-5,. Kamstag den 22. Deeembep 1^32. An die kriechen bei der Gelegenheit der herannahenden Ankunft ihres Königs Otto. «U^st 3'vei Tausend Jahre sind es Seit euch Philopöme;» starb — Der als letzter eurer Helden Hm den Nuhm der Vater warb. Mit ihm sank die alte Größe, Ahnenruhm blieb euch allein. Und der Griechen Sternenhimmel Hüllten düstre Wetter eüi. Auf denn! Hellas alte Völker.' Löst das Vand, das euch beengt. Eurem Lande naht der Netter, Der zum Heil die Pforte sprengt. Eure Ketten find gebrochen, Jauchzt bDpor! ihr seyd „un frei, Griechenland soll neu erstehen. Daß es groß wie einstens sei. kräftig wie das alte Hellas Blüht jetzt hoch das deutsche Land, Und aus Deutschlands Fürstcusöhuen Naht ein Köuig eurem Strand, — Auf den Gräbern eurer Ahnen, Von der Väter Geist umweht, Schwört dem neuen König Treue Daß ihr kraftvoll aufersteht! Laßt des Jubels Lied erklinge» Wo Homeros Harfe klang, Wo Tyrtaos Lieder tönten, D SaPp h 0 sich den Preis errang. Vaut sie auf Thaliens Tempel, Wo mit hoher Sendung Ruf, Sophokles des Lebens Treiben, Uns im Bilde wieder schuf. Vaut sie auf dcr Htiiuste Hallen, Führt den rauhen Fels und Stein, Wie einst Phidias kühner Meisel — In das Reich des Lebens ein. — Zu dem Tempel hoher Wei-Heit Leitet cure Jugend an, Wo schon sieben Sterne leuchte,,. Und ein Plato weis't die Bahn. Nährt zum Vaterland die Liebe, Ob sie l"ut und Vlut begehrt. Seyd der Ahnen werth im Kampfe, Wie 's The r mopylä bewahrt. — Dann Glück zu! ihr Millionen, Hellas steht vom Grabe auf. Alle Wetter werden schwinden» Neu erglühn der Sterne Lauf. Jean Laurent. -----------------^w—---------- Nus vcm Verbuche meiner Reisen. (Mitgetheilt von Di-. <5. A. ll.) Endlich »rar das Ende tls Zuger sees erreicht, an welchem Art liegt. In diesem 5rte Übernamen 2sa alle Reisenden, welche den Nigi besteigen wollen. Als lch das Voot verließ, senkte sich bereits die Sonne «n die Fluthen des Sees, vergoldete scheidend, die mit Schnee und Eis bedeckten Giebel der Hochberge, und ich träumte: sie morgen bei ihrem Aufgange in den Hö^en des Rigi zu begrüßen. Ein Schweizerbauer, ein so genannter Führer odcr Leiter weckte mich aus meinen Gedanken, trug mir seine Dienste an, und überreichte :nlr ein Portefeuille mit Zeugnissen seiner Tauglichkeit, ihm von Personen ausgestellt, die er bereits nach den Alpenhöhen geleitet hatte. — Mit ihm zufrieden, führte er mich ins Gasthaus, das ich von . zahlreichen Fremden belebt fand. — Der Pflicht aller Reisenden in der Schweiz eingedenk, schrieb ich mich in das Fremdenbuch, zugleich die Namen und Bänder der gegenwärtigen Gäste übersehend,- da hieß es bald von London, bald von Philadelphi 5, bald von irgend einer andern Stadt des ContineiUs oder Amerikas. — Im Verlause dcs Abends wurde beschlossen, am nächsten Morgen mit dem frühesten die Bergreise anzutreten. Die Er vartung ließ mir wenig Zeit zur Ruhe, und da des Morgens mein Führer kam, traf er mich bereits reisef.rtig. Es war Zeit zum Aufbru-cke, und die Caravane, die in der That etwas aben-" theuerlich aussah, setzte sich in Bewegung. Den Anfang machte ein Engländer, von höchstens dreißig Jahren, der eben von Fußreisen kein Freund seyn mochte, d« er, so weit es thunlich, auf einem Maulthiere ritt, an de,,cn Kopf, da es noch dunkel war, eine Laterne hing; sodann wurde eine ihm angehörige Lady von zwei starken Bauern getragen, und endlich folgten wir Nebligen in den abentheuerlichsten Reisekleidern, mit Bergstöcken versehen, 205 folgt b?e impossanteKette, aus bcr das Fauldorn, das Schwarzhorn, die I u n a fr a u, der M ö n ch, der Gcindelwaldgletscher, das Wetterhorn, ,Schreckhorn, Fin st erahorn, und endlich lci- Titlis, das Schnee Horn und der Hoch-Glarnis ch emporragen. Ob dem Klönt hale liegt die große und kl'ci-"« M ythe, ob dem Z i« gersee bei Art der N o ß-derg, und im Verfolg der Landschaft verliert sich der A.nblick über den Canton Argau und Luzern bis hin an den S ch w a rzwa l d und die V o g e sc n. Auf dieser Alpenspitze befindet sich ein Gasthaus, das in dcr That, obschon unter kostspieligen Bedingungen, dcm Reisenden alle möglichen Bequemlichkeiten darbietet. Wir trafen zahlreiche Gesellschaft, denn es ist nichts Ungewöhnliches, daß hier bei günstiger Witterung Nei. sende mehrere Tage zubringen. Nie war mir die Allmacht der Mutter Natur sichtbarer als hier. Da schwin'kl jeder Zwang, und alle die Vorurtheile, die Volk vom Volke und Mensch von Menschen trennen und ftrne halten. Europäer und Amerikaner fühlen sich verwandt am gemeinschaftlichen Altare der Natur, umso mehr, wenn man das Glück der gegenseitigen Mittheilung besitzt. Ich brachte eine Nacht hier zu, die wir alle unter den angenehmsten Verhaltnissen durchwachten, genoß am nächsten Morgen daß herrliche Schauspiel des Sonnenaufganges — da — hieß es Abschied nehmen; wehmüthig tönte die Melodie des Kuhreigens aus der Tiefe, ich fühlte den Zustand der Verbannten aus dem Paradiese, und die Harfe des Nemülhes klang:. Herz', wenn deine Flügel sinken, 3st entzwei das gcist'ge Vand, — Eil', wo tausend Mächte winken, Eil' hinan die Fclsenwand, Und so dli hinab wirst schauen In dcr Mensche» regeH Th«n. V),«.' s>ch liil)>» die Berge bquen , Wird dein Inn'rcs üinnncr ruh'n I Und noch ofr drängt 's dich nach Oben, Und dcr Dra^y quillt neu hervor, Denn das, wir den Herren loben, Hob er hoch den Berg «mpor! Die Insel Mtalcheren unv vie Festung Vliessingen. Das Reisetaschenvuch eines teutschen Offiziers lnthä'lt einige interessante Notizen, die während eines Aufenthaltes auf jener Insel, welche in diesem Augen- blick die Aufmerksamkeit Europa's auf sich ^'eht, lm Jahre 1829 niedergeschrieben wurden. Sie ist dcr wesentlichste Punct des Zceländischen Insel - Conflicts , und liegt zwischen den Mündungen der Nester- und Oster-Scheide; auf drei Seiten ist sie von den Flu--then der Nordsee bespühlt, und im Osten wird sie durch das Wasser Slee von der Insel Zuidbeveland getrennt. Der merkwürdigste und reichlichste Punct der Insel ist unstreitig die an der Seeküste und an der Mündung der Westerschelde liegende starke Festung Vliessingcn. Sie ist mil zwei starken Außenseilen versehen, denen INapoleon die Namen zweier seiner bei Aspern und Eßling gefallenen Generale, Monlebello und St. Hilair, beilegte. Diese Forls sind auf der Ostseite durch verschiedene Werke milder großen Schanze Nammekens, die den Hafen von Middelburg vertheidigt, in guter Verbindung; westlich schützen Hie Feuerschlünde zahlreicher Strandbatterien die Küste. In Vliessingen befindet sich eine Admiralität, eine starke Garnison, reiche Magazine für den See- und Fe» stungsdienst, Schiffswerft?, Docken u. s. w., und vortreffliche Anstalten erhöhen den Werth des schönen Hafens, welcher sehr bequem 80 Kriegsschiffe aufnehmen kann. Sehr lobenswert!) sind die zahlreichen Inundations-Schleussen, welche die Festigkeit d?s gro-ßen Waffenplatzes bedeutend vermehren. Von der Zer-störung, welche das Bombardement im Jahre 1809 hier anrichtete, ist längst alle Spur verschwunden, aber bei den Bewohnern steht die harte Behandlung, die sie von Seiten der Engländer erdulden mußten, noch in frischem Anderken. Der brittische Befchlsha: ber, Lord Chatam, hatte sich durch sein Zögern und seine Uncnlschlosscnheit von den Franzosen den Svott< namen Lord^'lUlei^z zugezogen. D:e Stad, mit^ooo Einwohner bietet, außer dem Hafen und den Festungswerken mit den dazu gehörigen Anstalten, wenig dcs Merkwürdigen dar; nur ein unscheinbares Haus gibt ihr einen historischen Werth, es ist das, in welchem einer der berühmtesten Seehclden Hollands, der tapfere Admiral Nupter, geboren wurde (er starb 1676.) Von Vliessingen nach Middelburg führt zwischen B^,umreihen eine gute Landstraße. Diese letztere Stadt ist der Hauptort der Provinz Zeeland; sie liegt ziem. lich im Mitttlplmct dcr Insel und l,at weitläufige, aber lange Zeit hindurch sehr vernachläßigte Festungswerke, deren Gräben brcit und deren Wälle hoch und bepflanzt sind. In der neuesten Zeit sind sie ausgebessert und verstärkt worden. Ihrem Haftn dient das Fort Nammekens als Citadelle. Die Stadt ist von fruchtbaren Weitzenftldern, schönen Gemüse- und Vlu-. mengärten umschlossen. Wie in ganz Holland, licht man die Reinlichkeit hier außerordentlich; sie ist feldL w dcr kleinsten HauswirtlMaft einheimisch. Eine 206 köstliche Aussicht und einen herrlichen Ucbcrblick gewinnt man von dem hoben Thurme dcr neuen Klrche. Mit ihrem Haftn, der ein, Mcilc südöstlicher liegt, und mit dem Wasser Sloe stcht die Stadt durch einen Canal in Verbindung. Der Küstenort Westkapellen ist wegen seines großen, 100 Fuß breiten und 900 Ruthen langen Dammes merkwürdig, der wieder durch zwanzig schöne Pfahldeiche vor dem Andrang der Wellen geschützt wird. Die Bewohner zeigen eine.« Hügel, auf welchem die Säule des Götzen Wodan stand, die im Jahre 60^ der Heidenbote Willebrod zerstörte. Auf der Nordseite >'st die Inscl Walcheren durch das ziemlich starke Fort Haak geschützt,' seine Feuerschlünde bestreichen die Mündung der Oster-. Scheide, die hier das Neer-Gant formirt. Vlicssingen gegenüber, auf der belgischen Insel Kadzand, erblickt man bei dem Städtchen Vreskcns drei ansehnliche Schanzen, welche sonst mit den Werken von Vlicssingen in gleichem Interesse, jetzt aber unter andern Verhältnissen die befahrene Wasserstraße bewachen. In dem Dorfe Vie-tohit, an der Wester-Scheide leben die Nachkommen eines um ganz Holland hochverdienten Mannes. Er war wedcr ein großer Staatsmann, noch ein Feldherr, weder ein Gelehrter, noch ein Künstler, sondern ein schlichter Landmann, und dennoch verhelf cr seinem Vaterlandc zu Millionen — denn er machte es zu> crst mit dem Einsalzen dcr Häringe bekannt. — Wilhelm Beutels war sein Name. Ver scharfblickenve Minve. Dougly, ein blinder Hornist, aus Cor? in Irland , hatte an einem nach ftincr Meinung ganz sichern Orte 100 Guineen versteckt, welche ihm jcdoch bald nachher von dort entwendet wurden. Sein Verdacht siel augenblicklich auf einen jungen Musikus, dcr viel um ihn war und ihn belauscht hüben Mllßte. Da er diesen Verdacht jedoch nicht äußern durfte, noch es seinem Interesse angemessen fand, dem ihni Verdächtigen diesen entfernt merken zu lassen, bediente er sich des Kunstgriffes, gerades Weges den Musikus damit vertraut zu ma.hcn, wie er vor eini-zer Zeit 100 Guineen irgendwo heimlich verborgen, seitdem eine gleiche Summe erspart habe, die er bei den unruhigen Zeiten nicht auf Zinsen geben möchte, und ebenfalls an dem heimlichen Orte einscharren wolle. Recht vertraulich fragte er diesen Collcgen um Rath, wns er beschließen solle. Dieser, wirklich der Dieb der entwendeten 100 Goldstücke, ricth sogleich dazu, die ncucrsparle Summe zu der früherhin eilige-scharrten ohne Bedenken niederzulegen. Noch in derselben Viertelstunde eilte der Dicb nach dem heimlichen Orte, die entwandten 100 Gui-necn wieder hinzulegen, damit sie Dougly nicht vermisse , wenn er mit der zweiten Summe dorthin komme, welche er, dcr Musikus, dann in der nächsten Nacht nebst der schon gekaperten Summe beipacken wollte. Dougly ließ dem jungen Manne volle Zeit, das Gestohlene zurückzubringen, welches er, nach ftincr Berechnung, nur auf diese Wcise wieder erlangen konnte. Spät Abends erst verfügte er sich nach dein heimlichen Orte, ftind richtig dort die ihm entwendeten 1U0 Guineen, welche er, wie begreiflich, statt,zu ver^ doppeln, frohen Muthes einsteckte. So sah dieser blinde Mann weit heller als ftin sehender, betrügerischer Kunstgefährte. M i s c c l l f. Zu London ist gegenwärtig ein großes Diorama-Vild von 1600 Fuß im Quadrat ausgestellt, das Hr. Sebron, ein Schüler Daguerre's, nach einem Bilde d,s Hrn. D. Roberts für Lord Northwick gemalt hat. Es stellt, in Martin's Stiele, den Auszug der Israe-liteu aus Aegyplen dar. Man sieht sie bei Tagesanbruch ausziehen, und die Gipfel dcr Palläste und der Pyramiden werden von der Morgeusonne beleuchtet. In einer großen Straße, welche zu beiden Seiten von kolossalen und prachtvollen Gebäuden begränzt wird, sieht .man die Hebräer mit ihren Kameelen, Hecrdcn, Fahnen u. s. w. sich zum Aufbruche anschicken: zur Linken erblickt man den Pharao mit seinem Hofe, welcher dem Ganzen zusieht, und auf dcr andern Seite Moses und AaroNs welche ihrem Volke Befehle zu ertheilen scheine«. Ihre bewegten Geberden bilden einen schönen Gegensatz gegen die Nuhe einer riesenhaften MemnonS-Statue, in deren Nähe sie stehen. Die Palläste,^ Thürme und Terrassen sind mit zuschauenden Aegpptern dicht besetzt. Die Verthcilung des Lichts soll so meisterhaft behandelt seyn, daß dcr Eindruck eben so großartig, als überraschend ist. .....------ —„ . >......—-——____^mn^7________________>>,'' .^ Auflösung ver Momonyme im illvnschw Watte Kr. 59. ,V « g e ». Nevacteur: Fr. r«v. Weinrich. Verleger: Ignaj Al. Evler v. Uleinmaur.