«trtfttettmg Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat _ ____. ________11. iQ. ^tiiMik • mi.^nÄKrM JI HU« t, «*.« ♦ fi* »« 5*Um> i »Urt*fl»*rig 40 »ta, haldlShrt« «»!„. ««#• ___ jährt« MO »tau ftl U* fU»lanS rirtjp?rch«»d« »rhöhnng. «hvlmmnirr Dtn I S» «rschl?»t Wtch«»tlich ,»«<«»»» D»»««r»tag früh »»d Sa«»t«> fr»tz »it d « m^^tu^v^m^^n^ag Nummer 101 [ Celje, Donnerstag» den 19. Dezember 1935 | 60. Jahrgang Der Krieg in Afrika Während in Genf, London, Paris und Rom die Verhandlungen über die Laval-Hoare-Aorschläge «eiterdauern. wobei immer größere Schwierigkeiten m Tage treten, weil sich in England eine immer stärkere Opposition bemerkbar macht und Italien selbst noch unschlüssig ist, beginnt nach längerer Pause der Krieg in Afrika immer schärfere Formen anzu-«enden. Zum ersten Male meldet der amtlich« italienisch« Heeresbericht vom 17. d. M. von einem stärkeren abessinischen Gegenangriff und von gröberen eigenen Verlusten. Die Abessinier selbst aber berichten von einem großen Sieg und wollen weiterkämpfen, bis der letzte Feind abessinischen Boden verlassen hat. Italien und das englisch-französische Abessinien - Projekt Das neue englisch-französische Angebot wird in Italien als ein „Linsengericht" angesehen. Man klagt über noch „Zuwenig", tft über die Sanktionen böse und schütt weitere Truppen nach Ostasrika. So wurde jetzt die 6. Schwarzhemden^ Division. über die der König die Parade abgenommen hat, nach Afrika eingeschifft. Der Negus Hot. ohne eine förmliche Antwort auf die englisch-französischen Vorschläge zu erteilen, die Einberufung der Völkerbundversamm-lung zur Prüfung der Loge beantragt. Masaryk schlagt Dr. Benes zum Nachfolger vor Im Schloß Lany verlas der Kanzleichef des Präsidenten der Republik Samal den Akt über den Rücktritt Masaryks. In dem Akt heißt es u. o., die Mitglieder der Regierung und mit ihnen das ganze Volk mögen nie vergessen, daß Staaten durch die-selben Ideen erhallen werden, aus denen sie erstan-den. Es sei Gleichberechtigung für alle ohne Rück-ficht auf die Nationalität notwendig. Präsident Majunj! wünsche als seinen Nachfolger den bis» herigen Außenminister Dr. Benes zu empfehlen, mit dem er lange im Auslande und im Staate zu-sammengearbeitet hätte und den er kenne. Minister-Präsident Dr. Hodza drückte hierauf in bewegten Worten die Anerkennung der Regierung, des Staate» und des ganzen Volkes für den großen Patrioten Masaryk aus. Der Ministerrat hat in feiner heutigen außer-ordentlichen Abendsitzung beschlossen, dem abtreten-den Präsidenten Masaryk eine lebenslängliche Pen-ffoTi in der höhe des Präsidentengehaltes zuwer-kennen. Ferner wurde entschieden, das Schloß Lany Masaryk als Familiengut zu überlassen. Prof. Nemec Benes's Gegenkandidat Das Hauptorgan der Agrarpartei „Venkov" schlägt für das Präsidentenamt der Republik den UniversitStsprofeffor Nemcc als Kandidaten vor. Professor Nemec gehört keiner Partei an und be-sitzt das Vertrauen der Agrarpartei, der Gewerbe-partei und der anderen rechtsgerichteten Gruppen. „Der Ministerpräsident hat für den 18. d. M., 10.30 Uhr vormittags, die Volksvertretung in den St. Vladislav Saal im Schloß am Hradschin zur Wahl des neuen Präsidenten der Republik und zur Entgegennahme seine» Eides einberufen". Neuwahlen in Griechenland König Georg II. hat die Auflösung des grie-chischen Parlamentes zugestimmt. Die Neuwahlen finden zu Beginn des kommenden Jahres statt. Jugoslawisch-türkische Einigkeit Erklärungen Dr. Ruschdi Aras' und Dr. Ttojadinovic' Ministerpräsident Dr. Stojadinovic gab Sonn« tag zu Ehren Dr. Ruschdi Aras ein Mittagmahl. Nach den, Essen empfingen Dr. Stojadinovil und Dr. Ruschdi Aras die Pressevertreter. Dr. Aras er-klärte u. a, er versäume nie die Gelegenheit, wenn es die Erciqnisie erforderten, in Beoyrad zu erschei-nen, um mit Dr. Stvjadinovic bezüglich der gemein-samen Auffassungen Rücksprache zu pflegen. Die gegenwärtigen Ereignisse erforderten besonders seinen Besuch In Beograd, da Probleme bestünden, deren rasche Lösung alle Staaten des Balkonpaktes ver-langten. Die internationale Lage erheische größte Aufmerksamkeit für die Ereignisse. „Wir haben stet» jede Angelegenheit ernsthast studiert und unsere Richtlinien sind bekannt. Sie sind eingegeben vom Geiste de» Friidenswerks und der kollektiven Si-cherheit. Wir sind immer in Uebereinstimmung mit dem Staatsmann, der das große Jugoslawien leitet, welches die Türkei als ihren großen Verbündeten betrachtet. Unsere beiden Länder sind unzertrennlich verbunden und den Zielen des Balkanpakte» treu ergeben." Betreffs Genfs erklärte der Minister: „Mit Stolz können wir sagen, daß wir alle unsere Ver-Mchmngen erfüllen, daß wir aber auch keine Fa-natiker sind und stets der Wirklichkeit Rechnung tragen." Dr. Stojadinovic erklärte anschließend, er stim-me in allem den Aussührungen Dr. Aras' zu. Die Auffassungen der beiden Länder seien vollkommen identisch. Auch S. K. H. Prinzregtnt Paul empfing Sonntag nachmittag den türkischen Außenminister Dr. Ruschdi Aras in Audienz. Die Bauernentschuldung Auf einer am 16. d. M. in Zagreb von samt-lichen Geldinstituten Jugoslawiens abgehaltenen Konferenz wurde die Frage der Bauernentschuldung beraten und eine Entschließung angenommen, dies« Entschuldung nur durch Ausgabe von Staatsbon» durchzuführen, die durch Hypotheken auf die ver-schuldeten Bauerngüter sichergestellt werden sollen. Der Vorschlag wurde in einer Denkschrift der Re-gierung unterbreitet. Gemeindewahl in Jezica Sonntag fand in Jejica bei Ljubljana die Gemeindewahl statt. Don 936 eingeschriebenen Wählern beteiligten sich 683 an der Wahl. Die Lifte der Jugoslawischen Radikalen Union (Fr. Se-ver) erhielt 547, die kombinierte Liste der Marxisten und der übrigen Oppositionsparteien hingegen 136 Stimmen. Die erstgenannte Gruppe erhielt auf Grund dieses Ergebnisse» 23, die zweite 1 Mandat. Die Jugoslawische Radikale Vereinigung ist über diesen Wahlsieg hoch erfreut und wünscht sich bald weitere solche Siege. Es sind auch schon wei-tere Gemeindewahlen in Slowenien ausgeschrieben. Neuer Stadtrat von Ljubljana Zum Ttadtpräsid«nt»n Dr. Iuro SWrtic ernannt Im Namen S. M des Königs ist durch Er» laß der Kgl. Regentschaft auf Vorschlag des Innen-minister» der Stodtrat von Ljubljana seiner Pflich» ten enthoben worden. Zum neuen Stadtpräsidenten ist der Rechtsanwalt in Ljubljana Dr. Iuro Adle-sii ernannt worden, zum Stadtoizepräsidenten der bisherige Stadtpräsident Dr. Vladimir Ravnlhar. England, Frankreich und der Völkerbund Deutschlands Randbemerkungen zum Abesiinienproblem Die englisch-französischen Anstrengungen zur Beilegung des Abessinien-Konflikts finden in Deutsch-land da» allergrößte Interesse. Dies« Anteilnahme unterscheidet sich aber wesentlich von d«r anderer Völker. Weder da» amtliche Deutschland noch die Presse des Reiche» beschäftigen sich mit der Frag«, ob die streitenden Gruppen den Pariser Vermittlung»» Vorschlag annehmen sollen oder nicht. Da» wird al» «in« interne Angelegenheit der Beteiligten betrachtet, denen Ratschläge zu geben, Deutschland au» Grün-den einer strikten Neutralitätspolitik ablehnt. Wa» Deutschland an den Vorgängen interessiert, ist die grundsätzliche Seite der Friedensbemühungen, ist die Frage, ob da« gestellte Ziel einer Kriegsbeen-digung und einer gesunden Neuordnung der wett-politischen Lage auf dem jetzt beschrittenen Wege erreicht wird oder nicht. Der englisch Premierminister Baldwin hat im Unterhaus unter dem Druck einer Opposition, die übrr das „Geschenk an Mussolini" auf» äußerste empört war, Erklärungen über den Völkerbund ab-gegeben, die in Deutschland lebhafte Beachtung ge-funden haben. Er sagt« nämlich, es fei völlig abwegig anzunehmen, „als ob der Völkerbund immer im Recht wäre, während er in Wirk-lichkeit eine sehr menschliche Körperschaft fehlbarer Nationen darstellt, die von fehlbaren Staatsmännern vertreten werden". Diefm Standpunkt hat die B«r-liner Regierung immer vertreten. Mr. Baldwin hat feine beachtliche Kritik damit begründet, daß keines-falls alle 50 Genfer Nationen bereit feien, ihren vollen Anteil an Opfern im Rahmen der Völker-lmndsanktion gegen den Angreifer zu Kisten. In dem Maße sinkender Opferbereitschaft steig« die Fehlbarkeit und Unzulänglichkeit de» Völkerbunde». Mit dieser Feststellung hat tatsächlich der englisch« Minister die deutsche Annahme bekräftigt, daß der Völkerbund zum mindesten im gegenwärtigen Augen-blick kein geeignetes Instrument ist, den Frieden der Welt zu sichern oder einen ausgebrochenen Krieg zu beenden. Die Problematik dieser ganzen Politik wird noch sichtbarer bei der Begründung, die in Pari» und London zu dem KompromißVorschlag gegeben wird, der nach Ansicht der Linksopposition beider Länder eine verurteilungswürdig« Belohnung für d«n Angreifer darstelle. Die amtlichen Pariser und Londoner Kreise sprechen, nüchtern au», daß man der durch die Italiener inzwischen geschaffenen mili-täuschen Lage Rechnung tragen müsse. E» sei keine Armee vorhanden, mit deren Hilf« man die 2ta-li«n«r au» den besetzten abessinischen Gebieten wieder heraustreiben könne. Diese Erkenntnis entspricht zweifellos den nüchternen Tatsachen. Da» Sichab-finden mit ihr ist aber ein Begräbnis de» Genfer Rechtsgedankens. Angesicht« der erwiesenen Unzulänglichkeit de» Völkerbundes und seiner Kollektividee erscheint die Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 101 minister» Hoare. daß nicht die Neuverteilung de» Kolonialbesitze» an sich, sondern die Verteilung der Rohstoffquellen zur De-batte stünde. E» ist von jeher englischer Kolonial-grundsatz gewesen, daß neben der Faktorei stets die Flagge stehen müsse. Nach diesem Grundsatz hat England mit Erfolg gearbeitet. Heute ist es und mit ihm die anderen besitzenden Mächte nicht bereit, die Flagge einzuziehen, sondern höchstens den nicht-besitzenden Mächten einen Nießbrauch an seinen Faktoreien einzuräumen. Es ist klar, daß diese Ideen durch die bewährten englischen Kolonialmethoden von einst bereits widerlegt sind. Denn es genügt nicht, den rohstoffarmen Ländern die Gnade zu erweisen, irgendwo in der Wett unter fremder Flagge arbeiten und leben zu dürfen, sondern es kommt darauf an, I eine gleich vollständige und sichere Rohstoffoersor-I gung der Völker politisch zu gewährleisten. Dr. Benesch allein in der höchsten Staatsstelle den bisherigen Kurs fortsetzt. Wird und kann die Tsche-choslowakei unter diesem temperamentvollen Mann ein Führerstaat werden oder steht sie vor einem schweren inneren Dilemma? Masaryks weise Distanz läßt sich nicht vererben und es ist sehr die Frage, wieweit der so viel jüngere Freund sie durch seine taktische Ueberlegenheit weitmachen kann. Konrad Henlein sprach in London Das „Royal Instttut for Foreign Affairs", wo kürzlich erst Sir Samuel Hoare über die Grund-sätze der englischen Außenpolitik sprach, hat dieser Tage den Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, bei sich zu Gast gesehen. Vor einer außerordentlich interessierten Hörerschaft hat dieser Deutsche aus der Tschechoslowakei betont, daß seine Partei kein Ableger des deutschen National-sozialismus sei. Seinen Anhängern sei sogar jeder Verkehr mit der Berliner Regierung oder mit na-tionalsozialistischen Beamten in Deutschland aus-drücklich verboten. Es sei unmöglich, die deutsch-sprachigen Teile der Tschechoslowakei abzutrennen, und Hitler selbst habe erklärt, daß er keinen Wunsch nach einer Aushebung der gegenwärtigen tschecho-slowakischen Verfassung hege. Er wünsche lediglich, daß diese gerecht ausgeführt werde. Pangermanis-mus wäre für die europäische Politik ebenso gefähr-lich wie Panslawismus, und das Sudetenland wolle nicht in einem mitteleuropäischen Zusammenstoß ein neues Flandern werden. Henlein dementierte, daß ihm der Eintritt in die Prager Regierung angeboten worden sei, unterstrich aber seine Bereitschaft, loyal mit Prag zusammenzuarbeiten, wenn die deulsche Minderheit endlich besser behandelt würde. Es handle sich jetzt um die letzte Gelegenheit zu einem fried-lichen gegenseitigen Auskommen. Sonst müßte seine Partei wirklich radikal werden und eine Politik der Verzweiflung treiben, deren Gefahr Henlein selbst offen zugab._ Leset und verbreitet die Deutsche Zeitung! Die zweite Unterredung Hitler-Phipps Der abermalige Besuch des englischen Bot-schaster» Sir Eric Phipps bei Adolf Hitler ist lein so sensationeller Vorgang, wie er in einem Teil der Oeffentlichkeit zunächst empfunden wurde. Er ist vielmehr Ausdruck der gleichen Haltung und gleichen Absichten, von denen sich auch die französische Sie-gierung leiten ließ, die vor einigen Wochen den Botschafter Francois-Poncet zum Reichskanzler schickte. Wie schon der französische Besuch. ja ist auch jetzt die Unterredung des englischen Botschafter» bei Hitler Auswirkung der internationalen Lage. Die Spannungsfronten haben zur Zett nicht Zielrichtung gegen Deutschland, sondern Mittelmeer. Aegypten und Ferner Osten verlangen höchste Aufmerksamkeit. Ein unmittelbar positives Ergebnis dürften die Besprechungen Hitler-Phipps zunächst nicht haben. Dazu gehen die Ansichten noch allzuwett auseinan-der. Es rächt sich jetzt das Versäumnis der Zieger-staaten während der letzten 15 Jahre. Statt recht-zeitig die heraufkommenden Gefahren auf den fer-nen Kontinenten zu berücksichtigen, hat man nur nach Mitteleuropa gesehen. Heute kämpfen die Sie-gerstaaien von 1H19 bereits einen diplomatischen Zweifrontenkrieg. Je eindringlicher die Lehre der jüngsten Tage vor Augen tritt, daß das Genfer Kollektivsystem weder in der Lage war. einen Krieg»-ausbruch zu verhindern, noch in der Lage ist, den Frieden im Rahmen der Genfer Prinzipien wieder-herzustellen, den Angegriffenen zu schützen und den Angreifer zu strafen, um so stärker muß sich natür-licherweise Deutschland fühlen, das nur zu genau weiß, wie wenig die europäischen Mächte auf die Dauer den erwähnten diplomatischen Zweifronten-krieg führen können. Prager Kommunisten demon-strieren für Dr. Benes Am 16. Dezember, in den Abendstunden sa«-melten sich im Zentrum der Stadt größere Mengen von Kommunisten an, die unter Hochrufen auf den Außenminister Dr. Benes für desien Wahl zum Präsidenten der Republik Stimmung zu machen versuchten. Sie wurden von der Wache zerstreut, sammelten sich aber wieder an anderen Stellen und suchten gegen die Burg vorzudringen. Als ihnen auch dies nicht gelang, wollten sie zum Partei-haus der Sudetendeutschen Partei ziehen, um gegen Konrad Henlein zu demonstrieren: Polizei sperrte jedoch die Straße ab. Die Demon-stranten erhalten immer neuen Zuzug aus den Vor-städten, so daß die Lage recht bedrohlich zu wer-den beginnt. » Benesch wurde mit 340 Stimmen ge. gen 24 Stimmen für Nemec gewählt, bei 7K Stimmenthaltungen. Vor einer Amnestie in Oesterreich Aus Wien wird gemeldet: In gut unterrich-teten Kreisen erklärt man, die Regierung bereite z» Weihnachten eine große Amnestie vor, die sich be-sonders auf" polittsche Delikte erstrecken würde. E» handle sich um Angehörige verschiedener Parteien. deutsche Forderung nach anderen, zweiseittgen Frie-densmethoden vordringlich und sehr berechttgt. Kri» tik ist aber nicht nur in Bezug aus die gegenMär-ttgen Versuch« zur Kriegsbeendigung am Platz, son-dem auch gegenüber den Plänen der Neuord-nung nach dem Kriege, soweit sie au» dem Pariser Vorschlag erkennbar sind. Den Italienern wird ein mehr oder weniger umfangreiche» Koloni-sattonsgebiet angeboten, in dem Italien seine über-schüssige Bevölkerung soll ansiedeln können, ohne daß dieses Gebiet etwa in irgend einer Form der italienischen Souveränität unterstellt werden soll. Selbst die Form eines Völkerbundsmandates scheint nicht angeboten zu sein. In London und Paris fleht man in diesem Plan den geeigneten Weg, den übervölkerten, aber rohstoffarmen Ländern Siedlungs-gebiete und Rohstoffquellen zu erschließen. Das ist die prakttsche Anwendung der These des Außen- Masaryks Nachfolge Die gesamte deutsche Presse brachte zum Rück-tritt des Präsidenten Masaryk ausführliche Würd!» gungen vom Schicksal und Charakter dieses Mannes, dem die Tschechoslowakische Republik den Ehrentitel „Befreierpräsident" gegeben hat. Ueberall, besonders auch im „Völkischen Beobachter", ist das kämpferische Ideal Masarys, sein rücksichtsloser Einsatz für die Unabhängigkeit des eigenen Volkstums als beispiel-haft anerkannt worden. Freilich findet sich in den deutschen Kommentaren auch immer wieder der Hin-weis auf den Widerspruch des Vorher und des Nachher. Hat doch Masaryk seine Hoffnungen auf die politische Selbständigkeit der Tschechen und Slowaken in der Form verwirklicht, daß aus dem Zusammen-bruch Oesterreich Ungarns ein Ebenbild des Völker-reiches im Kleinen mit der Zentrale Prag entstand. Ja. die Tschechen stellten sich gerade dem Sudeten-deutschtum gegenüber auf eben jenen starren Her-renstandpunkt, den sie bei den Magyaren früher so leidenschaftlich verwarfen. Ein politisches Problem ersten Ranges ist die Nachfolge des greisen Präsidenten. Dies wird unter-strichen einmal durch die Regierungskrise, die wenige Tage vor Masaryks Abdankung um die Kandidatur seines Nachfolgers entbrannte, und zweitens durch die in der Verfassung keineswegs vorgesehene na-mentliche Empfehlung Dr. Beneschs durch das scheidende Staatsoberhaupt selbst. Nach Pariser Muster wird der Präsident unter Ausschaltung des Volkes durch das Parlament gewühlt, allein in Frankreich wäre es völlig undenkbar, daß der freien Wahl vorgegriffen wird, noch dazu in einer moralisch so verpflichtenden Form. Hier tritt der einmalige historische Charakter des Staates deutlich zutage, und »war in Gestalt des akuten Führerprodlems. Ma-saryk und Benensch haben seit ihrer verschworenen Schicksalsgemeinschaft während der Emigratton prak-tisch das Wesen der Prager Politik, entgegen allen anderslaufenden Strömungen, fast ganz bestimmt. Allerdings wird es etwas anderes sein — und das empfindet die Opposition gegen Beneschs Kandida-fair in Prag auch sehr deutlich —, wenn nun „So an Durst hätt i halt" Von Anna Schieb«? Diese zu herzen gehende Geschichte ent-nchmen wir dem neuen im Rainer Wunderlich Verlag, Tübingen, erschienene« ZLerl „Wachs turn und Wandlung" der schiväbischcn Dichierin Anna Schieber, die darin viel Köstliche«, Ernstes und Heileres aus einem reichen Frauen-leben erzählt. In denselben Togen, da der Bergmann sein Leben zu Ende trägt, geht in der Nedenkammer etwas Großes vor sich. Der heitere Oberbayer Hartkogler, der eine oerhättnismäßig leichte Verwundung am Unter-schenke! hat, ein blühender und kräftiger Ma^.n, spürt eine» Morgen, daß er nicht recht schlucken kann, und als er sich umwenden will, um seine Be-obachtung dem Nachbar mitzuteilen, versagt zu dieser Drehung der Nackenmuskel. Wundstarrkrampf ist zu dieser Zeit den Leuten keine fremde Erscheinung; sie haben ihn vom Sehen und vom Hörensagen kennengelernt. Und e» entsteht eine erschrockene Stille, in der sich ein Kamerad hinausschleicht, um der Schwester, die er draußen antrifft, zu jagen, den Hartkogler „habe e»". Es ist noch nicht allgemein durchgeführt, wenigstens nicht aller Orten, die Verwundeten, bei denen es in Betracht kommen kann, daß etwas von Erde oder Zeuzfetzen in die Wunde gekommen sei, vorbeugend mit dem Gegengift zu impfen. Hier jedenfalls ist es nicht geschehen. Die Erscheinungen, die beim ersten Auftreten den Saal 33 so entsetzt haben, vermehren sich rasch, und es ist herzbe- ,eglich, zu sehen, wie die Kameraden dies in einer verlegen-gedrückten Aufmerksamkeit miterleben. Der Arzt ent-scheidet, schon um den Armen der allgemeinen Beobachtungen zu entziehen, seine Verbringung in Nummer II der Sterbekammer; so nennen die Leute jene kleinen, der Unruhe de» Hauses ent-zogenen Räume, in schauriger Sachlichkeit. In der einen stirbt langsam der Bergmann hinweg, in die andere nun trägt man da» junge, sich bäumende Leben hinein. Hartkogler ist still, aber unter seinen geschlossenen Lidern quellen Tränen, dicke Tränen, heroor. Er kann da schon nur mühsam die Hand heben, sie wegzuwischen; und al» immer wieder neue kommen, läßt er sie lausen, wie sie wollen, da e» ja ohnehin nichts mehr zu wehren gibt, wie ihm die Kameraden in grausamer Teilnahme mttgeteitt haben. Sondern es muß nun ein Muskel um den anderen erstarren, bis bei wachen Sinnen der ganze Mensch wie ei» Stück Holz wird. Nie wird die Schwester das hilft-flehende Gesicht, die angstvollen Augen unter de« strohblonden Haar vergessen, nie auch das Auf-leuchten darin, als sie mit ihrem neuen Pflegling verabredet, sie wollten den Kampf gemeinsam auf-nehmen, zu zweien gehe es bestimmt leichter, un» man müsse nie da» Wort unmöglich gebrauchen, e» gebe nichts, was unmöglich sei. Und doch ist ihr da» Herz schwer genug an-gesicht» des jungen starken Leibes, der gemacht scheint. Bäume auezureißen, oder wilde Rosse zu bändigen, und der nun, wie mit Stricken gebunde», unter einem grausam überlegenen Feinde liegt. E» geht nun alles seinen Lauf, den die Krankheit, diese Geißel der Anfangskrieg«»it. nehmen muß: bald ist e» so weit, daß keine Wimper mehr zucken, keine Lippe sich regen kann, und daß eine Körper-funktton um die andere versagt. Die härteste Emp-findung der Qualen wird ja durch große Gabe» von Veronal und Morphium etwa» gemildert, in-dessen gibt da» gehemmte Stöhnen, da» zwischen zusammengebissenen Kiefern den Weg herausfindet, Zeugnis genug von dem erbarmung»widrigen Leiden, Nummer 101 Deutsche Zeitung Seite 3 Professor Spemann dankt für den Nobelpreis Die schwedische Hauptstadt sah in diesen Tagen feie feierliche Verleihung des Nobelpreises für 1935 durch den König an vier ausgezeichnete, internatio-nale Gelehrte. Nach einer Festansprache des Vor-sitzenden der Nodelpreisstistung, Landeshauptmann Hammarskjöld, wurden der englische Gelehrte Chad-wick für seine Forschungen auf dem Gebiete der Physik, das französische Ehepaar Joliot Curie auf dem der Chemie und Professor Hans Spemann-Freiburg i. Breisgau in der Physiologie und Me-bizin mit einer goldenen Medaille, einer Ehrenur-künde und einem Preis von 170.000 Schweden» krönen ausgezeichnet Professor Hans Spemann, der sich vor allem durch seine grundlegenden Arbeiten über die embryonale Entwicklung in der Wissenschaft einen Namen gemacht hat, nahm in seiner Dankes-adresse die ihm verliehene Ehrung für den ihm wissenschaftlich verbunden Freundeskreis und vor allem auch sür sein Volk entgegen, das „sich nichts Höheres wünsche, als in seinem Bestand gesichert und geachtet im Kreise der Kulturvölker am Aufbau einer besseren Menschheitszukunft mitzuarbeiten". Die tausendste Ehrenbürger-gemeinde Ottos von Oesterreich Die Marktgemeinde Rabensiein. Verwaltungsbe-zirk St. Polten, unter ihrem Bürgermeister Bezirks-dauernkammerrat Johann Kaiser hat Otto von Oesterreich einstimmig zu ihrem Ehrenbürger ernannt. Damit ist das erste Tausend der Ehren-türgergemeinden erreicht. Verlängerung der Frist für deutsche Ehrenkreuzverleihung Wie wir von zuständiger Seite erfahren, ist die Frist aus Antragstellung zur Verleihung des Ehrenkreuzes des Weitkrieges im Ausland im Auf-trag des Deutschen Reichs- und Preußischen Mi-nisters des Innern erneut verlängert und zwar bis zum 31. März 1936. Vordrucke für Anträge sind bei den deutschen Konsularbehördcn kostenfrei er-hältlich. Auslanddeutsche Weihnachtslieder im Deutschen Rundfunk Daß der Deutsche Rundfunk in der Weih-nachtszeit auch ganz besonders der Auslanddeutschen gedenkt, ist selbstverständlich. Der Reichssender Bres-lau beginnt schon am 17. Dezember, 19.00 Uhr mit einer für das Auslanddeutjchtum zusammenge-pellten Sendung „Weihnachten in drei Jahrhunderten", in der von Klopstock bis in die heutige Zeit weihnachtliche Dichtungen zum Vortrog kom-men, die durch schöne Weihnachtsmusiken in ihre; Wirkung vertieft werden Der Deutichlandsender wird am 22. Dezember um 1800 Uhr eine Hör-folge auslanddeutscher Weihnachtsg,sänge senden, die von Claus Clauberg musikalisch bearbeitet wur-den. Der Kammerchor des Deulschlandsenders und das Landesorchester wirken unter Leitung von Hans Görner bei dieser ganz besonders stimmungsvollen das da ausgetragen wird. Eines der letzten Worte, die der junge Mensch hervorgebracht hat. hat seiner Mutter gegolten, von der er ein Bildchen, von einem Kurgast auf-genommen, im Geldbeutel trägt: ein kümmerliches altes Bauernweiblein, das man eher sür die Groß» mutler des stattlichen Kavalleristen hätte halten mögen. Es ist aber ihr Jüngster, der Jüngste von acht Kindern, und sie bat außer dem Gebären und Ausziehen ihrer Schar ein ungemessenes Teil an harter Arbeit getan. Auch steht der Sohn mehr als andere Leute aus dem winzigen Bildchen, und was er mühsam stammelte, solange er e» in der Hand hielt: „Es ist nur gut, daß sie es nicht weiß." Das denkt die Schwester auch manchmal in den langen Nächten, in denen sie selbzweit den Kampf kämpfen, wie das vereinbart ist. Daß aber das Stellvertreten kein Spiel ist. da» braucht ihr Niemand zu sagen. Da aber, als sie einmal mitten in der Nacht denkt: es wäre doch barmherzig, die Dost» noch etwas stärker zu machen, denn sie sieht die blauen Augen so unsäglich bettel.rd auf sich gerichtet — wie ein Mensch da» so denkt : „Will kein Gott auf Aus Stadt Josef Baumeisters letzter Weg Maribor, 14. Dez. 193S. Von nah und fern waren am Sonnabend viele Hunderte von Freunden und Bekannten Baumeisters gekommen um den Unvergeßlichen auf seinem letzten Wege zu begleiten. Nach der Ein-segnung in der Friedhofskapelle zu Pobrezje fang der Mariborer Männerchor, verstärkt durch Sänger der Männergesangvereine aus Celje und Ptuj, un-ter der Leitung des Chormeisters Prof. Hermann Frisch in jchmerzooller Ergriffenheit das Lied „Das treue deutsche Herz". In sinnvoller Weise kam schon durch dieses Lied die Innigkeit der Liebe der Trauernden um den Dahingeschiedenen zum Ausdruck, vielen Menschen kamen dabei die Tränen in die Augen. Die Tränen flössen immer reichlicher als dann am offenen Grabe der zweite Obmann des Ma-riborer Männergesangvereines, Herr Dr. Karl Kieser, die unendliche Liebe und Güte Baumei-stets schilderte und schmerzersüllt Klage erhob, we-gen des großen Verlustes, der nicht nur die nächsten Anverwandten und Freunde sondern auch das ganze Deutschtum in unserer näheren und weiteren Heimat erleidet. Denn Baumeister war ja nicht nur der Führer des Gesangvereines, er war viel mehr: er war immer mit Leib und Seele, mit Rat und Tat einer der Ersten, wenn es galt, den treuen deutschen Volksgenossen bei zustehen und für diese einzutreten. Durch sein mannhaftes Eintreten für die deutsche Minderheit in unserem Staate erwarb er sich auch größte Wertschätzung beim Mehrheitsvolk. Als Baumeister im wahren Sinne des Wor-te? galt er und soll er den deutschen Volksgenossen weiter gelten, dies gelobten ihm die Hunderte am offenem Grabe. Mit innigen schmerzvollen Worten verabschiedete sich hierauf im Namen der Bundes-leitung des Schwäbisch Deutschen Kulturbundes Herr Julius Pfriemer sen. Am offenem Grabe beschwor er den Geist des Verstorbenen, er möge fortan in allen deutschen Herzen weiterleben und als Geist des Baumeisters uns ein Wegweiser in eine bessere Zukunft sein. Feierstunde mit. Den verbindenden Teit schrieb Fritz Heinz Reimesch, der eine Reihe auslanddeut-scher Weihnachtsbräuche in knapper, skizzenhafter Manier zeichnet. Die Sendung ist betitelt „Da» blaue Licht". Zum Gedächtnis an alle Volksgenof-sen im Ausland entzünden heute schon viele Zehn-taufende von Reichsdeutschen an ihrem Weihnächte-bäum das blaue Licht Volksdeutscher Treue. Au»-landdeutsche Weihnachtslieder aus Siebenbürgen und aus der Zips, aus Luxemburg wie von der Wolga, au» den Tälern Südtirols und den Dör-fern des Sudetenlandes werden in dieser Sendung erklingen und ihre Motive sind orchestral gestaltet und dem gesprochenen Teil unterlegt. Mögen viele Auslanddeuische sich dieser Sendung freuen, die sür alle Volksgenossen Wunsch de» Deutschen Rund-funk» sein soll, ein friedliches und fröhliches Weih» nachtsfest zu erleben. Erden fein, sind wir selber Götter" — und sie sich vor sich selber 'ind den bettelnden Augen an» Fenster flüchtet, da droben am Himmel die Sterne ihre stille und ewige Bahn ziehen: hört sie hinter sich eine Stimme und meint zu träumen: „So an Durst hätt i halt". Das hatte nicht mehr im Programm gestanden. Der Doktor hatte bei der späten Visite gesagt: „Sehr lange kann es nicht mehr gehen", und hatte für alle Fälle noch einige Anweisungen gegeben. Aber es gibt so etwas wie Wunder, man mag es heißen wie man will; es gehen da ge-heimnisvolle Kräfte um, und hier ist irgendeine Reserve aufgesprungen, die oen Krampf gelöst hat. Denn der geh» nun unaufhaltsam zurück, wie er unaufhaltsam gekommen ist. Und es qibt wirklich nichts, was es nicht gibt. Das Leben aber verteilt seine Reichtümer und Armuten, ohne sich an Vorschriften zu binden, es fragt da nicht» danach. Und auch die Hilfsschwester im Kriegslazarett Nummer soundsoviel da draußen an der Reichsgrenze bekommt ihren Anteil iu« gemessen, von beiden reichlich genug, um dann em-mal zu ihrer Zett ein wirkliches Leben gelebt ju haben. und Land Während die Vereinsfahne über dem Grabe wehte, ließen die Weidgenossen des Verstorbenen durch einen Bläserchor die „Waldandacht" - Weise al» letzten Gruß erklingen. Der „Bardenchor", ge-sungen von den Sangesbrüdern, beschloß die Trauer-feier am Friedhofe. Schmerzvoll verließen die vielen Trauergäste, die aus allen Teilen des Landes, selbst aus dem Auslande gekommen waren, den Friedhof. Am Grabe blieben als letzter Gruß in treuem Gedenken viele Blumen und Kränze zurück, worunter jene mit den blau-gelben Stadtfarben von Celje geschmückten und von den dortigen deutschen Vereinen gestifteten ganz besonder» auffielen. Die Sangesbrüder aus Maribor, Celje und Ptuj versammelten sich hierauf noch einmal im Ver-emsheim des Mariborer Männergesangvereines zu einer internen Trauerfeier, wobei Herr Dr. Kieser abermals das Wort ergriff. Indem er die Güte, Liebe und Treue des Verewigten zum deutschen Volke pries, forderte alle Anwesenden aus, nun unermüdlich diesem Beispiele zu folgen. Nach der Verlesung von vielen eingelaufenen Beileid»-schreiben von allen deutschen Vereinen des Lande» und jenem des Steirijchen Sängerbundes gedachte die Versammlung noch mehrere Minuten im sie-henden Stillschweigen des treuen deutschen Sanges-bruders und Volksgenossen. Celje Evangelische Gemeinde. Weihnacht»» feier. Die übliche Kmderweihnachtsfner findet Sonntag, den 22. Dezember, nachmittags um & Uhr in der Christuslirche statt. Sie kann Heuer leider nur in vereinfachter Form dargeboten werden, da durch allerlei Krankheitsfälle und andere Schwie-rig'eilen die Zeit der Vorbereitungen auf ein Mindestmaß herabgedrückt wurde. Aber sicher werden, wie alljährlich, wieder alle kommen, um sich die holde Weihnachtsbotfchaft aus Kindermund ins Herz singen und sagen zu lassen. Kirchlich.religiöser Vortrag. Die Reihe der kirchlich - religiösen Vortrüge wird Donnerstag, den 19. Dezember, abends um 8 Uhr im evange-lischen Gemeindesaal fortgesetzt durch einen Vorttag über „Volk und Volkslum in evangelischer Sicht". Trauung. In der Evangelischen Christus-kirche fand Sonnabend vormittag die Trauung des Herrn Reinhold Blechinger, Beamten der Firma D. Rakusch in Celje, mit Fräulein Renata Milcher-sich statt. Die Trauung vollzog Herr Pfarrer Ger-bard May, wobei er dem jungen Paare herzliche Worte für ihren gemeinsamen weiteren Lebensweg widmete. Der Braut stand deren Bruder, Herr Paul Milchersich, und dem Bräutigam dessen Bru-der, Herr Erich Blechinger bei. Auch wir wünschen den jungen Eheleuten alles Liebe, Gute und Schöne. Die Kaukasusfahrt 1935. Seit der Eng-länder Freshfield vor über 50 Jahren die ersten alpinistischen Erfolge im Kaukasus errang, lockt die-ses Grenzzebirge zwischen Europa und Asten im wachsendem Miß« die Bergsteiger aller Nationen an. Ueber die jüngste Kaukasusfahrt österreichischer Abteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins im Sommer 1935 konnte man vergangenen Donnerstag in einem genußreichen Vortragsabend der Ortsgruppe Celje des Sloweni-schen Alpenvereins im Saal der Volkshochschule viel Aufschlußreiches und Unterhallendes hören. Ferdi-nand Krobath aus Villach, «in b.Iannter und erprobter Bergsteiger, berichtet« in deutscher Sprache über dies« Fahrt, die er im vergangenen Sommer in Begleitung von acht Oesterreichern und vier Münchnern unternommen hatte. Der Vorttag ses-feite vor allem durch die Reichhattigkeit seiner Darstellung. Diese dreizehn Männer haben Hervorra-gendes geleistet. Der unbeugsame Tatendrang führte sie zum Erfolg. Was zielbewußte, kluge und energische Führung, opferwillige Kameradschaft »und harter Kämpfergeist vermögen, ist dieser Kundfahrt al» starker Kraftstrom zugeflossen. Der einheitliche Wille zur Tat sog sich daraus die Kraft zum er» folgreichen Sturm auf die ersehnten Höhen. Der Vortrag, der im Zeichensaal der Knabenbürgerschul« stattfand, war ausverkauft, die Aufnahme herzlich. Opfert für die Winterhilfe! Seite 4 Kundmachung. Die Skdthauptmannschaft schreibt die Anschaffung folgender fertigen Dienst-anzüge für Amt«- und Schuldiener au»- 4 Winter-«nzüge au» dunkelblauem Stoff. 4 Winterhosen au» »unkelblauem Stoss, 4 dunkle Pelerinen, 4 lichte Sommeranzüge, 4 Paare schwarze, starke, hohe Schuhe. 4 dunkelblaue und 4 lichte Mützen. Ge-suche sind mit einem 5 Dinar Stempel bei der Stadthauptmannschaft einzureichen. Die Gehsteige im Winter. Wir machen anläßlich der gegenwärtigen Witterungsverhältnisse darauf aufmerksam, daß bei Schneefall und plötzlich eintretender Winterglätte die Hauseigentümer, be-ziehungsweise die Pächter oder Hausmeister eines Hauses, nach den ortspolizeNchen Borschriften zur Säuberung und Bestreuung der Gehwege verpflich-tet sind. Da« gilt auch für die Eigentümer oder Pächter von Bauplätzen oder irgendwelchen Grund-stücken, soserne an ihnen ein Gehsteig oder Fußweg liegt. Die Bestreuung der Gehwege hat mit Sand. Asche oder Sägespänen zu geschehen. Gemeinderatsfitzung. Die nächste ordent-liche Gemeinderatssitzung findet am Freitag, den 20. d.M. um K Uhr abends statt. An der Tage», »rdnung stehen laufende Gemeindeangelegenheiten. Neue Autobuslanzlei. Nachdem in der »origen Woche dos Steinmetzunternehmen des Herrn Aullich in der Aökerceva ulica in den Besitz des hiesigen Spar- und Vorschußoereines übergegangen ist, beabsichtigt man, den Sitz des städtischen Auto-busunternehmen» dorthin zu verlegen und darin gleichzeitig Wagenschuppen und Werkstätten zu er-richten. Neue Skisprungschanze. Der Sportklub Celje beabsichtigt eine neue Skisprungschanze aus dem Gelände hinter der Gastwirtschaft „Stegu" in Zagrad zu errichten. Kino Union. Heute noch der Tonfilm „Walzerkönig" mit Paul Hörbiger. Nächster Film „Gras Monte Christo" in deutscher Sprache mit Elize Landi und Robert Donat. Deutsche Ztltung Nummer 10 t Ptuj Sylvesterabend der Deutschen in Ptuj. Wieder soll der M - Jahresabend, wie alljährlich, einer jener Abende des Jahres sein, der die Deut, schen unserer Stadt wie eine große Familie vereint sieht. Die letzten Jahre, die unter schwerem Druck der Zeitläufte ein Zusammenkommen der Volksge-nossen immer seltener werden ließen, haben schließ-lich soweit geführt, daß nurmehr der Sylvesterabend in alter Einigkeit und Gemütlichkeit alles, was deut-scher Art ist. vereinigt. Und an diesem Symbol «ollen wir auch 1335 festhalten: den letzten Abend de» altgewordenen Jahre» in ernstem oder sröhli-chem Rückblick verbringen, den heranbrechenden Morgen 193G mit klingendem Glas, und Aug in Aug mit Menschen gleichen Blutes begrüßen. De». halb mögen Heuer auch die Letzten, welche bisher noch Eigenbrödler bleiben zu müssen glaubten, sich diesen einen Abend für das Fest der Einheit mit ihren Brüdern freihalten. Ueber die gewohnt gute Organisation des Abends werden wir noch zeitgerecht nährn» bringen. Ljubljana Geburtstagfeier. In der vorigen Woche feierte in Ljubljana der bekannte Verleger und Buchhändler Alois Schwendtner seinen 70. Geburtstag. In seinem Verlag sind die Werke Ioan Canker», von Kette, Zupanci! und vieler an-derer Dichter «schienen. LaSko Todesfall. Am 14. d. M. ist hier nach kurzem Leiden die Hausbesitzersgattin Frau Antonia Kokol gestorben und wurde heute, am 16. d.M. zu Grabe getragen. Welcher Beliebtheit und Wert-schatzunq sich die Verstorbene erfreute, zeigte die UN. gewöhnlich große Beteiligung au» allen Schichten der Bevölkerung von nah und fern. Frau Kokol, deren Ehe eine musterhafte war, widmete ihre ganze Liebe dem Wohl ihrer Familie. Der Lasko Sänger-chor hatte sich beim Trauerhause wie beim Grab« von der Verewigten mit einem Liede verabschiedet. Am offenem Grabe widmete Hauptpfarrer Msgr. Dr. Kmlc der Verstorbenen zu Herzen gehende Worte. Zum Zeichen der allgemeinen Trauer wa-ren die Geschäfte während de» Leichenganges ge-schlagen. Wohl fetten sah man Traucraästc den Gatte»acker verlassen, die so tief empfundenen Schmerz zur Schau getragen hätten, wie bei diesem Begräbnisse. Vielleicht kann dieser Beweis allsetti-ger Hochschätzung dieser zwar schlichten ober vorblldlich braven Frau den Hinterbliebenen in ihrem Leide ein kleiner Trost sein. Skiklub Celje Skikurse 1. Kinderskikurse während der Weih-nachtsserien in der Umgebung von Celje (27. XII. 193ö 4. I. 1936). Anmeldung: Sport-geschäst Krell. Leitung Fritz Jellen. 2. Vom 6.—13. I. 1936 am Smrekovec für Fortgeschrittene: Slalom- und Abfahrtsläufe. Anmeldung und Leitung Erwin Grätschn er oder bei günstigem Abschluß der Verhandlungen Ludwig Lantscher, Innsbruck. 3. Vom 12»—19. I. 1936 auf der Sveta P l a n i n a für Anfänger und Turenfahrer. Anmel-bjtng und Leitung Edo Paidasch, Dr. Gregor Zerjavova ul. 4. 4. Vom 9.—16. II. 1936 am Smrekovec für Fortgeschrittene und Turenfahrer. Anmeldung und Lettung Franzi Zangger. Gosposka ulica. Ostern 1936 hochalpiner Slikurs am Okre-selj (Sanntaler Alpen). Sonntagsausflüge und Türen werden jedesmal in der Deutschen Zeitung und im Aushängekasten bekanntgegeben. Weihnachtsausflug nach Mallnitz und auf die Kanzelhöhe Das Verkehrsamt „Putnik" veranstaltet in der Zeit vom 21.—28. Dez. d. I. einen Slious-flug nach Mallnitz und einen zweiten auf die Kanzelhöhe bei Villach. Die Pauschalgebühr sür Bahnfahrt, Kanzelschwebebahn, Berköstigung und Wohnung sür 7 Tage, alle Taren mit Bedie- nung, Ausgaben für den Reisepaß und da» Visum beträgt 840 Din. Wegen vorgeschrittener Zeit wird geraten, sich sobald als möglich beim „Putnik" in Celje oder Maribor zu melden. Bilderrahmen all&r Art liefert rasch u. billig, desgleichen Verglasungen u. Kenstcrrpparaturon werden prompt and billigst ausgeführt. I. Celjska Itristalija Celje - Za kresljo 14 - Tel. 154 € § -5 I I Bachhandlung „Domovina" Celje, Kralja Petra cesta Nr. 45 — 370 Schöne Literatur Jugendschriften Bilderbücher Kalender Golds Gllfedern und sonstige Weihnachtsgeschenke Registrierkasse 1 Jahr in Gebrauch, günstig zu verkaufen. Anzufragen in der Verwaltung de* Blatte* unter Mr. »93. Blaupunkt-Radioapparate gegen günstige Abzahlung; Ueber nohmo such Reparaturen für sämtliche Apparate cu niedrigsten Preisen bei guter Ausführung. W. PUKMEISTER Vert reter CELJE, Kersnikora ulica 40. 392 Drucker, verleg» und h«ra«»giber: Bereintbuchdruckerei .Eeleja" in Celje. — Verantwortlich jür den Herausgeber und veraadworilicher Schriftleiter: Jakob Prah in (Mit F»r die Druckerei verantwortlich: Gabriel Szenqi in Celje. L