PniistrMrliiirti. Ein Monat . 4v tr. Bierteljührig 1 fl. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 80 „ Mit Ein Monat . 50 kr. Vierteljährig 1 „ ü0 „ Halbjährig . S „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ Einzelne Nummern 6 kr. Iasrrtio«>gt!»thr: Die viermal gespal-tene Driilfzeile wird bei einmalig,cr Einschaltnnj; mit 5, bei zweimalit^er mit 8, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern be-rechnet. Erscheint jeden Sonn, tag und Donnerstag i" je Einem halben Bogcu (die Beilagen nnge-rechnet). Sonntag den IV. Vetober. t8«S Dli^ Industrie in Krain. Laibachs im October. Iiji Äti den engen Beziehungen, in denen unser Kronland zu Steiermark steht, bürste es Ihren Lesern nicht uninteressant sein, zu hören, wie es mit den industriellen Bestrebungen hier bestellt ist. - Es gibt hier ivenig schriftstellerische Kräfte, welche sich mit volti>»virthschaftlichen Diu-gen befassen und wenn ich es versuche, ein Bild unseres iudustriösen Lebens zu zeichnen, so thue ich es nicht in dem eitlen Wahne, etwaS Erschöpfendes zu bringen; das Bild wird nur eine Skizze sein. Krain ist bis jetzt ein vorzugsweise Ackerbau, Viehzucht und Transithandel treibendes Land; ein Thesl desselben, Gotschee, lebt außerdem noch 'vom Hausirhandel. Die Landwirthschaft befindet sich noch auf einem ziemlich primitiven Standpunkte; dieser Umstand und jener, daß nur ein kleiner Theil des Bodens der Cultur zugänglich ist, sind Ursachen, dah öerealien von Außen, aus dem Banat ze. eingeführt werden müssen. Auch der Biehbedarf wird im Lande nicht gedeckt und nluß von Außen her das Fehlende ergänzt wer-den. Der Tranfithandel, daS Speditionsgeschäft, war bis zur Eröffnung der Eisenbahn nai äußerst blühend und es verdanken ij Handlungshäuser hier ihren Wohlstand. aber der Schienenstrang bis zur Adria'^ hörte dies Geschäft auf und es fristen j< noch einzelne Firmen damit ihr Leben. Att der Commereialstrasse, die sonst von Fuhrwerken aller Art belebt »var, stehen die Gasthäuser leer, die sonst stark beschäftigten Schmiede, Seiler, Sattler )c. haben ihren Verdienst eingebüßt. Auch der Getreidehandel, der bis jetzt noch als Tranfithandel ziemlich lebhaft betrieben wurde, wird nun nach Eröffnung der Stcinbrück-Siffekerbahn direct nach ?riest sich wenden; kurz, die Eisenbahn hat uns manche Nachtheile gebracht, die um so empfindlicher gefühlt tverdeu, als ein rascher Ersatz nicht möglich war. - Nur lvenige iutelligen-tere Männer sahen das im Boraus und suchten andere Erwerbsquellen. Es tritt nun die Nothwendigkeit an das Land heran, sich andere Mittel des Erlverbes zu verschaffen. Die Landwirthschaft muß gehoben, der Boden ergiebiger gemacht und mit billigeren Kräften bearbeitet werden. Da aber bei aller Anstrengung eine Emaneipation nicht erreicht werden kann, so bleibt nichts Anderes übrig, als ch mit aller Macht der Industrie in die Arme werfen. Männer, welche es mit dein Lande aufrich-wohl meinen, haben immer und immer da-rauf hingewiesen, wie Krain ganz geschaffen für industrielle UnternelMungen sei. Es hat vortreff-liche Wasserkräfte, Bau- und Brennmaterial, Stein. Holz, Kohle, Torf zc., die Eisenbahn erleichtert den Absatz der Erzeugnisse und das Volk ist an und für sich intelligent genug, um die Vortheile der Industrie zu begreifen und sich an industrielle Beschäftigung zu gewöhnen. Bei all' diesen günstigen Umständen bemerkt man doch kein Aufblähen in industrieller Be-Ziehung. Man sagt, es fehle das Capital, es fthle der Unternehmungsgeist. Letzteres mag wahr sein, ersteres ist es nicht. Es gibt Geld ^ug im Lande, allein man legt es lieber in StH^ papieren an, als daß man es in Fabriken unv derlei Geschäfte steckt. Es ist bequemer, Coupons abzuschneiden, wobei man keinen Aerger mit Arbeitsleuten :c. hat. Dann will man rasch immense Percente verdienen, will rasch Reichthü-mer sammeln und bedenkt nicht, daß auch das .Capital arbeiten muß, um allmählig ein sicheres Resultat zu bringen. Jahrelang umsonst arbeiten. Grabschnstenpoefie. Ii. Wir sind keineswegs geneigt, unter obgenanntem Titel über diesen reichen und gewiß lohnenden Stoff eine ausführliche Abhanvlung zu.liefern, sonder« milsien gleich im Voraus, um große Erwartungen nicht zu begünstigen, die Er-ilärung abgeben, daß lvir uns in diesen Zeilen nur darauf beschränken lvollea, die traurigkomi-sche Seite dieser Poesie - die leider besonde^ am Lande noch ^ und da in ^lor stehende Knittel-reimerei bei Vrabschriften - einer kleinen Beleuchtung zu unterziehen. Gewiß ist's eine schöne und daS menschliche Herz charatterisirende Gewohnheit, - wie sie so man-chem Reisenden aus den gebildeten Ständen eigen, -neben den Denkwürdigkeiten eineS Ortes, auch der Ruhestätte der Todten einen Besuch abzustatten; -die stille Wehmuth, die von den grünen Trabes-hüaeln her unsern Geist anweht, ergreist unser GeMhl, erhebt den Sinn zu ernster hoher Betrachtung und lenkt ihn so für eine Weile ab von dem geräuschvollen Treiben deS stets in der Sphäre der Prosa sich bewegenden gewöhnlichen Lebens. So erhebend, wehmuthvoll ein Besuch auf Friedhöfen ist, vonugStveise, wo sich dieselben durch eine liebliche Lage auszeichnen, wie es deren einzig schöne unter dem ewig blauen Hi««el Italiens gibt: - so »uaugenehm muß es ««s berühren, wenn bei einem solchen Spaziergange unser Blick auf Grabschriften fällt, die sofort jede Illusion zu zerstören geeignet sind. A^esehen von den oft wirklich ganz erschrecklichen A^npreisungen aller Eigenschaften, die der Verstorbene einst gehabt, aller Würden, die er bekleidet (Gemcindevorstand, Haus- und Realitätenbesitzer, Kaufmannssohn ze. zc.) - wollen wir hier nur einige Proben erwähnter Grabschriften wörtlich und buchstäblich genau folgen lassen, wie wir sie selbst in einer der größten deutschen Pfar-ren Steiermarks in großer Anzahl angetroffen haben. Wenn auch ein hoher Ernst bei allen Din-gen. die das Grab angehen, obwalten soll, so dürfte doch die gar zu große Naivität, die in folgenden Versen liegt. Manchem ein verzeihliches Lächeln abgewinnen. 1. Am Grabe eineS Ehegatten: „Hier ruhet Jos. — gewesener Kleinrippel in der Gemeinde ic. ?c. DaS Leben ist geschloffen gekommen jene Zett, wo ich von euch muß scheiden in die Ewigkttt. Liebst« Kinder, liebste Freund die ihr oft an meinem Grabe weint, * Gedenkt oft an jene Stund (An welche?) Damit ihr nicht gehet zu Grund, (sie!) * Große Auverßcht! UebrigenS eine recht unbarmherzige Annahme! U. d. H. Wenn nnK einst der Posanne Schaal Einst ruft zum Aufstehen all!" ic. ,c. 2. „Hier ruhet im Herrn Josef E.— «. Ach Gott, wer kann beschreiben Die Drnuer fohle Stund. Wo eins von Ehebant mußt scheiden in kiielen GrabeSgrund. die Gattin hinterlassen vergißt nicht ihrn Mann eill Denkmahl zu errichten. Das zeigt die Liebe an — zc." 3. Am Grabe einer Ehegattin: „ Hier in Viesen GrabeShiigel Ruhen die Gebeine, die in den Hern entschlafene Notburga — zc. So leb' denn wohl, dn edler Freund Mit den ichs redlich Hab gemeint (ah!) Wer weiß, wann wir nns wiedersehen? swie?!) Ich muß nach meiner Heimath gehen." 4. „Hier ruet Thret T.— ic. geburn den 17. Stovember 1787 und Starb in ihren 66ten Jahr ten 3ten Mali im Jahre der Welt * 1353. Mit tummervollen Herzen Stehen wir um das Trab umher. Und mit vielen HerzenSseifzen (?) Herr gib ihr die ewige Rurh!" 5. „Hier Nneth mein allelieste Ehemann — «. er hinterlasset sein bettüesteS Ehe Weib und fünf Kiuder. An-ton, Franz und Maria, Anna und Rosalia und ist gestor-ben am — in seines 48 Lebensjahr. * Sollte nnglaublich! — der Streit der Geologen über das muthmaAiche Alter unseres ErdtSrperS slhon entschieden sein? — U. d. S. um hernach die Vortheile der Ausdauer zu geme-ßen, das behagt nicht, da zieht man einen äugen-blicklichen und präkeren Gewinn vor. Daß der Unternehmungsgeist gleich Null ist, wird allgemein behauptet und in der That hört man selten von der Gründung eines industriellen Etablissements durch Inländer. Doch mag dies theilweise auch in der obenangegebenen Anlage des Kapitals begründet sein. - Endlich muß es aber doch anders werden. Die Population nimmt zu, die in den Händen Einzelner befindlichen Capitalien gelangen durch Erbschaft )c. zur Tliei« lung und Zersplitterung uud eine Verarmung isl die unausbleibliche Folge dieser Stagnation. Vor allem sind die im Lande bestehenden Industriezweige zu fördern und zu heben. Es werden Thon-, Holz-, Glas- und Eisenwaaren fabricirt, die wenig Absatz haben, weil sie in der Entwicklung stehen geblieben und dem fortschreitenden Geschmacke nicht angepaßt worden sind. Hier zu verbessern, nachzuhelfen, ist Pflicht der Patrioten. Es muß veranlaßt werden, daß die kleinen Industriellen nach neuen, dem Bedürfniß und dem Geschniack der Zeit entsprechenden Mu-stern arbeiten; man muß sie lehren, sich nach Zeichnungen zu richten; man muß ihren Erfin-dungsgeist wecken :c. Die Töpferwaaren, die Holz-arbeiten, die Korbflechtereien, die Nägel, kurz alle industriellen Erzeugnisse am Lande tragen noch mehr odu' weniger das Gepräge des Prin.itiven an sich. Das muß aufhören. Die kleinen In-dustrien zu heben, ihnen Bestellungen zuzuführen, wäre eine Aufgabe unserer Handels- und Gewerbekammer. Dies führt uns wieder auf die oft ausgesprochene Klage, des Mangels einer Oberrealschule. Unserem Lande fehlen noch die zur Entwicklung der Industrie nöthigen Bildungsanstalten. In den Volksschulen auf dem Lande läßt sich der Zeich-nsnunterricht nicht w. lir einführen, aber in den uipt- und Normalschuien der Städte sollte mehr Bedacht darauf gei^ciUtmen werden, als es bis Hier lieg ich da, in diesen kiielen Grab bin fcist bedeckt Hab Niemand, der mich auferweckt als Gottes Lol)n am Jüngsten Tag der mich aufweckt von diesem Grab. Liebster Leser, ich bitte dich Wenn du vorbeigehst, so bitt filr mlch Und ich werde bei Gott bitten für dich!" 6. Am Grabe einer Jungfrau: „Der Jungfrau Kranz ist eine Zirt. Der gewiß (sie!) zum Himmel sürti Darum leb keusch und rein, Das Krünzlein wol)l bewar, eS firret dich zum Himmel jll der Jungfrauen-scharr." Wir wollen schließlich nicht eine solche -wir möchten sagen - Entweihung des Kirchhofes, falls wir nicht überzeugt wären, daß es überall besser gemeint als gesagt sei, - dem Eulturzustande der Gegend zur Last legen; weit entfernt; wir wissen, daß derartige rührende Verslein, die den Todten verewigen sollten, am Lande meist von simplen Tischlermeistern herrühren, die dem an-gefertigten Grabkreuze auch das naive Naturpro-duct ihrer poetischen Ader mit Pinsel und Schwärze aufmalen: - doch können wir nicht umhin, den bescheidenen Wunsch zu äußern, daß die geistliche Obrigkeit des Ortes die gewiß kleine Sorge für das würdige Aussehen des Gottesackers auf sich nehmen möchte; denn es beleidigt jede fühlende Menschenbrust, oft Friedhöfe anzutreffen, die in jetzt geschieht. Man beschästigt die Knaben noch viel zu viel mit Dingen, die für unser materielles Zeitalter wenig taugen. Was große Unternehmungen betrifft, so haben wir wenig derselben aufzuzählen. Die Josefs-thaler Papierfabrik ist fast die einzige, die an Luerativität freilich auch ihres Gleichen sucht. Es könnte leicht noch eine zweite große Fabrik be-stehen. Es gibt noch sehr viele Zweige, für die sich hier Etablissements errichten ließen und die bei einer vernünftigen Leitung sich rentiren müßten. Sie brauchen auch nicht auf Wasserkräfte sich zu stützen; bei der Billigkeit des Brennmaterials ist auch der Dampf eine billig zu schaffende Kraft. Nur Unternehmer müssen kommen. - Krain's Zukunft beruht nur auf der Industrie. Graz 15. Oktober. Mit Spannung sah man den Ergebnißen der am 10. d. M abgelialtenen Gemeinderathssitzung entgegen ; denn auf der Ta-gesordnung waren der Voranfchlag für das Ver-waltungsjahr 1863 utld die Erhöhung der Zinskreuzer, welche, schon früher beantragt, nun ernstlich in Berathung gezogen wurde. Bemittelten mag letztere Frage von geringer Wichtigkeit erschei-nen, nicht so aber der großen Mehrheit unserer städtischen Bevölkerung. Abgesehen davon, daß letztere, hauptsächlich aus kleineren Geschäftsleuten und Beamten bestehend, kaum mehr im Stande ist, die enormen Miethpreise für Wohnungen zu erschwingen, - die trotz der vielen Neubauten und trotz der vielen leerstehenden Quartiere uoch im-mer nicht sinken wollen - ist es auch eine tranrige Thatsache, daß die geringste Erhöliung der bestehenden Steuern oder Gemeindeanlagen häufig von Häusbesitzern als Sache der Speeulation benützt wird und manchem derselben Veranlassung zur Steigerung seiner Zinsparteien gibt. So wurde von einigen Hanseigenthümern der Kriegszuschlag im Jahre 1859 als willkommene Gelegenheit be-nützt, einen Miethzins, der sich durch letzteren z. B. billiger Weise um 7 fl. 50 kr. höher stellte, der Abrundung halber um 20 bis 50 fl. hinaufzuschrauben und einmal Dagewesenes kann sich ja sehr leicht wiederholen. Auch die Väter un- ganz verwahrlostem Zustande - ohne Umfriedung, allen Thieren Einlaß bietend - von der größten gemüthlichen Nonchalance der Umwohnenden Zeug-niß geben. -->4^- Buntes. Ein indisches Buch: „Asokamalla" gibt die 46 Zeichen eines sinahalesifchen Ideals weiblicher Schönheit, darunter folgende: Reiches Haar, wie der Schweif der Pfauen, lang herab bis zu den Knien in Locken hängend — Augenbraunen, gleich dem Regenbogen — Augen gleich dem Saphir und den Blättern der Manila-Blume — eine Habichtsnase — Lippen, glänzend nnd roth wie Korallen — Zähne klein und regelmäßig stehend, gleich Jasminknospen — Hals dick nnd rund — Hüften breit — Brust fest, kegel-förmig wie die gelbe Kokosnuß — die Taille schmal, mit der Hand zu umspannen — die Glie-der spindelförmig zulaufend — die Sohlen ohne Höhlung — die Haut weich und zart, ohne Kno-chenvorsprung, so daß die Körpertheile rundlich gewölbt erscheinen. Die zehn Gebote deS Sittengesetzes des Buddhaismus sind: Tödte kein lebendes Geschöpf. — Stehle nicht. ^ Begehe keine unreine Handlung.— Sage keine Lüge oder Unwahrheit. — Trinke keine geistigen Getränke. — Lebe blos von serer Stadt, welche nun diese Angelegenheit berie-then, würdigten sie jener Aufmerksamkeit, welche sie ihrer Wichtigkeit nach im hohen Grade verdient uud sowohl jene, welche für, als diejenigen, die gegen die beantragte Erhöhung der Zinskreuzer sprachen, waren mit Gründen trefflich gewaffnet. Letztere trugen diesmal den Sieg davon und der SectionSantrag, den Boranschlag nach den magi-stratlichen Ansätzen anzunehmen, die bisherigen Steuerzuschläge und ZinSkreuzer beizubehalten und das sich für 1863 ergebende noch unbedeckte Deficit von 42000 fl. durch Ersparnisse zu decken, erhielt die Mehrheit der Äimmen. In derselben Sitzung wurde auch beschloffen, daß vom 15. d. M. an die Verstärkung der nächtlichen Patrouillen einzutretten habe, eine Maßregel, welche zur Beruhigung vieler ängstlicher Gemüther beitragen dürfte, »velche schon mit Ban-gen dem Eintritte der rauhen Jahreszeit entgegensahen, in Erinnerung an die vielen Raubanfälle, nächtlichen Einbrüche u. dgl. im verflossenen Jahre. Obwohl man nun Heuer in dieser Hinsicht noch wenig zu hören bekam, so ist es doch gewiß, daß für eine Stadt von dem Umfange und der Seelenzahl, wie'unsere, die bisl)erige Sicherheitswache durchaus uugenügend ist und es wäre daher sehr lvünschenswerth, wenn die Verhandlungen zlvischen den Regierungsbehörden und der Gemeindevertret-tung endlich zu einem wirklichen, beide Theile befriedigenden Ergebnisse führen würden. Der Bau unseres neuen Normalschulgebau-des schreitet bedeutend vorwärts und schon im nächsten Jahre dürfte die bisher ziemlich menschenleere Burggasse durch die hoffnungsvolle Jugend unserer Stadt Leben genug erhalten. Das Gebäude - bis zum Dachstuhle vollendet - verspricht v.'N Außen recht stattlich werden zu wollen, doch haben tvlr von Fachmännern gehört, daß die in-nerey Räume, was Größe der Schulsäle anbelangt. Vieles zu wünschen übrig lassen und daß der von der hiesigen Statthalterei nach Wien gesendete Bauplan weit zweckentsprechender gewesen sei, als der zuletzt genehmigte. Blicken wir auf die großartigen militärischen Erziehungsanstalten, deren Inneres meist den heranznbildenden Atarssöhnen eine Bequemlichkeit gestattet, deren die wenigsten derselben in ihrem späteren Berufe mehr theilhaf-tig werden, so können wir uns der Frage nicht wehren, warum die übrigen Lehranstalten jenen gegenüber so stiefmütterlich beliandelt werden z.B. Pflanzen. — Salbe weder Haupt noch Körper. Gehe zu keinem Gesang oder Schauspiel. — Schlafe nicht auf einem hohen oder breiten Bette. — Eße bloS einmal des Tages nnd zwar vor Mittag. . Tätowiren zur Strafe. Bei den Negern auf Fernando Po ist es Sitte, daß der Vater an dem Gesichte deS Kindes zur Strafe für man-cherlei Vergehungen Tätowirungen yprnimmt und eS so für immer kennzeichnet. — Eine sehr praktische Strafe! — ^ Stühle als Ehrenzeichen. Im afrikani-schen .Königreiche Dahomy vertreten die Stelle der Orden — Ein bis sechs Fuß hohe Stühle, je nach ihrer Höhe dem Verdienste an^messen. Dort dürfte man daher nicht sagen: „Cr trägt einen hohen Orden", sondern: „Er sitzt an einem hohen Orden l" Ebendaselbst pflegt man öfters Teufelsaus' treibungen vorzunehmen. Doch, wie die Neger glauben, kehrt der Vertriebene bisweilen durch ein altes Weib mit böser Zunge wieder zurück. — Ganz europäische Ansichten! "rout eomMv vdvZk V0U». Charakteristisch ist die Sage von der Erschaf-fung der ersten Menschen, wie man dieselbe bei den Negern auf Femando Po findet. Nach ihr warum, nach vieljährigem Eingepferchtsei» unserer Schuljugend in engen, ungesunden Räumen, beim endlichen Baue eines neuen Hauses nicht für eine ganz genügende Abhilfe gegen diesen Uebelstand Sorge getragen wird ; warum weiters jener Geld-betrag noch immer nicht flüssig gemacht ist, wel-cher zur Vervollständigung unserer Universität noch abgeht, der doch verhältnißmässig so gering erscheint und kaum die Höhe der jährlichen Pension eines Generalmajors erreicht? Doch wir haben ja das Vorrecht zu hoffen - und so hoffen wir denn auch, daß die Bevölkerung von Graz Hon im nächsten Jahre um eine Schaar junger H^eilkünstler vermehrt sein wird ; die Objeete zum Studium werden denselben gewiß nicht fehlen und besonders, was Lungenkrankheiten anbelangt, dürfte der Staub der Ringstrasse das Seinige beitragen. _____ Dr.' X. 14. Oetober. Bei den verschiedenen deutschen Turnvereinen hat sich der Gebrauch gebil-det, daß die Mitglieder von Zeit zu Zeit bei einem Glase Bier sich zusammenfinden, um dort sich näher kennen zu lernen und die gemeinsamen Angelegenheiten zu besprechen. Der technische Ausdruck für diese Zusammenkünfte ist: „Kneipe." Hinter diesem etwas ominösen Namen verbirgt sich nichts destoweniger ein gesunder Kern. Wir möchten die „Kneipe" einen Gesinnungsmesser nennen, welcher für den Turnrath von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. - Ein von einer aroßen Majorität in der Kneipe ausgesprochener Wunsch wird sich nicht so ohne alle Beachtung von sich weisen lassen - und so hat denn wirklich die „Kneipe" eine moralische Gewalt bei den Turnvereinen erlangt, welche es wohl entschuldigt, daß man der-artige Versammlungen nicht mit Stillschweigen übergeht, besonders wenn sie so hohes Interesse darbieten, wie die Samstag den 11. d.M. Abends im Circus abgehaltene „Kneipe" unseres jungen Vereines. - Die Räume des Saales waren gedrängt voll und wurde die Versammlung vom Herrn Sprechwart Stellvertreter Dr. Kautzner eröffnet. - Der Herr Schriftwart Wilhelmi ergriff sodann das Wort, um sich gegen eine von den anderen Turnräthe:: an ihn gerichtete „Interpellation", - worin sein BenelMen in einer der ftüheren Kneipen getadelt lvird, - zu vertheidigen. Nachdem die Anklage selbst von dem Herrn Sang-wart Dr. Wagl verlesen wurde, stellte der Säckel-wart Dr. Aichmayer den Antrag auf Uebergang schuf der höchste Gott „Jangkupong" zuerst zwei Männer, färbte einen von ihnen, seinen Liebling, schwarz und ließ ihn wühlen zwischen einem Buche „Ahuma" und einem Kasten „Adaka." Der Neger entschied sich für den letzteren. Der Inhalt des Kastens bestand aus Fetischen, Goldstaub, Kauris (Muscheln) ze. Dem weißen Manne blieb also das Buch übrig, welches die Lehre enthielt von allerlei Künsten, um damit die armen Neger zu betrügen und berauben. Blumenhofflaat. * Von Heinrich Penn. Dort unter dem Blätterbaldachin Steht eine Kaiserkrone, Und schaut mit ehernem Herrscherfinn Bom dicht belaubten Throne. Die Tulpe wiegt sich in stolzer Ruh Und trägt de» Kaisers Namen, Klatschrosen nicken einander zu, Als Hof' und Ordensdamen. Die Sonnenblumen, reich an Pracht, Sind mächtige Herren Minister, Soeben ist zu End' gebracht Unsterbliches Oefiüster. Die Krausemünze ist deS Lands Getreuer Säckelmeister, * Bruchftiick auS dem noch diesen Herbst erscheilienden Posm: „Waldmärchen." zur Tagesordnung, welcher mit großer Majorität angenommen wurde. Durch Viesen taktvollen Antrag wurde eine vielleicht sehr peinliche Scene der Uneinigkeit vermieden und wir wissen dem Herrn Antragsteller Dank, weil durch eine unerquickliche Debatte die Zerklüftung an Ausdehnung gewonnen hätte; so sehr das Parteileben in jedem ausgedehnten Vereine zu Kräftigung beiträgt und nothwendig ist, so erscheint doch für eine erst ins Leben getretene Verbindung die Eintracht doppelt nothwendig. Sodann lvurden die Einlaufe des „Frage-kastens" verlesen. Jedem Mitglieds steht es nämlich frei, in ein offen stehendes Kästchen verschie-dene schriftlich verfaßte Wünsche zu werfen, welche dann zur Berücksichtigung an den Turnrath und von diesem an die „Kneipe" gelangen. - Es ist dies eine sehr zweckmäßige Einrichtung, welche vielen, die es nicht wagen, in offener Versammlung zu sprechen, - Gelegenheit gibt, insgeheim der Kneipe auf den Zalin zu fühlen, wie sie von der Sache denkt. - Diesmal nun beklaßt sich ein Turner, daß die Vereinsmitglieder aus der Gasse sich nicht - grüßen. - Ein anderer zieht in einem „Wacker" überschriebenen Schreiben gegen das ewige Wackerrufen in der Kneipe zu Felde. -Ein Dritter nahm in einem „reiner Wein" be-nannten Artikel den Herrn Schriftwart Wilhelmi ans eine etwas derb humoristische Weise her. auf welche auch der Angegriffene sehr schlagfertig in beißender <)orm antwortue. - Ein Vieler schlägt die Einführung von Kneipkreuzern vor u. s. w. -Dieser „Fragekasten" erfreut sich großer Beliebtheit und es finden sich immer meist l)umoristisch abgefaßte Einlaufe, welche der Versammlung theils Stoff zum Lachen, theils Anlaß zu manchmal mit Auslvand aller zu Gebote stehenden Mittel geführten Debatten geben. - Nunmehr entledigte sich der zur Errichtung einer Feuerwel)r gewählte Ausschuß durch den Berichterstatter Herrn Schriftwart-Ersatzman Graf seiner Aufgabe. - Derselbe beantragte, daß man vorläufig von einer ordentlichen Feuerwehr des Turnvereines Umgang nehmen sollte, weil die dazu uöthigeu Bedingungen, als: Kaminfeger, Zimmerleute u. s. w. nicht vorhanden seien; -schlägt aber vor, daß ein Bogen aufgelegt »verde, darauf si' ' 'ne Turner ciufzeiäuun mögen, welche gewillt sin-., vei Bränden hilfreich" Hand zu lei-sten. - Nach lebhafter Debatte wurde dieser Aus- ^ie Kalter pliindern Duft und Glanz. Sind deshalb schöne Geister. Als wackre Kaminernnisici Sich Amseln produziren. Da schwillt und jauchzt die Melodie, Und Specht muft dirigiren. Die Lerche trillert inl Sopran. 2enor läpt Fink erschallen. Die Wachtel strengt sich wacker an Als Baßo zu gefallen. Il)r Sololied in Bariton Läßt Nachtigall erklingen, Den Chor im grilnen Waldsalon Stieglitz und Meise singen. Die Bäume sind das Publicum. Doch Spatzen. Krähen. Enten, Ergeben leerem Schreierthum, Sind wack're Necensenten. Auch Staarmatz iibt sich in Kritik, Witzlos, mit viel Behagen Pfeift er in Blättern für Mustk Das nach, — waS And're sagen. Hofcavalier der Kaiserin Ist Rittersporn geworden. Llbellchen sucht als Tänzerin Des Fürsten Herz zu morden. Der Löwenzahn ist General, Schwertlilien Offiziere, Das Pfaffenkäpplein Cardinal, Wind blättert im Breviere. schußantrag angenommen. - Mit Befriediguug wurde sodann der Beschluß des Turnrathes vernommen, daß man der Gemeinde den Antrag gestellt, Kaminfegern, Zimmerleuten und anderen ^ur Feuerwehr nöthigen Individuen unentgeltlich oen Turnunterricht zu ertheilen. Ein Zeichen, daß der Turnrath seine Aufgabe als Leiter eines Turnvereines richtig erfaßt hat. Nachdem der zur Verfassung einer „Kneip-ordnung" gewählte Ausschuß erklärte, den Entwurf derselben erst nächstens vorlegen zu können, verkündete der Sprechwart-Ersatzmann, daß der Turnrath beschlossen, den Sängern des Turnvereines eigene Sängerzeichen und zwar bei festlichen Gelegenheiten, bei Ausflügen und in der Kneipe ju gestatten. Dies rief nun eine heftige Opposition unter den Nichtsängern hervor und - nachdem heftig für und wider gesprochen wurde -erklärte der Vorsitzende die Kneipe für geschlossen und wohlgemuth entfernten sich die zahlreichen Turner, mit dem Bewußtsein, einen angenehmen Abend verlebt zu haben. - Gerne hätten wir in der gedrängten Skizze einige sehr pikante Einzelheiten, geistreiche Redewendungen u. s. w. wiedererzählt, allein unser Raum ist ein gemessener. - Das eine können die turnfreundlichen Leser hieraus ersehen, daß ein frisches Leben in dem jungen Vereine pulsirt, das eine kräftige Zukunft verheißt. Zugleich möge aber auch obige Darstellung zeigen, daß der Name „Kneipe", - so nervenaufregend er auch für Schwarzseher und Mucker klingen möge, - weit etwas anderes bedeute, als ihm einige Feinde des Vereines und der edlen Turnsache überhaupt gerne beilegen möchten. - --,0».- Laiback k'. 1^. 17. Oetober. Das Gerücht, welches den früheren Statthalter von Kärnten zum Nach-^ folger unseres verstorbenen Landeschefs bezeichnete, hat doch nicht so ganz Unrecht gehabt. Hente ist die Ernennung des Freiljerrn von Schloi^ia zum Leiter der Landesbehörde in Krain unter Belassung seines Titels und ^liarakters hier eingetroffen. Zu bemerken dabei ist, daß er nicht zum Landeschef ernannt, daß also seine Verwendung als Leiter der Landesbehörde eine provisorische ist. Ob man erst in Erfahrung bringen will, wie seine Ernennunli aufgenonunen wird? Leuchtkäfercheu sind Pagenchor, Als Pl^^Iksvcrläilmdcriiien Thui, giftige jtröten sich liervor, Die Wirtlischaft fiihrcn Spinnen. Die WissenschaftSacademie Hat Gimpel zu Doctoreu, Pfau lierrscht als Präses über sie. Und wählt die Professoren. Postmeister sind die Schnecken hier, Delni Schaden bringt daS Sputen. Der j^alk ist Werbeoffizier, Die Reiher sind Recruten. Hirschkäfer ist LeibmedicuS. Erwählt, damit er schri?pfe. Als Censor.^rebs fungiren muß. Der oberste der Zi.ipfe. Im StempellilUlS und Steueramt Saugbreinsen commandiren. Die Papageien insgesammt Am Hof autichambriren. Als Bureankraten nagen Wurm, Botsrkäfer, Raupe. Schlange. Die machen nielir, wie jeder Stnrm Dem Baum der Freiheit bange. Dort wilhlt als Polizeipräfect Laufkäfer in dem Grase, Und ruht und rastet nicht und steckt In Alles seine Nase! Für den Bezirk Treffen in Unterkrain wird am 20. d. M. ein LandtagsabgeorU,eter gewählt. Bis jetzt weiß man von fünf bis sechs Canditaten, die sich um den erledigten Sitz im Landtaae be-werben. Der eine ist ein ultranationaler Beam-ter in Gotschee, Namens Svetee, der von der „Novice" sehr warm empfohlen wird; der Zweite ist Professor Dr. Klun i.» Wien, der ein sehr gemäßigtes und farbloses Programm veröffentlicht hat, das nach keiner Seite hin Beifall fand; der Dritte ist der OberlandesgerichtSrath Del Negro in Graz, welcher sein Programm direct an die Wähler sandte; die anderen drei sind Beamte in Laibach, von denen jedoch keiner mit einem Programm hervorgetreten ist. Die Erfahrungen bei den letzter Wahlen hier, haben gezeigt, daß das beste Programm nichts niitzt, wenn der Can-didat nicht andere Mittel auf die Wähler wirken laßt, sie auf andere Weise zu gewinnen sucht. Bom Herrn Dr. Klun nimmt michs Wuuder, daß er sich belvirbt, nachdem er der Triester Zeitung das Gegentheil versichert hatte; er hat keine Aussicht, gewählt zu werden. Es heißt, er strebe außerdem nach der Stelle eines Schulrathes für Krain. Möglich, doch läßt sich das nicht positiv sagen. Gestern beriet!) man in unseren: Gemeinde-rathe das Budget der Stadt. Man ist gespannt auf die vielen Ersparungen, die der Bürgermeister einführen will, um darnach zu bemessen, wie groß die Sünden des vorigen Bürgermeister-Stellvertreters sind, deren er in einem Eingesendet inl „Wanderer" beschuldigt wird. Jene Clique von Eingesendetfabrikanten und Schreibern von anony-men Briefen, welche liier ihr Unwesen treibt, wird früher oder später einnlal entlarvt werden. Man wird dann nicht sehr erstaunt sein, politische Schu-ster und Tagschreiber darunter als Hansbeiißer zc. figurireu zu sehen. Die Jagd ist im vollen Gange und gegen die Thiere des Waldes und Feldes wird ein wahrer Bernichtungskampf geführt. Sr. kaiserliche Hoheit Erzher^g Ernst wohnt auch fleißig den Jagden bei. Derselbe war zu diesem BeHufe in Kärnten und Oberkrain und ist gestern hierljer zurückgekehrt. Gestern lveilte Se. Ereell. der F. Z. M. Benedek hier und fand vor dem Balinl)ofgebäudc eine Parade und Inspektion der Truppen statt. Sr. Ereellenz sprach mit den Offizieren und mit der Mannschaft in seiner gewohnten herzlichen Weise und viele seiner Bemerkungen und Aus-drücke erzählt man'sich in der Gesellschaft. Mit unserem Tljeater geljt es recht gnt; daS Pnblieum ist mit dem Direktor und den Leistun-gen seiner Gesellschaft sehr zufrieden. Wir haben keine virtuosen Kräfte, das ist wahr, die bedeutendste Kraft ist Sallmayer selbst; dafitr haben wir in einem guten Ensemble Ersatz. Bis jetzt gefielen zwei Stiicke am meisten, „Feenhände" von Seribe und „Eato von Eisen" von Laube und waren die Aufführungen zufrieden stellend. An dem Entstehen i)es letztgenannten Stückes hat ein ehemaliger Statthaltereiseeretär hier, der sich vor Iahren erschoß, großen Antheil. Als das Stück in Wien zum ersten Mcile gegeben wurde, brachten die Journale Näheres darüber. Es erinnert die Geschichte an Bacherl, „der Deutschen Deutschester." Morgend Abend werden wir weiland „Tristan und Jsolda" sehen. Nach meinem Dafürhalten dürfte dies Stück hier Wenige finden, die es verstehen; ich prophezeihe ihm daher ein glänzendes Fiasko. Unser Publicum hat einen eigenthümli-chen Geschmack, den zu studiren der Direktor sich angelegen sein lassen kann. --- Klagenfurt 16. Oktober. Bor einigen Tagen hat sich im Pfarrdorfe Hörzendorf bei St. Beit ein im buchstäblichen Sinne erschütterndes Ereig-niß zugetragen. Es erplodirte nämlich die May-er'sche Pulverstampfe und die !^ust wurde durch den ungeheuern Knall so erschüttert, daß die Fen-ster der zunächst gelegenen Häuscr zertrümmert wurden. Glücklicherweise ging dabei kein Men-schenleben zu Grunde. Die Entstehungsursache der Ewlofion ist unbekannt. Durch thatige Mitwirkung seiner Freunde hat der als pädagogischer Schriftsteller uktd No-vellist Vortheilhast bekannte Reallehrer Carl Kro-ner hier einen kärntnerischen Stenographenverein begründet; die Statuten wurden bereits genehmiget uud Kroner zum Präses gewählt. Ueber unser Theater haben Sie ohnehin bereits Referate gebracht, daher ich nur im Ällgc meinen bemerke, daß man bisher weniger mit dem Repertoir, als mit den Schliuspielern zufrieden ist, unter welch' letzteren sich besonders Frl. Milaschek, Frl. Walborg, Frl. Buliovsky und die Herren: Krosek und Schaper beliebt zu machen wußten. ^ Aus der Kollos, 15. October. Drei schlecht berüchtigte Burschen haben am verflossenen Sonntag bei uns während der Nacht M übel gewirthschaftet. Nachdem sie die ganze Nacht in einem WirtliShanse wacker gezecht und getanzt hatten, überfielen sie auf dem Heimwege einen armen italienischen Steinmetzarbeiter, der ihnen gar nichts zu Leide tl?at, warfen ihn zn Boden, traetirten ihn derart ulit Schlägen, daß er mehrere bedentende Wunden am Kopfe erhielt und nur durch die Dazwischenkunft anderer Personen von fernerer Mißhandlung gerettet werden konnte; sodann gingen sie gegen das WirthshauS des I., schlugen einem Manne den Unterkiefer und das Stirnbein entzwei und richteten denselben gar arg jn. - Einige Äirthe liaben zwar die sogenannte Polizeiordnung an der Wand angeklcbt, jedoch wie wenig wird dieselbe von der Mehrzahl beob-achtet, - ja ein gewisser Gemeindevorsteher, der zugleich Wirth ist, yeht mit schlechtem Beispiele voran, indem er dle Polizeistunde selbst nicht zuliält. - Ueberha»pt.'^ot!te man bei uns mel)r auf Sittlichkeit der jungen Leute sehen und das nächtliche Herumschwärmen derselben mit gebührender Strenge hintanhalten, wodurch mancher Ezeeß und manches Unglück verhüthet würde. - - ^ Pernitzen, 18. October. Am 13. d. M. passirte einem Knechte des hiesii^en Grundbesitzers Herrn Äakoli Marko aus dessen eigener Unvorsichtigkeit das Unglück, daß ihm beim Aufladen der Fässer ein Stück auf den Kopf siel und ihn dergestalt verletzte, daß er in Folge der durch obigen Fall eingetretenen Gehirnerschütterung hoffnuugs-los darniederliegt. Die Weinlese ist bei uns fast beendet; das Resultat derselben ist ein in jeder Hinsicht günsti- ges zu nennen. ------ Marburg, 19 Ortober. Heute werden Ihre kais. Hoheiten der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Carl und die dnrchlanchtigste Frau Erzherzogin Sofie in Begleitung Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ludwig Victor mittelst Separat-train nach Laibach reisen und Marburg Yassiren. — Am 9. d. M. löste sich auf der Mellin« ger Lend ein mit Fichtenbäumeu beladenes Floß vom User, welches von zwei entschlossenen Arbei-tern nicht ohne Lebensgefahr gerettet wurde. -Einer derselben sprang auf das Floß, indem er zugleich /einem am Ufer zurückgebliebenen Gefahr-teu den Strick zuw rf, um das Fahrzeug aufzuhalten. Bei der starken Strömung der Drau riß jedoch der Strick los und so wurde das Floß - bei welchem noch zuvor durch das An» prallen an s Ufer alle Nuder abgebrochen waren > fortgetrieben, wobei sich der auf demselben befindliche Arbeiter alle Mühe gab. es zum Ufer zA lenken. Nach großer Krastanstrengung gelang es ihm, das Fahrzeug an eine Sandbank bei Tepsau zu treiben nnd dadurch sowohl die Laduug zu retten, als sich selbst aus seiner keineswegs benei-denswerthen Situation zu befreien. - Wir wollen hoffen, daß diesem braven unerschrockenen Manne von Seite des Floßeigenthümers die gebührende Belohnung werde zu Theil werden. (Tbeater.) Wir haben diesmal die Borstelliiiigen einer ganzen Woche zn besprechen , da wir nun nicht ver» langen können, daß unsere Berichte sämmtliche Spalten des Journals füllen, so milssen wir un» in der Besprechung der einzelnen Vorstellungen ziemlich kurz halten. Wir tön-nen mit der Versicherung beginnen, daß unsere BiUine allen Anforderungen zu entsprechen im Stande ist; der schlagendste i^ewei» dasiir ist, daß das Theater trot» des fortwährend schönen Wetters und trotz der Weinlese meist gut besucht erscheint. Solch' cifolgreiche Concurrenz hat «och kein Bühnenvorstand in Marbur^i der Weinlese gemacht! — Samstag den U.d.M. „Die Herzogin von Praslin", eine in 5 Akte ausgezogene Mordthat, ohne eigentliche Hand-lttng und ohne dramatischen «chluß. Im 4. Akte bekamen wir als interessante Beigabe daS französische Procestverfah-ren gratis zu i)ören. — Ueber das Spiel der Darstellenden in den Hanptpartien können nur wieder nur Lobendes be-r chten. Herr v. Radler (Herzo»; von Praslin) zeigte lvie im»,er den routinirten Mimen, nur meinen wir, daß die Gewifsensanast, das Zurülkt^ebeu vor dem Gattenmord im A. Akte psychologisch nicht ganz richtig aufgefaßt und gegeben war. Erst nach vollbrachter ?l)at spricht das Gewissen. Wer so kalten Blntes von dem beabsichtigten Morde sprechen, die Zhat bei voller Neberlegung überdeuken kann, der zeigt sich im entscheidenden Momente nicht als nervenschwacher Feigling. Kr.iu Beringer lHerzogin von Praslin) überraschte uns durch ihr seelenvolles Spiel und ließ uns ganz übersehen, daß die Dame ein für daS recitirende Drania wenig günstiges Organ liabe. Gleiches Lob gebührt Krau Strecker, die die blinde greise Mutter des Herzogs gab und durch Spiel und Declamatiou die Herzen der Hörer zu bewegen verstaub. Frl. Bretsch, Krl. Waldek uns Herr Röder trugen daS ihrige zu den» guten Ensemble bei. Sonntag. ,.Der Tambour der zweiten Compagnie." Mit wal)rer Freude sprechen w r von diesem Abende. Die Posse im allgemeinen soll unterhalten uud zerstreueu, wir wollen uns auf kurze Zeit der Lorgen de» Zages eutledi-t^en und lache«, das ist der Hauptzweck der ^l^osse; die vor-benannte erfüllte ihn vollkommen. In der Titelrolle sahen wir znm erstenmale Krl. Röder in einer größeren Partie nnd waren entzü.'kt durch das naive, uaturwahre und unge-^stette Spiel de» Kräuleins. Aürwahr, die Seenen, in welchen Krl. Waldek und Arl. Röder, die beideu Coryphäen des Abends, mitsammen spielten, waren allerliebst zu nen-nen und ganz geschaffen, auch dcil grieSs,rämigsten Hyvo-choiider durch die» Duett weiblicher Liebenswürdigkeit und Grazie zu erfreuen u>ld zu erwärmen. Krl. Röder sang als Entree daS Trommellied, leider hörten mir nur Tror.»-mel und Trompeter und wenig von der Stimme des Fräuleins. Unser Orchester.sollte doch bedenken, daß es nur zu aeeompagniren habe, wozu denn so viel Blech? k'iaao, pinno meine Herren! — Daß Frl. Waldek ganz vorzüglich spielte und als italienische Landschöne ganz einzig hübsch ausstih, - darüber war nur eine Stimme- um so mehr wunderten wir uus über eine OpposttlonSpartei im Pub-liciun, die sich dem wohlverdienten Applause des Fräuleins dnrch Zischen entgegenstellte. Wir meinen die Nngednld der Gallerie, Neues zu hören uud davou dllrch deu Applaus aufgehalten zu werden, mag die llrsache gewesen sein. — Das Biirett-Shepaar. respective Herr Beringer uud Frau p. Radler als Herr und Kran Bär spielten ganz ergötzlich und ernteten reichlichen Beifall. Dienstag. „Rafael S-inzio." Romantisches Trauer-spiel in Akten von Dr. Wollheim. Wir waren leider verhindert. daS Theater zu besuchen und haben nur erfah-ren, daß das HauS sehr leer war. daß Frl. Bretsch und Herr Skriwanek vorzüglich gespielt h.ilien Md daß das Stück eine auf Stelzen spazierende Tragödie ^ die b»S 10 Uhr dauert. / Donnerstag. „Der Schneider als Naturdichter." Posse von Kaiser. Diese Posse stammt auS der guten alten Zeit, ilber die wir gerne zu spotten und mitleidig zu lächeln pflegen. Doch wir, wir lieben diese alte Zeit, wo Gemüth-lichkeit und kerniger, harmloser Hnmor herrschte, an deren Stelle heutzntage schlüpfrige Zoten, Raffinement und nichtssagende Zeitungswitze getteten find. Wir ersuchen dabel, uns jedoch diese Verehrung der Vergangenheit nicht übel deuten und un» für einen reactionären Zopfmenschen h l-ten zu wollen. Jede Zeit hat ihre Licht- itnd Schattense», ten. Fortschritt. Zeitgeist, Aufklärung. Freigeisterei. Toleranz, Industrie und — Hnmbug find die gewaltigen Triebfedern, die beliebten Schlagworte nnserer Tage. Damals war eS ruhiger Lebensgenuß, Gemüthlichkeit und Schlendrian. Welche Zeit eine alü'liciiere war — darüt^er wollen w»r nicht entsct»e»den. Doch halt — mir sind ja von unsei^ Posse ganz abgekommen. — Biel läßt sich ohnedieß nicht davon sagen. E» wurde gilt gespielt, — das ist unser kurzes Resuins. Als besonders lobenswerth nennen w,r Herrn Strecker als Schneider, doch ersuchen »mr ch". stck nicht so oft versprechen »u wollen, — Herrn W. !>^niie». als fteirlscher Stahlfabrckant, welchen er m,t v eler Wirme «ettage z« Nr. SS deS Eorr. f. Unterst. gab, doch der steirische Dialekt scheint ihm noch etwaS böh-misch vorzukommen. — Endlich envälinen wir noch lobend Krl. Röder als eifersüchtige Äiichin. DaS Fräulein erfreute uns mit einem kleinen Liedchen in o!.ersteirijcher Mundart, welches sie mit gewolinter Fertigkeit recht anmuthig vorttng. Zur Tagesgeschichte - Heutt hat sich der Herr Vürgermeistcr von Graz nebst emil^cn Gemeinderäthen nach Wie» begeben, um Zr.' Cz-cellenz dem Herrn Kriegsmi-nister Grafen Degenfeld das prachtvoll auögcstat^ tete Diplom eines C'hcettbünicrs der Stadt Graz zu überreichen. '"Vergangenen Sonntag wurde Josef Rint, Bildhauer und Mitglied des Linzer Turnvereines mit dem ilM von Sr. Majestät dem Kaiser ver-liehenen Verdienstkreuze mit der Krone im dortigen Gemcindesaale in Gegenlvart des Gemeinde' ratljes. der Spitzen der Behörden und dcs zu diesem feierlichen Acte eingeladenen Zurnrathes deeorirt.'^ Der kaum 2Vjährige Turner hat im heurigen Frühjahre gelegenheitlich der Ueber-ftlwemmung mehreren Menschen mit eigener Le-bensgefahr das Leben gerettet, darunter einen Vater nebst vier Kindern vom Daciie eines rom Wasser reistend umströmten Hauses gli'läl.ch heruntergebracht. Der junge Mann leistet auch in seinem Fache, der Bildhauerei, Tüchtiges und hat mit seinen Turnübungen beim Kremser Turnseste allgemeine Bewunderung erregt und beinl Münchner Turnfeste einen der ersten Kränze als Auszeichnung erhalten. Als am 16. Oktober Morgens - schreibt die „Grazer Zeitung" - der von Trieft nach Wien fahrende Postzug zwischen Feldkirchen und Puntigam dahinbrauste, wollte ein altes Weib bei 20 Schritte von der Losomotive über die Bahn eilen, wurde jedoch von derselben - unge- > achtet der Locomotivführer auf das Schnellste! bremste > erfaßt und überfahren. Man zog die! Arme mit zerschmettertem Körper unter den Rä-! dern hervor, woraus sie in '.venigen Augenblicken, verjäiied. (is fi. 5.10 (89 pf.), st. 5.5 (89 pf.), Banater loco Raab ! des Landes bilden, - wie erwähnt - nicht ersprieß-! ll. "^.90 (88 pf.) . ungarisch loco Preß^^ .e l. j. ^ Korn, «lovak. loco Wlen fl. (8:^ pf.), Ungar, loco tlch lvar und rie Aufgabe der i^audespresse doch^^j^^^ ^ A (3t) pf.) (Serste. Slovak. loco Prestburg wohl in Wahrung obiger Interessen besteht. . - " " Das Capital hat in unseren Ländern und in unserer Zeit so viel Vortheile, daß es wahrlich nicht der Reclame bedarf. Seit Jal)ren steigt Dalles und jedes im Preise. Auch die Schank- ! preise des Weines steigen fort und fort und ^dürften selbst Heuer aus natürlichen Gründen ^ keine nennenswerthe Ermäßigung erfahren. j Sollen nun die Rol)producte blos in der Hand des Händlers einen Werth haben, so ist dies für das ^anze Ackerbau treibende Oesteri'.iä! eine mißliche ^ache. fl. 2.50 (70 pf.) — Umsatz in Weizen 25000 Metzen. Marburg, 18. Octob. lW 0 chenmarkts - Preiie. > Weizen fl. 4.45, .!^orn fl. 3.30, Gerste fl. 8.—, Hafer fi. 2.—, Zrukurutz fl. 3.8». Heiden fl. 3.25, Erdäpfel fl. l.35 pr. Mehen; Rindfleisrl) 2«^ kr., Kalbfleisch 2s', kr., Schwein, fleisch jung. 30 kr. pr. Pfnnd', Hol; 18" lM fl. 5.50, detto weicl, fi. 4.30 pr. Älastci". Hol')kol)len ljart 50 kr., detto weich 40 kr. pr. Meyen; Heu fl. 2.10, Llrol), Lagerst. 1.50. detto Streu- fl. 1.— pr. Ceiitner. Pettau, 17. Oktober. (Wochen Markts-Preise.) Weizen fl. 4.30, Korn fl. 3.40, Gerste fl.—, Hafer fl. —, Kukllrnh fl. Heiden sl. 2.50, Erdäpfel fl. —. vr. Mehen', Rindfleisch 23 kr., Äalliflelsch 27 kr., Lchwein- . . 3 ileisch jung. 26 kr. pr. Pfund; Holz 18" hart fl. 9.50, ... dekw weich ff. 6.80 pr. Klafter; Holzkohlen hart 80 kr.. . Erreicht der Wein liener, Ivo feit Menj^Deii- n eich W kr. pr. Metzen; Hcn fl. 1.80, Ltrol), Lager-gedenken die beste Sorte gediel), teinen angemei-> sl. 1.25, deito Streu- fl. 1.15 pr. Ce-.tuer. jenen Preis, so ist dies für den. der rastlos für Eulturverbesserung lvirkt und dlidurch sein kleines Schärflein für das Gedeilien des Landes beiträgt, höchst entmutliigend. Da nebst dem Eisen der Wein die Lebens-frage Steiermarks bildet, so wäre es ivohl eine schöne Aufgabe der Landespresse, die Mittel und Wege aufzufinden, wodurch unser Wein, der an Qualität doch wahrlich nicht dem österreichischen nachsteht, doch gleichen Preis mit jenem erreichen könnnte. - Mit vollkommenster Hochachtung Anton Steinhofer, k. k. Hauptmann, als Weinproducent und Steuerpflichtiger. Radleröburg, 16. October 1862. AiiiMiilinene i» Marburg. Vom 11. bi? 15. October. „Erzherzog Johann." Die Herren: Koepo, GschftSreis. v. Ofen. Orrath. k. k. Landesgerichtsrath v. Graz. Struppl. k. k. Hptm. Fischer u.Hoffinger. Kaufl. v. Wien. Hol)uigg. k. k. Militärbeamter v. Ofen. Pichler, Hutimlchermst. v. Graz. Krenn. Kfm. v. Leibnip, dann Frau A. Wegomed, Privat v. RadkerSburg. „Zum schwarzen Adler." Die Herren: Kotzbeck. k. k. Kreiöcom. v. Friesach. Zereti«, Bürgermst. v. Friesach. Kopatschek, Beamte v. Eibiswald. Jäger. Gastwirth vou Leoben. Prisovetz, HdlSm. v. Wien. Bratkovitsch. k. k. Notar v. Franz. „Zur Traube." Die Herren: Oblak, Beamte v. Graz. Steiuer. Priv. v. Graz. Gottingcr, Seifensieder v. Graz. Stampfl, Hdlsm. v. .Krain. Burgl)eimer, Gaftw. v. Premstetten. Gräfiba ier. Gastw. v. Graz. „Zur Stadt Wien." Die Herren: (^u^ilo, .^ailfm. v. Die Handelsjuaend und dic Compioirc wer- 'Len-d'g. Hichngn Huimach« v Wara«di,n^ dcn auf eine für fic int-rcss->nteZcits»Mt aufmerksam P>,ch°f. Ag-n. P-h»^ gemacht: Verstl.^rbene in Marbun^. Vom 10. bis 18. October. „Der Eomptoirift." Wochenschrift zur Verbreitung kaufmännischer Kennt- ^ nisse. besonders unter Handelsgehilfen und jungen ! Kaufleuteii. Redacteur Dr. Julius Schadeberg in ^ AdtUf Puff, Ertern-Studirender. 18 Zalire alr. an Lunge». Halle a/S., G. Schwetschke'scher Verlag in Halle a/S. i ... . Hr.-!- viertrljähriq 22-/, Lgr^ Zede Buchhand- !Id Zadr. Geluru- lung und Postanstalt nimmt Bestellungen an. - j Zoseftne Mayr, KaufmaunStochter, 20 M. alt. an Fraisen. Die neue Zeitschrift, herausgegeben von dem ! Anna Stelzel, Tischlerstochter. 20 ). alt. an Lungeutuberk. seit Iahren in der Handelsliteratur vortheilhaft ^"tuwf Pomprein. Gastgebers- und Realitätenbesik^ersk.nd. bekannten Dr. Julius Schadeberg in Halle a/T., 'z^ohanna Koinig. Svitalspfründnerin, 77 Jahre all. an beschäftigt nch vorzugsweise mtt den BedurfnlNen! Alterschwäche. der jungen Kaufleute, macht die letzteren mit allen ^ Maria .^önig, gewesene Kaufmannsgattin. 65 Jahre alt, Theilen der Eomptoir- und Handelswissenschaft , an Wasiersucht. ^ bekannt^ veransialkt die manigfachsten Uebung.n in schriftlichen und arithmetischen Lomptoirarbeiten_. ?eieliliel>8clilile >i>r ItiiiiliAlKlmi'Iiel'. Die mit hohem Statthalterei-Erlaß bewilligte ZKe>vI»nen«vI»uIv ür «rlier wird mit 1. November eröffnet. Die Unterrichtsstunden sind jeden Sonn-und Feiertag von 8 — 12 Uhr früh und Nachmittags von 1 — 5 Uhr. Das Honorar beträgt pr. Monat Ist. — Außer allen im Baufache vorkommenden Zeichnungen lvird auch besonders die Verfassung von Vor-ausmaß und Kostenüberschlägen vorgenommen. Auf Verlangen werden beliebige Stunden in der Woche gegeben. Das Local befindet fich in der Kärntnerstraffe im Hause des Herrn Stella, Nr. 222. Die Aufnahme der Schüler findet statt: Sonntag den 19. und 26. Oetober von 9 — 12 Uhr Bormittags. Marburg. 11. vctober 1862. Atrd. Brodbetk, 195)____Baumeister. sonnseitig, bestehend aus 4 Zimmern, Sparherdtüche. SpeiS und Holzlage, ist vom 1. November an zu vermieten. Grazechrasse Nr. 104. (193 Eixthkilmig der Mmichkkiiiiiie» für den 1. Semester des Schuljahres 1862-63 an der Turnschule zu Marburg e von Schleinitz l^ei Marburg, bestehend aus 7 Joch sehr gnten Wiesen, 5 Joch Aecker und 4 Joch Waldungen, mit einem gemauerte« Wohuhause und mehren WirthschaftSgebänden um .... si. 10000. Nr. 210 Eine Laudrealität, eine Stunde von Marburg in schöner Lage, bestehend ans 3ii Joch Aecker, 5 Joch Wiesen, 4 Joch Weiden und 15 Joch Waldungen, mit einem neugebauten eben-erdigen Wohnhause, angenel)m gelegen, nnd mehreren WirthschaftSgebäuden um ..... Nr. 211 Eiue Landrealität, eine Stunde von Marburg entfernt, be-stehend ans 12 Joch Gärten, Aeckern und Wiesen, mit einem neugebauten stockholien Wohnhause, aus 3 Kellern, 8 Zimmern und 2 Kücheu bestehend, nebst mehreren WirthschaftSgeb^iden. Sammt Piehstaud und Jnveutar um ... Nr. 213 Eine Landrealität, eine Stunde von Marburg, bestehend aus 1 Joch Rebengruud, 7 Joch Aecker, 2 Joch Wiesen. 2 Joch Weiden uud 8 Joch Waldung, mit einem gemauerten strolige-deckten Wohnhause uud einen, Wirtschaftsgebäude um Nr. 216 Ein stockhohes solid gebautes Haus in einer lebhaften Stadt NntersteiermartS, ailf welchem gegenwärtig die Seifensiederei ausgeübt wird, bestcl)eud aus de« Werkstattlocalitäten und dem VerkaufSgewi^lbe zn ebener Erde, aus 4 Zimmern nnd Küche ! im ersten Stocke, nebst einen» WirthschaftSgebäude, Hofrauul u. Garteu. Sammt GeschäftSeinrichtuug um Nr. 218 Ein ueitgeballteS ebenerdiges Haus in der Stadt Marburg, ! bestel)eui) aus einem Keller. 7 Zimmern, Caliinet uud Küche fl. 2000V. l Nebst Hofraum uud schönen großen Garten um fl. 12000. fl. 13000. fl. 5500. fl. 6000. fl. 9000. 2. Nr. 3199 oiv. Gd i - t zur freiwilligen öffentlichen Versteigerung der den Eheleuten Herrn Philipp und Krnu Philippine Mravlak in Cilli geliörigen, in St. Leonl)ard gelegenen Realität Urb. Nr. 14 aä Gulenhaag. Vom k. k. Bezirksamte St. Leonhard als Gericht wird hiemit bekannt gemacht: es sei über Ansuchen des Herrn Philipp Mravlak, k. k. Notars in Cilli und dessen Ehegattin Frau Philippine Mravlak. äs xraes. 25. September l. I. Z. 3199 civ. in die frelwillige öffenllicbe Versteigerung der denselben eigenthümlichen, im Markte St. Leon-hard gelegenen Realität Urb. Nr. 14. aä Gntenhaaa, bestellend: 1. Au« dem Wohnhause Nr. 22 im Markte St. Leonhard, sammt den dnmit ^nsam-menhänaenden Grundtlicilen, Bauparcelle Nr. 46, im Flächenmaße pr. 489.8 j^-Klft. Gartenvarcelle Nr. 269 im Flächenmaße pr. 76.8 ^-Klft. Wiese. Parcelle Nr. 27V im Flächenmaße pr. 6 Joch 487.1 HH-Klft. Acker, Parcellen Nr. 271. 272 u. 273 im Flächenmaße pr. 4 Joch 948.3 m-Klst., zusammen im Flächenmaße pr. 11 Joch 402 iH-Klst., im AuSrusspreise pr. 8000 fl. öst. W. Aus dem sogenannten FriedhofSacker, Parcelle Nr. 254^. im Gesammtflächenmaße pr. 2 Joch 1496.2 I^ Klft.. ganz im AuSrufSpreise pr. 590 fl. öst. W. oder in drei Abtheilungeu, als: a) in der die längsten Piffinge enthaltenden Abthellllng ,m beUanftgen Flächenmaße pr. 1 Joch 250 lH-Klft. im AnSrufSpreise pr. 250 fl. öst. W. b) in der an diese langen Piffinge anstoßenden, unter dem Friedhofe gelegenen Hälfte im beiläufigen Flächenmaße pr. 1423 ^-Klft. im AuörufSpreise pr. 170 fl. öst. W. im Flächenmaße pr. 3 Joch 970.5 i^-Klst. von welcher Wiese jedoch ein Theil in Acker nmgestaltet ist, so dnß dl? Aecker Parcell. Nr. 73 uud 537 mit einander verbunden einen Acker im beiläufigen Flächenmaße pr. 1 Joch 1305 l^ Klaster derzeit bilden upd dal,er nur noch bei 3 Joch Wiesengrund vorhanden ist; — zusammen im Flächenmaße pr. 4 Joch 1305.8 i^-Klst., im AuS-rufSpreise pr. 1290 fl. öst W. — . . ^^ nach den vorgelegten Fe»lbietungsbedingungen, welche Hiergerichts eingesehen werden tonnen, gewilligt und deren Vornahme auf den 22. Vctoder l. I. Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 llhr bestimint worden. — ES werden daher zu dieser Aeübietnng, welche mit dem Tschrettpiffinge begonnen und mit dem sogenann-ten Teiche, der entweder ganz oder in der Art feilgeboten wird, daß der Acker in zwei T^ile, jeder von circa 1452.5 i^ Klft. im AuSrufSpreise » pr. 17V fl. öst. W.; die Wiese mit dem dieSsett» deS GrabenS befindlichen, an den Acker anstossenden Antheile im beiläufigen Flächenmaße pr. 1070 iH Klft. im AuSrufßpreise pr. 200 fl. oft. W. und «it dem jenseits de» Grabens befindlichen, unter dem sogenannten Calvarienberge gele-aenen Antl)eile im beilänfigeil Flächenmaße pr. 1370 lH-Klft., im Ausrufspreise pr. 300 fl. oft. W. und mit dem an die Johann Sollak'sche iind Karl Spytzi'sche Wiese angren-zenden Antheile »m beilänfigen Flächenmaße pr. 1 J^ 760 LH Klft. zur Bersteigemn^ 8. 4. kommt, — sodaiin mit dem FriedhofSacker nach den bezeichneten llntcrabtheilnngen dergestalt fortgesetu wird, daß ivenn die lliiterabtheilnngen des Teiches nnd des Fried-hofackerS an Mann gebracht worden find, erst der ganze Teich uud der ganze Friedhofacker nenerdingS um die Summe der für die einzelnen llnteradtheiluugei» derselben erzielten Meistbotödeträge auSgeruseu uud dem Meistbietenden zugeschlagen werden wird, somit die Uilterabtbeilnngen nur dauu den einzelnen Erstehen, zugefchlageu iverden, wenn für den ganzen Teich und den ganzen FriedhofSacker ein die einzelnen Beträge erreichender Meistbot nicht erzielt werden würde; — alle Kanflustige mit dem Bedenten vorgeladen, daß jeder Licitant anf daS HanS, welches zulej^t samint den dazu gehörigen, vorne bezeich-neten Grundstücken derart feilgeboten wird, daß dem Ersteller derselben das Recht zusteht, solches sainmt den Abtheilungeu suk 2. 3 uud 4 um die Summe aller Meistbote zusammen zu nberiiehmen. Val)er in diesem Falle die gaiize Realität llrb. Nr. 14 »6 Gutenhaag. n»n die Summe dieser sämmtlicheu Meistbote auSgernfen und dem allfälligen Meistbieter zugeschlagen werden wiirde, — ein Vadium vou Eiutauseud Gulden, auf die ilbrigen Gruudtheile aber 20°/^ des AliSrufSpreiseS zu Haudeu der Licitationß-Commissiou vor der Licitation zu erlegen, der Ersteher deS HauseS sammt Grundstücken sud Abthei-lung 1 aber auf Abrechniuig des MeistboteS daS auf der Realität llrb. Nr. 14 Gutenhaag für Herrn Johann Edlen von Kraßberger intabulirte Eapital pr. 4000 fl. E.M. oder 4200 fl. öst. W. llach Inhalt der dieSfälligen Schiildurkunde, sammt dessen 5°/, Berzinsuug vom ErstehuugStage, — und daS für den Verkäufer Philipp Mravlak. als Notar in Cilli. intabnlirte CautionSeapital pr. 2100 fl. öst. W. derart inS ZahlungS-! versprechen zn übernehmen habe, daß dieses CautiouScapital durch drei Jahre darauf ! liege» bleibe, mit 5°/^ halbjährig nachhinein verzinst uud erst nach Ablaz^f dieser Zeit ! ausbezahlt werde. Die Verkäufer behalten sich die Ratification des LieitationSacteS, welche nach gänzlicher Beendigung desselben sogleich erfolgt, vor und verpflichten fich, die etwa erfor-derliche Grundzerstückungsgenehmigung binnen zwei Jahren auf eigene Kosten zu erwirken. K. t. Bezirksamt St. Leonhard als Gericht am 25. September 1362. Täglich frische Brioche (Va^eebrod), GermkiPfel mit Nuß- und Mohn-MIle, alle Gattungen Krsiivi' unil /vivbaek, ««gelh-pf, »«titz,« ««d Indianer empfiehlt IS«) ?rnck. .Verla», und verantwortliche «edaction von E. Janlchip in Marburg.