Echriftleitung: Watha»«gaflc «r. S. X «ich» " >,<,e Hitzen» ljn|snt>BBg»-®rt«tt»B. «»^leiten llinl»«» »Hier. M |*t BbtffttHl»« 37. Jahrgang. Die parlamentarische Frühjahrstagung in Besterreich. Am Donnerstag tritt da« österreichische Abge-«bntttichau* zu seiner FrühjahrStagung zusammen. Nußer dem Staatsvoranschlage wird es als die Wichtigsten vorlagen das neue Wehrgesetz und die Finanzvorlagcn zu erledigen haben, welche letztere bereits im Finanzausschüsse in Beratung stehen. Die Finanzvorlagen werden begründet mit einer Reche großer Ansorderungen für volkswirtschaftliche Zwecke, fiU die in den gegenwärtigen Einnahmen keine Be-Deckung vorhanden ist, da man gleichzeitig mit einer Steigerung der Wehrausgaben zu rechnen hat, die wiederum durch die auswärtige Lage bedingt sind, die auch da» verbündete Deutsche Reich zur Ver-störkung seiner Wehrmacht nötigen. Für die Stellung der deutschen Parteien zu diesen Vorlagen wird außer ihrem Zwecke auch die Haltung bestimmend, die die Tschechen und Süd-slawen eiunelimen. Jnsolge der letzten Neuwahlen find die Südslawen zum allergrößten Teile unter der Führung des Abgeordneten Dr. Schusterschitz geeinigt. Ebenso wie Dr. Schusterschitz bemüht sich auch Dr. Kramarsch die tschechischen Parteien zu einer opportunistischen Politik zu bestimmen, die, in» dem sie sich für die allgemeinen staatlichen Ausgaben zur Verfügung stellt, die GesamtPvlitik des Staates in eine Richtung zu drängen sucht, in der das deutsch-österreichische Bündnis allmählich durch ein solches mit Rußland ersetzt und vornehmlich den Südslawen die Möglichkeit gegeben werden soll, ihre staatsrechtliche Idee zu entwickeln, während gleich-zeitig durch Begünstigung der Ruthenen der Einfluß des Polentums geschwächt werden soll, das immer «ehr zur Ueberzeugung kommt, daß e» nicht im Bunde mit den übrigen Slawen, sondern im Ein« Z)>er Kampf gegen das Dekollete. Bon Hermann Kienzl, Berlin. Pins X. sucht das Werk Gregors IX. zu voll endem Sein großer Vorgänger erschlug mit dem Doninerkcil die Priesterehe; er jedoch geht dem Uebel «uf den Grund und verbietet, daß irgendwo in kathoolischen Christenlanden ein gemeinsames Dach Priesster und Menschen bedecke. Und wäre die Pjar-rersklöchi» auch schon vor einem Vierteljahrhundert ins kanonische Alter eingerückt! Doch mit diesem Drutdensnß gibt sich der Heilige Vater noch nicht zusriäeden. Er versolgt den Satanas in alle Schlupf» wiuttel — bis hinter das Mieder der schönen Frau. Streeng untersagte er seinen Geistlichen den Besuch von Gesellschaften, in denen ihr schwacher Adam vom 1 Anblick einer dekolletierten Frau in Versuchung gefühhrt werden könnte. Besucht künstig der römische Moniisignore, der Pariser Abbö seine gräfliche Freuundin und sieht er an einer Dame zwischen Kinnn und Taille ein Ritzchen weißes Fleisch, so hat er 1 unerbittlich Kehrt zu machen. Armer Abbe! Ammer Monsignoie! Aber es gibt nichts Neues unter der Sonne. Pinsis X. hat Vorgänger im Amt, die den Kamp' gegeren den Frauenbuseu noch viel grimmiger führ len, . Auf dieselbe Einsicht in die verpönten Gesetze der ; Natur war es doch zuriickzusiihren, daß Päpste des < 17. und 18. Jahrhunderts den weiblichen Kirckrchengesang untersagten (ein Verbot, das sür die Petcuerskirche noch Leo XUl. wiederholte) und sich um i die Großzüchtung des KastratentumS histori-sche e Verdienste erwarben. Aber wir finden Blätter in d, der Sirchengeschichte, die den Geist deS jüngsten und d „modernsten" Papstes noch getreuer vorher vernehmen mit den Deutschen am besten seine bereit» tark bedrohten nationalen Interessen wahrzunehmen vermag. — ES liegt aus der Hand, daß einer sol-chen opportunistischen Politik der Tschechen und Südslawen nicht mit klangvollen Reden und don-nernde Phrasen beizukommen ist, sondern daß eS dazu aus der deutschen Seile einer wohlüberlegten Taktik und solgerichtigen Politik bedarf, die aus« chließlich die deutschen Interessen im Auge hat und »arnm sich mit jenen Faktoren im Staat im Ein-vernehmen hält, die an der Beibehaltung des gegen-wärtigeu Kurses der auswärtigen Politik und an ier Vereitelung der südslawischen Pläne, ein süd-lawisches Reich in das Herz Oesterreichs hineinzu-lauen, ebeusalls ein starkes Interesse haben. Line olche Politik kann aber nur gemacht werden, wenn >ie deutschen Parteien den Besitz der realen Macht über den Schein stellen, den positiven Erfolg höher bewerten als die radikalsten Wünsche und die Ge-samtheit ihrer Stimmen unter fester und zielbewuß-ter Führung zugunsten der deutschen Interessen in die Wagschale zu wrrfen vermögen. Ob dieses Ziel bei und mit der gegenwärtigen Organisation der deutschen parlamentarischen Par-teien erreicht werden kann, ist allerdings zu bezwei-sein und es wird deshalb eine der dringendsten Ausgaben der deutschen Parteien sein müssen, eine Form zu finden, in der das taktische Zusammenwir» ken aller deutschen Fraktionen in allen nationalen Angelegenheiten sowie in den großen, entscheidenden parlamentarischen Fragen sichergestellt werden kann, ohne daß hiebei die Beivegungssreiheit der Fraklio-nen in jenen Angelegenheiten, über die sie besondere pi »grammatische Anschauungen haben, eingeschränkt wird. Anders kann man zu keiner starken Führung der Deutschen im österreichischen Abgeordnetenhaus? gelangen, gegen die Eigenliebe und Eisersucht einzel-ner FraktionSsührer sich heute weniger denn je auf-lehnen darf. _ sagen. Im Jahre 1635 teilte der Nuntius in den Niederlanden einen Besehl des Papste« Urban VIII. mit, daß sie gegen die „Weltsranen" Strenge üben sollten, „die die Schultern und die Brust entblößen und das Gesicht mit Schönheitspflästerchen besäen". Der Eintritt in die Kirche müsse solchen Frauen versagtwerden. Noch radikaler gingPapstJnnozenz XI. vor. Er verordnete am 30. November 1683, „daß alle Weiber und Mädchen sich Brust und Schultern bis an den Hals hinaus bedecken sollten, unv zwar mit einem dichten, ja nicht durchsichtigen «Stoffe". Frauen, die binnen sechs Tagen diesem Befehl nicht gehorchten, wurden sür exkommuniziert erklärt und nur der Papst selbst konnte diesen Bann lösen. Den Priestern wurde untersagt, solchen Frauen — außer aus dem Totenbett — die Absolution zu er-teilen. Ließ sich dennoch ein Beichtvater dazu be-wegen, so fuhr er selbst in den Kirchenbann, und ebenso jeder Familienvater, der in seinem Haus eine Dekolletierung duldete... Der Kampf gegen die lockende Schönheit d:r Frau ist so alt wie der Kamps der Geschlechter. Noch viel älter als daS Steinbild der Sphinx. Wo die Schristdeiikmäler der Kultur am weitesten zurück reichen, in Indien, dort erfuhren wir von den frühe sten Ueberwindern und Entsazern. Dort saß man und betrachtete den eigenen Nabel. Das Altertum war übrigens nicht spröde. Die Pflege, ja die An-betung des schönen menschlichen Körpers galt für Gottesdienst in Griechenland. Auf der nächtlichen Wiese Spartas tanzten nackte Jungfrauen vor nack-ten Jünglingen in keuscher Selbstverständlichkeit. Doch schon im alten Rom erhob sich ein zürnender Geist: Seneca. „Ich habe seidene Kleider gesehen," so schreibt er, „wenn ich sie anders Kleider nennen Rene Steuern. Im Finanzausschuß hielt der Finanzminister v. ZaleSki am 26. v. M. eine Rede, in welcher er die geplanten neuen Steuern vorführte. Er kam zunächst auf die Landessinanzen zu sprechen, die einer Sanierung dringend bedürfen. Der Besteuerung deS großen MaffenkonfumS, der Bier- und Branntweinsteuer, stehe eine Reihe von Steuern ge-genüber, durch deren Einführung, beziehungsweise Erhöhung nur die besitzenden Klassen getroffen wer-den sollen. ES sind die« die Erhöhung der Perso. naleinkommensteuer und der Aktiensteuer, die Ein-führung einer Tantiemensteuer. die Neuregelung der Erbgebühren, der BersicherungSgebühren und der Gebühren von Totalifateur- und Buchmacherwetten, sowie die Einführung der Schaumweinsteuer und der Automobilfteuer. Allen diesen Besitzsteuern liege der Gedanke zugrunde, daß. wenn schon die Bevölkerung im Interesse der Allgemeinheit Opfer brin-gen müsse, diese Opser doch vor allem denjenigen Bevölkerungischichten auserlegt werden sollen, deren wirtschaftliche «rast zur Tragung einer erhöhten oder einer neuen Ausgabe ausreicht. Der Betrag der staatlichen Biersteuer, der mit rund 62 Millionen Kronen veranschlagt ist, soll 56 Millionen Kronen drei Ländern und 5'/, Millionen Kronen dem Staate bringen, so daß nach Abzug der bestehenden LandeSbieranflagen von 23 Millio« nen Kronen noch 33 Millionen den Ländern ver-bleiben. Bei der Branntweinsteuer soll dem Staate sein bisheriger Ertrag von 75 Millionen gewährleistet werden. Von dem Mehrertrage von 35 5 Millionen Kronen erhalte der Staat nur 8 Millionen, während die Länder 27-5 Millionen Kronen erhal-ten. Die Gesamtüberweisungen, welche den Ländern nach Durchsiihrung der Steuerreform zukommen, werden einschließlich der Ueberweisung von etwa 22 darf, die den Körper gar nicht und noch weniger die Schamhastigkeit beschützen. Sie find so durchsich-tig, daß eine Fran darauf schwören muß, sie sei nicht nackt." Unsere deutschen Vorsahren stehen im Geruch einer gewissen Einsachheit der Sitten, und die züch-tigliche Gewandung ihrer Frauen wird gerühmt. Es stimmt nicht durchaus. An manchen Höfen und auch in großen Patrizierhänsern blühte ein ungeheurer Luxus. Spangenberg tadelt in seinem „Adelsspiegel", daß sich die Frauen vielmals des Tages umkleiden: „jetzt deutsch, dann welsch, bald spanisch, dann un-garisch, zuletzt gar sraniösisch". Und er wettert gegen die Enthüllung des Busens. Auch England war nicht immer das Dorado der Puritaner und Teufelsaustreiber. Unter der Königin Maria I. Tudor allerdings, die zugleich die Katholische und die Blutige heißt, war eS strenge Satzung, alles Schöne zu verbergen. Unter der großen Elisabeth trat schon eine Wandlung ein. Die Gräfin Essex war die Erst,, die es wagte, sich zu dekolletiert«. Unter Jakob II. wurde dies allgemein Brauch. Noch schneller wechselten die Gegensätze im sranzösischen Rokoko. Als die betende Maintenon über Ludwig XIV. und Frankreich herrschte, wurde das Lachen der Amoretten verboten und schlüpften die niedlichen Weibchen sozusagen in härene Kutten. Dann kamen die Zeiten der Pampadour. und über der Wespentaille öffnete sich der kokette Ausschnitt, .gerade groß genug, einen Kuß daraus zu setzen". Die Revolution vertrieb die lockere Freude. Kau« rastete die ermüdete Guillotine, so feierten die Taillen, die R^camier, den Triumph des Weibes. Die ent» zückendsten Frauen trugen bei den Empfängen, im Boi«, im Theater eine durchsichtige Tunika, von der Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 19 Millionen a»S den Personalsteuern anfänglich rund 127 Millionen Kronen jährlich und nach überwundenem Konsumrückgang zirka 157 Millionen Kronen ausmachen. Die Mehreinnahmen der Länder aus den Ueberweisuugcn werden zunächst zirka 61 Mil> lionen Kronen und in der Folge ungefähr 92 Mil-Honen Kronen betragen. Die Erhöhung der Personaleinkommensteuer soll bei einem Einkommen von 10.000 K. beginnen, 7 Kronen betragen und erst bei noch höherem Ein» kommen stärker ansteigen. Die Erhöhung werde rund 7 Millionen Kronen tragen, während der 10 bis l5°/,ige Zuschlag sür jene Steuerpflichtigen, die nur sür sich oder einen einzigen Angehörigen zu sorgen haben, mit rund 5-7 Millionen Kronen ver. anschlagt wird. Eine Ausgestaltung des VeranlaguugSverfahren soll mit Schaffung dieser neuen Steuern Hand in Hand gehen; namentlich soll d;n Steuerbehörden das Recht der Bucheinsicht eingeräumt werden; ein Verlangen, gegen das sich die Abgeordneten wie ein Mann stellen müssen. Die Schnüffelei der Steuer-organe hat wohl den Höhepunkl in Oesterreich schon erreicht. Da« fehlte unS gerade noch, daß der Ge-schäjtsmann der Willkür der Steuerorgane vollstän-dig ansgrliefert wird, daß e» den erstbesten Büro« traten ermöglicht wird, in den Büchern der Geschäfts» lente herumzuschnüffeln. Dagegen müssen die Abge« ordneten aller Partein ganz energisch Front machen. Eine Aktiensteuer ist ebenfalls geplant. Gegen diese läßt sich nichts einwenden. Unternehmungen, die mehr als 10 °/0 Divid. bezahlen, können ganz gut eine Zusatzsteuer entrichten; die nach den AuS-sührungen deS Finanzministers von 2 Perzeut aus-steigend bis zu 10 Perzent betragen soll. Dagegen ist eine Entlastung jener Unternehmungen durch Er-Mäßigung deS Steuersatzes vorgesehen, die eine uu-ternormale Rentabilität ausweisen. Als MeHrertrag der erhöhten Aktiensteuer ist ein Betrag von 14 Millionen Kronen veranschlagt. Hiezu kommt noch das aus der stärkeren Belastung der Bezüge von Berwaltungräten und Borstandsmitgliedern der Aktiengesellschaft zu gewärtigeude Mehrerträgnis von etwa einer Million Kronen. Das finanzielle Er-gebniS der Personalsteuernnovelle könne sohin im ganzen mit rund 15 Millionen Kronen veranschlagt werden. Eine Reform der Erbgebühren ist ebenfalls ge-plant, die bei Erbschaften von über 10.000 K. einsetze und progressiv steigt. Die finanziellen Ergeb-nisse der Gebührenreform sind mit ungefähr zehn Millionen Kronen zu veranschlagen. Der aus der Reformierung der Versicherungsgebühren zu gewär-tigende Mehrertrag könne auf ungefähr 3-4 Millio-nen Kronen geschätzt werden. Die Besteuerung von Totalisateur und Buch-macherwetten wird mit vier Millionen Kronen ver-anschlagt. einen Schulter bis zum Knie, und purpurne San-dalen an den rosigen Füßchen, aber sonst nichts am Leib. Die Biedermeierzeit brachte zwar eine Real-tion auf die griechische Enthüllung deS Empire, aber der breite Rock hatte doch auch keinen anderen Zweck, als einzelne Körperteile besonders zart und schlank erscheinen zu lassen. Unten freute sich der niedliche Fuß feiner Freiheit, oben blendeten, dank dem EoerauSschnitt, Schultern und Nacken. Den Antichrist und den Franzosen haßte der große Bauernheld von Tirol, Andrea« Hofer. Sei» ner blinden, aber großzügigen Einfalt war jede Ahnung vom Schönheitssinn der Griechen verschlaf» fen. Ihm steht der Zorn gegen die reizenden Ver-führerinnen echt und gut zu Gesicht. Ein höchst in-tereffanteS Aktenstück bewahrt es auf, wie der Sand-Wirt von Passeier während seiner JnnSbrucker Re-gentenzeit dem Weib und der Sünde zuleide ging. Er befahl den Frauen von Innsbruck, „daß sie ihr Arm- und Brustfleisch bedecken und in keinem durch-sichtigen Hadern ihre Reize bloßstellen sollen." AuS bäuerlichem Geschlecht ist auch Papst Pius X. und das Jahrhundert seit 1809 Ist sür die Kirche nicht gewesen. Im Grund ist eS gleichgiltig. welche Hausgesetze der Papst für seine Klerisei er-läßi. Fatal mag sein Edikt allerdings sür die katholi-sche» Fürstenhöfe sein, die zufällig auch die — dekolletiertesten unter allen Höfen sind! Bisher hat-ten die EittlichkeitSkougreffe vor den Pforten der Hofbille Hatt gemacht und hohe Kirchenfürsten sah man dort zwischen blendenden Nacken und Schul-tern. Wird daS nun anders werden? Oder wird der Papst für die Hosbälle DispenS geben? Ein moralischer Titel ließe sich dafür finden. Ist die Schönheit deS Frauenleibes Sünde, so ist doch nur Das finanzielle Ergebnis dieser teils neuen teils reformierten Steuern ist 48 3 Millionen stro-nen. Die Leistung der Bevölkerung zugunsten des Staatsschatzes an direkten Steuern samt Nebenge-bühren, Verzehrungssteuer mit Schanksteuer, Stem-pel, Taxen und Gebühren inklusive Fahrkartenstcuer sei im Finanzgesetzentivurfe für das Jahr 1912 mit 1001-5 Millionen Kronen veranschlagt. Die Mehrbelastung durch di: neuen Vorlagen wird also 5 Prozent der bisherigen Steuerleistung betragen. Bfstnrs Schreiben an den k. T. Gymnasialprofessor, ReichSrat«- und LandtagSabgeordneten Dr. K. Verstovfek in Mar-bürg. Der Umstand, daß vie Immunität eines Abgeordneten eS demjenigen, die von ihm angegriffen und beleidigt werden, unmöglich macht, sich für die über den Rahmen einer fachlichen Beschwerde hinaus» gehenden Berunglimpsungeu, wenn sie in Ausübung de« Abgeordnetenhauses vorgebracht werden, Genug» tuung zu verschaffen, legt jedem Volksvertreter die — wie ich glaube — selbstverständliche Pflicht auf, beim Vorbringen von Beschwerden jene Grenzen einzuhalten, deren Ueberschreitung nicht nur den Parlamentarismus aus ein niedriges Niveau herab-drückt, sondern auch den Verdacht aufkommen läßt, daß man die mit der Immunität verbundene Wehr-losigkeit deS Angegriffenen ausnützen will. Ihnen hat es nun beliebt, in der Sitzung des Abgeordnetenhause» vom 7. Dezember 1911 einen ganzen Kübel voll grober Beleidigungen, vager Ver» dächtigungen und unwahrer Beschuldigungen über untersteirische Richter und Beamte auszuschütten und — wie schon in der Sitzung vom 3. Dezember 1910 — ehrliche Steuerzahler zu verunglimpfen. Im stolzen Bewußtsein, über sich das schützende Dach der Immunität zn haben, erkühnten Sie sich u. a., Richter und Beamte „verabscheuungSwürdige Judividnen", „Gesinnungslumpen", „Renegaten-beamte", „Apostaten" zu benennen, sie im Vollge-fühle Ihrer gesetzlich gesicherten Unbelangbarkeit der „Gewissenlosigkeit-, „Frechheit", nationaler Umtriebe und des Amismißbrauches zu zechen, ja ihnen Ver-brechen vorzuwerfen. Der Stempel, der diesen Auslassungen aufge» drückt ist, die offenkundige Absicht, unter dem Scheine sachlichen Vorbringens zu verletzen, zu kränken und zu beleidigen, und die widerliche Art und Weise, wie Sie einseitige Zuträgereien uud niedrigen Tratsch in die Form von Tatsachen zu kleiden versuchten und längst abgetane tendenziöse Erfindungen auf-wärmten, schloffen es damals aus, sich mit diesen Ihren Ergüssen aus parlamentarischem Boden zu besassen. Man hätte damit Ihre» AuSsührungen junge und blühende Weiblichkeit sündhaft. DaS Zere» moniell der Hofbälle aber zwingt auch die älteren Semester zum Dekollete. An entschleierten Knochen hat Satanas ab« keine Freude! Aus den „Freien Stimmen". Verdorrte Atüten Nach dem Französischen von M. B.. Gaston d'Herbouville setzte sich aus die mit blühenden Syringenbüschen umgebene Bank und ließ den Zauber der milden Frühlingsnacht auf sich wirken. Ober ihm wölbte sich das dunkle Firma» ment, auf dem die Sterne golden funkelten. Lang-sam zog der ausgehende Mond seine Bahn und ließ das Dunkel der Nacht mit seinem bläulichen Lichte zu erhellen. Die Syringenbüsche strömten einen betänbenden Duft aus, einen Duft, der die Sinne gefangen nahm, wie Musik die Seele. Nahende Schritte ließen Gaston aus seinen Träumen auffahren. Er sprang aus, um sich unbe» merkt zurückzuziehen, denn er wollte allein sein. Die Gesellschast seiner Frau wäre ihm gerade jetzt uner-träglich gewesen. Doch statt Marguerite näherte sich ihm leichten, schwebenden Schrittes seine Schwägerin Ange. Dichte, braune Haarwellen um» gaben ,hr reizendes Gesicht, deffen reine Linien an die Züge eines Kindes erinnerten. Doch der sinnende Blick der tiefblauen Augen sah düster vor sich hin, als wäre ihr Lebensweg weder von Blumen noch Bäumen umsäumt. Stumm setzte sie sich neben Gaston. Er faßte ihre formvollendete Hand, die sie ihm nicht entzog: eine ihnen nicht zukommende Bedeutung beigemessen und darum konnte man sich mit der Tatsache be-gnügen, daß Sie vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses zur Ordnung gerufen wurden. Nun fanden Sie den traurigen Mut, Ihre da-maligen nnqualifizierbaren Beschimpfungen und Ver» dächtignngen unter weiterer AuSnützung der Ihnen zugute kommenden Immunität dadurch den breiten Schichten der Landbevölkerung zur Kenntnis zu bringen, daß Sie Ihre Rede unter Berufung auf das stenographische Protokoll, also auf Ihre Im-munität, in die Form einer Broschüre gekleidet, auf dem Lande verbreiten lassen, um die Bevölkerung aufzuwiegeln und aufzuhetzen. Daß Sie damit auch die Beschimpfungen, hinsichtlich deren Sie sich dem Ordnungsrufe ausdrücklich unterworfen hatten, wie-derholtcn, kennzeichnet Ihre Denkungsart und Ihr Vorgehen zur Genüge. Letztere» veranlaßt mich aber. Ihnen die Gelegenheit zn bieten, Ihren Mut auch vor den Richtern aus dem Volke zu betätigeu und für Ihre Behauptungen und die von Ihnen ange-führten angeblichen Tatsachen den gerichlsordiumg«-mäßigen Beweis zu erbringen. Ich erhebe gegen Sie hiemit den Vorwurf, daß Sie sich in Ihrer Rede vom 7. Dezember 1911, wie auch schon frS» her in Ihren Ausführungen vom 3. Dezember 1910 grobe Unwahrheiten, Entstellungen, vag« Ver-dächtigungen und unwahre Befchnldigungeu zuschulden kommen ließen. Zugleich fordere ich Sie auf — indem ich mich verpflichte, mit allen mir zu Gebot« stehenden Mit-teln meine rechtzeitige Auslieferung zu betreiben — mich wegen dieses BorwurfeS gerichtlich zu belangen. Sollten sie dies unter irgend einem Vorwande unterlassen, so wird die Bevölkerung wissen, was Sie von Ihren Behauptungen und Ihrer Wahr» heitsliebe zu halten hat. Graz, 1. März 1912. Richard Marckhl, ReichSratsabgeordneter. (Nachdruck aus dem „Grazer Tagblatte".) Politische Rundschau. Der Wiederzusammentritt des Abgeord» netenhauses. Nach Abschluß der LandtagSberatungen ist gestern das Abgeordnetenhaus wieder zusammenge-treten. ES findet auf der Tagesordnung zunächst die Anträge des TeuerungSausschuffes, danu die «rste Lesung der Wehrvorlagen. Man hofft die Teue» rungSdebatte in ganz kurzer Zeit erledigen zu kön-nen, umsomehr als es sich nicht um die Schaffung neuer Gesetze, sondern um Resolutionsanträge han-delt. Mit großer Spannung wird der Debatte über die Wehrvorlagen entgegengesehen. Ja deutschen Ab- „Ich bin sroh, dich noch einmal vor deiner Hochzeit zu sprechen, Ange. Morgen gehörst du dir nicht mehr an und daS Haus, daS dich seit zwei Iahren beherbergt, wird leer sein ohne dich. Doch was ficht dich unsere Trauer an? Du bist ja glücklich!" Der schöne Nacken des jungen Mädchens schien sich wie unter einer schweren Last zu beugen. „Ja, Gaston, ich bin glückich, weil ich von hier fortkomme!" „Warst du so unglücklich bei uns?" „Nein, Gaston, aber weit von hier werde ich ruhiger sein!" „Um Gottes willen!" „O, Ange, habe ich dir vielleicht unbewußt wehe getan?" ..Ja!" „Ja, durch dich, Gaston, habe ich den größten Schmerz meines Lebens kennen gelernt. Wie glück-lich ist doch Marguerite, denn wie sehr liebst du sie." „Ja, ich liebe sie, ruhig, leidenschaftlos .... Doch, was soll das alles bedeuten?" „Du liebst sie so sehr", murmelte Ange, „daß du nie auch nur einen Blick für mich fandest! Nie hast du dir gesagt, daß ich auch begehrenswert sei! Nie hast du daran gedacht, daß ich in deiner Nähe leiden könnte. Gaston d'Herbouville war bleich geworden, seine Hände zeterten. „Ange sprich nicht weiter. Ich will nicht, ich dars dich nicht verstehen." „Was liegt daran. Morgen bin ich weit von hier. Ich heirate Fernand Mornay, weil er in Bombay lebt und ich so au» deiner Nähe komme. Nunniur 19 Sc.:e S geordnetenkreisen herrscht allgemeiu die Ansicht, daß die Ausgestaltung unserer Wehrmacht schon mit Rück-sicht aus unser Bündnis mil dem deutschen Reiche durchgeführt werden muß. Wenn auch die Borlage in verschiedenen Einzelheiten einer Verbesserung be-dürstig wäre, so muß doch die Einführung der zwei« jährigen Dienstzeit als ein im Interesse der Be-völkerung und der Bolkswntschaft lebhaft zn be-grüßender Fortschritt betrachtet werden und auS die-fern Gesichtspunkte wird die übergroße Mehrheit der deutschen Abgeordneten der Wehrreform zustimmen müffen. Eine beträchtliche Schwierigkeit ergibt sich jedoch aus den Verhältnissen in Ungarn, wo be« kanntlich durch die zwischen dem Ministerium Khucn und der Kossuthpartei getroffene» Abmachungen ein Gegensitz gegen die Vereinbarungen der beiden Re-gierungen geschaffen wurde, die den Wehrgesetzvor-lagen zugrunde liegen. Die in Ungarn geplante eiu> seitige Deklaration, durch welche die Befugnis des obersten Kriegsherrn, die Reserven einzuberufen, be» schränkt werden soll, ist denn auch auf den lebhaf-testen Widerstand der österreichijchen Regierung ge-stoßen. ES wurden vielfache Verhandlungen geführt, ReichSfinanzminister Dr. v. BilinSki hat eine Ver-mittlungsaktion eingeleitet, die beiden Ministerpräfi« deuten sind vor dem Kaiser erschienen, aber man weiß weder, was in den Berhandlurgen besprochen, noch. waS Herr von Bilinski vorgeschlagen, noch, welche Meinung der Kaiser geäußert hat, und so schwirren die verschiedensten Gerüchte herum, die bald von einer Demission der ungarischen, bald von einem Rücktritt der österreichischen Regierung, bald von der Auslösung deS ungarischen Reichstages zu melden wissen. Eine Erklärung der Situation dürste jedoch nicht lange auf sich warten lassen und davon wird auch im wesentlichen daS Ergebnis der österreichischen ReichSratSsession abhängen. Unser Ad-geordnetenhauS steh vor einer ganzen Fülle von Aufgaben, nicht nur daS Budget soll erledigt wer« den, auch die Frage der Finamresorm muß endlich gelöst werden, die Wasserstraßenvorlage dürfte bald zur Beratung gelangen und dazu kommen jene zahl« reichen Anträge sozialpolitischer und Volkswirtschaft-licher Natur, an deren Erledigung die Bevölkerung daS allergrößte Interesse hat, die Zeit, die für alle bi:fc Dinge zur Verfügung steht, ist sehr kurz und wird noch durch die Osterpause und die Beratung der Delegationen eingeschränkt werden. Man dars sich deshalb übertriebenen Hoffnungen keineswegs hingeben und wird zufrieden fein müssen, wenn neben den StaatSnotwendigkeiten wenigstens die dringendsten Slotwendigkeiten erledigt werden. Die südslawische Bewegung in Görz. In einer slowenischen Versammlung sprach Ab« geordneter Fon sich für einen engeren Zusammen- Ich begebt mich freudig und verzweifelt zugleich in die Verbannung. Dort, in diesem schrecklichen Lande kann ich wenigstens weinen, ohne mein Leid verbergen zu müssen." Gaston erhob sich und stieß mit erstickter Stimme hervor: „Du meinst doch nicht, daß du nur meinet-wegen in diese absurde Heirat eingewilligt hast?" Ihrer selbst nicht mehr mächtig, schluchzte Ange auf: .„Ich habe dich glauben lassen, daß ich aus Liebe heirate, und du hast es geglaubt! Ja, Gaston, deinetnvegen gehe ich fort. Ich habe hier zu viel gelittem, vielleicht kann ich dort g liefen." ..Du bist verrückt, Ange! Ich habe doch nichts getan, um deine Liebe zu ver . . Er wagte nicht zu vollenden. Gaston sah, wie der heerrliche Körper des jungen Mädchens, das sein Herz ganz vor ihm enthüllte, in Schmerz erbebte. Wie hob den Kopf und sagte bitter: „O nein, nie, niiel Vielleicht war es gerade deine Gleichgültigkeit), die mich reizte. Du fandest so wenig Zeit sür unich . . «Gaston neigte sich zu dem jungen Mädchen. Sie wveinte jetzt ganz leise, das Gesicht in den Hän« den rverfieckt; er bemerkte an dem Zittern ihrer Schullltern, als er leicht mit den Fingerspitzen streifte. „„Ange, flüsterte er ihr ins Ohr, ich zeigte mich so gleieichgültig, weil ich Gewissensbisse hatte, es so wenig z zu sein. Hast du denn nicht bemerkt, daß ich mit a allen Kräften gekämpst habe, um diese Heirat zu veierhindern, daß ich nur in deiner Nähe glücklich war, l daß du mir unentbehrlich geworden bist? Und ich füÄrchte mich jetzt, fürchte mich vor der Zukunft. Was n werde ich beginnen, wenn du nicht mehr da bist?" V Er kniete vor ihr nieder und versuchte, ihre Händeve von ihrem Gesichte zu entfernen. „Safttn, ich bitte dich, stehe auf ... . Sei vorsieh chtig, man könnte uns sehen. Ist es denn schluß zwischen Slowenen und Kroate» aus und in demselben Sinne erklärte Dr. Schusterschitz bei Be-fprechung der auswärtigen Lage, daß sich die Slo-wenen mit den Kroaten unbedingt als eine einzige Nation fühlen muffen. — In Wien erscheint feit 1. d. eine südslawisch-trialistische Korrespondenz, die bestimmt ist, die Bewegung zugunsten der Errich-tung eines selbständigen SüdslawenstaateS zu fördern. Die ungarische Krise. Die Meinungsverschiedenheiten, die sich in der letzten Woche zwischen dem ungarischen Minister-Präsidenten und der gemeinsamen KriegSverwaltung hinsichtlich der Auslegung de« § 43 der Wehrvor-läge ergeben haben, dürften, wie eS scheint, in Güte ausgeglichen werden. Es handelt sich bekanntlich um eine vom ungarischen Abgeordnelenhause zu fassende Resolution, in der die Bedingnngen, unter denen der Kaiser zur Einberusung der Ersatzreserven berechtigt ist, festgestellt werden. Der § 43 bezieht sich nicht auf die Einberufung der Ersatzreserven zur Ergän« zung der Armee auf den Kriegsstand, sondern aus die ausnahmsweise Heranziehung der Ersatzreserven im Frieden, zu der die Krone nicht berechtigt sein soll, wenn 1. die normale Rekrutenvorlage nicht dem ungarischen Reichstage unterbreitet worden ist. wenn 2. das ungarische Abgeordnetenhaus die Vorlage nicht ans eigener Schuld nicht verhandelt hat, oder wenn 3. der Reichstag die Rekruten verweigert hat. — Bon der KriegSverwaltung werden nun gegen den zweiten Punkt Einwendungen erhoben, indem man auf die Möglichkeit hinweist, daß die Krone nicht berechtigt wäre, die Ersatzreserven einzube-rusen, weil aus irgendeinem Zufalle im ungarischen Abgeordnetenhause über daS Rekrutengesetz noch nicht verhandelt worden sei. Der Fall ist nun theoretisch gewiß möglich, praktisch löst aber der zweite Punkt durchaus nicht die Rechtssrage, weil es schließlich immer strittig fein wird, ob die Verhandlung über das Rekrutengesetz durch die Schuld des ungari-schen Abgeordnetenhauses oder durch äußere Um-stände verhindert worden sei. Da aber die ungari-sche Regierung diesen Punkt nur deshalb sormuliert zu haben scheint, um zu verhindern, daß durch Ob-struktion des Rekrutengesetzes auch die Einberufung der Ersatzreserven vereitelt werde, dürste eine Ver-ständigung keine allzugroßen Schwierigkeiten machen. Akzeptiert man den dritten Punkt, dann ist der zweite eigentlich unnötig, da dann die Ersatzreserve immer einberufen werden kann, wenn die Rekruten-vorläge dem Abgeordnetenhause unterbreitet und noch nicht abgelehnt worden ist. wirklich wahr, daß du mich liebst? Ach. könnte ich dir doch glauben, so nähme ich doch wenigstens diese Erinnerung in die Ferne mit. Der Gedanke an Deine Liebe genügt ja, um mein armseliges Leben fortan mit Glück zu erfüllen." „Habe Mitleid mit mir, Ange.' „Gaston, wenn du jetzt zu mir sagtest, hebe deine Verlobung auf, tritt von dieser Heirat zurück .....ich würde eS tun, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Sprichst du das entscheidende Wort? . . .? „Führe mich nicht in Versuchung. Denke an Marguerite." Ange stieß einen schmerzlichen Seuszer aus. „Ich sehe wohl, daß du nicht jene Liebe für mich empfindest, die ich sür dich hege. Ich würde alles ohne Bedenken sür dich opfern." Man hörte nahende Tritte uud eine ungedul-dige Stimme rief nach Gaston. „Nehmen wir Abschied, Angel Marguerite kommt. Das junge Mädchen brach einen blühenden Syringenzweig ab, drückte ihre warmen Lippen auf die weißen Blüten und reichte ihn Gaston mit zit« ternder Hand. „Leb' wohl, Gaston, leb' wohl und vergiß nicht, daß niemand auf der Welt dich mehr liebt als ich." Sie verschwand zwischen den Bäumen und al« lein geblieben, preßte Gaston feinen Mund auf den blühenden Zweig, auf dem er noch AngeS warmen Hauch zu spüren vermeinte. Nie wieder hatten die beiden Liebenden auch nur eine kurze Minute ungestörten Beisammenseins. Bon Zeit zu Zeit kam Ange in die Heimat, um dann wieder »ach Bombay zurückzukehren. Die Jahre verstrichen und GastonS Liebe wurde müde. Der Sonnenstrahl, der sein Leben erhellt hatte, war Ans Stadt und Land. Ernennungen im Iustizdienfte. Der Bezirksrichter Adolf Matzl in Marburg wurde zum LandeSgerichtSrate für Cilli, die BezirkSrichter Wil-Helm Ritter v. Kottie in Gröbming und AloiS SeliSkar in Lichtenwald zu LandeSgerichtSräten und Bezirksgericht«»»! stehen, in ihren Dienstorten er« nannt. Der Richter Dr. Johann Premfchak in Mar-bürg wurde zum BezirkSrichter und Bezirksgerichts-Vorsteher in Mahrenberg, der Richter Ferdinand Meditz in Gottschee zum BezirkSrichter und BeznkS« gerichtSvorsteher in Luttenberg ernannt. Die Gemeindewahlen in der Um-gebung Cilli, die bekanntlich Ende November stattfanden und mit einem glänzenden Siege der deutschen Partei im ersten Wahlkörper endeten, sind, wie uns mitgeteilt wird, von der Statthaltern im Einvernehmen mit dem LandeSauSschusse als giltig anerkannt worden. Dies war ein Ding der Selbst« Verständlichkeit; denn eS hat sich bei der Wahl, dank der begreiflichen großen Borsicht der Wahl-kommission, welche eine Durchführung deS ganzen WahlgeschäfteS durch einen Regierungskommijfär aus verständlichen Gründen vermeiden wollte, keine Gesetzwidrigkeit ereignet. Trotzdem haben Doktor Hraöovec und Genossen gewissermaßen gegen ihre eigene Wahlkommission Beschwerde erhoben und Einwendungen gegen die Wahl eingebracht, lediglich zu dem Zwecke, um die unumschränkte Herrschaft der windischen Partei in der Gemeindestube in der Umgebung noch um einige Wochen künstlich zu ver-länger». Diese Verlängerung wurde, wie die Ver-teilung der NotstandSgeldcr in der Gemeinde Um-gebung Cilli zeigte, von den slowenischen Macht-habern der Umgebung weidlich ausgenützt; denn ihren, Gutachten war eS gelungen, zu erreichen, daß alle jene, die bei den letzten Gemeindewahlen der deutschen Partei Gefolgschaft geleistet hatten, vor« läufig bei der Verteilung der NotstandSgelder ganz-lich durchfielen, während die eigenen Parteigänger auch dann, wenn sie sich keineswegs in einem Not-stände befanden und auch auf den Ertrag der Land-wirtschaft gar nicht angewiesen find, der Behörde fälschlich als bedürftig empfohlen wurde», und in-folge dieser Vorspiegelungen auch tatsächlich Unter« stützuugen erhielten. Der windische Wahlprotest, der in letzter Stunde zurückgezogen wurde, war in die- erloschen. Seine Frau kounte ihm keinen Ersatz bieten, sie erschien ihm nichtssagend und u.,bedeutend. DaS Klima und der Gram hatte auch aus AngeS Schönheit zerstörend gewirkt. Ihr letztes Bild zeigte sie abgemagert und verblüht. Gaston dachte an das herrliche Mädchen, das er angebetet hatte. Wäre sie auch der Schatten ihrer selbst ge-worden, wenn er eS damals gewagt hätte, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen? Oft betrachtete er den Zweig, an den verdorrte Blätter und Blüten hingen. So fand ihn einmal seine Frau. „Ich möchte wohl wissen, welche Erinnerung sich sür dich an diesen Zweig knüpft?" Gaston betrachtete sie, die, reizlos geworden, mit zusriedener Miene vor ihm stand. Er dachte an seine Jugcndträume von Welt und Glück . . . wie hatten sie geendet! Der Frühlingsvuft der blühenden Syringen drang durch das offene Fenster aus dem Garten herein. Der Duft allein hatte sich nicht geändert und wirkte berauschend wie einst. Er versuchte, sich Ange vorzustellen, so wie sie einst ge« roesen und der Gedanke, sie krank und durch ein mörderisches «lima vorzeitig gealtert zu wissen, fiel ihm schwer auf die Seele. „Dieser Zweig", antwortete Gaston seiner Frau, „war einstens grün, duftend und mit Blüten übersäet. Sieh, was er geworden ist." „Woran erinnert er dich?" „An die glücklichste und zugleich traurigste Stunde meines Lebens, an die anständigste Hand-lungSweise . . . ." und mit einen, Blicke des HasieS aus seine Lebensgefährtin vollendete er — „an eine Handlungsweise, die ich jede Minute mei« # nes Lebens bereue." Lcnr 4 J^rfpüje jcviidjt 19 ftm Falle ein so schäbiges Kampfmittel, wie man es sonst nur von einem Winkelschreiber erwarten kann. Freilich zum .Noblesse oblige" haben sich bisher auch die „vornehmsten windischen Politiker" noch nicht emporgerungen. Die Konstituierung der neugewählten Gemeindevertretung wird nun in der nächsten Zeit stattfinden müssen. Das „Grazer Tagblatt" unter neuer Leitung. In der Morgenausgabe vom l. März gibt das „Grazer Tagblatt" folgendes bekannt: Der Ausschuß der Deutschen BereinSdruckerei und Vcr-lagsanstalt in ^ Graz ist in der angenehmen Lage mitzuteilen, daß es ihm über Anregung des Haupt» schriitleiterS Albert Hirth gelungen, den gewesenen ReichSratSabgeordneten Dr. Emanuell Weidenhoffer, der seine bisherige Stellung bei den k. t. Staats-bahnen aufgegeben hatte und mit dem 1. Februar 1912 in den Ruhestand getreten war, als Vorstand der Schriftleitung zu gewinnen. Herr Dr. Weiden-hoffer tritt feine neue Stelle mit heutigem Tage an. Ihm zur Seite bleiben mit der Leitung des Blat-tes die Hauptschriftleiter Albert Hirth und Max Besozzi betraut. Anstatt eines Kranzes für die verstor-bene Frau Berta Sadnik in Cilli spendete Finanz. RechnungSreoident Karl Dunkl in Graz der Ret-tungSabteilung den Betrag von 19 Kronen. Promotion. Freitag den 1. d. wurde Herr Oskar Dirnberger an der Wiener Universität zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Iagaball des Cillier Männergesang-Vereines. Zamstag den 2. d. fand in den Räumlich-leiten des Deutschen Hauses der Iagaball statt. Wie beliebt diese Veranstaltung ist, zeigte der überaus starke Besuch aus nah und fern. Gewiß sind auch die Hoffnungen, die jeder auf diese Unterhaltung gesetzt hat, in Erfüllung gegangen; denn die nnge-bundenste und heiterste Stimmung hielt vom Hn beginn bis zum Morgengrauen an. Die ernsten Räume des Deutschen Hauses wurden durch den SchmückuugSauSschuß in eine Waldlandschaft um-gewandelt worden. Der Orchesterraum stellte eine herrliche Gebirgslandschaft dar, die von schönen Felsgruppe» eingerahmt war und jedem leuchtete in großen Lettern das traute „Weidmannsheil" ent-gegen. Die Längsseite des großen Saales war in lauter niedliche Nische« umgewandelt, trefflich geeignet, das Leben und Treiben im Saale zu beob achten, dessen größter Teil in einen Tanzhain um-gewandelt war. Der kleine Saal diente vor allem dafür, dem leiblichen Wohle der Gäste auf das für« sorglichste Rechnung zu tragen. Hier waren die Wände mit Jagdtrophäen und Jagdbildern ge-schmückt. Jedem Eintretenden fielen aber sofort die verschiedenen Erfrischungsstände auf, insbesondere die Bierbude, in welcher erstes Münchner-Hofbräu den Lechzenden von den Frauen Hölzl, Hoppe, Marinitsch und Praschak gereicht wurde. Anschließend folgte die Magenstation, wo von den Fraueu Charwat, Deisinger, Hönigmann, Kweder, Stanek und den Fräulein Flucher und Schwarz ein guter Weid-mannsimbis bereit gehalten wurde. Daran schloß sich die Wein- und Schaumweinhalle, in welcher unermüdlich die Obmännin des Frauenausschusses, Frau Rauscher, unterstützt von den Frauen Stiger und Gasser, sowie von den Herren Rauscher und Stiger den Besuchern das herrliche Naß kredenzten. Flott: Weisen ließ daneben das vortrefflich ge-schulte Hansorchester des Männergesangvereines er-tönen, welches an diesem Abend als unübertreffliche Bauernkapelle unter der Leitung des wackeren Ka-pellmeisterS Stanek auftrat und sehr viel zur He-bung der Stimmung beitrug. Gegenüber den Ber> kaufsständen hatte der Schützenklub „Einigkeit" eiue schmucke Jagdhütte aufgeschlagen, in welcher sich gar mancher Gas« znr „beschaulichen" Ruhe niederließ Zum Auffrischen der Lebensgeister diente das Kaffeehaus „Zu den drei lustigen Kaffeedirndln". Hiev^ walteten umsichtig ihres schwierigen Amtes die Frauen Kossär und Staudinger, unterstützt von den Fräulein Anni und Juli Staudinger. Fräulein Pollandt und Herrn Staudinger. Ein bunt-präch-tiges Gewoge bot sich dem Beschauer im großen Saale, wo vor allem dem Tanze gehuldigt wurde. Unter den vielen und schönen Trachten siel besonders eine Parsorcejägergruppe auf. Daß das Fest einen so schönen Verlauf nahm, hat der Berein dem Ball-ausfchnß zu verdanken, an dessen Spitze Herr Arthur Charwat stand. Insbesondere seiner bekannten Undichtigkeit und Unermüdlichkeit gelang eS, alle Aus. chußmitglieder zu emsigster Tätigkeit anzufeuern und ^ den guten Ruf, den der „Iagaball" im Unter lande allerorts genießt, nicht nur zu erhalten, son-dern noch um ein Erkleckliches zu vermehren. „Weidmannsheil!" Evangelischer Teeabend. Freitag den 8. ds. findet um 8 Uhr abends im evangelischen Gemeindesaal ein vom Frauenvereiue veraustalteter Teeabend statt, zu dem dessen Mitglieder und Freunde herzlich eingeladen sind. Eine Reihe von Damen und Herren hat sich gerne bereit gefunden mitzu-wirken, um wie im Vorjahre den Abend zu einem genußreichen und fröhlichen zu gestalten. Deutsch-evangelischer Mädchenbund. Die Versammlung dieser Vereinigung fällt diesen Samstag aus. Wirtschaftsverband. Samstag den 9. d. um 8 Uhr abends findet tm Hotel „zur Post" (Rebeuschegg) die Hauptversammlung für daS abgelaufene Vereinsjahr statt, wozu sämtliche Mitglieder (auch die geehrten Damen) geziemend eingeladen werden. Tagesordnung: Verlesung der VerhandlungS-fdjrift von der letzten Hauptversammlung; Titig-keitsbcricht deS Ausschusses; Rechnungsprüfung (wozu zwei Mitglieder zu wählen sind); Neuwahl in die Verbandsleitung; Verteilung der Ersparnisse; All-fällige Anträge. Im Interesse der guten Sache wird um vollzähliges Erscheinen dringend gebeten. Zweites volkstümliches Orchester-Konzert des Cillier Mustkvereines. Einem vielseitigen Wunsche des Publikums entsprechend, veranstaltet der Musikoereiu Sonntag den 10. ds. abends 8 Uhr das zweite volkstümliche Orchester-konzert unter gefälliger Mitwirkung zahlreicher ein-heimischer Dilettanten und der verstärkten Cillier MusikvercinSkapelle. DaS Programm ist gut ge> wählt, so daß jeder Teil der Zuhörer auf seine Rechnung kommt. Eintritt sür die Person 1 Krone samt Programm. DaS Konzert findet wieder bei Tischen im kleinen Saale des Deutschen Hauses statt und dürfte voraussichtlich wieder voll besucht sein. Das Programm wird in der nächsten Nummer bekanntgegeben. Sektion Cilli des D. u. 0e. Alpen-Vereines. Der für den 24. d. angekündigte ^icht-bildervortrag des Herrn Dr. Ott aus Graz findet am 25. d. im kleinen Saale des Deutschen Hauses statt. Gastspiele von Exl's Tiroler Bühne. Da in der letzten Zeit durchwegs Operetten zur Aufführung gelangt waren, war es eine recht an-genehme Abwechslung, daß Exl's berühmte Tiroler Bühne uns Schauspiele aus dem Volksleben brachte, Darstellungen, die von bedeutender natürlicher Dar-stellnngSkrast und meisterhafter Inszenierung Zeug-niS gaben. Es wäre nur zu wünschen gewesen, daß der Besuch, der vielleicht von den Strapazen deS Jagaballes etwas angekränkelt war, ein stärkerer gewesen wäre. Wie gesagt, die Tiroler Bühne hat bei uns ihren glänzende» Ruf glänzend gerechifertigt. Sowohl die „Salonbäuerin" al« auch das „®ita* denbild" waren Aufführungen von geradezu klaffi-scher Vollendung. Wir richten daher an unsere Theaterfreunde den warmen Appell, die prächtigen Aufführungen (heute Mittwoch abends GanghoferS „Der heilige Rat" und morgen Donnerstag Schön-herrs herrliches „Glaube und Heimat' zu besuchen. Es wird niemanden gereuen, unserem Rufe Folge geleistet zu haben. Schadenfeuer. Am 3. d. gegen 3 Nhr abends erdröhnten zwei PSllerschüsse auf dem Ni-kolaiberge. Sie zeigten ein Großseuer in der U.n° gebung an. Die städtische Feuerwehr fuhr sofort mit zwei Löschzügen unter Führung der Herren Lukas Putan und Franz Westermayer in der Rich-tung des Feuerscheines. Ein dem Bäckermeister Stephan Krenn gehöriges Anwesen in Buchenfchlag, bestehend au« vier Objekten, war in Brand geraten. Inzwischen war auch die Bischofdorser Feuerwehr mit einem Löschzuge auf dem Brandplatze erschienen. Wassermangel und der herrschende Sturm erschwer-ten den Feuerwehrleuten ihre mühselige Arbeit. Aber durch ihr tatkräftiges Eingreiien konnte nach län-gerer Zeit daS Feuer eingeschränkt und daS Vieh sowie die EinrichtungSgegenstände gerettet werden. Die Bischofdorser Feuerwehr unter dem Kommando des Herrn Vcetschko hat durch ihr rasches und ziel-bewußtes Eingreifen ein gröfzereS Umsichgreifen des Feuers verhindert und müssen wir die außerordentlichen Leistungen dieser jungen Feuerwehr ganz besonders her-vorHeden. Bei den Bergungsarbeiten wurde der ZngSfüh-rer der Bischofdorser Feuerwehr von einem einstürzenden Dippelboden stark verletzt. Ein anderer Feuerwehr-mann erlitt Verletzungen an der Hand. Der Scha-den ist sehr namhaft. Der Roseggersammlung sind u. a. von Herrn Karl Martin (Leipzig) als Erttag der Dich- tergabe „Klingender Garten" 2999 Kronen und von Herrn Karl Dankwart Zwerger (Hochenegz in Steiermark) als zweiter Reingewinnanteil für sein Bnch .Deutschösterreich. wach aus!" 600 Kronen zugekommen. Vereinsauflösung. Die Ortsgruppe Trisail des Oesterreichischen Flottenvereines hat sich frei-willig aufgelöst. Turnhallenbau in Windifch-Feistritz. Der Südösterreichifche Turngau hat dem Turnverein in Windisch-Feistritz zur Erbauung eines Turnsaales 300 Kronen und die Südmark ebenfalls 300 Kronen gespendet. Mit dem Bau wird bereits nächste Woche begonnen. Die Pläne hiezu hat Statthalterei-Zn-genieur Norbert Schwab entworfen. Konkurs. Das Kreisgericht Cilli hat die Er-öffnung des Konkurses über das Vermögen des Herrn Vinzenz Balon, uichtregistrierten Kausmannes in St. Peter bei Königsberg, bewilligt. Landes-gerichtSrat Alois Doxat in Drachenburg wird zum Konkurskommissär, Herr Dr. Rich. Zirngast in Drachenburg zum einstweiligen Masseverwalter be-stellt. Juchtviehschau Die Zuchtviehschau mit Verkaufsrecht für die Murbodnerraffe findet am 2. Mai in Judenburg statt. Aufgetrieben werden Stierkälber von einem halben Jahre aufwärts und Sprungstiere bis zum ersten Zahnbruch, sowie Kai-binnen von einem halben Jahre aufwärts. Der Auftrieb von zirka 160 Stiere und 160 Kalbinnen ist un^ halb 9 Uhr früh beendet. Bor 12 Uhr wird kein StandeSortwechsel mit den Tieren vorgenom-men; mit der Schau ist auch eine Prämiierung ver-bunden. Etwa die Hälfte deS aufgetriebenen Materials wird von eingetragenen Herdebuchtieren ab-stammen und mit Abstammungsausweisen auSge-rüstet sein, die unter behördlicher Kontrolle erbracht werden. Die verehrlichen Käufer werden gebeten, diese Ausweise zu verlangen. Liebhaber von raffe-reinem, gesunden, leistungsfähigen Murbodner Zucht-vieh bietet diese Schau günstige Gelegenheit zur Vornahme von Einkäufen bei großer Auswahl. Verbranntes Kind. Am 29. Februar spielte daS siebenjährige Arbeiterskind Christine Dol-sak aus Trisail auf freiem Felde, wo auch ein Feuer sür da« Abbrennen von Wurzeln und Gestrüpp an-gezündet worden war. Die Kleine vergnügte sich da-mit, dürreS Laub in die Flammen zu wersen, wo-bei sie denselben zu nahe kam. Ihr Röckchen fing Feuer und im Nu war daS Kind eine Feuersäule. Da es noch in seiner Angst zu lausen begann, eni-sachte sie die Flammen noch mehr. Auf dem Wege nach Haufe stürzte das Mädchen mit tätlichen Brandwunden zusammen und trotzdem ärztliche Hilfe so-gleich zur Stelle war, starb es unter fürchterlichen Qualen noch am gleichen Tage. Verbrüht. Das zweijährige Arbeiterskind Alois Zager in Trifail stieg kürzlich auf den Herd, um in einen Tops zu sehen. ES bekam da» Ueber-gewicht und stürzte mit dem Hefen siedenden WasserS herunter. Dabei erlitt der Kleine schwere Brand-wunden am ganzen Körper. Er wurde in das Kran-kenhaus nach Laibach gebracht. Eine blutige Rauferei im Gonobitzer „Narodni dom". Am 2. März wurden der Rauchfangkehrergehilfe Albert Kandutsch. der Fuhr-iverksbesitzer Anton Fink und der Kutscher Anton Bartfch bei einer Rauferei im Gonobitzer .Naro:ni dom" durch Messerstiche schwer verletzt. AIS Täter wurde der arbeitslose Hilfsarbeiter Alois Liste ausgeforscht und verhaftet. Der Grund der Messerstecherei soll in dem Umstände zu suchen sein, daß kürzlich Lisec auS einem deutschen Gasthause hinauS-gewiesen wurde. Ein tätlicher Sturz. Am Sonntag gegen 8 Uhr abends stürzte in Meilenstein der dort ansässige Tischlermeister Anton Ravnjik von der oberen Stufe der in daS erste Stockwerk deS GasthanseS des Martin Kuzaj führenden Stiege. Ec wollte den im ersten Stockwerke schwer krank darniederliegenden GastwirtSfohn besuchen und verlor in seiner Trun-kenheit das Gleichgewicht und stürzte in den mit Steinplatten gepflasterten Hos. Der her beigerusene Arzt Herr Dr. Kokoschiuegg stellte einen Bruch der Schädeldecke fest. Ravnjak erlag bereits um 4 Uhr früh seinen Verletzungen. Ein fremdes Verschulden ist ausgeschlossen. Einbruchsdiebstahl. Während sich die Wir-tin Franzist., Splichal in St. Zlgen am Turjak in der Zeit vom 25. bis 29. Februar in Meilenstein aushielt, wurde in ihr Wohnhaus eingebrochen. Außer anderen Sachen wurden ein Paar Brillant-boulons im Werte von 900 Kronen gestohlen. Die Nachforschungen blieben bisher erfolglos. Nuonner 19 Deutsche Dacht Seite 5 Zehnjährige Gedenkfeier in Lichten- wald. Zehn Jahre find es nun her, daß die evangelische Predigtstation '« Lichtenwalb ihre deutschprotestantifche Arbeit im Savetale begonnen hat. Es war eine Zeit heißen Ringens und großer Opfer für die kleine, aber tapfere Schar. Sie war freilich nicht allein in diesem Kampf, denn zahlreiche katkolifche Freunde haben allezeit mit ihr Freud und Leid geteilt. Am kommenden Sonntag gedenkt die Predigtstation ihren zehnjährigen Bestand festlich zu begehen, Im Saale des .Neuheim" wird um halb 5 Uhr nachm. ein Festgottesdienst und um 7 Uhr ein Familienabeud die Gemeinde und deren Festgäste vereinigen. Auch auswärtige Kunstkräfte, darunter die ^ Sängerrunde" und das Orchester des Hrastnigger Deutschen Smgvereines werden dabei freundlichst mitwirken. Jeder fteiheitliche Deutsche ist herzlich zu dieser Feier eingeladen. Südmarkbitte für ein Armenkind. Eine in drückenden Verhältnissen lebende Mutter ist leider außerstande, für ihr sieben Monate altes Kind, ein gesundes Mädchen, entsprechend zu sor-gen. Lieberolle Kinderfreunde werden gebeten, sich des armen Wesens, dem es am Nötigsten gebrich«, anzunehmen, da es sonst in die Heimatsgemeinde des verstorbenen BaterS, in ein ungarisches Dorf, abgegeben werden müßte. Die Mutter entsagt über Wunsch bei Annahme an Kindesstatt allen ihren Rechten. Auskünfte gibt die Südmark. Monatsausweis des Cinlagenftandes gegen Kassenscheine und EinlagSbücher der k. k. priv. Böhmischen Unionbank: Stand am 29. Februar 1912. K 81,578.736.09 Rohitsch Sauerbrunn. (Brand in Un-te r s et f ch owo.) Bon dem in der Gemeinde Un-terfetfchowo bei Rohitsch-Sauerbrunn gelegenen Hotel Bauer brannte in der Nacht am 4. d. der Speise» saal mit den Mansardenzimmern nieder. Die srei-willige AnstaltSfeuerwehr der Landeskuranstalt rückte mit einem Lösch- mrd einem Spritzenzuge nach dem Brandplatze ab und hat nach fünfstündiger Arbeit den Brand bewältigt. Der an den Speisesaal an-gebaute Küchentrakt mit Beranda wurde gerettet, desgleichen wurden sämtliche Einrichtungsstücke des Speisesaalvs aus dem brennenden Objekte herausgebracht. Dieses Objekt, welches den Eheleuten Wil-Helm und Antonie Bauer gehört, ist bereits zum zweitenmal« niedergebrannt. Die Ursache des Brau-des ist unaufgeklärt, da die Räume unbewohnt waren. Der Besitzer dürfte kaum zu großen materiellen Schaden erleiden, da er versichert ist. Bei der Löscharbeit, welche sich wegen der ungünstigen Bauart des Objektes recht schwierig gestaltete, haben zwei Feuerwehrmänner leichte Berletzungen erlitten. Windischgraz. (Freisprechung.) Am Zonntag sand im „Hotel Lobe" von Seite der Kol-lektivgenossenschast die Freisprechung der Lehrlinge dieser Genossenschaft statt. Freigesprochen wurden ein Tischler-, ein Schmied*, ein Schlosser- und ein Harmonikaerzeuger Lehrling. Letzterer, der Sohn des Inhabers der rühmlichst bekannten Harmonika-Erzeugung LubaS in Windischgraz wies als Gesel lenstück eine von ihm selbst erzeugte Harmonika, ein Prachtinstrurnent, vor, auf dem er gewiß zur Freude aller Anwesenden in geradezu künstlerischer Weise einige Tonstiicke vortrug. Zum Schlüsse richtete der Obmann der- Genossenschaft einige beherzigenswerte Worte an die jungen freigesprochenen Handwerker. ^ Windiischgraz (Bunter Abend.) Am Sonntag den 10. d. veranstaltete die FrauenortS« gruppe des Deutschen Schulvereines im „Hotel Post" einen! UnterhaltnngSabend unter dem verlockenden littel „Ein bunter Abend". Ein großer, äußerst rühriiger Ausschuß war durch Wochen hin-durch eifrig ion der Arbeit, um den Abend zu einem recht genußreichen zu gestalten. Die überaus reiche BortragSordniiuig zählt lauter sorgfältig ausgewählte Nummern urnd glänzt vor allem durch ihre Vielseitigkeit. Alußer einem Bolksstücke in einem Ans zöge führt ddie BortragSordnung u. a. an: Lebende Bilder, WackchSfigurenkabinet, Gesang- und Musik-vorträgt, bei i denen heimische bestgeschätzte Kunst kräste mitwirrken werden. Abgesehen von dem wohl-tätigen völkisischen Zwecke, dem die Veranstaltung ge-widmet ist, k können wir zum Besuche dieser Veranstaltung schonn aus dem Grunde ermuntern, da wir die Gewähr > geben können, daß der Abend wirklich ein genußrcicktchcr werden wird. Wermifchtes. Werts schätzung des deutschen Tilr-n e n s. Derer Befehlshaber des Stralsunder Jnfan-»erü RegimcnentS stellt dem dortigen Turnverein für Kriegsspiele eine geeignete Insel, für sonstige Spiele die UebungSpIätze und sür daS Schwimmen die Ba-deanstalten des Regimentes zur freien Beifügung. — In Mittwaida, Sachsen, wurde das Turnen als verbindlicher Unterrichtsgegenstand an der Fortbildungsschule eingeführt. — DaS Württembergische Unterrichtsministerium gestattet allen Schülern die Teilnahme an Turnvereinen. — Der Fürst Solms schenkte dem Turnvereine Braunseis das Grundstück, aus dem sich dessen Turnhalle und Spielplatz befindet. — Die Stadtgemeinde Peitz stellt dem dor-tigen Turnverein einen großen Spielplatz dauernd kostenlos zur Verfügung. — Der VerlagSbuchhänd-ler B. Meyer spendete sür den Turnhallenbau deS Allgemeinen Turnvereins in Leipzig 10.000 Ma>k. „Wei n und Gesang". In der allgemeinen Vorstellung sind sie ein fast unzertrennliches Paar. Namentlich ist man im großen Publikum fast durch-weg« der Meinung, daß Trinkliederdichter auch be-sonders warme Freunde des „guten Tropfens" fein oder gewesen sein müßten. Diese Gedankenverbin-dung ist irrig. Wer kennt nicht das berühmte Rheinweinlied „Bekränzt mit Laub den lieben, vollen Becher"!" Aber wieviele» ist es bekannt, daß sein Urheber, Matthias Claudius, selbst gestand, das Lied zu einer Zeit gedichtet zu haben, da er noch keinen Wein geschmeckt hatte, diesen also nur dem Namen nach kannte? Und wieviele wissen, daß der gefeierte Trinkliederkomponist und Liedersänger Sven Scholander Abstinent ist? Der Kunsthistoriker Ro-bert Bischer inacht in seiner Darstellung der Ru-bcusschen Kunst daraus aufmerksam, wie falsch es sei, von den künstlerischen Erzeugnissen auf die per-sönliche Lebenshaltung eines Künstlers selbst zu schließen — so war z. B. Rubens ungeachtet des üppigen, „bacchischen Zuges" in seiner Kunst „fast asketisch karg im Essen und Trinken" —, und weist daraus hin, daß die Kunst ein ganz freies Phan-tasiespiel zur Voraussetzung hat, daß dem Künstler das Geschaute oder Dargestellte ein bloßer Schein und, wenn es ins Ueppige geht, ein Gegenstand wunschlos»« WünschenS ist, daß man sein Werk da-her keineswegs als bare Spiegelnng seines Wesens und seiner praktischen Gewohnheiten verstehen darf. „Der Berauschte dichtet keine Trinklieder, dichtet überhaupt nichts." Soll man beim Essen trinken? Die Enthaltsamkeit von Getränken wird oft so weit ge-trieben, daß man es durchaus vermeidet, zur Mahl-zeit ^inen Tropfen zu trinken, auch wenn eS nur Wasser wäre. Viele stützen sich dabei auf die ost wiederholte Lehre, daß in den Speisen an sich genug Wasser vorhanden sei. Weiters heißt es, daß die Absonderung von Sveichel und anderen die Verdau-ung fördernden Säften durch die Flüssigkeitsaufnahme behindert werden würde. Schließlich wird behauptet, daß die Flüssigkeit die auigenommene Nahrung zu schnell durch den Magen hindurchtreibe, so daß des-halb nur eine unvollkommene Verdauung stattfinde. Ein amerikanischer Hygieniker, Professor Hawk, hat jetzl durch eine sieben Zahre fortgesetzte Uiitersuchung dieser Frage beendet, deren Ergebnisse in einer Reihe von Veröffentlichungen niedergelegt find. Das End-urteil lautet dahin, daß alle gegen die Flüfsigkeits-aufnähme beim Essen erhobenen Einwände hinfällig sind. Unter den vielen Experimenten, die er in dieser Beziehung angestellt hat, ist niemals ein un-günstiger Erfolg des Trinkens von Wasfer bei den Mahlzeiten bemerkbar gewesen, eS hat sich sogar herausgestellt, daß dabei dir Nahrungsmittel besser verdauen und ausgenützt werden. Insbesondere werden die eiweißhaltigen Stoffe besser verwertet, aber auch die Fettstoffe. Natürlich soll damit nicht gesagt werden, daß es nun immer vorteilhaft sei, recht viel Wasfer bei den Mahlzeiten zn trinken. Vor allem werden auch individuelle Verschiedenheiten zu berücksichtigen sein, denn der Satz „Eins schickt sich nichi sür alle" gilt besonders auch von den Ge-sundheitSsragen. Der Genuß von sehr erheblichen Mengen Wasser wird aber wohl in den fettesten Fällen un>chävlich oder gar nützlich sein. Es cm-pfiehlt sich schon überhaupt nicht, noch weniger beim Essen, und muß namentlich von denen vermieden werden, die an einen etwas schwachen Magen leiden. Endlich wird noch zu berücksichtigen sein, daß die Temperatur der ausgenommenen Flüssigkeiten von nicht geringem Einfluß auf ihre Wirkung ist, und es ergibt sich fast von selbst, daß große Mengen kalter Flüssigkeiten nicht von Vorteil sein können. E rdbeb en auf deut sch em Bode n. Wäh> rend früher die vulkanischen Erdbeben durchaus im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses standen, hat die verhältnismäßig noch junge systematische Crdbebensorschung mittlerweile immer deutlicher er-konnt, daß die vulkanischen Beben sowohl an Hef- tigkeit wie an Umfang weit hinter den tektonischen Erderschütterungen, die ihren Grund in der allmäh-liehen Schrumpfung des Erdkerns haben, zurück-stehen. Sind die vulkanischen Beben örtlich und zeitlich überhaupt schon sehr beschränkt, so spielen sie in unserem Vaterlande fast überhaupt keine Rolle mehr. Die tektonischen Beben dagegen sind auch in Deutschland ziemlich häufig, wenn sie auch höchst selten in erschreckende Katastrophen ausarten. Man kennt jetzt eine ganze Anzahl solcher „Bebenlinien", die meist von den großen Bodenerhebungen der Al. pen und Karpathen ausgehen. ES gibt in Deutsch-land eine Anzahl ausgesprochener Erdbebengebiete, wie das Vogtland oder das Gebiet von Herzogen-rath bei Aachen und von Groß-Serau in Hessen. Einen interessanten Ueberblick über die Häufigkeit der Erdbeben in den verschiedenen Gegenden Deutsch-lands gibt die Tabelle, wie wir einem im Märzhefi von Westermanna Monatsheften erschienenen Aufsatz von Dr. Emil Carthaus über „Erdbeben ans deut-schem Boden" entnehmen: Mittler« tilh,ii»k l(Mr«»in Hlitfigleit d«r Bede» Württemberg . . 1867—95 2.44 Baden . . . 1888-97 2.00 Erz- und Fichtelgebirge 1850—84 1,43 Schlesien . . . 1875—78 1,24 Westfalen . . 1846—83 1,49 TaunuS und Hunsrück 1841—90 1.56 Harz . . . 1823-85 0,54 Thüringen . . 1827—87 0,18 Elsaß . . . 1835—97 0,79 Da der Boden unsrer deutschen Lande seit der Tertiärzeit eine immer größer werdende Widerstands-kraft erlangt hat. daS Feuer der Tiefe unter ihm völlig zur Ruhe gekommen zu sein scheint und auch das Emporsteigen der großen Faltengebirge an Deutschlands südlicher Grenze einen immer lang-sameren Verlaus nimmt, so läßt sich nicht anders erwarten, als daß die Erdbeben in Deutschland an Häufigkeit und Stärke eher ab- als zunehmen wer-den. Jedenfalls erscheinen von allen den Ländern, welche GotteS Sonne bescheint, nur wenige gegen die Erdbeben, die furchtbare Geißel der Menschheit, so gefeit w!e unsere deutsche Heimat. Eine Reise um die Welt in 37 Tagen. Als Jules Berne seinen spannenden Roman „Um die Welt «n 80 Tagen" schrieb, da wurde dieser als kühne Dichtung einer reichen Phantasie betrachtet. Und doch ist diese Phantasie von der Wirklichkeit in den letzten Jahren schon oft übertroffen morden. Jetzt kann man schon in 37 Tagen eine Reise um die Welt machen. Die neuesten Verbesserungen aus der transsibirischen Bahn verkürzen die Fahrzeit zwischen Wladiwostok und Moskau um 24 Stun-den. Verläßt man London an einem Montag, so kann man 14 Tage später in Yokohama sein und mit einem DienStag von dort abfahrenden Schnell-dampf« der kanadischen Paeific-Linie nach weiteren 12 Tagen in Vanconoer eintreffen. Hat man dann guten Anschluß über Newyork, so kann man 11 Tage nach der Abfahrt von Vanconver schon in Londvn sein. Bom Jänner dieses Jahres an wollte eine englische Gesellschaft derartige Rundreiseheste nach China und Japan ausgeben, bei denen die sibirische Eisenbahn je nach Wahl zur AuS- und Rückreise dienen kann. Die beste Zeit sür eine solche Reise würden nach dem Urteil von Kennern die Monate Jänner bis Mai sein, damit man im April in Japan die unvergleichlich schöne Kirschenblüte be-wundern kann. Die wichtigsten antiken Funde im Jahre 1911. Besonders reich sind die Funde in Pompeji in diesem Jahre. In der Stadt wurde die Easa delle Nozze d'Argentos völlig freigelegt, wobei ein großes Wasserbassin im Gartenhofe und als Einzelfund eine von Bergkristall gedeckte Man-nesminiature. Die wichtigsten Funde in Pompeji lagen in den Borstädten, in erster Linie vor dem Hercu lanischen Tor, wobei noch prachtvolle Dekorationen des Manschen zweiten Stils gefunden wurden. Bor dem Nolanertor und dem Vesuvlor arbeitet man fortwährend. Trotz aller Anerkennung sür das, was Frankreich in Nordafrika für die Archeologie getan hat, muß man dort die Klage erheben, daß die B-bauung der Stätte des punischen Karthago jetzt einen solchen Umsang erreicht hat, daß die ganze punische Stadt als verloren gelten muß. Die Byrsa ist durch mehrere Hotels entstellt und das Gebiet der alten Stadt wird von zwei elektrischen Bahnen durchschnitten, an denen entlang sich eine ganze Billenstadt angebaut hat. Wenn es so weiter geht, dann werden bald auch die weiter nach Westen aus-gedehnten römischen Stadtteile verbaut sein. Gräfin M o n t i g n o s o. Die ehemalige sächsische Kronprinzessin hat in der letzter Zeit wie- Seite 6 Keusche Nummer 19 der einmal von sich rcdcn gemacht und ihre jüng-sten Unternehmungen haben wieder die Aufmerksam-feit deS sächsischen HoseS erregt. Eine dem sächsi-schen Kiinig«hause nahestehende Persönlichkeit teilt folgendes mit: Als im Jahre 1906 zwischen der Gräfin Montignoso und den Vertretern des Königs von Sachsen, dem königlichen HauSminister v. Metzsch und dem RechtSanwalt Justizrat Dr. Körner, eine Vereinbarung dahin getroffen worden war, daß die Gräfin Montignoso sich verpflichtete, weder münd« lich noch schriftlich irgend etwas gegen die sächsische Kbnigssamilie zn unternehmen, erklärte sich der König Friedrich August bereit, der Ex-Kronprinzessin eine dauernde Apanage von jährlich 40.000 Mark zu zahlen. Als nun vor einiger Zeit Luise von ToSkana mit der Veröffentlichung ihrer Lebens-erinnerungen begann, wurde an maßgebender Stelle in Dresden die Frage erörtert, ob eS jetzt ange-bracht fei, die Gräfin Montignoso für den von ihr begangenen Vertragsbruch durch Entziehung der Apanage zu strafen. Man kam dahin übereil,, die letztere auf 20.000 Mark zu kürzen und, falls Frau Toselli aufs neue gegen die von ihr angenommenen Bedingungen verstoßen sollte, ihr überhaupt die ganze Apanage zu entziehen. Wie von zuverlässiger Seile mitgeteilt wird, soll aber die ehemalige Krön-Prinzessin dem sächsischen Hose die bestimmte Zu-sicheruug gegeben haben, sortan nicht« mehr über ihr Leben und Wirken am Dresdener Hose zu veröffent-licheu. Wie weiter verlautet, ist in den Dresdener Hostreisen nie die Frage erörtert worden, die Ent-müudigung der Gräfin Montignoso im Einverständ-nisse mit dem österreichischen ErzHause in die Wege zu leiten. Wohl hat man Unterhandlungen ge-pflogen, der Gräfin Montignoso einen ihrem Range al< frühere sächsische Kronprinzessin und österreichi-tche Erzherzogin entsprechenden Aufenthalt auf einem Schlosse in Oesterreich anzuweisen und zwischen dem sächsischen Hose, dem Kaiser Franz Josef und der Großherzogin von Toskana eingeleitete Unterhand-lungen sollen dem Abschlüsse nahe sein. Die ehe-malige Kronprinzessin wird in Zukunft wieder den Namen einer „Gräfin Montignoso" annehmen, den sie nach ihrer Verheiratung mit Tosellt nicht mehr geführt hat. Ein köstlicher Vorfall mächt gegen-wärtig die Runde durch die italienische Presse. In Pistoja tauchte ein junger Mann auf, der sich als einen Triester ausgab, und zwar als einen wegen schändlicher politischer Verfolgungen durch die öfter-leichischen Behörden aus seiner Baterstadt vertrie-denen. Seine Ausnahme in Pistoja war glänzend. Er erhielt reiche Geldmittel, um in Italien seine Studien fortzusetzen, die Studenten veranstalteten Sammlungen für ihn, es ergingen Aufrufe an die Studenten der anderen Städte. Der „verfolgte Patriot" wurde mit Empfehlungsschreiben an Bar-zilai und andere einflußreiche politische Persönlich-keilen >n Rom ausgestattet und schickte sich eben an. abzureisen, als ihn eine Kleinigkeit daran verhin-derlei ein Steckbrief der Staatsanwaltschaft seiner Heimat, die aber nicht in Triest, sondern in Süd-Italien zu suchen war! Der arme Verfolgte war ein calabresifcher Hochstapler, der die Oberflächlich, keit und das gute Herz seiner Landsleute richtig eingeschätzt hatte, wenn man ihre patriotischen Ge-suhle in Wallung zu bringen weiß. Die Einwohner von Pistoja sind natürlich wütend. Wenn aber ein solcher Borsall die Wirkung haben könnte, daß man überhaupt das, was von Oesterreich und den Oester« reichern gesagt wird, etwas vorsichtiger prüft, ehe man fein Urteil fällt, dann hätte die Lehre wenig-stenS genützt. Eine reizende PolizeihundgeschichtZ erzählt in ihrem neuesten Bande die bekannte „Bibliothek der Unterhaltung nnd des Wissens". In einem kleinen Gebirgsstädtchen war ein schwerer Einbruchsdiebstahl verübt worden. Ein höherer Polizeibeamter kam am anderen Tage aus der Hauptstadt mit einem Polizeihund und entdeckte mit dessen Hilse den Einbrecher. Abends versammelten sich die Honoratioren des Städtchens im Ratskeller und priesen die hohe Weisheit des Hundes in allen Tonarten. Der alte Stadtsörster hörte schweigend zu, bis er endlich mit der Faust auf den Tisch schlug und erklärte, sein Hühnerhund „Treff" hätte das ebensogut oder besser gemacht, und er wolle so-fort den Beweis dasür erbringen, wenn einer der Herren etwa» verstecken wolle. Der Stadtverordnete und Schuhmachermeister Niedermayer zog seinen goldenen Ring vom Finger, zeigte ihn der Tafel-runde und ging hinaus in den Hausflur, wo er den Ring versteckte. Als er zurückkehrte, forderte er den Förster auf, sein vielgepriesener „Treff" möge nun seine Kunstfertigkeit zeigen und den Ring wieder zur Stelle schaffen. „Nichts leichter als das," ent-gegnete der Firster, „aber Sie müssen dem Hund erst Witterung geben.* „Treff" wurde herbeige« rufen, roch an Niedermayers Pechhand, worauf er mit ««gekniffenem Schwänze zur Türe hinauslies. Alles wartete gespannt aus die weitere Entwicklung. Nach wenigen Minuten schon kehrte „Treff* zurück und präsentierte dem braven Schuster in seiner Schnauze zum allgemeinen Staunen und unter gro> ßer Heiterkeit der Anwesenden — ein Stück Seife. Ein seltsamerSelbstmord. Ans seit« same Art hat kürzlich der Gastwirt Krautwastel bei Köslach seinem Leben ein Ende gemacht. Er warf einen dünnen Draht, an den er einen Stein be-festigt hatte, über die elektrische Leitung und ergriff dann mit beiden Händen die Enden des Drahtes. In demselben Momente sank er tot zu Boden. Die Tat deS Wirtes hatte zur Folge, daß eine Störung in der elektrischen Leitung eintrat und Köslach den Abend ohne Licht war. Freispruch eines Mörders. Am 12. September war der Ort Cista bei Neupaka der Schau« platz eine? Familiendramas. Der Huthändler Josef Janecek aus Neupaka kam in die Wohnung feiner geschiedene» Gattin Friederike, bei der sich auch seine Stieftochter, die 20jährige Buchhaltersgattin Marie Jauousek, befand. ES kam zu einem Streit, Jaencek feuerte zwei Revolverschüsse gegen seine Stieftochter ab, die zu Boden stürzte und nach etwa fünf Mi-nuten verschied. Hieraus gab Janecek auch auf seine Frau einen Schuß ab, ohne jedoch zu treffen. Die letzte Kugel schoß er dann gegen sich ab und ver-letzte sich lebensgefährlich. Er wurde zwar nach Wochen wieder geheilt, ist aber zeitlebens zum Krüppel geworden. Der Schuß ius Gehirn hatte eine vollständige Lähmung der unteren Extremitäten zur Folge. Janecek selbst weiß nur wenig, waS an dem unglücklichen Tage geschehen sei. Die Ge-schworenen in Jitschin nahmen an, daß Janecek sich bei Berübung der Tat nicht im Vollbesitze der Sinne befand und verneinten einstimmig die Schuld-srage. Janecek wurde freigesprochen. Henchtssaat. Ein Gewohnheitsdieb. Dcr wegen Diebstahl» schon wiederholt vorbe-strafte Lergaibeiter Franz Skorjanc hatte am 9. Iän-ner au« dem Frachtenmagazine tn Cilli eine beträcht-' liebe Menge Zucker entwendet und sich eine Schachtel Rosinen und einen Sack Kaffee schon zurecht gerichtet. Aus Umwegen wurde erst Skorjanc als der Täler auS-geforscht und nun zu einer achtzehnmonatigen schweren Serkerftrafe verurteilt. Austragung der politischen Gegnerschaft. Nach den am 23. Dezember in Steinbrück stattgefundenen Gemeindewahlen trafen die beiden Wähler AloiS Odlazek und Rudolf Kalivnik auf ihrem Heimwege mit dem Wähler Johann Golod zusammen. Sie kamen auf die Wahlen zu sprechen und gerieten, da sie verschiedener Parteirichtungen angehörten und jeder seine Partei verteidigte, in einen heftigen Streit. Als sie vor dem Hause des Golob an-kamen, ging dieser hinein, kehrte aber gleich wieder mit einem Stocke bewaffnet zurück und begann aus seine beiden Gegner loszuschlagen, wodurch diesen mehrere Verletzungen beigebracht wurden. Gegen Johann Golob, Besitzer in Groß-Scheuern, wurde die Anzeige erstattet unv er wurde dieser Tage vor dem KreiSgerichte Cilli wegen schwerer Körperver-letzung zu einer schweren Kerkerstrase in der Dauer von 2 Monaten verurteilt. Schrifttum. „Album Parifiana" Nr. 2 ist soeben erschienen und bringt aus 48 Seiteu 500 entzückende Pariser Originalmodelle. Ein großer Teil der Modebildn: ist in den herrschende» Mvdesarben in prächtigem Kolorit wiedergegeben. „Album Pari-siana" Nr. 3 bringt Toilette», Blusen, Röcke, Haus-kleidcr, Kindergarderobe, Wäsche und überhaupt alle Garderobestücke in reichster Auswahl. Das Hest kostet 1 20 Krone und ist in jeder Buchhandlung, oder gegen Boreinsendung deS Betrages in Brief-marken, beim Modeverlag „Le Grand Chic", Wien 18, Witthauergasse 17, direkt zu beziehen« Der genannte Verlag liefert auch erstklassige Schnitt-muster zu den Modellen auS .Album Parisiana" oder nach irgend einem anderen Modebilde mit bringt jede Schnittbestellung, die bis Mittag rä> läuft, noch am selben Tage znm Versand. Spargelerträge. Die Spargelaulagen sind in Deutschland in den letzten Jahren stark vermeha worden. Die Konservenfabriken verarbeiten m J-'hr zu Jahr größere Mengen und heute ejsa nicht nur Reiche, sondern viele Leute des arbeiten-den Standes ihren Spargel. Für den Spargel, züchter ist die Frage sehr wichtig: wieviel Pfuiid kann man von einem Hektar oder von einer Pflanze (die 1 Quadratmeter beansprucht), stechen? I« praktischen Ratgeber für Obst- und Gartenban teil ein Züchter mit, daß seine Anlage von 1906 bis 1909 durchschnittlich 550 Gramm jährlich, 1910 und 1911 sogar 750 Gramm von 1 Quadratmeter gebracht habe. Demgegenüber führt aber Joh. Böttner aus, daß in größerer Anlage der Durch-schnittSertrag steis kleiner sein muß und baß 'M Gramm von 1 Quadratmeter schon recht befried«» gend sind. Interessenten sür Näheres können »ich die betreffende Nummer vom GeschäftSamt Ud praktischen Ratgeber« im Obst- und Gartenbau Frankfurt a. O. senden lassen. Unsere Leser n> halten sie kostenfrei. _ Hingesendet. Alle Achtung vor einem solchen Vorgebt», wie es unsere Leser in folgendem Schreiben 2t. Exzellenz des Leon Baron Freytagh-Loringhooai Landrat der Befelschen Ritterschaft und kais. russisch« Staatsrat, in ArenSburg, Kommandantenstr. 5, Jn'tl Osel, Gouv. Livland, finden. — S. Exzellenz schreibt: «Ich halte eS für meine Pflicht den Mitmenschn, gegenüber, daS vorzügliche Fellers Fluid m. d. Ä. „Elsafluid" wo ich nur kann, zu empfehlen. $ habe einen Studienfreund und Petersburger Aq> aus dieses herrliche Mittel aufmerksam gemacht mit Gelegenheit gehabt, einen anderen Petersburger Arzt, der hier eine große Schlammbade-Anstalt besitzt. FellerS Elfafluid von starkem rheumatischen Schul' terschmerz zu befreien, bei welchem seine eigen» Mittel versagten. Auch ein Arzt in Danzig in Wcsi> preußen wendet in seiner Praxis Fellers Fluid aa und so wünsche ich zum Wohle der Mitmensch« diesem Präparate immer weitere Verbreitung un» seinem Erfinder den verdienten Ruhm." Wir hoff», unsere Leser versuchen auch, Probedutzend koft« 5 Kronen franko Apotheker E. B. 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