LalbaOer ZeitunW Verlegt bei Leopold Eger, landschaftlichen Buchdrucker. Freytag den Zv. März, 1804. Inländische Begebenheiten. Wien. Der hirsige Doktor De Carro, dessen Bemühungen die Brittischen Staaten in Asten die Einführung der Kuhpockenimpfung zu verdanken haben, hat dnrch den Englischen Ge sandten am hllsigen k. k. Hofe, Paget, ein Geschenk von 2QQ Guineen, als ein Zeichen der Erkenntlichkeit der Ostmdischen Kompagnie, erhallen. Schreiben aus Krakau, vom 2v. Febr. Der i^. d. M. als das hohe Geburtsfest Sr N ajestät deS Kaisers , Wiederherstellers der hiesigen von Castmir dem GrossiN gestlste ten Universität, wurde aus derselben durch eine akademische Versammlung gefyert, welcher Nebst den zahlreich versammelten Mitgliedern aller Fakultäten, auch der Rektor Magmfifus Und der PraseS der medizinischen Fakultät, Gubernialtath und Pcotomedlkus v. Lorenz, beywohnten. Venedig, den 14. März. Mehrere auS der Levante hier eingplaufene schiffe hab^n dle Nachricht mitgebracs t, daß de Stadt Stra-kusa, in Sizilien, von den Russen besetzt wor» den sey. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Hannover, den 6. März. Gestern ist aus dem hiesigen königl. Marstall eine Anzahl der schönsten und besten Beschäler nack Frank« keich abgeführt worden. Die im ganzen Kur-^rftenthum Hannover befindlich gewesenen Zeughäuser sind nun sämmtlich rein ausgeleert. Frankfurt, den 12. März Die hie, sigen Zeitungen melden folgendes: Nicht ohne Verwunderung las man hier im ^ oniteur ei? nen Artikel, worin gesagt wird, daß Englische Agenten hier ansehnliche FondS zu ihrer Diss posir,on hätten, um sie zu Intriguen gegen Frankreich anzuwenden. Hier k ydedienten folgten demselben. Am Ende der Strasse w.rd das Kabr.olet kHttgebalten, n»d man ergreift den Zügel des »Pferds. Sogleich wirft einer von denen , die «m Kabriolet susstn , den Mantel hinter sich , Wnit dem er bedeckt war, springt herauS, schießt Men, der daS Pferd hielt, mtt einer Pistole Durch das linke Auge, streckt ihn todt nieder, M^t/d lauft davon. Er Meßt die zweyte Pistole »Ob, und trifft den, der ihn hielt, in die RSeite. Die beyden Schüsse locken inzwischen RHie Bürger aus ihren Werkstätten heraus; »Mehrere Arbeiter fallen den GeorgeS an, der «Schreiber eineS Advokaten entreißt ihm den »Dolch, den er jetzt in der Hand führte, ein »Daffenschmidt halt ihn mit einer Zange fest, »«in Metzger wirft ihn zu Boden, und bindet »ihn mit einem Seil. Nun eilen Truppen her-»tey; aber dle Bürger, die sich deS Banditen M^emeistert hatten, wollen ihn nicht fahren »lassen. Sie bitten sich von den OssizierS aus , »ihn selbst zum Polizeymimster zu führen. »'Eine unzahlbare Menge Menschen folgt ih» »hen, und ruft unausbörllch: Es ü be Bonaparte! »3od alle« Vandilen! — Leridan der Jüngere, Uwelcher mit in dem Kabriolet s ß, versuchte U«S, während dem Tumult, welchen d,e Arre^ »ftation des Georges verursachte, zn entwischen. UEr warf im Fliehen seinen Uederrock weg, Utlm desto geschwinder laufen zu können. Sckon »zvar er in der Strasse Tournon, als man ihn »«rgriff. — Beyde sollen sich seil 14 Tagen bey »Din r össenlllchen Weibsperson aufgehallen ha» »Hen, der sie den Tod drohten, wenn sie eS Ulvagte, sie zu vcrralhen. — Georges wurde «u der Nacht vom 9 auf den 10. in dem Pa» »Iais des Iustitzministers verhört. Früh brachte »iman ihn unter sehr starker Bedeckung in einem »Vergitterten Wagen nach dem Tempelgebäude. »Ar sah ruhig und kaltblütig aus, wie man »DS von einem Mann erwarten konnte, dem »fein Gewissen schon daS Urtheil gesprochen hat. »Ver zweyte Polizeybediente, den Georges in »die Seite schoß, ist gestern früh auch gestorben. Wer erste, den er auf der Stelle t'odtschoß, ^heißt Rebuffet. Die Regierung hätte schon Uftüher alls in Varis befindliche Banditen kön-»nen einfangen lassen; allein sie wollte das Mit-D st, die Insel Ceylon wieder zn erobern. Dieß wird ihm nicht sehr schwer werden. Denn die Engländer führen Krieg mit den Landcscingrbobrne«!; dieHollan--der aber. ie mit ihn°n immer in gutem Vernehmen stunden, werden an ihnen Freunde finden. Amsterdam, d?n 17. März. Es sind hier Fremde aus England angekomen, welche sagen, daß der Kö.'ig am 4 d. noch am Leben, und auf dem Wcge der V ff rung war. Die Englischen Pakelbovte dürfen ühtigenS noch nicht in Holland einlaufen.