»«»M U.W^-5 »i»« DIn. K ALI. i!!,.'>LW ' »»«»' Die Neuwahlen in England. vr. rr, Berlin, tt. Ott. Das britische Arbeiterkabinett, das sich ja «ur auf eine verschwindend geringe Minderheit stützte (193), und somit auf die 159 Liberalen angewiesen war, um sich gegen die 258 starken konservativen zu behaupten, hat eigentlich länger gelebt, als die Pessimisten geglaubt hatten, ^nn es hat in den dreiviertel Iahren seines Bestehens nickit an scharfen Reibungen auch mit den Liberalen und mancherlei Schlappen gefehlt. Seit längerer Zeit rechnete man mit dem FaN des Kabinetts; jetzt aber hat Maedonald seinen. Sturz noch beschleunigt, um sich wenn möglich eine gi'in-stigere Wahlparole zu schaffen. Es stand nämlich fest, daß die Arbeiterregierung bei der Debatte über den Handelsvertrag mit Rußland zu Fall kommen würde, da sowohl die Konservativen wie die Liberalen mit dem an Eowjetrußland zu gewährenden Kredit nicht einverstanden waren, wobei die politischen Bedenken über den Patt mit den Bolschewi-sten natürlich mitsprachen. Der Premierminister brachte deshalb die Sache bei dem parlamentarischen Kampf über die Strafverfolgung des kommunistischen Schriftstellers Campbell zum Klappen. Konservative wie Liberale warfen Macdonald einen politischen Eingriff in die Gerichtsbarkeit vor, weil er eine Einwirkung auf den Generalstaatsanwalt zur Einstellung des Verfahrens mit Erfolg versucht hatte. Macdonald stellte die Ka-binettSsrage, die mit seiner Ninderstimmung ausging, wobei es ein Treppenwitz der Weltgeschichte ist, daß er über den Kommunisten Campbell just in dem Augenblick stolperte, wo seine Partei den Trennungsstrich gegenüber dem Kommunismus gezogen hat. Die Neuwahlen werden aller Voraussicht nach Anfang November, wie es heißt, am 8. November, stattfinden. Die Lage hat sich gegenüber den letzten Wahlen wesentlich verändert; denn damals war eine gemeinsame Front von Arbeiterparteilern und Liberalen gegen die Konservativen hergestellt, während Macdonald, wie seine Reden erkennen lassen, diesmal den Kampf in erster Reihe gegen die benachbarten Liberalen fühcen will. Dem großen Kriegsschuldigen Lloyd George und seinem Anhang von Kriegsgewinnlern gelte die Abrechnung, so versichert die sozialistische Presse. Noch nicht zu erkennen ist es, wie sich Liberale und Konservative zu einander stellen werden. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Gruppe um Lloyd George, die schon einmal mit den Konservativen zu einem „Bürgerblock" verbunden wlir, auch jetzt wieder mit der Rechten zusammengehen könnte, während auf der anderen Seite Winston Churchill, der aus denl liberalen Lager ins konservative zurückkehrte, einen antisozialisti-schen Abwehrblock empfiehlt. Spekulation Macdonalds gedt sichtlich dahin, daß die Liberalen durch diese verschiedelien Bestrafungen einem Abbröckelnngs-, b<'zw. einem Zer-splitterungsprozeß anheimfallen werden, wovon nach seiner Meinung die Arbeiterpartei Profitieren würde, wälireud die Konservativen glauben, daß sie diesen etwaigen Gewinn für sich buchen kl^nuten. Ist auch das Ergebnis der Wahltanipfes noch gar nicht zu übersehen, so zeugt eS doch wohl von starken, Optimismus, wenn Mac-i»ona1d darauf rechnet, eine abjolute Mchr- Warlbor. MiNwolb. bei ts Sttober tS24. Rr. 23^ — «4. Jahrg. Sine blutige BauernsAlacht bei Vrogersko. Eln reaelrechtes Gefecht zwischen den Dörfern vttole und Strozgvnjci. Sechs Schwerverletzte und über zwanzig Leichtverwundete. — Alte FeindschaU zw'jchcn den beiden Dürfern. — Der Ueberfu»l vvr dem Gafthause. — Ein zn»eisttindisjes Gefecht. — Sine bedauernswerte Mutter. — Das eigentliche Motiv der Bluttat. — Grof?e ?li s. regung und Erbitterung unter der ung. (Bon unserem Sonderberichterstatter.) kikole bei Pragersko, 14. Oktober. Am aus ihren Häusern, insoferne sie nicht bereits Montag den 13. d. wurde in Maribor und Umgebung das Gerücht verbreitet, in Sikole bei Pragersko habe unter den dortigen Bauernburschen eine regelrechte Schlacht stattgefunden, bei der sogar mit zwei Maschinengewehren geschossen worden wäre. Die Meldung wußte zu besagen, daß anläßlich einer Tanzunterhaltung ein Slreit ausgebrochen sei, der in eine furchtbare Rauferei ausartete. Vier Tote und L6 Verwundete feien auf dem Schlachtfelde geblieben. Um nähere Einzelheiten festzustellen, entsandten wir heute einen Sonderberichterstatter nach ßikole, der uns um 14 Uhr folgendes meldete: Sonntag den 12. d. versammelten sich die Bauernburschen aus Sikole im dortigen Gasthause DraSkoviö, wo sie sich bis gegen 10 Uhr nachts unterhielten. Es wurde gesungen und niemand ahnte, daß dieser Abend noch ein Unglück bringen könnte. Im großen Gastzimmer saszen l^i einem Tische neun heimische Burschen und tranken einige Liter gemeinschaftlich. Alles war in dsr besten Stimmung. Gegen 9 Uhr kamen vor daS Gasthaus meh-rere Burschen aus Strazgojnci. Sie nahmen vor d?m Gasthause bei deu Tischen unter einem Nußbaum Platz und inlterhielten sich ebenfalls ganz ruhig, so daf^ niemand etwas Unangenehmes erwartete, obwohl die Barschen ans Strazgojnci schon längere Zeit nrit jenen aus Kikole in Fei?idschaft leben, die sich aber in der letzten Zeit sichtlich milderte. Wider Erwarten aber entstand ?urz darauf ein Streit. Als nämlich der Bauernsohn Franz Pepelnjak gegen 10 Uhr abends hinausging, wurde er von einem Burschen aus Straßgojnci angegriffen und mißhandelt. Beide versöhnten sich aber gleich darauf und kamen ins Gastzimmer, wo sie noch zusam-nleu ein Glas leerten. Als sich aber gegen N Uhr, als der Gastwirt die Sperrstunde ansagte, die Burschen aus .^ikole aus dem Gast« Hause entfernten und inS Freie traten, wurden sie auf der Straße von den Strazgojncern überfallen. Plötzlich knallte ein Schuß, dem gleich darauf noch mehrere folgten. Es entstand im Nu eine wüste Schlägerei, in der man weder Freund noch Feind unterscheiden konnte. Hilferufe und das Stöhnen der Verwundeten wurden durch heftige Schies'.erei unterbrochen. Das ganze Dorf schien in Auf' rühr geraten zu sein, bald hörte man Schlüge, bald wieder Latten brechen. Niemand wuß te weder ein noch aus. Erst gegen 1 Uhr friib wurde es ruhiger, doch hörte man auch da noch entfernte Schüsse. Erst jetzt getrauten sich die im Schlafe gestörten Dorfbewohner durch die Hilfe su6)enden Verwundeten g weckt und aus dem Bette gejagt wurden. Haarsträubende Gerüchte wurden verbreitet. Niemand wußte recht, was eigentlich geschehen war. Erst nach und nach konnte man sich ein klares Bild schaffen. Als die nichtsahnen-den Zikolaner aus dent Gasthause traten, wurden sie von den Burschen aus Strazgojnci mit Gewehrfen^r empfangen. In der ersten Ueberraschung dachte?: sie gar nicht an Seiten, wobei sie von den Angreifern verfolgt und arg zugerichtet wurden. Sechs Schwerverwundete mußten .Hilfe im Spilal suchen, und zwar wurden ^^nietec Franc, Kmetec Stefan und Slatnik Jakob ins Spital nach Ptuj, Lenart Franz, Pepelnjak T»M0 eine Gegenivehr und flücbteten nich allen und Perschuh Jakob ins Allgenleine Krankenhaus nach Maribor gel»racht. Zwanzig andere trugen mehr oder minder schwere Verletzungen durch Messerstiche und Gewehrschüsse davon. Wie festgestellt wurde, war aus Jagd- uud Militärgewehreu geschossen worden. Am jtanipfplatze wurden noch am nächste?^ TaM mehrere abgeschossene Militär-Patrone;« gesunde?:. 5>egen 3 Uhr srilh er-scliien der Arzt Herr Är. Klasu.: aus Pragersko, der di'n Verwnndeten die erste leistete. Mit ihm kaul anch ein Geistlicher, der den Schwerverwundeten die Tröstungen der Religion erteilte. Das Volk verutteilt auf das schärfste die tollen Burscheustreiche und hat lein Mitleid mit den Verletzten. Doch tragen die Schilld an dem Geschehenen die Burs^-»'' i strazgojnci, die die heimischen Burschen iit>erfielen Als Grund wird eine alte Feindschaft angegeben. Vor zwei Jahren wurde in .^ikola ein geU'ifser (ernov^ek erschlagen. ^^^.>egen dieses Totschlages wurde der ^ikolaner Stefan Kmetec zu vier Jahren Kerkers verurteilt. Im allgemeinen wird nicht Kmetec, sondern ein gewisser Fakin als der Schuldtrn-gende an dem Morde angesehen. Im Znsani-menhange damit wird auch behauptet, das; Fakiu der Rädelsführer bei der jetzigen Rauferei war, uul sich so an seinen Feinden, die ihm den erwähnten Mord in die Schuhe schieben, zu rächen. Am meisten bedauert aber wird die ^Vtsäh-rige Besitzerin Katl)arina Perschuh. Als sie gegen I Uhr früh die Kunde davon erbielr, was im Dorfe vorgefallen war, geriet sie in große Aufregung. Sie wußle, daß auch ilir Sohn im Gasthause uwr, und verunltete nichts Gutes. Auf ihre Frage, was niit ihreni Sohn geschehen sei, hlirte sie die '?li"wol r, das; heit für feine Partei zu erringen. Die Konservativen glauben ihren Sieg voraussagen zu können oder doch wenigstens eine Mehrheit mit .Hilfe des rechten liberalen Flügels zu erlangen, wahreend die Slimnning im liberalen Lager ziemttch gedrückt ist. Was die Stellung Deutschlands zu dieser Frage betrifft, so haben U'ir keine Veranlassnng zu einer besonderen Anteilnahme oder gar Beunruhigung. Denn »velche Partei heute auch im Briteureiche ans Ruder kommt, so wird doch ihre außenpolitische Einstellnng besonders gej^enüber DeutjKlnd und den Rejia- rationsfragen kaun^ nennenswert von den bisherigen Richtlinien ablveichen können, die übrigens recht fchwankend sind. Mehr als Macdonald würde schließlicl) anch ein kon. scrvativer Preniierluillister Frankreich gegen-iilier nicht „unitig znrncknn'ichen" kvnnen. In wirtschastlicher Beziel)ung nuisite freilicli bei einem konservativen Siege int einer verstärkten Schntzzottströmnng gerechnet n'crden, wa.^ die anf einer erhöhten dentjchen Varenans-fuhr wenigstens zn eineni Teil aukget^ante Durchful)rung des '^aioe'^^GntaclUeus niner .Unlständen wejeutli^^ lieeinlrücl^tiaen er schon tot sei. Als sie dies vernahm, fiel sie, vom .<>er,^schlag getroffen, tot zn Boden. (5rst später stellte es sich herans, dajj 'hr Sohn nur nernuindet wnrde und sich erst heute ins .^irnl'k7.?han>.' f-.'gab, nachdem nian s^'ne -glückliche Mutter bereits zu Grabe getragen hat. Tie Gendarnierie ist eifrig benlüht,' die wirklichen Täter auszuforschen. Es wurden bereits mehrere Verhaftungen vorgenommen. Tie Bevölkerung ist sehr aufgebracht und verlansit die strenge Bestrafung der Raufbolde. Tie Gerüchte, daß mit Maschinengewehren geschossen worden sei, sind jevensalls auf die heftige Schießerei mit den Geweh.ien zu-rückzuführeu, die über zwei Stunden gedauert hat. ' Ein bedeutsames Sch»!«lbm VaStt'. ZM. Beograd, 14. Oktober. Wie man er« fäihrt, richtete Pck^ic an Ievanvvio folgendes Schreiben: Wollen Sie Herrn Davi^vi,« mitteilen, ich im Hinblick anf das Vertrauen, das ich iin r<^dilalen Klube genieße, imstinde bin, im Namen der ra^difalen Partei folgende^' zu ertlärvn: Wenn wir Raioi-kale anch ^es^en die Regienings^c^eklaration gestimmt und bei diesen? Anlasse unseren Stan'dvunkt dargclec^t starben, wollen wir einer Lienzentrationsregierung mit Rücksi-s^t auf die sch^vierige Situation, in der sich daS befindet, dennoch.^n^stinmwn aber unter der .H<7ltpt5ediugnn^, daß die Rc>gierung Da-nid-ovi^ deinissil'niert. — Tie Aktion für die Konzentrationsregiernng mit Einschkus^ der Ra't>ifalen wird in poliüschen Kreisen als gc-selxitert betrachtet. Ii^w'anovi^ wird h?nte ?ta5>initt«?g>s voranslsichtlich beim Minister-Präsidf:?-?:: vor'f.r?iön!g in Audienz, .'no er eine Stunde verweilte. Sodann kes?.-te der Mini-stervräsident in sein Arl»eit>rabinett zurück, wo eine '?.^tinisterkonserenz abgehalten wurde, in der, wie verlantet, Tavidoviö erklärt ha^ ben soll: „Diejenigen, die anf meine Demis-sion warten, werden grane Haare bekommen." Tie ?age der ^^iegierung habe »ich nenerdino» gefestigt. Dorftvderlcht Zlirich. U. 0kwb<'r. (Schlus'.kurse). L^riß - Veograd 7.-^5, i?oncvn 2.°^.42, Prag Mailakch 2?.,'^2, Newyork Wien Zagrcv, l t. Oktober. Paris .'^'7.50 biS 'Rurich I.V's» bis London 0^2.50. Wien 0.0VV3 bis 0.1013.,^«» e ZeUung^. Reichsbanners Tchwarz-Rot-Gold im zr^ß» ten Saale Berlins eine Kffcntlichc Bsrse.nm-lttNlg zu veranstalten. J'hre Fühcrer und dw Führer des Rcichsban^.ers würden für scn Abend eine Art Treuga öei (GottcSsric« den) schlichen. Tie Hälfte des Taal-.'s .mirdc' ^^hnen, die andere Hälfte unseren Reich'5-bannerfrennden zugeteilt sein. Ich würde über daz Thema: „T^utschlan^^—'^rankrl;?6)" eine halbe Stu?^de rc^:?n. Ihr .^uptredncr li'.lcki eine halbe stunde, und dsrnn wäre ich l'ereit, aiif alle Fragen, die Tie mir stellm wMen, zu antworten. Wir würden so be« weisen, es selbst den ausgesprochensten (^gnern mogliä) ist, mit Ruhe und Vernunft die heikelsten Fraqen zu erörtern. Ich würde oHne jedes Bedcnien mich in Iihpe Mitie b> sieben, vertrauend, Sie und Ihre Freunde ^ie Vereinbarung nur mit Ver-mmstgründen und nicht mit Stocken und Gnmini'knÄtte'ln einhalten werden. Ihre Antwort erwartend, zeichne ich Professor Tr. Victor Bäsch. t. Fort mit dem Schamgefühl? Uebcr dcn von i!ns berichteten wunderlichen Umzug der Nackt'kulturpwlpaganvi'sten in den Straßen MlZÄaus bringt jetzt ein Prager Blatt einen ausführlichen Bericht, auf Grund dessen d?r ganze Borfall nun lebendiger evsch(?tnt. Es n?ar in der Mjasnickaialstrahe, unweit des HauptpostaMes, wo sich inmitten der Ltrahe jener Zug ^der vier nackten Mndchen und vier nackten Iiiniglinge bewegte. 'Zs waren durchwegs hilbsche, rosige, ein wenig braungebrannte Leute um die zwanzig herum, die auf einer um die Bruist geschlungen.'n Zchärpe die Aufschrift: „Fort mit dem Tc^mgefühl!" trugen und oen anKglichen Bemerkungen der Mchauer eine unerschütterlich heitere Ruhe enitgegensetzten. Unweit des D'logvaiphenamtvs wurde d>a>s Gsdränge der Neugierigen schließlich doch zu arg, und 'oie acht „K'oimsoMolzen" (Mitglieder des Ko-mnnlnlstlschen JugendverbandeS) bestiegen denn eine Tram, die den Weg, aÄf dem sie gekommen waren, zurückfuhr. Im T7a.m-bchnwagen ging es nun freilich noch wilver zu! Es gelang zwar der einen von den jungen Taimen, auf Gritna eines dem Schaffner vorgewiesenen Zettels acht Fahrkarten zu bekommen, allein das Publikum lleß sich nicht so leichten Kaufes berichigen, brachte dm Water d:r öffentlichen Ordnung herbei. Diesem erklärte einer der jungen Männer ganz »ffen, sie wollten einfach Projxiganda für die Notwen-dlg'keit lter Körperkultur machen, und bcgin-auf diese Weise den internationalen Feiertag der Inyend. Da sie aber wüfi't'n, dasz es in Moskau Philister gäbe, hätten sie sich vorher eine schriftliche Erlaubnis vom Msskauei' Soitvjet verschafft. Da das stimmte und sich der vorgezeigte Erlyu!bnissch»'jn auch als echt evwies, ließ sich einstweilen nichts tun, un'v die Tram setzte i'hre Fahrt ruhig fort. Das letzte Wort behie'lt aiber trotzigem die alte Landessitte, denn ein paar Tage später brachte die offizielle Zeitung ein-en ?lr-tikel des Hygienekoffnmissärs Siemaschko, der anshMte, wß derai^tige Exzesie nicht nur widerlich, sondern anch gesundheitsschädlich wären. Damit scheint Schamge^hl selbst in Moskau wieder zu seinem Recht gekommen z-u sein. Nümm?r ?tn fettsamtr Helttger. Eine auszergewöhnliche Laufbahn hat der Negerboxer und Schwergewichts-Weltmeister Jack Johnson eingeschlagen. Er ist unter die Evangelisten gegangen und durchzieht Wanderprediger die Vereinigten Staaten. t. Wieder ein Zug m»n Räubern übersät- le«. Wie das italienische Watz „Messagger-i'^ aus Verona M berichten weiß, haben in der Nacht vom il. auf den 12. Oktober einige bewaffnete Räuber einen nach Verona fahrenden Zug Äbersa-llen. Sie ivarfen ivahlreickie Stölzls- und Msescnbungen aus dem fah?^n?>en Zug hinans und verschwanioen darauf in der Dunkelheit. t. Film und Radio in GrSnland. Die Eskimos behaupten immer, daß der weiße Mann über Zauberkräfte verfügt, aber was die Bewohner von Nord-Grönland und El« lesmere-Land jüngst gesehen haben, hätten sie doch nicht für möglich gehalten. Der arktische Forscher Donald B. Mac Millan, der soeben mit seinem ^chon: r „Bowdoin" von dort zurückgekehrt ist, erzählt nämlich, es sei unmöglich, da^ Staunen zu beschreiben, das die Eskimos zeigten, als die Expedition ihnen Filme aus dem Jahre 1017 vorzeigte. Diese waren, wie die „Frankfurter Zeitung" berichtet, bei einer früheren Fahrt Mae MillanS nach Grönlani> aufgenommen worden, und die Eskimos sahen nun längst verstorbene Freunde und Bekannte in Lebl'n und Bewegung auf die Leinwand hingezaubert. Vor diejer „Magik des weißen Mannes" seien einige (!:skimos tatsächlich ausx^'rissen. Sehr erstaunt waren sie anch über den Nadio-^'ant-sprecher. Ma«' Millan sagt, die Nordpolfahrten seien seit der Erfindung ^"5 bedeutend „gemütlickier", denn man fühle sich doch nicht mehr so von aller Zivilisation abgeschnitten wie früher. Seltsam war eS, daß nur höchst selten die ostlich des Winterquartiers liegenden Stationen vernommen werden konnten, obgleich gelegentlich eine schwache Spur des Radio-Programms in Maryland zu erkennen war. Die westwärts liegenden Stationen aber wurden sehr gut g».hört. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition sollen erheblich sein. «M T Die schiwß» Mmttlkanerln. Miß Evelin Goodwin, frühere Newyorker Kabarettistin, jetzt erste Solotänzerin in den berühniten Ziegfield--Follies, dem ersten Varietee Newyorls, trug bei vielen Schönheitskonkurrenzen den erjti'u Preis davon und wird als die schönste Frau der Bereinigten Staaten bezeichnet. TageschnmS. ^ Verlegung der Arbeiterkammer. Wie aus L-jMsana berichtet wird, wurde die Ar-Keiterkammer für Slosvenien in die neigen Räumlichkeiten in!oer Pvljanfta cesda 12 in LjuVlijana verlogt. t. Festnahme eines Madchenhändlers. In SLoplfe wurde dieser Toge ein gewisser Ke-mal A-bdulovi^ aus Tetovo festgenommen. Der Verhaftete hatte zwei jilnge Mädclicn bei pch, die er über die Grenze verkaufen wvslie. Das eine Mädchen, eine gewisse 2ivfa Ar^ie «us Kroyujev'ac, hatte er in Nis nm 18(X1 Dinar gekauist. Die befreiten Mädchen wurden den Ätern wieder übergeben. t. Der Fall Matteotti. Ein ftt'bren!>eS römisches Mittagiblatt brachte vergangenen Mvntvy die aiFsehenerregende Meldung, das^ Dumini, der Führer der Mnde, die ÄtXitte-otti ent^'hrt unlt» ermordet hat, ein volles Geständnis abgelegt habe. Dumini soll erklärt ha^n, die EntlsÄ'hrung auf eigene Faust vorgenommen zu haben, da e? überzeugt war, ^aß MaMotti um die Ernwrdunig des fran- a e d u e s e zösischen Fasztsten Bonservici gewußt I^aben mu^te, weil er zur Zeit seines Tsdes in Paris war. Dumini wollte Matteotti zwingen, alles auszusagen, was er wisse und habe ihn 'orGalb entführt. Um i>hn am Schreien zu verhindern, wurde an? seinein Rock ein slN"-lbel gemacht, der ihn erstickte, ehe ciie Entführer es nierkten. Von oppcsitioneüvr S?itc wird diesem Geständnis keine grössere Bedeutung beiaemesien, inan anniumtt, '>aß es nur den Zlveck versolge, die fii-^istisch.' Par'ei »«onl Verdachte der Urhebersclialst dieses Morde's rein zn waschen. t. Die jüngste Tochter des Zaren am Leben? Nach einer Meldung der „l^a^^/.etta Ti-einese" soll sich in d^'r Ün^^ebun^ von giano eine ausländische Fa-milie ni^'Nerg'.« lassen ht^lien, die versichert, dcs^ le.ein ker der Familie Ronianow die jimge Tocht^'r des Zaren, Ancist'e.lsia, auf wun^rbare Weise entkommen sei. Anaistasia sei tö'dlich nl^rwun-det rlber ans der HinrichtungGätte vergessc'N wovc^n, während man die anderen ersch-^sje-nen Familienmitglieder in den Schacht elneS nahen BerMerkes brachte und vervrannle. Nach vielen Schicksa^löischlägen geiüang es der jungen Techter des Zaren aller Reußen, nach Amerika zu entkommen, wo sie einen jungen Schweizer k^'nnen lernte, der sie zu seiner Frml machte. Sie gründeten einen lle'nen Haushalt und leiben ganz von der Welt ge-schieioen. t. Die Frage der Trennung von Kirche und Staat in der Tschechoslowakei. Aus Pra-g wird gemeldet: Der kat'holische „6'^li" spricht über die Frage der Trennung von Kirche uud 5taat, die einen michtig^'u Pro-aramnipuntt !oer Negierungckoalit'jon darstelle, nnd prophezeit in der Tschechoslowakei einen Kulturtamps. Man venuutet, duß in^ antillerikalc'n Lager ein .^'^ampf gegen die tschechoslowakische katholische Volkspartei vor bereitet wird. Iin Falle lder Einbringiiug eines dieHl'ezüglicheu Regierui^-gsentuiurfes würden die klerikalen Mgeoveneten qe'>wun-gen sein, nnt einmt „nvn possumus" ihren Pbatz in der Koalition zu räumen. Das Blatt rilft die Gegner zum offenen Kampfe, d.^r besser sei, als der unterirdische geheime Kampf, der schon seit langem gefuhrt wird. t. Eine Aufforderung zum R^dedliell. In Berliner Zeitungen veröffentlicht der l'e-kannte franlzösische Publizist und Pazifiit Professor Victor Bäsch, der sich bekanntlich zurzeit zu Vvrtrag'Wvecken in Dei'tschland aufhält un!d dem von einzelnen nationalistischen Genieindevertretungen das offeniliche Auftreten untersagt wnrde, folgenden liemer-kenÄverten Offenen Brief, der, wcnn er Erfolg hat, ein bedeutsamer Schritt auf dem Wege zur Wieider^iewinnung anständiger Po-litisck)er Formen wäre: An die Vorsitzenden der vaterländischen VeBäude des „Siahl-helnis" und des „Bismarckbundes". Die Zeitungen Ihrer Ausch.iuungen, die über ^.''^.n gestrigeu Potsdamer Ebbend berichten, erklären, dasi die Mei Versammlungen, die d-irt stattfanden, ni5)t wirklich öffentliche waren. Nun mache ich Ihnen folgenden Vorschlag: Da es mir wichtig scheint, ^daß wir unsere gegenseitigen Meinungen kennen lernen, schlage ich Ihnen vor, mit unsereil Freunden des die jetzt schüchtern wie ein junges Mädchen an ihres Mannes Haniv verwirrt um sich blickte. Ihre Augen suchten nur eine: Isa-lx'lla! Und wie angezogen von diesem B?ilk stürzte ihr Isabella plötzlich laut ausweinend um den Hals und schluchzte: „Meine Mutter, meine lieibe, einzige Mntter!" „Verehrte Freunde," wandte sich der Con-de nlit etwas spö-ttis<^n Blick abermals an seine Gäste, „ich bitte mir M verzeih-^n, wenn ich sie ersuche, uuser Fost für heute als beendet zu betracl)ten. Ein anderes Mal, hoffe ich, sehen wir uns hier wieder."' Verstört, erschreckt, flüsternd, heimliche Gedanken tauschend, stoilien die Ge'baidenen aufeinander. Wenige Augeublicke spliter war der große Zaal leer. Auch die Alvrcrons, außer Clemens und Reedern, waren mit d?n anderen still gegangen. Don IosoMe mit den anderen oben-salls den Saal verlassen, a'ber Gisberts eiserne .Hand hielt ihn zurück. Ieanne i'uk' Bruuner hatten ihre Herrin, die mit einer Ohnmacht käinvpfte, in einen Sessel auf der großen Terrasse gebettet, Isaibella kniete schluchzend zu ihren Füssen. Wie einem inne'ren Drange geihorchen'd, waren alle «»us dem Speisesaal hinaus auf die Terrasie getreten, die im hellen Monden-licht flimmerte. Nur Gilbert und Don Ioss stianden noch in der Tür. „Lassen sie den Kerl laufen," lir^ber ^^a« ron." der ^>5'^ endlich nach einer Weile peinlichen Schweigens zu Gisbert daS Wort, „es lo!hnt sich wirklich nicht, s>ür seine ^ktlosigkeiten, die mich fü-r imnner von il^m lösen, noch weiter mit ihm ins Gericht zu gehen." „Ich bedaure se'hr, Eonde, ihren Wünschen nicht nachkommen zu können," entgegnet« Gisbert, „dieser Mann hier ist ein Verbrecher." Wutrasend suchte Don JolsL sich zu befreien. aber mit starker Faust hiell Gisbert ihn fest. „Erlauben mir Hoheit," fragte Gisbert, sich zu Malette wendend, „zu roden?" Malette, die langsam wieder zu sich kam, nickte swnlm. Ihre Augen hingen in leidenschaftlichem Entzücken an Jsabellas tränenfeuchtem Gesicht. Und Gisbert begann, erst stockend und ^»n immer anschaulicher, 'die belauschte Unterre-dullg Dou Ios^s mit Panuo wiederzugeben. Die Zornesadern auf der Stirn des Conde schwollen hoch aus. „Wer n>ar das Kind, das stei^'ben sollte MlÄ nicht starb," donnerte er Don Josö entgez- n. si.,Dein und mein Kind, Miguel," antwortete dann statt seiner Malette oder Marion, „unsere kleine Grazia. A6), ich habe sie sa wiedergefunden. Alllietta, die kleine Allietta. Von Panno, denl Zigeunerhäirptling, habe ich sie getmiift, okjne zu ahnen, wie neche sie meinem Herzen stand." . lZortfetzung lolgt.Z Die rote Burg. w WchMß» »MI «» t» «M». lZchnwZ .7H) (Nachdruck verboten.) Ein Staunen, ein Murmeln ging ^vrch die Menge. Alles drängte wüst 'i^^rzu — dann plötzlich lautloses Schweigen. — Man iühlte, hier wurde wohl sehr gegen den Willen der Veteiligten ein Drama enthüllt, an dem im Verborgenen die Herzen bluteten. Gisbert hatte Don Jose mit eise^iner Hand on der Schulter gepackt: „Schweigen sie!" herrschte er ihn an, „oder Lie sind verloren. Ich kenne die Rolle, die Sie dvi diesen traurigen Ereignissen spielten." Aber Don Ioise lachte hart auf und sa'hr unbekümmert fort, ehe jemand ihn hindern kmnie: „Die Herrin dieses Hauses, die c'siemalige Prinzessin Marion von Verena, ist die Tänzerin mit !oer roten Mvsike, Ma^me Malette de Maravet." Ein unbeschrcüvlicher Tumult entstlmd. Entrüstungsruse wurden laut. Die Bessergesinnten wollten sich auf Dvn Jose stürzen, der in so infamer Weise das Gastrecht verletzte. Andere drängten neugierieg der Frau mit der roten MaÄe entgegen, die, von Je-Annen Mnschlimqen und. von Brunner gestützt, kein ein-ziit^es Wort fand für diesen entsetzlichen, unbegreiflichen Vorgang. Is-ckbella weinte ersclii'ittert in Clemens Arnien. Nur der Eonde bewaihrte eisige Ruhe. „Liebe Freunde," ließ er sich zu seineit Gästen vernehmen, indes seine Augen wie prüfend über Malette schweiften: „Don Ioie y Tamagno hat !oie unbegreifliche Indiskretion lbeganigen, Vorgänge in Tneiner Familie ök-fentlich zur Sprache zu bringen, -»h«? sie spruchreif geworden. Ich bitte für den Mann, der bisher mein Freund war, um Verzeihung und zugleich uni die Erlaubnis, ihnen in ihrer Hoheit, der Prinzessin von Verena, meine Gemahlin vorstell?n zu dürien, nach lan-s^er, durch Mißverständnisse bedingter Ab-;ve'senheit wieder in mein Haus zurückgekeiirt ist." Und.^l Malette tretend und fest ihre Hand umfassend, rauute er ihr zu: „Wie du auch i'lüer mich denken magst, widersprich jetzt nicht. Es gilt das Glück dein 's Kindes. Ich we'rde dich gewiß nicht g.'gen deinen Willen halten." Und ohne ihre Antwort abzuwarten un.d ohne dalß sie ihm Widerstand entg<»genseer K^n. greß stattgefunden haben wi-rd, wird der Ausschuß eine Bersamnrwnig einberufen und der Ä^logierte wirk» über die Tätigkeit dts 5t>lmgresses berichten. Wa^ die Tütigikeit des Vusschusses anbelangt, so ist es gar nicht möglich alle Erfolge oider Mißersolge, all-wö^ntlich etwa, wie sich dies der Schreiber der erwähnten Notiz vorstellt, den Mit>.Nie-dern ocs Vereines bekanntzugeben. Der Aus- m. D«r vtreki ziir UntttstÄtziing dvrsti-»r SchvNInder eriucht höflichst, dkscn M°-«at den Mitglieiderbeitrag die saminler abzugeben. Die in Maschinenschrift gesertig-ten Sammelbogen sind mit der Vereinsstam-Ipiglie versehen. — Anläßlich der hiesigen GeWerbeausstellung bekam der Verein du.'^ch Bertauf von Lesezeichen un«d Bonbons 1324 Dinar, die Gomäl'doausistellunig im Juli widmete 244.50 Din«r unid die Schlichtung Meier Streitfälle beim Be^irfsgerichte IM bezw. M Dinar. Den edlen Wohltätern besten Dank! Nun po-cht -der nahende Winter r^ie-der ste Gabe, ist willkommen sei es in l^el1> oder in Waren ^flir Kleid'lmg und Beschuhung). Der Vereins-ousschuß. m. Holzdiebstahl. Der in der Gospvska ulim wohn^ste Ing. K. brachte zur Anzei!?,', »»aß ihm sl^n längere Zeit Holz gestohlen werde. In der vevganlflmen Nacht nmrde ihm wie« derlnn eine größere Menge entwen->eL. Bon den Tätern fehlt jede Spur. IN. lleberfa«. Der Taschnengehilfe D. I. «nd der Tischlerigehilfe P. S. wurden angezeigt, weil sie gestern abends um zirka SO Ulhr einen ge«visscn L. Mter der Brücke über-kiÄen und ohne jeven Grunb verprügelten. m. Kleine Polizeichronik. Van gestern auf heute wurden beim hiesigen Polizeikotmmissa-«iate insgesamt 12 Anzeigen wogen oorschie» dener Delikte (Diebstahl, Uebechall, Rauferei, Uebertretungen der Poli^ivorschriften usw.) gemacht. Verhaiftung Vuvde keine vorge-iwnnnen. Feuilleton. Anatole France und die Akademie. —t2. Paris, 11. Oktober. Der „gute Meister" hat der Unsterblichen Versammlung manch bösen Streich gespi-.'lt. Wenn er vor vielen Jahren in sie selber eintreten wollte, so geschah dies nur, um ihr desto erfolgreicher zu Let>be rücken zu können. Er wurde gewählt, weil zur selben Zeit die aristokratische Mehrheit einen hochvermögen--den, aber literarisch vollständig ungebilden-ten Herzog in ihrem Schöße haben wollte, und sie sich vor den sarkastischen Angriffen der Linken fürchtete. So kam der Spötter und Radikale France unter die Kuppel, als „Kompensation" sozusagen, und nüt den Stinimen sämtlicher Edelleute. Er ist ihnen dafür nie weiter dankbar gewesen. Einmal zog France gi.'gen die jährlichen Poesiepreise zu Felde. Er b(?schuldigtö die Akademiker vor aller Oeffenrlichkeit, daß sie nie ein Gedicht läsen, für daS sie ihre Stiln-me abgeben. Zum Beweis dafür erz^hlt^ er folgende nette Geschichte: „Eine gewisse Loulse Collet, an einen un-bedeuteten Musiker von der L^)per vccheira-tei, geriet in die Arme deL großen Philoso-Kjj^en Viktor jToujin und spielte als jeine Ge- M. v«chu»auS»ei» Sber »e« Stimd der e«ftecke«de» Arankheite« i» Vwribor. Das söMische Phyfilvat veröffentlicht für dis Znt vom 5. bis Ii. Oktober Ibligmden Ausweis über den Sband de? anfteckeniden Kraltkhei-ten in Maribcn:: Bauchtyphus: verbliebeir 1, neuerkvlmkt 0, gene^sen 1, veMeibt 0; Scharlach: verblieben 2, neuerkranikt 1, l^enesen S, verbleibt 1; Ruhr: verblieben 5, ne^^erkrankt I, genesen ?, verbleiben 6. Heu. und Gtrohmarkt in Maribor. Am Mittwoch, den 8. Oktober war wr^der Heu n-och Stroh am Markte; crnt S0 Verse über die „Unsterblichkeit". Sie ließ die beiden und kehrte zur Gesellschaft zurück. Flaubert und Bouilhet rauchten wie "Türken und tranken wie Anierikaner. Ein Viertel vor zwölf war noch keine Z'.'!^" gefchrie-ben. Da stand Flaubert feierlich uf, griff einen Band Lamartine aus der Bibliothek MW WIM. e. Todesfall. Am Simntag, den I?. d. M. starb Herr Josef Zorko, F^nanMisseher in Celje, im Alter von 04 Jahren. c. Trauertag der ttriegsinvatiden i« Celje. Die Vereinigung der Kriegsinvaliden, Witwen und Waisen, Ortsgruppe Celje, veranstaltet am 19. d. einen Trauertag für die im Weltkriege gefallenen und gestorbenen Soldaten. Um die mißlichen Lebensverhältnisse der durch den Krieg am meisten Geschädigten ct-was zn erleichtern, findet am genannten Tage auch ein Blumentag zugunsten der Kriegs-invaliden, Witwen und Waisen statr. c. Eine unverbefierliche Diebin. Die erst 19 ^ahre Me Elizabeth (iretnik, Aröt'iterin aus Zgornja Hudinia, ist eine vielverspre-'chende Diebin. Denn trotz ihrer ^gend ist sie wegen Diebstahles unld anderer Delikte bereits siebelimal vorbc?straft. Obwohl sie von der Kreisbehörde in Celje für ein Jahr unter Polizeiaufsicht gestellt wurde, gelang es ihr, mehrere Male loie Wohnung zu wechseln. Nach AMilßung der letzten Strafe trat l?e bei der Besitzerin Ro-solia Gajsek in den Dienlst. Als sich dieselbe am l4.J«ni l. I. vom .Hause entfe-mte, fkchl ihr n7a an; sie hatite ihre Lagerstätte in der Küche. Von hieraus hörte sie, wie ihre Arbeitgeberin im anstoßenden Schlafzimmer Geld .zählte. Die nächste (Gelegenheit bcnüt^te esuche. Es scheint, daß fich dabei besonders die Kardinäle angelegen sein ließen, den heiteren Voltairianer auf gottgefälligere Wege zurückzuführen, woraus sich manch lustige Unterhaltungen ergaben. Der Kardinal de Eabriöres zum Beispiel, um seine Orthodoxie zu bekunden, sagte gleich zu Anfang: „Ich muß Ihnen mitteilen, .Herr France, daß ich seinen einzigen Ihrer Romane gelesen habe." — France daraus salbungsvoll: „Eminenz, ich beichte Ihnen in aller Aufrichtigkeit, daß ich kein einziges Ih« rer .Hirtenschreiben gelesen habe." Worauf die Unterhaltung in sreundschaftlichster Weise lveit'"'ging. Wenn sich bei Anatole France ein beson' ders guter Freund als ^ndidat vorstellte und um seine Stimme bat, pflegte er zu sagen: „Mein Lieber, Sie können nnn.öglich von einem eingefleischten Pazifisten verlangen, daß er siä? unter die streitbaren .Herren dcr Kuppel mische. At>er ich gel>c Ihnen einen guten Rat. Kein Meni«^' mich von den Beamten der Akademie. Mieten Sie irgend einen Dienstmann, staffieren Sie ihn salon« mäßig aus, icb gebe ibm das Reckst, sich als Anatole France kvi den Türwächtern zn bezeichnen. t'k-r wird dann siir mich eine Stimme auf Ihren Namen abgeben." Es gibt Leute, die ernsthaft behaupten, der Trick sei ntebr als einmal angewendet worden. Numwtt SVS vom lü. T/nover iss Theater, Kunst und Literatur. Zum Tode Anatole France. Wieder ist ein großer Dichter auS der W.'lt geschieden. Anatole France, mit seinem wahren Namen Jacques Anatole ^ibaiilt, ist nicht mehr. Der s^ros^e französische Dichter wurde am k?. April 1844 in Paris qeboren; er ist also 80 Jahre alt geworden. Nach 9lbsolvierunfl des Collögc Ztanislas wurde er Beamter der Senatsbibliothek. Seine t^an-zc Juqend verbrachte er unter Bi'ichern — sein Vater war auch Bibliothekar —, denen er sein ganzes Leben hindurch eine riihrendc Liebe bewahrte. Ccine ersten Arbl'iten waren wissenschaftlics>er Natur. Anatole Tvranc'e war unermüdlich in seiner Schaffenkkrnft bis in die späten Ial^re. Sein letztes Buch ,.La vie en sleurs!" ist im Jal're erschienen. Seine seit Beqinn dieses Jahrhunderts ver-össentlichten W-'rke kennen in drei .^^atesioricu eincieteilt werden: Romane, Srln'lsten iiber die soziale Ordnung und über die Politik i'nd wissenschaftliche sowie qeschichtlche Werte. In die erste .^^atec^orie qehüren: „Crinqucbisse", „L'ile des Pinqoninö", „Les (5onteS de Iac-c^ues Tournebrcche", ,.Les Dien; ont solf" vnd „La Revolte des Anx^es". »Les opinions sociales" sU)!)?, „Les Dis-eours civiaues" (IWt), „A la lumiöre" (1^4), „L'Eglist et la Republic^ue" (IM), Rationattheater in Maribor. Dienstag den 14. Oktober: geschlossen Mittwoch den 15. Oktober: „Carmen", Ab. E. Donnerstag den 1K. Oktober: „Das Acrg-.'r- nis im St. FlorianSlal", Ab. A. Der ASgeordnele. Zur NML-Feier an unserem Theater. Samstag den 11. Oktober trat auch Mari-oor in den ^treis jener Städte ein. d.e sich deS Jubiläums des serbischen Dichters Branislav Nuöiö erinnerten, und feierte dasselbe mit der Aussührung seines „Abgeordneten,,. — Nuviü wurde am 8. Oktober IKlZl in Beo" grad geboren. Nach Beendigung seiner l^ym-nasial- und juridischen Stuoii'u wandte er sich zuerst dem Iournalistenoeruse zu, trat aber später ins diplomatische ^orps ein und l>ciÄ)llft''xte sich nebenbei inimer eifriger mit der Literatur. Der Zahl seiner Werke nach ist er der fruchtbarste Draniatike? der Serben. Er schrieb nahezu an nierzia Biicher. Von seinen Werken sind am besten die satirisch-komischen, denn in diesen wird der fehlende Kunstwert durch sprudelnden Witz und meisterhafte Ausniitzung des Bühnenef-/'cktes erfe^'.t. Von unserem Theater ans kennen wir schon zwei seiner besten W.'rke, den „Gewöhnlichen Menschen" und die „W^lt". Zur Feier seines sechzigjährigen Judisuums kam nun der „Abgeordnete" an die R^ihe. Dieses Stück ist, obwohl im Jahre IZl^s, gc-schrieben, noch imnier aktuell, denn e5 beh.^'^^-delt die krampfhafte (^)ier- und Nnhmsncht der Menschen. Jeder einzelne von der bunten Masse, die an unseren Augen voriiberzi'lit, möchte gerne Abc^eordncter werden, uin recht viel zusammenraffen zu können uud um alle seine Angehörigen mit sicheren Stellen »l' versorgen. Alles geschieht aber unter L>er Devise: „?l'nr Volk Vaterland." Die Aufführung in Maribor ging nnt?r der Spielleitung des Herrn Koviö glatt von- „Snr la Pierre Blanche"', „Pour le Proletariat" (1898—1906), „Vers les temps meil-leurs" (190^), „Sur la voie glorieuse" (191-t) „Ce qne disent nos morts" (1916), „La pisce et la paire" (1919) sind Werke, die soziale und politische Fragen behandeln. Zu den Arbeiten derd ritt<'n 5er Wundertäter", d,lis unter Zugrundelegung hiistvnsch bei^la-ubigten T-aösa'.^nM'ateÄals die Leben^qeschichche des Wundertäters zum G<»aenst^n«d ^nt. Die Titelrolle des Stückes, das an 'tter Neuen Wiener Vulhne in dieser Spielzeit >die UvauiMhrunig erleiben wird, wird durch Oskar Bevct>e mit 3 : 1 (2 : 0) zugunsten des S. K. Primorfe. Don unseren heimischen Spielern taten sich besonders der linke Flügel, der MittelisMvmer un!v der Re5)tsverbinder hervor. ^ grvHon und ganzen wurde fair gespielt und bewahrten die beiden Mannschaften bis zum Schlug voll-kommene Disziplin. Die L^wM des Spieles lag in den H>^!den des Herrn HuS, der aber diesmal nicht mos der Höhe war. : S. K. Ptuj^. A. Merkur (Maribor) 2 : 2. Das mit großem Jnteresie erwartete letzte Meisterschiajftswettspiol der zweiten Klasse zlwilslhen «den genannten Mannsclia.ften wurde vergangenen Sonntag in Ptuj vor ci-ne? ansehnlichen Zuschauer menge ausgetragen. Dem des S. K. Ptuij mangelte es diesmal wegen der Disziplinlolsigkeit 'der gegnerisckien <^isler sehr an Entwicklunzs-mHglichkeiden, worauf auch größtenteils das unentschiedene Re^-ultat AurückzuMhren i-sr. Auch der Schiedsrichter, Herr Rado sepee aus Maribor, beftiedigte niM. : Wirija—Hermes 5 : l (0 :1). Die be- de-n obgenMinten L^ubljanaer Klubs trafen sich a-m Sonntag zum Meisterschaftsspiele. Das Match endete, wie eS zu erwarten wa»?, mit einem überlegenen Siege des Meisters von Slowenien. : „Ha«" (Zagreb) in Beograd. Samstag und Sonntag gastierte der Zagreber „Haök" in Beograd und spielte an beiden Tagen gegen B. 8. K.; am ersten Tage gewannen die Beograder mit 2:1, am Sonntag aber die Gäste mit demselben Resultate. : Dgs erste deuts??^frt^nMsche Fußballwett spiel in Paris nach dem Weltkriege. Am Samstag wurde in Paris vor zirka 10.009 Zuschauern das erste deutsch-französische Fuß ballmettspiel ausgetragen. Ms die Gäste — die Mannschaft des Dresdener Arbeiter-Turn und Sportbundes — das Stadion betraten, brach das Publikum in lobhafte Beifallsrufe aus. Das interessante Match brachte mit dem Resultate 3:2 den Sieg der deutschen Gäste. : England—Südafrika 8:2. Vergangenen Samstag fand in London das Länderspiel England—Südafrika statt, welches das englische AuSwahlteam nach hartem Kampfe mit 3:2 gewinnen konnte. Derschiedme RaKrtcktm. Ter schlaite Cl)inese oder der hitsreiche Bobby „Z. R. 3." auf dem Wege nach Amerika. FriedrichShaseu, 12. Oktober. (Wolff). TaÄ LuftfclMf „Z. R. 3" ist heute gegen 7 Uhr früh zur AmeriPaWrt ausgestiegen. Das Luftschiff nahm K»u'rs in der Richtung gegen Frankreich, ü'berflog den Rhein bei Esferdln-gen und war um 8 Uhr 45 Minuten südlich von Belfort. Bordeaux, 12. Oktober. (tzavaS). Der ra-diotelegraphische Porsten verzeichnete irnl 3 Mr nachmittags ein Signal des Luftschiffes „Z. R. 3", das d«H Mündungsgebiet der Gi-ronde überflog. In dem Sigmll wm vie Flug« richtung nics?t angegeben. WKV. Verlin, 12. Oktober. Nach einem Blitzfunik der Station Nord Deith war der Stand des „Z. R. 3" mn 9.36 Uhr mitteleu-ro^tscher Zeit das Cap Ortegvl. WKB. Horta, 13. Oktober. (Reuter). Der Zsppelin „Z. R. 3" überlfl-og nmhmittaigs die InsÄ Fai^l mit einer Geschilvinldigkeit nyn 106 Kilometern und meldet, 't»a!ß an Bord alles wohl sei. WKB. Washington, i3. Oktober. (Reuter). Das Luiftschisif ,L. R. 3" beifindet sich u-m 3 Uhr nachmittags 130 Meilen woftlirh von Fayal, irm 6.30 «tbends überflog es Fleres, die weiftlichste Azoren-Inlsel. Berlin, 14. Ottolber. (Wolff?). Der „Z. R. 3" bcffiirdet sich um 7.39 Uhr vormittags auf 4i Gy>7jd nSr't>licher Breite und 38 westlicher Länge. An Bvild alles wohl. Ein Wektflug Oesterreichs. Wien, i3. Oktober. !^m Saale des nie'oer-österreichischen Gewer^vereines in Wien hielt Freitag abends Flugingenieur Karl Gligo^rän einen Vortrag Äber den geMnten Dcrrei6M5ien Weltslug. FÄr die Durchsi'ihr-barkeit des <^>edankens ist dabei der Glücksfall zu verzeichnen, daß ein in je!oer .s^insicht den ^Ansorderungen einer so>lchen Fahrt gowach- senes Flugzeug bereits in Aspern zur Verfü» gung stehe. Die Kosten für den Flug, die nch auf 6 Milliarden ^onen belaufen, hofft de? Bortragende in den Kreisen des Hcm'k^^'l?, der Banken und der Industrie, sowie auch in den breitesten Schichten der Bevölkerung aufzubringen. Die Mosulfrage. W>KB. Paris, 14. Octoiber. (Havas). Der türkische Geschäftsführer R für Mittivoch erwartet. Die Ncd« teivnalverfmmulurlg wird Samstag zulam-mentreten. Der Kamps um Mekka. WKB.^Zdairo, 1Z. Ottober. (Ateuter). Wie verlautet, sollen sich die Wachabiten geini?i-gert haben, in Verhandlungen zu treten. Si« hätten die ^Micht aus Mekka z?u marschieren. Der neue König des Hedschas, Wi, un'd se'.ne Negierung haben sich nach Buchari zurüct>^c-zogen. WKB. Djedda, 14. Oktober. Die Wacha^bi. ten, die aulf Dlekka vorrücken, haben eine Stellung quer iiiber die Strasse, welche Mekka mit Djeidd^ verbindet, bezogen und verhindern den Vor-kchr und «oie Verpr^viant'cerunz der Stadt Ummer?Z6 vom lS. Ottover IS24 »»Marb«rßee gettuvg^ Seite Üv VolkswWchast Ble Wohnungsfrage. «n Mieterschutz-, oder kein Wodnunosoefetz (Schluß) Schon diese kurzen Auszüge belehren uns, wie andere Staaten bei der Behebung der dringendsten Wohnugsnot sich ernstlich bemühten und dieselbe auch praktisch und ohne viel Umstände durchzuführen trachteten. Für diesen Zweck bestellte sich Preußen die Organisation von WohnungSkommissariaten u. wie wir sehen, mit weitgchc?ndsten Befugnissen. Wir dagegen haben uns auf die ^rüch-tigten Wohnungsämter eingestellt, damit sie uns den Anspruch der wenigen freien Wohnungen erschweren, wenn nicht ganz unmöglich machen. Interessant ist auch das Verhältnis ande-l!er Staaten zu den Baugenossenschaften. Bei uns kümmert sich noch heute keine Regierung um diese Art der Genossenschaften. ES ist beschämend, wenn eine dieser Genossenschaften bereits durch 2 Jahre alle maßgebenden Stellen um die Subvention von 10.00g Tin. zur Bestreitung der Erhaltungskosten bittet und bis je^t überall abgewiesen wurde, mit der Begründung, es gsbe im ganzen Staate SHS keinen Fond für diese Zwecke. Wie ganz anders andere Staaten den Wert solcher Genossenschaften schätzen, zeigt uns besonders mustergültig wieder das Deutsche Reich. Das Reichsfiedlungsgesetz vom 1l. August 19W setzt ähnliche Unternehmungen an erste Stelle im F l, wo eS heißt: „Die Bundesstaaten sind verpflichtet, wo gemeinnützige Sied lungsunternehmungen nicht vorhanden sind, selche zur Schaffung neuer Ansiedlungen sowie zur Hebung bestehender Kleinbetriebe zu begründen." Die mit staatlicher Unterstützung und Förderung gegründeten Baugenossenschaften sind nicht, wie 'bei uns, im Verbände mit anderen Genossenschaften, die für die Wohnungsfrage kein Interesse haben, organi siert, sondern in selbständigen Baugenossenschaftsverbänden, an deren Spitze in neuerer Zeit als .^opfgefellschaften der gemeinnützigen Bauvereinigungen die sogenannten Provinziellen WohnungsfürsorgegeseNschaften stehen, die in Preußen auf Grund des Artikels 8 des WohnungsgesetzeS mit staatlicher jeteiligung gebildet worden sind. Es erübrigt sich, noch weitere Beispiele ^on wirklichen Wohnungsgesetzen und tatsächlicher Wohnungsfürsorge seitens des Staates in übrigen Staaten (Frankreich, England usw.) anzuführen. Für unsere Verhältnisse genügen schon die oben angeführten drei Beispiele, aus denen sich auch der Laie Merzeugen kann, daß das, was bei uns als Wohnungsgesetz betrachtet wird, eigentlich kein Wohnungsgesetz ist, sondern nur ein ober flächlicher Auszug aus dem richtigen Mieter-Ichutzgesetze. Ein wirklickieS Wohnungsgesetz muß bei uns erst geschaffen werden. Das rege Jntereffe, welchem die bescheide-llen Aufsätze in der Oesfentlichkeit begegneten, veranlaßt den Verfasser vor dem Ue',?rgang.' zur eigentlichen Lösung d^r Wohnungsfrage noch bei der Erklärung des obigen Titels zu verweilen. Durch diese Aufsätze stellte eS sich heraus, wie wenige sich der Bedeutung dieser Frage klar ^wußt sind und daß eben diese allgemeine Unklarheit sehr viel, bezw. die meiste Schuld daran trägt, daß sich die Wohnungsfrage bei unS noch imm .r aus dem toten Punkt '^findet. Man ist allgemein Überzeugt, daß wir schon ein Wohnungsgesetz ha^n, tr..,tz'cm aber wird sowohl seitens der Hau?besi^er als auch der Mieter ein neues Woh.s:?ng .-gesetz verlangt, weil das derzeitige kein? der beiden Parteien befriedigt. Dieser Auffassung entgegen sei an dk7«^'r Stelle wiederholt nachdrücklichst l'etznt: Wir haben überhaupt noch kein Gesetz, das auf den Titel „WohnunqSqeset," berechtigten Anspruch erh^n kann. Das unter dieser Adres- se vom 30. Dezemder datiert?, inzwischen bis 31. Dezember 1924 verlängerte tüe-setz ist seinem Inhalt und noch mehr seiner Konzeption nach nur ein Bruchteil von einem Mieterschutz- und zugleich von einem ?)tie« tergesetz. Dementsprechend steht es auch mit dem beriichtigt gewordenen „Pravilnik" (Ausführungsbestimmungen). AuS dieser ganzen Komposition zweier verschiedener, nur das Mieterverhältnis behandelnden Gesetze erhebt sich nur vorübergehend der Artikel 1! als beruhigende Verheißung zu einem erst werdenden Wohnungsgesetz. Sehen wir uns diesen Artikel 11 etwas näher an: Der Minister für Sozialpolitik wird er-mu^)ligt, daß er dieshezügli h? Verordr.un' gen herausgeben darf (wohlgemcrkt: er „darf", nicht: ersoll oder er mus). Dann wird in knapp S0 surzen Sähen fsnaef'lhrt, was der Herr Minister für Sozialpolitik „darf". Er „darf" herausgeben z. B. Bestimmungen i'lber ?sonds zum Baue von Kleinwohnungen, Bestimmungen über Baugenossenschaften, über und andere Gesellschaften, die sich mit dem Klein-wohnungcbau be,u„ct^; Bestimmungen über die Pflicht der Gemeinde betreff-'"^ derung KleinwohnungHbe^n-''^ und nbe!^ die Organisation der kommunalen Arbe'!»:rt betrefsi^nd der Wofinuns^tslirsorgi.': Die^.n hauptsääilichsten, der positiven Behebung der L^^nsinungönDt cen unsere Gesetzgeber nur daS Dringendste den Ges.'l^c'n unserer Nachbarstaaten nachgeahmt, bezw. dem alten österreichischen Gesey entnomuien. In dieser Verwechslung der Nan:en i^in-zelner Gesetze, die jedes für sich eine andere Seite der Wohnungsfrage ^handeln soll, unter dem summarischen Begriff „AohnungZ gesotz", liegt die größte Schuld, dal; unser Staat in der Lösung der «'ganzen W hnungs-frage hinter allen Kulturstaaien weit zurückgeblieben ist. Den Beweis für di.'se Behauptung erbrachten wir bereits im 1. Aufsatz an der Stelle, wo die Rede davon ist, wie sich alles nur um die Beibehaltung des Mieterschutzes und eines billigen Zinses bekünnnert, fast niemand aber an die Erlösung aus dieser Knechtschaft durch Selbsthilfe denkt. Darum müssen wir die Anklage in der Resolution des Verbandes der Hausbesiwr in dieser Beziehung als nicht ungerechtfertigt:in. terstreichen. Die von staatswegen den Mietern erteilte Wohltat des Mieterschutzes hat die erhofften Früchte nicht gezeitigt, gerade umgekehrt, sie hatte die von Grund aus sal- sche Idee an eine bezahlte Berechtigung deS »Mitgenusses des fremden Eigentums nur noch mehr gefestigt und jedes Streben nach Freiheit unter dem eigenen Dache getötet. Da heißt eS eben umlernen! Die Woh» nungsfrage wird kein Mieterschutz-, sondern einzig und allein die Förderung des Wohn« baues lösen. X Effektenbörse in Ljubljana am l3. Ok-lungen zeitigten folgcn!des Resultat: Z^i-tober 1924. 7?s,-In/vestitionöanleihe V>::re schen den beiden Parteien kam ein Ausgleich A INll8trlerte Voekeosckritt äer iViüncliner k^euestea diacdrlcdtea ^ iür ä»8 ^uslsnö Line xroü «lixelexte, relck illustrierte ^eitsckrZkt zur k^ürcleruriA äer öe^iekuaxen l)eut8ck1sacls zum Oeutgcktum im jsuäe unc! 2u äen kremäspr«ctil!clieli Veutsckkreunäen. Ver1«Ntk«ll Li« ?rod«Nlli»«er 6irs^t vom Verl»? Kuorr ck ttirtk, (!. m. b. II., Alan» » edsv. 80, 1'olepko» 25231. 74ZI g K 6.'); Sparkafse Eelje Geld 210: Ljubli. Kreditbank Geld 2!2.^, Ware 2.'^3: Merkantilem! Ko5evje Geld 1'Ä, Ware 1W; Erste kroati-iche Geld Olk), Ware —; Slawische Bank ?Aare 98; Maschinenfabrik Ljubls.'^na l^ield Ware 1.^1; .^»ohlen Trbovije Ware .^Z0; Papier Vevöe Ware 120; Keiner. Koinintunaloblig^^.taonen Ware 88. X Produktenbörse in Ljubljana am 1.1. Oktober 1924. Holz, Pflöcke Fichte, Tanne, 12 m, paralell geswgt, Z0 cm, 0.^ mm, franko Grenze Gelo 86.'^; Bretter, 3., franko Grenze Viekd 45.^; Fichtenklötze, 10?Z Tanne, fri^ftko Verladest-ation Ware ."25); Eichenpflocke, franko Grenze Ware 1340; Eichenholz, trok-ken, 1 m, franko Verladestation, Geld 2.'^, Ware 24, Schluß 3 Waagons 23; Vuch'.'nholz Prima, franko Verladestation Geld 29; Holzkohle gegabelt, priiua, franko t^renzx', G?lv 1l5; Eichen-Boul^, fwnko Verladestation Ware 13t'>0. — Weizen, beim., franko Ljublj'ana Geld 380; BaSk<7er, Paritat ?jr'b-ljanl?, Ware 42.^; Mais, Bai'kaer, alter, Parität Ljubljana, Ware 330; .Hafer, Vai^kaer, Paritnt Ljublsana Ware .?20; Bo^jne:?. Nib-nica, orig., franko Ljubliana, Gel?» 47.^; bunte Geld 430; Manidelbohnen Geld 3.)0; Leinsamen, Parität Ljubliana, G^'ld NW; Weizenm<-^)l, Bai^kaer, Basis „0", Ware si1ü. XNovifader Produktenbörse am 13. Oktober 1924. Wpi^en alter 3^7.50, neur 37.> neuer I00?S Kassa 370; .Hafer 25)0; Mai? alter 275, n-euer 235; Kol^^enmais 120- ^^^'ei-zenmehl „00" 54.^, „0" 57.^, „0" koinbinii'rt 500, „2" 490, 4.80. Tende,; uno.'randk'rt'. X Umschwung in der Castiglioni-?^sfäre. Wiener Blättermeldnngt^ zufolge fanden vergangenen Monitag um 3 U^r friih die mehrtägigen Verh-mMungen .PU^ischen d<'n Vertret^'rn der Depositen>ba??k und >enl Hause Eastiglioni ihren Abschl-uß. Die V-'rhand- ---lü Allerlei. t. Berkauf der russischen Kronjuwelen. Die Sowjetregierung hat 'bekanntlich schon m-anche lStiicke der kaiserlich russischen Schatzkammer verkauft. Nun scheint sie entschloiscn zu sein, einen förmlickien Ausverkailf vorz:»-nehmcn. Noch iunneir befindet sich oer Hauptjuwelenfonds der SÄvictregierung in Mos-ka-u und unvfaßt umchätzbare Kleinodien im Gewichte von Kilogramm. Dieser Schah wird floheimgehalten, und steht zur ausschließlichen Verfügung des politischen Bureaus der russischen kommunistischen P-arlei. Verfügungen über Juwelen aus Äie'em Fonds müssen mit sünif Unterschriften von Mitgliedern diefes Bu-reans versehen j'^iu. Anfang dieses In'hres begann das politliche Bureau der Dritten Internationale mit den: AA>erkamf der Juwelen, die gewöhnlich aus Moskau lourch diplonmtische Kuriere und in speziellen Loderkosfern mit den Petschaisten des Volkskommisiariats fiir Aeußeres nach Europa geschickt nvrdcn. Die Iuwelenikoffer gelangen zunächst an die Sowjewertrerunkj in Berlin, wo ^e von doni Botschaster Kre-stinSki eigeMjändig geöfsnet und in eiqens da^u eingerichteten Eiseirschränken alUlöe-wahrt werden. Krestinski hat zum Verlause der Juwelen A-genturen in Louldon, PnriS, Newyork unt» anderen Plätzen organiii''rt. Berlin selbst ist kein Markt s'ur die ?ussisck>^n auf der Grundlage zustxinde, 't>aß E^stiuioni sich bereit erklärt, an die '^positenbank einen bestimmten Betrag zu ,vchlen, und daß er bedingungslos alle bereits anhängigen oder sich ergebenden Prozesse in Angelegeul^eit der Spiritusaiffären auf sich ninvmt. Durch dll»ien Au-^^gleich hat die Lage dg sur ein Arrangement nlit der Banea Eominerciale freigelegt, die sich inifolge der unqefLärten La^? l.e? Hauses E-astiglioni zurückge,zo,gen bat. Neue Verhandlungen Mischen Ea,sti-glioni und der Bianca Eominerciale sin'S nunmehr aktuell geworden. Tatsäck^lich werden schon heitte Vertreter der italicnisÄ)en Bankgnippe in Wien erwartet. Es verlautet auch, das^ der Leiter dieser Bank, Eoinmendatore Töplitz, in nächster Zeit nach Wien kommt. Von gut unterrichteter Seite wird mitgeteilt, doß (!^a-stiglioni an 'die DePositen'bank I.1 Milliarden in Raten erlegt hat un'd die Vonk in '^er Spiritusangelegeniheit klag- und schuldlos halte. X Insolvenz der Triestiner „Banea adri« atica". Nach einer Meldung aus Trieft bat die Banca adriatica l'nicht identi^sch mit der dranska banka) x^estern früh ihre Schalter qs-schlofsen. Der Verioialtilniasrat hat eine M't-teilung herausgegeben, in '5er er betont, daß die Bank vorläufig ihre Zahlungen e.inx^este'lj hat, in der Erwartimg, daß ba'lid ein Aus. gleich zushando'ontmen werde. Man bat schon seit länge^r Zeit in Bankkreisen ut.er d>'n Niedergawg dieser Bank gesvrach^n. Die Bank ist vor einem Ia^bre in 'eie der Fas.'^lsten übergeqariaen; das Bi'ittkaoita? wu^ride auf Millionen Lire ei'boht, d^ck» wurden nur 3 Millionen einge^cihlt. .^ron- un ^Nöstern. k. Iackie Coogan in Budapest. Vorgestern !)ielt sich Iackie Coogan in Budapest auf. Den ganzen Sonntag über sind^ viele tausend Personen, Erwachsene und Kinder, Iackie Coo-gan nachgelausen. Aus dem Hotel Nii'., mo er ein fürstliches Appartement k>ewobnt. mußte er über eine Hintertreppe auf die Straße gebrackU werden, um mit seinen tern in die Kirche fahren zu können. Von dort NN Bord de? en^^'^'seb'n ^'onaumenitors „Glooworm", von dessen englischem Kommandanten er zum L"nch ge« laden wurde. Iackie Eiogan zog es jedoch vor, nllf dem Deck umherzulaufen nnd lnit den Matrosen zu spi^'len. wurde er in das Hotel zurückaebracht, wo er Journalisten sagte, es freue il)n. in Budavest zu sein, wo er anständig essen könne; in Athen hätte er sich den Magen verdorben. Nachmittags erschien er in eine"- Kino in nngariscber Nationaltracht. Abends begab er sich nach Wien, wo er drei Taae bleiben wird. IVklMM NollSnätsckett^VllntkON- ?WlOd«I sovie 5o1cde von Tulpen. kliAs^jzsen unä d^rocuA enällcd einxelsnxt verelaj» NNkldor. 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