Wuturgtr gntuaa Amtliches Organ des Verltc aad Schriftleitanf: Marburg t.(L Drau, Badtasse Nr. 6. Fernruf: 35-57. 2^68, 35-69. Ab 18.30 Uhr ist die SchriftleitunK nur auf Fernraf Nr. 2^67' erreichbar. — Unverlangte Zuschriften werden nicht rückgesandt. ~ Bei Anfragen iit das Rückporto beizulegen. — Postscheckkonto Wien Nr. 54.608 Stefrischen Heimatbundes f!rscheint wöchentlich sechsmal als Morgenzeitung (mit Ausnahme der Sonn- und f''eiertajze). Bezugspreis (im voraus zahlbar) monatlich RM 3.10 einschl. Postgebühr; bei Lieferung im Streifband zuzügl. Porto; bei Abholen in der Qeschäftsstelle RM 2.-—. Altreich durch Post monatlich RM 3.10 zuzügl. 36 Rpf. Zustellgebülir 9tr.302 Oltordurg-iProu, iPonngr^tofl, 29. OHo&er 1942 82.3aDraang Des Führers Glückwünsche Telegramme an Viktor Emanuel und den Duce zum 20. Jahrestag des Marsches auf Rom FUbrerhauptvuarUer, 28. Oktober Aua lAnJaß dea 20. Jahrestace« das Mar-«oliea auf Rom hat der Führar an den König und Kaiaer Viktor Emanuel aowie an den Duca in hMrsliohen Worten (ehaltma GlUok-wunaohtel^ramme gerichtet. Paa Telegramm an den König und Kaiaar bat folgenden Wortlaut: Kurer MaJeaULt aende ich mun heutigen Gedenktage mit meinen hersUdiaten Grüßen meine aufrichtigen WUnache fUr eine ruhmreiche Zukunft dea verbtlndeten Itaiiena und fi^r Ihr peraönlichea Woiilargahen. Adolf HlUer Daa Talagranun an den Duce lautet: Ducet Am 20. Jahnest&g dea Marachea auf Rom gedenke ich Ihrer und Ihrer einmaligen geachichtlichen Leistungen in treueater Freundachaft und Verbundenheit. Mit mir nimmt daa ganze nationalaoaialiatiache deutsche Volk tiefen inneren Anteil an der Wiederkehr dea Tagea des Triumphea der fasclii-stiaohen Revolution. Waa Sie, Duce, und Ihre Kämpfer aeitdem vollbracht haben, läQt die damalige Erbebung zu einem Wendepunkt der menachlichen Geachichte werden. Hauta kUmpfan unaere beiden Volksrevo-lutionea in engater Waffenbrüderschaft ge-meinaom gegen die gleichen Kräfte, die d«fin Faaohiamua in Italien und dam Nationalao* ziallamua in Deutachland einjtt im Inneren crfolgloa entgegengetreten waren. Judentum, PlutokraUe und Bolschewismus w irden üeahalb diesen Kampf genau ao verlleren, wie ale ihn einat schon verloren haben. In dieaer sicheren Zuversicht grüßa ilh Sie, Duce, auf daa herzlichste und üb'srsende Ihnen und Ihren 8chwarsh<}ni<1aA meine und dea deutachen Volkes kameradschaftliche Grüße. Adolf HiUer Is Triss na Bsct Rom, 26. OktolMr gaoaa ttalieniache Volk feiert am heutigen 28. Oktober den Tag dea historischen Marsches auf Rom. Die Straßen der Italicni £Chen Hauptstadt aind ein Flaggcijmeer. Der 20. Jahreiäag^ wird nicht mit lautem Gepränge, sondern in würdiger und emater Weis» begangen. Jeder iat vom unoeugaa mcn Siegeawülen beseelt und mit felsenfe «ten Vertrauen auf den Duce. Schon üi den ersten frühen Morgenstunden zeigte die historische Piazza Venexta dd>i Bild des großen Tages. An allen Häusern Wehten Fahnen imd faschistische Wimpel, die, vom hellen Sonnenschein bestrahlt, dem Platz ein festlichea Aussehen verliehen. Gc gen 10 Uhr traf eine Abordnung der fa-iichl-stlaehen Partei mit dar Parteistandarte ein, die kura darauf auf dem geschichtllchsn Balkon dea Plataes gehißt wurde. Langsam füllt« aich der weite PlUa mit Schwanshemden, Abordnungen der Jugendc ^anisationen dea Faachiamua und einer featUch bewegten Menachemnenge, die dadurch ihrer Verbxin-denheit, ihrer Liebe und Treue zum Duce Aundruck verlirti. Kurz vor 12 Uhr kam Bewegung In daa bunte Bild. Der Partelaekretär, Minister Vi-dusaoni, gefolgt vom Gesamtdlroktorium der faachifltlschen Partei, traf auf der Piazza ein und begab sich sofort, begleitet von einer Abordnung von Waisen der Gefallenen der faschistischen Revolution, durch das Portal, an dem dl« Musketiere des Duce in ihrer schmucken schwarzen Uniform die Ehrenwache stellten, In den Palazzo Veneria. Dort wurden sie kurz darauf vom Dtic« <>wipfangen. Parteisekretär Minister Viduaaoni überreichte dem Duce dea Faachlsmua in feierlicher Form daa Parteibuch Nr. 1 für daa 21. Jahr der faschlstiachen Zeitrechnung, eüi «Ich lihrUch wiederholender symbolischer Akt, In dem die Treue und Verbundenheit der faschistischen Partei und damit dea ganzen italienischen Volkes *im Duce ihren Ausdruck findet. Ehr©nwaAnläBli(di dea 20. Jahrestages doe Marsches auf Rom möchte ich nicht verfehlen, meiner Bevj^in-derung über die vielen großen Leistungen des faschistischen Italien während der vergangenen 20 Jahre zum Ausdruck zu bringen zusammen mit der Hoffnung für eine weitere günstige Entwicklung des faschistischen Italien. Iq]^ benütze die Gelegenheit, um meinen featen^ntschluß zum Ausdruck zu bringen, zusammen mit Italien und Deutachland den gemeinsamen Feind zu vernichten und eine neue Weltordmmg durch Konsolidierung der drei Länder zu errichten. Ich gestatte mir, Eurer Exzellenz und der ganzen Italienischen Nation meine Glückwünsche zu unterbreiten.« GlttokvrUnaehe dea Fogtavali Der Poglavnik richtete ebenfalls ein Telegramm an den Duce, in dem er zum Aus druck bringt, daß das Kroatien der Usta schi aich besonders In diesem Augenblick den Schwarzhemden verbunden fühlt in dem Bewußtsein, daß mit dem Marsch auf Rom der Marsch des neuen Europa und dea neuen Fortschritts der Menschheit seinen Anfang nahm. Im Namen des kroatischen Volkes spricht der Poglavnlk die Wünsche des kroatischen Volkes aus, daß da« Genie des Duce dem italienischen Volk lange erhalten bleiben möge, um es neuen Siegen und neuem Ruhm entgegenzuführen. Ferbclirltle in Weslkaukisus aid im Terek Größeres Häusergebiet in Stalingrad genommen — Wieder hohe britische Panzer- und Flugzeugverluste in Nordafrika Führerhauptquartier, 28. Oktober Das Oberkommando der Wehraiacht gibt bekannt: Sttdostwärts Nowerossijsk haben deutsche Truppen nach lagelangea schweren Kämplea einen beherrschenden Höhenzug genommen. Im Kampfgebiet östlich Tuapse wurde eine durch zahlreiche Kampfanlagen verstärkte und hsTtnarkig verteidigte Bergstellnng er-tlttrmt nnd alle Gegenangriffe des Feindes blutig abgewiesen. Im gleichen Kampfraum bekämpfte die Luftwaffe die Siellungen des Feindes sowia Stadt und Hafeagehiet von Tuaps«. Gin Handelsschiff von 600 brt wurde durch Bombentreffer beschldigt. Westlich des Terek achritt der eigene Angriff anch gestern gut vorwärts und führte znr EinschlieAnng feindlicher Kräite. In Stalingrad stiefl der deutsche Angriff östlich der Brotfabrik bis zur Wolga durch und brachte damit ein größeres vom Feind stark besetztes Häusergeblet zu Fall. Verbände der Luftwaffe griffen mit guter Wirkung in diese Kämpfe ein. Südlich der Stadt wies Infanterie in schweren Kämpfen wiederholt Entlastungaangrlffe der Sowjets ab. Aul Bahnstrecken nnd Im Kasplschen Meer erlitt der Feind durch die deutschen Luftangriffe hohe Verluste. Elf Transportzttge wurden vernichtet, drei Handelsschiffe mit zusammen 3000 brt versenkt, ein Tanker, ein Handelsschiff und zwei Bewscher in Brand geworfen bzw. beschädigt An der Don-Front warfen rumHntsche Truppen, von ihren eigenen KampfHugzeugen gut unterstützt, den Feind in die Don-Niederung zurück. Die schweren, aber erfolgreichen Abwehrkämpfe in der El Alamein-Stellung dauern an. Besonders im nördlichen Abschnitt führten die beiderseitigen Angriffe und Gegenangriffe zu erbittertem Ringen der Infantcrie-und Panzerverb&nde, wobei eine besonders stark umkämpfte wichtige Höhe zuletzt in eigener Hand blieb. Der Feind verlor dabei abermals 53 Panzerkampfwagen. In heftigen Luftkämpfen brachten deutsche und italienische Jagdflieger 21 britische Flugzcuqe zum Absturz, eines wurde von der Flak-artillerie abgeschossen. Bei Einflügon über der westfranzösischen Küste wurden gestern drei britische Plugzeuge in Luftkämpfen abgeschossen. Am Abend des 27. Oktober flogen einige leichte Bomber unter Ausnutzung des stark diesigen Wetters in norddeutsches Küstengebiet ein und verursachten einigo Verluste unter der Bevölkerung. Im übrigen entstanden nur geringe Gebäude- und Sachschäden. Der Sender London gab in der vergangenen Nacht bekannt, daß die Deutschen durch Vermittlung des Roten Kreuzes den Vorschlag für einen viertägigen Waffenstillstand in Stalingrad gemacht hätten, die Verhandlungen seien jedoch gescheitert. Das Oberkommando der Wehrmacht erklärt dazu, daß diese Behauptung eine der üblichen Lügen der britischen Regierung ist, mit der sie den unaufhaltsamen Zusammenbruch der Verteidigung von Stalingrad zu verschleiern sucht. Brilsn verloren 53 Panier Rom, 28. Oktober . Der italienische Wehrmachtbericht gibt bekannt: Angriffe und Gegenangriffe der beiderseitigen Panzer- und Infanterieverbände folgten besonders im Nordabschnitt der ägyptischen Front aufeinander. Eine wichtige, mit besonderer Erbitterung umkämpfte Stellung blieb nach hartem Kampf in unserer Hand. Der Feind verlor am 27. Oktober 53 Panzer, die zerstört oder erbeutet wurden. In heftigen Luftkämpfen wurden über dem Schlachtfeld elf britische Flugzeuge von italienischen, zehn von deutschen Jägern abgeschossen, ein weiteres Flugzeug wurdo vom Feuer der Flakbatferien getroffen und stürzte ab. Fihy unserer Flugzeuge sind von den Kampfhandlungen nicht zurückgekehrt, Vom Marsch auf Rom zur Achse Voo Staatsminister Roberto Farinacci Staatsniinister Roberto farinacci verkörpert einer der engsten KaiDpigeiSlirten des Duce die Alte Qurüc der Schwarzheiiidciibe« ccuni;. Unver-cessca ist »in (rülizcitiices Cintretca für die eaEC Zusainnicnarbcit mit Deutschland. Die Qe&chichie der fasüiisUschen Revolution ist von rarinaeti zum ersten Mal in Buchform darKestellt worden. Der Schwarzhemdenrevolution muß ein streng nationaler Charakter und eine Bedeutung von internationaler Tragweite zuerkannt werden. Diese beiden Seiten, die einander nicht ausschließen, sind zum Verständnis des Faschisnuis als einer politischen und ße-schichtlichen Erscheinung ;iotwendig und dienen zur Ühcrwindunfj der scheinbaren Widersprüche und Schwierigkeiten, vor denen sich die Kritiker und Propagandisten der faschistischen Bewegung oft befunden haben. Die durchaus italienische Natur des Paschismus ist mit der üeschichte Italiens eng verbunden; sie ist aus der jahrhundertelangen Unterdrückung der Italiener durch fremde Herren zu verstehen. Sie ist mit der nationalen Erhebung insofern verknüpft, als die.ses s.Ri7orgimento« das Werk des politischen Genies, die Frucht der Gedankenarbeit und der Tatkraft einer geringen Schar von Kämpfern und Verkündern, d. h. jener heldenhaften Minderheit war, die trotz der Teilnahmslosigkeit und Gegnerschaft der überwiegenden Mehrheit siegle. Sic hat tndlich die traurige Periode zwischen 1870 und 1914 zur Voraussetzung, in der die italienischen Kabinette und unsere parlamentarischen Führer so regierten, als ob das Risorgimento schon abgeschlosien und tot und begraben wäre, und sich dem IdtH der aus Frankreich importierten »unsterblichen Prinzipien« und der parlanienlarischea ÖberliefcruF'g und Übung Englands zu Füßen warfen. Als der eiste Weltkrieg zu Ende war, wurden alle Versprechungen für einen datierndon Frieden, alle Grundsätze des Selbstbestim-niungsrechtes der Völker und der zwischenstaatlichen Gerechtigkeit verraten. Alle Völker, die sich nicht damit abfanden, Vasallen der phitokratischen MSchte zu werden, wurden unterdrückt. Italien wurde verspottet und ausgehungert, Deutschland entwaffnet, verstümmelt, gedemütigt, ausgenutzt und in Ketten gelegt. Ähnlich erging es Bulgarien, der Türkei und Ungarn. Indien, Ägypten und das arahisclie Volk wurden zynisch mißbraucht. Die Kriegführung Italiens 1914-1918 wurde von dem herrschenden Bürgertum als eine Art Erdbeben betrachtet, dessen Schäden in aller Eile gutzumachen wären, damit nie wieder davon gesprochen werden müsse.' Keine geistigen Werte wurden sichtbar, keine Änderungen in den Lebensgewohnheiten und keina Anzeichen geschärften nationalen Bewußtseins, größeren Stolzes, gesteigerten Unab-hängigkeitswillens. Das Bürgertum erwies sich im Gegenteil gegenüber den Sozialisten noch feiger als vor dem Kriege. Die Sozialisten berauschten sich angesichts des kommu-stischen Terrors in Deutschland und Ungarn, angesichts der unermeßlichen Opfer und Verluste des Krieges für den Bolschewismus. Das Bürgertum aber warf sich vor ihnen in den Staub. Das italienische Volk hatte in seiner überwiegenden Mehrheit, in der Hoffnung auf einen wahren Frieden und auf Gerechtigkeit zwischen den Völkern, die schweren Kriegsopfer ertragen. Als dieses Volk, daa lahrzehnte hindurch an die Aufrichtigkeit def Demokratien zu glauben gewohnt war, sicH in schändlicher Weise geprellt und ausgenutzt sah, als es wahrnahm, daß die Pariser Verhandlungen eine Beleidigung all der Ideell waren, für die es gekämpft hatte, da begannen Schmerz, Wut und Verzweiflung die reu-ersbrunst des italienischen BoIscnewi&muS vorzüglich zu nähren. Unsere damalige Regierung verniochte diese bolschewistische und anarhistischc Raserei weder mit dem alten, korrupten, parlamentarischen Apparat noch mit den nunmehr in aller Welt verlachten nnd verachteten demokratischen Ideologien unschädlich zu macüien. Sie vermochte auch nicht, Ruhe und Ordnung lu erzwin^n, d* Seife 2 >MarbuTger Zeitung« 29. Oktober 1942 Nummer 302 Japans Geschenk zum USA-Flottentag Dar Japanisch* Flottenkommantalor Nakaya: Basondars badauttam, dast dia (chwara Niadariaga der USA-FloHa unmittalbar auf dIa EnthUllungan In dan USA folgta Flotte den Oaraus zu machen. Für die USA-Flotte, die von der amerikanischen Öffentlichkeit wegen ihres Unvermögens, auch nur ein einziges Mal etwas Gutes zu melden, in schärfster Weise getadelt wurde, hieß es jetzt. »Jetzt oder nie!« Die befehlsführenden amerikanischen Offiziere waren selbstverständlich bemüht, die Nachricht von einem groBen Sieg am Marinetag in die Heimat funken zu können. Diese Bemühungen erwiesen sidh jedoch als eine verhängnisvolle selbstgestellte Falle. Ihre letzte Hoffnung wurde zuschanden, als die Flotte, auf die sie alles gesetzt hatten, am 26. Oktober vor der Insel Santa Cruz von der kaiserlich japanischen Flotte erwischt wurde. Amerikas größtes Schlachtschiff vom Typ der »South Dakota« führte den Reigen von vier Flugzeugträgern, einem weiteren großen Kriegsschiff und mehr als 200 Flugzeugen gerade in des Teufels Küche an. Der Triumphmarsch, den die USA-Marine zum Flottentag spielen wollte, ist so zu einem richtigen Pazifik-Trauermarsch geworden. Was das USA-Volk demnächst von dem Schlußergebnis der Seeschlachten im Südpazifik hören wird, wird sicherlich an Umfang alles bisher dagewesene übertreffen, was man in bezug auf offene Seeschlachten Tokio. 28. Oktober Der Flottenkommentator Kenitschi Nakaya erklärte, die Meldung des Kaiserlichen Hauptquartiers über die sensationellen Ergebnisse der Seeschlacht im Südpazifik im Verein mit den Flottenerfolgen in den Gewässern der Salomon-Inseln ist »ein passendes Geschenk« für den USA-Marinetag. * Fs ist besonders bedeutsam, daß die schwere Niederlage der USA-Flotte unmittelbar auf die Enthüllungen m den USA tiber die Wahrheit bezüglich der Seeschlachten hei den Salomon-Inseln folgte, die Wahrheit über die vollständige Schlappe der amerikanischen Marine, die Roosevelt mit allen Mitteln zu tarnen versucht hatte. Roosevelt und seine Helfershelfer, die von der Sorge und (|cr Ungewißheit in bezug auf die diesjährigen Wahlen gequält werden, haben sich sicherlich den Kopf zerbrochen, um am amerikanischen Flottentag der niedergeschlagenen amerikanischen Öffentlichkeit irgendein aufsehenerregendes Schauspiel zu bieten. Das Ergebnis war jedoch nur der nicht wieder gutzumachende Verlust von 26 Flotteneinheiten. darunter von einigen der modernsten und angeblich unbesiegbaren Kriegsschiffen. Alle Sachverständigen erkennen jetzt ganz deutlich, daß die USA-Flotte alle verfügbaren Schiffe und Flugzeuge bei Guadalcanar zusammenzog, um der kaiserlich japanischen iniiiiiiiiiiHiiiiitiiiiiiHiiiiiHiiiiiiiiniiiiiiiuiiiiiiiiiniiiiuiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiilHiiluinniiiiinniinniniiimimiiiinimniiinmnn Knox als Beherrscher der Meere Grossbritannien seiner Seeherrschaft entthront — Pestrede mit Eingeständnissen bei einem Plutokratenmahl ^ Berlin, 28. Oktober Kurz nachdem im Südpazifik der USA-Flotte von den Japdnern eine neue kdlastro-phale Niederlage bereitet worden war, gab aus Anirtß des ^merikanischt'!!! Marinetdqe», der nach der Ireftenden Äußerung eines USA-Journalislen diesma# als „schwirzeste Feier der USA-Geschichte" begangen weiden mußte, Marineminister Knox nach alter Plutokratenmanier ein pompöses Festbankett. In seiner Festansprache schwieg er sich, da er der tafelnden Gesellschaft nicht den Appetit verderben wollte, über, die Salomonen-Niederlage, die eigentlich ein sehr nettes Thema gerade aus Anlaß des Marinetnges für einen Marineminister hätte abgeben sollen, gefließentlich aus. Doch dämmerte es bei ihm, der noch vor knapp Jahresfrist Japan mit der Vernichtung innerhalb von 90 Tagen drohte: ,,Es sind Fehler vorgekommen, aber es ist ein Wunder, daß es nicht noch mehr waren. Jetzt, wo das erste Jahr unseres Schicksalskampfes seinem Ende entgegengeht, kommen wir zu der Erkenntnis, daß die strategischen und militärischen Operationen eine Angelegenheit der Sachverständigen sind." Mit dieser Erkenntnis, die einer Selbstanklage gleichkommt, «will der Oberhetzer Knox die Verantwortung mit leichter Hand auf seine Admirale abwälzen, die er als die Sündenböcke für die lange Reihe der Niederlagen der USA-Flotte hinstellen will. :Sonst stellte Knox wieder einmal zum Trost seiner schmausenden Zuhörer die schon so oft gehörte Behauptung auf, daß. die Alliierten; in viel schnellerem Tempo Handelsschiffe bauten, als sie der Feind versenken könne. Ob Knox diese Äußerung als „Sachverständiger" getan hat, bleibt abzuwarten. , Ein ordentlicher Sachverständiger muß natürlich auch prophezeien können. So tat es auch Knox. In Ankündigungen für die Nachkriegszeit verlangte er, daß die „Alliierten nach dem Kriege eine überlegene Flottenmacht haben müssen". Nach dem Kriege werden die Alliierten alle Ozeane und die meisten Meere de^ Welt sovirie den größten Teil der strategisch wichtigen Rohstoffe der Welt unter ihrer Kontrolle haben." Damit hat Knox eingestanden, daß jetzt die kriegswichtigen Rohstoffe nicht mehr in den Händen der Alliierten sind. Er hat gleichzeitig aber als eine amtliche Persönlichkeit der USA, die nach außen hin so oft von dem „meerlseherrschenden" Britannien seines besonderen Vertrauens gewürdigt wurde, das Ende der britischen Seeherrschaft bestätigt. Oder hat etwa der USA-Marine-minister In diesem Falle nicht als „Sachverständiger" gesprochen? Die „Wasp" ging glühend unter Ein amerikanisches Besatzungsmitglied erzählt — Der dritte Torpedotreffer ging ins Munitionsmagazin Stockholm, 28. Oktober »Der dritte Torpedotreffer ging ins Muni-tioiKsmagazin«, so heißt es in einem Rericht des Kanoniers Timmons von der »Wasp« nacli der Schilderung einer nordamerikanischen Nachrichtenagentur. »Wir waren gerade im Qescliützgang beim Kaffeetrinken«, so erzählte Timmons u. a., als jemand ausrief: »Torpedo auf Steuerbord!« Ich rannte auf Deck, sah die Blasenbahn und stürzte auf meinen Gefechtsstand. Als die Explosion erfolgte, brach die Hölle los. Der Luftdruck warf mich flach auf das Qefechtsdeck. Bevor wir die Besinnung zurückerlangen konnten, erfolgte die zweite EÄplosion. W'orte können sie nicht beschreihen. Die Luft war von Schrappneil- und Granatsplittern erfüllt. Wir versuchtefä 46as Feuer zu bekämpfen, doch war kein brück auf den Löschrohren. Das Heck des Schiffes schien nooh unberührt, daher beschlossen wir, die Munition über Bord zu werfen, um eine Explosion zu verhindern, Ein schwerer Wasserdunst lag über dem Schiff, das unter Deck in hellen Flam- men stand und sich schwer auf die Seite neigte. Die Mannschaft versuchte, den Brenn Stoff aus den Steuerbordtanks in die Back bordtanks zu pumpen« um die Schlagseite auszugleichen. Der dritte Torpedotreffer ging ins Muni tionsmagazin, gerade als das Schiff sich etwas aufzurichten begann. Er erschien uns schlimmer als die beiden ersten zusammen genonmien. Es blieb uns nicht mehr viel zu tun übrig. Wir stießen die Flugzeuge über Bord, da sie auf die Mannschaften zu rollen drohten. Als der Befehl kam. das Schiff zu verlassen, konnten am Bug keine Rettungsflöße herabgelassen werden, da dort das Feuer wütete. Trotzdem konnten sich einige der dort befindlichen Besatzungsniitglieder noch retten — wie, ist mir unklar. Als wir vor dem Angriff zum Kaffeeholen angetreten waren, hatten wir unsere Rettungsgürtel abgelegt. Nun konnten wir keine finden, und es waren bereits zu viele Matrosen im Wasser, um alle auf den Rettungsflößen aufnehmen zu können. Als uns ein Boot aufnahm, sahen wir noch einmal das glühende Wrak der »Wasp« vor dem Untergang.« fn der Marinegeschichte der Welt bis Jetzt vernommen hat BestUrzuas in der USA-OffentUchkelt Die neue Seeschlacht bei den Salomon-Inseln steht in Amerika natürlich im Mittel-punkt des Interesses. Die Äußerung eines Pressevertreters nach der Besprechung bei Marineminister Knox. daß es sich um die »schwärzeste Feier des USA-Marinctages« handele, ist in aller Munde. Roosevelt hat sich auf die Ausrede beschränkt, es »bestehe über den Ausgang noch keine Klarheit«. Etwas deutlicher war allerdings Vizeadmiral Edwards, der Admiralstabschef des Flottenbefehlshabers Admiral King, der in Cleye-land erklärte, die letzten Verluste bei den Salomon-Inseln seien nicht außergewöhnlich, >man sei darauf vorbereitet, solche Verluste zu tragen«. In der amerikanischen Öffentlichkeit werden die Operationen bei den Salottion-ln.seln als eine der schwersten Prüfungen für die Macht und das Prestige der USA angesehen. In gut informierten Kreisen Ist man der Ansicht, daß die Versetzung des Admirals Ghormley auf die ungünstige Entwicklung des Unternehmens zurückzuführen sei. In dieser Stimmung nimmt sich das Telegramm des ersten Lords der britischen Admiralität, Alexander, an Marineminister iCnox zum Tag der USA-Marine seltsam aus. Er spricht darin von den »ständig« wachsenden Erfolgen der USA-Marine, was atige-sichts der Hiobsbotschaften, die der Marinetag den Amerikanern brachte, wie eine bit' tere Ironie klingt >Ztt wenig aggressiv« Zur Amtsenthebung von Vizeadmiral Ghormley, des bisherigen amerikaniscncn Oberkommandierenden im Südpazifik, 'läßt sich die Londoner »Times« vom 26. Oktober aus Newyork berichten: »Das USA-Ministerium habe zwar keine Gründe 'Werfür angegeben, doch glaube man, daß die Marinebehörde Ghormley als »viel zu wenig aggressiv« erachte. Gerade in jüngster Zeit sei Ghormley auch in der Öffentlidhkeit deshalb stark kritisiert worden,"weil es ihm seinerzeit mit seinen Seestreitkräften nicht gelang, die Japaner an weiteren Erfolgen zu hindern. Zvei leoe EiclienlaiiliMlfltr Berlin, 28. Oktober Der Führer verlieh am 28. Oktober da» Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernea Kreuzes an Oberstleutnant Kirschner, Kommandeur eines Infanterieregiments, als t35. Soldaten und an Hauptmann Hupfer, Bataillonskommandeur in einem Infanterieregiment, als 136. Soldaten der deutschen Wehrmacht und sandte den Beliehenen anerkennende Telegrämme. Thronrede des Mnios Boris Sofia, 28. Oktober Am Mittwochvormittag wurde die vierte Session des 25. Sobranje feierlich eröffnet, König Boris hielt dabei eine Thronrede, in der er ausführte: „Die Außenpolitik des Landes ist in diesen schicksalhaften Zeiten völlig bestimmt. Sie wird seitens der Regierung mit Entschlossenheit und Entschiedenheit im Rahmen des Dreimächtepaktes und des Antikominternpaktes weitergeführt. Diese Politik gründet sich auf die aufrichtige Zusammenarbeit und herzliche Freundschaft mit den Achsenmächten und ihren Verbündeten. Verbunden mit den Ideen des Aufbaues der neuen europäischen Ordnung, die einen langen Frieden sichern wird, der auf die Gerechtigkeit gegründet ist, gibt Bulgarien bereitwillig seite Mitarbeit zur Verwirklichung dieser Ideen." Glückwunsch Bohles. Zum 20. Jahrestag des Marsches auf Rom stattete der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP, Gauleiter Bohle, in Begleitung einer Ehrenab-ordnuog dem Leiter des Fascio in Deutschland, Graf Ruggieri-Laderchi, im Berliner Haus des Fascio einen offiziellen Besuch ab und überbradite ihm die Glückwünsche der auslanddeutschen Nationalsozialisten. Druck und Verlag: Marburgcr Verlast- und Druckerei-Oes. in. b. H. — Verlatsleitung: Egon BaumKartner; Hauptscbriitleiter: Anton Qerschack, alle In MarbnrS a, d, Drau, Badgassfi 6 Zur Zeit iQr Anzeigen die Preisliste Nr. 2 vom 1. Juli 1941 Kältig, Ausfall der Lieferung des Blattes bei höherer Gewalt oder Betriebsstörung gibt keinen Ansp ucb auf Rückzahlung des Bezugsgeldes sie selbst über keine höheren Ween und keinen Aufbauwillen verfüge. In dieser Stunde der Agonie Italiens, dessen Zusammenbruch ganz Europa in den Abgrund zu reißen drohte, begann Mussolini den Entschcidungskampf, Dieser Kampf, zu dem er »gemäß der logischen und geschichtlichcn Hntwicklung von den Bolschewisten heraus-jefordcrt wurde und den er den Demokraten aufzwang, wurde von den italienischen Faschisten gegen alles Bestehende, gegen die überlieferten Ideen der herrschenden Klasse, Regen den verbrecherischen Wahnsinn der Kommunisten, gegen die ungeheuerliche Trägheit des alten Italiens, gegen die Regierung und gegen das Parlament durchgefochten. Der Sieg wurde trotz der unmenschlichen Biutalität »der einen und der grenzenlosen Feigheit der anderen, trotz der Verschlagenheit der parlamentarischen Führer, trotz des Widerstandes der verbündeten Interessengruppen errungen unter der Leitung Musso-'inis, der seine unvergleichlichen Fähigkeiten als Taktiker und »Duce« unter Beweis stellte. Warum kam es zum Siege. Weil Mussolini zwei Tatsachen wußte, die allen anderen Politikern Italiens unbekannt waren, nämlich: 1. daß das pariamenfarischc Regime briidcr-ni<)rderisch war. 2. daß der erste Weltkrieg für Italien schließlich ein revolutionärer Krieg war, der mit einem Gewaltakt begonnen hatte und mit einem Gewaltstreich gegen das Parlament ende'i mußte. Die herrschende Klasse, die den Krieg mit einer politischen und diplomatischen Niederlage und mit .der sozialen, wirtschaftlichen und geistigen Katastrophe des Landes liquidierte, besaß keine Autorität. Der Marsch auf Rom war aber auch in einem noch bedeutenderen Sinn die Überschreitung des Rubicon. Der Marsch auf Rom machte dem Bürgerkrieg, dem Durcheinander, der Zerstörung, den Bränden, Morden, Aufständen und Aussperrungen ein Ende, weil die nicht sehr zahlreichen, aber mächtigen und entschlossenen Faschisten mit ihrem Blut und ihrem Wagemut den terroristischen Brand löschten. Der Marsch auf Rom war aber auch der Beginn eines nicht nur einzigartigen technischen und wirtschaftlichen, sondern auch sozialen und politischen Aufbauwerkes. Von diesem Tage an, der in aller Schärfe das demagogische und parlament.yische. bür-perlich-snzialistische und von F.ngland und Prankreich versklavte Italien von dem faschistischen Italien getrennt hat. hat ein überaus fruchtbares ' Zeitalter großer Reformen begonnen, kraft derer die nationale und sn/.iale Reform mit neuen (iesetzen und Einrichtungen über den italienischen Staat Macht bekam tmd ihn endlich wirklich souverän machte. Halte der Sieg Mus.solinis die Wirkung, das Volk Italiens zu befreien und neu zu gestalten, so bildete diese Befreiung und Neugestaltung die notwendige Voraussetzung und den ersten Abschnitt jener Entwicklung, in der Europa unter Blut und Wehen sein neues Antlitz erhielt. Der Kampf der Faschisten gegen die Doppelfront des destruktiven Bolschewismus und der korrupten Demokratie griff auf ganz Europa über, wo überall junge und geistig starke Kräfte durch die gleichen Übelstände, Leidenschaften, Hindernisse und Hoffnungen aufgerufen wurden. War andererseits der Faschismus auch ein Ergebnis der italienischen Geschichte, so wurde die Revolution aer Schwarzhemdcn, abgesehen von Zeit und Umständen und von der internationalen W>rkrüpfung der Ereignisse, eine Notwendigkeit, und es war ihr gelungen, auch außenpolitisch eine Stellung zu beziehen, die stärker war als irgendwelche Nützlichkeits-crwägungen, die für die Begrenzung des Kampfes auf das Inland sprachen. Wir Faschisten mußten uns sagen, daß uns das törichte und feige Verhalten der italienischen Delegierten bei den Pariser Friedensverhandlungen nicht nur nicht von jeder politischen und moralischen Verantwortung befreite, sondern uns neue Verantwortung aufgebürdet hatte. Die Faschisten sahen ein, daß die f^riedensverträge, mit denen die schmutzigen Verhandlungen von Paris abgeschlossen wurden, die Voraussetzung für einen neuen, mierbittlichen Krieg und für eine tragische Krise ganz Europas bildeten, Mus-"jolinis Regierungstätigkeit war ein einziges Bestreben, diesen neuen Weltkrieg zu verhindern. Zu diesem Zweck sollten Italien und Deutschland die wirtschaftliche Unabhängigkeit, die Gleichberechtigung und den Lebensraum erobern, die ihnen die Ausbeuter der Menschheit verweigert hatten und um jeden Preis, auch um den eines neuen Krieges, vorenthalten wollten. Wenn heute von der Achse die Rede ist, glauben die gemeinsamen Feinde, es handle sich um das Ergebnis einer launenhaften Willkürpolitik. Diese Heuchler tun so, als wüßten sie nicht, daß die Achse durch die brutale Ungerechtigkeit verursacht worden ist — verursacht, nicht geschaffen. Die Schöpfung ist unser Werk, das Werk Deutschlands und Italiens, die sich für das Programm einer neuen Ordnung entschieden haben und jenen gerechten und dauerhaften Frieden herbeiführen wollen, den unsere Feinde immer versprachen und immer verrieten. Man muß heute an die Krmahnungen, Warnungen, Vorschläge. ja Bitten Mussolinis erinnern, die fllle dcirauf zitlten, Deutschland von einer Unterdrückung zu befreien, die die Kulturwelt fiitebrt, kein Vertrauen und keine Ruhe aufkommen ließ und alle Aufbauarbeit hemmte. Es ist notwendig, der vorausschauenden Tä-tij.'keit Mussolinis während der Reparations-verbandlunpen, der Ruhrbesetzung, vor der Aulnahme Deutschlands in die Genfer Liga und während der AbrUstungsbesprechungen 7.U gedenken. r)er Sieg de.s Nationalsozialismus in Deutschland und die Schaffung des Großdeutschen Reiches be.sieijclten auch den Sieg des Fa-.schismus, der von allen demokratischen Staaten, vom Bolschewisiiijis «nd von ihren Vasallen längst tödlich gehtOt wurde. Wenn unsere Kemeinsamei» Feinde von irgetidwel-chen Gegensätzen und Meinungsverschiedenheiten sprechen, verraten sie ihre Wünsche, aber auch ihre Stuinpfsinnigkeit: Nationalsozialismus und Faschismus stellen und fallen miteinander; Deutschland und Italien werden ihren Lebensraum erringen oder von der Höhe menschlicher Kultur durch die Engländer, Amerikaner, Bolschewisten und Juden herabgestoßen, gemartert und erdrosselt werden. Nicht umsonst begriff der Faschismus, als Hitler die Macht In Deutschland übernahm und sein ans Wunderbare grenzende Werk besann, mit unfehlbarem EmpfindeI^ die Größe dieses Ereignisses. Er begriff auch, daß die gemeinsamen Ideen zur höchsten Kraft der Geschichte geworden waren und daß die Gerechtigkeit marschierte. Tief und instinktiv war unsere Freude, als wir sahen, wie der Nationalsozialismus die Straße des Triumphes beschritt und die gleicihen Feinde, die sich uns entgegengestellt hatten, aus dfem Felde schlug: Bolschewisten, Demokraten, Klerikale und Juden. Wenn uns etwas in dieser Welt bewegt, so ist es das Schauspiel brüderlicher Eintracht und heldenhafter Kameradsdhaft zwischen Deutschland und Italien. Von den fernen Tagen an, in denen die Anhänger Adolf Hitlers den Verfolgungen der Klerikalen nnd Demokraten ausgesetzt w^tca, ftlMc die abessinischen Unternehmungen, bei denen uns Deutschland allein seinen Zuspruch gab und mit ihm die demokratischen Drohungen übertönte, bis zur Bewährungsprobe des spanischen Krieges und bis zu dem ersten Tag des zweiten Weltkrieges, als unsere deutschen Kameraden zum Kriege gezwungen wurden, empfanden wir, daß wir um Jeden Preis an ihrer Seite kämpfen und — wenn notwendig — sterben mußten. Wir danken dem Allmächtigen, daß er uns für unseren Ruhm hat kämpfen las.sen. Wir danken ihm für die tapferen und treuen deutschen Kameraden. In Krieg und Frieden, in Gedanken, Gefühlen und Taten sind Deutschland und Italien eins, ohne deren Kulturlelstungen fittiopA eine Einöde und Wildnis wäre. Nommcr 302 ZelttNVg« 29. Oictober 1942 Seite 3 Mussolinis Kampf um die Maclit Wi« Terror imd Verfall überwunden wurden Als am 15. Nov«mb«r 1914 di« erste Nun» mer der Tagesieitimg ,41 Popolo d'lUlU" erschien, hatte Benito Mussolini, der Herausgeber und Chefredakteur dieser neuen Zei> tung, seinen Kampf für das größere Italien aufgenommen. Er wurde luterstützt Ton Amaldo Mussolini, seinem Bruder, und Ton Michele Bianchi, dem späteren General-sekretftr der Paschistischen Partei. Schon da-mal« gründete «r zur Unterstützung seiner Interventloniitischen Propaganda gegen Habs-burg dl« „Fascio intenrentista", di« im gewissen Sinne als VorlAufer det Faschismus gelten konnte. Die Minne« der Plana San Sepolcro Als Mussolini nach dem End« des ersten .Welttrieges erleben muSte, dafi eine Willensschwäche, rfickgratlos« Regierang aich Ton den damaligen Verbfindeten, den beutigen Feinden Italien^ um die ^rt erkämpften Früchte des SIegee prellen liefi, daft das parlamentarische System Tollkommen Ter-■egte, die Unordnung Im Lands too Tag su ITag stieg, der internationale Bolschewismus idr^end sein Haupt erho4» und der Front-■eMat Tsrhöhnt und verlacht wurde, da beschloB er, ni handeln. — Am 3. Mir* 1919 lud der „Pop{>k> d'Italla" m einer Versamm-hmg ht die Piazza San Sepolcro ein. dieser Versammlung werden die ,4*ssd di combattlraento"« die Kampfstürme erstehen!" kündigte Mussolini an. Am festgesetzten Abend, dem 23. März 1919, wurden 54 Mftnner, zumeist ehemalige Frontkftmpfer, die fast alle noch in Feldgrau erschienen waren, Mitglieder einer „neuen Bewegung cur Bek&mpfung aller Kräfte, die den Sieg und die Nation zerstören". Zagleich entstand damit der Squadrismus, das StoB-tmpplertum, das entschlossen war, der brutalen Gewalt des Bolschewismus Gewalt entgegenzusetzen. Diese Minner der Piazza San Sepolcro wurden die erste Keimzelle der faschistischen Bewegung) sie waren die Vorhut ^es besseren, gröfieren Italiens, «nd dl« Bezeichnung „San Sepolcrist" wurde ehrenvoller als ein Ministertitel. Als Uniform wurde das schwarze Hemd eingeführt, dafi die „Arditi" oder Stoßtrupp« im Kriege tragen. Jeder „nncleo", das heifit Kern oder Keimzelle, hatte einen besonderen Namen, von denen viele bald ruhmbedeckt von Mund zu Mtmd Hefen. Als Kampfgesänge wurden die „Gio-vinezza" und „Air armi" sp&ter die Hymnen des neuen Italien. Feuertaufe in Mailand Der Faschismus marschierte zun&chst ge-qen den inneren Feind, gegen die Mächte des llberalistischen Verfalls und des marxistischen Terrors. Mussolinis Waffen waren die Kampfbereitschaft und die straffe Organisation, die Versammlungen und die Zeitungen der faschistischen Bewegung. Schon der 15. April 1919 brachte ihr die Feuertaufe In den Strafien Mailands i der Sieg über bolschewistischen Terror forderte die ersten Märtyrer} bis zum 30. Oktober 1922, dem Tage des siegreichen Durchbruchs der faschistischen Revolution, sollte der Kampf noch viele Opfer — insgesamt etwa 3000 gefallene Faschisten — kosten. Die Bewegung aber wuchs: im Oktober 1919 zählte sie 56 Faszi (Ortsgruppen) mit 17 000 Mitgliedern, ein Jahr später 190 Faszi mit 80000 und im Dezember 1920, also zwei Monate danach, schon 8000 Faszi mit 300000 Mitgliedern. Aufmarsch der 63 000 In Ravenna Die erste große Machtprobe zwischen Faschismus und Staatsgewalt war der von Italo Balbo organisierte Aufmarsch der 63 000 in Ravenna, durch den der Regierung Not-stanrlsmafinahmen gröfieren Ausmaßes abgezwungen wurden. Gegen die marxistischen Gegner, die im Herbst 1920 Fabriken und Güter besetzten, um sie nach sowjetischem Vorbild zu kollek-tivisieren, setzte Mussolini die ganze Schlagkraft der jungen Bewegung ein. Da die Regierung dem bolschewistischen Treiben willenlos zusah, teilweise sogar mit den aufrührerischen Horden paktierte, griff der Faschismus in sogenannten Strafexpeditionen mit Handgranaten und Rhizinus durch. „A noil" wurde der Kampfruf der Faschisten i sie Überwanden den Gegner trotz zahlreicher bolschewistischer Mordüberfälle und Bombenattentate. Mussolini setzte in den Betrieben faschistische Kommissare, in den Städten neben die Bürgermeister faschistische Vertrauensleute ein. ParteikongreB 1021 In Rom Auch in den eigenen Reihen griff Mussolini .ücksichtsios durch, wenn die GegensStze zwischen den Provinzen, zwischen Klassen und Berufen, zwischen Wee und Egoismus den Kampfwillen zu überwuchern drohten. Im Sommer 1921 ging Mussolini sogar so weit, aus dem Zentralkomitee auszuscheiden, übernahm aber bald auf Bitten seiner Getreuen erneut die Zügel der Bewegung. Auf dem ParteikongreB in Rom am 7. November 1921 richtete Mussolini die Organi sation wesentlich straffer aus, stellte rieh tuncjweisende Ziele für den künftigen Neubau von Volk und Staat auf und gab ihr den Namen „National-Faschistische Partei" (Par-Uto Naziooale Fascista). Ende 1921 erzielte die Faschistische Partei bei Neuwahlen zur Kammer 178 000 Stimmen und trat nun mit 35 Abgeordneten auch parlamentarisch in Erscheinung, wobei der Kampf nicht nur gegen die verkalkte Bonzokratie sozialdemokratischer und demokratischer Pr&gung zu führen war, sondern vor allem gegen die nach dem Muster des deutschen Zentrums organisierte Partei der Popolarl Kommantstkohw Generalstreik Aber Muflsolini suchte ketneafalls die Ent-sdielduaig im Parlament, sondern im akti-vtetiadiea SlnaatB und Kampf der Maasen. Drei Grandsäulen faschistischer Macht schuf er «ich und sicherte damit den Sieg: die Kampfverbände, die Fassi als politische Gr-gandaatioQ und die Gewerkschaften. Im Jänner 1922 fUhrte ihm Roaainl, ein ehemaliger Sooiakleniiokrat, seine nationale Gerareifcschaft mit einer halben Million Mitglieder su. Auch die Gruppe der Nationalisten um Corradini und die verschiedenen Or-ganlsatiooen der Kriegsteilnehmer und Kriegsoipfer unter dem hochangesehenen Kriegsblinden Delcroi schlössen «ich der Fa-schistiachen Partei an. Gestützt auf eine so machtvolljB politische Oiiganiaation, auf den Idealismus und den Zukunftsglauben «einer Anhänger, vermochte Mussolini auch die letzte gnoBe Kraftprobe gsgen den Marxismus zu bestehen. Die Kommunisten inszenierten am 31. Juli 1922 einen Generalstreik, um die Regierung zum Vor-gdhen gegen den Faschismus zu zwingen. Die Regierung war machtlos wie Immer, zusetzen. Won heute an herrscht Ordnung in Italien, und ich erwarte, daß der Zug um Punkt 8 Uhr abgehtc, erklärte Mussolini dem Mailänder Bahnbeamten, der ihn am 30. Oktober 1022 bei seiner Abreise nach Rom beglückwünschte. Freiwillige Miliz und Baliila Mussolinis Tatkraft erwies sich In den folgenden Jahren auf allen Gebieten. Die Kampfataffeln wurden in die »Freiwillige Miliz für die Sicherheit des Staatesc umgewandelt, die mit Ihren vielseitigen Aufgaben und ihren Spezialtruppen Italien unschätzbare Dienste geleistet hat und noch leistet. Mussolini fordert als Vorbild für jeden Italiener den »cittadino soldato«, den kämpferisch eingestellten und geschulten Staatsbürger und hat diese erzieherische Aufgabe der Miliz übertragen. Der Nachwuchs der >Partito Nazionale Fascistac rekrutiert sich seit 1922 hauptsächlich aus dem tJbertritt der Einund-z^^'anzigjährigen in die Partei und in die Miliz. Diese sogemmnte »Leva fascista« erfolgt alljährlich in feierlicher Form am Jahrestag der Parteigründung, dem 23. März. Die Jugend beider Geschlechter im Alter von 8 bis 18 Jahren Ist in der Opera Nazionale »Balilla« zusammengefaßt, die direkt dem Ministerium für nationale Erzie-hiuig unterstellt ist. Rascher Aufbau Die Aufbauarbelt machte schnelle Fortschritte. Miissolini brachte den vollkommen zerrütteten Staatshaushalt in Ordnimg; er Rufer der Nation Dr. Goebbels beiteht heute seioeo 48. Qeburtstax Oft stand das Rcich In den Jahren vor der Machtübernahme am Rande des AbRrundes, aber immer von neuem weckte der Ruf des Reiches Männer, die bereit wareii. alles zum Einsatz zu geben. Ais größter unter ihnen war es Adolf Nitier, der in Deutschlands dunkelster Stunde das Steuer herumrili und seine Getreuen aufrief zur Rettunc des Vaterlandes. Spottend aller Ketten und Verbote lill Scherl-Archiv-M „Man will mir die Macht nicht geben, nun gut, dann will ich sie mir selber nehmen .. Mit diesen Worten gab der Duce am 22. Oktober 1922 auf einer Großkundgebung in Neapel seinen Schwarzhemden den Befehl zum Marsch nach Rom. Unser Bild zeigt jene Großkundgebung in Neapel, die den Auftakt der faschistischen Erhebung in Italien bildete E M aber die Faschisten zerschlugen den kommunistischen Streikspuk in weniger als einer elnslgen Woche. »A Borna!« Jetzt entschloß sich Mussolini zu dem entscheidenden Schritt Am 16. Oktober 1922 teilte er seinen engsten tmd getreuesten Mitarbeiten! den Plan des »Marsches auf Rom« mit tind gab die entscheidenden Weisungen zur Durchführung. »A Roma, A Roma!«, das war der Ruf des faschistischen Italien in diesen entacheldungsschwangeren Tagen. Am 28. Oktober fanden sich dann In Rom Thron und der Faschismus zu einer unverbrüchlichen Einheit, die sich gerade heute nach 20 Jahren und mitten im Kriege aller Welt besonder« eindrucksvoll erweist und alle Stürme und Hindemisse Uberwindet. Der Wahlsieg vom 24. März 1929 Wie im nationalsozialistischen Deutschland nach dem 30. Jänner 1923, so wurde nach dem Marsen auf Rom und nach der Berufung des Duce zum Ministerpräsidenten die Partei die Trägerin des neuen Staatsge-dankens. Mussolini machte zwar zunächst den Versuch, die alten Parteien an der Regierung zu beteiligen. Dir gänzliches Versagen, Ihre Intrigen und ihre Korruptheit veranlaßten ihn aber, im Jahre 1924 die Parteienwirtschait gänzlich zu beseitigen. Der Große Faschistische Rat repräsentiert heute die höchste Macht Im Staate. Er stellt aus 1000 von den Syndikatsverbänden und den kulturellen Vereinigungen vorgeschlagenen Kandidaten die offizielle Liste der zu Wählenden zusammen. Zum ersten Male kam das neue Wahlsystem am 24. März 1929 bei Gelegeiüielt des zehnjährigen Grün-dungstages des Faschismus zur Anwendung: mit 8 519 559 Ja-, gegen 135 761 Nein-Stim-men wurde ee ein überwältigender Abstim-mungssleg, eüie gewaltige Kundgebung für das faschistische Regime. Der Faschismus hatte sofort nach dem Siege mit der Ihm eigenen Energie die schweren Aufgaben der Konsolidierung und des Aufbaues angepackt; es galt, ein trost- Europas, Deutschland und Italien, zum geloses Erbe beseitigen, Staat, Wirtschaft meinsamen Marsch in eine bessere Zukunft und Kultur auf vollkommen neue Gründls- gefunden. Sie stehen in treuer WaffenbrU gen zu stellen und die LebensansprUche des verminderte die umfangreiche Bürokratie und bekämpfte Korruption und Schlendrian auf allen Gebieten. Im Jahre 1926 wurden die sozialen Grundlagen des faschistlachen Aufbaues geschaffen, das Grundgesetz über die Syndikate, 1927 folgte die »Carta del La-voro«, 1928 das große Werk der Urbarmachung, z. B. der Pontinischen Sümpfe, denen sich die friedlichen »Schlachten«, wie die Getreideschlacht, die Reisschlacht, die Wiederaufforstung und die Brennstoffschlacht, hinzugesellten. Am 10. Dezember 1927 wurde das »Nationale Werk zum Schutze der Mutterschaft und Kindheit« begründet; das große Sozial werk »Dopola-voro« (»Nach der Arbeit«) entspricht unserer NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude, Im Jahre 1934 schließlich wurden die Machtbefugnisse des Parlaments in Wirtschaftafragen von dem Nationalrat der Korporationen übernommen. I>ie Aufwendungen für soziale Zwecke erhöhten sich gegenüber der Zeit von 1922 sprunghaft; mit dem Eintritt In das neue Jahr faschistischer Zeltrechnung wird der Gesamtbetrag der sozialen Ausgaben zwölf Milliarden Lire überschreiten. Deutschland und Italien Wie folgerichtig auch die außenpolitische Zielsetzung des Faschismus war, wie sein Ringen um Lebensraum, der Im Abesslnlen-krieg imd im Jetzigen weitumfassenden Entscheidungskampf seine Höhepunkte fand, ebenfalls von klaren Rechtsansprüchen, unabdingbaren weltanschaulichen Grundsätzen diktiert war ui\d ist, dafür genügt ein einziges Beispiel. Auf der ersten Gründungs-versamralung der faschistischen Bewegung in Malland sprach Mussolini: »Daß diejenigen, denen es gut geht, denjenigen, die leiden, Idealismus predigen, ist ein gar zu billiges Verfahren. Wir wollen unsem Platz in der Welt, weil wir ein Recht darauf haben«. , Diese Worte — vor 20 Jahren als Programm verkündet — körmten heute gesprochen sein. Nicht zuletzt aus dem gleichen Schicksal und den gleichen Rechtsforderungen haben sich die beiden Jungen Völker jungen Italien nach Innea und außen durch- derschaft vereint bis zum Endsl^. F, 0. bandaa (Wb) kamen sie hervor aus ihren Höfen, den Mauern der Städte, aus den Fabriken und Büros. Sie waren die Freiwilligen der Nation. In der ersten Reihe dieser Männer stand Josef Qoebhels, der Sohn der rheinischen Stadt Rheydt, der, einer Kaufinannsfaniilie entstammend und zum Dr. phil. promoviert, sich dem Beruf eines freien Schriftstellers zuwandte und bereits im Jahre 1923 im besetzten Westgebiet die ersten Ortsgruppen der nationalsozialistischen Bewegung gründete. Sein Herz, sein Wirken, sein ganzes Denken und Handeln gelu^rte seinem Deutscii-land, gehörte Adolf Hitler. Schon in diesen ersten Jahren seiner Tätigkeit, ungeachtet der vielen Verfolgungen, wußte er mit der Schärfe seines Wortes die Menschen zu bannen und als Leiter des Gaues Ruhr der NSDAP der Bewegung immer neue, liegei-sterte Kämpfer zuzuführen. Seine »Nationalsozialistischen Briefe«, die er gründete unj lange Zeit selbst redigierte, zeigten so recht den kompromißlosen politischen Soldaten, den der Führer im Jahre 1926 nach Berlin berief und ihn mit der Leitung dieses Gaue» beauftragte. Sein Kampforgan, der »Angriff'<, war jene scharfe geistige Waffe, die, von seinefi ungezählten politischen Gegnerti gefürchtet, immer auf das grolle Ziel hinwies: das nationalsozialistische Deutschland. Dr. Goebbels wurde zum Trommler, zum Rufer der Bewegung in der Reichshauptstadt. Fr diente treu und unentwegt, ungeachtet der tausend Gefahren, seiner Aufgabe, seinem hohen, ihm vom Führer selbst erteilten Auf. trag: die Bastionen der roten Hochburg Ber-lin zu brechen. Am Anfang dieses Kampfes, den Dr. Goebbels bis zum glücklichen Ende führte, stand nichts als der Glaube und eine wunderbare Freude über das Eintreten der Stunde, die di« Wende bedeuten sollte, standen Disziplin und der Wille zur Sauberkeit und zur Hilfe für die Menschen, die erlöst werden wollten aus den Klauen fremder, zum Abgrund führender Ideologie. Und dieser Kampf wurde von Dr Goebbels, dem »Propagandisten der Bewegung«, wie er nach seiner Berufung zum Propagandaleiter der NSDAP im Jahre 1929 genannt wurde, siegreich geführt. Die V,orbe-reitung der großen Wahlschlachten der Jahre sein Werk. Tag schönster fTtullung war es für ihn, als er am 30. Jänner 1933 deni Führer die Lösung der ihm gestellten Aufgabe melden konnte. Von dieser Stunde an begann Dr. Goebbels mit seinem großen Aufbauwerk. Vom Führer mit der Bildung des Reichsministeriums für yolksaufklärung und Propaganda beauftragt, ist alles das, was er auch auf diesem Gebiet geschaffen hat. unvergänglich. Veraltetes und Überständiges wurde beseitigt und neuen, ideellen Bewegungen Raum gegeben. Als Präsident der Reichskulturkammer bewirkte er eine gründliche Wandlung des kulturellen Lebens. Alte Ideen der Wissenschaft, gegründet auf dem Glauben an den Herrschaftsanspruch des abstrakten Intellekts, gingen in Trümmer; neues, für die Zukunft unseres Volkes segensreiches Gedankengut in Wissenschaft, Dichtung, Presse, Theater, Film und allen anderen kulturellen Bestrebungen wurde in kurzem Zeitmaß durch seine zielbewußte Arbeit der Erfüllung entgegengeführt. Nicht das Seiende und Gewesene ist ihm Gebot, sondern das Kommende, der Dienst am ewigen Deutschland. So steht heute, an seinem 45. Geburtstag, Dr. Goebbels vor uns als der kompromißlose Kämpfer für die nationalsozialistische Idee als der große Ruler des Reiches der Deutschen, als der geistige Trommler in dem letzten entscheidenden Waffengang des deutschen Volkes gegen jene bolschewistischen und libernliptls^■hen Feinde, denen schon m den langen Jahren des Kampfes bis Machtübernahme seine Fehde galt. Robert Kratzerf zur 3efte 4 »Martjufger Zeitiit>f< 29. OWober 1942 Nummer 3(ä Votk und JCidtiu Auslese aiicli m der Rnnsi Gauleiter Lauterbaclier über die I'ordcrun-seii an Jas deutsche Kunstscluffen Bei der fröffiiuiiR der die^iilirißcn Herbst-aussteliunj; Maiinoversclier Künstler stellte (iauleiter Oberpräsident Lauterbacher in seiner Ansprache die tiatiorialsoziallstischen Kor-deruHKen an die deutsche Kunst heraus. »In dieser Zeit der alljfenieincn Anspaiinünn aller Kräfte«, su führte er aus, »die iedciii einzelnen die iMoRhcIikeit des Auswirkens seines Könnens und seiner tanzen Persönlichkeit bietet, stellen wir leider auch gewisse un-anjfenehrne und unerfreuliche Konjunkturer-scIieinuiiKcn in der Kunst fest. Wir Nationalsozialisten sind vom h'iilirer dazu erzogen, harte Gesetze und harte Malistäbe anzuwenden. Die Kunst ist etwas, was über dem All-taR steht Dazu gehört nicht nur die Bexa-bung, nicht nur das handwerkliche Können, sondern die ganze Inbrunst der Persönlichkeit des Künstlers. Wir werden, obwo^il wir in mancher Beziehung erst am Begimi einer starken künstlerischen, vor allem malerischen Tradition stehen, einen harterr Maßstab anlegen und werden nur das wirklich Oute und Wertvolle, das die Augen und Herzen der Menschen anspricht, in unsere Ausstellung iufnelmien können. Der Gauleiter, richtete dann einige Wort; an die andere Seite, an die Seite der Käufer. »Nach meiner ul>erzeugung gehört das wirklich echte und wertvolle Kunstwerk nur in die Hand dessen, der eine starke innere Beziehung zur Kunst, zum Kunstwerk und dem hinter dem Kunstwerk stehenden Menschen besitzt. Die Kunstwerke sind für diejenigen geschaffen, die in wirklicher innerer Uezifthung zu der Kunst stehen.« Trotz des Krieges und der zeitbedingten Schwierigkeiten wird der Entwicklung der Kunst innerhalb des nicder.süchsischen Raumes eine besondere Forderung zuteil. Im Verlauf des Winters soll eit>e größere Anzahl i'icdersächsi.sclicr Künstler eine Reise nach Wien antreten, um die Mö.ijlichkeit zu l»a-ben. eine Brücke zu den Künstlern in Wien ?ii schaffen und neue Anregungen zu erhalten. Das Salzburgs Mozartatim-Chiartett spielt« In Marburg Zum Kammermusikabend im Heitnatbundaaal + Ausstellung italienischer Kricgsbitder in der Berliner Nationalgaierle. Am Jahrestag des Marsciies auf Rom wurde in der Nationalgalerie zu Berlin eine vom Generalstab des königlich-italienischen Heeres veranstaltete Ausstellung italienischer Kriegs-bilder eröffnet. Der feierlichen Eröffnung, die im Namen des Kaisers und Königs, auf Befehl des Duce und in N'ertretung des kgl. italienischen Botschafters durch den Militärattache (ieneral Maras vorgenonnnen wurde, wohnten zahlreiche namhafte Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht sowie der verbündeten und befreundeten Nationen bei. -f Portugal Mltji^lJed der Internationalen Ftlmkaninier. Auf Initiative dea portugiesi-«chen Miniaterpräaidiui'ns ist vor kurzem 'die portugiesische Filmwlrtsch&ft, vertreten durch Antonio Lopes Ribeiro, dem Leiter des portugiesischen Propagandaaekretariats, der Internationalen Filmkanimer beigetreten. Dieser Beitritt vollzieht sich in einer Zeit, In der der europäische Film und die europäischen Filnii)roduktionen in voller Entwicklung stehen. Das Portugiesische Filmschaffen verspricht sich vom Beitritt In die Internationale Filmkammer mit Recht für die portugiesische Filmwirtschaft einen starken Produktions- und Exportanreiz. E» hat sich auf der diesjährigen Filmkunst-aus.")tellung bereits vorgestellt und hat das Interesse der übrigen Repräsentanten des europäischen Filnia zu wecken vermocht. In der in Budapest stattfindenden Jahrestagung der I. F. K. wird Portugal durch seinen ständigen Delegierten Antonio Lopes Ribeiro zxim erstenmal vertreten sein. liegt eine besondere Weihe, eine festliche Stimmung Uber einem Abend, den drei große Melater im Reiche der Musik, Haydn, Xlozart und Brahma mit ihren unsterblichen Schöpfungen erfüllen. Das weit ül>er die Grenzen seiner an der Salzach gelegenen Heimat bekannte Mozarteum-Quartett hat sie in selten gehörter Vollendung in uns labendig werden laaaen. Nicht« kann uns in diesem sicherlich nicht leichten Zeiten, die unserem Volke einen Schicksalakampf von liinmaliger Bedeutung auszutragen gaben, mehr erheben und uns dem Schicksal inbrünstiger danken lassen daß wir Deutsche sind, als die Musik unserer großen Meister, um die uns die ganze Welt beneidet, da sie ihr nichts ebenbürtiges an die Seite zu stellen vermag. Diese stolzen Gedanken überkamen uns beim Hören der Werke dieser Meister. Wir haben sie nicht in letzter Linie den ausführenden Künstlern Georg Steiner (I. Violine), Christa Richter-Steiner fll. Violine), Kurt Schäffer fBratsche) und Georg Weigl (Cello), die das Mozarteum-Quartett bilden, zu danlten. Wir hatten im letzten Jahre Gelegenheit viel gute und ausgezeichnet wiedergegebene Musik zu hören. So nahe der Vollendung, wie die vom Mozarteum-Quar-tet zelebrierte war wohl kaum eine. Sie baut sich aus einem Zu.sammenspiel von seltener Reife und Auageglichenheit und einer, keinen Wunsch mehr offen lassenden technischen Beherrschung der Tnatrumente auf. Aus solchem Material mußte ein Kunstwerk entstehen, das aufhorchen läßt und noch lange in uns fortklingen wird. Josef Haydias Streichquartett in Es, op. 64/6 gehört zu jenen liebenswürdigen Schöpfungen dieses Mei.sters, die zwar nicht Epoche machend sind, das Wesen seiner Kunst aber bereits mit aller Deutlichkeit verkörpern. Noch nicht sehr auffallend, aber doch schon deutlich erkennbar ist bereits in diesem Quartett lias Bestreben, die Prinzipien der thematischen Arbeit, die Haydn in seinen S.vmphonien erprobt hat, auf das Streichquartett zu übertragen. Auch Mozarts Genius wetterleuchtet aus manchen melodischen Linienführungen. Da« Momr-teum-Quartett hat sich in diesen Stil mit großem Verständnis hineingelebt und aua ihm heraus ein brillant und leicht gespielte« alle-gro moderato hingeworfen, dem ein zart gesponnenes. in den pantilenen weit ausholen-des Andante folgte. Der beschwingte Rhythmus des klar gearbeiteten Menuett« leitete zum Presto des Finale Uber, da« wie eine anregende Plauderei zwischen den vier Instrumenten anmutete, denen die perlend gespielten, eilig dahinjagenden Akkordfolgen immer neuen Stoff gaben. Von den vier Brahm'schen Streichquartetten zierte das letzte fop. 67^ in B'» die Vortrag.sordnung. Johannes Brahms, dieser hervorragendste Vertreter jener durchgeistigten klassischen Kunstform, die uns unsere auf diesem Gebiete unvergleichlich zu nennenden gewaltigen Progonen von Bach bis Beethoven überlieferten, hat den alten Formen, in welche Haydn, Mozart und Beethoven ihre Musik hineinbetteten, einen neuen, bisher noch nicht gehörten Inhalt gegeben. Seine Musik ist von dramatischer Kraft, vornehm und elactlsch in der Ausdrucksweise und temperamentvoll im Rhythmus. Neue Akkordfolgen klingen auf und fügen sich zu in ihrer Wirkung einzigartigen Melodien. Die Viola hat Johannes Brahma bewußt bevorzugt. Ihr weicher, edler Ton. der fin den der Oboe erinnert, klingt aus vielen seiner Werke auf. Auch in seinem B-dur Agitato trägt sie, begleitet von den sordl-nlerten Geigen und dem gedämpften Celto die Melodie, auch in den Variatk>n«n wechselt sie mit der ersten Geiga in der Stimmführung. Kurt Schäffer, der fabelhafte Bratschist des Quartetts, versta.nd aua ihr «uch Melodien von ganz eigenartiger Schönheit hervorxu locken. Er wetteiferte Ira Können und musikalischem Vermögen mit dem prominenten Führer des Quartett« Georg Stelner. Aber auch Christa Richter, eine hervorragende Virtuosin auf ihrem Instrument und Georg Welgl als Cellist, dessen warmer Ton oft aufhorchen ließ, stehen in einer Linie mit ihnen. Im vivace entzückten uns all« durch ihr prägnante« Zusanunenspiel und durch die Sauberkeit der ThemenfUhrung. Das Andant« war erfüllt von jener «tUlen Andacht, die uns einen Blick in« Überirdische tun läßt. In den Variationen gab e« manchen köstlichen Tonzauber, der bis aum Schluß anhielt und in ihm noch einmal das Thema, da« ihnen zugrunde lag, wie eine leise selige Erinnerung aufklingen ließ. Es war ein guter Gedank«, den Abend mit Mozart auaklingen za lassen. Dem aufwühlenden Brahm« folgte das tändelnde, im Andante con moto besinnlich«, in den Alle-groa fröhliche Streichquartett in E«, Kö-chel-Verzeichnis 428. Wie ein ewiger Frühling, wie die lebendig gewordene Grazie mutete uns diese, von vier Meistern auf Ihren Instrumenten gestaltete MuMk an. Zeitlos, gleich der in den Mauern Salzburgs cur Gestalt gewordenen Geschichte seiner Zeit, Ist ihre Schönheit tind Ihr Wohlklang. Wenn alles vergeht, sie wird bleiben! Ein dankbares und mocA Südosten 0. üngam« >nnl»terprft!»ld«nt Abgeordnete« von Erlau. Da bis Freitag mittag kein Ge-gealiandidat aufgestellt wurde und somit der Termin zur Einreichung von Empfehlungen Bur Zwischenwahl In Erlau, dl« für den 31. Oktober geplant war, verstrichen Ist, gilt MlnUterpräsldent von Kailay al« einstimmig gewählter Abgeordneter von 8tadt und Bezirk Ertau. o. Hohe spanische Auszeichnung f»r tni-garlsche Politiker. Der »panische Gesandte in Budapest überreichte am 23. Oktobar Ifi-nisterpräsldent Kailay, den früheren Ministerpräsidenten Bardossy und mehreren Ministem Im Auftrage des «panischen Staat»-chefa hohe spanische Auszeichnungen. o Ooethedenkmal In Preßbarg, In einer der'schönsten Straßen Preßburg«, hinter dem Nationaltheater, wird demnächst ein Goethedenkmal errichtet werden. E« handelt sich um eine Vergrößenmg der Go«the«Utue des hei*vorragenden Preßburger Bildhauers Viktor Tilgner, die sich bereit« In Arbelt befindet. o. Der kjeine Qrenzvei1<«hr In SerMeo. Nach eüxer Anordnung i»t der kleine Grenzverkehr zwischen Serbien und Swnlln nach der Seite hin abgeändert, worden, daß ar nunmehr auf all« Reichsdeutschen b«-«chränkt wird, die In Serbien «n«äßlg sind oder sich In amtlicher Eigamsotaaft dort«elbst aufhalten. iiiiiiiniiittinniiinuiiiiniitniiinnniiiiiifNiwnHiiffiniiiiniiw^ lauschte geq)annit und ergriffen dem Spiel dieses hervorragenden Quartett«, dM nur wenige seines gleichen hat. Stürmischer Beifall lohnte den Künstlern Ihre Müh« und er« I zwang sich auch noch einen Mioaart «1« ' - - Dr. Eduard Butsohar eriesenes Publikum | Zui^^abe. Die Schule des faschistischen Hallmi Bildungsaufbau der Nation Die Neufortnung de» italieniichen Schulwesens, die mit der „Refortn Genlile" im Jahre 1923 begonnen wurde, kam mit iem Erlaß des Staatsgrundgesetzes vom 15. Fa-bruar 1939 zu einem Abschluß. Diese „(tarte della Scuola" steht als drittesprundgeseti des faschistischen Staates neben d^ Grqndgeaels über die Arbeit und jenem über die Rasse. Seine Verwirklichung wurde im Schuljahr 1940/41 in Angriff genommen, und si« wird auch jetzt stHndig weitergeführt, Uber den Aufbau des faschistischen Schulwesens gibt Emst Junker von der Deutschen Akademie In Rom im „Jungen Deutschland" einSn Bericht, wonach der faschistischen Schule die Aufgabe zugewiesen Wird, den tragenden Grund der Volksgemeinschaft fu legen und das menschliche nnd politische Gewissen der neuen Generationen KU formen. Der Besuch der Bildungsanstalteh wird als eine gemeinnützige, dienstliche Verpflichtung betrachtet, so selbstverständlich wie etwa der Waffendienst. Zum Schuldienst sind alle Italiener von der Kindheit bis cum 21. Lebensjahr verpflichtet. Im Blldungsauf-bau der Nation gibt es künftig die vier Stufen: Grundstufe, Mittelstufe, Oberstufe und Universitdtsstufe. Die Grundstufe gliedert sich in drei Erziehungsabschnitte; Kindergarten (4.—6. Lebensjahr), Volksschule (6.—9. Lebensjahr) und Arbeitsschule (9.—11. Lebensjahr). Die große Masse der Schüler geht von der Arbeitsschule über entweder in die Handwerksschule (11.—14. Lebensjahr), in die Berufsschule (11.—14. Lebensjahr) oder in die technische Schule (11.—16. Lebensjahr). Letztere dient der Vorbereitung von Spezialarbeitern und unteren Beamten. Eine Begabten-Auslese öffnet einem Teil der Kinder nach Abschluß der Arbeits- Quartett wird sie sichtlich bevorzugt. Im schule den Weg zur höheren Bildung. Sie kommen In die Mittelschule (lt.—-14. L«b«ns-jahr), die wiederum den Zugang sv de* mannigfaltigen Formen der Höheren Schule öffnet. Für den Aufbau vor allem der Höheren Schulen bedeutet dia Reform eine grundlegende Änderung. Zu ihnen führt eine Zfi-lassungsprüfung von der Mittelstufe aus. Mit dem Übergang setst tugleich eine Differaa-zienmg der Bildungswege «in, die bereits ein« Entscheidung Aber den künftigen Lebensweg voraussetzt, denn In der Oberstufe gibt es sechs verschiedene Schalartan, die z. T. abermtli fachlich gegliedert tind und die die Vorbereitung fOr bestimmte Univer-sitäts-Fakultäten zu leisten haben. Hier handelt es sich um das klassische Lyzeum, das naturwissenschaftliche Lycenm, das Leh-rerbiidungs-Institut, das handalstechnische Institut, die Berufsinstitute für dia Fachzweige Landwirtschaftssachverstftndige, Geo-meter, Industriesachverst&ndige ond Schiff-fahrtsbenife, und um die Frauenobertchulen, die Volksschullehrerinnen ausbilden. Von den Schulen der Oberstufe führt der Weg im allgemeinen ohne besondere Prüfung an die Universitäten und Hochschulen. So vollzieht sich der Aufbau des faschistischen Bildungswesens in einer klaren Stufenfolge, die darauf bedacht ist, frühzeitig den Bildungsweg mit dem Berufsziel In Cbetein-Stimmung zu bringen, ohne damit die Grundlage einer allgemeinen humanistischen Bildung preiszugeben. Gin hervorstechendes Moment der faschistischen Schulreform liegt in ihrer sozialen Tendenz, das seine Krönung findet in dem Gedanken, daB dia Möglichkeit jeden Studiums von wirtschaftUchen Voraussetzungen völlig unabhängig und lediglich auf Grund von Leistungen geboten werden soll. Das mdotem 3xh R«man von A. von Sazenhofen 36. Bodmann steht minutenlang reglos, den Blick dufs blaue Meer gerichtet. Seine Gedanken wandern in tiefer Dankbarkeit zu Gerty nach München. Dann qeht er mit dem Brief zu Hanna in die Kürhe und gibt 'hn ihr. Als sie ihn qelesen hat, sinken sie sich wortlos in die Arme und halten sich, tief erschüttert von der CJröße ihres Glückes, umschlungen. * Es ist Winter geworden und wieder Sommer. Die Nähmaschine macht einen kleinen Knacks, das Rad schnellt eine halbe Drehung zurück, dann steht sie. Die Nadel ist ab. Lore Piepke sieht erschrocken auf; es steht plötzlich jemand vor ihr, wie auf der Film-leinwand, mit kurzen Ledernen, genagelten Schuhen, den Hut mit dem Gamsbart verlegen in der Hand. Lore springt duf. „Wds wünschen Sie?" „Entschuldigen Sie, t-räulein, aber Sie haben mein Klopfen überhört" „Wer sind Sie denn?" „Ich heiße Cieorq Müller. Sind sie Fräulein Piepko?" Sie nickt nur und starrt ihn ungläubig an. „Ja, ich bin CJeorg Müller", wiederholt er, als errdte er ihren Zweifel. „Man hat mir gesagt, ddß meine dtme Muttor. die hier nebenan qewohn» hal, vor einem Jahr n«-storl)en isl. und dnR Si» so qut /u Ihr wircn Dr'ih.'iM) tun Ith qpk>»minrn um Ihnen 7U danken. ,,Aber das ist doch nicht möglich.. .1" stößt Lore aufgeregt hervor. Es war doch schon ein Herr Müller hier und hat alles an sich genommen ,.., das Sparkassenbuch und was sonst da warl" Sie muß sich setzen; die Knie zittern Ihr. „Darf ich mich auch setzen, Fräulein Lore? — Was ich Ihnen erzählen muß, dauert etwas länger. Und wegen dem Sparbuch machen Sie sich keine Sorgenl Das habe ich hier." Er greift in die Brusttasche und zeigt es ihr, „Der Herr hat nämlich geglaubt, er wäre der Georg Müller, und wie er drauf gekommen ist, daß er es nicht ist, hat er mir das Sparbuch gebracht." Lore rückt mit Ihrem Stuhl ein wenig fort. Es isl eine eindeutige Bewegung, darum sagt der junge Mann lächelnd: „Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben, daß ich irgendwo ausgerückt bin. Ich will mich auch so kurz wie möglich fassen, Fräulein Lore. Daß ich bei meiner Tante in München studiert habe, wissen Sie von meiner guten Mutter. Ich habe lange auf eine Stellung* gewartet, damdls habe ich nicht so ausgesehen wie jetzt. Ich war schmächtig und blaß und ein armer Student, habe Stunden gegeben und nichts verdient So konnte ich meine alte Mutter nicht einmal unterstützen. Da traf ich durch Zufall einen Herrn Bodmann, der in einer Münchner Bank tätig war. Er versprach mir, daß ich In die Bank kommen sollte. Ich war wie im siebenten Himmel. Ich gab ihm meine Karte und wartete fieberhaft. Dann erfuhr ich durch den Rundfunk, daß der Herr Diamanten unterschlagen haben sollte. Das warf mich nieder wie ein Hieb. Es war meine letzte Hoffnung gewesen..., mein letzter Vnrmuh Nun wollt« ich nicht lÄnger leben. Icli Sciytc kein Wort, ging fort und bin ein leidenschaftlicher Bergsteiger geworden. In den Bergen wollte ich sterben. Ich wanderte über die bayrische Hochebene fort. Es war mir weh ums Herzj denn ich sah die Welt und ihre Schönheit meiner Überzeugung nach zum letztenmal. So kam ich in die Alpen. Ich wußte dort einen Platz, wo es nicht schwer war zu sterben. Es ikt eine Steinplatte, die ein wenig über einen Abgrund hinausgeschoben ist, darunter ein rauschender Ge-blrgsbach, FelsTblöcke und Blumen. An einem Sonntag stand ich da oben. Ich schloß die Augen und betete, daß mir Gott verzeihen möge. Da lühlte i(^ mich plötzlich von einer derben Faust gepackt und zurückgerissen. Sie ließ mich nicht mehr los und zog mich mit. Ich ließ mich ziehen. Es war mir nicht einmal unlieb, daß der Mann mich immer weiter vom Abgrund wegzog. Es ging einen Fußpfad aufwärts bis zu einer Wiese mit blauen Enzian und einem großen Bauernhof darauf, wie sie mitten im Grünen so schön, mächtig und allein nur dort stehen. Da ließ die Faust mich los, und die große, braune Hand gab mir eine knallende Ohrfeige. ,So', sagte der Bauer, ,kannst jetzt denken, daß ich dein Vater bin und dir das gegeben hab', was dir gebührt für die Dumm-holt, die du hast machen wollen. So... und jetzt kommst in die Küche zum Essen. Mutter, da bring Ich dir einen zum Ausfutternl' Die Stube war groß und freundlich. Eine rauhe, aber gute, alte Hand strich zittrig über meine Wange, die noch brannte. \jnd,.. damit Ich Sie nicht zu lange nufhalte mU meiner ErzühMing: Dann hat mich der Bauer gefragt, ob ich als Knecht ble!l)pn will. Ich habe freudig zugesagt. Die Berqr und der blaue Enzian taten mir wohl. Mutter mochte ich nicht schreiben. Sie hat viel Geld für mein Studieren ausgegeben. Der Schlag hätte sie getroffen, wenn sie erfuhr, daß ihr Sohn jetzt als Knecht bei einem Bauern war. Sp&-ter hat mich der Bauer, der keine Kinder hat, gefragt, ob ich sein Sohn sein will. Sie können sich denken, Fräulein Lore, daß ich nicht nein gesagt habel Dann waren wir mal im Wirtshaus, und das Radio hat gesprochen. Da hat es mir einen freudigen Schreck gegeben, daß der Herr Bodmann doch kein Dieb war. Anderseits tat es mir leid, daß er mit dem Flugzeug verunglückt sein sollte. Die Diamanten waren gefunden worden." Lore tut einen tiefen Atemzug. „Einmal, im Winter, kommt ein Gendarm zu uns herauf. Ich bin nicht schlecht erschrocken, aber da ich ein reines Gewissen hatte, habe ich gedacht, was kann mir schon passieren. Er hat auch nur von mir wissen wollen, wie ich heiße, wann ich geboren bin, und wo meine Mutter wohnt. Pann ist er wieder gegangen. Nach ein paar Wochen kam ein Herr. Ich erkannte ihn gleich: Es war der Herr Bodmann. Ich habe eine rechte Freude gehabt, daß er nicht verunglückt ist mit dem Flugzeug, sondern noch lebt. Es ist drei Tage bei uns geblieben, hat mir das Sparkassenbuch gebracht, und wir haben viel geredet." Georg Müller hebt den Blick. „Auch von Ihnen, Fräulein Lore. — Jetzt habe ich Ihnen noch diesen Brief von Herrn Bodmann zu geben. Er ist nämlich in München gewesen und hdt seine Bilder ausgestellt. Bei der Gelegenheit hdt er mich aufgesucht. Sie sollen den Brief gleich lesenl" Lore nimmt ihn und öffnet. Es sind acht eng beschriebene Seiten. Er beginnt: „Wenn mich etwds In metlem Leben noch beunruhigt, so ist es der Odanke ,in Sie, liebes Fräulcio Lore..." fitimmtr 30. >M«rfnrfgef Zetfuftjft 29. OldoTSer 1942 Seite i Aus Stadt und £cmd ScM^f^tUfel wMcter in Elmn Einer der wichiigsten Tage während der Schulzeit eines jeden Kinde« war bisher dor, an dem der Lehrer vor die Klasae trat und verkündete: iMorgen bringt ihr alle ein Schreibheft und einen Federhalter mit cur Schule. Wir schreiben jetzt nicht mehr auf die Schiefertafel, sondern mit Tinte in das He/t.« Jeder von uns weiß »ich noch der großen Spannung zu erinnern, mit der wir damals die ^ten Schreibversuche mit Tinte unternahmen. Vorsichtig wurde die Feder in die schwarze Flüssigkeit getaucht, dann am Rande des Tintenfasaes die überflüssige Tinte abgestreift und — plums, schon saß der erste Klecks auf dem Papier! War dann die^e erste Schreibstunde vorüber, zierten weitere Tintenflecke die Finger, und nicht selten sah man eine tief dunkelblaue Nasenspitze. Das schreiben in Hefte hatte aber für die Kinder noch einen anderen nicht zu unterschätzenden Vorteil, wenigstens von ihrem Standpunkt aus betrachtet. Aus den Blättern der vollgeschrfcbenen Hefte ließen sich herrliche Schiffchen, Tschakos und prima flitzende Tauben falten. Oft genug hatten die Väter Grund darüber zu klagen, daß die Kinder schon wieder ein neues Heft brauchten, denn es kam leicht vor, daß auch leere Heftaelten für die ein Kinderhierz so erfreuenden Nebenzwecke herhalten mußten. Mtt diesen Herriichkeiten ist es nun zunächst einmal vorbei. Denn der Bezug von nev«i^ Rechen- imd Schreibheften ist nun nickt mehr dem freien Belieben anheimge-stellt. Und dann können die Kinder auch nicht mehr so, wie sie es gewohnt waren, um Seite, ohne Rücksicht auf die zur Verfügung stehende Papiermenge vollschreiben; die Zahl der Hefte, die ein Jedes Schulkind wlihrend des Schuljahres erhält, Ist Je nach Klasse genau geregelt. Unsere Jungen und Mädel werden sich daher in Zukunft dazu bequemen müssen, die guU Alte Schiefertafel wieder aus ihrem Domrttschendaaein zu erlösen und sie ni alten Ehren zu bringen. Die Schiefertafel hat ja eine solche Menge von Vorteilen, die auch von den Kindern bald erkannt und begrüßt werden, daß sie sie gern des Abends in ihren Ranxen packen werden. Wie schön kann man auf ihnen zum Beispiel rechnen. Den Finger etwas naß gemacht — und schon Ist ein Flüchtigkeititfehler beseitigt, eine Methode, die Im Schreibheft nicht angewendet werden —• sollte. Wenn unsere »großen« Jungen und Mädel es vor dem Kriege auch als unter Ihrer Würde liegend mit Entrüstung zurückgewiesen hätten, die Schiefertafel mit zur Snhule zu nehmen, so ist das nun anders. Jedes Kind, angefangen vom Ahc-Schüt-'/.pn bis hinauf zu den Schülern der oberen Klassen der Höheren Schulen, weiß heute, (laß das Sparen von Rohstoffen eine nationale Pflicht Ist. Daß wir Papier durch den Gebrauch der Schiefertafel sparen, das ist ihnen allen klar. Daher werden sie sich schnell wieder an die Tafel gewöhnen und auch gern auf ihr schreiben. Die Schiffchen, Tauben und Tschakos kann man auch aus anderen Paplerabfällen herstellen, es müssen ja nicht unbedingt Blätter aus Schreibheften Bern. W. S. Devtsciw lugeiul arbeitet iiir das Weihnaclitsfest In Freudenau wird gesägt und geleimt, gemalt und genäht m. Unnliicksfälle. In St. Martin am Bachern wurde die ^Ijäliriiie Dienstrnajrd Ludmilla .\tschko bei der Arbeit am Felde durch einen Schutt in die Bauchgeuend verletzt, — nie ISjähriKc (Jrundbesitzeistochter Maria Skergez aus tilachsberg bei E^idl fiel und brach sich dabei den Ann. — Der lOjährige SclKiffnerssohn Josef Rosclimann aus üutten-dorf bei Thesen wurde von einem Hund in den Fuß gebissen. Wer in den letzten Herbslwochen in drn großen hellen Schulungsraum der Führerinnenschule Freudenau Einkehr hielt, hfttfe die Nase sicherlich kraus gezogen, denn es roch iidcn T\&Bem Holz, Lack, Farben, Terpentn. Aber trotzdem wäre der Besucher bestimmt dageblieben, denn was er da zu sehen bekommen hjitte, wire zu nett gewesen. Blonde und braune, glatte und gelockte, kurzgeschnittene und bezopfte Mädelköpfe waren in emitger Arbeit über ihr Werk gebeugt. So eifrig waren sie dabei, daß sie alles Geschehen in ihrer Umgebung nicht beachteten. Meistens hörte man nur das Sägen und Feilen. Ab und zu ertflnle ein frisches Lied. Was da alles cntBtandl Kleine Hoiztiere wie Kühe, Pferdchen, eine ganze Hühnerfarm mit dem stolzen Hahn in def Mitte, Hasen, Rehe und vieles andere kleine Getier. Einige besonders Geschickte wagten sich an eine kleine Holzwiege heran, deren Seitenwände einfach, in schönen Mustern bemalt wurden. Ein karierter Polster sowie das gleiche Federbettchen gehörten auch dazu. Auf einem anderen Tisch entstanden wieder Holzwürfel, ein Spielzeug für das Kleinkind besonders geeignet, und kleine Bcfuernhäuschen und Bäume. — Eine große Abfallkiste mit Lederresten lockte dazu, den Pferden Zaumzeug und Riemen aus Leder zu machen. Der kleine graue Freund mußte es sich gefallen lassen, daß er zwei weiße Müller-säckchen umgehängt bekam. Diese Dinge waren in der Hauptsache Arbelten der Jungmädel gewesen. Die Alteren aber arbeiteten schon an größeren Dingen, Die schönste Arbelt war ein großer. Gockelhahn mit vielen buntbemalten Federn. Er stand auf einem Brettchen, hatte vier große rote Räder und schaute stolz umher, als ob er der Alleinherrscher dieser so netten Holztierwelt geworden wäre. Aber auch Hasen mit buntbemalten Rädern, Kühe, Pferde, Schafe und Wiegen wurden gemacht. Die Bemalung der Räder erforderte schon einiges Können. Sie wurden nicht nur einfach mit einer Farbs bestrichen, sondern sie mußten mit kleinen einfachen Mustern versehen werden, die die Mädel selbst erfanden. So einfach war das nicht, aber zum Schluß sahen doch alle stolz auf ihr eigenes Werk. So fanden in der Führerinnenschule Freudenau von Mitte September bis Mitte Oktober drei Werkarbeitslager statt. Das erste war für Jungmädelführerinnen, das zweite für Mädel- und das dritte für Mädelwerk-führerinnen bestimmt. Nach jedem Lager wurde kameradschaftlich Abschied genommen und die Mädel und Jungmädel, die es besucht hatten, stehen heule als Werk-arbeitsreferentinnen in ihrer Einheit draußen und vermitteln ihren Mädeln das gelernte Können. Mit jugendlichem Tempo rollte so ein Lagertag ab. In der Frühe mußten die Mädel rasch aus den Federn. Schnell gings dann zum Frühlauf. Die Betten wurden ganz ordentlich gebaut und in keiner Ritze durfte ein Stäubchen zu sehen sein. Nach dem Fahnenappell wurde gefrühstückt und anschließend gesungen. Nach dem Singen ging ! es an die Werkarbeit. Nachdem sich die hungrigen Mägen beim Mlttagmahl gestärkt hatten, kamen die zwei Stunden, auf die sich alle freuten: der ein- bis zweistündige Ernte-djenst. Lachend und singend fuhren die Mädels auf zwei großen Wagen zum Äpfelklauben. Ehrensache war, diese Wagen voll mit Abfallobst zu laden, und es wurde auch immer erreicht — obwohl doch einige von diesen süßen Früchten ins Kröpfchen rutschten, anstatt ins Töpfchen. Nachdem die fleißige Schar zurückgekehrt war, kamen wieder die Holztiere an die Reihe. In den Abendstunden fanden sich alle im Wohnraum zum Heimabend zusammen. Da wurde viel über das bevorstehende Weihnarhlsfcst rjesprochen, der Verkauf der Spielzeuge für die Kinder wurde geplant — denn es darf ja kein Kind im Unterland zum Wolhnachtsfpst ohne Spielzeug sein. Lieder wurden gesungen und ab und zu ein Bcsuch im Märchenland gemacht. Am 13. Oktober war das letzte Lager zu Ende. In jedem Bann wird nun fleißig geschafft und die Jugend wird wieder einmal zeigen können, daß sie mit ihrer ganzen Einsatzbereitschaft an der Aufbauarbeit der Heimat mithelfen kann. Bin hriltioes ,.|a"! NacihaiimenMwerteR R<^tKplel von Spendefreu digkeit eines Rlartnirger Betriebes Ein schönes Beispiel von Spendebereit-schaft gab die Gefolgßchaft eines Marburger Gaststättenbetriebes. Betriebsführer, Be-trlebabeauftragtcr und die Gefolgschaft dieses Betriebes haben beschlossen, für die Zeit der Winterhilfspcrlode ^42H3 eine erhöhte Spende von Lohn und (behalt zu leLsten. Die Gefolgschaftsmitglleder spenden einen festen Prozentsatz Ihres Einkommens und der Betriebsführer gibt seinerseits eine Spende In der Höhe des von der Gefolgschaft aufge- Di« FreinaurerBl and ibrs ZMe Prof, Schwan-BowtunltAch, Berlin, sprichl anrli in WindlsofafHstHt« Samstag, den 31. Oktobsr, findet auch in Wlndlschfeistrita auf Einladung das StsirU" pchen Heimatbundes ein Vortrag über di# Freimaurerei, Ihr Wesen und Wirken statt« Prof. Grcsfor Schwarz-Bostunitsch wird ia seinem für jedermann verständllchsn Vortrag das Gedankengut der Freimaursrsi in» Gegensatr zum Nationalsozialismus erörtern und die Entstehung der Freimaurerei, ihr jüdisch bedingtes Ritual, die geschlchUich« Tarnung ihrer wahren hochverräterischen Ziele und anderes mehr besprechen. Der Vortrag ist mit einer Ausstellung freimaurerischer Gegenstände verbunden. m. Ahleben «ines verdienten Frtßltiers, In Fraßlau starb im Alter von 84 Jahren de# Besitzer l.orenz Plaskan nach einem arbeits«' reiclien Lehen. Der Verstorbene wurde untef großer Beteiligung der Bevölkerung zu Qrab# getragen. Jeder, der Plaskan kannte, spricht mit größter Wertschätzung und Anerkennung von ihm. Er war nicht nur ein arbeitsamer, braver Landwirt; sondern er genoß auch das Vertrauen «ler Bevölkerung, so daß er noch in der altösterreiclilschen Zelt zum Bürgermeister von Fraßlau gewählt wurde. Jahr# hindurch versah er das Amt als gerechter und treubesorgter Mann. Oft und gerne sprach er von seiner Militärzelt. Die Ge- brachten Betrages. Ein Beispiel, der Nach- | ,„einde Fraßlau wird dem Verstorbenen eiil ahmung wcrti bleibendes elirendes Qedenken bewahren. Was tut die Bank mit euerm Geld? Die Kreis- und Stadtsparkasse Marburg ftthrt anläßlich der Sparwoche Scbülerinnea and und Schüler durch ihren Betrieb Zu Großmutters Zeiten steckte man das übrige Geld in den Strumpf oder unter die Matratze, weil man glaubte, es dort besonders gut und sicher aufbewahren zu können. Die Zeiten haben sich gewandelt, überall gibt es heute Sparkassen und Banken, und das Geld liegt nicht mehr unnütz her^, sondern Ist ein wichtiger Faktor im Wirtschaftsleben unseres Volkes geworden. Diese Institute gewährleisten die größtmögliche Sicherheit und vermehren darüber hinaus noch das deponierte Geld durch Zinsen. Besonders im Krieg ist natürlich die Höhe der Spareinlagen gestiegen, da jeder vernünftige Mensch den Gegebenheiten der Zeit Rechnung trägt und das überschüssige Geld aufbewahren läßt, bis er es wieder zweckmäßig verwerten kann. Um nun auch dem letzten Volksgenossen den Spargedanken klar zu machen, besteht seit einigen Jahren in Deutschland die Em-rlchtung eines Spartages. Da der Andrang an diesen. Tagen immer größer wurde, ist der Spartag In diesem Jahr zu einer Sparwoche erweitert worden. An diesen Tagen veranstalten alle Sparinstitute Werbeaktionen. Die Kreis- und Stadtsparkasse in Marburg kam dieses Jahr auf die besonders sinnvolle Idee, Schüler und Schülerinnen in den Betrieb ihrer Bank einzuführen und ihnen damit den Spargedanken am eindringlichsten vor Augen zu halten. So herrscht hier in diesen Tagen Hochbetrieb. Gleich am Eingang sehen die Jungen und Mädel in anschaulichen Bildern, daß das Geld, das alle Kreise der arbeitenden Bevölkerung zu den Banken bringen, für Hypotheken, Betriebskredite, Kommunaldarlehen, Wertpapieranlagen, Neulandfinanzierungen und Barreserven verwendet wird, daß also auch ihr Geld zum Nutzen des gon» zen Volkes angelegt istj denn auch die Schüler und Schülerinnen sparen eifrig. Sie erhalten für Ihr gespartes Geld Sparmarken, die sie auf Bogen aufkleben und dann zur Kasse bringen. Hier wird das Geld auf Spar» bücher überschrieben, und In einigen Jahten werden sie sehen, daß jede noch so Kleina Spareinlage mit der Zelt zu einem rsch! ansehnlichen Kapital anwächst. Viele erstaunte Ausrufe gibt es, wenn dis technischen Einrichtungen der Kreis- und Stadtsparkasse bssirhtigt werden. Besonders der große schwere Tresor flößt ihnen einen ungeheuerlichen Respekt ein. Er ist völlig elnbruch- und feuersicher. Mit drei langen Schlüsseln, von denen je einer in den Händen von drei Beamten ist, wird die lilcks Eisen- und Betontür vor, ihren Augen geöffnet. Und nun bekommen sie Einblick in die Geheimnisse dieser modernen „Schatzkammer". In Eisenkassetten liegen dort Jahrzehnte alte Schuldscheine und andere werlvolle Dokumente. Auch ihre Sparmarken werden hier aufbewahrt. Dann werden die Jungen und Mädel durch dio Büroräume geführt. Hier sehen sie, wie alle Konten sorgfältig eingetragen sind und jede Veränderung gebucht wird. Besonderes Interesse erweckt der schwierige Mechanismus einer Buchungsmaschine. Zu ihrem Erstaunen vernehmen sie, daß hier auch dis Kleiderkartenpunkte der einzelnen Textil« geschälte gebucht und fast gepab so wia Geld behandelt werden. Als die Schüler und Schülerinnen wieder in den Kassenraum kommen, herrscht hier großer Andrang. Die Sparwoche hat ihren Zweck nicht verfehlt. Doch die Jungen und Mädel sehen jetzt die Leute, die ihr Geld hierher bringen, mit ganz anderen Augen an< Sie wissen jetzt, was mit dem Gelde geschieht und wie sicher es aufbewahrt ist. Aber auch jeder Volksgenosse, der den Bfr« trieb einer Bank nicht so genau kennt, sollt« einmal darüber nachdenken, wieviel zweck« mäßiger und sinnvoller es ist, das Geld der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen und es sicher und vermehrt zu wissen, als es wid zu Großmutters Zeiten in geheimnisvoll«» Winkel zu verstecken. St Der BUchsontpanner das Grottherzogs Von Alfred Richter Die Hofgesellschaft kehrte nach Weimar zurück. Man hatte, wie jedes Jahr um diese Zelt, In einem nahen Wäldchen Krähen geschossen. Das war ein Sport, den es damals nur am Hofe Karl Augusts von Sachsen-Weimar gab, und da die Sache sonderbar war, fand jedermann sie fabelhaft. In halb Europa rühmten sich die Fürstlichkeiten, auch schon bei Karl August in seinem Großherzogtum mit auf der Rabenjagd gewesen zu sein. Und wieder einmal ijatte man diesem halb bäuerlichen Vergnügen obgelegen und freute sich bereits auf das Jagdessen, das folgen sollte, nur zwei waren da, die freuten sich gar nicht, der Jagdherr selber und dann sein erlauchtester Gast, ein außerdeutscher Fürstensohn. Umso mehr freute sich ein Dritter. Das war der lange Schnell, des Großherzogs Büchsenspanner. Er suchte den ersten Kammerdiener des Fürsten, den alten Hecker, In den großherzoglichen Gemächern auf und berichtete Ihm mit faunischem Lächeln: „Du, Hecker, heute häb Ich's aber einem helmgezahlt. Was denkst du doch, was mir passiert ist? Mir, dem Ersten Büchsenspanner Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs? Höre zu: Wie das Jagen losgeht, werde ich vom alten Herrn seinem Ehrengaste zugeteilt. dem dürren Prin7en. der seit vorgestern hei uns herumflanlert. Herrgott, was wird mit diesem Spinnehein für ein Theater ge-machtl Ist er denn nur aus einem so großen Hause? Aber einerlei, also, höre zu: Wie ich hinter dem Prinzen stehe und lade und lade, er platzte nämlich immerzu und traf so gut wie gar nichts, muß ihm doch auf einmal eingefallen sein, daß er mir nach dem Jagen ein Trinkgeld zu geben hat, und das hat seiner Seele weh getan. Natürlich denkt er, so ein deutscher Büchsenspanner, der kennt sicherlich keine fremden Spra^henl Was du weißt, Hecker, das weiß der Prinz Ja nicht; daß ich nämlich das Französisch parliere, fast wie meine Muttersprache. Wie unsere Familie noch in Frankreich lebte, Hecker .. „Ich weiß", unterbrach ihn der Kammerdiener, „das hast du mir tausendmal erzählt. Schweife nicht ab. I^ahre in der Hauptgeschichte fort. Der alte Herr kann mich jeden Augenblick rufenl" „Gut. Also, der Prinz fra^t auf Französisch seinen Jagdnachbarn, was man hierzulande für Trinkgeld gibt, und kriegt die ganz richtige Antwort, das müßte jeder selber wissen. Wie ich noch über diese großtirtige Antwort grins#, zieht der Prinz seinen seidenen Geldbeutel und fingert mächtig zwischen den Goldstücken herum. Ich problere schon hinter seinem Buckel heimlich eine artige Verbeugung, da dreht er sich rum, und was gibt er mir; einen ganzen, lumpigen Laubtalerl Mir, Heckerl Mir, dem Groß-herzoglichen Ersten Büchsenspanner einen Laubtalerl Ein Fuhrmannstrinkgeld, mehr nicht! Und das mirl" „Was hast dun da gemacht? Da bin Ich neugierig!" „Was ich gemacht habe? Ich habe mich nach den Jägerburschen umgeguckt und habe sie hergewinkt, habe aus meiner Westentasche noch einen zweiten Laubtaler dazu-qelegt und habe recht deutlich, damit dem Prinzen kein Wort entgeht, gesagt: „Da, Burschen, trinkt euch eins auf mein Wohll" Was denkst du. wls dl« sich gefreut hAbui. und vor allem, was der Prinz für Augen gemacht hat! Ich dachte jeden Augenblick, sie fallen ihm aus dem Kopfe Nun? Du lachst ja gar nicht, Hecker?" Der alte, erfahrene Kammerdiener wiegte bedenklich den Kopf. „Nein, Schnell", meinte er, „lachen kann Ich da nicht. Denn du hast dir da eine böse Suppe eingebrockt. Du scheinst keine Ahnung zu haben, was der alte Herr auf die besondere Freundschaft mit jenem Fürstenhause für Stücke hält und aus Irgend einem Grunde halten mußl Wenn der Prinz dem alten Herrn die Sache meldet — und totsicher meldet er siel — dann kommst du von Amt und Brot." In dem Augenblick ertönt es auch schon aus dem Kabinett des Großherzogs: „Schnell! Wo ist Schnell? Schnell soll gleich hereinkommen!" „Na, dann guten Abend!" flüsterte Hecker dem Freund noch als traurigen Trost zu und schob ihn zur einen Tür hinaus und zur anderen hinein. Und da stand er nun vor seinem Herrn, Schnell, die Krone aller Büchsenspanner, Schnell, der T^verläßlgste aller Leibjäger, Schnell, der nieversagende Schütze und kundigste aller Jagdbeamten. Da stand er, und hatte e^ne so kapitale Dummheit gemacht. Der alte Herr schaute den Sünder mit rollenden Augen an. „Schnell", begann er endlich nach einer haarsträubend schweigsamen Besichtigung von unten bis oben und von oben bis unten, was Schnell, kerzengerade zu seiner stolzen Größe aufgerichtet und ohne mit der Wimper zu zucken, über sich ergehen ließ, „Schnell, was bist du doch für ein großer Flegel, daß du meinen Jagdgast so behandelst. Bist du denn rein verrückt? Also Schnell, daß du es weißt, und merke es dir nur, und Ich sage gleirlL aS hlaüit dabei: du bist das letzte Mal mit mir auf Jagd gewesen. Verstanden?" „Nein, Euer Durchlucht." Karl August, der sich bereits von dem Verurteilten weggewandt hatte, fuhr bei dieser Antwort wieder nach ihm herum. „WasI Du hast es nicht verstanden?" ,,Nein, Euer Durchlucht. Denn ich habe alt Euer Durchlaucht treuer Diener gehandeltj Ich, eines Großherzogs Erster Büchsenspan-' ner, und einen lumpigen Laubtaler als Trinkgeld! Sowas! Nein, Durchlaucht, da« geht nicht, das können wir uns nicht gefallen lassen, was denkt denn to einer, w^r ich bin? Und daß der GroBherzog von Weimar vielleicht kein Geld hat, seine Büchsenspanner anständig zu bezahlen und man sich mit einam dreckigen Laubtaler bei ihnen einkratzen kann?' „Nu, nu, sachte. Schnell, sachte, du bist ja wahrhaftig ganz aufgeregt." „Und so wahr ich hier stehe, es Wir ja das letzte Geld, das ich Oberhaupt noch hatte, Durchlaucht, aber das war mir gleichgültig, In diesem Falle mußte Ich es eben opfern. Das hat unsere Ehre verlangt, Durchlaucht!" Der Großherzog war an das Fenster getreten, und was in seinem Gesicht vorging, das war nicht zu erkennen. „Was kriegst du denn so Im allgemeinen von Fürstlichkeiten nach einer Jagd?" fragte er, ohne herzublicken, „Nu", sagte Schnell großartig, „wenn einer anständig Ist, dann gibt er mir ja nicht unter einem Golddukaten!" Karl August fingerte in seiner Westentasche herum. „Da", sagte er, „hier hast du deinen Golddukaten, den er dir hätte g#ben müssen. Aber nu mache, daß du hinauskommst, und halte über die ganze Geschtchf# gegen jedermann deinen Mundl' 3effe 6 »Marbirrger Zeitung« 29. Oktober 1942* Nummer 301 Dnitschiaid and die Donaostnten Dr. Wait«r Schneefuß sprach In CUll Vor einer aufmerk3amen Zuhörerschaft sprach am Mcmtagabeml im CUlier Kreia-haus Dozent Dr. Walter Scimeefuß aus Graz über die Wechaelbeziehun^^en zwischen Deutschland und SUdeuropa in Vergangenheit und Gegenwart Der Vortragende schilderte in recht anschaulicher Weise die Elnt-wicklung der slldeuropäischen Probleme und deren Einwirkung auf da« Deutsche Reich, die aus der Vielfalt des Raumes entstandenen ungesunden nationalen Bestrebungtyn der kleinen Völkergruppen, die zu keiner Gesundung der Verhältnisse führen konnten. Erst dem zur vollendeten Größe aufgestiegenen Deutschen Reich unter Führung Adolf Hitlers ist es gegeben, durch eine weise, weitblickende Politik die Störungen und Unruhe stiftenden Fragen einer gesunden Lösung zuzuführen, in einer Weise, die dem gesamten mitteleuropäischen Raum zugute kommt. Abschließend gewährte der Vortragende einen Einblick in die Geschehnisse der let::-ten Jahre und stellte besonders den Kampf gegen Bolschewismus und Plutokratie heraus. Am Schluß dankten die Zuhörer durch lebhaften Beifall. Das steigende Interesse für die Veranstaltungen der Volksbildungs-fltätte ist deutlicher Beweis für ihre Beliebtheit H. E , Die Oberscliale In Admont - deutsche HeimsMe Obergabe durch Stellvertretenden Gauleiter Dr. Portschy an ^/-Obergnippentührer Heißmeyer Am 27. Oktober wurde die feierliche Übersähe der staaflichen Oberschule für Junfjen m Admont als erste deutsche Heimschule der Steiermark an ff-Obergruppenführer Heißmeyer, den Inspekteur der nationalpolitischen deutschen Erziehungsanstalten und deutschen Heimschulen, vollzogen. In der Feierstunde im Bibliothekssaal übergab der Stellvertretende Gauleiter Dr. Portschy die erste deutsche Heimschule des Gaues an Obergruppenführer Heißmeyer, der in seiner Erwiderung die drei wichtigsten Ziele der Erziehung kennzeichnete: Entwitkhing des Körpers, Schulung des Geistes und Bildung des Herzens, Alle drei aber dienen nur einer Aufgabe: der Sicherung des Reiches Adolf Hitlers, m. Unsere Arbeitsmaiden vorlassen uns. Am Sonntag -v^urden die in der Untersteierniark eingesetzten Arbeitsmaiden in Marburg und Cilli verabsohicdet. Sie blicken auf eine scfjöne arbeitsreiche RAD-Zeit zurück, die sie sechs Monate im I-ager und sieben Monate als KrIeKsliilfsdieiistinaiden in den verschiedenen Büro-, Krankenpfieffe- und NSV-Kindergarteiieinsätzeii verbrachten. Nunmehr können sie ihren früheren Berufen und Studien wieder nacliKehcii, denn jüngere Kameradinnen kommen bereits aus den Lagern und lösen sie ab. Bei allen ist aber der gleiche klare Wille anzutreffen; säe wollen überall helfen und sich einsetzen, um ein klein weniK beizutragen zum großen Siee Deutschlands! m. Todesfälle. In der UfcrstraCle 18 in Mar-burjr ist die 69iähris:e Reichsbahnersgattin Katharina Wuk gestorben. — Im Marburger Krankenhaus ist der IRjährige Sattlerichrling Aldo Matitschitsch aus Windischfeistritz verschieden. — In der Burggasse 40 starb die Altersrentnerin Maria Zirar, 72 Jahre alt. m. Giftpilze auf dem Markt verkauft. Auf dein Kaiser-Josef-Platz in Graz wurde am Mittwoch eine Frau beobachtet und festgenommen, die den giftigen und sich von den eßbaren Pilzen wenig unterscheidenden Knollenblätterpilz feilhielt. Sic gab an, die Pilze nur an zwei Frauen Verkauft zu haben, es besteht ledoch die Möglichkeit, daß es sich um mehrere Abnehnierinnen handelt. Die SOjährige Händlerin beliauptet, die Pilze von einer unbekannten Frau erhalten zu haben. Die Oberschule Admont, die 1938 gegründet und zu einer achtklassigen Vollanstalt entwickelt wurde, hatte bisher 210 Schüler. Es mußten bei der raschen Zunahme der Schülerzahl die Tages- und Unterrichtsräume, die Gemeinschafts-, Arbeits- und Schlafsäle sowie die Waschanlagen neu ausgebaut werden. Von Anfang an stand die weltanschauliche Erziehung im Vordergrund. Nun wurde die bisherige, auch in^ Kriege vorbildlich geleistete Aufbauarbeit durch die Übernahme als deutsche Heimschule gekrönt. Sie hat die Aufgabe, die Kinder von Gefallenen, von häufig versetzten Offizieren und Beamten von Partei, Staat und Wehrmacht sowie Kinder aus kinderreichen Familien, besonders aus dem Bauern- und Arbeiterstand, zu erziehen. An der Spitze der Heimschule steht als Leiter der Kommandeur der Schule, dem die Unterrlchtsleiter, die Hutidertschafts-führer und Zugführer zur Seite stehen. KRUtCHEN-tAlZ Nehmen Sie es dauernd eüi und Sie nützen Ihrer Gesundheit 10671 Erhältlich In Apotheken und Drogerien. m. Eisenbahnschiene vier Männern auf die h'üße gefallen. Am gestrigen Vormittag ereignete sich am Marburger Güterbahnhof ein schweres LJnglück. Vier Arbeiter waren mit dem Abladen von Eisenbahnschienen be« schäftlgt Währehd sie eine nach der ande-ren vom Waggon abhoben und auf dem Boden aufschlidhteten, geriet eine solche zehn Meter bnge Schiene ins Gleiten und fiel den Arbeitern auf die Füße. Alle vier erhttcn schwere Verletzungen sowie Quetschungen und zwar der 31jährige Franz Bergles aus Neudarf 14 bei Marburg, der 55jährige Fried-rieh Dobai aus Schleinitz 31 bei Marburg, der 49jährige Ludwig Gsellmann aus Ottendorf 44 bei Marburg und der 26iährige Alois Sterbal aus Golldorf 17 bei Pettau. Die Ver-letzten wurden vom Deutschen Roten Kreuz ins Marburger Krankenhaus überführt. „Mars und Venus" - Symbol unserer Zeit Sonderschau der Preußischen Akademie der »Wenn man diese Welt in sich aufgenommen hat, fühlt man sich verpflichtet, sich immer noch anständiger zu benehmen, nicht nur in künstlerischen Fragen, sondern in jeder Lage, die Haltung erforderte — dassa^e einer, der aus Kolbes Werkstatt kam. Man denkt daran und jeder könnte es wiederholen, der die Sonderausstellung Georg Kolbe besucht hat, mit der die Preußische Akademie den Bildhauer zu seinem 65. Geburtstag ehrt und durch die die Herbstschau ihren besonderen Akzent erhält. Seine Figuren haben den höchsten Adel der Menschengestalt. Und seihst der Krieg vermag dem Antlitz seiner Gestalten die Züge edler Schönheit nicht zu nehmen. In zwei großen Doppelgruppen Unlersfeiennarits erste Spieigemeinscliaft Erfolgreiches Wirken der CilUer Laienspiclbühne Vm Pinigen Mnnatpn traten in CilU einiqe Iriedlisten unter der Leitung der Kampraden Heinz Wrigner und Toni Snpiden zusammpn und gründeten im Rahmen des Amtes Volkbildung des Steirischen Heimatbundes eine Laienspiclbühne. Aus einer kleinen Gruppe entwickelte sich in kürzester Zeit eine an-sphnliche Spielqemeinschaft, die heute bereits auf erfreuliche Erfolge zurückblicken kann. Trotz der großen beruflichen Inanspruchnahme einzelner Mitglieder steht die .Spielgempinschaft Sonntag für Sonntag draußen in den Ortsgruppen, um der unter-steirischen Bevölkerung in Wort, Lied und Humor Freude und Unterhaltung zu bringen. Die Vorstellungen sind regelmäßig so gut besucht, d§ß die geräumigen Heimatbimdsäle die Zuschciuermenge kaum fassen können und die Vorstellungen fast überall wiederholt werden müssen. Der Untersteirer ist schon seit jeher sehr theaterfreudig. Aus diesem Grunde sind die Erfolge der Cillier Spielgeraeinschaft nicht 7.U unterschätzen, haben sie unter ariderem in vielen Ortsgruppen bereits Anfänge von Spielgemeinschaften nach sich gezogen, die in Kürze das deutsche Wort, von Einheimischen gesprochen, den Einheimischen vermitteln werden. Kürzlich erfreute die Cillier Spielgemein-schdft die Volksgenossen aus der Ortsgruppe Bad Neuhaus mit zwei viel bejubelten Vorstellungen, die die beiden vorhergegangenen an Erfolg noch übertrafen. Trotz der großen Anstrengung waren die Mitglieder wie immer mit Eifer und Begeisterung bei der Sache. Nach einem anstrengendem Tag im Beruf, wurde nach Büroschluß in Cilli ein Wagen bestiegen, und lort ging es in Richtung Bad Neuhaus. Infolge Zeitmangels müssen Proben zum Teil auch auf der Fahrt vom Ausgangsort zum Bestimmungsort abgehalten werden, aber die lustige Gruppe, die kein Hindernis kennt, meistert auch diese Schwierigkeiten und nach der Ankunft konnte eine Vorstellung geboten werden, die sich überall sehen lassen kann. Am Sonntag wurde "s Dreidirndlhaus" Im dicht-1 steiler haben keinen freien Tag und trotzdem besetzten Haus wiederholt und mit großem kann jedermann an ihnen Zufriedenheit ler-Beifall aufgenommen. In der freien Zeit nen, erfüllen sie doch ihre Pflicht am Aufkonnten die Bekanntschaften erneuert und 1 bau des Unterlandes in fast beispielloser Art. tili 1^1' Aufnnlmicn: H. Pcrissicli, Cilli (1), Wagner t^) Schöne Bühnenbilder geben den Spielen einen ansprechenden Rahmen vertieft werden und mit fröhlichem deutschem Lied wurde am Abend Abschied genommen, nicht ohne vorher das Versprechen abgegeben zu haben, bald wiederzukommen. In den folgenden Tagen besuchte die Spielgemeinschaft die Bergarbeiter .in Greis, die schon einmal Gelegenheit hatten, sich an den Darbietungen der Cillier Spielgemein-Schaft zu erfreuen. Es folgen Vorstellungen in Pragwald, Petersdorf und anderen Orten in ununterbrochener Reihenfolge. Die Dar- Liebe und Anhänglichkeit der Bevölkerung sind ihr schönster Lohn. Waren es bisher zwei leichte Stücke, deren Aufführungen infolge ihrer einfachen und verständlichen Aufmachung sehr zweckmäßig erschienen, wagt sich die Spielgemeinschaft nunmehr auch an schwierigere Schauspiele heran. In den kommenden Wochen wird es Nestroy sein, der mit seinem „Lumpazivagabundus" der Spielgemeinschaft viele neue Freunde und Anhänger werben soll. Künste zu Georg Kolbes 65. Geburtstag »Mars und Venus« spricht das Georg Kolbe als zeitbedingtes Erlebnis, geläutert durch das strenge Gesetz der Form aus. So wie die Liebe selbst den Tod in ewiger Vermählung Mar« Qnd Veaus Weltbild GipsplasÜk von Prof. Georg Kolbe mit allem Lebendigen überwindet, so ist hier der rauhe Kriegsgott Mars empfunden: Krieg, der für den Frieden kämpft, Mars, der sich nie ganz von der Venus trennt. Auch hier drückt Kolbe mit der fast unbewegten, fast themenlosen Menschengestalt Höchstes aus. So lange seine Gestalten zu den Menschen sprechen, kann das Gute in der Welt nicht aussterben. Im höchsten Sinne sind Kolbes Plastiken lebenerfüllt. Zum erstenmal erlebt man es in dieser Ausstellung, daß ein Künstler in begnadeter schöpferischer Leistung die Grenzen bildnerischen Gestaltens überhaupt erreicht hat. Zwei Werke Kolbes, die in dieser Ausstellung gezeigt werden, kann man als die PoIj plastischen Schaffens ansehen. »Stürzende und , >Sinnende« — höchste Bewegung und absolute Ruhe zugleich. Letzte Verinnerli-chung und furchtloses Ringen um Schönheit haben Ausdruck und Gestalt gefunden in Kolbes unverge&Hchen Schöpfungen »Segnung«, »Fortuna«, »Wiedergeburt« oder »Jugend«. In Erfüllung einer schönen Tradition erinnert die Akademie mit einer Gedächtnisausstellung an den im Juli dieses Jahres verstorbenen Hnns Herrmann. Überraschend an der Herbstsclrau der Akademie, die diesmal auch Künstler aus allen Gauen zeigt, ist der weite Bezirk kü-nstlerischen Schaffens, der sich nicht mehr mit den Bezeichnungen Landschaft Stilleben oder Porträt umreißen läßt. Auch die Plastik ist auf der Herbstschau vielgestaltig vertreten. I ?•! S _______ ____________ i' Lmkss Ein* läodUcba Ibeatergemelnde in bunter Tracht — Rechts: Di« Jugend hat mit der SpielgemeiAftcbalt sdmell Freundschait geschiosseu 308 « ^MartJUfgef Zeitung« M. Oictotjer 1§42 # s«ne 7 Spoct und ÜMOteH Reger Sporlbelrieb ii Cilli Ajn Sonntag hemchte In CUU wieder rege« Sporttrelben auf dem Sportplatz der Firma A. Westen A. G. Es trafen alch die Gegner, eine Mannacbait der Wehrmacht und die Handballmannschaft der Firma A. Weaten A. G. su einem FreundachaftaspleL Gleich vom Anfang dea Spielea konnten sich die Zuschauer eines harten, schönen und kombinationsreichen Handballspieles erfreuen, welches auch bis zum Ende durchgehalten wurde. Obwohl die Elf der Wehrmacht verbissen kämpfte, war sie der Durchschlagkraft der Betriebe-Sportler nicht gewachsen und mußte mit dem Resultat 16:8 zugunsten der Firma A. Westen A. G. das Feld räumen. Bei der braven Westen-Mannschaft wa^en die erfolgreichsten: Swoboda, Ing. Westen und Presuhn. Bei dem Gegner waren Mach-simowetz und Sitzlack die Torschützen. Im KreispoikalfuBballspiel spielten die Mannschaften der SG Cüli II und BSG A. Westen A, G. n, welches nach wechsfelvol-lem Spiel zugunsten der Westen-Mannschaft mit 5:2 endigte. Zum untersteirischen Mannschaftsspiel war Windischfeistritz nicht angetreten. Beim FußballBpiel SG Cilli I und BSG A. Westen A. G. konnten die Cillier den Sieg 3:2 für sich buchen. BomwHx lidtt vor Nur ein Meisterschaftsspiel wurde im Sportgau Steiermark ausgetragen. Die BSQ Donawitz konnte sich dabei In der Gruppe A durch einen 2:1 (l:l)-Sicg über die BSQ Pohnsdorf vom sechsten anf den vierten Platz in der Rangordnung verbessern. — Der Stand der Qruppe A: 1. SC Kapfenberg 5 5 2. LSV Zeltweg 4 2 3. RSQ Qraz 3 2 4. BSQ Donawitz 5 2 5. Puch Qraz 4 1 6. Orazer AK 4 1 7. BSQ Pohnsdorf 5 1 1 26:5 12:12 10:6 15:20 5:10 10:15 6:16 10:0 6:3 4:2 4:6 3:6 2:6 2:8 Der Stand in der Gruppe B blieb unverändert. ; Rangtiste der besten Wtirftaabenschät- zeit In der vergangenen Wettltampfzeit der Wurftaubenschützen hat es oft ausgezeichnete Leistungen gegeben. Diese Tatsache findet ihren Niederschlag in der Rangliste der besten Flintenschützen, die an den Veranstah tungen in Berlin-Wannsee, Haniburg, Leipzig und Wien teilgenommen haben. In großer Forni war in diesem Jahre ff-Sturmbannfüh-ror Finke (Berlin). Er bekam das Kunststück fertig, von • 700 Wurftauben 65Ö herunterzuholen, hatte also einen Durchschnitt von 94 V. H. Treffer .erzielt. Ihm am nächsten kamen mit 92,5 V. H. Treffer der Deutsche Meister Dr. Kurt Schöbel (Leipzig) und der Weltmeister 1935 Dr. Rudolf Sack (Düsseldorf) mit 92,4 V. H. Treffer. Auf den weiteren Plätzen der Rangliste folgen: Graf Beaufort (Berlin) 91,5 V. H. Treffer, Exzellenz SiddigKhan (Afghanistan) und Fr. Mayer (Wien) je 90 V. H. Treffer, Fritzsche (Berlin) 89,3 v. H. Treffer, Beisenherz (Berlin) und Dr. Thieß (Leipzig) je 89 v. H. Treffer. : Fu&ball im Ausland. Ungarn: Ferenczva-rns—Haiadas 2:2, Szeged—Kispest 4:3, Sal-gotarjan—Gamma 4:4, Ujspest—»Vasas 2:6, Törekves—Szolnok 1:8, AC Neusatz—DIMA-VAQ 1:1, AC Klausenburg—Qroßwardein 0:2, Elektronios—WMF Csepel 2:3. — Slowakei: FC Vrutky—SK Vas Preßburg 4:2, SK Sla-via Preschow—TSS Tyrnau 3:0. AC Svit Boczdorf—SK Sillein 3:3. Wirtschaft 9 Punkte zur Kartoffeleinlagerung Fragen and Antworten über alles Wisseniwerte 1. Ist für den kommenden Winter wieder eine Kqrtoffelelnligening vorge«when? Ja. Schon jetzt sind alle Vorkehrungen getroffen, diese Einlagerung, und zwar in einem größeren Umfang als im Vorjahr, zu ermöglichen, sowie auch eine befniediKende laufende Versorgung mit Speisekartoffeln im kommenden Winter sicherzustellen. 2. Wer kann aod soll Kartoffeln einlagern? Jeder Haushalt bzw. Einzelverbraucher, der Anspruch auf den Bezugsausweis für Speisekartoffeln hat und über einen entsprechenden Lagerraum (Keller) verfügt soll sich einen Wintervorrat an Kartoffeln anlegen. Auch alle Großverbraucher (Gaststätten, An-^stalten, Werkküchen, Kantinen. Arbeiterlager usw.) sollen jede Lagermöglichkeit ausnützen. um sich mit einer genügenden Menge Kartoffeln für den Winter einzudecken. 3. Welche Mengen können eingelagert werden? Als Grundlage für die Einlagerung durch Einzelverbraudier Ist je Kopf und Zuteilungsperiode eine Menge von 20 kg vorgesehen. Die Höchstmenge wurde reichseinheitlich mit 200 kg je Kopf festgesetzt. a) Volleinlagerung. Wer sich einen Vorrat im Höchstausmaß von 200 kg anschafft (Volleinlagerung), schaltet sich dadurch vom laufenden Kartoffelbezng für die Zeit vom 19. Oktober 1942 bis 25. Juli 1943 (10 Zutfilungs-perioden) ab. b) Teileinlagerung. Wer sich nur für einige Zuteilungsperioden des Winters mit Kartoffeln eindecken will (Teileinlagerung), kann gegen »Verzicht auf den laufenden Kartoffelbezug im Zeitraum vom 14. Dezember 1942 bis 25. Juli 1943 auf der Grundlage von 20 kg je Zuteilungsperiode Lagerkartoffeln für so viele Zuteilungsperioden beziehen, als ihm beliebt. In jenen Zuteilungsperioden, für welche die Einlagerung gilt, Ist ein laufender Kartoffelbezug dann nicht möglich. Wer sich zum Beispiel auf einen Bezugsausweis 80 kg Kartoffeln einlagert, kann die Wochenration auf diesen Bezugsausweis zunächst bis zum 13, Dezember 1942 woiterbe-/-iehen; ab 14. Dezember 1942 wird der laufende Bezug auf 4 Zuteilungsperioden, das ist bis 4. April 1943. eingestellt, weil für diesen Zeitraum der Lagervorrat zur Verfügung steht. Vom 5. April 1943 angefangen kann dann wieder laufend die Wochenration auf den Bezugsausweis bezogen werden. 4. Mufi für alle Haushaitsangehörigen ein-gelagert werden? Nein. Ein Haushalt mit meihreren Pexsonen kann sich entweder für alle oder nur für einen Teil der Haushaltsangehörigen für die Einlagerung (Voll- oder Teileinlagerung) entschließen. Auf jene Bezugsausweise bzw. für jene Zuteilungsperioden, für die keine Einlagerung verlangt wird, bleibt der laufende Kartoffelbezug gesichert. 5. Ist der Bezug der Lagerkartoffeln an einen bestimmten Verteiler gebunden? Nein. Es steht dem Verbraucher frei, die Lagerkartoffeln entweder direkt vom Erzeuger (Bauer bzw. Landwirt) oder von einem Verteiler (Groß- oder Kleinverteiler) zu beziehen. Die Verbraucher müssen aber darauf bedacht sein, daß in den meisten Fällen die Lagerkartoffeln selbst abzuholen sein werden. 6. Wie ist der Vorgang bei einem direkten Bezug vom Erzeuger? Die Verbraucher, die sich eine Bezugsmöglichkeit von Lagerkartoffeln durch einen Bau- „Ich will ein BoeIcke werden!" Gedenken an eiHer deutschen Fliegerhelden des Weltkrieges Am gestrigen Tage jährte sich zum 26. Male der Todestag des berühmten deutschen Weltkriegsfliegers und Ritters des Pour le merite Oswald BoeIcke, der in seiner Heimatstadt Dessau stme letzte Ruhestätte gefunden hat. Am Ehrenmal des großen Fliegerhelden wird aus diesem Anlaß eine Gedächtnisfeier statt-firden. Die Führergestalt eines Oswald BoeIcke ist wegweisend für die Zukunft des deutschen Volkes geworden. Sein Geist ist auch heute wieder m der deutschen Luftwaffe lebendig. Boelckes Leben ist das Hohelied der Treuen' der Kameradschaft, Kampfeslust, Todesverachtung und Opferbereitschaft, alles heiror-ragende Eigenschaften, die auch heute wieder die Flieger der deutschen Luftwaffe auszeichnen. Darum lebt der große Held nicht nur im Gedächtnis des deutschen Volkes weiter, sondern ist mit goldenen Lettern ins Buch der deutschen Geschichte eingeschrieben. Leben und auch Heldentod Oswald Boeltkes sind zu einer unsichtbaren Kraftquelle geworden, aus dtr das deutsche Volk seine besten Kräfte schöpft. Am 26. Oktober 1916 holte BoeIcke das vierzigste und zugleich letzte feindliche Flugzeug herab, und zwei Tage später meldete der amtliche Bericht aus dem deutschen Hauptquartier, daß Oswald BoeIcke mit einem anderen Flugzeug zusammenstieß und hinter unseren Linien tödlich abstürzte. Ganz Deutschland trauerte um Oswald Bocicke und war zugleich stolz auf diesen hervorragenden Kampfflieger. Und die Worte, die Oberstleutnant Thomsen in der Dessauer Kirche sprach, haben auch heute noch Gel-limg: »Heute ist kein frischer deutscher Junge im Heimatland, dem nicht im stillen der Wunsch im Herzen brennt; Ich möchte ein BoeIcke werden! Und draußen an der Front ist kein deutscher Flieger, in dem nicht die heiße Sehnsucht brennt: «Ich will ein BoeIcke werden!« Und Hermann Göring sagte "on BoeIcke: >Er war es, der dem Begriff Jagdflieger Form und Inhalt gegeben hat, Er allein war es, der die ersten Lehren und Grundsätze der Luftkampftaktik niederlegte. Und daß diese richtig waren, bewiesen seine wunderbaren Erfolge.« ern bzw. Landwirt gesichert haben, müssen sich gegen Vorlage der Bezug.sauswelse für Speisekartoffeln bei ihrer zuständigen Kartenstelle einen »Einkellerungsscheinc lösen. Die Kartenstelle entwertet in der Höhe der gewünschten Einkellerungsmenge die entsprechende Anzahl von Bestellscheinen und Cinzelabschnitten der Bezugsausweise und händigt die Einkellerungsscheine aus. Die Einkellerungsscheine sind dem Erzeuger anläßlich der Bestellung oder Lieferung zu übergeben. Anläßlich der Bestellung sollen die Scheine jedoch nur dann übergeben werden, wenn die Lieferung gesichert ist. Verbraucher, die sich für eine Volleinlagerung durch direkten Bezug vom Erzeuger entschieden haben, müssen damit rechnen, daß die bestellten Kartoffeln nicht rechtzeitig eintreffen. Da die Bestellscheine und Einzelabschnitte der Bezugsausweise bei Volleinlagerung vom 19. Oktober 1942 angefangen für 10 Zuteilungsperioden entwertet sind, hätte der Verbraucher von diesem Zeitpunkt an bis zum Eintreffen der Lagerkartoffeln keine Möglichkeit zum Kartoffelbezug. Die Kartenstelle gibt daher jenen Verbrauchern, die sich Einkellerungsscheine für eine Volleinlagerung lösen, diese in einer solchen Zusammenstellung, daß mindestens ein Einkellerungsschein zu 50 kg darunter ist. Dieser 50-kg-Soheln kann auch bei einem Verteiler eingelöst werden. Dadurch wird der Verbraucher in die Lage versetzt, die Zeit bis zum Bezug der Lagerkartoffein zu überbrücken. Die von der Kartenstelle entwerteten Bezugsausweise haben die Verbraucher aufzubewahren, und zwar gleichgültig, ob eine Voll- oder Teileinlagerung verlangt Murde. 7. Wie Ist der Vorgaog beim Bezug der LagerkartolMn von einem Verteiler? Werden die Lagerkartoffeln bei einem Verteiler (Groß- oder Kleinverteiler) bestellt, so genügen die in Händen der Verbraucher befindlichen Bezugsausweise für Speisekaripi-feln. In diesem Fall ist die Lösung eines weiteren Bezugspapieres nicht erforderlich. Es entfällt also für jene Verbraucher, die ihre Lagerkartoffeln bei einem Verteiler bestellen, der Weg zur Kartenstelle. Der Verbraucher legt einfach dem Vertei-fer, von dem er die Kartoffeln bez.iehcn will, die Bezugsausweise vor. Der Verteiler trennt die der Höhe der gewünschten Einkellerungsmenge entsprechende Anzahl Bestellscheine von den Bezugsausweisen ab. Die Übernahme der Bestellscheine hat der Verteiler durch Aufdruck seines Firmenstempels in den hiefür vorgesehenen Spalten jener Zuteilungsperioden zu bestätigen, für die eine Einlagerung verlangt wurde. Erst anläßlich der Belieferung hat dann der Verteiler die der jeweiligen Liefermenge entsprechende Zahl der Einzelabschnitte des Bezugsausweises zu entwerten. 8. Was ist zu untemelimen, wenn die bestellten Lagerkartoffeln nicht geliefert werden? Sofern in dem einen oder anderen Fall Einkellerungsscheine nicht beliefert werden, erhalten die betroffenen Verbraucher auf Antrag bei ihrer zuständigen Kartenstelle neue Bezugsausweise gegen Rückgabe der nicht-belieferten Einkellerungsscheine und der entwerteten Bezugsausweise. Die entwerteten Bezugsausweise müssen daher, dies sei hier nochmals betont, in jedem Fall gut aufbewahrt werden. Soweit die Bestellung der Lagerkartoffeln bei einem Verteiler erfolgt, Ist die Auslieferung der Kartoffeln in Teilmengen möglich, so daß jene Verbraucher, die den Bezug der Lagerkartoffeln bei einem Verteiler angemeldet haben, praktisch nicht in die Lage kommen können, keine Kartoffeln zu haben. 9. Worauf Ist bei Einlagerung von Kartoffeln zu achten? Nur so viel einlagern, als tatsächlich gebraucht wird! Die Verfütterung von Speise-kartoffeln an Tiere ist strafbar. Nicht zu früh und nur ausgereifte Kartoffeln einlagern! Der Zeitpunkt, zu dem lager- FERKEL und LAUFERSCHWEiNE von 40 bis 60 kg lauf, lieferbar. Anfragen an Felix Müller, Landshut/Isar. 8184 Besteingeführte alte Großhandelsgesellschaft bietet an: KBOdienliHin, Handelm, le-derlidin, Rmistdfliiger, Gela-tioe, chemisclie Produkte ,»Omjüa< Lelm- und Chemikalien-Handelsgesellschaft nL b. Wien I.. EBIInggasse 13. 10583 I An unsere Poslbezielier! \Venn der Postbote zl Ihnen kommt und die be-eugsgebühr für die >Marburger Zeitung« einnebt, bitten wh Sie, daintt in der Zustellung kerne Unterbrechung fintritt, die Zahlung nicht zu verweigern. Die Bezugsgebüt'f is» immer im voraus zu bezahlen. >vArwibureer Zeltung«. Vertriebsabteilui*,w Schcrl-Bilderdicnst-Autoflf' fähige Kartoffeln angeliefert werden, wird i" der Tagespresse ausdrücklich verlautbart. Vor dem Einlagern die Kartoffeln noch einmal durchklauben! Beschädigte und sonsi irgendwie nidit einwandfreie Knollen verwerten! Nasse und eventuell mit Erdbesati behaftete Kartoffeln sollen vorerst ausgebreitet, an der Luft getrocknet und von der Erde befreit werden (nicht waschen!) In Lattenkisten oder auf trockenem Sand lagern und für gute Lüftung sorgen! Dia beste Lagerung erfolgt in Kisten und Steigen, die nicht ganz auf den Boden aufliegen, damit auch von unten Luft an die Kartoffeln kommen kann. Bei einer losen Lagerung ist darauf zu achten, daß die Schüttung nicht m hoch erfolgt. Möglichst kühl lagern! Der Lagerraum soll frostsicher, aber nicht zu warn» sein. Dia Temperatur des Lagerraumes soll zwischcrt 2 und 4 Grad Celsius liegen. Bei fallendci Temperaturen sind die Kartoffeln vor dem Erfrieren durch Bedeckcn mit Stroili, PacK-papier. Holzwolle oder alten Säcken zu schützen. Zu warm gehaltene Kartoffeln keimen aus, verlieren an Gewicht und Nährstoff und fangen leicht zu faulen an! Lagerkartoffeln nicht dem Licht aussetzcnl Es empfiehlt sich daher, den Lagerraum abzudunkeln. Von Zeit zu Zeit Naclisohau halten und nicht mehr einwandfreie Knollen sofort verwerten! Zur Bewegung der Kartni-fein dürfen keine scharlkantigen Geräte verwendet werden. Ebenso schädlich ist es, aul den Kartoffeln herumzutreten. Zur Kartoffeleinlagerung eignen sich am besten Räume, die zur Kolileneinlagerung benützt werden, sofern die obigen Voraussetzungen gegeben sind. Nasse Keller. Räume in der Nähe von Zentralheizungen. Waschküchen, Küchen, Speisen. Badezimmer oder Wohnräume sind keine geeignete Lagerräume für Speisekartoffeln. Kartoffeln sind wertvolles Volkscut. daher darf kein Knollen zugrundegehen! Bei Fin-haltung der gegebenen Ratschläge können die Kartoffeln ohne Verlust durch viele Monate haltbar gelagert werden. Aus ailee lüeü a. Der älteste Menschenscfiädel. In diesen Tagen sind 35 Jahre seit der Auffindung des Unterkiefers eines Urzeitmenschen in einer Sandgrube bei Mauer vergangen, der den Namen »lionio heidelbergensis« erhielt. Als damals der Sandarbeiter Daniel Hartinanii aus Mauer mit der Schaufel auf die verkrustete Kinnlade stieß, waren Unterkiefer und Schädel noch vereinis;t. Erst beim Herauswerfen ging die Verbindung verloren. Die Sandkruste wurde teils mechanisch, teils durch Säure entfernt. Der Fund, dem man ein Alter von einer halben Million Jahren zuschreibt, wurde der Heidelberger Universität schenkungsweise überlassen, die ihn seitdem sorgsam im Geologischen Institut aufbewahrt. Am Fundplatz wurde ein Sandstein mit der Inschrift »Fundstelle des menschlichen Unterkiefers« mit dem Datum errichtet. Man nimmt an, daß der Besitzer des Unterkiefers dem Jägerstande angehörte, da die Maurer Gegend früher ein reiches Jagdgebiet war, wie sich aus den vielen Tierresten schließen läßt. Die vorliegende Schädeldecke bedeutet den weitesten Vorstoß in die Entwicklungsgeschichte des Menschenskeletts, den wir bis heute zu verzeichnen haben. a . Warum heulen Hunde bei Musik? Die meisten Hunde stimmen ein Heulkonzert an. wenn irgendwo Musik erklingt. Früher glaubte man, daß die Tiere bei der Musik in ihren empfindlichen Ohren Schmerzen etnp-fänden.^ Heute haben die Zoologen eine andere Erklärung gefunden. Danach stimmen die Hunde aus einem Urinstinkt heraus in die Musik ein. Es soll dies ein Rest aus jener Zeit sein, in der die Hunde tioch Herdentiere waren und em Massengeheul anstimmten, sobald der Leithnnd seine Stinnne erschallen ließ. Noch heute kann man übrigens die Beobachtung machen, daß auf dem Dorfe nur irgendwo e'n Hund zu heulen braucht — und schon fallen alle anderen Hunde in der Nachbarschaft ein. Genau so, ninnnt man an. stimmen die Hunde auch in die Musik ein, daß dies nicht immer melodisch klingt, ist nicht ihre Schuld. Wto S iMaitiwaet Zdting« 20. Oktober 1M3 Nuflunef 3(L SladtlliialT Marhuri a. d. Drau Donnerstag, ätm 29. Oktober PrelM 8 E G M O ITT TrauerBpiel in 5 Aufzügen von ]. W. von Qoethe. Musik von Ludwig van Beethoven. 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