassy's Conventionsvorschlag liegt in Konstantinopel, die Regierung wartet ruhig ab, ob der Sultan dieselbe unterschreibt. Der Conventionspunkt des Berliner Vertrages ist in maßgebenden Kreisen immer als facultativ aufgefaßt worden. Ferner ist es unrichtig, daß Ministerpräsident Tis za eine räumliche und zeitliche Be- zeigen bis 5 Zeilen 20 kr. — grenzung der Occupation verlangt. Diyr Frage ist im Berliner Vertrage entschieden und kam auch nicht zur Sprache. Ebenso ist die staatsrechtliche Seite der Frage nicht Gegenstand der Discussion. Es ist nicht war, daß Ministerpräsident Tisza und Finanzminister Szell erklärt haben, daß sie der Majorität des Parlaments nicht sicher sind. Aus alledem resultiert, daß politisch keine Meinungsverschiedenheit existiere. Die Schwierigkeit bildet nur die Geldbeschaffung. Auch ist es nicht richtig, daß die ungarischen Minister sich mit der Auffassung des Ministers Szell vollständig identisiciert hätten. Wol aber glaubte das ungarische Ministerium, nachdem sein Finanzminister demissioniert, die Portefeuilles gleichfalls dem Monarchen zur Disposition stellen zu müssen. Die „Deutsche Ztg." erhält aus parlamentarischen Kreisen folgende Zuschrift: „Das ungarische Regierungsorgan „Ellenör" hat das Zusammengehen der liberalen Parteien dies- und jenseits der Leitha, d. H. der deutsch-österreichischen Verfassungspartei und der Regierungspartei in Ungarn, als wünschenswerth, ja nothwendig anerkannt, um die Gesammt-monarchie aus der gefahrvollen Lage herauszubringen, in die sie durch die Occupation Bosniens und der Herzegowina gebracht worden ist. Wir anerkennen, daß die Bevölkerungen hüben und drüben ein gemeinsames Interesse daran haben, daß die Gesammtmonarchie durch die Occupation nicht in politische Verwicklungen und in finanzielle Katastrophen gestürzt werde, die für sie verhängnisvoll werden könnten. Wenn trotzdem jenes Handinhandgehen der liberalen Parteien in beiden Reichshälften, für welches der „Ellenör" plaidierte, sich als unmöglich Herausstellen sollte — der deutsch-österreichischen Verfassungspartei kann die Schuld hieran nicht beigemessen werden. Allerdings stimmen die Interessen Oesterreichs und Ungarns in der Occnpationsangelegenheit viel- Aeuill'eton. Shakespeare, Vater und Sohn. (Schluß.) An seinen Manuskripten bewunderte man den Umstand, daß sie völlig ohne Abänderungen, Durchstriche und Zusätze abgefaßt waren, fließend hintereinander gefertigt wurden. In diese Umdichtungen älterer, selbst bekannter Stücke von Zeitgenossen, oder in die dramatischen Verarbeitungen von Novellen und geschichtlichen Erzählungen streute er verschwenderisch Perlen der Gedanken und des Wissens aus dem wunderbaren Schatz, der unter der Wünschelruthe der Anregungen in ihm gehoben wurde. Sonette und größere Gedichte, die er veröffentlichte, bewiesen seine mächtige poetische Urkraft. So schien er der Inbegriff nicht eines, sondern vieler vorzüglicher Menschen zu sein. Wegen der Genauigkeit seiner nautischen Ausdrücke, meinte man, er müsse einmal Matrose gewesen sein; die Geistlichen hielten ihn wegen seiner Kenntnis der Bibel für einen Theologen, die Aerzte für sein erstaunliches Schil- dern des Wahnsinns und seelischer Vorgänge für einen Mediziner, die Pferdekenner wegen seiner Sachkenntnis für einen Roßkamm, die Advokaten aus gleichen Gründen für einen Juristen, die Naturforscher für einen ihres Gleichen. Schon ein Jahr, nachdem er in London war, begann er Theaterstücke zu schreiben, und die Aufführungen derselben brachten ihm Erfolg und Geld. Der Erfolg war ihm lieb um seines Geldertrages willen; aus anderem Ehrgeiz schrieb Shakespeare nicht Stück um Stück mit einem chm fast mühelosen Fleiß. Gleichgiltig gegen den Ruhm, gab es freilich Neider desselben genug, und alle bedeutenden Dramatiker seiner Zeit gehörten dazu, bis sie vor seiner von selbst wachsenden Größe schweigen, diese sogar anerkennen und preisen mußten. Aber 1592, also etliche Jahre erst, daß Shakespeare als Schauspieler aufgetreten, verspottete ihn der Dichter Robert Greene noch mit folgenden Worten in einem Pamphlet, das er an seine dramatischen Freunde richtete: „Traut ihnen (den Dichtern und Schauspielern) nicht; denn da ist so eine emporgekommene Krähe, die sich mit unsern Federn geschmückt hat, ein Mensch, der mit seinem „Tigerherzen in Schauspielerhaut gehüllt", glaubt, seinen Blankvers so gut wie die besten von euch ansbombasten zu können, und sich als ein absoluter Johannes Factotum für den einzigen Bühnenerfchütterer (sdaks-seevs) im Lande hält." Damit war Shakespeare gemeint, deutlich genug erkennbar durch die Anspielung auf seinem Namen wie auf den Vers in seinem Schauspiel „König Heinrich VI.": — O Tigerherz, in Weibes Haut gekleidet! Der größte und poesiereichste Dramatiker war in der That nur der nüchternste und ein praktischer Geschäftsmann. Mit dem Geld, welches er sich durch seine vielen und schnell geschriebenen Theaterstücke, in denen er selber mitspielte, erwarb, kam er alljährlich auf einige Zeit nach Stratford zu seiner Familie zurück, lieh seine Kapitalien aus, speculierte damit und kaufte sich Grundbesitz und Häuser, immer in seiner Vaterstadt. Um das Schicksal seiner Dramen kümmerte er sich nicht weiter, nachdem sie ihm Einkommen getragen. Hatte er irgend einen Ehrgeiz, so war er auf bürgerliches Ansehen gerichtet, um so mehr oder richtiger deswegen, weil der Stand eines Schauspielers innerhalb des bürgerlichen Lebens damals faltig überein. Während aber die Verfassungs-Partei aus der Krise, in welcher der Staat schwebt, nur den Schluß ziehen kann, daß jener Delegationsapparat, der im Jahre 1867 geschaffen worden ist, keiner der beiden Reichshälften irgend eine Gewähr dafür bietet, daß die gemeinsamen Angelegenheiten den Interessen der beiden Hälften gemäß auch wirklich wahrgenommen werden, ist man ungarischerseits auch heute noch nicht nur nicht geneigt, den diesseitigen Wünschen inbetreff einer Reform des Delegationsinstitutes Rechnung zu tragen, sondern zieht man dort vielmehr aus der gegenwärtigen politischen Krise den Schluß, es müsse das Üebergewicht, welches Ungarn durch das Delegationsinstitut in der gemeinsamen Regierung erlangt hat, womöglich noch vergrößert werden. Daher das unverkennbare Streben der magyarischen Politiker, zwar die Einflüsse zu paralysieren, durch welche Graf Andrassy in die heutigen Bahnen seiner Politik gedrängt worden sein mag, aber zugleich alles aufzubieten, damit dieser Landsmann am Ruder erhalten bleibe. Will man ein Zusammengehen der Ungarischen Liberalen mit den österreichischen ermöglichen, dann müßte man sich in Pest vorher mit den Gedanken befreunden, jener Modifikation des Dualismus bei-znstimmen, welche von den fortschrittlich gesinnten Elementen der Verfassungspartei im Reichsrathe bereits wiederholt angeregt worden ist, und in Zukunft darauf verzichten, daß in Oesterreich-Ungarn dem magyarischen Interesse jenes der diesseitigen Reichshälfte vollständig untergeordnet werde. Der „Pester Lloyd" bemerkt: „Der Abtritt des Ministeriums, wie die Gesammtlage der Monarchie ist nur eine Erscheinungsform der Krise. Nicht durch die Krone, nicht durch das Parlament wurde das Ministerium gestürzt. Das ganze Kabinett demissioniert, weil Szell geht. Indessen liegt die Ursache der Demission in der Zwangslage. Das Ministerium Tisza verliert seine Existenzberechtigung, wenn die Idee der finanziellen Re-construction, welche die Grundlage des Kabinetts bildete, hinfällig wird. Dazu kommt noch die Erwägung, daß dies durch die Occupation erfolgt, welche gleichzeitig den nationalen, politischen und finanziellen Bankerott herbeizuführen droht. In dieser Verkettung liegt die Ursache der Demission, und daraus folgt, daß die Krise hier nicht stehen bleibt, sondern auch Oesterreich und die Position Andrassy's ergreifen wird. Letzterer ist nur noch auf die eigene Macht und auf die Zustimmung des Militärs angewiesen; diese Zustimmung aber schwindet, wenn die Macht sich verringert. Für diese Krise der Gesammtmonarchie ist eine Lösung einstweilen unerfindlich." noch allgemein nicht in Ehren und hierin erworbener Ruhm damit im grellsten Widerspruche war. So beutete denn Shakespeare die Gunst, die ihm die Königin Elisabeth wie die Großen ihres Hofes schenkten, in praktischer Weise dahin aus, daß er sich 1596 an das heraldische Amt um ein Wappen und das Recht, es zu führen, also zum adeligen Stand sich zu rechnen, wandte. Er mag sich dabei auf den Adel seiner Mutter, aber auch auf seiuen Ahn berufen haben, der dem König Heinrich VII. in Schlachten gedient — woher der Name „Speererfchütterer" (sbake - sxsurs) hcr-stammen dürfte — und dafür mit Grundbesitz in Warwickshire belohnt wurde. Dies Wappen erhielt der Dichter auch, und in der Verleihungsurkunde wird des letzteren Umstandes ausdrücklich Erwähnung gethan. Nun war Sir William Shakespeare befriedigt. Dies alles, diesen glorreichen Aufgang des Dichters, diese Erwerbung eines adeligen Vorrechts, diese Vermögensschöpsnng des Sohnes erlebte noch der alte Shakespeare, der erst im Jahre 1601 verstarb. William entsagte nun auch bald darauf der Schauspielerei und übersiedelte gänzlich nach Stratsord zurück, um behaglich seiner Ein Kongreß-Dessert. Eine Wiederholung der Berliner Kongreßkomödie steht in Aussicht, in diplomatischen Kreisen wird, wie der Wiener Korrespondent der „Allg. Ztg." erfährt, gegenwärtig die Eventualität einer Art von Nachkongreß discutiert, welcher die zutage getretenen Mängel nnd Schwierigkeiten des Berliner Vertrages beseitigen solle. Schon während des Kongresses, der selbst wol am wenigsten darüber im Zweifel war, daß sein Werk der weitern Ausarbeitung bedürfe, war der Vorschlag in Anregung gebracht worden, die Botschafter in Konstantinopel mit entsprechenden Vollmachten zn versehen, damit dieselben die Ausführung des Vertrages überwachen und etwaige Unzuträglichkeiten sofort beheben könnten. Es scheint, daß diesem Gedanken insofern entsprochen wurde, als jede Macht ihren Vertreter bei der hohen Pforte beauftragte, ihr eingehenden fortlaufenden Bericht über die Ausführung des Vertrages zu erstatten. Da die Botschafter in Konstantinopel einen lebhaften gegenseitigen Verkehr unterhalten und sich von allen wichtigen Ereignissen Kenntnis geben, wird es unnöthig sein, sie zur Abhaltung förmlicher Konferenzen zu berufen. Ein neuer Vertrag. Der neueste zwischen der Pforte und Rußland abgeschlossene Vertrag enthält folgende Bestimmungen: l.) Erstens ewiger (zum wie vielten male?) Friede nnd Freundschaft zwischen Rußland und der Türkei; 2) obgleich Rußland der Pforte die Festung Bajazid retrocediert hat, soll doch die im Frieden von San Stefano stipulierte Summe der Kriegskostenentschädiguug nicht erhöht werden; 3.) Bestätigung der kommerziellen Verhältnisse zwischen den beiden Ländern; 4.) den Bewohnern der an Rußland abgetretenen Gebiete steht es frei, sich für russische oder türkische Unter-thanen zu erklären; 5.) inbetreff der Streitfrage wegen Sulina; 6.) die Abrechnung über den Unterhalt der türkischen Kriegsgefangenen in Rußland betreffend, wobei in Betracht gezogen wird, daß die meisten Kriegsgefangenen während ihres Aufenthalts in Rußland gearbeitet und Geld verdient haben, also dem russischen Staatsschatze nicht zur Last fielen; 7.) die im Frieden von San Stefano festgesetzte Summe von einer Million Rubel als Entschädigung für die Verluste der russischen Kaufleute wird bestätigt; 8.) die Prozesse zwischen türkischen und russischen Unterthanen, welche bei dem Sekretariat des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten eingebracht sind, sollen einer schiedsrichterlichen Kommission überwiesen werden. Familie, seinen Gütern und der Dichtkunst zu leben, die er nach wie vor als eine gute Einnahmequelle ansah. In seinem stattlichen Hause New Place zu Stratford, welches er sich 1597 als Adelssitz gekauft, dichtete er noch den „König Lear", „Troilus und Eressida" und „Perikles", dann legte er die rastlos seit 22 Jahren geführte Feder nieder, um, obwol erst in Mitte der Vierziger Jahre, fortan der Muße und nicht mehr den Musen zu leben. Vereinsamt war er zuletzt. Sein Sohn war ihm früh gestorben, seine eine Tochter hatte sich bereits einem Arzte verheiratet, seine Mntter und sein Bruder waren auch nicht mehr am Leben, und uuu vermälte er die letzte Tochter an einen Weinhändler in Stratford. Dies geschah im Anfang des Jahres 1616. Als hätte damit Shakespeare die letzte Aufgabe seines Lebens gelöst, starb er gleich darauf, am 23. April, demselben Tage, an dem er 52 Jahre zuvor das Licht der Welt erblickt. Ein glänzendes Gestirn, so strahlte er späteren Jahrhunderten wie in wachsender Fülle des Lichts, während sein Leben, wie das Homers, schnell in Dunkel und Sage, in ein Geheimnis sich verlor. Ministerwechsel in Serbien. Aus Belgrad erfährt die „A. A. Ztg.", daß untrügliche Zeichen auf einen bevorstehenden Ministerwechsel in Serbirn hindeuten, nur ist man nicht im stande, mit Bestimmtheit anzugeben, in welchem Sinn dieser Wechsel ausfallen wird, da wir fürs erste keine geordneten Parteiverhältnisse haben und es fürs zweite zumeist auf gewisse Launen und Stimmungen des Fürsten ankommt. Doch ist ein solcher Wechsel sehr wahrscheinlich und nach den jüngsten Ereignissen, seit dem Prozeß in der Topola-Assaire und seit der O.'mpation Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich, sogar unausbleiblich. Merkwürdigerweise kann die bevorstehende Aenderung eine solche sein, daß Ristic aus ihr gekrästigt hervorgehen oder durch sie Macht und Einfluß verlieren wird. Der Fürst, dem seit geraumer Zeit die Disciplin, unter welche Ristic auch den Fürsten zu beugen wußte, nicht gerade sehr behagt, und der überdies einzusehen beginnt, daß ihn die innere Politik des „Retters seiner Dynastie" dem Volk immer mehr entfremdet, nähert sich auffälligerweise der konservativen Partei, und namentlich dem nominellen Führer derselben , Herrn Marinovic. So scheint sich ein Ministerwechsel vorzubereiten, der vielleicht der momentanen Stimmung des Fürsten entsprechen und auch bei den Vertretern der Mächte, namentlich bei denjenigen Rußlands und Oesterreichs, Anklaug finden würde. Rußland hat Ursache genug, Herrn Ristiö nicht zu vertrauen, während Oesterreich, dem sich Ristie genähert und seine Loyalität versichert hat, ihm nur halb vertraut, da es nur zu gut weiß, in welcher Weise der serbische Minister des Aeußeru seine Neigungen je nach Bedarf wechselt. Das Programm der Albanesen. Die Albanesen verlangen: 1.) daß kein Fleck albanesischen Gebietes von einer ändern Nation annektiert werde; 2.) daß aus den Vilajets von Skutari, d'Al-bania, Kosovo und Janina eine einzige Provinz gebildet werde; 2.) daß die Verwaltung und das Gerichtswesen Albanesen übertragen werden: 4.) daß die Gemeinderäthe, Sandschakräthe und der Generalrath der Provinz durch das allgemeine Stimmrecht ohne Unterschied des Standes nnd Glaubens gewählt werden; 5.) daß die albauesische Sprache die offizielle Sprache in der Verwaltung und bei den Gerichten sei; ________ ______________________________ Fortsetzung iu der Beilage. TWE Ein Kampf ums Leben. Am 8. Jänner l. I. segelte der einer Mel-bourner Firma gehörende Schooner „Douglas" vou Cairns nach der etwa 200 Seemeilen ostwärts belegenen Ehilcotinsel ab, nm Guano einzunehmen. Um einen günstigen Wind zu erhalten, stand das Schiff anfänglich südwärts bis nach der Flinders Durchfahrt. Unterwegs kam bei Drink Island in der Nähe von Cardwell ein Canoe an Bord, dessen drei Insassen sich bereit erklärten, die Reise mitzumacheu. Bei Ankunft in Chilcot, einer kleinen, alleinliegenden Insel, traf der „Douglas" die derselben Firma gehörende Brigg „Alexandra", die indessen am Morgen des 15. Jänner absegelte, um bei einer anderen Insel die Ladung zu komplettieren, und zwar wurden derselben, weil die Insel Daintree, der Bestimmungsort der Brigg, von Eingebornen schwärmt, fast sämmtliche Waffen des „Douglas" übergeben, wobei die drei Schwarzen anwesend waren. Niemand dachte an eine Gefahr, da Chilcot unbewohnt ist und die drei Eingebornen kaum einen Angriff auf die zehn Mann starke Besatzung wagen würden. Am selben Abend wurden zwei Matrosen und zwei Schwarze Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Nr. 229 vom 5. Oktober 1878. 6.) daß eine Nationalmiliz von 200 Bataillonen gebildet werde, in welche alle Waffenfähigen ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses einzureihen wären. Tagesneuigkeiten. — Das österreichische Ministerium, welches bekanntlich am 3. Juli d, I. seine Demission eingereicht hat, hat vorgestern die kaiserliche Entscheidung über dieses Demissionsgesuch mit der Motivierung erbeten, daß das Kabinett das Budget für den Neichsrath vorzubereiten hätte, jedoch den Standpunkt, welcher bezüglich der Bedeckung der für die Oecnpation erforderlichen Kredite vom Grafen Audrassy eingenommen wird, nicht theilen könne. In unterrichteten Kreisen ist man der Ansicht, daß die Entlassung des Kabinetts jetzt erfolgen werde. — Ans der mährischen Landtags st ube. Die Adresse der Slaven in Mähren erhebt gegen die Regierung die Klage, daß sie bei den Landtagswahlen gegenüber der Beamtenschaft Hochdruck in Anwendung brachte. Der Statthalter Freiherr von Possinger weiset diesen Borwnrs mit folgender Erwiderung zurück: „Wer die Haltung der Beamten in Wahlangelegenheiten gerecht beurtheilen will, der darf nicht übersehen, daß jeder Staatsangestellte sein politisches Glaubensbekenntnis in dem Diensteide abgelegt hat, in welchem er feierlich vor Gott dem Allmächtigen geschworen hat, die Staatsgrundgesetze unverbrüchlich zu beobachten. Ein Beamter, welcher seine Ueberzeugung mit der durch seinen Diensteid übernommenen Verpflichtung nicht mehr in Einklang zu bringen vermag, wird, wenn er ein ehrenhafter Mann ist, dem Dienste entsagen und damit den geleisteten Schwur lösen. Es liegt darin durchaus keine Beschränkung der gesetzlichen Freiheit, denn znm Staatsdienste wird ja niemand gezwungen. Jn-solange aber ein Beamter im Staatsdienste verbleibt, muß, da an seiner Ehrenhaftigkeit zu zweifeln kein Grund vorliegt, angenommen werden, daß er die durch den Diensteid bekräftigte Ueberzeugung nicht gewechselt hat. Jeder Beamte handelt daher nur überzeugungsgemäß und zugleich im Sinne seines Diensteides, wenn er bei der Wahl seine Stimme nicht einem Gegner der Staatsgrundgesetze gibt, deren unverbrüchliche Beobachtung er beschworen hat, und ich sehe mich genöthigt, im Namen des gefamm-ten ehrenhaften und achtbaren Beamtenstandes von Mähren eine entschiedene Verwahrung gegen die Znmnthnng eiuzulegeu, als ob es bei diesen Beamten eines Zwanges bedürfen würde, damit sie dasjenige thnn, was schon der gesunde und unverdorbene Rechtssinn fordert, und was dabei zugleich im Einklänge mit der Pflicht steht. Wenn nun die mährischen Beamten, wie bei sonstigen Anlässen, auch bei den Wahlen sich den Diensteid vor Augen gehalten haben, so haben sie hiesür meiner Ansicht nach Lob verdient, und ich erlaube mir, den mährischen Beamten dieses Lob hier öffentlich vor dem hohen Hause mit wahrhafter Freude auszusprechen." — Zur Organisierung Bosniens. Aus Serajewo wird berichtet, daß fast alle otto-manischen Beamten und sonstigen Fnnctionärc Bosnien für immer verlassen, da sie sich als gänzlich unbrauchbar erwiesen haben. In dringenden Fällen gibt ihnen das Armeekommando eine Reise-Unterstützung. Es wird auch ein berittenes Landes-Seressanercorps errichtet, und sollen demselben die brauchbaren berittenen Zaptiehs einverleibt werden. Das gesammte Seressanercorps wird mit lkschüssigen Winchester-Repetiergewehren, von welchen Tausende erobert wurden, bewaffnet und mit den bosnischen Zaptieh-Reitpserden beritten gemacht. — Aus der Bühnenwelt. Das neue Stadttheater zu Essen wurde am 25. v. M. mit der komischen Oper „Fatinitza" eröffnet. Statt des sonst üblichen Prologes in gebundener Rede hielt der Direktor, Herr Dessau, einen kleinen Vortrag, in welchem er seine guten Absichten in Sachen der Kunst explieierte. Von seiner schauspielerischen Gewandtheit lieferte darauf Herr Dessau einen schlagenden Beweis, indem er in der bekannten Operette neben der Rolle des Kantschnkoff auch die des „Jzzet Pascha" execntierte. Wie es dieser Kantschukosf nachher angefangen, in russischer Uniform und den Säbel in der Faust den Pascha inmitten seines Harems gefangen zu nehmen, wird uns leider nicht mit-getheilt. Sich selbst gefangen zu nehmen — welch' ein Bravourstück! Lokal- und ProvinM-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Idria, 3. Oktober. Sonntag den 29. September wnrde auf der „Zemlja", dem bekannten Sommerbelustigungsorte der Jdrianer Casinogesellschaft, ein von einer Production der Bergkapelle begleiteter Glückshafen zum Besten der im gegenwärtigen Kriege verwundeten krainischen Militäristen veranstaltet, an welchem sich die hiesige Bevölkeruug lebhaft betheiligte und welcher ein Erträgnis von 148 fl. geliefert hat. — Seit einigen Wochen ist hier eine von Gottschee angekommene Theatergesellschaft, bestehend aus sieben Personen, stationiert, welche unter der Direetion des Herrn Jeschek im Werkstheater Vorstellungen gibt. — Am 28. und 29. v. Mts. wurde von dem hierortigen ärarischen Forstpersonale das jährliche Eustachiusfest mit folgendem Programm abgehalten: Am 28. um halb 9 Uhr morgens Festzug mit der Forstfahne unter Begleitung der Bergmusik zur Autonikirche, wo der Festgottes- dienst abgehalten wurde; nachmittags Bestscheibenschießen auf der „Zemlja" - Schießstätte; abends Tanzkränzchen in den Gasthauslokalitäten des Herrn Dieditfch. Am 29. abends Aufführung des Stückes „Lumpaci-Vagabundns" im Werkstheater von den fremden Schauspielern unter Mitwirkung hiesiger Dilettanten. — (Ordensverleihung.) Se. Majestät der Kaiser hat dem Vorstande des Rechnungsdepartements bei der k. k. Landesregierung in Kram, Statthaltereirathe Franz Pall er, anS Anlaß der von ihm erbetenen Versetzung in den bleibenden Ruhestand, in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und vorzüglichen Dienstleistung den Orden der eisernen Krone dritter Klasse taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. — (Personalnachrichten.) Se. Maj. der Kaiser hat die Versetzung des FML. Herrn Franz Ritter v. Littrow, Kommandanten der 28. Infanterie-Truppendivision, auf sein Ansuchen gegen nachträgliche Superarbitrierung auf die Dauer von sechs Monaten in das Verhältnis der überzählig mit Wartegebür Beurlaubten angeordnet, nnd an dessen Stelle deu von seiner Verwundung wieder hergestellten FML. Julius Ritter v. Schmigoz zum Kommandanten der 28. Jnsanterie-Trnppendivision ernannt. — (Patriotische Spenden.) Das Personale der Südbahnstation in Laibach hat dem Landespräsidium deu Betrag von 80 fl. als Ergebnis einer Sammlung mit der Widmung zukommen lassen, deuselbeu zu gleichen Theilen zugunsten der Verwundeten und ver Familien der Reservisten zu verwenden. — Herr Philipp Stern, Fabriksdirektor in Osterberg nächst Laibach, hat dem Landespräsidium den Betrag von 10 fl. mit der Widmung für unbemittelte Familien von anläßlich der Mobilisierung einberuseueu Soldaten aus Krain übergeben. — (Tombola.) Die Bestimmungen für die Auszahlung der Gewinste aus der Tombola am 6. Oktober 1878 lauten wie folgt: „1.) Die Terni, Qnaterni und Quinterni werden in der Reihenfolge ihrer Anmeldung und nach geschehener Feststellung ihrer Richtigkeit rasch ausbezahlt. 2.) Werden mehr Terni, Quaterni oder Quinterni angemeldet, als für dieselben Gewinste ausgesetzt sind, so müssen die Anmelder durch Sonderziehung um die noch vorhandenen Gewinste der betreffenden Abtheilung losen, welche ihnen sodann nach der Reihenfolge der gezogenen höchsten Nummern ausgefolgt werden. 3.) Die gleichen Bestimmungen gelten auch für die Tombola, jedoch mit dem Unterschiede, daß nach Anmeldung der ersten Tombola 10 Minuten gewartet wird. Erfolgt keine weitere Anmeldung, so an das Land geschickt, wo eine Hütte erbaut und mit Proviant versehen war. Die ersteren beiden scheinen in der Nacht von den Eingebornen meuchlings überfallen und gleichzeitig ermordet zu sein. Mit den Aexten ihrer Opfer bewaffnet, schwammen die Mörder dann zum Schiff, wo die Europäer sämmtlich in tiefem Schlafe lagen, während der dritte Wilde den Aufpasser machte. Leise schlichen die Schwarzen sich auf das Deck, wo zwei der Matrosen schliefen nnd durch Axthiebe betäubt wurden. Einer der letzteren, Shaw, erzählt, er weiß nur, daß er zwei Stunden lang wie im Traum gelegen und sich beim Erwachen über und über zerfleischt uud mit Blut bedeckt gefunden hat. Er verdanke sein Leben nur dem Umstande, daß er sich in einen dicken Mehlsack gehüllt hatte, durch den die Axthiebe nicht tief hindurch gedrungen waren. Als er wieder zum Bewußtsein gekommen, kroch er unter dem Schutze der Dunkelheit in das Volkslogis, das er auch glücklich erreichte, obwol einer der Mörder ihn gewahr wurde und ihm aufs neue einen Hieb zu versetzen suchte. Von dort kroch er durch den Raum nach der Kajüte, während die Wilden, in der Meinung, er sei zum Tode verwundet, sich nicht weiter um ihn bekümmerten. Die Schwarzen hatten mittlerweile einen anderen Matrosen, Pur-cell, der im Raume schlief, überfallen und in fürchterlicher Weise zerhackt, doch gelang es auch ihm, obgleich Kopf, Arm und Nacken zerfleischt und ein Finger abgeschlagen war, in die Kajüte zu gelangen. Unterdessen war der zweite Steuermann, Deasy, erwacht und auf das Verdeck geeilt, wo er alsbald mit den Mördern ins Handgemenge kam, die ihn ebenfalls in gräßlicher Weife verwundeten ; er vermochte sich aber loszureißen und, verfolgt von den Schwarzen, nach dem Logis zu entfliehen. Unterwegs zog er sein Messer, der Stich traf aber den Handgriff der Axt, so daß ihm das Messer verloren ging. Mit einem zur Hand stehenden Schleifstein brachte er aber doch einem seiner Verfolger eine Verletzung bei, so daß er in das Logis springen konnte. Der erste Steuermann und ein Matrose hatten sich nnterdeß in die Fockwanten geflüchtet, wohin auch Deasy, der im Logis keine Waffe gefunden hatte, folgte, allerdings erst, nachdem er einen weiteren Axthieb in den Fuß bekommen hatte. Alle drei saßen nun auf der Fockrah und suchten mit losgeschnittenen Blöcken sich ihrer höllischen Feinde, von denen zwei ebenfalls hinaufgeklettert waren, zu erwehren. Auch der Kapitän war durch den Lärm erwacht, doch wurde ihm, als er die Treppe Hinaufstieg, durch einen Axthieb, der ihn zwang, wieder umzukehren, die Hand abgeschlagen; erst später wurde er von den schwer verwundeten Sham und Purcell aufgefunden. Vergeblich versuchten diese, den einzigen vorhandenen Revolver zu laden, denn das Blut hatte das Zündloch naß gemacht. Der Steward hatte sich in der Cambüse eingeschlossen, drei Mann, darunter der schwer verwundete Untersteuermann, saßen auf der Fockrah, einer lag sterbend an Deck n»d drei schwer verwundet in der Kajüte. Als die Mörder endlich nach ihren Opfern sehen wollten, fanden sie nur einen auf Deck, und als derselbe sich noch rührte, hackten sie ihm ein Bein ab, spalteten ihm den Kopf und zerfleischten ihn vollständig. Endlich begann der Tag zu dämmern, und nun gingen die Wilden aufs neue zum Angriff gegen die Seeleute im Fockmaste vor. Nachdem sie erst versucht hatten, sie mit Steinwürfen zu tödten, stiegen zwei in die wird der Gewinst mit 100 Gulden ausgefolgt. Bei weiterer Anmeldung findet eine Sonderziehung statt, und wird die erste Tombola der höchsten Nummer ausgesolgt; für die zweite Tombola wird jedoch abermals durch Souderziehuug entschieden. Meldet sich jedoch für die erste Tombola nur eiu Gewinner, so wird die Ziehung bis zur Anmeldung der zweiten Tombola fortgesetzt. 4.) Jede Karte, auf welche irgend ein Gewinst fällt nnd ansbezahlt wird, muß abgegeben werden. 5.) Eine nach Auszahlung aller Gewinste der einzelnen Abtheilungen erfolgende nachträgliche Anmeldung wird nicht mehr berücksichtigt. 6.) Neber alle während der Ziehung vor-kommenden Zweifel und Anstände entscheidet das Comite cndgiltig." — (Der Krainer Landtag) hat die Wahl des Abg. Martin Hotschewar als giltig anerkannt und das Gesetz, betreffend die Hereinbringung von Geldforderungen an Gemeinden und Concurrcnzverbände, in zweiter Lesung angenommen. — (Feuer.) Heute in der Früh bald nach 4 Uhr signalisierten zwei Schüsse vom Schloßberge den Ausbruch eines Brandes. Derselbe war in der Seifensiederei von Strzelba am Petersdamme entstaudeu, angeblich durch Schadhaftwerden eines Schmelzkessels, und drohte bei der Beschaffenheit der Baulichkeiten und den dort lagernden vielen brennbaren Materialien sehr gefahrdrohende Ausdehnung anzunehmen. Der Thätigkeit der alsbald herbeigeeilten freiw. Feuerwehr gelang es jedoch bald des Feuers Herr zu werden; nach 6 Uhr war jede Gefahr beseitigt. — (Gesangenen-Transport.) Gestern um 6 Uhr abends langte der mit 450 gefangenen türkischen Truppen besetzte Separatzug in Laibach an. Eine bedeutende Volksmenge, nahezu 8000 Personen an der Zahl, fand sich auf dem Süd-Bahnhofe ein, die Militärwache konnte den Andrang gar nicht abwehren. Die türkische Mannschaft wurde mit Fleisch und Reis abgespeist, jedoch die Offiziere derselben sollen angeblich anstatt mit Speise und Trank mit Roheiten, Rippen- und Kolbenstoßen traktiert worden sein. — (Eine Lehrstelle) ist an der Volksschule in Mautschitsch zu besetzen. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Am 17. v. M. kam in Hermagor FZM. Freiherr von Kuhn mit zwei Offiziere» au. Tagsdarauf fuhren die Herren weiter in das obere Gailthal, um einzelne Grenzübergänge in Augenschein zu nehmen. Wie verlautet, wird dahin Militär in Garnison gelegt werden Wanten, um die Europäer mit den Aexten anzugreifen, doch wurden die Schwarzen glücklicherweise mittelst der Blöcke in Schach gehalten. Ans einmal wurde der Steward in der Eambüse entdeckt und sofort die Thür erbrochen, doch gelang es demselben, trotz der nach ihm gezielten Axthiebe die Ka;üte zu erreichen. Fast eine Stunde lang dauerte dann noch der erneuerte Kampf bei der Fockrah, während der dritte Schwarze Wache an der Kajütentreppe hielt; endlich zeigte letzterer unvorsichtigerweise seinen Kopf vor der Treppe, und in demselben Augenblicke hatte der Steward ihm eine Kugel durch das Gehirn gejagt. Damit war der Kampf entschieden. Die beiden Schwarzen stiegen aus das Deck herab, wo einer sofort von den noch kampffähigen Weißen umringt und mit Handspeichen niedergemacht wurde. Der andere sprang über Bord und entkam, da die ihm nachgesandten Kugeln ihr Ziel verfehlten. Nachdem die Mannschaft dann noch die beiden Leichen von der Insel geholt, setzten fie Segel, um nach Cairns zurückzukehren, wo die Verwundeten dem Hospital übergeben wurden. Der Stamm, zu dem die Wilden gehörten, ist wegen seiner Wildheit bekannt, allein es ist in der Geschichte Australiens noch nie passiert, daß drei Eingeborne, Hunderte von Meilen von ihrem Lande entfernt, einen Angriff auf zehn Europäer unternommen hätten. — (Aus der Gaunerchronik.) Nach Bericht der „Südd. Post" bemerkte Freitag nach Mitternacht ein städtischer Wachmann in der Klagenfurter Vorstadt in Villach ein Individuum heruiu-stehen, das sehr verdächtige Absichten zu haben schien. Gleich nachdem der Wachmann sich in die Stadt begab, sahen zwei, einem Greißlergewölbe gegenüber wohnende Condnetenre einen Mann das Gewölbefenster erbrechen und mehrere Gegenstände schnell davontragen. Als der Mann wieder zurückkam und durch das Fenster in das Gewölbe zu steigen Miene machte, wurde er von den herbeigeeilten beiden Condneteuren, dem zurückgekehrten Polizeiorgane und einem Postbediensteten im Tomzgäßchen ergriffen und festgenommen. Die in einem Verstecke Vorgefundenen Victualien bestanden in 15 Kilo Fett, 15 Paar Würsten und 2*/z Kilo Fleisch. Der Gauner, Namens Kaspar Hrocha, war paßlos, ist aus Lesnic, Bezirk Radmannsdorf, gebürtig, und war im Besitze von drei Hauptschlüsseln und einem Einbrechwerkzeuge. — (Landschaftliches Theater.) Unsere Bühne feierte gestern bei Beleuchtung des äußern Schauplatzes das Namensfest des Kaisers Franz Josef I. durch Aufführung eines dramatischen Gedichtes, betitelt: „Vor Serajewo", von Joses Erler. Die Szene stellt einen waldigen Lagerplatz österreichischer Truppen in Bosnien vor, die Truppen trinken auf das Wohl ihres Kaisers und Kriegsherrn. Ein aus Oesterreich zugereister Vater betrauert den Tod seines in der Schlacht gefallenen Sohnes; ein alter bosnischer Türke erscheint im Lager der österreichischen Truppen, bittet um Pardon, und unterwirft sich dem Hause Habsburg-^Lothringen. In diesem Momente geht die Walddecoration in die Höhe, sämmtliche Mitglieder der Bühne bilden um die Büste des Kaisers Franz Joses I. ein Tableau, die „Austria" krönt das Haupt des Kaisers mit einem Lorbeerkranze und die Bühnenmitglieder singen unter Begleitung des Orchesters die Volkshymne. Das im Festkleide prangende Haus begrüßte die patriotische Szeue mit dreimaligem stürmischen Applaus. — Dieser Szene folgte das zweiactige Lustspiel „Nur Mutter" von A. Bergen. Im zweiten Acte verläuft die Handlung im gehemmten Schritte, cs gab sich gegen Schluß desselben bereits Unruhe kund. Frl. Wilhelmi (Volsy) spielte vorzüglich, mit Geist und Gefühl, Frau Langhof (Fran von Bernac) und Herr Ehrlich (Herr von Bernae) traten harmonierend ein, nur Herr Direktor Ludwig (Georg v. Revel) war nicht disponiert, ein guter Theil seiner Reden blieb unverständlich. Anlaß zur Mißstimmung mag das schwach besuchte Haus gegeben haben. Die hier verhaßten Türken haben, wie die Chronik erzählt, bereits vor Jahrhunderten dem Lande Krain großen Schaden zugefügt. Gestern haben die um 6 Uhr abends in der Süvbahnstation Laibach eingetroffenen gefangenen Türken die Theaterkasse schwer geschädigt, ein großer Theil der Be-völkernng Laibachs, vielleicht 8000 an der Zahl, fand sich in der gewöhnlichen Theaterstunde im Südbahnhofe ein; sie hatten „noch keinen Türken gesehen" und wollten sich dieses seltene Schauspiel nicht entgehen lassen. Todten-Beschreib- und Beschautaxe in Laibach. Der Gemeinderath der Stadt Laibach hat in einer seiner letzten Sitzungen eine Aenderuug der Todtenbeschantaxe beschlossen- Der hiesige Biagistrat wnrde beauftragt, behufs Durchführung dieses Gemeindebeschlnsses im Wege des krainischen Landesansschnsses ein Landes-gesetz zn erwirken. Der diessällige Bericht des Landesausschusses lautet vollinhaltlich: Hoher Landtag! Nach der Todtenbeschan - Ordnung für Krain vom 25. August 1860, Z. 11764, beträgt die Gebür für den Todtenbeschauer in Laibach und in anderen Städten und Märkten sowie am flachen Lande ini Wohnorte des Todtenbeschauers 30 kr. ö. W., außerdem Domieile des Todtenbeschauers aber 50 kr. ö. W. Mit dem Schreiben vom 13. September 1878, Z. 13821, hat der Stadtmagistrat Laibach dem Landesausschusse die Mittheilnng gemacht, daß der Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach eine Aenderung dieser Taxe im Wege der Landesgesetz-gebnng zu erwirken beschlossen habe, und hat sich hiezu die Mitwirkung des Landesausschusses erbeten. Wie der Stadtmagistrat ausführt, hat das Gesetz vom 30. April (Nr. 68 R. G. Bl.) die Stadtgemeinde Laibach in die Nothwendigkeit versetzt, den öffentlichen Sanitätsdienst der Commune einer Reorganisation zu unterziehen. In Ausführung dieses Gesetzes hat der Gemeinderath zunächst die Stelle eiues Stadtphysikers mit dem Jahresgehalte von 1200 fl. und jene eines Stadtarmenarztes mit einem Jahresgehatte von 600 fl. creiert und besetzt. Nachdem mittlerweile auch die Stellen der beiden Stadtwundärzte, von welchen der polizeiliche Sanitätsdienst versehen wurde, sowie jene des städtischen Todtenbeschauers, welcher ebenfalls ein Wundarzt war, vacaut geworden sind, mußte auch die Todtenbeschan einer Reform im Geiste des wissenschaftlichen und kulturelleu Fortschrittes unterzogen und zu diesem Behuse die Stelle eines Todteu-beschauers, zugleich Polizeiarztes, mit einem Jahresgehalte von 800 fl. besetzt und außerdem beim Magistrate eiu Todteubeschreibamt eingerichtet werden. Ueberdies wird in nächster Zeit, weil Ein Stadtarmenarzt nicht im stande ist, allen Anforderungen zn entsprechen, noch die Stelle eines zweiten Armenarztes mit einer Jahresremnneration von 400 fl. zur Besetzung gelangen. Mit diesen Reformen des städtischen Sanitäts-Wesens ist eine Mehrbelastung der Stadtkasse unvermeidlich verbunden; denn während früher sämint-liche Gehalte der Stadt- und Wnndärzte nur einen Aufwand von 1197 fl. erforderten und der Todten-befchauer gar keinen Gehalt bezog, sondern nur auf die bestehenden Todtenbeschantaxen angewiesen war, betragen gegenwärtig die Bezüge des städtischen Sanitätspersonales 3000 fl. mit einem Mehraufwand« von 1803 fl. Um diese Mehrauslageu einigermaßen zu decken, hat der Gemeinderath in der Sitzung vom 10. September 1878, in welcher zwei Drittheile der Mitglieder desselben anwesend waren, mit der erforderlichen absoluten Mehrheit sämmtlicher Mitglieder laut Sitzungsprotokolles beschlossen, an Stelle der bisher bestehenden Todtenbeschaugebür per 30 kr. eine Todtenbeschreibtaxe per 50 kr. und eine Todten-beschautaxe per 50 kr., zusammen 1 fl für jeden Todfall, mit Ausnahme der Armen, zugunsten der Stadtkasse einzuführen. Schon bei der eingangs erwähnten Taxbestim-mung war die ursprüngliche, mit Guberuialverord-nnng vom I I. April 1823, Z. 4482, mit 15 kr. C-M, d. i. 26^ kr. ö. W., bemessen gewesene Todten-beschautaxe um circa 4 kr. ö. W. erhöht worden; die jetzige, nach einem Verlaufe von 18 Jahren beabsichtigte Erhöhung nach dem Antrage der Stadtgemeinde betrüge 70 kr.; sie wird eine 133perzent. Erhöhung der bisherigen Gebür zur Folge haben; eine Belastung der Verlassenschasten, welche sehr bedrückend erscheinen könnte, wüßte man nicht, daß der kürzlich verstorbene, weit über ein Menschenalter thätig gewesene Todtenbeschauer, welchem der unmittelbare Bezug der Todtenbeschaugebüreu als Entlohnung überlassen war, sich hiebei mit der gesetzlichen Taxe nicht zufrieden stellte, sondern tatsächlich dieselbe in den meisten Fällen viel hoher, mit 1 fl, ja auch noch mit weit mehr berechnete. Die Einhebung dieser Taxe für die städtische Kasse im gesetzlichen Betrage regelt nun diese Angelegenheit in einer Weise, welche eben den Betrag von l fl. um so erträglicher machen wird, als die Armentodesfälle laut des Gemeiuderathsbeschlusses von der Taxentrichtuug ausdrücklich ausgenommen sind. Der Landesausschuß constatiert, daß der bezügliche Gemeinverathsbeschluß in Anwesenheit von zwei Drittheilen der Mitglieder des Gemeinderathes und mit Zustimmung der absoluten Mehrheit sämmt licher Mitglieder desselben gefaßt wurde, wie es das Landesgesetz vom 31. Mai 1876 (L. G. Bl.) Nr. 10 vorschreibt, und wörtlich lautet, wie folgt : a) An Stelle der bisher bestehenden Todten-beschangebür von 30 kr. wird eine spätestens mit 1. Jänner 1879, womöglich aber noch mit einem früheren Termine beginnende Todtenbeschreibtaxe von 50 kr. und Todtenbeschautaxe pr. 50 kr., zusammen pr. 1 fl. für alle — mit Ausnahme der Armentodfälle in Laibach zugunsten der Stadtkasse eingeführt. d) Das hiezu erforderliche Landesgesetz zu erwirken. wird dem Stadtmagistrate aufgetragen. Der Landesausschuß erwähnt noch, daß zwei bezügliche andere, bei der Berathung des Gegenstandes im Gcmeinderathe gestellte Anträge, nämlich einerseits eine nach Condnctsklassen abgestnste Todten-beschangebür festzustellen, andererseits die Todten-beschreib- und Todtenbefchantaxen für Mitglieder der Bruderschaften so wie bis nun im Betrage von 30 kr. einzuhebeu, in der Minorität geblieben waren. Was den Zeitpunkt für die Wirksamkeit obiger Taxerhöhnng betrifft, dürfte derselbe in Rücksicht auf den Umstand, daß für dieselbe die allerhöchste Sanetion zu erwirken ist, mit 1. Jänner 1879 zu bestimmen sein. Demgemäß stellt der Landesausschuß den Antrag, der hohe Landtag wolle beschließen: „1.) An Stelle der bisher bestehenden Todten-beschangebür per 30 kr. wird eine mit I. Jänner 1879 beginnende Todtenbeschreibtaxe per 50 kr. und Todtenbeschautaxe per 50 kr., zusammen per 1 fl. für alle, — mit Ausnahme der Armen-Tohsälle in Laibach zugunsten der Stadtkasse eingefnhrt. 2.) „Der Landesausschuß wird beauftragt, die hiezu erforderliche allerhöchste Sanction zu erwirken." Aus dem offiziellen Saatcnstandsberichte vom 15. v. M.: In den höheren Gebirgsgegenden der nördlichen und mittleren Zone wurde die Getreideernte glücklich eingeheimst und befriedigte größtenteils. Doch war manches Getreide, welches zu Anfang des Monates eingeführt wurde, schon ausgewachsen. Der Anbau der Winterfrucht ging bei günstiger Witterung von statten. Die Maisernte hat im Küstenlande, in Kroazien, im südlichen Ungarn schon allgemein, in Niederösterreich, Steiermark, Südtirol und in der Bukowina hie und da angefangen; in Vorarlberg, Nordtirol und Kärnten, in Siebenbürgen und in den Karpathengegenden im Nordosten Ungarns sind die Körner noch sehr weich, und werde» in diesen Ländern und Ländertheilen, mit Ausnahme Kärntens, bezüglich des Ausreisens Besorgnisse gehegt, jedenfalls aber wird auf keine gute Qualität derselben mehr gerechnet. Klagen über Mangel an Qualität liegen auch aus Steiermark vor. Vou den erstgenannten Ländern, in welchen die Ernte bereits in Angriff genommen ist, haben nach den bisherigen Nachrichten Görz und Kroazien sehr gute, die Bukowina gut mittlere, Südtirol schwach mittlere, die übrigen Länder gute Ernten zu erwarten. Hirse und Faseolen wnrden in dieser Periode noch an vielen Orten geerntet und haben nach den vorliegenden Nachrichten durchaus gute Ergebnisse geliefert. Auch die Stoppelhirse in Dalmazien steht gut. Der als zweite Frucht gebaute Buchweizen ist in Nordtirol erst jetzt in Blüte getreten, in den übrigen Gegenden der mittleren nnd südlichen Zone hat er größtentheils verblüht, und zwar in Steiermark, Görz und Kroazieu recht gut, in Kärnten, Krain und Südtirol hingegen nicht gut. Ju ersteren Ländern läßt derselbe demnach bisher eine gute Ernte erwarten, in letzteren nicht mehr. In vielen Gegenden, nicht nur der südlichen Zone, sondern auch der Bukowina, Niederösterreichs, der Steiermark und Krains ist die Kartoffelernte bereits beendet. Die Kartoffelfäule hat sehr weit um sich gegriffen, und liegen zahlreiche Klagen aus allen Theilen beider Reichshälften über einen entweder ungewöhnlich großen oder doch namhaften Antheil kranker und krankheitsverdächtiger Knollen vor. Die diesbezüglichen Klagen bilden die Regel, dagegen die Nachrichten über durchaus gesunde Kartoffeln die Ausnahme. Dieser Umstand drückt die bisher bestandenen guten Erntehoffnungen bezüglich dieser Frucht sehr weit herab. Die Grummeternte (von zweiter uud dritter Mahd) wurde fortgesetzt und lieferte in dieser Periode in Beziehung auf Quantität und Qualität befriedigende Ergebnisse. Die Qbsternte bestätigt bezüglich der Quantität die bisherigen Schätzungen, bezüglich der Qualität wird von vielen Seiten über den geringen Zucker- und den großen Wassergehalt desselben geklagt. Die Aussichten bezüglich der Weinernte haben sich unter dem Einflüsse der günstigen Witterung wesentlich gebessert, indem der Zuckergehalt der Trauben bedeutend zugenommen, der Säure gehalt bedeutend abgenommen und die Grünfäule theils nachgelassen, theils anfgehört hat. In den eigentlichen Weinländern kann die Gefahr bezüglich sehr schlechter Qualität bereits als beseitigt betrachtet werden; in Vorarlberg, sowie in Siebenbürgen aber ist es sogar noch fraglich, ob die Trauben überhaupt ein trinkbares Produkt liefern werden. Jedenfalls kann in diesen Ländern, sowie auch in Mittelsteiermark nur noch ein ziemlich saurer Wein erwartet werden. Die Lese begann in Dalmazien am 9. d., bei Trient in den letzten Tagen dieser Periode, bei Brixen fängt sie eben an. In Südtirol sällt dieselbe entschieden schlecht aus; bezüglich der übrigen Länder können die bisherigen Schätzungen noch immer aufrecht erhalten werden. Witterung. Laibach, 5. Oktober. Morgens stark nässelnder Nebel, dann wolkenloser Himmel, windstill. Wärme: morgens 7 Uhr-l-6 6° nachmittags 2 Uhr 12 8" 6. (1877 14 6°; 1876 20 3° 0 ) Barometer 74460 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -l- 8 2°, um 4 9° unter dem Normale. Angekommene Fremde am 4. Oktober. Hotel Stadt Wien. Brehner, Assecuranz-Gencralinspcktor, Triest. — Brehner, Studierender der Medizin; Hol-zinger, Landcsfchuliiispektor; v. Hennan, Generalmajor und Gemechef beim Generalkommando, und Hannemann, Graz. — Gewitsch, Kaufm., und Wolheim, Ingenieur, Wien. — Gradatti, Privatier, und Ostanelli, Italien. — John, Privatier, Perchtoldsdors. — Brunetta, Udine. Hotel Elefant. Wüchse, Gottsche. — Mandl, Ingenieur, Steyr. — Diehl, Großhändler, und Tschira, Agent, Triest. — Dr. Iller, Bezirksarzt, Windischgräz. — Bachnch, Wien. — Bittner, Kaufm., Berlin. — Schorl, Bezirkssekretär, Radmannsdorf. — Vallon, Lieut., Görz. ^ Konönik, Cooperator, Altenmarkt. Baierifchcr Hof. Funtck, Grundbes., Mannsburg. — K„. cianSi?, Triest. Verstorbene. Den 4. Oktober. Franz Pettan, Hausbesitzer und Gastwirth, 36 I., Schlossergasse Nr. 5, chronische Lungentuberkulose. — Agnes Cirar, Greislerin, 50 I., Vorort Hradeekyvorstadt Nr. 29, Peritonitis. — Maria Erschcn, gewesenen Bereinsdieners Tochter, 4 I. 2 Mon., Elisabelh-Kinderspital, Lungenlähmung.________________________________ Gedenktafel über die am 9. Oktober 1 878 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Cuinik'sche Real., Sapusche, BG. Rudolss-werth. > — 3. Feilb., Hoccvar'fche Real., Prislava, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., Paulin'sche Real., Tschetschen-dorf, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., Pcnza'fchc Real., Tfchermoschniz, BG. Rudolfswerth. 2. Feilb , Jenko'sche Real., Waisach, BG Krainburg. — 2. Feilb., Valjavec'sche Real., Uiiterschischka, BG. Laibach. — 1. Feilb., Ovjac'sche Real., Mosche, BG. Krainburg. — 1. Feilb., Krizman- sche Real., Peee, BG. Laibach. — 1. Feilb., Tanzig'sche Real., Vcrbljene, BB- Laibach. — l. Feilb., Dedek'sche Real., Grdb. Commenda Laibach, BG. Laibach. — 1. Feilb., Smertnik'sche Real., Avica, BG. Laibach. — 1. Feilb., Leninsche Real., Obergolu, BG. Laibach. Verlosungen. (Rudolf-Lose.) Bei der am 1. d. M. vorgenommenen Verlosung der Rudolf-Lose wurden folgende 38 Serien gezogen, und zwar: S. 35 120 137 147 183 289 335 477 515 622 870 909 1049 1435 1495 1496 1647 1786 1874 2328 2336 2588 2734 2792 2915 3071 3182 339? 3604 3605 3627 3709 3771 3777 3845 3853 3872 und S. 3990. Aus diesen Serien wurden die folgenden 50 Gewinn-Nummern mit den nebenbezeichneten Gewinsten gezogen, und zwar fiel der Haupttreffer mit 15,OM fl. auf S. 909 "Nr. 6, der zweite Treffer mit 3000 fl. auf S. 137 Nr. 27 und der dritte Treffer mit 1500 fl. auf S. 3990 Nr. 19; ferner gewannen: je 400 fl. S. 183 Nr. 19 und S. 3397 Nr. 33; je 200 fl. S. 2336 Nr. 13 und S. 3777 Nr. 29 und Nr. 38; je 100 fl. S. 183 Nr. 40, S. 1435 Nr. 44, S. 1495 Nr. 31, S. 1874 Nr. 41, S. 2328 Nr. 4 und S. 3071 Nr. 17; je 50 fl. S. 289 Nr. 1 und Nr. 43, S. 515 Nr. 9, S. 622 Nr. 17, S. 1495 Nr. 21 und Nr. 35, S. 2336 Nr. 31, S. 2734 Nr. 47, S. 3182 Nr. 17 und Nr. 19 und S. 3627 Nr. 37; je 30 fl. S. 120 Nr. 26 und Nr. 48, S. 137 Nr. 25 und Nr. 29, S. 289 Nr. 12 und Nr. 36, S. 477 Nr. 42, S. 622 Nr. 26. S. 870 Nr. 41 und Nr. 43, S. 909 Nr. 39, S. 1435 Nr. 43, S. 1495 Nr. 13, S. 2588 Nr. 48, S. 2734 Nr. 6 und Nr. 40, S. 3071 Nr. 13 und Nr. 44, S. 3709 Nr. 29 und Nr. 35, S. 3845 Nr 7 18 und Nr. 32, S. 3853 Nr. 27 und endlich S. 3872 Nr. 14. Alle übrigen Gewinn-Nummern der verlosten Serien gewinnen je 12 fl. (Wiener Prämienlose.) Bei der am 1. d. M. in Wien vorgenommcnen 18. Verlosung wurden die nachstehenden zwölf Serien gezogen: Serien Nummer 97 468 532 605 798 1267 1332 1699 2360 2579 2694 und 2986. Aus diesen Serien wurden nachstehend 20 Gewinn-Nummern gezogen, und zwar fiel der Haupttreffer mit 200,OM Gulden aus Serie 605 Nr. 48, der zweite Treffer mit 30.000 fl. auf S. 1699 Nr. 12, und der dritte Treffer mit 10.000 fl. aus S. 2694 Nr. 66; je 1000 fl. gewannen: S. 97 Nr. 100, S. 798 Nr. 1, S. 2360 Nr. 9, S. 2694 Nr. 29 und S. 2986 Nr. 78; je 350 fl. gewannen: S. 97 Nr. 39 und Nr. 58, S. 468 Nr. 38. S. 605 Nr. 9 und Nr. 28. S. 1267 Nr. 45, S. 2360 Nr. 35 und Nr. 70, S. 2579 Nr. 40, 69 und Nr. 85, S. 2986 Nr. 12. Alle übrigen hier nicht angeführten 1180 Gewinn-Nummern der verlosten Serien gewinnen je 130 fl. Telegramme. Wie», 4. Oktober. (Offiziell.) FML. Jo-vanovic meldet aus Trebinje: Zur Feier des kaiserlichen Namensfestes wurde im Lager bei Trebinje eine Feldmesse gelesen, wobei der Kai-makam und Notable der muhamedanischen, griechischen und katholischen Bevölkerung anwesend waren. Eine ähnliche Feier fand in Mostar und Stolac statt, letzterer Ort war illuminiert. Deputationen sämmtlicher Consessionen bringen Glückwünsche für das Wohl des Kaisers dar. — Der Wojwode Vnkotiö ist wegen Repatriierung der herzegowinischeu Bataillone aus Antivari hier ein-getrossen. Prinz von Württemberg meldet auS Livno: Nach solennem Hochamt jerschien eine Deputation der Bevölkerung aller Consessionen unter Anführung des Mutessariss uud drückte ihre Glückwünsche für den Kaiser und ihre loyalen Gefühle aus. Bienerth meldet aus Tuzla, daß feierlicher Gottesdienst in der katholischen und in der griechischen Kirche stattfand, woran die christliche Bevölkerung theilnahm. Bei deni katholischen Gottesdienste waren auch der Mufti und einige angesehene Muhamedaner außerhalb der Kirche anwesend. Ein großer Theil der Stadt ist festlich beleuchtet. Aus Gratanica wird gemeldet: Vorstände der serbischen Gemeinde erschienen bei dem Etappenkommandanten mit Glückwünschen für den Kaiser und sprachen ihren Dank aus für die Besetzung Bosniens. Serajewo, 4. Oktober. (Offiziell.) Die erste Jnfanteriebrigade zog heute früh kampflos in Visegrad ein. Die Insurgenten verließen zeitlich früh ihr Lager und die Verschanzungen unter Zurücklassung von Kanonen, Zelten und Munition. Gestern rückten unsere Truppen wider-^andslos in Gorazda ein und besetzten heute Eajnica. Die siebente Brigade trifft morgen in Konjica ein. Foca ist frei von Insurgenten. Hie-mit ist der Aufstand in ganz Bosnien niedergeworfen, daS Land in den Händen unserer Truppen. Theater. Heute (gerader Tag): Debüt des Frl. M. Massa vom Landestheater in Graz. Mit gänzlich neuen Dekorationen. Fatinitza. Operette in drei Acteu von Franz v. Suppe. Wiener Börse vom 4. Oktober. Allgemeine 8taatr-siüukä. Geld Ware 60 55 60 60 62-55 62 60 71 40 71 50 btaatölose, 1839. . . 1854. . . „ 1860. . . 1860(5tel) 1864. . . 323'-106 50 111— 120 5V 139 75 325 — 107-11125 121 — 140 25 itrimljevtkastuagr- Obligationen. Galizien Siebenbürgen . . . -Lemeser Banat . . . Ungarn 82 50 72 75 75 — 77— 83— 73 50 75 50 77-50 Anäere össeutkicke Ankeken. Donan-Regul.-Lose . Lug. Prärnienanlehen Diener Anlehen . . . 103 90 77 25 89 25 104-10 77 50 89 50 Aetien v. Aan^en. Kreditanstalt f.H.u.G. EScompte-Ges.,n.ö. . Nationalbank 226 30 78S-— 226 40 789 - jictie» ». Trau,port Hlaterarlim,,»,«». «lsöld-Bahn .... Donau - Dampfschiff Llisabelh-Weftbahn Herdinands-Nordb. Kranz Joseph-Bahn Galiz. Karl-Lndwigb. Lemderg - Czernowitz Llovd^Gesellschaft . 117 469 -160 50 1995 128 50 230 25 126— 554' 117 50 470 — 161 -2000 129 — 230 75 125 50 555 — Nordweftbahn . . . Nudolfs-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............ Ung. Nordostbahn . Psaaäbriese. Bodenkreditanstalt in Gold.......... in öfterr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Priorilütr-Obkig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn Galiz.K-Ludwigb,1.E. Oeft. Nordweft-Babu Siedenbürger Bahn StaatSbahn, 1. Em. Südbahn L 3 Perz. L5 „ . Privatkose. Kreditlose .... NudolsSstiftung. . Devisen. London ............ Aeläsortea. Dukaten............ 20 Francs .... 100 d. Reichsmark Silber............ Geld 111 50 117— 252 — 68 50 11350 108 — 92 60 97 50 92 50 9150 105 — 84-75 10050 8525 65-^5 158 — 112 — 94 — 160 25 14-75 116 6l, Ware 112 — 118 — 252 50 69'— 114 — 108 50 92 90 97 70 93 — 105 50 85-— 101 — 85 50 65 50 l58'50 112 50 94 25 160 50 15 25 11670 555 5-57 932 i933 57-60 57 70 Telegrafischer Kursbericht am 5. Oktober. Papier-Rente 61 05. — Silber-Rente 62 95. — Gold-Nente 71 80. — 1860er Staats-Anlehen 110 50. — BanL-aetien 787. — Kreditactien 228 50. — London 116 80. — Silber 99-90. — 5k. k. Münzdukaten 5 57. — 20-Francs-Stücke 9 34. —100 Reichsmark 57 80. Dritte Aenäung Hür cleil Kerbst unä Winter. Die großartigste Auswahl von Regenmänteln- Paletots-Lacken und Äaquets zu den Preisen ist un- streitig nur bei 7. ?iseksr, (434) 2 Laibach, Preschernplatz. VerLaul vn 8^r«s ^ «n äetLil. Oberkrainer Ziiise vorzüglicher Dualität, wie auch beste In- und Ausländer Käse bei kvlvr I^88lüli. (259) 22 ^ . « ^ ^ ^ -L .0 -8 L Z-L Z 8 r o —- rr » « Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt k. .1. MlllÄNN, Hauptplah Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gesertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (23) 77 Natürliche Uli«!«»» frischer Füllung angelaugt und sind billigst zu haben bei Peter Laßnik. 7 Z Chemisch reine Ehnrpie- Baumwolle. Fa^ri^8-Uiel!erkage bei U. äs Wien, I., Wollzeile 33. kurze /luMl'ksuf! « rs « -2- -« 8 »» o N- >-» N- Auf eigenes Ansuchen des Herrn L. F. I-I^ber 1» Laili-tvli, welcher durch eine Reihe von Jahren das Kommissionslager unserer Fabrikate in Heri-eiinLselle führte, haben wir uns entschlossen, dasselbe auszulöseii, und theilen hiedurch mit, daß wir den Herrn xisoker ermächtigten,' die noch bestehenden Vorräthe nnr kurze Zeit mit 15 Herz. Dreisermäßigung auszuverkausen. Indem wir jedermann auf diese günstige Gelegenheit, sich um geringe Preise in den Besitz von bestpassender, dauerhafter Leibwäsche setzen zu können, aufmerksam machen, danken wir für das uns bisher in so reichem Maße geschenkte Vertrauen und empfehlen uns auch ferner hochachtungsvoll ko8enbaum L ?ei-6li8, k. k. priv. Wäfchewaren-Fabrik in Klattau. Klattau am 25. September 1878. (443) -S -iS «« «-» 3 rs- Vergangen^eii, Gegenwart, Iu^un/i verkündigt jeder Person mittelst Physiognotechnik in stau-nenerregender Art IVlallams lloi-minia ?kilo8 »U8 Lg>ptsn, „Hotel Elefant" Nr. 19, durch einige Tage von 9 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends. (453) ^ und Papierhandlung, Ü» Unter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Requisite», Schreib-, Zeichnen- und Maler-Utensilien, Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papierconfection. (334) 34 Unerläßlich nothwendig für Gemcindcfuuctionäre! "WE Soeben ist ganz neu erschienen und ist zu haben im Selbstverläge bei iOein 8 XlMV ^Eger8 OillUru^erci) Spitalgassr Ur. 5: Leii^llllen für EememäevorMer in ihren Geschäften des selMndigen und übertragenen Wirkungskreises. Von Anteil (Flolioenik, k. k. Bezirkshanptmann, Ritter des Fr.-Jos.-Ord. Preis 80 kr. Diese bei acht Bogen starke Broschüre in deutscher Sprache umfaßt eine vollständige Belehrung für Gemeindefuiictiouäre, wie sie bei ihreu schwierigen Amtshandlungen vorzugehen haben sowol in formellen als auch iu materiellen Angelegenheiten, mit genauer Angabe der Reichs-und Landesgesetze und Verordnungen, sammt einem Anhänge von 47 Formularien uud einem alphabetischen Inhaltsverzeichnisse. /j Trostbringend für alle Kranken ist die Leetüre der zahlreichen in dem Buche: „Dr. Airy's Naturheilmethode" abgedruckteii Berichte über die erfolgte Genesung auch in verzweifelten Fällen. Preis 65 kr. oft. Währ., vorräthig in LIe1nma)°r L Lumderx» Buchhandlung in Laibach, auch gegen Einsendung von 15 Briefmarken L 5 kr. ö. W. franco zu beziehen durch Richters Verlags-Anstalt, Leipzig. Ein „Auszug" steht gratis und sranco zu Diensten. (446) 7—1 Nntrrrichl in der italienischen Sprache nach einer neuen Methode wird ertheilt. — Näheres in F. Müllers Annoncen-Bureau. (439) 3—3 Ein Klavier ist unter billigen Bedingungen zu vermiethen. Näheres in der Expedition dieses Blattes. (442) 3—3 Schnelle und sichere Hilse! Für Ragenkeillemle! Lebensbalsam, das beste und wirksamste Mittel zur Erhaltung der Gesundheit, Reinigung und Reinhaltung der Säfte und des Blutes uud Beförderung einer guten Verdauung. Derselbe ist für alle Verdauungsbeschwerden, namentlich Appetitlosigkeit, sanres Ausstößen, Blähungen, Erbrechen, Magenkrampf, Verschleimung, Hämorrhoiden, Ueberladnng des Magens mit Speisen re., ein sicheres uud bewährtes Hausmittel, welches sich iu kürzester Zeit wegen seiner ausgezeichneten Wirksamkeit eine allgemeine Verbreitung verschafft hat. (148) 24-13 r» ^»O im, t 1 11. stets vorräthig in den Depots: lILidLod: G. Piceoli, Apotheker; I. Svo-boda, Apotheker; Erasmus Birschitz, Apotheker; S.u6olks-^vrtk: Dom. Rizzoli, Apotheker ; Oottsctrov: Andreas Braune. Sämmtliche Apotheken und größeren Material-Handlungen in Oesterreich-Ungarn haben Depots ^^^^^leses^Lcbcnsbalsams^^^^^^^ H s.-u. x>-t: - D s x> O : 8. fi-agnsr, Apotheke „zum schwarzen Adler", Eck der Sporuer-gasse Nr. 205—III. Herrn B. Fragner, Apotheker, Prag! Nachdem ich die mir gesandten 5 Fläschchen Dr. Rosa's Lebcusbalsam, dessen überraschende Wirkung ich nicht genug bewundern kann, bereits eingenommen habe, ersuche ich deshalb, mir wieder sechs Fläschchen mit erster Postsendung gegen Nachnahme zu übersenden. Zeichne mit besonderer Hochachtung Schönbrunn, 2. Febr. 1871. L- k. 8eliud«rt. Druck von Jg. V. Kleinmavr t Frd. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.