Wadlspruch I Wa» mit btgclirtn oon der Zukunft Ferne»> ®»6 ®V0I und Alp,!» mt» actüjttt heilen, Das, unsere Kinder In der Schule lerne», Und unsere ©reift nicht mehr betteln gehen. Herwegh. m Lelevkon Nr. 2328. Ser Scheckkonto tö.lfft Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. Redaktion: Wien V/i, Zentagasie Nr. 1 R«dak»ion»schlub: Zwei Sag« vor dem Erscheinen de» BlaUe». Sprechstunden find leben Tag mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage non 10 Uhr oenttltlag» dis 'fai Uhr nachmittag». Jnsertionspreis: Dl« irodmal gespaltene Nomiarrtüezcile oder deren Raum 40 Heller. Bei Jahre»ausirag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2'88 Ganzjährlich................................. 576 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6*—. gilt das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. erscheint leben 1.. 10. mtl 20. Im Monat. . 10. Wie», den 1. Avril 1911. 19. Salite. Bit Budgetberatnng in nationaler Belenchtimg. _ Wenn im deutschen Nationalverband gleich wie in jener christlichen Verheißung über einen reuigen «ünder mehr Freude Herrschtals über neunundneunzig Gerechte, dann gibt es jetzt dort einen großen Tag. Denn es ist der Geist reuiger Buße über die gekommen, die einst im Lager oer „Gelben" die Löwenhaut um-hwgen und mit grimmigen Gebärden zu rebellieren drohten., Männerstolz vor Königsthronen ist keine Eigenschaft, die Schafsnaturen ziemt, die ihr inneres Wesen gern für immer verbergen möchten. Das ist die Erkenntnis, die sich jetzt aus der Entwicklungsgeschichte des „Reichsbundes deutscher Eisenbahner" schöpfen läßt. Vor kaum einem Jahre vernahm man aus den Reihen der nationalen „Arbeiterpartei" die Kunde von der Gründung einer neuen „Klassenpartei". Der Borgende des „Reichsbundes deutscher Eisenbahner", Herr Ferdinand E r t l, befand sich am Wege nach Damaskus Und schrieb eine damals vielbemerkte Broschüre „lieber °te Hürd e n". Die Erkenntnis, daß „d i e Arbeiterin) aft nichts von ihrer sozialen Förde-lu"9 3» spüren bekomme", führte Herrn U r 11 zu dem wertvollen Geständnis, daß es „viel zu gnadenmäßig aussieht als Gleichberechtigte nur bei gewissen Gelegenheiten, wie bei Wahlen, betrachtet zu werden." Und so sollte denn die nationale Arbeiterpartei eine „Klassenpartei" werden, die es ab lehne sich zum bedingungslosen Anhängsel der deutschen Gemein-durgschaft zu machen, und sich unter die Botmäßigkeit der Bourgeoisie zu begeben. Und Herr Er tl, der die Eisenbahner mit Gewalt überzeugen wollte, daß die nationale „Arbeiterpartei" nichts mit der von den Unternehmern ausgehaltenen gelben Clique zu tun habe, 6mg noch weiter. Als die nationalen Vertreter im ^udgetausschuß und im Parlament im Frühjahr 1910 oen Antrag des Abgeordneten T o m s ch i k auf Ein-)cCr Ö von 8'8 Millionen Kronen in das Budget des ^lscubahnrninisters für die dringendsten Forderungen des Personals abgelehnt hatten, wagten es die „Neichs-vundler" nicht, die ehrvergessene Handlung ihrer parla-rnentarischen Genossen offen zu rechtfertigen. Und der »Deutsche Eisenbahner" schrieb damals in seiner Aus-gnbe vom 1. Juli 1910 folgendes: r „Wir erheben Klage gegen die deutsch-bürgerlichen Abgeordneten, .daß sie Bicnerth und IÜ* Anitögenossen lieber haben, als ihre im Staatö-"'tercfse arbeitenden deutsche» Volksgenossen. Wir erheben Mage, daß sie sür uns nur zu wünschen nt> nichts zu fordern verstehen. . Und wir fordern daher auss atternachdrucklichste, daß sie (V" Beweis erbringen, dafj ihre regierungs-}f®fnb11che ga 11ung un8 nicht um unsere 81 u 8-•1 *§ t e n betrog. ftprr ®enn sie awf anderem Wege, als auf dem der Antrages, “”9 vom Eisenbahnminister erreichen können, daß unsere it,.l un9en erfüllt werden, sind mir zufrieden. Der Weg ist 118 gleichgültig. • Kenn die deutschen Abgeordneten wieder' Us ihre Politik verweisen, dann mögen sie die putschen Eisenbahner darüber ausklären. Wir, et» bleiben lassen. Diese ccrstefjm es, daß man gegen ; hi??8 stimmt, was ihnen weniger gebracht hätte, wollen aber ! «mt dann um >o sicherer sein, daß sie das „Mehr" bekommen, I biJ!enfö,e°cn man ^en gegen das andere gestimmt hatte. Und j Sicherung haben die deutschen Eijenbahner heute nicht. I ,t , werden uns durch diese Aeußerung wieder viele Feinde zu« ? Yen. Wir wissen es. Wir können aber nicht anders. Denn °*S die mit Negierungskunst erfüllte I1'*if der deutschen Abgeordneten, an der wir „ "en Anteil haben und haben wollen, geht b „ r " e n n doch die Politik, die wir zu oertreten stilltcn' uui> iaS »st jene, welche wirklich den Hunger . Seither sind neun Monate verstrichen. Und was rc damals, als Herr E r t l und seine wenigen Mit-wÜln mit ihrem radikalen Getue die Welt foppen jn« ' veraussagten, das hat sich nun getreulich voll-JJ’ipn. Kein Mensch, der die ganze Hohlheit und innere Aufrichtigkeit der sogenannten nationalen Arbeiter- bewegung kennt, hat freilich je an den Ernst der neuen „Klafsenvartei" geglaubt, die als mit dem Gelde der Unternehmer gezüchtetes Gebilde sich hätte gegen ihr eigenes Fleisch und Blut versündigen müssen. Aber daß nach kaum neun Monaten, nachdem die radikale Schein- und Schwindelopposition aus Gründen des reinen Arbeiterfanges inszeniert war, nicht einmal mehr der hohle Schein nachhält und das Werk der Täuschung zusammenbricht, das ist ein Umfall, der früher kommt, als man ahnen konnte. Dasselbe publizistische Organ des „Reichsbundes", das nämlich vor kaum neun Monaten den deutschbürgerlichen Abgeordneten den Text las, weil sie die Forderungen der Eisenbahner niedergestimmt hatten, macht sich heute zum Anwalt der deutschen Rationalverbändler, und verteidigt „Bienerth und seine Amtsgenossen" ganz wie ein aus dem Dispositionsfonds gespeistes Regierungsblättchen. In der Folge 9 vom 20. März l. I. bespricht nämlich der „Deutsche Eisenbahner" die Budgetberatung, deren Ergebnisse er für die Forderungen der Eisenbahner als wenig tröstlich erkennt. Daß die Einnahmen nicht hinreichen, die Ausgaben weiterhin zu steigern, ist für den „Deutschen Eisenbahner" diesmal nicht etwa ein Grund, den deutschen Abgeordneten zu sagen, weshalb sie unter solchen desolaten Finanzverhältnissen für oie neuen erdrückenden Militärlasten stimmten, und so alle Volksnotwendigkeiten gemeinsam mit den Christlichsozialen unterbanden. Er begnügt sich mit einer ebenso dummen als resignierten Betrachtung: »Tatsache bleibt für die verantwortliche Regierungsmehrheit doch — die Unmöglichkeit der Aenderui,g. Und nur die Regierungsmehrheiten geben, bewilligen und — nehmen. Es werden zwar, wie uns jetzt schon bekannt ist, die sozialdemokratischen Eisenbahnerretter, mit Herrn Tomschik an der Spitze, wieder einen Antrag aus Erhöhung der budgetären Ausgaben zugunsten der Eisenbahner stellen. Diesmal soll zur M--wechslung ein Zwölfmillivnenantrag eingebracht werden, wenn wir recht unterrichtet sind. Der Antrag ist wieder bestimmt, die Rolle eines sozialpolitischen Feuerwerks zu spielen und die Massen zu blenden, welche helle zu werden ansangen — dank des tschechischen Separatismus. Der Antrag wird auch bis zu einer gewissen Grenze wirken - ganz gewiß. Die Leute von oer urteilslosen Masse beS Herrn Tomschik sirrd ja doch noch nicht alle. Sonst wäre ja auch Herr T o m s ch i k schon — fertig. Was kann aber mit dem Antrag erzielt werden? Nichts, als daß der Antrag abgelehnt wird, abgelehnt werden muß. Vielleicht verraten wir ganz unklugerweise etwas, wenn wir gestehen, daß wir bereits den Deutschen Nationalverband in der dringendsten Form ersuchten, vom Herrn Eifen-Bahnminister die Verbürgung der für das nächste Jahr zu gebenden budgetären Sicherung der Regelung der Quartiergeldsrage (nach den vorgelegten Beweismaterialien der nationalen Koalition), der Ernennung von Unterbeamten zu Beamten (insoweit dies nicht heuer schon geschieht), der Herabsetzung der Vor-rültungsfristen für Diener, der Einführung einer Lohnautomatik für die Arbeiter nnd der Gewährung von Arbeiterurlauben zu verlangen. Exzellenz G l o m b i n S k i hat ja zweifellos viel guten Willen. Aber er braucht Unterstützung — zumindest die des Parlament8." Für die Leute, die die Politik des „Reichsbundes" bisher noch nicht in ihrer ganzen erbärmlichen Unaufrichtigkeit erkannten, ist diese' Auslassung nngeniein lehrreich. Indem der „Deutsche Eisenbahner" das Gras wachsen hört, bezeichnet er einen etwaigen sozialdemokratischen Antrag auf Einstellung eines bestimmten Postens in das Budget für die Eisenbahner von vornherein als „sozialpolitisches Feuerwerk", „weil ein solcher Antrag abgelehnt werden m u ß". Und warn m muß ein solcher Antrag abgelehnt werden? Weil er, um bei den Worten des „Deutschen Eisenbahner" zu bleiben, „zumindest die Unterstützung des Parlaments braucht". Und so spottet das Organ des „Reichsbundes" seiner selbst und weiß nicht wie. Tatsache bleibt für den „Deutschen Eisenbahner" die „Unmöglichkeit einer Aenderuug für die verantwortliche Regierungsinajorität", weil man schlechterdings aus einem Staate, dessen Finanzen unter Mithilfe dieser deutschen Regierungsmajorität für militärische Zwecke . erschöpft wurden, für die Wünsche der Eifenbahnernichtsmehrherauspressen kann! Der „Deutsche Eisenbahner", der also vor neun Monaten dieselbe verwerfliche und vvlksverräte-rijche Politik der deutschbürgerlichen Abgeordneten noch scharf tadelte, findet heute diese Politik ganz in der Ordnung und tröstet die deutschen Eisenbahner mit den leeren Staatskassen. Was aber, nebenbei bemerkt, die Reichsbundmacher nicht hindern wird, künftig bei ihrer Agitation gegen die Sozialdemokraten den Borwurf zu erheben, daß es ihre Schuld ist, wenn nichts für die Eisenbahner durchgesetzt wird! So erbärmlich sich diese Haltung ausnimmt, so aufklärend muß sie aber wirken, wenn man in den Abgrund von Verlogenheit und Demagogie blickt. Die Fanfaren der „Klassenpartei" sind verstummt und die deutschnationale „Arbeiterbewegung" ist wieder im Hasen der deutschen Gemeinbürgschaft gelandet. So hat sich das Verhängnis wieder einmal erfüllt, daß, wer vom Brot des Papstes ißt, auch daran stirbt. __________________________ Fr. L. Vergleichende Lohnftotiftil In Oesterreich gibt es wie m jedem Lande Scharfmacher, Kreuzköpfeln, die mit „nie fehlender Sicherheit" beweisen, daß die Begehrlichkeit der Arbeiter die Industrie gefährde, sie lahmlege, in ihren Expansiansbe-strebungen hemme, und daß infolgedessen der Industrie nur geholfen werden könne, wenn dem Begehren der Ar« beiter ein Halt zugerufen werde, wenn sie mit den Mitteln des Staates, als welche da vornehmlich gelten: Einschränkung des Koalitionsrechtes der Arbeiter, Beschneidung des Vereins» und Versammlungsgesetzes, daran verhindert werden, von dein Profit, den der Kapitalist machen will, in Form höhere» Lohnes einen Teil sich anzueignen, um so den Kapitalisten zu verhindern, aus der Haut des Arbeiters Riemen bu schneiden und allzurasch Multimillionär zu werden. So weit, so gut. Und täten die österreichischen Kapitalisten nicht mehr als nur so raunzen, wie ihre inter-, nationalen Gesponsert nnd deren Troßknechte alle raunzen, brauchte inan darüber kein Wort zu verlieren, Man könnte, wenn man gerade nicht höflich sein wollte, das Geraunze als angeborenen Fmnilienblödsinn erklären» der, solange es Kapitalisten gibt, nicht auszurotten ist, und damit basta. Aber unsere lieben österreichischen Ka-> pitalverliebten und deren Troßknechte — das muß immer hinzugesetzt werden — tun mehr als ihre im Raunzen gewiß auch ganz tüchtigen und routinierten Kollegen im Ausland tun. Und mit ruhigem Gewissen kann man jedem Kapitalisten mit samt seinen Theore« tikern, die da sagen, die Löhne sind in Oesterreich zu hoch und die Begehrlichkeit der Arbeiter hemme die Industrie, zur Antwort geben: „Sie lügen, lügen bewußt, oder, sie stehen so tief unter dem Durchschnitt des allgemeinen Wissens, daß sie kein Recht haben, öffentlich das Maul aufzutun." Nachstehende Zeilen sollen das Beweisen: Um von der Höhe des Lohnes eines Landes autoritativ reden zu können, muß, man in allererster Linie wissen, was zahlen die anderen Länder für Lölme, denn erst aus dem Vergleich ergibt sich uns das Maß der Dinge. Wäre das nicht so, so hätten die schlesischen Handweber, die Gerhard Hauptmann in seinen „Webern" so trefflich schildert, mit ihren blutigen Kämpfen total unrecht getan. Ohne Zweifel haben die Aufstände dieser Weber, die nichts anderes zum Zsele hatten, als die Löhne zu erhöhen/ mitgeholfen, den Ruin der schlesischen, Hand-weberei herbeizuführen. Trotzdem waren aber die Aufstände dieser Weber nichts anderes als reine Hungerrevolten. Weil diese Aermsten für viel Arbeit nicht das Wenige verdienten, das sie zu ihrem einfachen Leben unbedingt brauchten, empörtem sie sich! Der Schluß war dann, daß an Stelle der Handweberei die Maschine trat, oder mit anderen Worten, daß das Kapital technisch fortschrittlich auftrat. Die schlesischen Weber sind ein schönes Beispiel dafür, daß das Kapital, wenn es sich um den Fortschritt! handelt, genau so dem Trägheitsgesetz unterliegt, Witz BST* Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auftage von 46.000 Exemplaren. rSBE k J?^re lhm unterliegt. Profite zu machen, ist zwar oem Kapital immanent, ist sein Inhalt und Umfang zürn r. r' bestimmt durch das Trägheitsgesetz, macht es Profite am bequemsten so, indem es versucht, die Löhne zu drücken. Erst durch den Widerstand der Arbeiter daran verhindert, wird es gezwungen, sich um die andere Seite zu kümmern und unter fortwährendem Seufzen und Lamentieren der Besitzer, daß das Profitmachen nicht so einfach gehe, zu sehen, wie es trotz der hohen Löhne durch Verbesserung der Arbeitsmethoden noch Profite machen kann. Daß infolge dieses Umstandes die Arbeiter die mächtigsten Kulturträger und ihre Organisationen, die olle auf Erhöhung der Löhne zugeschnitten sind, die kraftvollsten Zentren der Kultur sind, wer möchte das noch leugnen? Aber ebenso wie das richtig ist, und wie es ferner richtig ist, daß das Kapital immer raunzen wird, wenn es behindert wird, auf bequeme Weise durch Drücken der Löhne Profite zu machen, ebenso ist es richtig, t-afe mit dem Hinweis auf die Höhe des Lohnes mid auf die Niedrigkeit desProfits, selbst, wenn derHinweis richtig •r Oesterreich nicht zutrifft, noch nicht bewiesen ist, das; zu hohe Löhne gezahlt werden. Denn es kann ja die Situation auch so sein, daß das Kapital in seiner Entwicklung zurückgeblieben ist, was immer eintritt, wenn die Arbeiter zu schwach sind, es vorwärts zu treiben oder zu sehr daran behindert werden. Ausschluß kann also auf die Frage, sind die Löhne zu hoch, nur durch Beantwortung der Frage, was zahlt die Konkurrenz in den anderen Ländern, gegeben werden. Sehen wir uns einmal an, was die anderen Länder für ~öhnc zahlen. Da haben wir einmal sechs verschiedene Berufe ans Amerika. Amerika zahlt dem Maler per Stunde einen Lohn von Kr. 1-65, dem Zimmerer einen solchen von Kr. 1-73. Der Setzer verdient in Amerika Kr. 2-16 per Stunde, der Steinmetz Kr. 2-20 und derMaurcr Kr. 2-63! Fast glaubt man an einen Druckfehler, wenn man cos liest. Für Kr. 2-60 und für noch viel weniger müssen bei uns Leute den ganzen Tag arbeiten. Unsere zukünftigen Zugs- und Lokomotivführer müssen mit solchem und niedrigerem Taglohn beginnen! Auch die ungelernten Arbeiter zahlt Amerika nicht schlecht. 80 H. bekommt ein solcher per Stunde. 9Zach Amerika zahlt die höchsten Löhne England. Der Maler verdient in England per Stunde 85 H., der Zimmerer 60, der S ch r i f t f e tz e r 8 6, der S t e i n m e tz 1 Kr., der M a u r e r 9 8 und der II n g e-lernte 5 0 H. Der deutsche Arbeiter muß schon mit viel weniger zufrieden sein. Der Maler verdient in Deutschland per (stunde u 8 H., der Zimmerer 62, der Setzer 67, der Steinmetz 6 4, der Marurer ebenfalls 6 4 und fr I ’! $rc * c r n *e ^ 8 $. Die Löhne in Frankreich sind etwas hoher als die in Deutschland. ... Auffallend ist, daß Deutschland, das industriege-U'mtige Land unter den Industrieländern, die schied). te]ten ».ohne zahlt. Die Folge davon ist: keines der a n de r e n L ä nder hat so eine gewaltige, einheitlich geschlossene Arbeiterpartei wie Deutschland! Zwar die Höhe der Geldlöhne ist nicht entscheidend, sondern darauf kommt es an, was man um das Geld alles kaufen kann. Im allgemeitnert kann diesbezüglich konstatiert werden, daß die wichtigsten Lebensmittel, Mehl und Fleisch m England un b Amerika billiger sind, als m Deutschland und Oesterreich. Die Preise der Kleider durften sich die Wage heilten. Und so ist das Er-gebms der Statistik im allgejmeinen: England und Amerika haben per Kops einen größeren Konsum als die Lander des europäischen Kontinents! Zwar haben die europäischen Fabrikanten gegenüber den amerikanischen Löhnen eine Ausrede. Die amerikanische Industrie hat keine Lasten zu tragen. Die Unfall- und Krankenversicherung sind in Amerika nicht eingeführt. Ein Blick auf die Leistungen der Unfall- und Krankenversicherung — zn deren Leistungen wir noch obendrein finanziell mit beitragen müssen — belehrt uns, daß die Leistungen dieser „sozialen Fürsorge" viel weniger in Betracht kommen, als für den amerikanischen Arbeiter die Höhe seines Lohnes in Betracht kommt. Und unsere Arbeitgeber könnten uns wirklich keinen größeren Gefallen tun, als wenn sie uns die „soziale Fürsorge" nehmen würden und uns dafür die amerikanischen Löhne geben möchten. Nebenbei ist dieser Hinweis heute schon nicht mehr ganz richtig. Der Staat Nenyork kennt schon Ansätze zu einer Unfallversicherung, und in den Pittsburger Stahlwerken erhält jede Witwe, deren Mann durch einen Unfall mit Tod abgeht., den 18fachen Monatsverdicnst des Mannes als Abfertigung. Das macht oft mehr aus, als bei uns eine regelrechte Unfallsrente. Noch eine Ausgabe muß mit herangezogen werden, wenn mau die Löhne und die Lebensweise eines Volkes entsprechend erklären will, die Miete. Wie die Preise der Miete auf die Löhne drücken, wissen die Eisenbahner, die ein festgesetztes Quartiergeld haben, am allerbesten. Amerika ist bei der Miete zu feinem Vergleich heranzuziehen. Der amerikanische Arbeiter wohnt viel luxuriöser als der europäische und kann darum zum Vergleich nicht herangezogen werden. England hat eine gute Wohnungsstatistik, und die ist hochinteressant. Zwar stimmt auch diese Statistik mit den kontinentalen Verhältnissen nicht ganz überein, da auch in England die Wohnräume größer als die der kontinentalen Arbeiter sind und die Einfamilienhäuser eine größere Individualisierung zulassen als unsere Zinskasernen, aber trotzdem ist die Statistik lehrreich. Im Jahre 1901 hatte England rund 7 Millionen Wohnungen. Die Statistik gibt darüber Aufschluß, wie viele Wohnungen davon ein- und mehrräumig waren. Dabei ist eine Verminderung der ein- und locnigerräumigcn Wohnungen und ein Ansteigen der mehrräumigett zu konstatieren. Das Verhältnis war folgendes: 1891 lräumige 4-7 Prozent aller Wohnungen, 1901 3-6 Prozent 1891 2 „ 111 , 1901 9-4 1891 3 „ 12-3 „ l , 1901 111 l 1891 4 „ 23-09 „ „ ' 1901 22'7 ' 1891 ö* und rnehrräumige 47-7 Prozent aller Wohnungen, 1901 52 2 Prozent. Ein-, zwei-, drei- und vierräumige Wohnungen sind innerhalb zehn Jahren in England langsam zurück-gegangen. Und um was sie zurückgegangen, um das sind die fünf- und mehrräumigeu gestiegen. Was sagen.diese Ziffern? Nichts anderes, als daß die Bewohner der Wohnungen mit weniger Räumen allmählich in die Wohnungen mit fünf und mehr Räumen gezogen sind, Mehr als die Hälfte der englischen Nation, 5 2-2 Prozent, wohnt in Wohnungen, die f ü n f o ö c r m chrRäu m c habe n! Was kosten dem Engländer diese Wohnungen? In Leeds, dem Zentrum der englischen 'Tuchfabri-fation, kosten sechs Raume wöchentlich Kr. 580! In London kosten nach einem Bericht der „Labour statists" die Wohnungen per Woche Kr. 4-20, 4-80, 5-60, 6-— und 10-20! In Prozenten des Lohnes umgerechnet zahlt der englische Arbeiter für Miete 12-9 5, 14-4 8, 15 und 16-6 7 Prozent von seinem Lohn! Nun haben wir eine Menge Ziffern genannt, die vom Ausland berichten, und uns sagen, wie die ausländischen Arbeiter, „die Konkurrenz", leben. Wie steht es in Oesterreich? Offiziell weiß man das nicht. Oesterreich hat keine Statistiken, aus der die Lebenshaltung der Ar- beitet zu ersehen ist. Derlei Fragen sind für das offizielle Oesterreich nicht interessant I Und die Industrie, wird man da fragen, das Großkapital, das mit den Machthabern im State so verhandelt ist, daß es sogar das Risiko übernimmt, Dreadnoughts auf seine eigene Kosten, ohne Bewilligung und ohne Befragen des Reichsrates, zu bauen, diese Industrie soll nicht so stark sein, durch« zusetzen, daß den begehrlichen Arbeitern schwarz aus weiß, durch eine offizielle Statistik, nachgewiesen würde, wie begehrlich sie sind? Das Großkapital sollte so gutmütig sein, diese wirksamste Waffe, die es im Kampfe gegen die Arbeiter anwenden könnte, nicht herbeizuwünschen: wer glaubt das? Selbstverständlich kein Mensch. Und die Wahrheit ist: weil die ö ft e r r e i ch i s ch e n Industriellen nicht wollen, daß offiziell f e ft fl eft eII t werde, wie die österreichischen Arbeiter leben, darum haben wir keine S t a t i st i k über diese 3 r o g e u! Und daß sie cs nicht wollen, daß cs sestgestellt werde, hat seinen Grund darin, daß sie fühlen, wie lächerlich niedrig die Löhne der österreichischen Arbeiter, verglichen mit dem Auslande, sind. Weil eine Feststellung der Lebensweise der Arbeiter eine Waffe für die Arbeiter im Kampfe mit dem Großkapital werden würde und nicht umgekehrt, eine Waffe für das Großkapital gegen die Arbeiter, darum haben wir keine solche Statistiken und werden auch noch lange keine kriegen in Oestereich. Und eben deshalb, weil das österreichische Großkapital die Feststellung der Lebenslage der Arbeiter scheut, eben deshalb haben wir eingangs des Artikels erklärt, daß jeder Unternehmer lügt, wenn er behauptet, die österreichischen Arbeiter haben zu hohe Lohne. Und solange die Unternehmer nicht dafür sorgen, daß wir eine offizielle Lohnstatistik für Oesterreich erhalten, solange ist dieser Vorwurf auch begründet. Wollen wir nun halbwegs einen Vergleich ziehen zwischen unserer Lage und der Lage der ausländischen Arbeiter, müssen wir praktische Fälle heranziehen. Sehen wir einmal zu. Im schlechtestzahlenden Industrieland, das wir kennen, in Deutschland, hat der ungelernte Arbeiter 38 H. per Stunde. Wo hat der Ungelernte 38 H. per Stunde bei uns? Von Amerika und England ganz zu schweigen. Kr, 2-10, 2-20, 2-30, 2-40 per Tag, das sind unsere Lohnsätze. Und wie viel gibt davon prozentual der Arbeiter für Wohnung ausI Ein Eisenbahnbediensteter, der 900 Kr. Gehalt und 350 Kr. Ouartiergeld hat, wird vom Staate selbst so geschätzt, daß er ungefähr 2 8 Prozent seines Einkommens für Ouartiergeld ausgeben muß. In London, haben wir gesehen, gibt der Arbeiter ungefähr die Hälfte dafür aus. Und wer fein Ouartiergeld hat, wer ungefähr 24 Kr. wöchentlich verdient, das Existenzminimum, bei dem man schon Personaleinkommensteuer .zahlen muß, und der 24 Kr. monatlich Zins zahlt, hat 25 Prozent seines Lohnes für die Miete zu verwenden. In England zahlt der Arbeiter von den guten Löhnen 13 bis 17 Prozent für die Miete. Bei uns von den schlechten Löhnen 20 bis 30 Prozent. Diese kleinen Stichproben zeigen, wie niedrig die Lebenshaltung der österreichischen Arbeiter ist. Und nimmt man die Lebens-mittelstatistik zur Hand, so ersieht man daraus: Oesterreich hat in allen Artikeln, die zum Leben gehören, einen Unterfonsum. Nur Polenta wird in Oesterreich mehr gegessen als in den anderen Industrieländern. Zieht man das alles in Betracht, dann wird man begreifen, daß alles, was Macht und Einfluß in Oesterreich hat, sich gegen eine offizielle Lohnstatistik sträubt. Dann soll man aber auch aufhören, den Leuten den Bären aufzubinden, daß es den österreichischen Arbeitern ja „eh" gut geht. Jeder ehrlich und vernünftig denkende Mensch wird andere Schlüsse ziehen und wird aus der Apathie unserer Offiziösen, gegenüber Schaffung einer Lohnstatistik in Feuilleton. . Auf der Lokomotive. ' Eine c Studie. Auf den unermüdlichen Beinen stehend, die eine Hand öti dem Regulator, die ande ce an dem Griff der Bremsen, zedcn Augenblick bereit, das tjahinftürmenbe Dampfrotz zu zü» 8“” so bohrt Johannes Streu, der Lokomotivführer des ^0-Zuges Nr. 46, den Blick "durch das kleine, dampfumflorte «enjter und späht hinaus in die schwarze, unergründliche Nacht..... Sin der eisernen Decke des Fl^rerhäuschcnS hängt eine ».'ampe, die mit ihren matten Strahlen den kleinen Raum erhellt. Hin und wieder wirft er einem Augenblick auf den Geschwindigkeitsmesser und die Sicytometer, deren gefärbte rvlüssigckeit und Zeiger in wildem, unregelmäßigem Takt auf und nieder tanzen. S>ie Hände an den Hebeln und mit unstetem Blick, der zwischen dem kleinen Fenfterchen, und den Druckmessern hin und her irrt —so scheint Johann er Streu ein sagenhaftes Tier zu führen, bas er mit der Mie ne eines unerschrockenen, tollkühnen Bändigers bei der Mäh-/,e gepackt hält. In diesem Augenblick erreicht der Zug eine lange Strecke, die er frei weiß von Haltesignalen. Sofort gibt der Führer Volldampf und in laenjgen Minuten zeigt die Uhr eine Stundengeschwindigkeit um 1113 Kilometer an — es ist das Maximum I Aber ist es ein Rausch oderr ein Schwindelfall, ist e8 eine Täuschung der überanstrengt en Sinne, die eine so jähe Seelenangst in Johannes Streu hiachtuft...? Es kommt ihm vor wie ein furchtbares Alpdrücke n, das ihn noch in wachem Zustande verfolgt r— er ist nicht mehr Herr seiner Rädchen und Hebel! Er hat die jähe Empfind»- flg, daß er die Führung über den Expreßzug verliert. Bleich und kalten Schweiz auf der Stirn, preßt er das Antlitz gegen das GlaS. Und olötzlich zuckt er zusammen... feine Augen öffnen sich weit.., vor ihm taucht ein roter Punkt puf und wird größer und imrv.er größer.,. >.. Das Wasser in der SEhte des Geschwindigkeitsmessers »anzt seltsam... eä steig# nuü> steigt, ryrd der Führer meint Mretzlich, sie müsse platzen. Vergeblich krampst sich feine ohnmächtige Hand an die Griffe. Er dreht und dreht an dem Stahlrade der Steuerung, doch er findet keinen Widerstand. Und verzweifelt, doch zwecklos dreht und dreht er....... Der Heizer ist ganz mit seiner Arbeit beschäftigt und sieht und hört nichts. Unaufhörlich schaufelt er große Mengen Kohlen in den gierigen Bauch dieser Hölle. Und der Zug eilt dahin... eilt dahin durch die Nacht, deren Schweigen er verdrängt mit donnerndem Brausen........... Johannes Streu preßt bas verzerrte Gesicht immer fester gegen bie Glasscheibe, vor der der seltsame rote Punkt noch immer leuchtet — drohend eilt er heran am düsteren Horizont, phantastisch... bis ins Unermeßliche wachsend. Keuchend lehnt sich der Führer an die eiserne Wand. Er preßt das Gesicht noch kräftiger gegen das GlaS, bis es plötzlich bem Druck seiner angstschweißfeuchten birn nachgibt unb zerspringt...... Jetzt peitscht ihm bie kühle Nachtluft das Antlitz und gibt ihm für einen Augenblick die gelähmten Straie wieder. Und abermals fassen seine Hänbe bas Steuerrad. Doch o Grauen — es breht sich nur in verkehrter Richtung! Unb ber Volldampf, der mit wilber Macht in bie Zylinder strömt, steigert die schwindelnde Eile des Schnellzuges noch von Minute zu Minute — mit dem Führer, dem Heizer, dem Personal und allen Reisenden jagt er inS Verderben..... Johannes Streu fühlt sich verloren. Verzweifelt versucht er, die Hilfsbremsen zu ziehen, doch vergeblich. Und ein letzter Blick auf die WafferstandS-gläscr sagt ihm, daß sie im nächsten Augenblick bersten müssen. Wilbe Notsignale zerreißen die nächtliche Stille. Der rote Punkt ist jetzt ein Berg geworden! In gigantischer Größe kommt er näher und näher... die zitternden Weichen in ber Kurve sinb wie mit Blut bebeckt! In wenigen Minuten muß die unvermeidliche Katastrophe eintreten... sie nähert sich von Sekuube zu Sekunbe.......... In wahnsinniger Angst vor bem Ijerannahienben Hinber-nis zieht Johannes Streu ben Kopf plötzlich von bem Fenster zurück. Schon fühlt er, wie die eisernen Platten Ämter feinen Füßen weichen....... „Mein Weib, mein Kind!" schreit er auf und reißt vergebens an den Hebeln. .Mein armes Weib! Mein armer Liebling!* » Getragen von dem unbezähmbaren Ungeheuer, dessen Lauf er nicht hemmen kann, und das dem Verderben mit phantastischer Geschwindigkeit entgegenstürmt, zählt der Arme im Geiste die Sekunden, die ihm noch zu leben bleiben. In einer plötzlichen Vision steigt die ganze Vergangen»: heit vor ihm auf — in märchenhafter Klarheit ziehen endlose Bilder an ihm vorüber, Bilder aus jenen Stunden, da er des Nachts die Lücken feiner unvollständigen Bildung ausfüllte... endlose Bilder aus seinem mühevollen, so arbeitsreichen Leben. Die Glückseligkeit der ersten Liebe klingt in seinem fiebernden Geiste wieder... bei dem stoßweisen Rollen der Lokomotive, die ihn unbarmherzig fortträgt, dem Tode entgegen. O süßer Traum in dieser gräßlichen Wirklichkeit! DaS Herz wird dem Manne schwer unb möchte zerspringen bei dem Zischen und Fauchen der heißen Maschine... er wagt die Lider nicht zu heben aus Furcht, er müßte fein Weib erblicken, das schluchzt und weint...., Wolken von Dampf entquellen dem Kamin, unb hin und wieder speit er glühenbe Bälle aus wie ein Vulkan! Doch, o wunbertare Illusion... er glaubt das Geläute ber silbernen Glocken zu vernehmen, die am Hochzeitstage eine bebende, berauschende Mclobie in seiner Seele weckten. Bang und zugleich entzückt lauscht er, doch schon im nächsten Augen-blick wird die Wirklichkeit noch unheimlicher mit ihrem Pochen und Stampfen.......... Johannes Streu hört unb sieht nichts mehr. Er steht neben einer Wiege mit schneeigen Kiffen, wo das süße Lächeln der Mutter über dem Kleinen wacht. Ein schmerzliches Auflachen, das den Wahnsinn verrät, entstellt die bleichen Züge des Führers, und jäh streckt er die Arme aus, einem ungreifbaren Etwas entgegen. Doch bas Bewußtsein schwinbet ihm, und die Arme, die sich dem Dunkel entgegenstrecken, lassen unwillkürlich die Hebel loS, an die et sich anklammerte. Er fällt auf den Rücken, und ein entsetzter Schrei entfährt feinen Lippen, als er fühlt, wie die Maschine unter seinen Füßen fortgleitet, unb der Wind, der Wind, der bläst wie ein Sturm, ihn aus seinem Führerhäuschen fortreißt, wo der Heizer ihn mit irren Augen beobachtet. Ein Schwindel befällt ihn, sonst fühlt er nichts, gar nichts..... T Vekncht vur Lokale, in welche« der »Eisenbahner" anttieat! Oesterreich ersehen, daß der österreichische Arbeiter noch lange nicht so gut gestellt ist, wie es die Arbeiter in den anderen Industrieländern stnd. Und jeder Arbeiter muß, unbekümmert um das Geraunze des Kapitals, seine Wege gehen und für die Verbesserung der Lage der arbeitenden Schichten wirken. Und wer es nicht tut, versteht nicht die Leit, in der er lebt. A. B, Die Akkordarbeit in den kiseitbahn-Werkstätten. I. , Die wiederholten Erklärungen des Eisenbahn-Ministers, daß die Akkordarbeit im Interesse der Arbeiterschaft bei den Eisenbahnen eingeführt werden solle, swingt die Arbeiter, und ganz besonders die Werkstättenarbeiter, darüber nachzudenken, was denn eigentlich so Gutes an der Akkordarbeit sein muß, daß sie ihm Interesse der Arbeiter selbst gelegen sein solle. Nun hat der Minister am 4. Februar 1911 einer Deputation der Arbeiterausschüsse der St. E. G. und der Oe. N. W. B. erklärt, daß er immer für die Stabilisierung der Werkstättenarbeiter war, daß sich aber die Direktionen dahin ausgesprochen hätten, daß die Arbeiter, sobald sie stabilisiert sind, nichts arbeiten wollen, er müßte daher im Interesse der schlechten Staatsbahnfinanzen seinen Standpunkt in dieser Frage ändern. Erst kurze Zeit ist Herr G l o m» binski Eisenbahnminister und jedenfalls von sehr viel wichtigeil Dingen im Eisenbahndienst noch nicht unterrichtet. Schon haben es die Direktionen als notwendig erachtet, den Herrn Minister vor der Durchführung der berechtigtesten und dringendsten Forderung der Werk-stättenarbeitcr: „Abschaffung des Schwindelakkords" zu warnen und ihm zu empfehlen, dieses so ideale System nicht nur zu erhalten, soiidern es auch noch überall dort, w° es nicht besteht, einzusühren. Herr Glombinski ist ein Mann der Wissenschaft, und solche Männer haben manchmal noch Ideale und menschliche Regungen in sich; da mußten natürlich die Bureaukraten sofort alle Hebel m Bewegung setzen, um jedes menschliche Gefühl für die Arbeiter zu ersticken. Verschiedene Herren im Eisenbahnministerium so-wie in den Direktionen erklären den Arbeitern, das Akkord system wäre für die Arbeiter schon deshalb gut, weil sich dadurch der fleißige und geschickte Arbeiter mehr verdienen könne als der ungeschickte und faule, wogegen bei einem stabilen Verhältnis jeder das Gleiche bekomme, was ganz gewiß ungerecht sei. Derartige Acußerungen rufen naturgemäß bei den Eingeweihten nur ein mitleidiges Lächeln hervor. Daß es bei einer gut eingerich-loten und gut geleiteten Werkstätte gar keine faulen Leute geben kann, muß jedem, der nur eine kleine Idee von dem Getriebe hat, einleuchten, denn der Betrieb müßte gar bald ins Stocken geraten, wenn nicht alles Hand in Hand ginge. Doch lassen wir Tatsachen sprechen. Schauen wir uns beispielsweise das so viel gepriesene Akkord-ststtem in den Werkstätten der St. E. G. an. Hier wird mit Ausnahme der Dreher in Partien von 3 bis 19 Mann OcarBettet. Jeder dieser Leute hat seine Arbeit vom in Iw /ugewiesen und ist, wenn genügend Arbeit '».ber Werkstatte vorhanden ist, vollauf beschäftigt. Wurde ihn nun die Akkordarbeit zu übermäßiger Eile antreiben, dann konnte er die Arbeit nicht so gewissen-)«ft attjfithren; die Folge davon wäre, daß er, wenn sich er Mangel dann bei der Probefahrt zeigt, gezwungen vorn wieder anzufangen, wofür er nichts be-zahlt bekäme. Er muß also die zur gewissenhaften Arbeit notige Zeit aufwenden, ob er nun im Akkord arbeitet ooer nicht, und es müßte schon ein ganz besonderes Pro- tektionskind sein, um bei der dauernden Kontrolle faul sein zu können. Das eine jedoch stimmt: daß es geschickte Arbeiter gibt, denn alle Menschen stnd ja doch nicht gleich von Mutter Natrir ausgestattet. Wie soll aber der Geschicktere dann einen Mehrverdienst erzielen können, wenn er in einer Partie arbeitet und der Gesamtverdienst der Partie nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt wird? Da kann es doch leicht Vorkommen, daß gerade der Geschickteste den niedrigsten Verdienst in der Partie auf-weist. Allerdings werden hier wieder die findigen Köpfe, welche das Loblied des Akkords singen, sagen, daß man die Glcichgeschickten in einer Partie vereinigen könnte; doch das liegt ganz bestimmt nicht im Interesse der Bahn» waltung. Außerdem ist es noch lange nicht ausgemacht, daß alle Vorgesetzten, welche über die Geschicklichkeit und Fleiß der Arbeiter zu urteilen haben, auch immer die nötige Objektivität dazu besitzen. Daß dem nicht immer so ist, könnten wir an einer ganzen Reihe von Füllen beweisen. Da cs in den Werkstätten der k. k. Staatsbahn noch immer Arbeiter geben soll, welche tatsächlich glauben, daß sie durch die Einführung des Akkordsystems etwas gewinnen könnten, sind wir verpflichtet, den Akkord in den Werkstätten der St. E. G. näher zu beleuchten. Vor allem hat jeder Arbeiter einen Grundlohn in der Höhe von 3 Kr., welcher usuell von drei zu drei Jahren um 10 H. steigt. Dieser Grundlohn wird dem Arbeiter durch die Fabriksordnung als Minimalverdienst gesichert. Von diesem Grundlohn, der den ortsüblichen Löhnen auch nicht im entferntesten gleichkommt, zahlt der Arbeiter seine Beiträge zum Provisionsfonds und da auch nur für 25 Tage im Monat. Daß hier die wenigsten auf einen Ruhegenuß rechnen können, geht schon daraus hervor, daß ein Werkstättenarbeiter, wenn er wirklich 30 Teilnahmejahre am Provisionsfonds erlebt, Anspruch aus 80 bis 85 Kr. monatlich hat. Diese traurige Zukunft ist ein Hauptgrund, weshalb die Werkstüttenarbeiter die Stabilisierung verlangen. Die Akkordpreise der St. E. G. wurden vor 35 Jahren erstellt, zu einer Zeit, wo die Maschinen noch sogenannte Kaffeemühlen waren. Die Preise wurden dann bis in die Neunzigerjahre einigemal, viele bis zu 50 Prozent, reduziert. (Dies ist ja eben das Ideal der Akkordverfechter; nämlich, daß man auf diese Weise den Arbeitern immer etwas nehmen kann, was bei einem Fixum doch nicht so leicht geht.) Von 1896 an wurden dann einzelne Äkkordpreise erhöht. Eine wirkliche Erhöhung von 6 bis 7 Prozent dieser so stark reduzierten Akkordpreise trat erst im Jahre 1907 ein. Nun haben sich aber die Anzahl der Lokomotiven sowie deren Bestandteile vervierfacht. Die logische Folge davon wäre nun, daß die Preise ebenfalls, wenn schon nicht eine Vervierfachung, so doch eine Verdoppelung erfahren hätten müssen. Was zeigt sich aber da: Es wurde zwar hin und wieder einer oder der andere Preis um einige Heller aufgebessert, doch beileibe nicht den Verhältnissen angepaßt. Ja. als im Mai 1910 endlich die Werkstättenleitung Simmering einsah, daß es mit derartigen Preisen nicht gehen kann, wenn die Arbeit gut gemacht werden soll, und einige Preise bei der Direktion zur Aufbesserung beantragte, strich diese die Hälfte dieser Forderung mit der Begründung, daß die Verdienste in der Werkstätte Simmering noch höher sind als in den übrigen Wiener Werkstätten. Ganz abgesehen davon, daß man einfach ein günstiges Monat zur Berechnung herauszog, ist aus dieser Erklärung deutlich zu ersehen, daß es gar nicht wahr iftz daß man dort oben den Akkord nur darum einführen mochte, damit sich der fleißige Arbeiter mehr verdiene. Daß ein starres Akkordsystem in einer Repa-raturwerkstätte undurchführbar ist, behaupten die Arbeiter seit jeher. Auch Fachmänner behaupten dies. Aller- Er fällt... der Länge nach gleitet er vom Tender ab, und mit knirschenden Zähnen klammert er sich verzweifelt an den Auftritt. Und zusammengekauert und keuchend muß er diese Fahrt weiter mitmachen... Trotz des betäubenden Darmes klingt es ihm in den Ohren, und während ein neuer Gedanke sich in seineiy umnebelten Gehirn Bahn bricht, rast n>e Lokomotive weiter und weiter... Um ihn her heult der Orkan! Und wieder suggeriert ihm das Fieber Bilder und Bil-er. Sein Weib und sein Kind werden sterben. Sie liegen beide SU Bett, abgezehrt, bleich und von den Leiden entstellt, und Nit acht Tagen ist es ihm, als hielte er Tag und Nacht bei cn ^iden Wache. Der Kleine hat Lungenentzündung, die auch die Mutter ans Bett gefesselt hält. ES ist der neunte ag. Ganz im Ungewissen geht der Arzt fort. Aber um jeden ^re,s muß Johannes heute seinen Dienst auf dem V-Zug r 1 48 wieder aufnehmen. Schon seit einer Woche fehlt er, doch Aute muß er unbedingt wieder oa sein. Er kann sich diesem aß nicht entziehen. Und im Fieberwahn hört der arme Mensch, toie bcr Arzt sich entfernt. Und er, der Gatte und a er, muß fort. Und als er die Seinen verläßt, ist es ihm, “ werde er sie nie Wiedersehen... S So durchlebt Johannes Streu in wenigen Sekunden V” vorhergehenden Tag noch einmal, den er wirklich am Bett leiner Frau und seines genesenden Kindes zugebracht SZßei^ als .kchiuchzt er auf und möchte vor Verzweiflung sterben, eine anfänglich undeutliche Stimme sich nähert und in «einem Ohr klingt wie ein Grabgeläute: „Jetzt sind sie tot, ich sehe sie nie mehr wieder. ." Diese fixe Idee krallt sich m seinem Geiste fest, und vnne Schläfen pochen. Der Verstand flieht ihn mit der rast ° dieses Zuges, der weite durch die Nacht dahin- S5 Wie das tragische Echo einer Sturmglocke verhallt der üj ;™ um ihn her. Johannes Streu schlägt die vor Staub und Qjw brennenden Augen auf. Immer drohender summt die IS.,®“ seinem Ohr. Doch plötzlich erleuchtet eine blitzschnelle <£cr,l u r,eit fein Gehirn: das Feuer steht vor ihm, da, zwei '»te vor ihm, bereit, ihn zu erfassen .. nick» einem wunderbaren Sprung, dessen er sich gar gefL reI,t sdhig geglaubt, gelingt cs ihm, sich aus seiner bnusJ n ^a0e. wieder auf die Plattform des Führer-chens zu schwingen. Wie war dieS alles nur möglich ...? Er hat kaum Zeit, daran zu denken. Er atmet tief und laut und zittert noch von dem Kampf, den er eben gegen Wahnsinn, Verzweiflung und Tod geführt ... Nur wenige Meter ist er noch von dem furchtbaren Hindernis entfernt, als jäh ein wilder, unvergeßlicher Jammerlaut hinaushallt in die Nacht ... Ein paar Sekunden nur noch trennen ihn von der Gefahr. Wie eine Blutwelle kommt das rote Licht über ihn. Wie elektrisiert macht der Führer eine unerhörte Willensanstrengung, die ihm die Kaltblütigkeit wiedergibt — mit einem Sprung schnellt er empor und klammert sich an die weitzglühenden Hebel. Und seine Hand, die bas Eisen zischend verzehrt, hält die Steuerung mit stoischer Ruhe ... Und am Ende der Kräfte, schließt Johannes Streu erschöpft die Augen. ft Ein ungeheurer Stoß, Schreie und das Zischen des entweichenden Dampfes, das scharfe Knirschen der Bremsen, das Aufeinanderprallen der Puffer und ein Augenblick tiefster Stille, jäh unterbrochen von dem Geräusch aufgerissener Wagentüren ... Und noch immer zuckend und ruckend, legt sich der Zug neben den Bahnsteig — in dem bleiernen Licht des grauen-den Morgens, und keuchend und erschöpft hält die Lokomotive. «Wir sind im Bahnhof, Alter! Aufstehenl" Verstört reibt Johannes Streu sich die Augen, noch immer bedrückt von dem furchtbaren Traum. Während fein Untergebener ihn vertraulich schüttelt, richtet er sich zitternd aus. „Beruhige dich, Kollege, alles wohl! MS ich sah, daß der Schlaf dich übermannte, übernahm ich die Führung und setzte dich in die Ecke des Tenders auf die Säcke. Aber nach einem so langen Dienst — der Heizer spielte hier auf die am Krankenbett durchwachte Woche an — ist ein bißchen Ruhe wohlverdient. Ich habe auch Frau und Kinder, und wenn man sich gegenseitig hilft, hat man nichts zu befürchten. Nicht wahr, Freund? Kannst's ein andermal wieder gutmachcn." Eine helle Glocke klang durch den frischen Morgen. Und gerührter, als sie es sich merken lassen wollten, drückten die beiden Männer einander die Hand und traten ihre Plätze an die Kollegen ab, die kamen, um sie abzulLsen. dings scheinen diese Fachmänner sich nur den Arbeitern] gegenüber mit dieser Behauptung herauszutrauen, unt dann ihren Vorgesetzten wieder düs Gegenteil aufzu-tischen, denn sonst wäre es wohl kaum möglich, daß votti Leuten, die doch von einer Werkstättenarbeit keine! Ahnung haben, da sie nur die fertige Lokomotive ober beit fertigen Wagen besichtigen und darüber eventuell. Lob' oder Tadel aussprechen, gerade die Akkordarbeit immer und immer wieder gepriesen wird. Es ist wohl leicht, ilt einer Maschinenfabrik, wo die Bestandteile immer nach einer Schablone gemacht werden können, im Akkord zu arbeiten, in einer Reparaturwerkstättc, wo der Bestand-« teil heute diese Arbeit erfordert, das nüchstemal wieder eine ganz andere, ist die Sache heikler. Dazu kommt noch, daß man in Maschinenfabriken die sogenannte Verakkor-diernng kennt, wogegen in der Werkstätte der St. E. G. ganz einfach das Preisverzeichnis hergenommen und der vor 30 Jahren erstellte Preis hcrausgezogcn wird. Ob der Preis der Arbeit entsprechend ist oder nicht, das ist Nebensache. Hauptsache ist, daß der bezahlte Preis im Preisverzeichnis zu finden ist, denn das Preisverzeichnis ist hier ein Gesetzbuch. Daß sich durch solche, dem Zeitgeist schon lange nicht entsprechende Einrichtungen fortwährend Streitigkeiten zwischen Arbeiter und Vorgesetzten ergeben, braucht hier nicht weiter gesagt werden. Es ist klar, daß der Arbeiter seine Arbeit entsprechend gezahlt haben will, wogegen jeder Vorgesetzte, und sei er noch so gering, das Bestreben hat, möglichst wenig für die ge* leistete Arbeit zu zahlen.__________ Nkichrlonferem der Signal-, Block-, Telegraphen- nnd Zentral-weichenmeister sämtlicher Bahnen Oesterreichs. Durch die letzten Verstaatlichungen von Privat« bahnen ist die Abhaltung einer Reichskonferenz der Signal-, Block-, Telegraphen- und Zentralweichenmeister zur gemeinsamen Beratungen der Standes- und Orga-nisatwnsfragen dieser Kategorien notwendig geworden, die am 4. März l. I. im Favoritner Arbeiterheini statt* fand. Bei der Konferenz waren die Signalnieister der einzelnen Staatsbahndirektionen und der Südbahn durch 20 Delegierte, die Zentrale unserer Organisation durch Genossen Adolf Müller und die Sekretariate derselben durch die Genossen Brodetzky, Kopaä und 5k a c z a n o w s k y vertreten. An den Beratungen der Konferenz nahm ferner das Personalkommissionsmitglied der Südbahn, Genosse Herzog, teil. Von der Redaktion des „Eisenbahner" war Genosse K r a w a n y anwesend. Als Vorsitzender der Konferenz wurde Genosse PI e s ch i n g e r, als Schriftführer Genosse O st e r< maier gewählt. Die Tagesordnung war nachstehende: 1. Die Lage, Wünsche und Forderungen der Signal-, Tclegraphen-und Zentralweichenmeister. 2. Organisation. 3. Eventuelles. Eingangs der Beratungen der Konferenz erklärten die Genossen Müller und Brodetzky die Ursachen, die die Einberufung der Konferenz veranlagten, daß die Signalmeister der verstaatlichten Bahnen das Bedürfnis hatten, sich mit ihren Kollegen von den alten Linien der k. k. Staatsbahnen zu gemeinsamen Beratungen zusammenzufinden. Genosse Brezina führte zur Erklärung des schlechteren Besuches der Konferenz, der hinter dem der ersten ReichskonfereNz zurückgeblieben ist, an, daß die schlechten Verständigungsmöglichkeiteil unter den Signalmeistern die Beschickung der Konferenz erschwere. Zum ersten Punkt der Tageordnung nahm Genosse S k o u t a j a n das Wort. Es sei, führte er aus, anzue'r-kennen, daß durch die Kraft der Organisation und durch' die Tätigkeit der führenden Stellen derselben für die Signalmeister wesentliche Verbesserungen durchgesetzt wurden. Die Erfolge dürfen aber keineswegs veranlassen, nunmehr in Untätigkeit zu verfallen. Bei den Sicherungsanlagen schreite die Technik mit Riesenschritten vorwärts und in diesem Maße wachse die Verantwortung der Signalmeister und die Anforderungen, die an deren Leistungen gestellt werden. Die soziale Fürsorge der Bahnverwaltung, der jeder Erfolg erst abgcrungen werden mußte, mehre sich aber keineswegs und in den kommenden Jahren werden sich diesbezüglich die Zustände voraussichtlich weiter verschärfen. Das Koalitionsrecht der Eisenbahner sei bedroht und neben den großen allgemeinen Fragen erheischen spezielle Angelegenheiten der Signalmeister dringend einer Regelung. Die dienstlichen Verhältnisse derselben seien zerfahrene und die Signalmeister hätten alle Ursache, in ständiger Fühlungnahme untereinander unausgesetzt aus Verbesserung der Zustände hinzuarbeiten und etwa drohende Verschlechterungen abzuwehren. Genosse D w o k- a k stellte im Namen seiner Kollegen des Olmützer Direktionsbezirkcs mehrere Forderungen, und zwar: die S e l b st ä n d i g m a ch u n g der Fachgruppen, die Forderung nach Zuweisung der Instandhaltung von Brückenwagen und Beleuchtungsanlagen an die Signalwerkstätten, die Forderung, die Führung der S i g n a l w e r f» ft ä 11 e n alten Signalmeistern zu übertragen, die Forderung, die Werkmeister der Signalwerkstätten an den Ersparungsprämien partizipieren zu lassen und die Forderung der Ernennung der Signalmeister z u Beamten. Genosse Adolf Müller besprach eingehend die' von der am 9. November 1909 stattgefundenen Reichskonferenz aufgestellten Forderungen und inwieweit diese bereits durchgefetzt wurden. Soweit diese noch nicht oder gänzlich und allgemein durchgeführt wurden, sind sie von der Konferenz neuerlich als Forderungen der Bediensteten dieser Kategorien aufgestellt worden. Der diesbezügliche Beschluß, dee. Konferenz lautet mit den von dieser angenommenen Aenderungen und Ergänzungen nunmehr: 1. Das seitens des EisenbahnminsteriumS gemachte Zugeständnis: „Erhöhung des Pauschals von 720 Kr. auf 000 Kr. jährlich für die Signalmeister" soll in seiner vollen Gäyz» zur Durchführung gelangen, das heißt, daß das Pauschale von NN" Sorget dafür, daß der »Eisenbahner" auch vom reisenden Publikum gelesen werde! *03 P60 Kr. jährlich allen Signalmeistern, ohne Unterschied der ^Dienstleistung, mit Rückwirkung auf den 1. Oktober 1908 zu-»rkannt werden soll. 2. Die Schlosser im Signalinstandhaltungsdienst der ©üb« pbahnen sind analog jenen der k. k. Staatsbahnen zu Signal« Schlossern zu ernennen. 8. Den Stellvertretern der Telegraphen-, beziehungS--veise Zentralweichen- und Signalmeistern der Südbahn, die eine Strecke zugewiesen haben, ist dasselbe Pauschale, beziehungsweise Diäten zuzuerkennen, wie den definitiven Bediensteten. 4. Das Zugeständnis von zwei dienstfreien Tagen monatlich für alle Telegraphen-, Zentralweichen- und Signalmeister darf dort, wo bereits bessere diesbezügliche Normen eingeführt sind, beziehungsweise ein diesbezüglicher besserer UsuS besteht, jnaturgemäß keine Aenderung zum Schlechten erfahren, sondern sind diesfalls die freien Lage für alle Bediensteten mach diesem höheren Ausmaß zur Einführung zu bringen. 6. Die Reichskonferenz ist ferner der Meinung, daß die Signalmeister zur Verrichtung der diversen Baurekonstruktjons« arbeiten und Neumontierungen bei gleichzeitiger Verrichtung der Auffichts- und Erhaltungsarbeiten auf der eigenen Strecke nicht verhalten werden können und solche Arbeiten mit Rücksicht auf die Sicherheit des Verkehres grundsätzlich nicht zu verrichten sind. Wenn aber von den einzelnen Bediensteten trotzdem solche Arbeiten verlangt werden, so ist denselben nebst dem Jahrespauschale eine Bauzulage im Ausmaß von 2 Kr. täglich zu gewähren. 6. Die Reichskonferenz hält ferner an folgenden Forderungen, die bereits als Anträge in der Zentralpersonalkommission, Sektion Unterbeamte, eingebracht wurden, fest und verlangt die ehemöglichste Erfüllung derselben: a) Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit zur Bemessung der Pension oder Provision für sämmtliche Bedienstete des exekutiven Dienstes. Herabsetzung der Dienstzeit von 36 Jahren auf 80 Jahre für jenes Personal, welchem die Dienstzeit nicht anderthalbfach angerechnet wird; jedoch ist die Erreichung der nächsten Vorrückung vor der Versetzung in den Ruhestand dann zu ermöglichen, wenn dieselbe nicht später als nach sechs Monaten erfolgt (Krankenjahre ausgenommen). Den vor der Versetzung in den Ruhestand befindlichen Unter» Leamten ist die Erreichung des Höchstgehaltes zu ermöglichen. b) Die Signalmeister sind bei Erreichung der Gehaltsstufe von 1600 Kr. obligatorisch zu Beamten zu ernennen, naturgemäß ohne jede materielle Schädigung. Bis zur Durchführung dieser Forderung wird die sofortige Uebcrstcllung der Signalmeister in die Unterbeamten-lategorie mit dem Endgehalt von 8400 Kr. verlangt. c) Allgemeine Regelung des OuartiergeldauSmatzes durch höhere Einklassierung der einzelnen Stationsorte mit Berücksichtigung der unparteiisch zu erhebenden örtlichen Wohnungsverhältniss e, Festsetzung des QuartiergeldeS in dem im Antrag ausgeführten ziffernmäßigen Ausmaße, und ßoax in der Gehaltstufe von: 1400 Kr. Quartiergeld in Wien 600 Kr. 1600 . „ „ „ 700 „ 1800 „ , , „ 800 , 2000 „ „ „ „ 900 „ r 2200 , bis 3000 Kr. „ , 1000 „ • * ' Wiedereinführung der 10 Prozent Ouarliergeldzulage tn den Stationen, wo sie vor dem Jahre 1899 bestanden hatte und Zuwendung von allgemeinen Quartiergeldzulagen in jenen Orten, wo mit dem normalen Quartiergeld das Aus-langen nicht gefunden werden kann. d) Beteilung mit den Amtsblättern; Erhöhung des Zehrgeldes der Unterbeamten von 4 auf 6 Kr., beziehungsweise von 6 auf 8 Kr., Einführung eines SpesenpauschaleS von 6 Kr. Für eine vor Mitternacht begonnene und nach Mitternacht be- endete Dienstreise gebührt das volle Zehrgeld. Die Anweisung reduzierter Zehrgelder hat überhaupt zu entfallen. 7. Erhöhung der UebersiedlungSgcbühren, und zwar um 60 Prozent, Möbel» und Fuhrkostenentschädigung. 8. Feststellung der Reisepauschalien, und zwar für die Signalmeister 100 Kr. per Monat. e) Erhöhung des Kanzlei- und Schreibpaufchalcs auf 2 Kr. per Monat. f) Sämtlichen Bediensteten, welche in Natural« Wohnungen untergebracht werden, ist der Brennstossbezug gegen monatliches Pauschal zu verabfolgen. Dieses Pauschale ist nicht nach der Zahl bei Ubilationcn, sondern nach jener der Heizstellen zu berechnen. 9. Errichtung von Dahnmeisterkanzleien, beziehungsweise Signalmeisterkanzleien in einer ber örtlichen, dienstlichen und privaten Verhältnissen zweckentsprechenden Weise im Ausmaß von mindestens 10 Quadratmetern sowie Bei« ftellung der Reinigung, Beleuchtung und Beheizung derselben auf Kosten der Bahnanstalt oder Auszahlung eines E.itschädi-gungspanschales von 16 Kr. monatlich an jene Bahnmeister, beziehungsweise Signalmeister, welchen keine Kanzleien zu-gewiesen oder aufgebaut werben können, welches Pauschal mit Rückwirkung auf 1. Jänner 1907 zuzuerkennen wäre. S) Vergütung ber Nachtbicnstleistung für alle Signal* tneister im gleichen Außmaße von Kr. 4 50 wie bei ben Bahnmeistern ber Wiener Stabtbahn. h) Angemessene Einteilung der den Signalmeistern zur Erhaltung zugewiesenen Diestbezirke gemäß Anzahl der vorhandenen Apparate, Größe der Einrichtungen und Länge der Strecke. i) Signalmeister auf normierten Posten sollen in der Regel für Substitutionen und Aushilfsarbeiten auf anderen Strecken, welche mehr als 14 Tage in Anspruch nehmen, nicht verwendet werden. j) Errichtung von Fachgruppen für Block- und Tele» graphenwefen bei den einzelnen Direktionen, beziehungsweise BetriebSinspektoraten, denen die Signalmeister direkt unterstellt werden, und gleichzeitige Trennung von den Bahnerhal» tungSsektionen. k) Bei einer Dienstzeit unter 10 Jahren sollen 10 Tage, Bei einer Dienstzeit bis 20 Jahre 14 Tage und über 20 Jahrsn 8 Wochen Erholungsurlaub für alle Bediensteten, und zwar in den Monaten Mai bis Oktober gewährt werden. Wo schon längere Urlaubszeiten bestehen, bleiben sic aufrecht. 1) Allen Werkmeistern in Gas» und elektrischen Anstalten (elektrischen Zentralen, Unterstationen und elektrische Hebewerke) ist ohne Unterschied und ohne jegliche Einschränkung (gleichviel ob sie vor oder nach dem Jahre 1900 ernannt wurden) eine monatliche Zulage im Betrage von 50 Kr. zu gewähren, beziehungsweise ist die bestehenbe Zulage von 20 Kr. auf 50 Kr. per Monat zu erhöhen. Das Minbestaus» mäß bieser Zulage barf entsprechend dem Antrag der Zentral» lommisjion nicht weniger als 40 Kr. per Monat betragen, was als Uebergangsantrag zu betrachten ist. 10. Zuweisung der Instandhaltung der Brückenwagen und Beleuchtungsanlagen an die Signalwerkstätten. 11. Zur Führung der Signalwerkstätten sind alle Signalmeister zu berufen, die infolge körperlicher Gebrechen ihren Dienst nicht mehr versehen können. 12. Die Werkmeister in den Signalwerkstätten sollen an Den Jnstandha ltungsprämien partizipieren. 13. Jedem systemisierten Telegraphenmeisterposten der Düdbahn sind ständig bie notwendigen Hilfskräfte zuzuweisen. Bezüglich der Arbeitsverhältnisse stellt Genosse Adolf Müller den Antrag, es sei diesbezüglich Material zu sammeln und an die Zentrale unserer Organisation einzusenden, die beauftragt wird, ein entsprechendes, die diesbezüglichen Wünsche der Bediensteten enthaltendes Elaborat auszuarbeiten. Eine von der Konferenz zu wählende Deputation habe sodann das Elaborat Herrn Hofrat Rank zu übergeben. Der Antrag des Genossen Müller wurde einstimmig angenommen. In die Deputation wurden gewählt die Genossen Röder, S t o j a n, Pleschin-g c r (k. k. Staatsbahnen), S k o u t a j a (k. k. St. E. G.) und Kiesler (k. k. Oe. N. W. B.). Der Generaldirektion der Südbahn hat eine eigene Deputation die Wünsche der Bediensteten aus diesen Kategorien zu übermitteln. Zu Punkt 2 der Tagesordnung: „Organisa-t i o n" ergriff Genosse Adolf Müller das Wort. Er führte aus, daß die Arbeit der Signalmeister in der Organisation nicht spurlos vorbeigegangen sei. Der Widerstand des Eisenbahn- und des Finanzministeriums gegenüber den Forderungen der Bediensteten erfordere die Stärkung der Organisation derselben. Die österreichischen Industriellen fordern, daß jede weitere Bewegung der Staatsbediensteten niedergehalten werde und der Ton ihrer Presse gegenüber den Eisenbahnern sei ein besonders scharfmacherischer. Da sei es auch Pflicht der Signalmeister, am Ausbau der Organisation mitzuwirken. In der Debatte zu den beiden Punkten der Tagesordnung sprachen die Genossen Brezina, Schramm, Herzog, Pleschinger, Brodecky, Dwokak und S k o u t a j a. Genosse Skoutaja empfahl nachstehende Resolution zur Annahme: .Die Heute versammelten Signalmeister erklären sich mit dem Organisationsmodus, den die Kollegen der Bahnen in Böhmen eingerichtet haben, einverstanden und beschließen daher, daß in allen Orten, in denen ein Sekretariat des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines feinen Sitz hat, ein gleiches Aktionskomitee der Signalmeister errichtet werde, als in Prag. Die Konferenz richtet aber darauf das Hauptgewicht, daß alle Signalmeister den Organisationsarbeiten in den Ortsgruppen zugeführt werden, die am Sitze ihrer Domizil« station sind. Im Interesse einer zielbewußten Agitation sollen ferner für die Signalm:ister Territorialversammlungen einberufen werden, die auch eine Verständigung der Kollegen in fachtechnischer Beziehung versprechen. Zum Schlüsse empfiehlt bie Konferenz auf bic der Organisation noch fernstehenden Kollegen allen moralischen Einfluß aufzubieten, sie zum Beitritt zur Organisation zu bewegen." Diese Resolution fand einstimmige Annahme. Damit war die Konferenz beendet, und es ist zu wünschen, sowohl im Interesse der Organisation als auch in dem dieser Kategorien, das; auf Grund der Beschlüsse dieser Konferenz die unter günstigen Aussichten begonnene Organisationsarbeit unter den Signalmeistern wirksam fortgesetzt wird. Sie Forderungen der Portiere. Die Portiere der k. k. Staatsbahuen, richtiger gesagt einige dieser Kategorie angehörende Genossen, beteiligten sich schon seit Jahren an allen gemeinschaftlichen Aktionen des Personals zur Verbesserung der sozialen Verhältnisse der Eisenbahnbediensteten. Die eigentliche Aktion der Portiere der k. k. Staatsbahnen, mit welcher wir uns heute besonders beschäftigen wollen, datiert vom Ende des Jahres 1907 und vom Anfang des Jahres 1908. Auf den Delegiertenkonferenzen des Eisenbahnpersonals Oesterreichs in den Jahren 1906 und 1907, auf welchen die Anträge zur Schaffung einer neuen Automatik ausgearbeitet und die Antrüge grundsätzlicher Natur für die Personalkommission der k. k. Staatsbahnen durchberaten wurden, wurden für die Portiere zweijährige Vor» rnckungssriften und die Einreihung in das Unter» beauitenscheina nach zwei in der Gehaltstufe von 1100 Kr. verbrachten Dieustjahren verlangt. Dieser so verbesserte Antrag wurde auch in der Sitzung der Zentralpersonal» kommission am 5. Dezember 1907 dem Eiscnbahnministe» rium übergeben. Nach Aenderung des Titels der ,,T ü r st e h e r" gleichfalls in die Bezeichnung „P ortier c" lag die Befürchtung nahe, datz der allgemein gehaltenen Forderung nach Einreihung der Portiere in das Unter» beamtenschema cntgcgcngehciltcii werden könnte, es seien nunmehr auch Bedienstete Portiere, die aus Kategorien hervorgingen, in welchen überhaupt kein Anspruch auf Einreihung in das Unterbeamtenschema besteht. Mit dem genannten Antrag war beabsichtigt worden, den Portieren, die Perrondienst versehen, die Erreichung des Unterbeamtenranges durchzusetzeu und diesen dadurch sowohl eine den Anforderungen ihres Dienstes entsprechende Stellung zu schaffen, find doch diese Portiere die eigentlichen Vermittler des Verkehres zwischen den Passagieren und den Bahnanstalten. Ferner war es Absicht des Antrages, diesen Portieren erworbene Rechte zu erhalten, da sie zumeist aus Kategorien hervorgehen, in welchen das Anrecht auf die Ernennung zu Unter-beamten besteht. Diese Darstellung ist notwendig, damit die Be» strebuugen der Portiere nicht von irgendeiner Seite mißdeutet werden können. Es handelt sicli nicht darum, jene Bediensteten, die früher die Bezeichnung „T ü r» sicher" führten, herabzusetzen. Es handelt sich hierbei vielmehr darum, die Pläne der Staatsbahnverwal-tnng zu durchkreuzen, die durch die Schiebung in der Bezeichnung dieser Bedienstetenkategorien eine kleine Gruppe mit höheren erworbenen Ansprüchen, in der größeren mit kleineren Anrechten ausgehen lassen will, um sich so unbequemer Verpflichtungen zu entledigen. Es verlangten daher die Portiere eine genaue Präzisierung des Antrages der Personalkommission auf Einreihung in das Unterbeamtenschema. In der Vorbesprechung der Zeutralpersonalkommissionsmitglieder für deren Sitzung im Dezember 1908 vertrat Genosse Schaffelhöfer aus Prag die Wünsche der Portiere, die er vollkommen zureichend begründete. Da die mit 1. Jänner 1909 in Kraft getretene neue Automatik den Portieren auch keine wesentliche Berücksichtigung ihrer Wünsche brachte, war die Einberufung einer Reichskon- ferenz der Portiere notwendig, die am 31. Oktober 1909 in Wien stattfand. Die Reichskonferenz der Portiere faßte die Forderungen ihrer Kategorie in einem Memorandum zusammen, um dieses durch eine Deputation dem damaligen Eisenbahnminister zu überreichen. Der Herr Eisenbahnminister äußerte sich dieser Deputation gegenüber, für die hauptsächlich die Genossen Wenzel Martin (Oberhollabrunn) und Johann Schaffelhöfer (Prag) das Wort führten, über die Wünsche ber Portiere folgendermaßen: Für eine Einreihung der Portiere in das Unterbeamtenschema seien nicht die notwendigen Geldmittel vorhanden, so daß an eine solche vorläufig nicht zu denken sei. Wenn vom Zugbegleitungsdienste Bedienstete zum Portierdienste abgezogen werden, geschehe dies im Interesse dieser Bediensteten selbst, da es sich in solchen Fällen um Bedienstete handelt, die krankheitshalber den Zugbegleitungsdienst nicht mehr versehen konnten und denen es ermöglicht wurde, als Portiere einen höheren Endgehvlt zu erreichen, als den zuletzt im Zugbegleitungsdienste bezogenen. Auch ?>u den anderen Punkten des Memorandums äußerte sich der Herr Minister ausweichend oder ablehnend. Die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit zur Pensionsbemessung könne für die Portiere nicht eingeführt werden, weil sie dann auch von allen anderen Kategorien verlangt würde. Bezüglich der Verbesserung der Dienstturnusse bemerkte der Herr Minister, daß ständig Verbesserungen diesbezüglich durchgeführt werden und daß es Sache der Stationen sei, insolange dadurch keine Personalvermehrung notwendig wird, Verbesserungen einzuführen. Eine allgemein geltende Bestimmung auszustellen, Portiere nicht zu anderen Dienstleistungen verwenden zu dürfen, sei unmöglich, da es kleine Stationen gibt, in denen der Portier auch zu anderen Dienstleistungen herangezogen werden muß. Die Heranziehung van Substituten bei Erkrankungen der Portiere geschehe bereits. Die Fragen der Quartiergeld-erhöhung, der Gewährung von Erholungsurlauben und die Unisormierungsfrage werden in der Zentralkommission behandelt. Die Nachtzulage werde mit wenigen Ausnahmen bereits gewährt. Die Forderung nach Ge-Währung eines Schreibpauschales müsse von den einzelnen Stationen selbst erledigt werden, da diesbezüglich in jeder Station andere Einführungen bestehen. Man muß gestehen, daß diese Erklärungen des Herrn Eisenbahnministers nicht sehr verheißungsvoll klangen und die Portiere enttäuschen mußte, obwohl sie es bischer nie durch Geduld und Zuwarten an Bescheidenheit hatten fehlen lassen. Die neben diesen Aktionen von einzelnen kleineren Kreisen der Portiere ober auch von einzelnen Bediensteten _ dieser Kategorie unternommenen Schritte verliefen überhaupt ohne einen Eindruck zu hinterlassen. Um die begonnene Aktion entsprechend fortzusetzen, berief über Wunsch der Prager Portiere das Prager Sekretariat unserer Organisation eine Besprechung der Portiere des Prager und Pilsener Dircktionsbezirkes ein. Die Besprechung fand am 28. November 1910 statt und es beteiligten sich an derselben erfreulicherweise auch Portiere aus den Wiener und Llnzer Direktionsbezirken, aus Salzburg sowie von der St. E. G. und der Oe. N. W. B. Die Beratungen dieser Besprechung hatten einen sehr schönen Verlauf. Es wurde beschlossen, auf der Durchführung der für die Portiere gestellten Forderungen zu beharren und zu einer Statistik das Material zu sammeln, um zu ermitteln, wieviel Portiere für die Einreihung in das Unterbeamtenschema in Betracht kommen. Zu diesem Zwecke wurde beschlossen, an alle größere Stationen des Prager und Pilsener Dircktionsbezirkes Fragebogen auszusenden und nach Einlauf dieses Materials sich auch von allen anderen Direktionen der Staats- und verstaatlichten Bahnen nähere Informationen einzuholen. Diese Aktion ist derzeit im Gange und es liegt an den Portieren, daß sie durch rechtzeitige Einsendung und genaue Ausfüllung der Fragebogen ihrerseits an der Ausführung dieser Arbeit mitwirken. Wenn auch die Schwierigkeiten, die sich der Durchsetzung der Wünsche der Portiere entgegenstellen, nicht verkannt werden dürfen, dürfen die Portiere in ihren Bestrebungen doch nicht erlahmen. Die Staatsbahnverwaltung soll sich nicht leicht über ihre Verpflichtungen dieser Kategorie gegenüber hinwegsetzen dürfen und endlich doch dazu verhalten werden, von der stiefmütterlichen Behandlung der Portiere abzustehen. Aus dem KUenbahnaurfchub. Die Verstaatlichung der Aspangbahn. Vergangenen Freitag fand eine Sitzung des Eisenbahnausschusses statt, wo unser Genosse Abgeordneter R. Müller über seinen im Hause eingebrachten Antrag auf Verstaatlichung der Eisenbahn Wren-Afpangberichtete. Der Referent führte aus: Nach § 19 der Konzessionsurkunde ex 1877 Beginnt für den Staat das Einlösungsrecht am 28. November 1907. Zu wiedcrholtenmalcn wurde in der Oeffentlichkeit der Wunsch rege, die Aspangbahn zu verstaatlichen. In der LXX. Session brachten Abgeordneter Steiner unb ber Referent diesbezügliche Anträge ein, worin die Regierung aufgefordert wurde, innerhalb drei Monate zu Berichten. Bei Beendigung der Verstaatlichungs-oktion der Oe. N. W. V., <3.31. D. V. B. und der St. E. G. gab die Regierung selbst die Erklärung ab, daß nach Abschluß der Aktion an die Ilebernahine der Aspangbahn in bas Eigentum des Staates geschritten werbe. Dreieinhalb Jahre sind seit dieser Erklärung verstrichen, ohne daß die Regierung auch nur einen Finger gerührt hätte, ihr Versprechen zu verwirklichen. Seit der- Eröffnung der Wechselbahn ist die Frage eine brennende und unabweisbare geworden. Der Verstaatlichung der Aspangbahn stellen sich keine Schwierigkeiten entgegen. Es sind keine ©täatsverträge zu lösen oder neue zu schließen oder nationale Interessen auszugleichen. Es kommen bei dieser Bahn lediglich verkehrspolitische, volkswirtschaftliche und finanzielle Interessen in Betracht. Die Vorteile der Verstaatlichung sind für die Volkswirtschaft, insBcsondere für die Approvisionierung von Wien, von keiner zu unterschätzenden Bedeutung. Die Aspangbahn wird von vier Seiten von den k. k. Staatsbahnlinien eingeschlossen. Es sind dies' Klein-Schwechat, Sollenau-Leobersdorf, Friedberg-Graz und Lauvtzollamt. Von diesen Linien gehen jährlich 60.000 Nr. 10 „Dev G!srr ■ ^'n'c Gleisdorf-Hartberg, die in Kürze gebaut wird, R e>ne weitere Erhöhung des Verkehrs in Aussicht. Die Ei» Kichting der Aspangbahn sei daher eine Notwendigkeit. 0-innratL’ QUI Zweierlei Weise möglich: durch konzcssionsmätzige stwsung oder durch freihändigen Verkauf. Die konzessions-^ lüge Einlösung unter Berücksichtigung einer 6prozentigcn li^Uisimg des Anlagekapitals entspreche nicht dem tatsäch-aie» Erträgnisse der Bahn. Es empfehle sich daher für die C,rfrrrtUn(i der freihändige Kauf. Dafür sei jedoch vorher die die rorV0 gewisser Bedingungen notwendig. Vor allem müsse be.j^"Ellschast an die Regierung herantreten. Die Regierung, ""Osweise die Eisenbahnverwaltung, sei bereit, in Ver-"vlungen einzutretcn. (r;r Die Verhandlnttg sollte in der nächsten Sitzung des "bahnansschusses fortgesetzt werden. Die Auflösung r,nr Hauses macht natürlich auch die Arbeiten des Eisen-^fchnausschusses zunichte. belesene Nummern dos „Eisenbahner" wirft ">an nicht weg, sondern gibt sie an Gegner _____ nnd Indifferente weiter. Inland. Vor der Parlamentsanflösung. Der österreichische Ncichsrat ist am Aiontag vertagt worden und seine A u f-l ö s u n g ist, wenn unser Blatt in die Hände der Leser gelangt, wahrscheinlich schon vollzogene Tatsache. Bicnerth und seinen Getreuen ist es also glücklich gelungen, das erste Volkshaus vorzeitig umzubringen. Jahrelange fruchtbare Arbeit, die Hoffnungen Hunderttausender werden in wenigen Tagen als Makulatur im Papierkorb liegen. Wir denken da vor allem an die Alters- und Jnvaliditäts-versichcrung. Auster ihr wird aber auch noch eine Reihe von anderen Arbeiten dahin sein, die wertvoll für die Bevölkerung wären. Die Beschlüsse der Delegationen, MO Millionen .thronen mehr für Heer und Flotte auszugeben, bestehen aufrecht. Das aber, was die Hoffnung der arbeitenden Bevölkerung ist, wird vernichtet. Durch wessen Schuld? Man mag sie dem nationalen Streit zuschieben. Aber was tat die Regierung Bienerth, um ihn zu bannen oder zu mildern? Sie schurigelte immerfort das Volkshaus, Wenn sich Bienerth nicht mehr zurecht-fand, so mußte es das VolkShaus entgelten. Ohne eilte ausreichende Mehrheit zu haben, machte er in einemfort Proben auf das Exempel. Er trieb von allem Anfang an die Politik: Vogel srist oder stirb. Mit einer Perfidie und Gehässigkeit sondergleichen fielen die regierungstreuen Blätter das erste Volkshaus an, datz man sich immer wieder die Frage vorlegte, wo das hinaus soll. Aber ebenso steht es mit den Regierungsparteien. Abgeordneter Dobernig, der Sprecher und Führer der Deutschnationalen in der Delegation, rief, als die ungeheuerlichen Rüstungskredite bewilligt waren: „9hm erst recht hinein in die Arbeit im Abgeordnetenhause I" Anstatt dessen begannen gerade seine Parteigenossen unschlüssig zu werden, bis sie Bienerth durch die Drohung, das Haus aufzulösen, wieder zu Paaren trieb. Dann war es zu spät. Das Vorgehen der Slawischen Union, welches angesichts der traurigen Folgen, die das Ende des ersten Volkshauses hat, srrvol genannt werden mutz, ist dennoch begreiflich. Sie als Opposition hat die Verantwortung für die Wahl der angewendeten Mittel. Aber darf eine Regierungsmehrheit durch ihr Verhalten einer solchen Opposition geradezu die Mittel bieten, ihre Opposition so tödlich gestalten zu rönnen? Darf sie aber auch, wenn sie selbst die Schwierigkeiten HerbeigesüHrt hat, es zulassen, daß anstatt der Regierung das Volkshaus zu gehen hat? Ist der 9tegierungsmehri)eit, besonders aber den Deutschnationalen, der Herr v. Bienerth, der sie in eine Lage gebracht hat, wie sie ärger nicht sein kann, wirklich so ans Herz gewachsen, datz sie sich nun in der ungünstigsten Zeit in den Wahlkampf bringen lässt? Ist den deutschen Parteien daS System Bienerth, das darin besteht, alles gehen zu lassen, wie es eben geht, Mehrwert, als die Reputation des Parlaments? Wenn Schuldige für das Schicksal des ersten Volkshauses und seine Schändung gesucht werden, so muh zunächst nach den Regierungsparteien gegriffen werden, in deren Vorderreihen die Deutschnatioualen und Christlichsozialen stehen. Mit ihnen wird bei den Neuwahlen gründlich abgerechnet werden müssen! Die Scharfmacher gegen die Eisenbahner. Abgeordneter Beer hat in den letzten Tagen im Budget-ausschusse einen Fall zur Sprache gebracht, der für die Hetze der Scharfmacher gegen die Eisenbahner geradezu typisch ist. Das Eisenbahnministerium hat bekanntlich die zeitgemäße Verfügung getroffen, datz in den Werkstätten der Staatsbahnen der Arbeitsschlutz an Samstagnachmittagen zu einer früheren Stunde als ehedem zu erfolgen habe. Dieser Anlaß wurde nun vom Bund der Industriellen zu einer Eingabe an das Eisenbahnministerium, das Mini-sterium des Innern, der Finanzen und des Handels genommen, in der die ungeheuerliche Forderung gestellt wird, alle sozialpolitischen Reformen in den staatlichen Betrieben von der Zustimmung der Unternehmerorganisation abhängig zu machen! Tie Anfrage des Abgeordneten Beer verlangt vom Minister des Innern Auskünfte darüber, ob er diesem ungeheuerlichen Verlangen der Unternehmer Rechnung tragen wolle. Die sozialdemokratische Partei müßte es als einen Kriegsfall betrachten, wenn die Regierung sozialpolitische Verbesserungen in den staatlichen Betrieben von dem Diktum der llnternehmerorganisation abhängig machen würde. Es könne nicht geduldet werden, datz sich die Regierung in die Botmäßigkeit der Scharfmacher begebe, und zroar um so weniger, weil in den staatlichen Betrieben sehr viel an sozialpolitischen Einrichtungen nachzuholen sei. Die Österreich ifchcn „Gelben". „Die Arbeit", eines der ärgsten Scharsmacherblätter, ruft die Arbeitgeber abermals zur Organisation auf, weil die Situation für die Unternehmer in Oesterreich durch die Gewerkschaften „sehr bedrohlich" ist. In diesem Artikel findet sich auch folgender Satz: „Möge man sogenannte gelbe Gewerkschaften in größerer Zahl gründen, möge man nationale 'Arbeitervereine tutterstützen und ausbauen oder möge man für die Entstehung Hirsch-Dunckerscher Gewerkschaften sorgen . . ." Die Arbeitgeber bestätigen hier, was die Deutschnationalen stets leugnen. Die Deutsch-nationalen sind demnach nichts anderes als ein Stuutt-bock gegen die Gewerkschaften, um den Aufstieg der Arbeiterklasse zu hindern. _ Selbst die Unternehmer schätzen die nationalen Organisationen als gelbe Gewerkschaften ein. Natürlich wird diese Entlarvung die Dcutschnationalen nicht hindern, sich zu entrüsten, sobald ihre Organisationen als gelbe gebrandmarkt werden. Ausland. Ein Nckordjahr der preußischen Eifenbnhnvcr« UmUuitg. Nach Mitteilungen, die der Minister der öffentlichen Arbeiten v. B r e i t e n b a ch in der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses gemacht hat, darf man mmchmen, daß, wie das „Eisenbahnblatt" schreibt, das Jahr 1910 in Bezug auf den R c i n ü b e r-chutz, der zu erwarten ist, einen neuen Rekord aus-Iclleit wird, denn es ist anzunehmen, datz das Ergebnis noch glänzender sein wird, als in der ersten Lesung des Etats bereits angegeben wurde. Bisher hat das Jahr 1905 den höchsten Reinüberschutz gebracht, nämlich 257 Millionen Mark. Und dieser Betrag wird mit aller Wahrscheinlichkeit im verflossenen Jahr noch überschritten werden. Der Reinüberschutz ist in den letzten Jahren sehr erheblichen Schwankungen unterworfen gewesen. So fiel er von 241 Millionen im Jahre 19Ö3 auf 226 Millionen im Jahre 1904, um dann im nächsten Jahre mit 257 Millionen seinen bisher höchsten Stand zu erreichen. Durch den Etat für 1910 ist bekanntlich eine 'Neuregelung in der Verwendung der Eisenbahnüberschüsse eingetreten, nach der sie nur bis zu 210 Millionen 'Mark zur Deckung allgemeiner Staatsbedürfnisse verwendet werden dürfen. Darüber hinaus werden sie dem Ansgleichsfonds zugewiesen. Die Eisenbahnerorganisation in Australien, lieber die Organisationen der Eisenbahner in Australien entnehmen wir der „Süddeutschen Eisenbahn- und Post-beamten-Zeitung" folgende Angaben: In 9t e u - S ü d w a l e s waren Ende 1908 vier Organisationen der Eisenbahner in das amtliche Gewerkschaftsregister eingetragen, die nachstehend mit ihrer Mit? gliederzahl in den Jahren 1902, 1905 und 1908 angeführt sind: Bezeichnung 1002 1005 1903 New South Wales Amalgamatol Railway aml Tramway Service Association . . . Barrier Ranges Engine Drivers and Fire-mens Association (Lokalverein der Lokomotivführer und Heizer von Barrier 1755 4325 5171 Ranges) New South Wales Locomotive Engine Drivers, Firemen and Cleaners Association (Lokomotivführer und Heizer) Railway Traffic Employees Association (Ver- 88 361 914 1415 1352 1510 kchrsbedienstcte) ........... . 1133 Zusammen. . 00 iQ Ol CO 6041 8728 Mitflliedcrzahl Die letztgenannte Organisation ist erst neu gegründet worden. Im Jahre 1908 betrugen die Gesamteinnahmen der Railway ancl Tramway Association, des Verbandes aller Kategorien von Bediensteten, 986 Pfund Sterling (zu je 20 Mk. im Wert); die Engine Drivers, Firomon and Cleaners vereinnahmten 768 Pfund Sterling, die Barrier' Ranges Engine Drivers and Firomon 1440 Pfund Sterling und die Railway Traffic Employoos 223 Pfund Sterling. Die Ausgaben dieser Organisationen sind in der folgenden Tabelle verzeichnet. Bezeichnung der Organisation Unter» stnynngen Ptd. tit. itiechiigchny IC. Pfd. et. Verwalt»»? u. Sonstig, üätb. et. Zusammen Pfd. et. Railway and Tramway Association .... 60 65 700 825 Engine Drivers, Fi reinen etc 3 720 723 Barrier Ranges Engine Drivers etc 179 51 1321 1551 Railway Traffic Employees 27 248 275 Zusammen. . , 239 146 2989 3374 Am Jahresschlutz hatte die Railway and Tramway Association ein Vermögen von 5171 Pfund Sterling, die Engine Drivers, Firemen it. s. tu. verfügten über 1510 Pfund Sterling, die Barrier Ranges Engine Drivers über 914 Pfund Sterling und die Railway Traffic Employoes über 1133 Pfund Sterling. Weit spärlicher ist das Material betreffend die übrigen Staaten. In Victoria besteht ein allgemeiner Verband, ■ die Railway Employees Association, mit rund 4000. Mitgliedern, in S ü d a u st r a l i e n hat die Governelnent' Amalgamatod Railway and Tramway Service Association 1050 Mitglieder und in W e st a u ft r a l i e n die Amalgamatod Society of Railway Employoos (1909) 1783 Mitglieder; dieser Verband ist schon stärker gewesen, denn er zählte 1902 2067 und 1905 2261 Mitglieder, dann folgte ein Rückgang, bis 1908 der tiefste Stand (1685) erreicht wurde. Die Einnahmen der westaustralischen Eisenbabner-gewerkschaft betrugen 1908 1348 Pfund Sterling, die Ausgaben 1244 Pfund Sterling und der Vermögensbestanh. am Jahresschlutz 824 Pfund Sterling; von den Ausgaben entfielen 42 Pfund Sterlitm auf Kranken- und Unfall? Unterstützung, 125 Pfund Sterling auf Begräbniskosten, der Rest aus Verwaltung und sonstiges. Die Amaigamated Society of Railway Scrvants of New Zoaland, der neuseeländische Etscnbühner-verband, zählte am 31. Dezember 1909 in 34 Ortsgruppe!! 6419 Mitglieder. In vier Staaten des Australischen Bundes und in Neuseeland sind also zusammen etwa 22.000 Eisenbahner gewerkschaftlich organisiert. Wie groß die Zahl aller Besch ü f t i g t e n ist, kann nicht angegeben werden. Im Ber-kehrsdiensi allein waren 1909 im Australischen Bund 6005 mit Gehalt angestellte Personen und 49.114 Lohnarbeiter tätig (gegen 5876 und 45,925 im Jahre vorher). Es gehört ohne Zweifel nur eine Minderheit des Personals den Gewerkschaften an, obzwar keinerlei gesetzliche Hindernisse für den Beitritt bestehen. Auffallend ist die geringe Ausbildung des Unter» stützungswesens, wie es die Zahlen für Neu-Südwalcs und Westaustralien anzechen. Die Unterstützungseinrichtun-gen sind in den Organisationen der Arbeiter anderer Berufe ebenfalls nebensächlich, und ihre Ausgestaltung schreitet nur ganz langsam fort. Ans dem Gerichtssaal. Ein verurteilter Klüger. Wir hatten uns im porigen Jahr in der Nummer 28 des „Eisenbahner" erlaubt, die Art und Weise zu besprechen, in der der Adjunkt Franz Prinz als Turnusrescrent der Etaatsbahndirektivn Wien bei den Turnus-kanserenzen mit den gewählten Vertrauensmännern deü Personals umgeht. Prinz rannte zum Bezirksgericht, um Genosse» UiU als verantwortlichen Redakteur deS „Eisenbahner" wegen. Ehrenbeleidigung zu verklagen. Prinz hätte besser daran getan, wenn er dies hätte bleiben lassen. Genosse Lill trat den Wahrheitsbeweis an, und wenn auch kein Freispruch ersokgta. • (Genosse Lill wurde, da er den Artikel vor dem Druck des Blattes nicht gelesen hatte, zu 40 Kr. Geldstrafe verurteilt), so ist die Urteilsbegründung nach dem Ausgang dieser Sache alles an-1 de re denn ein moralischer Erfolg des Pr in z. In der Begrün-^ dung deS Urteils, das beim Bezirksgericht Ivsesstndt, und zwar, wie auch der Klager anerkennen wird, von einem objektiven mch: gründlichen Richter gefüllt wurde, heißt eö: „DaS Gericht ist zur Hebet,Zeugung gelangt, daß a lieft das, was i n dem i n k r i m i n i e r 11» Artikel — außer den Behauptungen, Herr Prinz sei der Sohn eines Wächters.! und er räche sich für eine einmal erhaltene Ohrfeige — bebauvtet/ ,-^eite 8 . .. C- i ■ - fW»-- ■ - -E—-_____________i— orden ist, wirklich wahr ist. Es ist n nch octui cf e«, ' ah bet Privatanklüger in seinem Benehmen ^gegenüber den Bedien st eten nicht jenen Ton an (den Tag gelegt hat, der von Beamten in ösfent->1 ich er Stellung verlangt werden mutz. Es ist von allen Zeugen, auch beit einvernommenen Beamten, Bestätigt worden, das; das Vorgehen deö ,PrivatanklagerS bei den TurnuSkonferenzen ein schrosses und barsches gewesen ist. Dieses Worgehen geht gewih über daSZulässige hinaus. Die einzelnen von den Zeugen bestätigten Aeußerungen sind solche- die nicht mehr als mit der dienstlichen Stellung des Privatanklügers vereinbar angesehen werden können. Es ist auch richtig, daß der Privatanklüger als Eisenbahnbeamter bei Fahrten eine höhere als die ihm gebührende Bahn! las sc benützt hat; ob dicS mit Zustimmung des Kondukteurs oder ohne dessen Zustimmung, beziehungsweise Kenntnis geschah, ist gleichgültig, denn jedenfalls lag für den Privatanklüger die Berechtigung zur Benützung einer höheren Wagenklasse nicht vor. Wenn nun auch alle im Artikel gegen den Privatanklüger erhobenen Vorwürfe richtig sind, so ist doch die Schlußfolgerung, die im Artikel daraus gezogen wurde, nämlich die Beschuldigung niedriger Gesinnung, eine zu weitgehende und deckt sich nicht mit den vom Gericht allerdings als erwiesen angenommenen Tatsachen. Diese Tatsachen würden dazu berechtigen, daS Vorgehen des Privatanklügers als e i n i n k o r r e k t e s anzusehen, decken aber nicht den Vorwurs niedriger Gesinnung." Prinz ist also der eigentlich Gerichtete bei dieser Sache. Was der «Eisenbahner" über seinen Verkehr mit den Turnns-vertrauensmännern behauptete, ist gerichtsmüßig bestätigt und so Prinz nicht weiter im „Eisenbahner" wegen seines Vorgehens in den Turnuskonserenzen gerügt werden will, wird er sich schon bequemen müssen, sich bei diesen anderer Umgangsformen zu bedienen. Prinz hatte mehrere Beamte als Zeugen geführt und unterließ nichts, sich im Gerichtssaal als Unschuldsengel hinzustellen. Die Verteidigung des Genossen Sill besorgte Herr Dr. Harpner in sehr wirksamer Weise. Beleidigung von Vertrauensmännern der Südbahn-Zugsbegleitev. Anläßlich der im Juni vorigen Jahres geplanten Neuregelung der Fahrgebühren der Zugsbegleiter sanden Verhandlungen bei der Südbahndirektion statt, bei welchen für die Zugsbegleiter der Revisor Genosse Robert Scherbaum als Delegierter der Personalkommission und Genosse Rudolf Weigl als Sekretär des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschafts-Vereines intervenierten. Die Verhandlungen hatten das Resultat, daß eine Neuregelung der Fahrgebühren im allgemeinen nach dem Muster der bei den k. t Staatsbahnen geregelten höheren Bezüge vorgenoinmen wurde. Jener Teil deS für die Südbahn geltenden Fahrgebührenschemas, welcher im Vergleiche zu dem bei den Staatsvahnen geltenden Schema den Bediensteten günstiger war, wurde für die Kondukteure der Südbahn beibehalten. Durch die Uebernahme des Staatsbahnenfchemas entstand nun für die als ZugLsührer verwendeten Oberkondnktenre der Stationen Wien, Matzleinsdorf und Wiener-Neustadt eine kleine Einbuße, die jedoch zufolge Intervention des Genossen Robert S ch e r b a u m sofort behoben ivurde, indem die Direktion mit Rückwirkung feit dem Datum der Neuregelung gewisse Fahr-und Wartegebühren bei jenen Kategorien doppelt anzurechnen sich entschloß. Diese Verhandlungen nahm der Oberkondukteur der Südbahn, Ferdinand Scherzer, zum Anlaß, einen Anfrus an die Oberkondukteure und Uondukteur-Zugssührer der Stationen Wien und Matzleinsdorf zu richten, in welchem er behauptete, das; „trotz wiederholter Aufforderung weder die Gewerkschaft noch die Personalkommission die Interessen der Oberkondukteure uud Kondukteur-Zugsführer gebührend vertreten haben". Gleichzeitig lud er zu einer Versammlung ein, welche am 6. Dezember v. I. in Matthias Otts Gasthaus in Meidling, Aßmayergasse, statlsand. In dieser Versammlung hielt Scherzer eine Rede, in welcher er unter Hinweis aus jene Verhandlungen unter anderem erklärte, daß die Vertreter der Gewerkschaft und Personalkommission um persönlicher Vorteile willen die Oberkondukteure verkauft haben. Diese Aeufze« rung ries in der zahlreich besuchten Versammlung heftigen Widerspruch hervor, worauf Scherzer erklärte, sich nicht erinnern zu können, eine solche Aeutzerung getan zu haben, wenn cL aber der Fall sei, so halte er sie auch aufrecht. Infolge jener Aeußerung überreichten die Genossen Echerbaum und Weigl durch Dr. Leopold Katz gegen Scherzer beim Bezirksgericht Margarethen die Ehrenbeleidigungsklage, worüber die Hauplverhändlung am 16. März statt-fand. Scherzer, verteidigt durch Dr. M a t a j a, verantwortete sich dahin, daß er in seiner Rede nicht gemeint habe, daß die Herren Scherbaum und Weigl bei den Verhandlungen persönliche Vorteile zu erreichen bestrebt waren, sondern nur behauptet habe, daß die Interessen der Oberkondukteure durch sie -schlecht vertreten wurden. Zeuge Heinrich Engert, welcher in jener Versammlung den Vorsitz führte, gab an, daß Scherzer erklärt habe, die Interessen der Oberkondukteure seien durch die Vertreter der Gewerkschaft und Personalkommission verraten und verkauft worden. Einzelne Personen hätten ihre Benesizien sogar erhöht. Diese Aeußerung sei unbedingt auf die Genossen S ch e r b a u m und Weigl gemünzt gewesen. In ähnlicher Weise sagten die Zeugen Kondukteure Matthias H e i z i n g e r, C z e r n e, Z e-,hetner und der Beamte Andraschitz aus. Zeuge Kondukteur Franz B r n d a ff deponierte in besonders klarer Weise, daß Scherzer erklärt habe, die Ober* kondukieure seien durch die Gewerkschaft und Personalkommission verkauft worden, indem sich einzelne Benesizien verschafft haben. Nach Vernehmung der Zeugen Oberkondukteure S ch n e i d* hofer, Juliuö Weigl, Herzog und B a r e d e r sowie Kondukteur Gustav Gruver, welche in ähnlicher Weise aussagteu, förderte der Vertreter der Privatanklüger, Herr Dr. Katz, den Angeklagten auf, endlich zu sagen, was er denn eigentlich mit jener Aenßerung gemeint habe. Der Angeklagte Scherzer erklärte nunmehr, bas; die Oberkondukteure der Station Wien-Südbahn sich benachteiligt fühlten, indem sie keine Erhöhung der Fahrgebühren erfuhren. Nunmehr legten die Genossen Rudolf Weigl und Robert Scherbanm in längerer Ausführung dar, daß von einer Benachteiligung der Oberkondukteure der Station Wien keine Rede sein könne, da sie ja in derselben Weise behandelt wurden wie das übrige Personal, dessen Bezüge denjenigen der I. t Staatsbahnen gleichgestellt wurden. Nach diesen Ausführungen sah sich der Vertreter Scherzers Dr. M a t a j a veranlaßt, feinem Klienten nahezulegen, daß es ihm unter solchen Umstünden unmöglich sei, einen Freispruch erwirken zu können, weil durch die Ausführungen der beiden Herren Weigl und S ch e r b a n m nachgewiesen wurde, das; die ihm vom Scherzer erteilte Information eine unrichtige war.1 Dr. Mataja gab Scherzer den gut gemeinten Rat, eine entsprechende Ehrenerklärung abzugeben, mit welcher sich die Privatkläger zufrieden geben und die Anklage zurückziehen rvttden. Bezüglich der Bezahlung der Vertretnngskosten an die Privatkläger erklärte Herr Weigl, das; es der Gewerkschaft nicht darum zu tun ist, dem Scherzer Ausgaben zu verursachen, weil ihm selbe ja sehr schwer treffen würden, sondern die ^Gewerkschaft hat nur deshalb geklagt, um Herrn Scherzer »Gelegenheit zu geben, seine Aeußerungen auch beweisen zu können, idaher werde die Gewerkschaft ihre BertretungSkosten selbst befahlen. Dies wurde seitens des Herrn Richters als sehr loyal anerkannt und an Herrn Scherzer die Anfrage gestellt, ob er nun gewillt ist, eine Ehrenerklärung abzugeben. Darauf erklärte sich der Angeklagte bereit, eine auf feine Kosten in der „Ar-Leiter-Zeitung" und j im k .Eisenbahner", abzudruckende Ehren- »»Dev Eisenbahner.» erklärung abzugeben. Zufolge dieser Erklärung, welche einem vollkommenen Rückzug gleichkommt und den Genossen Scher-baum und Weigl volle Genugtuung bietet, trat Dr. Katz von der erhobenen Anklage zurück. • Nentenerhöhuug. Dem Vorarbeiter Johann Geier fiel, als er am 19. Jänner 1906 aus der Bahnstrecke Stainach-Jrdning-Klachau arbeitete, vermutlich infolge der auf der Strecke vorgenommenen Sprengungen, ein Stein aus das Hinterhaupt und verletzte ihn derart, dah er heftig blutete. Da sich alsbald Kopfschmerzen und Ohrensausen einstellten, ging Geier am nächsten Tag zum Bahnarzt, welcher ihn in den Krankenstand nahm, in dem er durch nahezu sieben Wochen verblieb, ohne vollkommen geheilt zu sein. Seine Versuche, die Arbeit fortzufetzen, muhte er nach ungefähr drei Monaten schließlich ausgeben, verblieb sodann ein ganzes Jahr im Krankenstand, worauf er von der Bahn entlassen wurde. Die berussgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen hatte ihm zuerst eine 40pro-zentige Rente zuerknnnt, welche sie später unter Annahme einer Einbuße von 25 Prozent aus eine löprozentige Rente monatlicher Kr. 10-74 herabsetzte; gegen diese Bemessung brachte Geier durch Dr. H a r p u e r die Klage beim Schiedsgericht ein. Bei der Schiedsgerichtsverhandlung erklärte der Sachverständige, daß wohl noch eine Reihe nervöser Symptome bei Geier vorliegen, dah jedoch zweissellos eine wesentliche Besserung zu verzeichnen sei; er gab aber auch an, daß bei Geier Magen- und Darmstörungen zu konstatieren seien, welche ebenfalls dessen Allgemeinbefinden stark herabdrücken und dah die grotze Mattigkeit, über die Geier klage, insbesondere in diesen Magen- und Darmstörungen ihre Erklärung finde. Vom klägerischen Vertreter darüber befragt, ob diese Magen- und Darmstörungen nicht mit den schweren nervösen Erscheinungen in Zusammenhang zu bringen seien, gaben Die Sachverständigen die Möglichkeit dieses Zusammenhanges zu und schätzten die Einbuße für den Fall der Annahme dieses Zusammenhanges mit 33’/3 Prozent. Seitens des klägerischen Vertreters wurde jedoch Her« vorgehoben, dah im Falle der Annahme der Magen» und Darmstörungen als Unfallsfolgen die Einbnhe Wohl höher angenommen werden müsse, da diese Störungen im Verdauungs-organismus die Ursache eines schlechteren Ernährungszustandes seien, der wiederum auf die Arbeitsfähigkeit des Verletzten in höherem Grade schädlich einwirken müsse. Das. Schiedsgericht schloss sich dieser Argumentation an und sprach Geier unter Annahme einer Einbuhe von 40 Prozent eine 24prozentige Rente zu. Ein wichtiges Gutachten der Generalinspektion. Gelegentlich einer Verschiebung in der Station O p a t o w i tz fuhr der Verschubhug anstatt in die Ablenkung auf das Jndu-strialgeleisc, auf einen dort stehenden Wagen, wodurch den daselbst beschäftigten Arbeitern Verletzungen zugefügt wurden. Wegen dieses Unsalles wurden der Führer und der Kondukteur nach § 432 des Strafgesetzes angeklagt, daß sie der von irgend jemandem bewirkten Umstellung der Wechsel auf die Gerade keine Aufmerksamkeit geschenkt haben. Sowohl diese als das andere Personal, wie auch der unmittelbar bei den Wechseln postierte Beamte, der die Verschiebung überwachte, bezeugten, das; die Wechsel vor der Rückfahrt des Verschubzuges, und zwar unmittelbar vor derselben, in die Ablenkung standen, von niemand umgewechselt wurden, somit die Umstellung von selbst, im Augenblick, als die Maschine aus die Spitzschiene ansuhr, erfolgt sein müßte. Nach Einvernahme der Heizer beschloß das Gericht, ein Gutachten der Generalinspektion einzuholen, und diese äußerte sich in ihrem Gutachten vom 18. Jauner 1911, Zahl 519, dahin, „dah bei Wechseln mit Handbedienung eine Selbumstellung möglich ist". Auf Grund dessen wurden die von Dr. A m l> r o 8 verteidigten Angeklagten sreigesprochen. Wir machen aus dieses Gutachten aufmerksam, weil uns Fälle bekannt sind, wo Angeklagte sich ebenso verantworteten, das Gutachten aber im entgegengesetzten Sinne lautete. Streiflichter. Die Demagogie an der Arbeit. Wenn unsere bereinigten Gegner besonders schlau sein wollen, um der verhaßten „roten Gewerkschaft" ein Bein zu stellen, dann werden sie gewöhnlich am possierlichsten. Vor ein paar Tagen erst brachte uns die Post wieder einmal rote Zettel ins Haus, die sich nach dem Inhalt als Einladungen zu einem sogenannten „Südbahner-t a g aller Kategorien" für den 25. März 1911 nach Marburg präsentierten. Als Einberuser nannten sich der „Deutschösterreichische Eisenbahnbeamtenverein", der „Südbahnerverband" und der „Reichsbund deutscher Eisenbahner", die, um ihre Existenz nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wieder einmal das Bedürfnis fühlten, einen ihrer berühmten Schnakerlkonventikel als „Eisenbahnertag" anszugeben. Dah man für dieses Unternehmen wieder einmal die sonst nach allen Regeln der Kunst verleumdete und beschimpfte „rote Gewerkschaft" notlocndig gebraucht hätte, um der eigenen Bedeutungslosigkeit aus der Schlamastik zu helfen, ist begreiflich, wenn auch sonst der eiserne Mut dieser Herren bewundernswert ist, die den verleumdeten und verhaßten Gegner immer wenn sie seine Stärke benötigen, vor ihre „Aktionen" gern spannen möchten. Und wie einfach sich die überschlauen Macher das vorstellen. Man braucht nicht etwa erst eine briefliche Einladung, wo man schon aus Höflichkeitsgründen dem Geladenen auch Zweck und Absicht klar detailliert, sondern begnügt sich mit einem Flugzettel die Einladung zu markieren. Kommen dann die Eingeladencn wirklich, dann natürlich wäre für die Herren wieder einmal bewiesen, wie imponierend sich die drei Vereinchen ausnehmen müssen, denen die Gewerkschaft folgt, wenn sic auch nur den Mund spitzen. Und hätten die Gewerkschaftler den guten Leuten, wie es notwendig gewesen wäre, bei der Versammlung ihr Sündenregister borge-halten und ihnen gesagt, dah cs sich auch bei dieser „Aktion" lim lauter Beaintcusragen handelt, die die Arbeiter und Bediensteten verflucht wenig interessieren, dann hatte man natürlich unter dem üblichen Geschrei erklärt, dah die Sozialdemokraten die Störenfriede sind, mit denen ein Zusammenarbeiten ausgeschlossen seri. Schade, wirklich schade für die Herren, daß ihre demagogischen Manöver immer so durchsichtig sind, dah damit absolut TiichtS zu machen ist! Eine absichtliche Verleumdung hat sich der „Deutsche Eisenbahner" in seiner Folge vom 20. v. M. zurechtgelegt. Mit breitem Behagen erzählt er nämlich seinen Lesern von dem Freispruch des Prager tschechischnatianalen Redakteurs, den der Abgeordnete Genosse Tomschik geklagt hatte. Wir haben bekanntlich in unserem Blatte diesen Prozeh an der Hand des ganzen Veweisversahrens ausführlich behandelt und nachgewiesen. dah der geklagte Redakteur ©ti-ibrny nicht nur keinen Beweis für seine Verleumdungen erbracht, sondern nicht einmal versucht habe, einen solchen anzutreten. Wer aber geglaubt hätte, dah damit den Verleumdern das Handwerk gelegt sei, der irrt sich gründlich. Der „Deutsche Eisenbahner", der, gleich nachdem wir das ganze Lügengewebe durch eine gerichtsaktenmähige Darstellung zerstört hatten, brühwarm Nr. 10: -|>| Mi !■«■! ...1. -imr III.,. ... dieselbe Lüge seinen „Reichsbündleru" versetzt, hat jeben-j falls damit bewiesen, wie man nach Brigantenart auf die Ehre anständiger Leute strolcht. Wie sagt Gottfried Keller?^ „Als Gegner achte, wer es auch sei, Strauchdiebe aber sind keine ParteU" Von der Generalversammlung bes christlichsozialen „VerkehrSbundeS." Es beginnt sich in den Köpfen einzelner „Verkehrsbündler" zu lichten und diesem Umstand ist es zu« zuschreiben, dah wir über Einzelheiten aus der im Baumgartner Kasino am 25. und 26. März abgehaltenen General-Versammlung des „Verkehrsbundes" Kenntnis erhielten. Wenn auch die Dinge, die sich auf dieser Generalversammlung ereigneten, nicht sehr bedeutungsvoll sind, sind sie doch nicht uninteressant. Wie sich der „Verkehrsbund" oft bei der Behandlung von Eisenbahnerangelegenheiten keinen Rat weih, wußte sich sein Präsident bei der Leitung dieser Generalversammlung ebenfalls oft keinen Rat. Zuerst wurden, wie cs bei den Christlichsozialen Üblich ist, die erschienenen Kapazitäten angestrudelt und dann warfen sich die Referenten und Obmänner gegenseitig Unfähigkeit vor. Die Delegierten gerieten, wenn sie sich gegenseitig die Wahrheit sagten, oft so aneinander, dah sie mit gerichtlichen Klagen drohten. Es fehlte nicht viel dazu, dah gerauft worden wäre. Die einzelnen Berichte waren bezeichnend für das Wesen christlichsozialcr Gewerkschastsbestrebungen. Bei dem Bericht über den Rechtsschutz wurde vorwiegend die vom Präsidenten angeschnittene Frage seiner Entschädigung verhandelt. Der Sekretär T s ch u-I i I nannte sich selbst einen Wanderknaben, weil er in den verflossenen zwei Jahren 212ma! die Schnallen der Vorzimmer in den Ministerien gedrückt hatte. Ueberall sei er freundlich ausgenommen worden, nur bei der Niederöster-reichischeu Landesbahn sei er moralisch hinausgewiesen worden. Ms er berichtete, wie der „Verkehrsbund" hierbei von der christlichsozialen Parteileitung im Stich .gelassen worden sei, wurden schüchterne Pfuirufe gegen Gehmann laut, der es. anstatt den christlichsozialen Eisenbahnern Rede und Antwort zu stehen, vorgezogen hatte, sich in die Bukowina zu den Landtagswahlen entsenden zu lassen. Bei der Generalversammlung wurde zugestanden, dah das Ablehnen der sozialdemokratischen Anträge im Parlament und im Budgetausschuh, für Verbesserung der Bezüge der Eisenbahner Beträge zu bewilligen, die Agitation für den Verkehrsbund schädige. Herrn T s ch u 1 i k entschlüpften auch einige neidische Steuerungen über den „Eisenbahner", mit dessen Schreibweise die Zeitung des „Ver-kehrSbundes", die nach der Aussage des T s ch u I i k selbst nicht einmal von den Obmännern des Verkehrsbundes gelesen wird, nicht gleichen Schritt halten kann. Redakteur T s ch u l i k sagte, er wisse oft nicht, über was er schreiben solle. Würden ihm Tatsachen berichtet, würde er das nötige Grünzeug schon dazu machen. So sei oft nur Grünzeug allein im Blatt. DaS stimmt. Es ist viel Kohl in der „Oesterreichisch-ungarischen Eisenbahner-Zeitung". Bei den Wahlen kam es zu stürmischen Debatten, weil man sich über die Verteilung der Mandate nicht einigen konnte, bis man zwei Leute aus der Provinz >n den Zentralausschuh aufnahm, lieber Sozialversicherung referierte Dr. Drexel, der auch in dieser Versammlung den Standpunkt einuahm, die Eisenbahner seien große Simulanten. Das erweckte denn doch Widersprüche. Schließlich beschloh man, Jnstruktionskurse abzuhalten, um unter den Eisenbahnern die Sache so darzustellen, dah in der Frage der Sozialversicherung nicht van den Sozialdemokraten, sondern von Dr. Drexel im Interesse der Eisenbahner gearbeitet worden sei. Die ganzen Verhandlungen waren von dem einen Bestreben beeinflußt, den Einfluh, den die sozialdemokratische Organisation durch ihre Tätigkeit ausübt, zu schwächen. Aus dem bei der Generalversammlung ausgegebenen Kassenbericht ist ersichtlich, wie unökonomisch das Vereinigen der Eisenbahn-bediensteten zu derartig kleinen Vereinigungen, als der „Ver-kehrsbund", ist. Die toten Kosten und die Kosten für das Blatt, obwohl dessen Unzulänglichkeit zugestauden wurde, sind relativ sehr hohe/ Die den Mitgliedern zugute kommenden Ausgaben für Rechtsschutz, Unterstützung n. s. w. sind recht bescheidene. Wir kommen auf diesen Kassenbericht noch vergleichend zurück, bis der Rechenschaftsbericht unserer Organi-sation ausgegeben sein wird. „Für bas Kind." Ein Wächter der I. I. Staatsbahn-direktion Villach schreibt uns: Vor kurzem erging ein Ausruf an die Staatsbahnbediensteten, dessen Zweck gewiß einer Beachtung wert ist. Anläßlich des RegierungSjnbiläums wurde der Plan geseiht, eine Stiftung zur Fürsorge für die Kinder von Bediensteten der k. k. Staatsbahn zu errichten. Bisher ist es aber nicht gelungen, die nötigen Mittel hierzu auszu-bringen. Um diesem Ziele näher zu kommen, hat das Zentralkomitee beschlossen, Mitte April in Wien eine Ausstellung zu veranstalten, deren Erträgnis diesem Fonds zusallen soll. Die in den Muhestunden von den Bediensteten oder deren Angehörigen hergestellten •Arbeiten verschiedenster Art, Malerei, Bildhauerei. Schnitzerei, Zeichenkunst, Photographie re. sowie Stickerei, Spitzen, Teppiche, Laubsägeüschlerarbeit, Bienenstöcke, Taubenschläge, Erfindungen re. re. sollen dort ausgestellt werden und hervorragende Leistungen sogar Prämien erhalten. Es mag so manchen Bediensteten sonderbar anmuten, daß seit zwei Jahren die Mittel zur Errichtung der Stiftung noch nicht vorhanden find und dah eine Ausstellung hierzu weiterhelfen soll. Ausstellungen enden selten mit einem guten Reinerträgnis, eher mit einem Defizit. Die Zeit hierzu ist wahrlich schlecht gwählt, bei diesen so traurigen Verhältnissen, hervorgeruseu durch die entsetzliche Teuerung aller Lebensmittel und die grohe Wohnungsnot, werden die Bediensteten wahrlich kein grohes Interesse bezeugen, auch hier Vorspanndienste zu leisten. Jeder Familienvater hat schwere Sorgen zu überwinden, um für seine Kinder nur das Aller-notwendigste an Nahrung und Kleidung zu beschaffen. Es ist säst unmöglich, mit dem kleinen Gehalt anszukommen. Der junger ist kein seltener Gast, cs langt kaum fürs Allernot-wendigste. Meine Familie besteht aus nicht weniger als neun Köpfen und leider auch neun Magen, von denen jeder befriedigt werden will. Durch fortwährende Hebung ist es uns gelungen, in der Hungerkur außerordentliche Fortschritte zu erzielen und den Magen von allem zu entwöhnen, was nach der Wissenschaft notwendig wäre zur Erhaltung von Lebenskraft und Gesundheit. Dank der furchtbaren, verbrecherischen Politik der Regierung werden uns jeder Bissen Fleisch vom Munde weggestohlen und alle Lebensmittel verteuert. „Für das Kindl" Es ist der reinste Hohn, diese Art Fürsorge für die Kinder der k. k. Staatsbahner. Ich melde mich als Hunger« künstlet für die Ausstellung in Wien an. Vorsprache deS Verschubpersonals der k. f. StnntS-bolmeit im Eiseiibahiiiiiinistcrium. In Ausführung bc5 83c» schluss cs der am 11. November 1910 in Wien stattgefundenen Neichskonferenz des Verschubpersonals (siehe bcri Bericht im «Eisenbahner" Nr. 33/1910) sprachen die von der Konferenz fielt'tihlten Deputatiousrnitglieder Genosse Kneidinger, Platzmeister, Wien II, Genosse Decker, Oberverschieber, Wien II, Genosse PiraL, Oberverfchieber in Pilsen, und Genosse Cevera, Oberverfchieber in Prag, am 21. Jänner 1911 im Cisenbahnministerium vor. Die Vorsprache konnte nicht früher stattfinden, weil bekanntlich im Dezember vorigen Wahres beim Eisenbahnministerium keine Audienzen statt« fände» und die Deputation zur Ermöglichung der Vorsprache den vorgeschriebenen Dienstweg einhalten mußte. Die Deputation wurde vom Herrn Sektionsrat Dr. Bocß empfangen. Die Depniationsmitglieder begründeten eingehend die von der Konferenz beschlossenen Forderungen und bewiesen mit zahlreichen sachlichen und unwiderlegbaren Argumenten die Berechtigung und die dringende Notwendigkeit der baldmöglichsten Erfüllung derselben. Herr SektionSrat Dr. Bocß anerkannte die Berechtigung aller Forderungen und war der Sinn seiner Entgegnungen der, daß der schwere und verantwortungsvolle Dienst des Verschubpersonals gewiß die Berechtigung der Forderungen hinreichend dartue, aber leider habe da5 Eisenbahnministerium nicht die nötigen Mittel, die Forderungen zu erfüllen. Zu den einzelnen Punkten erklärte Herr Sektionsrat Dr. Bocß: Bezüglich der Gewährung der anderthalbfachen Anr echnung für das Verfchubperfonal sei er der Meinung, bas; diese Begünstigung dem Verschubpersonal nicht langer vorenthalten werben könne. Die Deputation möge aber auch in den anderen zuständigen Fachabteilungen diesbezüglich vorstellig werden. Zur Verbesserung der Postennormie-t uit g betonte die Deputation, daß im Jahre 1908 auch ein bestimmter Betrag für diese Verbesserung gewidmet war, von welchem bas Verschubpersonal unbeteiligt blieb. Cs seien inzwischen sogar nennenswerte Reduzierungen erfolgt. Dazu "leinte Herr Sektionsrat Dr. Boetz, daß sich die damals in Aussicht gestellten Verbesserungen der Postennormierungen für bas Verschubpersonal nur auf die verstaatlichten Bahnen bergen haben. Gegen die Forderung „Auflassung der Ver« s ch u b a u f f c h c r p 0 st e n" habe er nichts einzuwenden und erkenne deren Berechtigung an. Zu der N a n g s f r a g e er-klärte er, daß eine Aenderung der Rangsbestimmungen bevor-fteljc und bie Forderung des Verschubpersonals und deren Be-firünbung in Berücksichtigung gezogen werbe. Die Abnahme der Prüfungen in b c r Muttersprache sei eine Frage, die bei den einzelnen Direktionen die entsprechende Berücksichtigung fiiiben wird, unerläßlich erscheine aber, daß die PrüfuiigSkandidaten auch in ber vorgeschriebenen Sprache einiges wissen. Die Forberung um Gewährung von Substitu-tionszulagen sei nicht von ber Hanb zu weisen. Deren Berechtigung erkenne er an. Leiber seien auch dazu nicht die nötigen Mittel vorhanden. Die Regelung der Monturfrage bildet seit längerer Zeit eine Angelegenheit, die im Eiscnbahntnititstc-riunt eifrig studiert wird. Der Kostenpunkt spielt in dieser Frage ebenfalls die entscheidende Rolle. Für die Anschaffung eines Regenmantels allein seien zirka 100.000 Kr. erforderlich. Bezüglich der Verbesserung der Postennormierung sprach die Deputation auch bei Herrn Oberbaurat Mahowetz vor. Die Deputation erklärte bent Herrn Oberbaurat in eingehender Weife, wie notwenbig es und auch im Interesse der k. f. Staatsbahnverwaltung gelegen fei, die Postennormierung entsprechend zu erhöhen. Die DeputationSmitglieder wiesen au der Hand von konkretem Material nach, wie in einzelnen Stationen, wie höhere Posten beim Verschubdienst reduziert wurden und in vielen Fällen bie Absicht bestand, Reduzterun-fien vorzunehmen. Schließlich versprach ber Herr Oberbaurat, vie vorliegenden Anträge und Beschwerden eingehendem ©tu» bium zu unterziehen unb benselben nach Tunlichkeit Rechnung öu tragen. Betreffenb bie Gewährung ber anberthalbfachen Anrechnung hatten bie DeputationSinitglieber in Erfahrung gebracht, baß einzelne Funktionäre in ben zuftän-®'0cn Fachabteilungen im Cisenbahnministerium bisher dieser Forderung großen Widerstand entgegensetzten. Sie begaben nch deshalb unter anderem auch zum Herrn Sektionsrat Dr. Mauthner, welcher der Deputation erklärte, daß er oer Forderung sympathisch gcgenüberstchc und sie entsprechend fördern werbe. Am 4. März 1911 sprachen Genosse Knci-Finger unb Genosse Decker in dieser Angelegenheit neuer-*'ch vor, und zwar in den Departements XX und XXa. Auch ,c Vorstände dieser beiden Departements erklärten, nicht liegen die Forderung zu sein und versprachen, sich gegebenen» raus für dieselbe einzusetzen. ^ Auch Abgeordneter Genosse T o m s ch i k intervenierte ^esbezüglich in den beiden Departements, und ist also derzeit ®;cfe ^ Angelegenheit zumindest so weit gediehen, daß die «Versen Widerstände beseitigt erscheinen. Es wirb nun die reifere Aufgabe bes organisierten Verschubpersonals sein, Unentwegt weiterzuarbeiten, um biese Verbesserungen bald-wogljchst zu erreichen. Von der k. f. Oesterreichi scheu Nordwcstbahn. Unter bem <>ugl>egleitungspersonal bieser Bahn besteht schon jahrelang ’*> heftiger Streit um bie Rangeinteilung. Um nun diesen m,. * einmal enbgültig zu erlebigen, würben in den Stationen ^>eii, Znaiin, Jglau, Trautenau, Reichenberg, Pardubitz, 'vniggratz, Josefstabt unb Prag Zugsbegleiterversammlungcn "'berufen. In diesen Versammlungen sprach Genosse Paul, 1 den letzten vier Stationen auch noch Genosse Ebel vom ^ager Sekretariat über bic Wichtigkeit ber Rangeinteilung, to’Ct Sngleich auch Über bic Noiwcnbigkeit, den Streit, der r^oen dieser Frage unter dem Personal besteht, auf einem Glichen Weg zu erledigen. <&, .. Der unterbreitete Antrag, zu welchem noch in den wurh°nen ®icn u,lb Zuaim Zusatzanträge gestellt waren, n„ , mit Ausnahme von Znairn und Reichenberg einstimmig ^^gcnommen. In den vorgenannten zwei Stationen waren fanV'Hk c‘nc Stimme gegen den Antrag. Zugleich wurde in Versammlungen der Beschluß gefaßt, eine Konsi-Qn ,on der ZugbegleitungSpersonalc ber einzelnen Stationen ja ^ ^Oen, auf welcher bann jeder einzelne Zugsbegleiter mit yr " nein für oder gegen den Antrag stimmen soll. Nach '"ahme der Zusatzanträge lautet der Antrag: Ä.ic Einteilung ber Konbukteure auf ständige sowie provisorische Posten als Manipulant und ZugSführcr hat nach dem Dienstalter zu erfolgen. Zur Festsetzung des Dienstalters ist die Zeit ber bejt« nitiven Ernennung maßgebenb. Als nächste Unterstufe für Bebienstete mit gleicher definitiver Ernennung gilt bei Festsetzung des RangeS jener Bedienstete als dienstälter, welcher früher zum provisorischen Kondukteur ernannt wurde. Als weitere Unterstufe bei gleicher definitiver und provisorischer Ernennung gilt die Zeit der Ablegung der ManipulationS-prüfung. Ist dieselbe gleichfalls von zwei ober mehreren Bediensteten an einem Tag abgelegt worden, der Tag des Eintritts in den Bahndienst. Bei jenen Bediensteten, welche aus anderen Kategorien zum Fahrdienst übersetzt wurden, gilt nicht der Tag des Eintritts in den Bahndienst, sondern der Tag des Eintritts in den Fahrdienst. Diese Rangeinteilung gilt für sämtliche Kondukteure und Manipulanten, welche nach ben Normen der früheren k. k. priv. Oe. N. W. B. unb ber S. N. D. V. B. die Verkehrs- und Manipulationsprüfung abgelegt haben oder noch ablegen, und treten für diese Bediensteten mit Verlautbarung der Bestimmungen dieses Erlasses alle früher erlassenen diesbezüglichen Vorschriften außer Kraft. Für diejenigen Bediensteten, welche bis zur Durchführung dieser Bestimmungen beständig alö Manipulanten ober Zugsführer eingeteilt sinb, erfolgen Rückversetzungen nicht. In der Versammlung in Wien wurden dann noch nachfolgende zwei Anträge angenommen und zugleich der Beschluß gefaßt, dieselben sämtlichen Zugsbegleiterversammlungen der anderen Stationen vorzulegen. 1. Abschaffung der außertourlichen Vorrückung infolge der Qualifikation. Verwendung der hierfür gewährten Krcbite zur Kürzung der AvancementSfristen für jene Bediensteten, welche gegenüber gleichaltrigen Kollegen im Gehalt niedriger stehen. 2. Kondukteure, welche nach den Normen derOe. N. W. 93. und S. N. D. V. B. die Verkehrs- und Manipulationsprüfung abgelegt haben, rücken nach Erreichung der Gehaltstufe von 1200 Kr. in der Automatik der Unterbeamten vor. Außerdem wurde in Pardubitz zur Rangeinteilung noch folgender Antrag gestellt und gleichfalls in sämtlichen noch nachfolgenden Versammlungen ebenso wie die zwei vorgenannten Anträge zum Beschluß erhoben: Die Direktion ist verpflichtet, die Unterbeamtenposten auf die Art und Weise zu besetzen, daß die laut Rangordnung ältesten Bediensteten von der Besetzung dieser Posten verständigt werden, ohne dieselben im Amtsblatt zu veröffentlichen. Nach dem guten Verlauf der zum Teil gut besuchten Versammlungen ist zu erwarten, daß diese Streitfrage endlich geregelt wird, was gewiß im nJteresse des gesamten Personals zu wünschen wäre. Ein gerade kindisches Vorgehen zeigten die Reichs-bündler der Station Jglau. Von unseren Genossen war dort eine öffentliche Zugsbegleiterversammlung einberufen worden. Von Reichsbündlern wurde die Parole ausgegeben, sich an dieser Versammlung nicht zu beteiligen. Später wurde an demselben Abend vom Reichsbund selbst eine Versammlung einberufen, zu welcher auch Genosse Paul eingeladen war. Da aber Genosse Paul bereits in Wien war, erhielt er diesen Brief nicht mehr. Für denselben dürste aber auch schwerlich die Verpflichtung bestehen, sich an jedem Schildbürger-stückchen des ReichSbundes zu beteiligen. Notwendig ist es aber, festzustellen, daß die letzte Zeit gerade von seiten deS ReichSbundes eine Aenderung ber jetzt bestchenbcn Nang-orbnimg verlangt wurde. Lohnaufbesserung bei den k. k. StaatSbahncn. Für den 13. März wurbett bic Mitglieber beS Arbeitcrausschusscs bes Direktionsbezirkes Linz zu einer anfocrorbcntlichcn Sitzung einberufen, welche unter bem Vorsitz bes Staatsbahndirektors Herrn Hofrat Dr. M e f f c r k l i n g c r stattfanb. Große Hoff-mmgen fetzte die im Taglohn stehende Arbeiterschaft auf die Einsicht des Etscnbahnmtnistcriums, und viele Arbeiter waren ber Meinung, baß, wenn man schon 800 Millionen Kronen für militärische Mordwerkzeuge auSgcbcn kann, auch für bic mit bem Hunger kämpfenden Eisenbahner etwas Übrig sein wird. Wie aber bei den k. k. Staatsbahnen die traurigen Verhältnisse der Arbeiter berücksichtigt werden, kann man aus folgendem ersehen: Im Direktionsbezirk Linz sind über 6000 im Taglohn stehende Arbeiter beschäftigt. Davon erhalten nach einer fünfjährigen Wartezeit, welche mit 1, Jänner 1911 vollendet fein muh, eine Aufbesserung von täglich 10 H. oder jährlich 30 Kr.: Bahnerhaltung 214, Station und Magazin 30, Zugsförde-ritug 47, Werkstätte 10, Materialdcpot 3 Mann. Ab 1. Juli l. I. erhalten dieselbe Aufbesserung von 10 H. per Tag, wenn die letzte Wartezeit bis dahin fünf Jahre beträgt: Bahnerhaltung 320, Station und Magazin 52, Zugsförberung 51 und Werkstätte 3 Mann. Im ganzen machen diese Aufbesserungen zirka 17.000 Kr. mtS. Mit bieser Bekanntgabe war ber offizielle Teil ber Sitzung erlebigt. Unsere Genossen verlangten noch Aufklärung über die Lohnaufbesserung sämtlicher Profcs-sionisten, sie sprachen über bie anderen wichtigen Forbcrungcn der Arbeiter unb gaben in beredten Worten ihrem Unmut über bie rücksichtslose Vernachlässigung ber Arbciterintereffen von feiten des Eiscnbahnministeriumö Ausdruck, lieber oas Ergebnis der Sitzung braucht man keine Worte mehr zu verlieren. Wir sagen nur bas eine: Es wirb erst bann eine wesentliche Besserung cintrctcn, wenn die Arbeiter in ihrer Gesamtheit selbst energisch Hand anlegen. Kann man nur der Bahnverwaltung allein die Schuld an ben heutigen Zustänbcn geben? Nein! Diejenigen Arbeiter, welche aus Feigheit die Verbesserung ihrer Lage anderen überlassen, welche jedem Opfer ausweichen und die Organisation nicht kennen wollen, sie tragen nicht die wenigste Schuld an den traurigen Verhältnissen bei den k. k. Staatsbahnen! An die k. k. Staatsbahndirektion Linz. Die Bediensteten und Arbeiter der k. k. Staatsbahndirektion Linz erlauben sich im nachstchcnben, iiachbcm alle Bitten unb Beschwerden mündlich und schriftlich vorgebracht, sowie auch im Arbeiterausschuß diesbezüglich Anträge verhandelt wurden und bis heute noch der alte Schlendrian besteht, noch einmal, unb zwar auf biefem Wege um bringende Abhilfe zu ersuchen. Alle nachstchcnben Beschwerden wurden bereits durch Erlässe der Direktion aufgehoben, aber nur auf dem Papier. Viele Sekttons- und Dienstvorständc, Ingenieure und Bahnmeister kümmern sich einen Pfifferling um die Erlässe der Direktion, welche zum Vorteile der Arbeiter und Bediensteten sind. Min ist deshalb überall der Meinung, entweder ist die Achtung vor der Direktion und ihren Aufträgen einem Pfifferling gleichzuhalten oder die Direktion gibt zum Schein Erlässe hinaus, die nur am Papier stehen, aber nicht eingehalten werden brauchen. So zum Beispiel: Die Arbeiter ersuchten um Einsichtnahme in die Amtsblätter, was ja selbstverständlich ist, denn manche Erlässe bedeuten ja auch einen Vorteil für dieselben. Die Direktion beauftragte die Dienststellen, die Arbeiter nachweisbar von dem Inhalt der Amtsblätter in Kenntnis zu setzen. Die Direktion kann reicht anfchaffen, denkt sich mancher Vorgesetzte und die Amtsblätter bleiben siebenmal gesiegelte* Geheimnisse für die Arbeiter. Viele Arbeiter gibt cs heute noch, die schon zwei, ja sogar drei Jahre Mitglied des Provisionsfonds sind, aber noch keinen Arbeitsaufnahmeschein in Händen haben. Urgieren kann ber Arbeiter soviel er will, statt einen Aufnahme« schein bekommt er Drohungen und Schimpf»' worte. ) Jeder Arbeiter soll laut Vorschriften unb Erlässe nur zu ben Arbeiten verwenbet werben, bic der Eisenbahndienst verlangt. Aber da hat die Direktion wiederum bic Rechnung ohne bic Herren Vorstänbe gemacht. Gar mancher StationS» vorftanb K. läßt bic Arbeiter, Wächter nicht nur K ohlen tragen, Wasser tragen, Hühner hüten, Garte n* r 6 c i t machen u. s. w., sonbent dieselben sinb auch ber Frau des Paschas untergeben als Dienstmädchen für alles. Macht so ein armer Teufel diese Arbeiten nicht, dann ist er faul, wird sekkiert und als unbrauchbar bezeichnet. Vielfach wird auch geklagt, daß Altfchwcllcn erst dann für Arbeiter erhältlich sinb, wenn bie verschiedenen Privat-f im b e n befriedigt sind. Die Bediensteten und Arbeiter haben Anspruch auf halbe, auf Regie- unb auf Freikarten-. aber vielfach ist diese Begünstigung nur auf dem Papier. Sucht jemand um eine Karte an, dann ist gewiß keit* Ansuchen da, kommt ein Ansuchen, dann ist nachher in der Sektion kein Kartenblock da u. s. w. Wenn der Arbeiter Geduld hat, so kann er glücklich nach vier Wochen und länger schon im Besitze einer Karte sein. Statt besser wird cs schlechter; früher erhielten die Bahn-erhaltui.gsarbeiter (Phhrttbahtt) für bic Nachtarbeit anderthalb Schicht, jetzt nur einfache Schicht bezahlt; wahrscheinlich sind dafür die Prämien und Tantiemen gewisser Herren höher geworden. E2 gäbe noch eine Menge anderer Uebelständc, aber (je* nug an dem. Die Direktion Linz möge, wenn cs ihr wirklich ernst ist, für die Rechte der Scbienstctcn unb Arbeiter zu sorgen, alle kompetenten Dienststellen beauftragen, nicht nur von ihren Untergebenen beit Dienst verlangen, sondern ihnen auch ihre Rechte ungeschmälert zu lassen. Freilich hat die Direktion schon oft erklärt, konkrete Fälle bekanntzugeben, aber erstens ist dies schwer, da die Furcht um die Existenz bei den Leuten eine Rolle spielt (oft nicht unbegründet) und zweitens ist auch bei konkreten Fällen keine Besserung eingetreten. Die Direktion Linz soll nun zeigen, ob sie die Macht hat und den Willen besitzt, die Rechte der Bediensteten und Arbeiter zu schützen. Sollte keine Besserung cintretcn, dann müsset, wir in ber ßeffcntlichkcit andere Worte gebrauchen. Erwachsene Männer, Familienväter, fleißige Arbeiter immer zum iUarren zu halten, bas sollte man sich boch überlegen. Achtung unb Disziplin wird nicht durch Goldkragen, schöne Uniformen und Titel errungen, sondern burch ehrliches Entgegenkommen gegenüber bett Arbeitern. Wir hoffen, baß die Direktion Linz die Sache prüft und günstig erlebigt. Aus den Amtsblättern. F-rhrbegimstigungöwesen. FahrbegünstigungS-Übereinkommen mit berLokalvahnvon Mähris ch-SD st r a u über PeterSwald nach Karmin. A m t S-bla11 Nr. XV deS l. k. Eisenbahnministcriutu8 vom 18. Mär z. Auf Grund eines zwischen der k. k. Norbbahnbirektion namens der k. k. österreichischen Staatseisenbahnvermaltung unb der Stadtgemeinde Mährisch-Ostrau als Konzessionärin ber mit elektrischer Kraft zu betreibenden Lokalbahn von Mührisch-Ostrau über Peterswald nach Karrain abgeschlossenen UebcrcinEommcnä gewährt bie Konzessionärin der Lokalbahn: 1. aus Grund salliveiser beftirnntmorteter Gesuche den aktiven Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahne» Frei« fahrtscheine; 2. allen aktiven Bediensteten der k. k. österreichischen Staats» bahnen und deren Angehörigen (das ist den mit den betreffenden Beoienfteten im gemeinsamen Haushalt lebenden Frauen unb von ihnen vollständig erhaltenen Kindern) gegen Vorweis ihrer dauernden, mit ber Identitätskarte, beziehungsweise ber Photographie bes Inhabers abjustierteit Legitimation (grüne stempel-freie für aktive Bebienstete, rote stempelpslichtige für bereit Angehörigen) die Begünstigung der Fahrt zum Rcgiepreis (10 Kilometer 6 H. in der III., 12 H. in der II. Klasse). Als solche Legitimationen haben auch die auf Funktionäre der k. k. österreichischen Staatseisenbahnverwaltung lautenden Verbandkarten zu gelten; 3. den sub 2 näher bezeichneten Familienangehörigen der aktiven Bediensteten der k. k. österreichischen ©taatsbechnen, welche sich nicht im Besitz einer stempelpflichtigen (roten) Legitimation befinden, über fallweise vom k. k. Eisenbahnministerium, beziehungsweise von einer k. k. Direktion befürwortete Ansuchen der gesetzlichen Stempelpflicht unterliegende Anweisungen zur Fahrt zum Personalpreis; 4. den aktiven Bediensteten der t. k. Nordbahnbirektion SebcttSmittclfreifchcine, gültig zur monatlich zweimaligen gebührenfreien Fahrt; 5. ben Kindern ber aktiven Bebiensteten der k. k. Nordbahn-direktion Schulsreischeine (zum Besuch von Volks-, Burger-, Mittel-, HandarbeitS- und Musikschulen). Rückvergütungen bezahlter Fahrgebühren werden nur dann geleistet, wenn nachgewiesenermaßen ein Verschulden ber Organe der k. k. Äaatscisenbahiwerwa!tung die Ursache davon bildet, daß eine der nach Vorstehendem mispmche&crcchtigten Personen im einzelnen Falle der ilbereintommcitgi-mäßen Fahrbegünstigung nicht teilhaftig wurde und int übrigen nur noch tit AuöncchmS-fällen, in welchen die Unmöglichkeit, rechtzeitig um die überein-kommengemäße Fahrbegünstigung einzuschrciten, durch einen entsprechenden Beleg oder in sonst glaubwürdiger Weise nachgeraiesen erscheint. Das Ansuchen um eine berartige Rückvergütung muß jeboch stets vom t. k. Eisenbahnministerium, beziehungsweise von ber Vorgesetzten k. t. Direktion gestellt unb mit ber Bestätigung der Personenkasse über die voll geleisteten normalen Fahrgebühren belegt werden. (Z. 11.174.) Korrespondenzen. Luudenburg. In der Folge 6 „Deutscher Eisenbahner* vom 20. Februar d. I. wird ein Wehgeschrei erhoben über einen Artikel in unserem Fachblatt, in welchem den Wächtern der Strecke Lundenburg-BernhardSthal sowie dem Herrn Bahnmeister t'apka arges Unrecht geschehen sein soll. Es sollen nämlich die Genannten auch eine Bestätigung in Händen haben, daß sie den Streckenbegehern nie ein Haar gekrümmt haben. Wir haben keine Ursache, an dem Vorhandensein eines derartigen Wisches zu zweifeln, glauben aber, daß die Streckenbegeher I a b l o n 8 f t, Mras, Weiß und B r ch n i e e k, welchen das Glück zuteil wurde, aus ben Wächterhäusern neben den Herren Wächtern zu wohnen und Dienst zu machen, über die Behandlung seitens der Wächter tuobl ein besseres Zeugnis ablcgcn können als vielleicht der Herr Rossoll mit seinen eingesammelten zweifelhaften Unterschriften. DaS ist der Hauptgrund, warum die Wächter zeitlebens von einer Organisation nichts wissen wollten, weil ihr dienst-; liches sowie außerdienstliches Vorgehen sich mit dem Prinzip der Organisation nicht verträgt. Wenn sie daher erst dieser Artikel Sette 8 ................................... veranlaßt hat, in bcr dcutschnationalcn Organisation Schutz zu suchen, so sagen wir ihnen, daß sie dort hingehören, denn wir brauchen Männer und keine Feiglinge. Aus den übrigen Teil des i Deutschen Eisenbahner" bemerken wir, daß wir eben in der Lage sind, Kasscnprovisionen bezahlen zu können, weil unsere Mitglieder ihre Beiträge bezahlen, während der Reichsbund nur auf Mitgliederfang ausgeht, ohne Rücksicht, ob sie zahlen oder nicht. Wenn beim Reichsbund bei der Abrechnung kein Geld vorhanden ist, weil eben keine Mitgliedsbeiträgc und Beitritts-acbühren eingingen, dann wird der Kassier beschuldigt, daß er 'baß Geld für sich verwendet hat. (Fall Hübncr-Lundenburg.) ;2>en Herrn Bahnmeister 6apka wollen wir nur kurz erinnern, daß er um ein paar Tage zu spät Bahnmeister wurde, wenn er i glaubt, daL ehemalige System der Nordbahn noch aufrecht» erhalten zu können. Die Zeiten sind vorüber, wo der Herr Bahnmeister eine ganze Partie von Oberbauarbeitern und -Arbeiterinnen zu seinen Privatarbeiten verwendete und dieselben von der Anstalt bezahlen ließ. Wir raten ihm daher, sich seine Junggesellenwirtschaft von anderen Arbeiterinnen besorgen zu lassen und dieselben selbst zu bezahlen, so wie es jeder andere Bedienstete machen muh. Auch dem Herrn Bahnmeister Huber sei Vorerwähntes in Erinnerung gebracht. So sollte zum Beispiel der Visierer W. 6 e r n y 20 Stück Schwellen bekommen; weil sie ihm aber gar zu schlecht waren, wollte er sic nicht nehmen. Da sagte Huber kurz, dann bekomme er überhaupt keine Schwellen. Trotzdem cS verboten ist, derartiges Brennmaterial au Private zu verkaufen, entzieht der Bahnmeister Huber den Wächtern, welche keine Naturalwohnung haben, die Schwellen und verkauft dieselben um Hr. 1"60 per Stück an Privatleute, so beim Wächter Nr. 69 30, Stück, und beim Wächter Nr. 68 hat Bahnmeister Huber für 15 Stück Schwellen Ferkel eingctauscht. Wir fragen nun, mit welchem Recht macht Herr Huber solche Geschäfte mit dem Bahneigcntum ? Die Wächter ohne Naturalwohnung müssen 30 H. per Stück Schwellen bezahlen und bekommen kaum 20 bis 25 Stück, welche als Brennholz nicht mehr zu gebrauchen sind. Zum ErdäpfelauSgrabcn sowie zu häuslichen Arbeiten möge Herr Huber ebenfalls keine Oberbauarbeiter verwende«, sonst werden wir die Arbeitsbücher der Bisicrcr revidieren lassen. „Die rote Wacht aus der Strecke." Planina. (Lebensgefährliche Heimfahrt der Mächte r.) Wie bekannt, müssen die Wächter der Ausweiche und Haltestelle Planina nach dem zugebrachten Nachtdienst mit Zug 826 oder mit Zug 846 nach Loitsch, ihrem Wohnorte, fahren. Diese beiden Züge haben in Planina als auch in Loitsch sahr-ordnungSmüßlge Durchfahrt, und müssen daher alle möglichen Verständigungen vorauSgcheu, bevor diese Fahrt angetreten werden kann, ivaS für das Stations- als auch Zugspersonal nicht besonders angenehm ist, weil das ganze Personal vom Lokomotivführer bis zum Schlußkonduktcur verständigt werden muß. Da die Strecke Planina-Franzdorf ein Gefälle von 12 Promille aufzumcisen hat, ist es kein leichtes, einen mit Spindel» bremsen gebremsten Zug ohne weiteres anzuhaltcn, besonders weil das ZugSversonal auf die Durchfahrt gewöhnt und das AnSfahrsignal in Loitsch noch dazu auf „Freie Fahrt" gestellt ist, wird aus das Aussteigen des Wächters leicht vergessen. Wenn dieser das Abspringen nicht wagt, hat er das Glück, »ach Franz» dorf zu fahren und statt um 6 Uhr früh erst um 9 Uhr vormittags nach Hause zu kommen. So war cS auch am 23. Februar l. I. bei Zug 846. An diesem Tag hat der Diensthabende (ein Substitut) in Planina das Zugspersonal vom Anhalten in Loitsch nicht genügend verständigt. Als der Zug in Loitsch nicht anhielt und der Wächter keine Lust nach Franzdorf zu fahren hatte, wagte er es, da der Zug langsam gefahren ist, abzuspringen und siel dabei, jedoch so glücklich, daß er mit nur einigen Abschürfungen an den Händen davonkam. Wie leicht wäre er getötet oder zum Krüppel gemacht worden? Bei diesen Verhältnissen kann dies noch alle Tage Vorkommen, wer soll dann zur Verantwortung gezogen und bestraft werden? Ter Wächter, weil er vom fahrenden Zug oder zu frühzeitig abge-sprungen ist oder der ZugSexpedient, weil er das Personal nicht genügend verständigt hat ? Zn erster Linie wäre es die Süd-bahn, die cs unterläßt, diesen Zügen in Planina und Loitsch einen fahrordnungsmüßigen Aufenthalt von je einer Minute zu geben. Dieser Uebelstand dauert nun schon über ein Jahr und die Südbahn hat cs noch nicht für nötig gesunden, das Zng-begleitusigs- und Lokomotivpcrsonal von dieser Anordnung in Kenntnis zu setzen. Es ist mir ein Wunder, daß noch kein Wächter gerädert wurde, früher dürste es überhaupt nicht anders werden, denn gewöhnlich kommen die Bahnverwaltungen immer erst nach Unglückssüllen mit ihren Weisheiten. Ebensowenig Wohlwollen zeigt die Direktion für die Wächter bei Erledigung ihres Gesuches um eine Substitutionsgebühr, welchem Ansuchen aus „prinzipiellen Gründen" keine Folge gegeben werden kan», mit dem einzig befriedigenden Hinweis, daß mit dem Bau des PersonalhauseS noch im lausenden Jahre begonnen wird. Mährisch-Schvnbcrg. (Die Wahlen in dicLokal-kom m i s s i on d er K r a n cas s c d er k. k. ö st err e i ch i s ch en Staatsbahnen.) Wenn unsere nationalen und christlichsozialen Freunde Per einer Wahl [in irgendeine WohlfahrtSin sti-lution eine blamable Niederlage erleiden, dann schreien sie Zeter und Mvrdio über den Terrorismus der Sozialdcmomokraten. Wir begreifen eS ja ganz gut, daß sie so tun; wie sollten sic anders ihre furchtbare Blamage verdecken; da werden Argumente ins Treffen geführt, da wird verleumdet und geschimpft, daß es eine Freude ist. Doch ach, c8 nützt den Guten nichts, gar mchtS; eine jede solche Wahl bekräftigt neuerdings, daß die Eisenbahner diesen ; Schwindlern nichts glauben und ihnen die Wahrung ihrer Interessen nicht anvertraucn. Je weniger als sie Anhänger haben, desto _ mehr üben f i e Terrorismus aus und mißbrauchen geradezu ihre amtliche Stellung, um den cckelhasten Wahlersang zu treiben und die Bediensteten brutal zu beeinflußen. So haben es die Herren — wie überall — auch bei uns in Mährisch-Schönberg getrieben. Nach der furchtbaren Niederlage, die den Christlichsvzialen und Deutschnationalen im DirektionS» bezirk Olmütz zuteil wurde, schlossen die Deutschen mit dem Pro« sessionistenvercin ein Kompromiß ab, zu dem Zwecke, den „roten Ludern", wie sich zart und fein der Herr Oberlondukteur Nissel — ein bekannter Hohlkops — ausdrückte, bei der Wahl in die Lokalkommission in Mührisch-Schönberg eine Niederlage zu bereiten. Herrgott, haben sich aber diese edlen Seelen gerauscht 1 Trotzdem kein Mittel .des Wahlschwindels und der Be-einslußung der Wähler gescheut wurde, trotz der Großmäuligkeit des Herrn Nissel, trotzdem Herr MagazinSmcistcr Lang seine Magazinsleute wie die Schafe zur Urne trieb, wo sie unter seiner Aussicht ihre Stimmzettel abgeben mußten, trotzdem die Abwaschweiber anstatt zu kehren und auszuräumen, AgitationS» arbeit leisten mußten, trotzdem die Herrn Bahnmeister (unsere Koalierten, die durch die Arbeit unserer starken Organisation, | Wohltaten empfangen, sonst sie aber bei jeder passenden Gelegenheit bekämpfen) Schneider und die beidenLakeienseclen Wac-laroct und Bicner, ferner die Bahnmeister Christ und , S t r u f ch bei Verteilung der Stimmzettel ihren Oberbauarbeitern gleichzeitig die Klebezettel verteilten, um sofort die Stimmzettel ,abzusammeln, trotzdem, daß alles so schön klappte, daß sich daB !„schwarz»blau-gelbeKuddelmuddel" schon aus den 'Sieg freute, trotz alledem erlitten sie eine vernichtende fN i e d e r l ä g e. Die dummen Gesichter der Herrschaften beim Skrutinium, als sie das Resultat der Wahlen erfuhren, war einfach ein Anblick für Götter. Die „roten Ludern" siegten mit 904 Stimmen, gegen 367, die aus die famose „Rosenkranz-Streikbrechergesellschast" entfielen. !■ Die Herren schlichen wie geprügelte Hunde von dannen (Und —schimpften aus die verfluchten Sozialdemokraten.... und „Der Ciseubaljtte»." singen an zu verleumden und über Terrorismus zu schreien, wie cs schon einmal das Naturell dieser Herren eS mit sich bringt. Nun, sie mögen schreien, sie mögen schimpfen und verleumden, diese hochedlen, treuen und gebildeten „deutschen Herren" mit dem Kainszeichen auf der Stirn, sie mögen gelb und grün werden vor Galle, sie mögen samt dem „Schusterfranz" platzen, werden sie denn ganz gewiß unsere Ruhe, die die Ruhe des Starken ist, nicht stören, wir lassen uns nicht stören, wir schreiten trotz alledem unserem stolzen Siege entenüveg entgegen mit dem stolzen und erhebenden Bewußtsein erfüllter Pflicht. Mit uns das Volk, mit uns der Sieg! DaS mögen sich die Herren des schwarz-blau-gelben Blockes merken! Knittelfeld. (An die werten Mitglieder deS LebenSmittelmagazinSI) Nachdem die Generalversammlung vom 19. März die Statutenänderung für eine zweite Generalversammlung vertagte, welche am 9. April stattfinden wird, sehen wir uns veranlaßt, zu derselben einige Ausklärungen zu geben, um die Arbeit, welche von uns als ein Reformwerk betrachtet wird, auch den Mitgliedern verständlich zu machen. Schon sind die Gegner am Werk und ein Zirkular, welches zur Versendung gelangen wird, ist vom „Reichsbund deutscher Eisenbahner", vom „Verein der Beamten" und vom „Verein der Ingenieure" gezeichnet. ES zeigt wieder die alten Waffenbrüder, die gegen jede Bestrebung der Arbeiter Stellung zu nehmen sich verpflichtet fühlen. Diese Vereinigten sind aber nicht besorgt um das Wohl des LebcnSmittelmagazinS, sondern — um die Vorrechte der Beamten, die dieselben bisher innegehabt und wo sie glauben, daß dieselben auS dem Instituts hinausgedrängt werden sollen. Demgegenüber sei jedoch festgeslcllt, daß eine Statutenänderung in erster Linie das veraltete System beseitigen muß, welches bisher die Entwicklung behinderte. ES muß modernisiert werden; cS muß ein AufsichtSrat geschaffen werden, welcher den Vorstand in seiner Arbeit unterstützt und kontrolliert; eS müssen finanzielle Fundamente geschaffen werden, welche das Institut von der ungeheuren Schuldenlast befreit und es sodann möglich wird, daß die hohen Zinsen, die bisher die Banken verschlungen haben, dem Mitgliede zugute kommen. Dem Mitglieds sollen diese Fonds als Hilfsaktion zur Verfügung stehen. ES muß die Möglichkeit, sich dank einer bevorzugten Dienstes-stelle einen übermässig hohen Kredit zu verschaffen und dann als uneinbringliche Forderung zum Schaden aller zu figurieren, wodurch den Mitgliedern Tausende von Kronen und dem Vorstand sehr viele Unannehmlichkeiten erwachsen, abgeschafft werden. DaS Institut muß sich mehr AktionSsreiheit schaffen. ES muß die bisher übliche fixe Bezahlung des Vorstandes verschwinden und soll an Stelle dessen iedcS Jahr von der Generalversammlung über Vorschlag des Aufsichtsrates eine Remuneration beschlossen werden, welche je nach der Mühewaltung dieselben tangiert. Es muß bei Besetzung der Mandate daraus geachtet werden, daß jedem Dicnslzweig im Sinne der Dienstordnung für Bedienstete der k. k. Staatsbahnen, § 2, Absatz 1 und 2, nach Maßgabe der Höhe der Mitgliederzahl miS jedem Dienstzweig, dem Proporz entsprechend, eine Vertretung im Vorstand sowie im AussichtSrat eingeräumt wird. Wir wollen durch diese Aendcrungen das beste für die Mitglieder und das Institut. Diejenigen aber, die ein solches Werk behindern wollen, können nur in blindem Parteihatz oder in schmutzigem Egoismus handeln. Lassen wir unS darum in dem Vormarsch, das Institut den Mitgliedern zu geben, nicht behindern. Sorge jedes Mitglied dafür, daß auch diese Klippe überwunden wird und daß das Institut endlich einmal wird, was cs für seine Mitglieder sein soll. Am 9. April bleibe darum niemand zu Hause; dem es möglich ist, nach Knittelseld zu fahren, der nehme sich Urlaub und erfülle seine Pflicht. Darum nochmals: Heraus! Triest. (Die Gelben an der Arbeit.) Der 12. März sollte für die Eisenbahner in Unter-Steiermark ein denkwürdiger Tag werden. Die Führer der gelben Gewerkschaften mit all dem Troß der aus den Gewerkschaften hinaus-bugsierten Scharlatane hatten sich in Unter-Steiermark zusammen-gefunden, um dort ungestört ihre unpolitische Poselware an leichtgläubige Käufer abzusetzcn. Um 9 Uhr vormittags sollte die erste Versammlung in Pöltschach stattfinden. Die beiden Ex-svzialisten König und Klein wollten die dort versammelten Eisenbahner für den „Reichsverein österreichischer Eisenbahner" als Mitglieder gewinnen. Doch als die Herren König und Klein die Stimmung unter den Versammelten wahrnahmen und den Genossen Kvpaö erblickten, nahmen die beiden Helden Reißaus. Der tapfere Herr König entschuldigte sein Weggehen dem Genossen Kopaö gegenüber mit folgenden Worten: Sie sind zu anständig, daß ich mit Ihnen polemisieren würde, nehmen Sie daher unser vorzcitigcS.Verlassen der Versammlung nicht als Feigheit auf. Sang und klanglos verschwanden die beiden Vertreter des ReichsvereineS in Begleitung eines Ober-bauarbciters, dem ebenfalls das Herz in die Hosen gefallen war. Darauf erössncte Genosse Piöini die Versammlung und Genosse K o p a & besprach in einer mit viel Beifall ausgenommcnen Rede das Treiben der gelben Organisationen. In Grobeluo erschien an der Spitze von 12 Beamten und Expedienten der bekannte Revident Herr Heizer auS Marburg in Begleitung des Exgenosscn S k e r j a n z aus Triest. In einem naheliegenden Gasthaus wurden in Eile noch einige Oberbauarbeiter zu-sammcngetrommelt, die dann unter Führung des dortigen Postmeisters ebenfalls ins Versammlungslokal kamen. Die Herren Hetzer und Skerjanz deklamierten das Hohe Lied von der heimatlichen Scholle und verzapften viel Unsinn über nationale Phrasen. Die eigens zum Applaudieren mitgenommenen Beamten erwiesen sich als geschulte Elaqueure. Als sich in Grobelno der Genosse K o p a 8 zum Worte meldete und mit den beiden Referenten K e j z er und Sk er janz gründlich abrechnete, wobei die beiden Herren manches herbe Wort über ihre bisherige Tätigkeit sich gefallen lassen mußten, brüllten die Beamten wie wahnsinnig. Als sich Genosse P irini zum Worte meldete, ging der Sturm loS, der Spektakel war so roh, daß Genosse Piöini seine Rebe unterbrechen mußte, iachbem um 7 Uhr abends eine öffentliche Eisenbahnerversammlung in Pragerhof tagte, so mußten sich die beiden Genossen entfernen. Mit den Genossen Kopaö und Piöini entfernten sich gleichzeitig zwei Drittel der Teilnehmer. Zur Versammlung in Pragerhos hatten sich die Reichsbündler den politischen Verwandlungskünstler L i n ch a r d. der sich seinerzeit in unserer Partei Unregelmäßigkeiten in der Geldgebarung zuschulden kommen ließ, verschrieben. Auch der sattsam bekannte Südbahnadjunkt war anwesend. Daß bei dieser würdigen Freundschaft auch die Herren Z o r e ö und Stern nicht fehlten, war vorauszusehen. Dem Adjunkten Schwab möchten wir den'Rat erteilen, er möge seiner Frau so viel Wirtschaftsgeld zur Verfügung stellen, daß sie nicht mehr notwendig hat, verschiedene Zerealien bei den Dienern und Unterbeamten zu entleihen, um den stets hungrigen Magen des großen Germanen Schwab zu füllen. Auch in dieser Versammlung zeterten die gelben Unternehmerknechte über den TerroriSmuS der Roten und wurde beschlossen eine Ortsgruppe der gelben Eiscnbahnerorganisation als Gegenwehr zu gründen. Um 7 Uhr abends fand in PoschaukaS Gasthaus in Pragerhof eine gutbesuchte Versammlung statt, wo die Genossen K o p a ö und D u» e k über das verräterische Treiben der Gelben berichteten. Mit einem kräftigen Appell an die Anwesenden, jederzeit treu zur Organisation zu Hallen, schloß Genosse Piöini die Versammlung. Der 12. März wird manchem Eisenbahner in Unter-Steiermark gezeigt haben, was man von Leuten ä In König, Klein, Schwab, Zorci, Stern und Skerjanz zu halten und zu erwarten hat. Einer ist dem ändern ebenbürtig. Fürwahr eine nette Gesellschaft. Sigmundöhcrberg. Wenn je eine Station säuberlicher gereinigt wurde, als dies momentan bei uns der Fall ist, so könnten sich unsere Genoffen nicht besser gratulieren. Umstände, Str. 10 deren Gestank schon in die Wolken reichte, gegenseitiges Mißtrauen, das an Haß grenzte, daS waren die Folgen einer Politik, deren sich seit kurzer Zeit ein Beamter in der Station bediente, der beharrlich au der Verherrlichung seines Namens arbeitete. Mehrere Herren, denen das „Deutschtum" den Kopf verschob, an ihrer Spitze der Assistent Prinz, glaubten nun auch die Zeit für gekommen, sich als Gründer einer Ortsgruppe des Reichsbundes etablieren zu können. Sie fanden willige Helfer in dem Lokomotivführer Pische und in dem Blocksignaldiener „Ucb erall", daS heißt Ä m o N. Elfterer ein GeisleSkind vierter Güte, der seine Prüfungen statt bei der Direktion im Wirtshaus absolviert; letzterer cm konsequenter Hin- und Herlauser, der schon beim „Berkehrsbund" und „Rechtschutz" war und nun sein Heil bei den „Deutschen" sucht, von jedem Verein aber nach kurzer Zeit, ging oder hinausexpediert wurde, weil man seine „Fähigkeiten" nicht anerkennen konnte. Mit solchem Material und einem deutschen Referenten sollten die Eisenbahner in Sigmundsherbcrg am 9. Mürz gerettet werden. Verdammt! War'S Zufall oder Mache? Beinahe wäre der Leiter Prinz an diesem Tage kein Eisenbahner mehr gewesen. Zufällig kam ein JnspektionSorgan tags zuvor auf deS Herrn Fachkenntnisse. DaS Resultat war — s o-fortige Suspendierung vom Verkehrsdien sie. Silles wartete gespannt aus die Gründungsversammlung. 8116 es 10 Uhr wurde und niemand erschien, war es klar, daß diese terren „deutsche Weisheit" nicht verzapfen wollten und in aller tille fortfuhren. Sigmundsherbcrg ist rot und wird es bleiben. Den ProfeffionSunterstützungSansucher Wächter Ra pp von Breiteneich übergeben wir freiwillig den RcichSbündlern, doch sind demselben aber jeden zweiten Monat mindestens 10 Kr. zu geben, eventuell noch mehr. Durch die Absetzung des Assistenten Prinz; werden auch die Zugsbegleiter der Hauptstrecke wieder freier aus- ' atmen. Sollte bicscr'Hetr von hier wcgversetzt werden, so werden wir nicht ermangeln, ihm einen Geleitbrief mitzugebcn, der ihm den Hinauswurf aus den Reihen der rechtlich denkenden Eisenbahner auch andernorts garantiert. Wien-Penzing. Der Herr S ch m ö g e r dünkt sich als der Sllleiuherrscher von Wien I und als solcher glaubt er, daß er mit den Arbeitern tun und machen kann, was er will. Was er sich vornimmt, daS lann er tun und kostet eS auch 200 bis 300 Kr. ES freut ihn, daß es ihm schon gelungen ist, solches s durchzusetzeu. * Und so nimmt er sich auch vor, alle diejenigen Arbeiter, welche nicht seine Gesinnung haben, zu entlassen, weil der Herr glaubt, mit Gleichgesinnten kann er tun und machen, was er will. Wenn ein Arbeiter um zwei -Minuten zu spät kommt, muß derselbe eine Stunde warten oder der Herr S ch m ö g e r schickt den Betreffenden nach Hause. Wenn aber einer seiner Lieblinge im Interesse des genannten Herrn zwei Stunden auSbleibt, so macht das nichts, sondern er bekommt dafür noch eine lieber-! stunde bezahlt. Die Hauptsache ist, wenn einer Herrn Schmöger schön tun kann, wie zum Beispiel der Herr P o d g o s ch e k, welcher ungefähr 17 Monate bei der Bahn und 14 Monate Vorarbeiter ist. Wenn Herr Schmöger aufmerksam gemacht wird, daß sein Vorarbeiter seinem Dienst nicht gewachsen ist, so sagt derselbe: Das kann man von ihm nicht verlangen, weil er noch nicht so lange da ist. Ja, warum ist er dann Vorarbeiter? Wohl nur darum, weil er Herrn Schmöger gut schmeicheln kann. Vordcrnberg. Bezugnehmend aus die in Ihrem geschützten Blätte vom 10. März I. I. unter „Vorbernberg (DaS Denunziantenwesen im Heizhause)" erschienene 'Notiz ersuche ich Sie, mit Berufung auf den 8 19 bcS österreichischen Preßgesetzes, in einer der nächsten Nummern Ihres Blattes um Slufnahme folgender Richtigstellung: 1. Es ist unwahr, daß ich SamStag den 7. Jänner l. I. die Anordnung getroffen hätte, daß Sonntag den 8. Jänner gearbeitet wird, wahr dagegen ist, daß ich am 7. Jänner nicht Dienst gehabt habe und überhaupt von Vordcrnberg abwesend war. 2. Unwahr ist, daß die SIrBcit für Sonntag ohne Dringlichkeit angeordnet wurde, wahr jedoch, daß weder Werkmeister Herr Soukop noch ich von der Veranstaltung eines Festes etwas wußten. 3. Unwahr ist, daß Muzzullini die Arbeiter beim Werkmeister denunzierte, wahr dagegen ist, daß das Fernbleiben von der Arbeit vom Werkmeister Soukop und mir selbst am 8. Jänner konstatiert wurde. 4. Unwahr ist, daß der Arbeiter Josef Psaab vom Werkmeister entlassen wurde, jedoch wahr dagegen, daß Psaab wegen Schmähungen gegen den Arbeiter Norbert Kästner am 11. Jänner während der Arbeitszeit vom Werkmeister korrigiert wurde. 6. Unwahr ist, daß Herr Inspektor Cimmonctti die Ent- , lassung PfaabS aufrecht hielt, wahr dagegen ist, daß, nachdem; vier Schlosser in der Werkstütte gegen den Slrbeiter Kastrier1 handgreiflich wurden und ihn mißhandelten, dieselben dann entlassen wurden, und darunter war auch Psaab. Karl Finger, Maschinenmeister der k. k. Staatsbahn, Vordcrnberg. Himberg. (Todesfall.) Durch den kürzlich erfolgten Tob des Genossen Spechten Hauser verlor die Organisation der Eisenbahner abermals eines ihrer tätigen und rührigen Mitglieder. Genosse Spechten Hauser war sowohl in der Ortsgruppe Stadlau als auch in Himberg im Ausschuß der Organisation tätig und war ein allgemein beliebter Genosse und Kollege, der stets und unter den widrigsten Umstünden am Platze war, wenn es galt, die Interessen seiner Kollegen wahrzunehmen. Diese werden ihm auch allezeit ein ehrendes Andenken bewahren. Tirschnitz. (Buschtiehraber Eisenbahit.) Hier treiben die beiden Vorarbeiter Kräder und S ch m i d k u n z eine Agitation für den christlichen Verkehrsbund, datz man wirklich fragen muß, ob die beiden Vorarbeiter als Agitatoren oder als AufsichtSorgane für bic Slrbeiter bezahlt werden. Kommt ein, Bediensteter oder Arbeiter in die Station, von dem sie wissen, j daß er noch keiner Organisation angehört, so wird der Untergebene so lange mit Versprechungen, eventuell Drohungen von diesen beiden Vorarbeitern bearbeitet, bis sich der arme Teufel, um endlich Ruhe zu haben, in den VerkehrSbund aufnehmen läßt. Das Versprechen und Drohen ist überhaupt die ganze Weisheit der beiden Slgitatvreu. Seit dem zehnjährigen Bestand der hiesigen Ortsgruppe deS christlichen VerkehrsbuubeS in Tirschnitz ist verdammt wenig von deren Tätigkeit unter den Eisenbahnern bekannt. UnS ist ein einziger Fall bekannt und da soll die Ver-kehrSbundleitung für ein Mitglied 140 Kr. gezahlt haben, damit er nicht wegen — RaujhandelS eingesperrt wurde. Für wirklich notwendige Aktionen, zum Beispiel Erlangung einer Unfallsrente für die Witwe W e t h m a n n, da waren die beiden Agitatoren sowie der ganze VerkehrSbund nicht zu haben. Eine Organisation wird doch zum Zwecke der Durchführung derartiger Slktioncn gegründet, und die Mitglieder treten doch nur aus dein einfachen Grunde der Organisation bei, daß ihnen im gegebenen Falle durch die Leitung der Organisation zu ihren Ansprüchen und Rechten verhelfen werden soll. Oder genügt eS beim christlichen VerkehrSbund, wenn seine Mitglieder in Tirschnitz nur fleißig, zahlen dürfen? Die Erfolge sollen wahrscheinlich von den Roten allein ernmgen werden. ES wäre zu wünschen, wenn die Herren Schmidkunz, Kräder und der Streckenwächter G. Blei sich mehr um ihre dienstlichen Obliegenheiten kümmern würden, agitiert kann genügend auch nach der Arbeitszeit werden. Stilett. Ein feingebildeter Herr ist der in Wien (Süd-bahnhos) stationierte Oberkondukteur Scherzet. Anläßlich einer kleinen Debatte im Kondukteurzimmer am Südbahnhos wegen, eines Ansuchens um Turnusänderung ließ derselbe gegenüber einem Kondukteur Sleußerungen fallen, die hier anstandshalber nicht wiederzugeben sind, da man solche Worte nicht einmal bei Pferdeknechten hört, von einem Menschen jedoch, der bei jeder Gelegenheit als intelligent gelten möchte, als unqualifizier-bar zu bezeichnen sind. Leute dieses Schlages sind sogenannte. Zugsrevisoraspirantcn und beneiden einen in jeder Beziehung hu obigem Posten geeigneten Mann, welchen die Direktion gegenüber diesem Kandidaten den Vorzug gab und der für daS ge- Personal schon mehr geleistet hat als wie die ganzen «lener Oberkondukteure zusammen, von deren Tätigkeit überhaupt kein Mensch etwas hörte und die seit der Zugehörigkeit zum Südbahnerverband unternommenen Schritte für die Kondukteure nur zum Schaden waren. Die Südbahn wäre wirklich ru bedauern, wenn sie keine anderen Oberkondukteure für Re-vislonöposten hätte als solche von der Intelligenz eines Scherz er. Dermalen will der gröblich Insultierte noch einmal Abstand nehmen von der gerichtlichen Verfolgung, warnt ihn jedoch für Zukunft, da cs dem Rohling dann ebenso ergehen könnte wie bei der am 16. März beim k. k. Bezirksgericht in Margareten gegen Scherzer durchgeführten Ehrenbeleidigungsverhandlung. (Siehe ,Arbetter-Zcitungs"-Bericht vom 18. März.) Jeder, der die gemeinen Aeutzerungen des Oberkondukteurs Scherzer gehört hat, muh überhaupt vor so einem Herrn jede Achtung verlieren. Erner sachlichen Debatte standzuhalten, fühlt er sich wahrscheinlich nicht fähig, daher ersetzt er diesen Mangel durch die ärgsten Flegeleien. Hainfeld. Bei der Ortsgruppe Hainfeld sind von seiten der Eisenbahner mehrfache Beschwerden gegen den Kondukteur Herrn Martin Turner eingelangt, so daß sich die Ortsgruppe bemüßigt ifcih, sich mit der Angelegenheit zu befassen, zumal auch der Elsenbahner-Leichenverein in Hainfeld, dessen Mitglied T o r n c t ebenfalls war, die Ausschließung T o r n e r s aus dem Leichenverein wegen der gegen ihn erhobenen Anwürse ausgesprochen hat. Unsere Ortsgruppe aber wollte Torner die Möglichkeit, sich gegen die Anwürse zu rechtfertigen, zubilligen und beschloss, die Angelegenheit Torner in einer besonderen Sitzung zu behandeln. Torner wurde unter Hinweis ans die gegen ihn erhobenen Anwürse eingeladen. Herr Torner hat aber am nächsten Tage nach der Sitzung von diesem Beschlüsse Kenntnis erlangt und nun hatte Torner nichts Eiligeres zn tun, als seinen Austritt aus der Ortsgruppe anzumelden. Damit hat aber Herr Torner nicht seine Unschuld bewiesen, sondern sich selbst gerichtet; denn feig kneift nur aus, wer sich schuldig weiß, und somit fallen auch die Prahlereien des Herrn Torner, daß er selbst ausgetreten sei, in ein Nichts zusammen und jeder Eisenbahner weiß auch, was er von Herrn Torner zu halten hat. Franzdorf. Als wie von einem Alp befreit fühlen sich Aicht nur die Eisenbahner von Franzdorf, sondern auch die mit der Südbahrwerwaltuug in Geschäftsverbindung stehenden Parteien seit der Versetzung des Stationsvorstandes Leopold P a h o r i'ach Laibach. Dieser hochmütige klerikale Herr hatte cs verbanden, einen jeden Menschen, der mit ihm in Berührung gekommen ist, seine Macht fühlen zu lassen, mir um sich höhernorts beliebt zu machen. Wenn seine Heldentaten, die er als Don Juan '«der als Huldiger des Bacchus geliefert hat, aufkommen und rin milderes Urteil erfahren sollen, was er ja gelegentlich seiner jüngsten Affäre auch in vollstem Maße erreicht hat, dann kann Herr Pahor von Glück reden. DaS BetriebSinspcktorat »n Triest soll über die ganze Handlungsweise des Genannten während seiner Stationierung in Franzdors unterrichtet sein, «uch über Fälle, welche beweisen sollen, daß derselbe den Unterschied zwischen Mein und Dein sehr schlecht zu unterscheiden vermochte. Da sich aber der Genannte aus wohlbewußten Gründen m jeder Hinsicht als Feind und Unterdrücker seinen Untergebenen sowie seinen Mitmenschen gegenüber in hervorragender Meise betätigt hat, hat sich das Betriebsinspektorat Triest veranlaßt gesehen, die ganze Angelegenheit des Herrn der Direktion gegenüber zu verschweigen und hat ihn aus sein eigenes Ansuchen nach Laibach versetzt — zum größten Glück des oortigen Personals jedoch nicht als Stationsvorstand. Mehr Morte über diesen Menschen zu verlieren, wäre schade um den Raum. fr* .„Mährisch.SchSnLerft. (Gewalt vor Recht.) Die ^hnstlichfozialen unter dem Protektorat des Herrn Inspektors Esther m bemühen sich schon lange, die roten Eisenbahner aus dem Felde zu schlagen. Bei jeder Wahl in die verschiedenen Körperschaften koalieren sie sich gegen uns und kein Mittel ist ihnen zu schlecht, das sie nicht angewendet hätten. Zu ihrem Xetdti>c|en sind diese Jesnitenbrüdcr saint ihrem Anhang stets mit einer derartigen Niederlage aus dem Felde geschlagen worden, das; man geglaubt hätte, dieses scheue Gelichter wird sich nicht mehr an die Oberfläche ivagen. Diese feigen Kreaturen, die nicht den Mut finden, offen ?MUtreten, arbeiten immer wie allezeit die Finsterlinge und lichtscheuen Individuen. So auch jetzt bei der Wahl der Vertrauensmänner zur Erstellung von Turnussen. „ . Unsere Vertrauensmänner, auf das Solidaritätsgefühl des geiamten Zugspersonals hinweisend, gaben einen Ausruf heraus, «atz das gesamte Zugspersonal sich an der Wahl von Ver-‘tauensmftnncrn beteiligen möge, und zwar derart, daß alle in 'betracht kommenden Vertrauensmänner vom gesamten Zugs-t««!0,11016' wenn auch gruppenweise getrennt, jedoch insgesamt zu wählen sind. Hier ersahen nun die Finsterlinge, daß ihnen, wenn schon nirgends, so hier ein Mandat blühen könnte. Mit jesuitischem rniss verfaßten sie eine Beschwerdeschrist gegen unseren Wahl-uiovus mit der Begründung, daß die Kondukteure mit den Zugs« luyrern nichts gemein haben, daher auch nur die Zugssührer unter sich zwei Vertrauensmänner zu wählen haben. Und wirk-öS 'Qni)en sich auch sieben Kreaturen von ZugSführern in der haben36 ^er $crfoncn3“ße/ die den Beschwerdewisch unterschrieben (g. . Nun war der Sieg unserer Brüder der Nächstenliebe sicher. gingen mit diesen sieben Unter Christen zu unserem Herrn „N^etriebsvorstand, Inspektor v. Ostheim, und erklärten, daß unsere Genossen, die 62 und 69 Stimmen erhielten, als ge-atjit erscheinen, sondern der Riffel und HoraUchte mit tjetoor™^11 ^aiör*tät von sieben Stimmen auS dem Kampfe find, gmgen. Da in der Gruppe der Personenzüge neun ZugSführer und Horatfchke aber je sieben Stimmen er-jo erschien es unserem Inspektor als zweifellos, daß e zwei Mann als gewählt erscheinen und er entschied auch in em Sinne. Nun fragen wir aber, ob es gerecht ist, wenn die Ver-> auensmänner, die doch nicht nur zum Turnusmachen da gesamten Zngspersonal gewählt werden, oder aber ZugSführer der Personenzüge u. s. w. separat in jeder Slfin» ,tcr stch wählen? Chiari ist doch ein freier deutscher unser Inspektor ist doch der Schwiegersohn seines ban!/ ®mgc es nicht, daß Baron Chiari seinem Schwieger-Um Mft,roa8 Freisinn beibringen möchte? Es wäre doch schade tinn»1 ß,,ten Mann, daß er in die Krallen dieser Finster- • QQm Ftm gewesen ? Dies zu beleuchten soll unsere Ausgabe sein. «r wollen, bevor wir auf die Ursachen eingehen, den Zusammenhang anführen. Genosse P l i 8 k a ist aus der Ostseite der Station Mährisch-Schönberg mit einer Wagenreihe über die Weichen hinaus-gesahren, um die Verteilung der Wagen aus die entsprechenden Geleise durch „Abrollen' zu bewerkstelligen. Da die Station von dieser Seite im Gesälle liegt, so können die notwendigen Wagen-Partien durch einen kurzen sogenannten „Rücker" abgeschupft werden. Nun war aber zum Signalgeben und zum Abkuppeln der Wagen Genosse Pliska allein da. Das übrige Verschub-persoual mußte sich zum Ausfangen der Wagen im Bereich der Station aufhaltcu. PliSka gab dem Lokomotivführer durch Zuruf: „Mucker !* und durch Pfiff und Lichtsignale das Signal: .Zurück!' Letzterer setzte die an seiner Lokomotive angekuppelte Wagenpartie in langsame Bewegung. Als er aber Pliska aus der Wagenreihe nicht heraustretcn sah, brachte er den Ver-schubteil zum Stehen und ging Nachschau halten. Zu seinem Entsetzen sah er, daß Pliska unter einem Wagen lag und um Hilfe rief. Man zog den Verunglückten hervor und brachte ihn in die Station, wo ihm die erste Hilfe zuteil wurde. Leider waren die Verletzungen des Verunglückten derart schwerer Natur, daß er eine Stunde später am Transport ins Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Genosse Pliöka war bis zuletzt bei vollem Bewußtsein und gab an, daß er beim Hineintreten zwischen die Wagen über eine Schiene auSaeglitten ist und zu Falle kam. Hierbei geriet er unter das Bremsgestänge eines BremswagenS des in langsamer Bewegung befindlichen Verschub-teiles und wurde so in liegender Stellung eine Strecke weit geschleift. Beim Fallen mußte Pliska nach einem Anhaltspunkt gehascht haben. Hierbei geriet er mit der Hand zwischen die Puffer, wobei ihm diese vollständig zerquetscht wurde. Nun kommen wir zu den Ursachen des Unfalls: Antreiberei, Sparen mit Personal und Furcht vor Strafen. Die Angst vor Strafen fei damit begründet, daß, wenn irgendeine größere Beschädigung der Wggen durch einen Schub verursacht wird, das Verschubpersonal in einer unmenschlichen Weise mit Geldstrafen belegt wird. So wurde zum Beispiel ein Verschieber mit 10 Kr. bestraft, weil beini Verschieben durch ein unglücklücklicheS Versehen zwei Zisternen entgleisten und beschädigt wurden. Wird das Personal hierdurch besser, wenn sich unser Herr Inspektor v. Ostheim für eine exemplarische Bestrafung eines Bediensteten cinfctzt? — Gerade das Gegenteil. Denn, wenn bei einem Fehlgriff beim Verschub dem Bediensteten der Verlust eines ganzen Monatszinses bevorsteht, wie kann dann derselbe kalt und mit ruhiger Ueberlegung seinen Dienst verrichten? Die Beschädigungen von Wagen werden nie vollständig verschwinden, und absichtlich werden Beschädigungen nie verursacht. Auch das Sparen führt zu solchen Unfällen. Ist eS nicht ein Verbrechen der Bahnverwaltung, respektive der betreffenden Organe, daß gerade dort, wo die halsbrecherischeste Arbeit, wie beim Verschub- und Zugspersonal, verrichtet werden muß, gar keine Beleuchtung vorhanden istl Wir haben schon kleinere Stationen, die mit Bogenlampen versehen sind. Die Bogenlampen in den kleinen Stationen sind zumeist erst dann ausgestellt worden, als schon ein Unglück geschehen war. Unserem Herrn Inspektor genügt schon der Wechfel-körpcr als Beleuchtungsobjekt. Insbesondere, wenn eine mondhelle Nacht ist; dann wäre nach seiner Meinung eine Beleuchtung überhaupt nicht notwendig. Und wie ist es mit dem Personal? Ueberall auf der ganzen Strecke übernachten Diätenjäger (Direktionsorgane), um nach einem Heller Ersparnis zu fahnden, um irgendwo in einer Station einen notwendigen Arbeiter zu reduzieren. Wenn wir nachrechnen würden, was diese aut-besoldeten Beamten an Diäten und Remunerationen beziehen, so stehen diese ersparten Heller in gar keinem Verhältnis. Wie ist es nun im Falle Pliska? Wäre da eine genügende Anzahl an Verschubpersonal vorhanden, so wäre auch das Unglück nicht geschehen. Ist eö nicht Vorschrift, daß ein Aufsichtsorgan beim Ein- und AuS-kuppeln der Wagen die nötigen Signale geben muß? Warum mußte der Verunglückte diese Arbeit allein verrichten? Einzig und allein aus dem Grunde, weil gespart werden muß — weil kein nötiges Personal zur Verrichtung der aufreibendsten Arbeit vorhanden ist. Nun wird aber die Staatsbahnverwaltung jede Schuld an dem Unglück ablehnen. Zuletzt wollen wir auch die Antreiberei erwähnen. Obzwar in diesem Falle dies weniger zntrifft, so wollen wir doch darauf aufmerksam machen, daß die Antreiberei auch zu einem Unglück führen kann. Wehe dem Platzmeister, der seinen Zug zur rechten Zeit nicht fertig bringt. Wie zu arbeiten ist und was bei der Jagd geschehen kann, darnach fragt niemand. Bedienstete! Kollegen! Dieser Fall diene euch als Warnung. Es ist nicht notwendig, ans solche Art sein Leben zu opsern, wenn hinter unS eine mächtige Organisation steht. Diese wird solche Mißstände nicht dulden und wird auch die Schuldigen der Bestrafung zuführen. Hüttcldorf. (Heizhaus.) Die Zustände im Heizhaus nehmen wieder Formen an, die uns nötigen, darüber zu schreiben. 3ior allem ist das Benehmen des Herrn Herzing ein solches, welches ihm den Beinamen „der ©tob-ßnahte” eingetragen ha*. Es ist unglaublich, daß sich Herr Herzing, der doch in Hainscld keine rühmliche Vergangenheit hatte, sich so entwickelt hat. Wir vermissen bei ihm jenes feste, doch diensthöfliche Benehmen, welches von Vorgesetzten gefordert wird. Ein Arbeiter, der im Heizhaus vor allen seinen Kollegen angeflegelt wird, ohne sich entsprechend revanchieren zu können, da er befürchten muß, wegen groben Benehmens gestraft zu treib cm wird in seiner Ehre tief verletzt. Vorgesetzte haben kein Privilegium auf Grobheit, obwohl sie sehr häufig mangelnde Ueberlegenheit durch Grobheit zu ersetzen trachten. Nervosität kann wohl einem hysterischen Weibe als Entschuldigung oienen, aber ein Mann, der über andere herrschen soll, muß sich selbst beherrschen können. Möge dieses Streicheln mit dem Handschuh in Herrn Herz in g nicht die Meinung ci wecken, daß uns das Sprichwort „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil" auch dann unbekannt bliebe, wenn fein Benehmen sich nicht ändern sollte. Nun kommen wir zu einem viel ernsteren und traurigeren Kapitel: Zur Haltung der HeizhauSleitung bei der letzten Turnuserstellnng. Es mag in den Kreisen der Genossen unliebsames Aufsehen erregt haben, daß Über die erbitternden Kämpfe beim Erstellen des Turnusses sich keine Zeile ins Fachblatt verirrte. Die Ursache war, daß zwischen den Genossen von Hütteldorf und Heiligen« stadt eine heftige Fehde entbrannt war, welche kürzlich, hoffentlich endgültig, beigelcgt wurde. Dieser Bruderkampf war cs, der uns hinderte, den gemeinsamen Feind anzugreisen. Unsere politischen Gegner sprengten wohl aus, die Sozi greifen die HeizhauSleitung nicht an, weil sie jüdisch sei, das ist aber nicht wahr. Bei uns wird die Lumperei durch die Konfession nicht sakrosankt. Nun ist die Situation wieder geklärt. Die Geschulter und auch der Klub hat heimgefunden. Seine Macher, respektive deren Frauen, sonnen sich in der Gnade der Heizhausleitung; aber nicht lange. Schon steigt das Tagesgestirn höher und höher, und wenn sengend die Sonne auf die Stadtbahn niederbrennt und drohend am Himmel dunkle Turnus« Wolken aitffteigen, da verblaßt die winterliche Gnade. Die schroffen Gegensätze von Ausbeutung und Arbeit treten in ihre natürlichen Rechte, und die Mitglieder des Klubs werden sich das Recht auf einen guten, menschenwürdigen Turnus nicht durch ein Gnadenlächcln abkaufen lassen; dann werden sie wieder auf unserer Seite sein. Einmal wird auch den Mitgliedern des Klubs das Pendeln von der Gnade zum Kampf, vom Wohlwollen zum Recht zu dumm. Hoffnung ist dazu vorhanden. Nun zur HeizhauSleitung, das heißt den Ober) kommissären A u s p i tz und Singer. Inspektor I a g l e r bleibt deshalb vollkommen aus dem Spiel, weil er der führenden Rolle, die er dienstmäßig ausfüllen sollte, vollkommen entbehrte. Nachdem vom Ministerium sowie von der Generalinspektion kein Organ zur Prüfung jener Dienst-! leistung entsendet wird, bei welcher die Gesundheit der Bediensteten und die Sicherheit der Reisenden nach mensch-! lichem Ermessen noch garantiert ist, fällt diese Rolle dem Personal zu. Sie ist um so schwerer, als fast jährlich neue Herren ihre ökonomischen Kenntnisse an dem Punkt beginnen, bei dem ihre Vorgänger am Ende ihres Lateins waren: auS dem Personal die möglichst größte Leistung in der denk«, bar kürzesten Zeit herauszubringen. Längst schon wurde das Gebiet der Technik, nach einigen vergeblichen Versuche», als unpraktisch verlassen. Das Personal ist das verheißungsvollste Gebiet zur Erlangung der goldenen Sterne. Das Verheißungsvollste für Neulinge. In Wirklichkeit hat sich in den zwölf Jahren bc5 Bestandes der Stadtbahn die Dienstleistung bereits so zusainrneugeprcßt, daß ein weiteres Pressen bereits an der technischen Undurchführbarkeit scheitert. Welch eine kolossale Ausbeutung der Maschinen und des Personals der Dienst auf der Stadtbahn zuläßt, erfuhr man bei Beginn des WinterturnusseS, wo durch eine Vermehrung von drei Stadt» bahnmaschincn 14 Westbahnmaschinen erspart würben. Außer in der technischen Grenze liegt die Grenze auch in bet Leistungsfähigkeit des Personals. Das Personal hat daS Bestreben, sich jenen Anteil des Stundengeldes zu verdienen, bei Dem feine (Sejunbheit und die Sicherheit des Verkehrs noch nicht leiden, Daß dieses Bestreben der Gesamtheit zum Nutzen gereicht, ersieht man daraus, daß auf der Wiener Stadtbahn, bei ihrem bichten Verkehr und dem Wald von Signalen, noch kein derartiges Unglück vorkam wie in Paris und Berlin. Daß sich bas Personal wehrt, hat seine guten Grünbe. Denn wer benkt bei einer Katbastrophe an ben in seiner sicheren Kanzlei fitzenben TnrnuSmacher? Der Führer und Heizer sind oer Oeffentlichkeit gegenüber stets die Verbrecher. In diesem Kampf von Angriff und Notwehr, persönlichen und Gesamtinteressen wurde bis nun stets die Berechtigung der Stellung der Gegenpartei anerkannt. Hatte einmal die Direktion oder bas Ministerium entschieden, wer recht hat und wo die De-marfntionSlinic der Ausbeutung liegt, geben sich beide Teile zufrieden. Mit welcher freubigen Befriebigung und dem Bewußtsein vorhandener Gerechtigkeit war das Personal erfüllt. wen» e§, wie so häufig, die Gesamtinteressen siegen sah. Hier die technischen Schriftgelehrten, dort baS diensterfahrene Personal unb bas DirektionSorgan als Richter im geistigen Turnier. Nach dem Kampfe ehrlicher Friede, ohne Groll und Bitterkeit im Herzen. Heuer kam es anders. Nach Einberufung der sogenannten TnrnuSmacher erfuhren diese bald, daß sie von seiten dieser beiden Herren (Auspitz, Singer) aus kein Entgegenkommen rechnen dürfen. Kostenlose Aenderungen, die das Personal wünschte, begegnetcn dem größten Widerstand. Wer die einzelnen Szenen und Episoden in diesem sechswöchigen Ringen schildern wollte, hätte Stoff zu einer Tragikomödie. Mit zärtlichem Wohlwollen und beängstigenden Drohungen sollte dem Personal die Haut vom Rücken geschunden werden; das Personal hat sich seiner Haut erwehrt. Die Direktion gab dem Personal die Erlaubnis, sich einen anderen Turnus mit vermehrten Maschinen zu machen. Da kam das Unerhörte. Die beiden Herren hintertrieben auS den lächerlichsten und nichtigsten Gründen den vom Personal erstellten Turnus, so daß der SchinderturuuS 2lA Monate gefahren werden mußte. Doch biefc lächerlichen Gründe hätten allein nicht auSgcreicht, die Abweisung zu begründen. So wurde daS Gerücht verbreitet, die TurnuSmachcr hätten die Infamie begangen, ihre abwesenden Kollegen von Heiligenstadt übers Ohr zu hauen. Nun war die Abweisung eine moralische Pflicht der HeizhauSleitung, welche die Abwesenden gegen die Betrüger zu schützen hatte. Wo diese Verleumdung zuerst ausgesprochen wurde, ist heute schwer zu beurteilen. Hier hat die Kampfart einen Ticfpnnkt erreicht, den die Bediensteten für unmöglich hielten. In der Zukunft wird sich das Personal aus alles gefaßt machen müssen und wird heute schon die Vorbereitungen zur Abwehr treffen. Yl oridSdorf. (Eine ch r i st l i ch s oz i a l e Interpellation.) Nach einem Bericht des „Deutschen Volks» blatteS" vom 11. Februar I. I., auf den nachträglich zurückzu» kommen wir für notwendig halten, interpellierte Abgeordneter Kunfchak den Eisenbahnminister wegen des angeblichen TerorriSmns der sozialdemokratischen Vertrauensmänner der Lokomotivwcrkftätte der Nordbahn. Ihnen wird daS nicht geringe Verbrechen zur Last gelegt, bic beabsichtigte Ernennung beS Schlossers Josef Skokanck zum Partieführer nur deshalb vereitelt zu haben, weil biefer ber christlichfozictlen Eifenbahnerorganifation angehört. Ferner behauptet bas prouonzierte Lügenblatt, bas wie ber Beteiligte selbst, mit der Wahrheit ans ständigem Kriegsfuß zu stehen scheint, die sozialdemokratischen Vertrauensmänner hätten die „Beförderung" des Skokanck auch in einer Versammlung besprochen und erklärt, daß ein „christlich Organisierter niemals Partieführer werden dürfe". Außerdem wird Skokanck von den Vorgesetzten, so schreibt nämlich das Blatt, als tüchtiger und befähigter Arbeiter bezeichnet. Wenn das „Deutsche Volksblatt" diese Information von Skokanck selbst empfangen hat, dann muß cs natürlich wahr fein. Nun sei einem Arbeiter dieser Werkstätte eine Schilderung des wahren Sachverhaltes gestattet. Eine vakant gewordene Partierführerstelle sollte besetzt werden. Bisher war eS in dieser Werkstätte usuell, daß im Falle des Ausscheidens eines PartierfuhrerS^ fein Stellvertreter — auch Vize genannt — vorrückte. Auf einmal sollte aber eine Ausnahme gemacht werden, obwohl ber Stellvertreter bcS verstorbenen PartieführerS nicht nur bei ben Arbeitskollegen, sonbern auch bei ben Vorgesetzten als theoretisch utib praktisch geschulter Arbeiter bekannt ist. Dabei muß aber noch erwähnt werben, baß ber Stellvertreter schon früher, wenn ber Potticführer erkrankte, oft monatelang bic Partie leitete und diesen Dienst anstandslos versah. Aber warum sollte gerade Skokauck, bem auch sonst Ausnahmsrechte cingeräumt werden, vorgeschoben und der rechtmäßige Anwärter auf den Partieführerposten zurückgesetzt werden? Nichtig ist also — und dieses Urteil kam auch seitens der Arbeiterschaft unverhohlen zum Ausdruck — daß Skokanck nicht ob seiner besonderen Tüchtigkeit, von der nicht einmal den Mitarbeitern etwas bekannt ist, sondern wegen seiner christlichsozialen Gesinnung auf die Partieführerstelle berufen werden sollte. In der Verdrehung virtuos, lügt daS „Deutsche SolkSblatt" auch in diesem Falle den wahren Tatbestand in das nackte Gegenteil um. Skokanek ist baher nicht, wie ber Artikclschrciber frech behauptet, dem Terrorismus der Sozialdemokraten geopfert worben, sonbern er ist ein „Opfer" jener elcnbcn ProtcktionSlcirt« schaft, zu ber sich der jeweilige Chef der Lokomotivwerkstätte noch immer verleiten läßt, und die schon wiederholt zu äußerst stürmischen Demonstrationen in der Werkstätte geführt hat. Die Zeiten find glücklicherweise vorüber, wo die größten Kriecher und Speichellecker, wenn sie auch die größten Esel waren, mühelos auf den Schultern ihrer Kollegen emporkommen konnten. Daher wird die sozialdemokratische Arbeiterschaft auch fernerhin, und mögen die gefräßigen Wölfe von rechts und links heulen wie sie wollen, jeder Protektionswirt-schast mit aller Entschiedenheit entgegentreten. Darüber zu wachen, liegt nicht allein im Interesse eines friedlichen Zu« fammcnarbcitcnS, von der rationellen Verwendung der bor«l handelten Kräfte und Talente hängt auch wesentlich der Grad der Leistungsfähigkeit eines Betriebes ab. Die angeborene Herrschsucht und das eifersüchtige Bestreben des gegenwärtigen Leiters, unter allen Umstanden recht zu behalten, lassen solche, den Betrieb fördernde Grundsätze leider nicht auflommen. Für die „moderne" Auffassung dieses Chefs ist cs doch höchst charakteristisch, daß er den tüchtigen und leistungsfähigen Partieführcrstellvertreter einfach ausschaltet und den Schlosser Skokanek protegiert, obwohl dieser überhaupt noch keine Partie geleitet hat und nach der übereinstimmenden Meinung der Mitarbeiter nicht einmal die Fähigkeit besitzt, einen derart verantwortungsvollen Posten zu versehen. Nun hat aber der Chef in der Konduitliste des Vize, der bisher immer eit« sprachen hatte, und noch eines Arbeiters, der noch in Betracht gekommen wäre, ein Haar gefunden, weil sic einmal irgendeinen Anstand gehabt haben. Wenn aber in der Lokomotiv-Werkstätte beim Herrn Oberinspektor Lecder zwei das gleiche tun, so tun sie nicht dasselbe. Auch Skokanek wurde wegen einer mangelhaft ausgeführten Arbeit einmal beanstandte, wofür er in das schwarze Buch kam; bas hindert aber den gerechtigkeitsliebenden Chef durchaus nicht, seinem Schoßkind eine Ausnahmsstellung einzuräumen. Dem Chef bereitet es auch heute noch ein kindisches Vergnügen, wenn er weist, sich im Gegensatz zur Gcsamtarbeiterschaft zu befinden. Und eine geradezu teuflische Genugtuung empfindet dieser humane Mensch, wenn es ihm auf irgend eine tückische Art gelingt, dem Personal seinen Willen aufzutrotzen. Durch seine Voreingenommenheit und Parteilichkeit entbehrt jede seiner Handlungen des sittlichen Ernstes und das ist auch eine der Hauptursachen, warum gerade dieser Chef dem grüßten Mißtrauen seiner Arbeiter begegnet. Der Chef ist natürlich nicht so ver-nagelt und er weih gayz gut, wie er einen Arbeiter einzuschützen hat. Und daß Skokanek in seinem beruflichen Können eine Mittelmäßigkeit repräsentiert, das hindert ihn gar nicht, seinen Liebling zum Rang eines der „tüchtigsten Arbeiter" hinauflizitieren zu lassen. Die Lokomotivwerkstätte, daran ist nach den Erfahrungen nicht mehr zu zweifeln, ist ein vor-züglicher Sumpfboden für allerlei Unkraut, das von seinem um das Unkraut besorgten Gärtner unermüdlich gehegt und gepflegt wird. Es ist durchaus kein Zufall, daß sich gerade daS grüßte Gesindel in diesem Betrieb der fürsorglichsten Behandlung erfreut und die beste Aussicht hat, ohne Fähigkeiten und Kenntnisse vorwärts zu kommen. Falsch wäre cs auch, den Verdacht auslummen zu lassen, daß derselbe Chef, dessen absolutistische Neigungen kein Geheimnis sind, den Skokanek ausgefurdcrt hätte, des lieben Friedens willen, von seiner Beförderung Abstand zu nehmen. Wenn das der Chef dem Skokanek gesagt hat, dann war das wirklich nur eine Verlegenheitsausrede, weil ihm jede rechtliche Grundlage fehlte, um seine Verfügung rechtfertigen zu können. Anderseits ermahnten ihn die Vorstellungen der Vertrauensmänner, wegen der Parteinahme zugunsten eines Protektionskindes zur gründlichen Ucberlegung. Die Vertrauensmänner erklärten im Aufträge der Kollegen, daß sie mit einem Menschen nicht arbeiten können und wollen, gegen dessen Fähigkeiten man die stärksten Zweifel erheben müsse und der sich durch sein rüdes, ordinäres und rohes Benehmen bei allen Arbeitern ohne Unterschied der Partei mißliebig gemacht habe. Unverträglich und unsympathisch in seinem Wesen, hat sich Skokanek nur rzcinde geschaffen, sogar die eigenen Gesinnungsgenossen wollen nichts wissen von ihm. Nun ist aber das nicht die Schuld der Arbeiter, die Skokanek wiederholt durch falsche Behaup-. tungen hcrausgefordert hat, wenn ihm heute jeder Arbeiter, der auf Ehre und Selbstachtung noch etwas hält, in weitem Bogen ausweicht, sondern darüber möge sich er, der schon einmal unter den Augen der Vorgesetzten von den Arbeitern angespuckt wurde, weil er glaubte, sich alle Frechheiten er-lauben zu können, selbst Rechenschaft geben. Der Abgeordnete Kunfchat braucht sich auf seinen Schützling nicht viel einzubilden. Jedenfalls ist Skokanek bei seinen Arbeitskollegen gerade so beliebt, wie Kunschak bei den städtischen Bediensteten il. V, ien1, ^"b dieser patentierte Arbeitervcrtreter, der die Jnteregen der Arbeiter schon so oft verraten hat, will den Mwloemokratischcn Vertrauensmännern der Lokomotivwcrk-; atte eines anhängen, indem er sic beim Eiscnbahnmini-sterium denunziert! Wenn der Abgeordnete den unstillbaren Drang in sich fühlt, sich und das „Deutsche Volksblatt", den würdigen Bundesgenossen, zu blamieren, die Arbeiter haben nicht» dagegen. Mit dieser Denunziation wird der eifrige und voreilige „Vertreter" kein Glück haben. Die Arbeiterschaft C!,"C !ir",lßC und objektive Untersuchung, damit die intellektuellen Urheber der Protektionswirtschaft endlich einmal zur strengsten Verantwortung gezogen und diese selbst beseitigt Sollten entsprechende Anleitungen notwendig sein, die Arbeiter stellen sich bereitwilligst zur Verfügung. Wenn aus 0lc>er Untersuchung überhaupt etwas herauskommt, so wird l\c dartuii. daß die Wahrheitsliebe des „Deutschen Volks-blatte» ebenso hoch cinzuschätzen ist wie der Gerechtigkeitssinn Abgeordneten Kun,chak, der sich berufen fühlt, für seinen Günstling eine Lanze zu brechen. Die Arbeiter wären aber E) sehr neugierig, die Zeugen, die alles beweisen können, etwas naher kennen zu lernen. Also heraus mit der Farbe! (®.C izhauscxpositur.) Allgemeine Beschweiden werden in der Heizhausexpositur Gmünd über den Particfuhrer Josef Göschl geführt. Die Kohlcnarbeiter werden n ;cdcr Weise von ihm drangsaliert, und auf die unschuldigste Bemerkung wird ihnen schon eine Strafe von dem Partieführer m l* o)U"r -Cv * C£tra »och mit Schimpfnamen belegt. Nur etliche Beispiele wollen wir anführeni s äBenn gewisse Fuhrleute kommen, um Parteikohlc zu r!?Vr m f1?611" t. Ü Partieführer nicht genehmen Auf, , f"?“1 Es>e» geschickt, auch dann, wenn es erst eine Viertel-llbcr. 1 das heißt gleich nach Arbeitsbeginn ist, wogegen bei strengster Kalte die Leute ihr Brot oft in ganz rnn wnwnr ?fUl!nn- ,.6rct bcr Arbeit verzehren müssen, denn Mir »Mm r n,tcmnnb entfernen und wäre es auch J"Lä"m H°Icn des Brots von dem Untcrkunftslokal. Ein Arbeiter erlaubt sich über genannten Vorgang zu sagen dast toel?C8-3U gefroren, doch nicht .n diese'n Zu- stc.iid o» genießen sei, worauf er strafweise zum Löschaufladen auf unbestimmte Zeit verurteilt wurde. Daß diese Strafe empfindlich wrkt, weiß nun jeder Kohlcnarbeiter zu gut, da v «11 nUr ^en'ger zu verdienen gibt, sondern auch darunter die Gesundheit leidet. Wenn diese Arbeit (Löschaufladen) nicht eine Strafe ist, so werden Uebcrsiundcn gezahlt, bekommt einer aber diese Arbeit als Strafe, dann entfallen die lieber-stunden. Und das kann sich ein Partieführer wie Göschl er-S w, r,l!5f3 wurden drei Wagen Stückkohle auf Gc- mV. B ^ ßoftellt, auf dem sich der ganze Verkehr der SS sr -^wnerfeite zu und von den Zügen ab- M e an C vom Partieführer angeordnet, auf jeden Mann zum Entleeren, um rasch fertig zu werden, «hA?*! t dCU1L ,.le.n wird. Da jede Verzögerung, respek-die fortige Befolgung strenge geahndet wird, sprangen imt V-wi o ?1C ,-bagcn, und cs kamen auf einen Wagen hlr «?,« ^"adratmctcrn sechs Mann, anstatt der fünf, wie <1 rar° Iautc‘c' ^ geschah es. daß einem Arbeiter ein r r »»l bcn Kopf geworfen und dieser nicht uner- heblich ober dem Auge verletzt wurde; nur von Zufall kann man reden, daß sich dieser Arbeiter nicht überschlug und von dem Wagen stürzte. Der Verletzte konnte erst nach fünf Tagen wieder in die Arbeit gehen- ' Schuld natürlich sind die Arbeiter. Warum werden nicht die Arbeiten entsprechend eingekeilt, warum läßt man die Arbeit nicht beginnen, daß die Wagen ohne Hasten rechtzeitig entleert werden können? Wir möchten die Expositur-Icitung schon fragen, ob der Partieführer dies alles auö eigenem macht, oder ob er hierzu verhalten wird? Mährisch-Schönberg. (U nfal I.) In der Nacht vom 11. auf den 12. März geriet während der Verschiebungen in der Station Mährisch-Schönberg unser Genosse Ignaz Pliska unter die Wagen und wurde überfahren. Trotz der gräßlichsten Verletzungen, die Genosse P l i s k a erlitt, war er noch imstande, bei vollem Bewußtsein und unterstützt durch seine Arbeitskollegen die StationSubikationen zu erreichen, wo ihm die erste ärztliche Hilfe zuteil wurde. Leider erwies sich diese als unzureichend, denn die Verletzungen, die PliSka erlitt, waren derart schwerer Natur, daß er eine Stunde nach erlittenem Unfall wahrend des Transports in bas Krankenhaus verschied. Am 14. März wurde Genosse P l i L k a unter zahl-reicher Beteiligung der Eisenbahner von nah und fern und der übrigen Bevölkerung in Schönbrunn bei Mährisch-Schönberg §u Grabe getragen. Am Grabe widmete ihm Genosse Schmidt einen warmen Nachruf. Anerkannt muß werden, daß auch der anwesende Pfarrer sich konsequent verhielt und in seiner schönen Grabrede unserer Partei in keiner Weise nahetrat. Genosse PliSka ist nicht mehr; er war einer jener stillen Naturen, die zwar still, aber bewußt dem Ziel der Befreiungsarbeit cntgegengehen. Nun ist auch er, wie so viele, am Schlachtfeld der Arbeit als Opfer gefallen. Er hinterließ ein Kind und eine trauernde Gattin, die Mutterfreuden entgegensieht. Schwarzach-St. Veit. Ein netter Bahnmeister ist Herr Bahnmeister Bergmann, der sich beim Biertisch als „deutscher Recke" geriert. Er erbrachte kürzlich einen Beweis seines Deutschtums, indem er sich einem seiner Kollegen gegenüber äußerte, man solle die deutschen Oberbauarbeiter entlassen, weil diese lauter faule Luder seien, und dafürKraineranstellcn, letztere kann man im Herbst zum Teufel hauen u. s. w. Man muß wahrhaftig staunen über solche Menschenfreundlichkeit und Intelligenz eines strammdeutschen Vorgesetzten. Wir raten Ihnen, Herr Bergmann, mit Ihren Aeußerungen etwas vorsichtiger zu sein, da sie ziemlich viel Butter auf dem Kopf haben und ihre Charaktereigenschaften ohnedies nicht die glänzendsten sind. Also bessern Sie sich, denn sonst könnte Ihr loser Mund Schaden bringen. Jägci ndorf. (Zustände im hiesigen Heizhaus.) Die Zustäbe im hiesigen Heizhaus gestalten sich unter dem Regime des Heizhauslciters Rauch und seines AdlatuS für die Arbeiter immer unerträglicher. Die Ausbeutung der Arbeiter kennt keine Grenzen, Drangsalierungen und Maßregelungen sind beinahe tägliche Erscheinungen. Kein Fabrikant kann schäbiger an seinen Arbeitern handeln, als cs die Arbeiter und Führer der Deutschnalionalen, W a l e n t a und Konsorten, tun. Mit dem Schlagwort „Alles für die deutsche Nation" täuschen sie die Arbeiter und beuten sie bis zum Exzeß aus, führen Verschlechterungen ein und machen ihren eigenen Nationsangehörigc» das Leben zur Qual. Der Heizhausleitungsvorstand selbst scheint sich um die Machinationen Walcntas so viel wie gar nicht zu kümmern, denn sonst hätte cs ihm schon lange auffallen müssen, daß das, was Herr W a I e n t a treibt, nicht in Ordnung sein kann. Wir wollen heute nur einen Teil der letzten Vorkommnisse der Ocffent-lichkeit zur Kenntnis bringen, um zu zeigen, daß auch die deutschnationalc» Arbeiter von ihrem Walenta geschädigt und beschummelt werden. Die erste Tätigkeit, seit er die Rolle eines Führers bei den nationalen Eisenbahnern spielt, war eine Verschlechterung der Arbcitsvcrhältnisse der ihm unterstellten Arbeiter. Die Arbeitszeit betrügt für Heizhausarbeiter für die erste Tagschicht 11 Stunden ohne Pausen, und zwar von 7 Uhr früh bis 6 Uhr abends. Früher wurde den Arbeitern dafür eine Stunde mehr gerechnet, was der Führer der deutschnationalen Eisenbahner natürlich abstellte, damit die Arbeiter nicht zu viel verdienen und nicht zu üppig werden. Jeder kann sich halt nicht für eine ein paar Stunden dauernde Arbeit 130 Kr. auSzahlen lassen und noch dazu von einem gemeinnützigen Institut. Nicht wahr, Herr Wal e n t a? Die zweite Schicht beginnt um 12 Uhr mittags und arbeitet bis 7 Uhr früh, das sind 18 Stunden Dienst und nur 12 Stunden frei. Dasselbe trifft bei der Abendpartie zu, die um 6 Uhr abends beginnt und um 12 Uhr mittags endet. Früher wurde bei jedem Turnus eine Stunde m ehr und für Sonn-und Feiertagsschicht 11 Stunden gerechnet. Der deutschnationale Arbeiterführer hat nun die Benefizien der Arbeiter kassiert und abgeschafft, was für einen Arbeiter im Monat einen Verlust von 80 Stunden ausmacht und einer bedeutend materiellen Schädigung gleichkommt. Noch krasser geht es bei den Kohlenarbeitern zu. Hier kennt die Ausbeutung überhaupt keine Grenzen und wird aus der menschlichen Arbeitskraft herauSgeschunden. soviel nur möglich ist. So wird von den Arbeitern eine Mindestleistung verlangt, die jeder Beschreibung spottet. Jeder Arbeiter m u ß ein Quantum von 10 Tonnen — 10.000 Kilogramm Kohle täglich auslaben. Aber damit nicht genug, diese Schinderei genügt dem deutschen Arbeiterführer noch nicht, die Arbeitskraft wird noch zu wenig ausgenützt, der Mensch muß ja früher hingerichtet werden, weshalb man durch Einführung eines P r ä m i e n s y st c m s die Arbeiter noch mehr zur äußersten Ausnützung ihrer Kräfte anspornt. Für 2 Tonnen — 2000 Kilogramm Kohle Mehrleistung wird als Prämie eine Stunde vergütet. Eine Stunde zwei Tonnen, ergibt in zehn Stunden zwanzig Tonnen, was wohl bei den Charaktereigenschaften des Walenta, wenn sich die Arbeiter nicht bald selbst von diesem Uebel befreien, binnen kurzem als M i n d e st l e i st u n g verlangt werden dürfte. Bei dieser Schinderei ist ein Arbeiter in drei Jahren zu-sammcngcrisscn, kann nicht mehr mit und wird dann von dem Herrn als faul hingestellt, bestraft und zum Schluß wegen Faulheit enilasscu. Eine andere Beschäftigung findet er schon sehr schwer, weil ja der Fabrikant darauf verzichtet, die vom Staat ausgezogenen Mensche» zu beschäftigen. In dieser Beziehung wird auch in gleicher Weise im Heizhaus vorgcgangen. Wird hier ein Arbeiter von einem Unfall getroffen, so bekommt er von Herrn Walenta einen „leichten" Dienst beim Kohlcnvcrladen zugewiesen, weil man weife, daß der Mann dieser Arbeit nicht gewachsen ist und man daher leichter einen Grund zur Entlassung findet. So geht cs im Heizhaus, so geht cs bei den Kohlcnarbcitern zu, wo Vorgesetzte die Wortführer der deutschen Arbeiterpartei sind. Wenn man auch die definitiven Angestellten nicht so maßregeln, auf das Pflaster werfen kann wie die provisorischen, versucht man doch an der Hand des berühmten Sparerlasses die Leute zu schikanieren. Es gibt bei den Staatsbahncn wohl keine einzige Kategorie von Bediensteten, die nicht die schädlichen Wirkungen des Erlasses am eigenen Leibe zu spüren bekäme, mit Gesundheit und Leben durch wahnsinnige Ausbeutung der Arbeitskraft, durch Dienstesüberbürdung den Sparkoller bezahlen mutz. I» den Händen parteiischer Vorgesetzter ist der Erlaß eine furcht-bare Waffe gegenüber den Untergebenen, was man am besten in der Station Jägerndorf wahrnehmen kann. Der Mißerfolg der letzten Zeit und die Niederlage der Deutschnationalen bei den letzten Wahlen haben die Herren Walenta und Konsorten vollends aus dem Häuschen gebracht und sie versuchen nun die sozialdemokratischen Eisenbahner mit Stumpf und Stiel auszurottcn. Beamte, Kanzlisten, Kanzleidiener und Werkmeister sind hierzu auf den Beinen. Der RcichSbund» obniann Walenta und Konsorten drangsalieren und knechten deutsche Arbeiter und machen ihnen das Leben unerträglich. Das hindert aber nicht, daß sie bei den deutschnationalen Eisenbahnern die erste (.steige spielen. Wie sind sie doch zu bedauern, die armen Verführten, daß sie sich von solchen Führern zum eigenen Nachteil mißbrauchen lassen. Sache der freien Organisation wird cs sein, hier Ordnung zu machen, das Nest zu säubern. Die Arbeiter haben schon andere Herren zur Raison gebracht, sie würden auch mit dem Armitschkerl von einem Walenta fertig werden. VersammlungsberichLe. Massenversammlung der Staatsbahnarbeiter. Zufolge Beschlusses der kürzlich stattgefundenen großen Staatöbahnarbeitcrversammlungen veranstaltete die Zentrale am 22. März 1011 in den Stadtgutsalen in Rudolfshcim eine neuerliche Versammlung, welche einen massenhaften Besuch aufwics. Sie hatte folgende Tagesordnung: 1. Bericht des ArbeitcrzentralauSschusseS über die Vorsprache beim Eisenbahnminister. 2. Die Einführung der Identitätskarten für die Arbeiter und deren Umständlichkeit. 8. Stellungnahme zu den obigen Punkten. Von der Zentrale waren die Genossen So mit sch und S w o b o d a erschienen. Zentralarbeiterausschußmitglicd Genosse Schneider führte folgendes aus: Wir legten dem Minister die große Notlage dar, in die wir durch die unerhört großen Preistreibereien im Lebensmittel- ugd Wohnungswucher getrieben werben, während die vor drei Jahren gemachten Zugeständnisse in keiner Weise erfüllt wurden. Bis jetzt lebten die Eisenbahner in der Hoffnung, daß doch endlich die Versprechungen eingelöst werden würden. Was von diesen Zugeständnissen hauptsächlich in 'Betracht kommt, ist: die Arbeitsordnung, die Lohnautomatik, die Urlaube, die Regelung der Dienst, und Verdienstverhältnisse der Kohlcnarbeiter und die Stabilisierung der Arbeiter. Durch die Nichteinlösung dieser Versprechungen ist die Arbeiterschaft in die drückendste Notlage geraten, die nunmehr unhaltbar geworden ist. Die Erregung der Arbeiterschaft ist überaus groß, die Vertrauensmänner sind nicht mehr imstande, beruhigend zu wirken. Der Eisenbahnminister erwiderte, daß die Arbeitsordnung schon fertig ist und in kürzester Zeit hinausgegeben werde. Die Urlaubsfrage werde noch im Lause des Sommers gelöst. Von den K o h l e n a r b e i t e r n erklärte er wörtlich, daß diese Leute wirklich zu bedauern seien, daß man sich im Ministerium anstrenge, ihre Lage zu mildern. Die Loh n-automatit sei wegen Mangels an Geld nicht so leicht durchzusühren. UebrigenS finde er, daß die Stabilisierung einen Hemmschuh sowohl für die Arbeiter als auch für die Staats« bahnverwaltung bedeute. Die Leute arbeiten nicht mehr so fleißig. (Stürmische Entrüstung und Pfuirufe; langandauernder Lärm.) Der Minister meint, wir sollen hinausgehcn und die Leute beschwichtigen. (Rufe: Da gibt’S kein Beschwichtigen! Erst die Zugeständnisse erfüllen!) Wir Vertrauensmänner tun, was in unserer Macht steht. Aber der Herr Regierungsver-treter wird ja berichten, wie weit cS nun endlich mit uns Arbeitern gekommen ist, daß wir es nicht mehr länger so mit« machen können, daß uns die Hungersnot vorwärts treibt, daß uns die Hoffnung nicht mehr aufrecht erhalten kann, weil die trostlose Wirklichkeit uns mit scharfen Griffen entweder zerdrückt oder uns auspcitscht. (Lebhafter Beifall.) Genosse Somit) ch referierte über die Einführung der Identitätskarten; er führte aus: Eigentümlich be- rührt es, daß die Staatsbahnvcrwaltung jede notwendige Reform mit einer Unzahl von verhängnisvollen Verwirrungen beschwert, wobei sie selbst oft am meisten benachteiligt ist. Dabei macht sie das zu einer Zeit, wo von einer Reorganisation des gesamten ie-taatsbahnwesens geflunkert wird, als ob sie sich damit brüsten würde, einer Reorganisation durchaus nicht zugänglich zu sein. Die Einführung der Identitätskarte beweist, daß ihr noch immer der alte Zopf anhängt und daß sie sich nicht davon befreien will. Als tvir die Südbahn, die seinerzeit das gleiche cinführen wollte, aus das Umständliche aufmerksam machten, schuf sie sofort Remedur, seit jener Zeit hat jeder ständige Arbeiter seine Legitimation, mit der er auf ganz ehrliche Weise zu seiner Rcgickarte kommt. Wie steht es aber mit dem Staatsbahnarbeiter? Der Vorgang ist: Zuerst muß er die Drucksorte ausfüllen, das sogenannte Ansuchen zur Fahrt zum ermäßigten Preise. Dieses Ansuchen wandert dann durch unzählige Hände, von Bureau zu Bureau; es dauert oft Wochen, oft sogar länger als einen M'onat, bis die Legitimation zum Regie« oder ermäßigten Preise hcrabgelangt. Dann geht es zur Kasse, man muß dort die Legitimation stempeln lassen und seine Identitätskarte (Ruse: HundSmarke!) vorwcisen, dann bekommt man erst die wirkliche Fahrkarte. Dieses Gebaren bedeutet eine Menge Zeit- und Geldvergeudung, aber die Autorität ist gewahrt, es werden Beamte und Vorstände gebraucht, die da jucken und zwacken, mit den Wimpern klimpern, ob es auch tunlich erscheint, dem Arbeiter eine Anweisung auSzu-feigen. Mit solchen Leuten müssen wir wegen solcher Kleinlichkeiten heute kämpfe». Wenn wir da schon Schwierigkeiten haben, um wie viel mehr erst dann, wenn wir Forderungen aufstelleu? Wir st r e b e n endlich an, daß die G r u n d l ö h n e veröffentlicht werden, daß die Z u g e st ä n d n i s s e erfüllt werden, denn auch tvir sage», daß nur mehr fünf Minuten auf 12 Uhr fehlen. Haben wir bereits drei Jahre gewartet, wollen tvir noch einen Monat warten. (Stürmische Rufe: Dann ist cs aber aus!) Nach einem Monat werden wir Sie also wieder rufen. (Lebhafter Beifall.) Es sprachen^ noch die Genossen Pallik, Hofbauer und Kottrba. Sodann wurde einstimmig beschlossen: Die Arbeiterzcntralausschußmitgliedcr werden im Einverständnis mit der Zentrale ausgcsorderl, chebaldigst im Eiscnbahnministerium vorzusprcchen, daß die Identitätskarten in die bereits verlangten Legitimationen zur Fahrt von Rcgiekarten umgewandclt werden. Die Versammelten nehmen den Bericht über die Vorsprache beim Eisenbahnmiuistcr zur Kenntnis, sprechen aber aus, daß sie der bestimmten Erwartung sind, daß die Zugeständnisse in allerkürzester Zeit endlich zur Durchführung gelangen. Der Vorsitzende Genosse Hart mann schloß erst um 10 Uhr die Versammlung, die das Lied der Arbeit anstimmte. ____________________________ F. 8. Mährisch-Ostrau-Oberfurt. Dienstag den 14. d. M. wurde in den geräumigen Saal des Hotels „zur Eiche" eine öffentliche Werkstättenvcrsammlung einberufen. Der Besuch war ein noch nie dagewesener, wohl an 900 Arbeiter standen gedrängt durch 2)4 Stunden und folgten aufmerksam den Ausführungen der Genossen T a n t s i n und H e i d e r aus Floridsdorf. Wahre Beifallsstürme löste der Appell an die Versammelten aus, selbst bei einem eventuellen Kampfe nicht zurückzuschreckcn. Wir wollen auf die gediegenen Ausführun- Ülr. m h9«v «rs-«bah»r».* . Sette 1T\ ßen der Beiden Referenten' nicht weiter erngehett, können aber nicht unterlassen zu berichten, daß e8 die Wertstättenleitung für gut befunden hat, ein ganzes Heer von Gendarmen, Polizisten und Detektives aufzubieten und alle Straßen, die von der Werk^'tätte bis zum Versammlungslokal führten, zu besehen, die auch während der ganzen Dauer der Versammlung auf. Posten standen, obwohl die Arbeiter nicht die geringste Absicht hatten, in irgend einer Weife zu demonstrieren. Dies lJt Ivohl der beste Beweis für das schlechte Gewissen gewisser Herren, die die Pickelhauben gar so gern auf Die Arbeiter he(jcn möchten. Die Arbeiterschaft jedoch ist viel zu überlegt, um sich von den Wächtern der geheiligten Ordnung provozieren Zu lassen. Möge das Polizeikommissariat lieber jenem arbeits-und lichtscheuen Diebs- und Raubgesindel, das sich im Ostrauer Gebiet so sicher fühlt, seine Aufmerksamkeit widmen, als den Wtn ihre Existenz kämpfenden Werkstättcnarbcitern. „ , Zum Schluß kam Genosse Hermann auf die großmütige Fünf Heller-Aufbesserung zu sprechen und beantragte folgende Resolution, die einstimmig angenommen wurde. „Die heute den 14. März 1911 im Saale „zur Eiche" m Mährisch-Ostrau tagende Werkstättenarbeiterversammlung legt energischen Protest ein, daß die Wünsche der Arbeiterschaft, welche im Zentral- sowie im Direktionsarbeiterausschuß niedergelegt sind, keine Berücksichtigung gefunden haben und fordern die betreffenden Mandatare auf, alles daranzusehen und vor keinem Mittel zurückzuscheuen, bis die Lohnregulie-rung, Automatik, die Urlaubssrage sowie die Stabilisierung rhrer Verwirklichung zugeführt wird. Die Arbeiterschaft erklärt weiters, daß sie gerüstet und bereit ist, alles daranzusehen zur Erreichung dieser von den Ausschüssen angebrachten Anträge." Mögen unsere Werkstättenarbciter bei allen künftigen Aktionen dieselbe Solidarität zum Ausdruck bringen, damit unsere billigen Forderungen baldigst zum Durchbruch gelangen. Olmütz. Die Ortsgruppenleitung in Olmüh berief für den 14. März l. I. eine Eisenbahnerversammlung mit folgender Tagesordnung ein: 1, W o h nn n g s r e f o r m. 2. Stellungnahme gegen das Zirkular Nr. 15.730 I. W. der k. k. N o r d b a h n vom 4. März 1911, betreffs des SparenS an Zugsbegleitern bei den Güterzügen. Ueber den 1. Punkt referierte Genosse Scholz, Perfo-iialkommisstonLmitglicd aus Jägerndorf. Mit Spannung und Interesse verfolgten die Anwesenden die Ausführungen des Redners. Der allgemeine Wunsch ging dahin, die Regierung möge endlich ihr Spiel mit der Wohnungsreform auflassen und ihre Versprechen in Taten umwandeln. Nahezu stürmisch verlief die Debatte über den zweiten Punkt. Wie aus dem Zirkular ersichtlich ist, soll an den Bediensteten auf Konto der Verkehrssicherheit gespart werden, wogegen zur Ueberwachung dieses Sparfystems Organe augestellt werden, die viel mehr Kosten verursachen, als durch die kleinlichen Ersparnisse auf unrichtiger Stelle erzielt wird. Eö wurde ein Fall eines Oberkondukteurs in Mährisch-Schön-berg besprochen, der infolge angeblicher Farbenblindheit vorzeitig pensioniert oder im „Gnadenwege" zum Diener degradiert werden soll. Ein zweiter Fall eines Oberkondukteurs in jägerndorf, der aus „U e b e r z ä h l i g k e i t" im Gnadenwege ebenfalls zum Diener degradiert werden soll. Ein dritter Fall m Prerau. wo mehrjährige provisorische Bedienstete entlassen werden sollen, weil dieselben bei der periodischen Nachprüfung einige Fragen nicht so verstanden haben, wie es der betreffende cprüfungskommissär wünschte. Unglaublich, aber wahr! Aus diesem geht hervor, daß die k. k. Staatsbehnver-waitung die Bediensteten aller Kategorien durch Juristen-rnifse systematisch zu schädigen trachtet. Diesen Ucberfällen ganisiü!on 8“ 6iCtCn' Innn nur eine festgefügte, starke Or- 5 wurde einstimmig folgende Resolution angenommen: Mutigen Versammlung protestiert daS gesamte Personal der Station Olmutz energisch gegen die Schädigung decr Zugsbcglelter durch Inkrafttreten des V. I. W.-Zirku- t v A , tl°m.4l Mät^ I. I. — Genanntes Personal fordert die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Ge- wÄ m£II1C! auf, nichts unversucht zu lassen, damit ! : n. sobald wie möglich zurückgezogen wird, widri- genfalls _ die Vertrauensmänner des Personals der Station Olmutz iebe Verantwortung über die Folgen dieses Zirkulars ablehnen müssen." 4 (IIbgeb lihte Christ lichsoz ial e.) Am ^ -vcarz t. I. fand hier im Gasthaus „zum Eisenhut" eine ^ereinsversammlung des Verkehrsbundes statt, zu welcher ledermann ohne Rücksicht auf die Parteiangehörigkeit geladen war. Unter den zirka 70 Versammlungsteilnehmern befanden N«) mehr als zwei Drittel rote Eisenbahner. Obwohl zu dieser -ucrsammlung dev BundeSsekretär Tschulik und Herr Abgeord-?bter Mayr angekündigt waren, war keiner von beiden er-icytenen. Für ersteren referierte rin Herr Eichler aus Wien! oer andere wurde vom Obmann Röggl damit entschuldigt, daß Sj^Wit im Parlament beschäftigt fei. Der Referent, Herr Mehlet, beleuchtete die Organisation in seinem Sinne als uoerzeugter Christ und stellte selbstverständlich diese christliche rg>,nisation, in der jeder sein Heil finde, in den Vorder-urund. Nebenbei streifte er die sozialdemokratische Organi-1' non und kam zu dem Schlüsse, daß uns nichts voneinander enne als die Religion und die Stellung der Sozialdemo-aten zur Monarchie. Doch sei nichts so zerreißend und verheerend als eine nationale Organisation. Mit Recht aber ^ome Redner, daß sich jeder Eisenbahner organisieren solle, „jj? °‘>cr so, denn der gefährlichste Feind sei der indifferente, hi? organisierte Eisenbahner. Dagegen verdammte er aber "«- politische Organisation. Sodann streifte der Redner die pa,stve Resistenz von den Jahren 1905, 1907 und 1910 und dpvc rr sozusagen die Haltung des Verkehrsbundes zu cr,etben damit, daß man an den Verkehrsbund erst in IcHtct toiV’ui6 lli-rangetretcn sei. Mit dem Appell, die Einigkeit in 1chaftlictier Solidarität hochzuhalten, schloß der Referent i-me gut emstudierte Rede. Genosse Krenn erwiderte kurz, daß s die christlichsoziale Parte: seit jeher immer nur geschädigt &0n’ -nu^ ^„'c feurigen Delegationen, welche die wirr ■””Uioitcn für Erbauung von neue» Kriegsschiffen be-tiiii,-!? E wieder von dein armen Volk aufgebracht werden tiiiil!tCn" • r^'e . gewerkschaftliche Organisation betrifft, hä» ®,n ^ienf*1 C,K “OWot sein, wenn er behauptet, diese or”e der Politik nichts zu tun. Wir müssen uns politisch der GtiStn S-e uns das kleinste Ergebnis, welches si-b ^rkehrsbund erreicht hat. Schließlich forderte er alle auf, 8U organisieren, nur dann werden wir imstande sein, etwas dient •Cldicn- Sodann fühlte sich Herr Verhouz, Kanzleiexpe-H^auS Bozen, veranlaßt, gegen die fozialdemo-">cye Orgaiiisation in der unverschämteste» Weise loszu- lofen ni' "“o’-*- "‘V|c«i iuii- eiL_ -Benehmen deö Herrn Verhouz nahm die Versammlung n ruhigen Verlauf. lins Brünn. Am 14. März veranstalteten die Ortsgruppen I föitimr städtischen Bräuhaus eine öffentliche Protestver-ouf lUnB mit der Tagesordnung: „Das Sparsyftem Sirka am Eisenbahnen." Die Versainmlung war von ^ r d S Personen besucht. Als Referenten waren Genosse 0 e c 11) aus Prag und Genosse Koranda erschienen. In dm Vorsitz wurden gewählt:' Genosse Loserk von der k. k. Nordbahn als deutscher und Genosse JanouSek als böhmischer Vorsitzender, ferner fungierten Genossen Zaple-t a l und S e h n a l als Schriftführer. Nach Eröffnung der Versammlung ergriff Genosse K o r a n d a in deutscher Sprache das Wort und schilderte in äußerst gediegener Rede das Sparsystem auf den Eisenbahnen. Aus seinem Referat war deutlich zu entnehmen, wie das Sparsystem auf den alten k. k. StaatSbahnen und den verstaatlichten Linien durchgeführt wird und wie es noch weiter in größerem Ausmaß praktiziert werden soll. Der Redner beweist, daß durch die unökonomische Wirtschaft die Erträgnisse fortwährend sinken, daß die Negierung die Passivität der alten k. k. Linien durch die diversen Verstaatlichungen der crträgnisreichsten Bahnen gut machen, respektive verdecken wollte, daß aber gerade daS Gegenteil daraus erwuchs. Diese heillose Wirtschaft suchen die Kapitalisten weiter auszunützen, die Regierung muß herhalten und da soll noch weiter und weiter gespart werden, aber nicht dort, wo cs am leichtesten zu holen wäre, sondern wieder bei den Bediensteten und Arbeitern. Daß an diesem allem nicht nur der Eisenbahnminister schuld ist, sondern auch der Bureau-kratismus und der „alte Zopf" in Oesterreich. Genosse K o r a n d a besprach weiters die einzelnen Erlässe der Direktionen, die das Sparsystem betreffend, und die großen Schädigungen, die daraus dem Personal erwachsen. Diese Erlässe, welche die Urlaube der Arbeiter, die Reduzierungen des Personals, ja die geplante Entlassung von 30 Prozent der Arbeiter betreffen, entfesseln einen allgemeinen Sturm der Entrüstung. Weiter zitierte Redner noch, daß der Akkord wieder eingeführt, daß die Arbeiter nicht stabilisiert werden sollen, die Erlässe zum Beispiel über die Woh-nungSkündigungen bei der Nordbahn, daß statt vier bis fünf Zugsbegleiter nur zwei oder drei verwendet werden sollen u. s. w. Mit einem Appell an die Anwesenden, sich der Organisation in Massen anzuschließen, um auch gerüstet dem allgemeinen Brotwucher begegnen zu können, schloß Redner unter lautem Beifall seine gediegene Diebe. Als zweiter Redner in böhmischer Sprache sagte Genosse Brodeckh: Er will nicht in so detaillierter Weise auf einzelne Punkte entgehen als Genosse Koranda und teile nur die Ursachen aller dieser Erlässe mit. Daß die Schuld eigentlich in den Eisenbahnern selbst zu suchen sei, und an ihnen ist es nur allein gelegen, dies zu verhindern, sobald sie kräftig und selbstbewußt und organisiert sind. Redner sagte, da Hilst kein Protestieren gegen das Ministerium oder gegen die Direktion. Die Eisenbahner selbst müßten gegen sich protestieren, daß sie so lau in ihrer Arbeit sind. Früher, als nur 20.000 organisiert waren, wurde mehr geleistet als jetzt bei der Lauheit der 60.000 Genossen. Ein jeder muß seine Kräfte in den Dienst der Organisation stellen, eifrig an dem Ausbau der Organisation Mitarbeiten und dann wird es uns auch ein leichtes werden, derartige Erlässe abzuwehren. Wir müssen trachten, daL zu erhalten, was wir bis jetzt errungen haben. Erhalten wir nicht das Errungene, dann wird man noch mehr uns wegnehmen. Die Rede Brodeckys wurde durch oftmaligen, andauernden Beifall unterbrochen und machte auf die Versammelten den besten Eindruck. Nach einem kräftigen Schlußwort seitens der Vorsitzenden, wurde sodann die Versammlung geschlossen. Salzburg. (Für die W ohnilngsfürsorge.) Unter den Eisenbahnern Salzburgs herrscht große Bewegung und Unruhe. Die schreckliche Wohnungsnot in Stadt und Umgebung ist für diese große Berufsgruppe zur Katastrophe geworden, die ihr Erwerbs- und Familienleben unterbindet und nach sofortiger Remedur schreit. Der Eisenbahnminister Wrba kannte diese unhaltbaren Verhältnisse und hat über wiederholte Intervention der Direktion, des Betriebsames und des Personals den Bau von Personalhäusern bis spätestens 1911 zugefagt. Aus diesem Anlaß fand nun am 22. v. M. eine große Versammlung der Eisenbahner statt. Schon vor 6 Uhr abends strömten die Eisenbahner aus ihren Arbeitsstellen in Glasers Hotel. Fünfhundert Bedienstete und hundert Frauen waren im Nn beisamnien und da viele keinen Platz mehr fanden, standen große Gruppen auf der Straße vor dem Lokal, während Werkmann Breite nfelder, der schon seit 1907 die Aktion leitet, über die Beschlüsse der Kommission referierte. Er schilderte den ganzen Leidensweg, den die Eisenbahner im Kampfe um das bißchen Ruhe- und Erholungsplatz nach schwerem Dienste seit 1907 führen und gab der Befürchtung Ausdruck, daß die große Aktion des Eisenbahnministeriiuns in der Wohnungsfürsorge den unaufschiebbaren Ban von Personalhäusern verschleppen könnte. Areitenfelder brachte ein sehr reichhaltiges Material über die Unerläßlichkeit des sofortigen Baubeginnes sowie über die Zahl der notwendigen Bauten für Beamte, Unterbeamte, Bedienstete und Arbeiter zur Kenntnis der Versammlung, das die von der Kommission gefaßten Beschlüsse unterstützt, was ein Beweis dafür ist, wie auch die Dienststellen von der gleichen Ueberzeugung und von der Notwendigkeit der Personalhäuser durchdrungen ist wie das Personal. (Demoustrativer Beifall.) Redner schlügt folgende Resolution vor, die einstimmig angenommen wird: Die heute am 22. März 1911 massenhaft versammelten Bediensteten und Frauen von Bediensteten der k. k. öfter-reichischen Staatsbahn konstatieren mit wachsendem Befremden, daß in der für die gesamte Eisenbahnerschaft so unge-mein wichtigen Frage des Baues von Personalhäusern bis heute noch immer keine Erledigung seitens des hohen k. k. Eisenbahnministeriums herabgelangt ist. Indem die Wohnungsmisere nunmehr ihren Höhepunkt erreicht hat und die Zustände vollständig unhaltbar geworden sind, stellen die gesamten Bediensteten an ihre Vorgesetzten DiensteSstellen die Bitte um eindringlichste Unterstützung, beziehungsweise eheste Erledigung dieser Angelegenheit. Alle öffentlichen Faktoren, die berufen find, an der Beseitigung der herrschenden Uebelstände mitzuwirken, werden um ihre Mitwirkung gebeten. Die Versammelten billigen vollständig den von ihren Vertrauensmännern in der heutigen KommissionSsitzung eingenommenen Standpunkt und beauftragen dieselben, umgehend neuerlich beim hohen k. k. Eisenbahnministerium geeignete Schritte zu unternehmen, um unbedingt noch im heurigen Sommer die Erbauung der Personalhäuser durch» zuführen. Landtagsabgeordneter Preußler verweist auf die wiederholten Dringlichleitsanträge zur Unterstützung der PersonalhauSbanten im Landtag und erklärte, das Personal könne unter keinen Umständen auf eine weitere Verzögerung eingehen und müsse Hinausrufen: Der Worte find genug gefallen, nun wollen wir endlich Taten sehen. (Allgemeine Zustimmung.) Nachdem Oberkondukteur Moritz die Versammlung geschlossen, formierten sich die Teilnehmer zu einem großen Zuge und marschierten vor das Gebäude der Staatsbahn. Die heranflutenden Massen, die nun auf dem Vorplätze Aufstellung nahmen, während sich eine Deputation unter Führung des Landtagsabgcordnetcn Preußler zum Herrn Oberinspektor kaiserlichen Rat Gella begab, erregte riesiges Aufsehen Nachdem Werkmann Breitenfelder dem Herrn Oberinspektor Gella die Wünsche des Personals bekanntgegeben, erwiderte der Herr Vorstand des Bahnbetriebsamtes, daß er von allen Einzelheiten unterrichtet sei und die Forderuna nach so- fortiger Inangriffnahme der PersonalhauSbauien für doll berechtigt halte. Er werde seiner Vorgesetzten Direktion Bericht erstatten und die Wünsche des Personals auf das wärmste befürworten. Landtagsabgeordneter Preußler machte darauf aufmerksam, daß sowohl der Landtag wie die Stadtgemeinde und die Gemeinde Gnigl sich für die Erbauung der Personalhäuser ausgesprochen haben und daß alle Faktoren Zusammenwirken sollten, um dieser Kalamität endlich Herr zu werden. Mit einem Dank für das warme Entgegenkommen entfernte sich die Deputation. Werkmann Breitenfelder erstattete nun der unten har« renden Menge kurzen Bericht, worauf diese in den vierhundert-stimmigen Ruf ausbrach: Heraus mit den Personal, Häusern! Damit war die würdige Demonstration zu Ende. Miihrifch-Schönlierg. (DieEisenbahnerunddie W o h n u n g s s u r s o r g e.) Am 20. Mürz d. I. fand in der Restauration des Herrn Wolke in Mähr.-Schonbcrg eine Versammlung der Eifenbahnbcdiensteten der Station Mähr.-Schün-6erg statt. Als einziger Punkt der Tagesordnung war: B c* ratung über die Wohnungsfrage. Für deit 21. Mürz d. I. luurdcn die Personalkommissionsmitglieder nach Clnüiy zu einer Sitzung einberufen, in welcher sie über die Ansicht der Bediensteten Bericht erstatten sollten, ob Personal-MietzinShüuser gebaut oder durch Subventionierung refvektive Unterstützung deS Bauvereines durch das Ministerium Abhilfe geschaffen werden soll. Herr Professor W o l l s ch a k erstattete über das WohnungS-sürsorgegesetz ein aufklürendes, leicht verständliches Referat und hob auch unter anderem die verschiedenen Vor- und Nachteile der Personalhäuser hervor. Nach seinem ausgezeichneten Referat für das wir ihm nochmals unseren besten Dank aussprechen, entspann sich eine längere Dehatte, an der sich mehrere Redner beteiligten, welche sich sämtlich siir die Unterstützung des Bauvereines anSsprachen. Nach Anhören mehrerer Bediensteter wurde der Antrag gestellt, die Perfonalkominissionüuiitglieder miszu-fordern, sich für die Unterstützung des Bauvereines wärmslens einzusetzen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Fehring. Am Samstag den 18. März fand in Fehring eine gutbesiichte Versammlung statt, die eine umfangreiche Tagesordnung zu erledigen hatte. Der Emberuser Genosse Puchas crüsfnctc die Versammlung mit einer herzlichen Begrüßung der zahlreichen Anwesenden und wurde zum Vorsitzenden gewählt. Zum ersten Punkt der Tagesordnung referierte Genosse Hans Muchitsch aus Graz über die geplante Umbildung der Zahlstelle Fehring zu einer Ortsgruppe. In der Debatte wurde von einigen Rednern festgcfteUt, daß alle Voraussetzungen für den dauernden Bestand einer Ortsgruppe in Fehring gegeben sind. Nach abgeführter Debatte wurde beschlossen, an die Zentrale das Ersuchen um die Einreichung der Statuten zur Bildung einer Ortsgruppe zu richten. Hieraus berichtete Genosse Pescn-d o r f e r aus Weiz über seine Tätigkeit als Mitglied der Personalkommission. In treffenden Worten verwies er auf die unzureichenden Befugnisse der Personalkommijsion, die ihre Tätigleit einenge und beschränke. Der Berichterstatter fand lebhafte Zustimmung. Hierauf spricht Genosse Mu chitsch über die Erfolge der Eisenbahnerorganisation in den letzten Jahren und forderte zum Ausbau der Organisation aus. Hierauf wurde die Versammlung geschlossen. Aus den Organisationen. FranzenSfeste. Am 20. Februar 1911 sand die ordeilt» liche Generalversammlung statt, zu der Genosse S ch e i b e i n als Referent erschienen war. Unsere Ortsgruppe erfreut sich auch diesmal wieder einer regen Tätigkeit ihrer Mitglieder und eines gefunden Entwicklungsganges. Der Stand unserer Mitglieder ist, trotzdem wir zehn Genossen wegen Versetzung an andere Ortsgruppen abgeben mußten, gegenüber dem Vorjahre nicht zurückgegangen, so sehr sich unsere christlichsozialen Verleumderhelveii auch bemühen, unsere Gewerkschaft klein zu machen; wir haben einen Stand von 112 ordentlichen Mitgliedern. RechtSschntzsalle hatten wir im verflossenen Jahre 8 mit gutem Erfolg. Aus dem Gebiete deS Unterstützungswesens sind wir leider etivas zurückgegangen. Während wir int Vereinsjahre 1909 noch 214 Sfr. an Notunterstützungen auswerfen konnten, waren wir im Vereinsjahre 1910 nur noch in der Lage, 174 Kr. auszugeben. Unsere Leistung auf diesem Gebiete ist zurückgegangen, und zwar lediglich deshalb, weil die Christlichsozialen gegen uns mit Konkurrenz eingesetzt haben und ebenfalls mit Wohltätigkeitsunterhaltungen für ihren unergründliche» Geldsäckel Propaganda machen. Aus dem Gebiete des UnterhaltnngswesenS hat die Ortsgruppe int verflossenen Jahre vieles geleistet und ist es der großen Opser-streudigfeit unserer Mitglieder zn verdanken, daß mir eine für unsere lokalen Verhältnisse vollständig hinreichende Theaterbühne bauen konnten. Wir empfehlen unseren Mitgliedern unsere Veranstaltungen auf das wärmste und machen aufmerksam, daß sie es nicht mehr nötig haben, unsere Gegner zu unterstützen. Versammlungen hatten wir im verflossenen Jahre 8 öffentliche. Die Presse feiert von Jahr zu Jahr größere Ersolge. So zum Beispiel tonnten wir per 1910 15.000 Exemplare periodisch erscheinender Druckschriften verbreiten, eine für unseren Herrn Pfarrer gewiß erschreckend hohe Zahl, um so inehr, da gerade unser „Eisenbahner" und die „Innsbrucker Volkszeitung" für uns eine schneidige Waffe bilden, mittels der wir für uns ganz respektable Wirkungen in Franzensfeste erzielen konnten. Wir richten daher an unsere Genossen die Bitte, auch im kommende» Vereinsjahre die Presse fleißig zu unterstützen. Auch die Bibliothek, die bereits einen Wert von zirka 600 Kr. erreicht hat, wurde fleißig gelesen. Weitzkirchlii?. Sonntag den 12. März 1911- sand die ganzjährige Generalversammlung statt. Die starke Beteiligung war ein Zeichen, daß die Ortsgruppe wirklich Fortschritte gemacht hat, was auch jeder Genosse anerkannte; eV war an jedem Genossen zu scheu, mit welcher Freude er in diese wichtige Versainmlung gekommen ist. Um 8 Uhr abends begrüßte der Obmann Hennli ch die Genossen und gab seiner Freude Ausdruck über den massenhaften Besuch. Die Berichte des Obmannes wurden mit Begeisterung augehört, wo zu entnehmen war, daß trotz der fieberhaften Arbeit der Gegner die Ortsgruppe gute Fortschritte gemacht hat und ersprießliche Arbeit geleistet wurde. Dem scheidenden Ausschuß wurde das Absolutorium erteilt. Bei Punkt „Neuwahlen" gingen folgende Genossen als gewählt hervor: Karl H,ennlich, Obmann, Georg Mafanz, Stellvertreter; Rainilnid T e u ch e r, Kassier, Wilhelm Renner, Stellvertreter; Josef Dietl, Schriftführer, Franz öaroun, Stellvertreter; Karl H ü 111, Franz Fiala, Kontrolle; Schreiber, Wrbik. Bibliothekare; Heinrich Kutzer, Franz Liebscher, Johann I a n d a, Wenzel H o l i k, Wilhelm Stadl er, Heinrich Io k l, AuSschußmitglieder; für die Sterbekasse: Raimund T euch er. Als Vertrauensmänner wurden gewählt: für Verschubpersonal: Karl H o ch m a n n, für Streckenwächter: Karl Erben, Josef Kühnei, für Station Teplitz-Waldtor: Weichenwächter Jofef Milfait, für Station Rosental: Anton Kühnei. Alle Zuschriften find zu richten an den Obmann Karl H e n n l i ch, Block signaldiener, Teplitz-Waldtor, Bahnhof Nr. 722; in Geldangelegenheiten an Raimund Seucher, Blocksignaldiener, Weißkirchlitz Nr. 225. Bei Punkt 4 hielt Genosse Lissak, Mitglied des Bildnngsausschnsses, einen sehr gediegenen Vortrag über Parteipresse. Zum Schluß wurden noch einige interne BereinSangelegenheiten erledigt, worauf der Obmann alle Genossen aufforderte, auch dieses Jahr wieder so tätig zu arbeiten, damit die Organisation immer noch größere Fortschritte machen und dem Gegner stolz entgegentreten köune. Gleichzeitig diene den Genossen zur Kenntnis, daß die nächste Monatsversammlung Sonntag den 2. April 1911, 1 Uhr abends, im VereinSlokal flattfindet. Zahlreiches Erscheinen Pflicht! Linz. Die Ortsgruppe Linz des Allgemeinen Rechtsschutz« und GcwerkschaftsvereineS hielt am Samstaa den 11. Mürz ittj Wipplingers Gasthaus ihre diesjährige Hauptversammlung ab, welche sehr gut besucht war. In seinen die Versammlung einleitenden Worten gedachte der Obmann Genosse Weiser der verstorbenen Mitglieder, wobei sich die Anwesenden zum Zeichen der Pietät von ihren Sitzen erhoben. Stach Erledigung des ersten Punktes (Protokollverlesung) erstatteten die Funktionäre ihre Berichte, welche beifällig ausgenommen wurde». Am Schlüsse des Berichtsjahres zählte die Ortsgruppe 1210 Mitglieder. Die Gesamteinnahmen inllusioe Saldo vom Vorjahre betrugen Kr. 17.532-64, die Gesamtausgaben inklusive Kr. 6öl-60 Unterstützungen Kr. 17.006'91. Der Kassenstand betrug ain 1. März Kr. 525 63. An Interventionen durch die Zentrale sowie Arbeiter» gusschüsse und Personalkommissionsmitglieder fanden 34, Audienzen im Eisenbahnministerium 3 statt. 28 Mitgliedern wurde Rechtsschutz gewährt und der Obmann hat in 1316 Fällen Auskünfte erteilt, respektive Interpellationen eingebracht. Die Bibliothek der Ortsgruppe besitzt 814 Werke in 950 Bänden: an Ent-leihungcn sind 3070 zu verzeichnen. Abgehalten wurden 12 Aus-fchußsitzungen, 10 Vcrcinsvcrsammlungcn, 85 Branchenversamm-lungen, 30 Zahlslellenversammlungen. Zu Verlammlungen in anderen Ortsgruppen wurden 41 Referenten entsendet, weiters 7 Konferenzen in Linz abgchalten und 8 Konferenzen in Wien mit Delegierten beschielt. An Aktionen wurden durchgesührt: eine Wahl in den ZcntralkrankeiikassenauSschuß; eine Wahl in den Lokalkrankenkassenausschuß und eine Zahlstelle in Kirchdorf wurde neu errichtet. Hieraus berichteten die Revisoren über die Kassen-gebarung und das Vercinswcscn icnd wurde ihr Antrag aus Erteilung des Absvlutoriums mit Beifall einstimmig angenommen. Folgende Genossen wurden sodann m die Vereinsleitung gewählt: Obmann: Kajetan Weiser, Stellvertreter: Franz Haiti nger; Kassiere: 'Michael Schober, Joses Schober und Richard W a m m c r s e i; Schriftführer: Gustav ©har t, Albert H i r j ch; Bibliolhekarc: Hans Hossellner, Johann Frchichlag, 'Martin Wahl m ü l l c r; Ausschüsse ohne Funktion: S ch m i d- Ii u b c r, E i s n e r; Kontrolle: Leopold Wvpatck, Karl Bor m n y e r. Hieraus hielt Gewerkschaftssekretär Genosse D a m e tz einen Vortrag über „Arbeiterbewegung und Klassen-tompi“, welcher von der Versammlung sehr ausmerlsam angchört und mit Beifall ausgenvmnien wurde. Genosse Weiser sprach hierauf das Schlusiivvrt und forderte alle Anwesenden zu reger Mitarbeit und tatkräftiger Unterstützung unserer Bestrebungen aus. — Alle VereinSzuschriftrn sind zu senden an Kajetan Weiser, Linz, Ingenieur Stern st rahcü6; die Äeld-scudungen sind zu richten an den Kassier M i ch a c I Schöbe r, Linz, E i g n c r ft r n st e 1 2. Wilflcinsoorf. Es diene den geehrten Genossen zur Kenntnis, das; jeden ersten Samstag im Monat um 7,7 Uhr abends der Aercinsabcnd festgesetzt wurde, wobei zugleich die Einzahlung staltsindet. Die Genossen werde» ausgefoidert, denselben zahlreich zu besuchen. Ferner wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Franz Schidlo, Zahlstcllenleitcrstellvertretcr; Joses Z a r t l, Subtassicr und Josef W e i d i n g e r, Ausschustmitglied. Grußbach. Die Ortsgruppe hielt am 12. 'März ihre Generalversammlung ab. Es wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Mauritius Dietholin, Obmann, Johann I o h ii, Stellvertreter; Max Schleifer, Kassier; Joses B r a n d l, Schriftführer, Johann Hecht, Stellvertreter; Johann V x o n c § 15, Bibliothekar; Johann B r ü st l, Vinzenz Götz, Revisoren; Joses Ecker, Johann Stuhr. Karl Wolf, Joses .Hage n, Michael F i s ch c r, Ausschußmitglieder. Stach der Neuwahl hielt Genosse Ad. Müller ein vorzügliches Referat, welchem die Versammelten mit größtem Interesse folgten und lebhaften Beifall spendeten. 'Nachdem Genosse Müller noch mehrere Anfragen beantwortete, schloß der Vorsitzende nach dreistündiger Dauer die Versammlung. — Alle Zuschriften sind an Genossen Diet-hol in, (Wrnßbacb Nr. 398, zu richten. Wien XV. Fünfhaus. Die Ortsgruppe Wien-FünfhauS hielt am 7. v. M. ihre Gcncrnlversamnilung ab, in der folgende Genossen in den Ausschuß gewühlt wurden: Wabitsch, Obmann, Jorde, Stellvertreter; Degen, Kassier, Zwareck, Sandmann, Adler und E n g e l L b o r f c r, Subkassiere; Berger, Schriftführer, Pelle ch, Stellvertreter; Kicnast, Kontrollor; Adler, Bibliothekar. Als ein erfreuliches Zeichen darf der überaus starke Besuch der Versammlung bezeichnet werden, die auch sonst in jeder Beziehung einen schönen Verlauf nahm. St. Pölten. Bei der am 5. Mürz in GarreiS' Gasthaus slatlgesundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Adolf Scdlaeek, Obmann, Joses F ilipp, I. Stellvertreter, Franz Zaple tal, II. Stellvertreter; Josef C i z c f, Schriftführer, Karl Walter, I. Stellvertreter, Leopold Hrasche, II. Stellvertreter: Joses Stein er. Kassier, Josef KI o m in, 1. Stellvertreter, Johann Gabrusewicz, ll. Stellvertreter; Franz Wohvska, Bibliothekar, Johann Hubineier, I. Stellvertreter, Josef Spas, II. Stellvertreter; Franz Redl, I. Ordner, Franz Trojaeek, 11. Ordner; Anton W a g n e r, Alois Sters rh ischnik, Rudolf Neu m aher, Kontrollore. Alle Zuschriften sind an den Obmann Adolf Sedlaöek, in Geldangelegenheiten an den Kassier Joses N c m c c, St. Pölten, Krauzbühlcrslraße Rri 15, Tür 3, zu senden. Für die Station St. Pölten ist Joses K l o m in als Subkassier bestimmt. Cäluiqcim. Am 2. Mürz 1911 fand die ganzjährige Generalversammlung der Ortsgruppe DfSroipcti» statt, welche nachstehende Genossen als Funktionäre wählte:' Gustav Z e b r a k, Obmann, Josef T r z y n c c k i und Moritz G o l d b e r g. Stellvertreter; Wilhelms Fritsch, Schriftführer, Ferdinand Kloß, Stellvertreter; Franz Stanek, .Kassier, Johann MalewSkt und Franz W h so g ta d,'Stellvertreter; Jose; Pindur, Franz St luge v, Archivare; Johann Korzinek, Ignaz Mekla und Joses 'Maro na, Ausschußmitglieder; Theodor Herling er, und Josef Novak, .Kontrollore. Die Mouatsvcrsammlungen sinden jeden ersten Dienstag im Monat, die Bücherausgabe jeden Sonntag von 9 bis 11 Uhr vormittags im .Hotel „Zntor" statt. Die Moilatsbeiträge der Rritgliedcr werden bei den Auszahlungen von dem Genossen Kassier entgegengcnvmmen. Leoben. Bei der am 5. März abgehaltencn Generalversammlung wurden folgende Genossen gewühlt:.Karl Ster na th, Lbmann, Heinrich Waöner und Johann Scheisli na er, Stellvertreter; Johann Na g ile, August Bichl er, Josef Stadler, Schriftführer; Anton L i e r s ch a f t, Julius M aher, Josef Wein b aur. Kassiere; Siegfried Riegcr, Josef Strv-hüusl, Dominik Nagilar, Bibliothekare; St r e in l m a h e r, L a cf n e r und Braune r, Kontrollore. Außerdem wurden noch 22 Vertrauensmänner gewählt. Zuschriften sind an den Obmann Genossen Karl Ster-n a t h i ii Leoben, Badgasse Nr. 8, zu richten, in Kassen-nngclegenhcitcn an Anton Lierschast in Leoben, Lcitendorfcr-siraße Nr. 7. Sl>r«e£ a. b. Mur. Sonntag den 12. Mürz fand im Dolel „Post" die ganzjährige Generalversammlung der OrtS-gruppe I statt. Tie Berichte der Funktionäre wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Bei der Neuwahl wurden folgende Genossen gewählt: Franz Koller, Obmann. Josef T r a v Iii t s ch e k, l. Stellvertreter, Joh. R v t w a n g l, II. Stellvertreter; Anton Dobler und Franz Alb recht, Kassiere; Johann Frisner und Anton Fu ch sh o ser. Schriftführer; Ignaz Sturm und Franz Mazak, Kontrc.llorc; Johann Dörfer, Rupert Rat h, Michael Mandl, Demut h und S teindl, Ausschußmitglieder. Genosse Rudolf Weigl erstattete einen Bericht über die Tätigkeit der Organisation im Borjahre, was alles unternommen wurde, um eine Verbesserung für das gesamte Personal herbei-zusühren. Unter Allgemeinem wurden mehrere dringende Fragen besprochen und beantwortet. Auch wurde die Ausnahme des Mit* ttUedeS Josef Steiner wegen der letzten. Vorlommniue abaeleünt. Um 6 Uhr fand die Versammlung ihr Ende. — Sämtliche Zuschriften sind an den Genossen Franz Koller, Roseggerstraße Nr. 26, zu richten. Am selben Tag tagte um 7 Uhr abends für die Ortsgruppe II in Herrn Podlachers Gasthaus eine sehr gut besuchte Vereinsversammlung, in der Genosse Weigl referierte. Auch für dieses ausführliche Referat wurde reicher Beifall gezollt. Es gelangten unter Allgemeinem noch mehrere Angelegenheiten zur Sprache, die ebenfalls zur Zufriedenheit aller erledigt wurden. ES wurde beschlossen, am 24. April abends die Generalversammlung abzuhaltcn. Lcnd. Am 12. März hielt die Zahlstelle ihre ganzjährige Generalversammlung ab. In den Ausschuß wurden gewählt: AloiS Renner, Zahlstellenlciter, Johann S e e r, Stellvertreter; Johann M e i ß e l l e r, Kassier, Josef S t a n g l, Stellvertreter; Joses K a t s ch t h a l e r, Schriftführer, Rupert G r u b e r, Stellvertreter; Kajetan Eder, Bibliothekar, Johann Brunner, Stellvertreter; Josef Mosbrugger, Johann Gm ein er, Revisoren; Matthias Reiter, Streckenkassier. Die Berichte des alten Ausschusses winden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und dem Ausschuß das Absolulorium erteilt. Hieraus ergriff Genosse ll n t c r tu c ier, Direkttonsarbeilcrausschußmitglied aus Kitzbühel, das Wort und brachte von zwei der letzten Ar-beiterausschußsitzungen den Bericht. Ferner diene den Genossen zur Kenntnis, daß die Beitrüge ab 1. April dem Genossen Josef S t a n g l zu übergeben sind. Sämtliche Zuschriften sind an Alois R e n n e r, B l o ck-Wächter in Lcnd, zu richten. Feldkirch. Am 5. März, um 4 Uhr nachmittags, fand im Gasthaus „zur Rose" in Levis die Generalversammlung unserer Ortsgruppe statt. Nach dem Vereins- und Rechenschaftsbericht des Obmannes und deö Slassiers wurde dem scheidenden Ausschuß daS Absolutorium erteilt. Die Neuwahl erfolgte über Vorschlag des Wahlkomitees wie folgt: Ferdinand Roitner, Obmann, Matthias S ch r o f s e n e g g e r und Fritz Reiner, Stellvertreter; Franz Raus ch e r, Schriftführer, Philipp Sk e r t h, Stellvertreter; Johann Burtscher, Kassier, Joses Veith, Stellvertreter; Josef Z u n k, Johann Huber und Franz T r i t, Bibliothekare. Als Subkassiere wurden gewühlt: für das Heizhaus Hermann Grissemanu; für die Station und die obere Strecke: Martin Wider! n; für die untere Strecke: Franz Fichtner; für die Werkstätte: EliaS Han n, Gust. Graziadei, Josef R a im i g, Leo Dangl und Matthias H o ch in e i e r. Als Revisoren wurden Martin W i d e r i n und 'Alexander S a l ch e r ausgestellt. Sodann brachte Sekretär Ed. E r t l einen sehr interessanten Bericht über die allgemeine Gewerkschaftsbewegung in Vorarlberg, welcher sehr beifällig ausgenommen wurde. Alle Zuschriften sind an den Obmann F c r d. R o i t n e r. Alten st adt-Levis, Bürge rgasse 4 0, Vorarlberg, zu richten. Olmiit;. Bei der am 12. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Julius Leih, Obmann, Joses Lang, I. Stellvertreter, Josef Dvoraiek, II. Stellvertreter; Theophil Dvorak, Schriftführer, Hans GanS, Stellvertreter; Hermann Hornig. Kassier, Ignaz Hork§, Stellvertreter; ProchaSka, Sl'alons, Bettler, Vlaranek, /ärek und D o st a l, Ausschußmitglieder; Kainz, Lugcr, Schinzel und V tj ch o d i l, Ersatzmänner; I ll i ch» m a u n, Väpenik und P i ä «i l, Revisoren. Alle Zuschriften s i n d a n G e n v s s e n T h e o p h i l D v o rä k, O l m ü tz II. Bleich, und in Geldangelegenheiten an @ e it o f s c n .Hermann Hornig, Olmütz ll. Bleich, zu richten. Der Diskussionsabend an jedem Dienstag bleibt ausrecht und werden die Mitglieder aufgefordert, denselben zu besuchen; auch die alten Subkassiere bleiben. Die Zeitungsvcrteiler wurden sür die Nordbahn um einen Mann vermehrt, und zwar durch Genossen Vychvdil. Bruck a. d. Mur. Wie alljährlich veranstalten die organisierten Eisenbahner von Bruck a. d. Mur und Umgebung auch Heuer am 9. April, 8 Uhr abends, im Hotel „schwarzer Adler" in Bruck a. d. Mur einen Eijenbahnerfämilienabend mit Konzert, humoristischen Vorträgen von zwei bewährten Kräften sowie Tanz nach 12 Uhr und wird ein eventueller Neberschuß für Unterstützungszwecke wie bisher an notleidende Eisenbahner, Witwen und Waisen zur Verteilung gebracht. Es ergeht an alle Eisenbahner das freundliche Ersuchen, alles daranzusetzen, daß ein Massenbesuch erfolgt, da sich jeder prachtvoll unterhalten kann und nebstbei sür unsere armen Kollegen etwas abgegeben werden kann. Wie«. (Ortsgruppe X/4.) Freitag den 3. Mürz fand im Arbeiterheim X., Loxenburgerstrave 8, die dritte ordentliche Generalversammlung stall. Der Bericht der Funktionäre wird mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und dem scheidenden Ausschuß das Absolutorium erteilt. Bei den vorgcnvmmencn Neuwahlen werden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: A-iton Frank, Obmann, Ludwig P r ö gl h of, Stellvertreter; Adam M aper, Kassier, Anton Jank, Stellvertreter; Matthias M e t tt c it 11 ch l c r, Schriftführer, Joses Pültl, Stellvertreter ; Schiel, D r b l c r. Zeige, Kontrollore; Freiberger, M auöha m m e r, Löschnig, Schön Herr, Pavliäek, Hake, 5t o in p v s ch, L i s ch I a, B e i t l, Binde r. S o u k a l, Kreutzer, Kosink a, Ausschuß nitglieder. Als Subkassiere fungieren: sür die Halle: Genosse Jank, sür Matzleinsdors: Freiberger, Löschnig», für das Heizhaus: L i j ch k a, B e i t I, It oINp os ch, Stof iit £«, Soutu l. Hierauf ergreift Genosse F ranck das Wort, welcher in längerer Rede den Wert und Nutzen der Organisation aus-einandcrsetzt. Der Redner betont die schädlichen Folgen der separatistischen Vereine. Genosse Franck weist auf die Erfolge von 1907 hin und bemerkt, daß diese Erfolge ohne Organisation nicht möglich gewesen wären. Mit einem Appell an die An-nutzenden, die Organisation auszlubauen und zu kräftigen, schließt der Redner seine Ausführungen.' _ . Sodann entspinnt sich eine lebhafte Debatte über Organ!-sationStaktik, an welcher sich dch Anwesenden lebhaft beteiligen. Nachdem die Tagesordnung erstkjöpft ist, richtet Genosse Obmann noch einige ermunternde Worte an die Anwestnden, appelliert an die neuen Ausschüsse, ihm die Arbeit zu unterstützen. Zuschriften sind zu richten an A nton Franck, IV., Fav o r i te n p l a tz 1, IV. Stiege, 2. Stock, 62. Die Vereinöabende finden jeden ersten Freitag im Monat im Arbeiterhcim X um 7*8 Uhr abends statt, wo Einzahlungen eutgegengenommen werden. Z.mmer Nr. 2. Kufstein. Am 16. Marz 1911 fand im Vereinslokal die Generalversammlung statt, welche sehr gut besucht war. Nachdem die Berichte der Ortsgruppensunktionäre zur StcimtniS genommen wurden und dem scheidenden Ausschuß bas Absolutorium erteilt wurde, wurde zur Neuwahl geschritten, welche folgendes Resultat ergab: Adolf Wil bauer, Obmann, Johann Berger, Fritz A n etzhube r, Stcüverri eter; Johann Wippet Schriftführer, Franz Bla ha, Stellvertreter; Leonhard Stotter, Kassier, Rudolf Bader, Stellvertreter; Gustav Hutlaü, Paul Kohlhofe r, Bibliothekare; Ferdinand F e h l i n g e r, Start 38 et lter, Revisoren; Hans Kieblinger, Jo.es Steidl, Beisitzende. Zum vierten Punkt sprach Genosse F e h l i n g e r über den Nutzen und Zweck der Organisation, welches von den anwesenden Mitgliedern mit großem Beifall ausgenommen wurde. ES diene den Mitgliedern zur Stenntnis, daß die Einzahlungen nur die beiden Portiere Genossen Bader und Heißt entgegennehmen. Sämtliche Zuschriften sind zu richten an den Obmann Adolf Wild au er, Madersperger-straße 220 und iit Geldangelegenheit an Genossen Leonhard Stotter, Kreuzgasse 68. Zicdil«. Bei der am 12. Mürz stattgesundenen Generalversammlung wurden folget de Genossen gewühlt: Gustav Winkle r. Obmann. Matthias Hauer, Stellvertreter; Adalbert Swoboda. Kassier, Adolf Schice, Stellvertreter; Josef Leicht, Schriftführer, Andreas Sitte ist, Stellvertreter; Bäcker und Anton K n e i s l, Revisoren ; Anton S ch r e i t e r, Bibliothekar; Josef K a r e i s, Subkassier für die Strecke. Nach der Wahl' hielt Genosse Albert aus Falkenau ein ausgezeichnetes mit vielem Beifall aufgenommenes Referat. Die Mvnats-versammlungen finden den ersten Sonntag nach dem 3. im Monat im V e re i ns lo k a l P s l e i e rs Gasthaus in Kloben statt. Waidhofen n. d. Dbbs. Am Sonntag den 5. März I. I. um 2 Uhr nachmittags fand im Saale des Arbeiterbeims eine freie Eisenbahnerversammlung, welche zugleich als die diesjährige Generalversammlung galt, statt. Die Neuwahl ergab folgendes Resultat: Radols Le opol d, Obmann; Engelbert Cermak. Kassier; B r a tt tt, Streicher, Grießer, Brand st etter, D e n b a ch'e r, Z a n g h e l l i n i, F r i e s e n c ck c r, Schwa m-m e r, Wieset, Stangl, Berger, Müller, T a tz r e i t e r, R o h r l e k t n e r, G r o ß a u e r, Ausschüsse. Zum vierten Punkt sprach Abgeordneter Genosse T o nt-f ch U und erntete derselbe für seine trefflichen Ausführungen lebhaften Beifall. Im weiteren sprechen noch die Genossen Grießer, Leopold und Rohrlcitner. 'Als Subkassiere sind für den Villacher DircktionSbezirk Grießer, St an gl, Frisenecker, Rettmajer, für Waidhofen und Mb sitz: Leopold, sür die Strecke Waidhofen-Kienberg-Gaming: Genosse Berger. Die VereinSabende finden von nun an jeden ersten Donnerstag im Monat statt, die AuSschaßsitzungcn finden jeden Samstag nach dem 15. statt, wenn der 15, an einen Samstag fällt, so am selben Tage. Alle Zuschriften sind zu richten an: Rudolf Leopold, Wiener st raße 6 in Waid Hosen an der Ubbs. Strasjhof. Die hiesige Zahlstelle hielt am 25. März ihre diesjährige Generalversammlung ab. Der Tätigkeitsbericht wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Gewählt wurden: Franz Rose, Zahlstellenleiter, Wenzel B a i e r, Stellvertreter; Johann- LichtI, Franz Burgert, Adalbert B a r t o s ch, Subkassiere; Franz Fo litt er, Franz Wollet, Bibliothekare; Johann Neclam, Josef N i e g l, Revisoren; Anton Stadler, Franz R a d i t s ch, Wenzel 38 a r d c i n, Ferdinand Weiß, Vertrauensmänner. Sämtliche Zuschriften sind an Genossen Franz Rose zu richten. Gleichzeitig wird ausmerksam gemacht, daß die Monatsverjammlungen jeden 3. des Monats stattfinden. BibliothekLauSgaben finden jeden 3. und 18. des MonatS statt. Ferner werden die Mitglieder ausgcfordert, ohne Coupon leine Einzahlungen zu leisten. Bozen. Am 22. Mürz l. I. fand im hiesigen Gewerk-schastshausc die diesjährige Generalversammlung der Ortsgruppe Bozen 1 statt, wo sengende Genossen in den Ausschuß gewühlt wurden: August ® tan Al, Obmann, Ferdinand T h u r m-w a I d e r, Stellvertreter; Lino C r i st o f o l e t t i, Schriftführer, Peter Lieber, Kassier; Franz Huber, 'Anton B a y e r, Siarl Egger, Ludwig U m und» in, Anton U n t e r g u g g e ti- li erg er, KondukteurzugSsührer, Gustav Haider, Johann M a h e r l, Leo B r a n d st ü l t e r, Franz K r e n tt, Joses O L-m e z, Johann P r ü n st l e r, Lorenz S o m m a v i l l a, Bernhard Aue r, Alois A u c r n i g, Peter G r i ß m a n n, Alex. S ch e r in a n it, Josef Lackner, Ferdinand S o l l i n g e r, Joses Ascher, Alex. Meßner, Hermann Vernthaler, Joses U a b e l e k, Florian L a g e d e r, Ausschüsse; Joses Stet n-m a n n, Anton M a ti r, Lcop. Traunsellner, Kontrollore. Sämtliche Zuschriften sind zu richten an: August Stanzl, Bozen, St. Johann Nr. 108, Böhmisch-Lripa. Am 25. März fand um 3 Uhr nachmittags die ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Die Berichte des Kassiers und des Obmannes sowie der Kontrolle wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und der alte Ausschuß beinahe zur Gänze miedergewählt. Als wiedergewählt erscheinen die Genossen: Adolf St n ö ch e l, Obmann ; Hammers ch nt i d t. Staffier ; Joses Hane l, Jaroslav S w o b o d a, Emil Heller, Wilhelm Hackel, Josef Trübe, Joses P astel, Josef Zinke und Joses Mrae; neugewühlt wurden die Genossen: Franz Richte r, Start Schmelzer und 3Lenzel Barsch. Nach einem Appell an die Mitglieder zu festem Zusammenhalten und reger Vereinstüligkeit wurde die Hauptversammlung geschlossen. Die nächste Ortsgruppciiversamimung findet Samstag den 8. April im Hotel .Bahnhof" statt. Zicrsdorf. Bei der am 26. Februar abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Franz Satzinger, Obmann; Jose, Lettner, Kassier; Leopold Schnötzinger, Schriftführer; Joses Stüter, Kontrollor; Anton Siegt und AloiS S ch i e, e r. Subkassiere. Alle Zuschriften sind zu richten an Fi r« tt 3 Satzinger, Bahnhof Nr. 12 3, in Geldangelegenheiten an Josef Lettner in Ziersdorf, Bahnhof. Prag. Am Mittwoch den 1. Februar fand in den Lokalitäten des Lidovy düm in Prag die ordentliche Generalversammlung der jüngsten Prager Ortsgruppe statt. Aus der Tätigkeit derselben führen wir an: Die Ortsgruppe, welche erst im August 1910 konstituiert wurde, hat zugunsten ihrer Mitglieder ein schönes Stück Arbeit geleistet. Außer den reget-müßigen Mitgliederversammlungen und den AuSschußsihungen wurden 8 Versammlungen und Konferenzen nach Kategorien abgehalten, und zwar: 2 Versammlungen der Wagenputzer, 2 Versammlungen der Oberbauarbeiter, 1 des Maschiiieiiper-sonals, 1 der Mitglieder der Personalkoiniiiission der V. 'R. 35., 1 der Kanzleidiener und 1 der Portiere. Außerdem beschickte die Ortsgruppe 3 Konferenzen durch ihre Delegierten. Durch die Ortsgruppe selbst wurden für die in unverschuldete Notlage geratenen Mitglieder eine Unterstützung im Betrag von 120 Str. besorgt. Außerdem wurde eine ganze Reihe von Interventionen bei der 33. N. 33. eingebracht sowie Aufklärungen über jene Aktionen gegeben, welche noch im Lauf sind. Nach der Berichterstattung sämtlicher Funktionäre wurde dem scheidenden Ausschuß das Absolutorium erteilt. In den neuen Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Anton M a r t i l t k, Lokomotivführer, Obmann, Kart Bera tt, Stellvertreter; Franz Hejna, Kassier; Franz Bucha r, Schriftführer. Als Vertrauensmänner für die k. k. 23. N. V. Genossen Johann Petr und Franz Pi zl. Für die k. k. Staatsbahn Anton TitSra, Franz Svestka, Wenzel Hasel und Karcl Moudry. Alle Zuschriften, die VcreinSangelcgenhcitcn betreffen, sind an den Genossen Anton Marti lik, Zizkoö, Kräsova ulico 15, Geldsendungen an den Genossen Franz Hejna, ZiZIoti, Husova ulico 22/42; zu richten. Weiters wurde beschlossen, daß die Versammlungen wie folgt abgehaltcn werden: Jeden ersten DienStag im Monat findet die Mitgliederversammlung und jeden dritten DienStag tut Monat die Ausschußsitzung statt. Nach beendetem Programm sprach zum Punkte „Organisation und ihre 'Bedeutung" als Vertreter des Sekretariats Genosse Brodecky, welcher die jetzige Situation bei den Bahnen und die Notwendigkeit der Organisation besprach. Nach diesem Vortrag wurde die Generalversammlung mit herzlichem Schlußwort des Genossen Obmann geschlossen. Ruhige und überlegte Arbeit, welche aufrichtig und solidarisch durchgeführt wird, bringt Nutzen für die Mitglieder und ihre Familien. Darum mit doppeltem Eifer an die ArbeitI Leset die „Aröeiter-Zerümg"! Nr. 10 «Der Eisettbahner.« Sette 13' { Nach Schluß des Blattes. ^ Knapp vor Drucklegung unseres Blattes geht unv aus Zams in Tirol die traurige Nachricht zu, vasz emer der ältesten Kämpfer für die Interessen der Msenbahner, Genosse Paul Singer, nach längerer Krankheit verschieden ist. Mit Paul Singer verliert die ... V*.»» vwv,vvrvvv*i -wviv ^vuu ueiuen. Ult: Merreichischc Eisenbahnerbewegung einen ihrer eifrigsten Aorocrcr, der schon bei ihren Unfängen unter den vamals ungemein schmierigen Verhältnissen rastlos fü vre Interessen seiner Kollegen tätig mar, und oe weder Mühe noch Opfer gescheut hat, menn es galt, lur die Ausbreitung und die Ziele der Organisation ZU arbeiten. Vor der Auslösung der Organisation mar E>aul^ Singer mit einer von den alten Kämpen, der die Verfolgungen und Mühfale von damals redlich Mit durchgekostet hat. Als ein Opfer jener, die den ^rganisationsgedanken durch kleinliche Schikanen ersticken wollten, wurde Singer damals im Dienste versetzt, erlitt später einen Unfall, von dessen Folgen er steh niemals ganz mehr erholte, ohne daß es ihm im Kampfe uin feine Rente gelungen wäre, fein volles Jiecht gegen feine damaligen Widersacher, durchzusetzen. Trutz seines kränklichen Zustandes war Singer auch die letzten Jahre hindurch rastlos für die Organisation tätig. Aber auch die politische Organisation verliert in --Urol in Singer einen überzeugten Parteigenossen und tüchtigen Sozialdemokraten. Auf Singers Grab pflanzt die Sozialdemokratie Tirols und die organisierte Eisenbahnerschaft Oesterreichs das Gedenken dankbarster Erinnerung! Der Reichsrat — aufgelöst! Soeben kommt uns in letzter Stunde die Nach-Acht,das;dieAuflöfung des österreichischen Neichsrates mittels kaiserlichen Patentes b e r e i t s vollzogen i st. Die Neuwahlen sind für das erste Drittel des Monates Juni in Aussicht genommen. Fachtechnisches. QSiciuäbcc zum Härten des Stahles. Die zu härten- •ii lirrn mlY ai« .J. ...... r - ... . • i ? iw < i '6er ibic roiro, ooer DNlze uno (öoia= ' bvrcn Schmelzpunkt ungefähr so hoch liegt, als die frwüST , ,f3. Stahles werden soll. Zum Beispiel schmilzt l • Q-runb 980 Grad. Meist erreicht man in den Ccfcn obre eine Temperatur von 1050 bis 1100 Grad, welche eim Erhitzen von Schnelldrehstahl benutzt wird. Eine Mischung von qleichcn Tcilen Chlorbarium und Chlorkalium schmilzt Bet mV T ^reichte Härtetemveratur betrügt meist 760 bis Orad und wird zum Glühen ton gewvynlichem Werkze>'g-Soll das Bad zementierende Wirkung haben, zum "spiel für die Spitzen des Feilenhiebes, so setzt man gelbes «lutlaugensalz mit Kalisalpeter zu. Auch Kochsalz mit Borax uno Soda wird als Bad häufig benutzt. Ein Vorteil der Bad-i.k» l*Verf ,baij man die Teile hängend erhitzen kann, so daß schloss •’p -)cn mii) Biegen durch das Eigengewicht auöge- Bur Uebernahme von Verschleißstellen für Hammerbrot werden geeignete Eisenbahner gesucht. Bewerber, die bereits seit längerer Zeit der Berufsorganisation angehören, werden bevorzugt. Offerte sind zu richten an das Verkaufsbureau der A»MMelkk°.Im»s-«W Amt, WM Ski. Wien II, Zirkusgasse 21 8 Eingesendet. (Pt birst Rubrik flternlmmt die Redaktion keine Seranttoorlimß.) Danksagung. Anläßlich meines Unfalles im vorigen Jahr sind mir von allen Seiten zahlreiche Beweise herzlicher Anteilnahme in verschiedener Art zugekommen, so daß ick, es nicht unterlassen kann, an dteser Stelle zum Ausdruck zu bringen, daß diese herzliche Teilnahme sur das Heilverfahren selbst ,nitbestimmend war. Für mich aber war cs der beste Beweis, daß der beste Dank in der Anerkennung der streng erfüllten übernommenen Pflicht liegt. Wie hat es mich gefreut, zu sehen, wie einzelne Genossen selbst die weitesten Seifen oft nur in ihrer kurz bemessenen Ruhezeit nicht gescheut haben, um sich persönlich von meinem Befinden zu überzeugen. So kamen die Genossen Baumgartner T o m s ch i k, D u a e f aus Wien, Genosse Ludwig Beer aus Mürzzuschlag, Genosse Bichl auS Graz, viele aus Marburg, unter anderen die Genossen Dolintschek, Zwenk, Bibie, H o e ch t l, Hanke und andere mehr. Genosse Riese aus Klagenfurt, Falk aus Triest, viele Genossen aus Lienz u. f. w. Auch die Ftnueit vieler Kollegen aus Marburg und Villach, sodann Familien Mo cker, Raimund und Sehr-s ch ü ii sorgten in liebevollster Weise für alles zu meiner Gesundung Notwendige. Da es mir unmöglich ist, jedem einzelnen zu danken, spreche ich an dieser Stelle allen für die Beweise herzlicher Teilnahme den besten Dank aus mit dem ausdrücklichen Versprechen daß, wenn ich — was leider bis nun nicht der Fall ist — meine Gesundheit wieder erlange, ich nach wie vor mit Ihnen in Reih und Glied stehen werde zur Erringintg besserer Verhältnisse. Gleichzeitig fühle ich mich verpflichtet, Herrn Generaldirektor a. D. Dr. K a i z l für seine herzlichen Worte an mich den besten Dank auszuspreche». Zum Schluß danke ich auch den Genoßen des Berwaltungskornitees der Organisation und den Kollegen des Zentralausschusses des Oestcrreichischen und ungarischen Lokornotivstihrervereines für die mir zngowendete Unterstützung. Franz N u i i J t a, Lokomotivführer der Südbahn, Villach. ginalschachtel bemerkte ich sofort Linderung und nach @e< brauch der dritten Dose war das Uebet wie weggeblasen. Ich bemerke ausdrücklich an dieser Stelle, daß ich nur von Ihrem .Visnervin" geheilt wurde. Noch einmal meinen besten Dank. Peter Bernhard, Kempten, Rosenau, Z. 39., ; Es ist jedem, der ein nervöses Leiden irgendwelcher Art hat, dringend anzuraten, sich sofort von Dr. Arthur Erhard, G. m. 6. H. in Berlin 35/Postfach P. 313, eine Probe des „Visnervin" und ein aufklärendes Buch kostenlos fenden z u lassen, denn ein Mittel, welches Dielen Taufenden geholfen hat, sollte man mindestens ber-fiichen, besonders wenn dieser Versuch nichts weiter kostet als eine Postkarte. Schreiben Sie heute noch, ehe Sie es vergessen. Her Konti mit den 365 Krankheiten. Wie viele Menschen gibt es doch, die jahraus, jahrein kränklich zu sein glauben, denen stets etwas fehlt und die jeden Tag ihre besondere Krankheit Ijaben. Heute leiden sie an Kopfschmerzen, morgen haben sie keinen Appetit, übermorgen klagen sie über Schlaflosigkeit it. s. w.; kurz, ein solcher Mensch weiß nie recht was ihm fehlt. Er ist nicht gesund und nicht krank, eine Plage für sich selbst und seine Mitmenschen. Dieser Zustand ist meist weiter nichts als eine Folge der Nervosität, die leider heute noch viel zu oft vernachlässigt wird und die zu schweren, oft unheilbaren Nervenleiden führen kann. Ein Laie denkt bei solchen scheinbar harmlosen Fallen selten daran, daß diese leichten Attacken nur die Vorboten schwererer Krankheiten sind, allein jeder Arzt weih genau, wie Nervenleiden in den verschiedensten Formen sich kenntlich machen. Kopfschmerzen, Gliederreißen, Zuckungen, Rückenschmer, zen, Gesichtsschmerzen, Schmerzen im Hals, Armen und Ge-lenken, Augenflimmern, Blutwallungen, Herzklopfen, Schlaf, losigkeit, sehr lebhafte oder schwere Traume, Beklemmungen, Schwindelanfälle, Angstgefühle, übermäßige Empfindlichkeit gegen Geräusche, Reizbarkeit, besonders früh nach dem Auf. stehen, Unruhe, Launenhaftigkeit, Versagen des Gedächnisfes, gelbe Hautflecke, Klopfen in den Adern, Krämpfe (auch Lach-, Wein- und Gähnkrämpfe), Gefühl von Taubheit in den Gliedern, Zittern der Hände uno Knie bei Erregungen, blaue Ringe um die Auge«, Ohrensausen, sonderbare Gelüste und Abneigungen, Impotenz, Schreckhaftigkeit, Neigung zu Trunksucht und anderen Ausschweifungen und viele weniger auffällige Erscheinungen treten einzeln oder zusammen auf und sind sichere Zeichen, daß die Nerven angegriffen sind. Der hauptsächlichste Teil des Nervensystems besteht aus dem Gehirn und dessen Fortsetzung, dem Rückenmark. Von diesen gehen die einzelnen Nervenfasern aus, die den ganzen Körper durchziehen. Nervenleiden sind fast immer Gehirn- oder Rückenmark-leiden, und sehr schwere Nervenleiden führen, wenn sie ihren Sitz im Gehirn haben, zu Geistesstörungen, zum unheilbaren Wahnsinn oder, wenn sie vom Rückenmark ausgehen, zu schweren Lähmungserscheinungen und in nicht allzulanger Zeit zum Tode. Jede Arbeit, die geleistet wird, verbraucht Stofs. Die Arbeit der Dampfmaschine verbraucht Kohlen. Die Arbeit der Muskeln verbraucht Eiweiß. Die Arbeit der Nerven (das heißt des GehirnS) verbraucht Phosphor in organisch gebundener Form als sogenanntes Lecithin. Es ist nun gelungen, diesen edlen undfehrteuren N e r v e n n ä h r st o f f, das Lecithin, in größeren Mengen rein zu gewinnen, und Dr. Arthur Erhard, G. m. b. H. in B e r-lin 3 5/Postfach P. 318, bringt ein solches mit reinstem Lecithin hergestelltes Nervernährpräparat unter dem Namen „Visnervin" (gesetzlich geschützt) in den Handel. Dieses Präparat ist nicht identisch mit anderen, durch große Reklame angepriesenen, die irgendein Kunstprodukt von zweifelhafter Herkunft in minimalem Prozentsatz enthalten und außerdem meistens viel teurer sind. „Visnervin" enthält reinstes, ans frischen Hühnereiern hergestelltes Lecithin in hohem Prozent-satz und ist von staatlich vereidigten, öffentlich angestellten Gerichtschemikern und Sachverständigen scharf untersucht. Alle diese Herren begutachten es glänzcndl „Visnervin" ist kein Geheimmittel, in jeder Broschüre find die Analysen, von Sachverständigen und Gerichtschemikern ausgestellt, angegeben. Man verlange durch Postkarte nur die Zusendung einer kostenlosen Probe, diese erhalt man dann sofort und außerdem, ebenfalls kosten. loS, ein sehrinteressantes Buch über das Nervensystem und seine Krankheiten, daS auch sonst noch zahlrei che für jeden Nervenleiden, den wichtige Aufklärungen enthält. Diese menschenfreundliche Handlungsweise hat schon viel Nutzen gestiftet, und es gingen bereits unzählige Dank» briefe unaufgefordert bei Dr. Arthur Erhard, G. m. b. H., ein. Folgende zum Beispiel sind sehr charakteristisch: Ich kann nicht umhin, Ihnen meinen tiefgefühlten Dank im Bezüge auf Ihre Pillen auszusprechen Meine Mutter, die schon im höchsten Stadium nerven« und herzleidend war, hat sich entschlossen, Ihr wertes Präparat zu probieren. Voll Vertrauen nahm sie Ihre Pillen, welche sie noch weiternehmen wird und sie hat sich während der zwei Monate sichtlich erholt, so daß sie nicht wieder zu erkennen ist. Dies veranlagte uns, Ihr wertes Präparat weiter zu empfehlen. Mit vielen Dank und dem Versprechen, Ihr wertes Präparat uach Kräften weiter zu empfehlen, unterzeichnet sich mit Dank und Hochachtung Familie Heiny, Wien, XIII., Cumberlandstraße 3, Tür 5. Wie ich seinerzeit mich über „Visnervin" geäußert habe, so bin ich heute noch auf dem Standpunkt, daß es außer „Vis-nervin" nichts besseres gibt. Mit vielen und vielerlei Mitteln probierte ich ganz ohne Erfolg. Nach Gebrauch der ersten Ori- „Wenn zwei sich streiten — freut sich der Dritte", sagt ein alteS Sprichwort. - Ist es aber immer so? - Es will ^rühlmg werden, im Kalender steht es wenigstens. Der junge Frühling macht sich auch hin und wieder bemerkbar und wird von seiner Frau Mutter, der guten Sonne, liebevoll unterstützt. Aber so leicht itiid schnell ist der alte grämliche Winter nicht um die Herrschaft gebracht. Er wehrt sich mannhast und spart noch immer nicht mit Frost, Schnee und Eis. Wir Menschen, die dem Streiten dcB Winters mit der Macht des hereinbrechenden Frühlings zusehen, können un8 als unbeteiligte Dritte darüber kaum freuen, denn wir tragen, wenn wir uns den Schaden besehen, nicht selten den schönsten Schnupfen nach Hause. Dort ist tnon froh, trotz Frühlingssehnsucht das allgemein beliebte, wohlige Kaffeegetrünk auf dem Familientisch vorzufinden, das unsere Frauen so vorzüglich herzustellen verstehen. Praktische, rechnende cÄ??°r"»en verwenden seit Jahrzehnten die ausgezeichnete Mischung halb Bohnenkaffee und halb „Kathreiners Kneipp. Malzkaffee" und lassen sich hiervon auch nicht abbringen, denn echter „Kathreiner' in den bekannten Originalpaketen verleiht dem Kaffeegetratik erst Kraft und Wohlgeschmack und ist gesund, nährkraftig und billig. Einer, der sich auf’s Berseschmiedeii verstand, hat gar nicht mit Unrecht gesagt: .Ein Schälchen Kaffee schmeckt milder und feiner — zur Hälfte gemischt mit echtem »Kathreiner". Mitteilungen der Zentrale. Ze,itrc,la«Ssch,chsitzn„n am 16. März 1911. — Fortsetzung der Beratung über die Frage der Einfamilienhäuser für Eisenbahner; Erledigung der in dieser Angelegenheit emgelausenen Zuschriften. — Beratung über die dringendsten Forderungen der Eisenbahner, welche im Budgetausschutz durch unseren Vertreter zur Sprache gebracht werden müssen. — Vorberatung zur Festsetzung der Tagesordnung für die diesjährige Delegiertenversamm-lung der Zentrale. — Erledigung des Einlaufes. ZentralnuSschustsitzung am 23. Mürz 1911. Festsetzung des Termins für die diesjährige delegierten-Versammlung der Zentrale auf den 21. bis 24. Mai 1911 — Ausstellung der provisorischen Tagesordnung und Eröffnung der Debatte über die einzelnen Punkte dieser Tagesordnung und Einteilung der Referenten hierzu. — Stellungnahme zu dem vom Neichsbund deutscher Eisenbahner, Südbahnerverband u. s. tu. für den 25. März 1911 nach Marburg einbenifenen „Südbalmertag'; Versendung eines diesbezüglichen Zirkulars an die Ortsgruppen der Südbahn. — Erledigung des Einlaufes. Mitteilungen der Administration. Folgende Ortsgruppen, respektive Zahlstellen haben bis zum 28. Mürz l. I. mit der Zentrale noch nicht abgerechnet gehabt, obwohl die Beiträge per Februar bis längstens 10. März fällig gewesen wären. Um aber die betreffenden Mitglieder in ihren Rechten nicht verkürzen zu müssen, bitten wir die rückständigen Ortsgruppen um ehebaldigste Einsendung des Betrages und künftighin um eine rechtzeitige Abrechnung. Ala per Februar, Bakow per Februar, Vory 8 lcrw per Jänner und Februar, Brzeznitz per Dezember, Jänner und trebruar, Ehabowka per Februar, E z e r n o w i tz per Februar, »el.attjn per Februar, Friedland per Februar, Goifern per Februar, Gro h - W e i kersd ors per Februar, H i e f I a u per Jänner und Februar, K a n i tz per Dezember, Jänner und Febtuar, Krakau per Jänner, Michelob per Februar, Moldau per Februar, P ü l t f ch a ch per Februar, Pragerhof per Jänner, P r e r a u II per Februar, Prz ernySl per Februar, Radymno per Februar, Rudolfswerth per Jänner und Februar, S a n d a u per Februar, S t e i n b r ü d per Februar, Schwarzenau per Februar, Tarvis per Februar, Tefchen per Februar, Trient l per Dezember, Jänner und Februar, Triest II per Februar, Triest V per Februar, Wien-Heiligenstadt per Jänner und Februar, Z a b l o t o w per Jänner und Februar, Z e l l a m See per Februar, Zwettl per Februar, Zwittau per Jänner und Februar. mÄ jj&jl m PHI ü n§ ß 1 1 . i)';'.5-,«, i W - >i,. , «eSreS seiner unerreichten Vorzüge wegen von Millionen täglich getrunken. Einzig wirklicher Familienkaffee! Billig u. gesund, «»im».. MM Öi Seite 14 »0c* Eiseubahuer.- Nr. 10 Sprechsaal. Achtung, Vertrauensmänner der Bahnerhal-tnngsarbeiter in Wien. Die Versammlungen der Vertrauensmänner finden von nun ab jeden ersten Donnerstag im Monat in SalcnnonS Gasthaus, XV. Bez. Gasgasse 3, statt. Offene Anfragen. An die k. k. Staatsbahndirektion Prag. An die k. k. Staatsbahndirektion Prag wird die Anfrage gerichtet, ob ihr bekannt ist, daß dem Personal von Obernitz das Auslesen von Kohlen, die von den Kohlenwagen herabfallen, verboten wurde. Dieses Verbot bringt weder der Bahnverwaltung noch den Parteien irgendwelchen Nutzen, da nun die herab« gefallenen Kohlen verderben, und schädigt die Arbeiter, die nie den bisherigen Usus, herabsallende Stöhlen für sich zu verwenden, mißbrauchten. Da daher dieses Verbot ungerechtfertigt ist, bitte» die Bediensteten von Obernitz um Aushebung desselben. 8ln die k. k. Staatsbahndirektion in Wien. Die bei der Stabilisierung am 1. Jänner 1908 verkürzten Werkmünner der Werkstätte Gmünd erlauben sich an die k. k. Staatsbahndirektion Wien mit der Frage heranzutreten, warum die wiederholt den Deputationen versprochene Abhilfe in der Verkürzung der neun Werkmänner sowie die drei mit Stempel versehenen Gesuche unbeantwortet und unerledigt blieben. An die k. k. Staatsbahndirektion in Villach. Die Tunnelmüchter des KaramankentunnelS erlauben sich an die k. k. Staatsbahndirektion Villach die Bitte zu stellen, den Bahnmeister WernSberger anzuiveisen, endlich einmal den für den Tunneldienst bestimmten Wächtern die Karbidlaternen auszufolgen. Die Betroffenen erwarten ehebaldigst die Währung ihrer Bitte. Gc- Sl It die Direktion der k. k. Oesterreichischen Nordwestbahn. Am 19. Dezember 1909 fand eine Vorsprache der Kran-meister der Station Laube bei Herrn Dr. Geutebrück statt, wo dieselben ihre Wünsche zum Ausdruck brachten. Außer der Er-nenmmg von sechs Unterbeamtenposten, welche bei der Einreihung normiert wurden, hat die betreffende Kategorie keine weitere Verbesserung ihrer Lage zu verzeichnen. Doch sucht man das Versprechen, daß bloß gelernte Schlosser als Kranmeister angestellt werden, wieder zu umgehen, indem ein gelernter Bäcker, welcher als Lokomotivheizer beschäftigt ist, auf diesen Posten berufen werden soll. Derselbe soll ein Schmiedzeugnis beigebracht haben, was aber auf Unrichtigkeit beruhen dürfte. Nachdem diese Angelegenheit eine begreifliche Erregung unter dem betreffenden Personal hervorgerufen hat, ersuchen wir eine löbliche Direktion um Aufklärung , ob diese Gerüchte auf Wahrheit beruhen. DaS betreffende Personal. Freie Eisenbahnerversammlungen. Einladung zu der am 8. April 1911, 7,8 Uhr abends, in Wien, X. Arbeiterheim, Laxenburgerstraße 8 bis 10, statt-findenden Versammlung der Kanzleidiener der k. k. Staatsbahnen und der verstaatlichten Bahnen mit folgender Tagesordnung : 1. Bericht der Deputationsmitglieder über die beim Eisen-bahnmimsterium stattgesundene Vorsprache. 2. Bericht der Personalkommissionsmitglieder. 3. Eventuelles. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersuchen Die Vertrauensmänner. Ortsgruppe St. Ualenttn. Am Sonntag den 9. April 1911 findet in Frau Hubers Gasthaus zu St. Valentin um ,3 Uhr nachmittags eine Versammlung statt, bei der wichtige unkte erledigt werden. Referent aus Wien. Erscheint alle und nehmt auch Indifferente mit. Ortsgruppe Drrge»?. Samstag den 8. April um 8 Uhr abends findet im Gasthaus „zur Wälderbahn* eine öffentliche Vereinsversammlung mit wichtiger Tagesordnung statt. Gleichzeitig werden die Mitglieder ersucht, ausgclieljcnc Bibliotheksbücher Behufs Kontrolle bis zum 10. April zurückzugeben. Da der Bau von Personalhäusern in Aussicht gestellt wurde, so ist es Pflicht der Kollegen, sich an der Versammlung zahlreich zu beteiligen. Ortsgruppe Wien H, (0#. £t. M K. Montag den 3. April um V«8 Uhr abends findet in KarlitzkaS Saal in Wien, XX. Rauscherstras;e 6, die Generalversammlung statt. Vollzähliges Erscheinen uotwendig. Ortsgruppe Dziedih. Unsere Generalversammlung wird Dienstag den 4. April um 8 Uhr abends im Hotel Gebauer abgchalten. Referent: Genosse Arbeit!. Ortsgruppe Klo-stergrab. In der AuSschutzfitzung am 19. März 1911 wurde beschlossen, die nächste Monatitoersamm-lung statt am 2. April am 9. April 1911 abzuhalten, da am 2. Llpril die Frauenorganisation eine öffentliche Versammlung abhalten wird. Wir ersuchen die Mitglieder, dies zur Kenntnis zu nehmen. Generalversammlung der und Gewerk-im Vereins- tokale Campi Elisi mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht: n) des Obmannes, b) des Kassiers, c) der Kontrolle. 2. Wahl der Vereinsleitung. 3. Vortrag des Genossen K o P a S. 4. Allfälliges Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein für Oesterreich. Ortsgruppe Mährisch-Schönberg. Montag den 8. April 1911 um G Uhr abends findet die Veremsveri'ammlung statt. Die Mitglieder werden aufmerksam gemacht, datz alle drei Monate die Mitgliedsbücher mit den Coupons behufs Abstempelung und Kontrolle abzugeben sind. Die Ortsgruppenleitung übernimmt im NichteinhaltungSsalle keinerlei Verantwortung. Auch wird nochmals auf die beffere Benützung der Bibliothek aufmerksam gemacht. ZalUstelle Wien XVI. Die diesjährige Generalversammlung findet Freitag den 7. April 1911 um 8 Uhr abends im Vereinslokal statt. Alle dienstfreien Mitglieder sind verpflichtet, zur festgesetzten Stunde sicher zu erscheinen. Referent von der Zentrale. . , Ortsgruppe Oberleibensdorf. In Turn-Weiskirchlitz ist am 25. März 1911 Genosse Wenzel M ayzi 8, Mitglied der Sterbekasse, gestorben. Die Genossen und Ortsgruppen werden ersucht, die Beitrüge ehesten« an den Kassier Genossen Ernst Wodiöka, Oberleutensdors Nr. 472, abzuführen. ZakUteUe TrpUH. Die nächste Monatsverfammlung mit Vortrag findet am 2. April um 8 Uhr abends im Gasthaus „zum ©Paten' in Teplitz, Mühlftrcche, statt. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen notwendig. Gäste willkommen. Ortsgruppe Kigmuudsherberg. Die Vereinsversammlung von» 2. April mutzte aus den 9. April verschoben werden. Es findet daher am letztgenannten Tage eine öffentliche VereinS-versammlung mit der Tagesordnung: „Die Durchführung unserer dringendsten Forderungen" statt. Versammlungslokal: Waitz. Beginn 3 Uhr nachmittags. Sorge jeder sür starken Besuch. Ortsgruppe Selzthal. Den Mitglieder wird bekannt-gegeben, dafi die Diskussionsabende jeden ersten SamStag im Monat stattsindeu. Die Mitglieder werden zum zahlreichen Besuch der DiskussionSabende freundlichst eingeladen. Ortsgruppe Komotau. Die nächste MonatSversamm-lung findet am Sonntag den 9. April, nachmittags 2 Uhr, im Restaurant „SSoIfShouS" in Komotau statt. Es ergeht daher an alle dienstfreien Genossen daö Ersuchen, sich recht zahlreich daran zu beteiligen. Frauen und herzlich willkommen. Ortsgruppe Braunau am Iuu. Am Sonntag den 9. April 1911 um 3 Uhr nachmittags findet in Frau »ach-leitnerS Gasthaus in Braunau am Inn die diesjährige Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Tagesordnung: 1. Bericht der Funktionäre. 2. Wahl der OrtSgruppenleitnng. 3. Wissenschaftlicher Vortrag. Die Genossen werden ersucht, zahlreich und pünktlich zur Versammlung zu kommen. Referent aus Wien. Ortsgruppe Spittal n. d. Drau. Den 8. April findet in Hutters Gasthaus eine Versammlung statt, wo über die am 25. und 26. März in Wien ftattgefundene Konferenz der Werkstätten- und Heizhausarbeiter berichtet wird. Ortsgruppe II, Kruck a. d. Mur. Am 24. April, 7 Uhr abends, finoet in Herrn Podlachers, Diemlach, die diesjährige Generalversammlung statt. ES ergeht an alle Mitglieder das Ersuchen, sür einen guten Besuch aller dienstfreien Eisenbahner und Frauen zu sorgen. Elbe. WilsleinSdorf. Falkcnau an der Eger. Wiener-Neustadt Floridsdorf. Postelberg. Marburg. Leobersdorf. Bregenz. Klostergrab. Brüx. Knittelfeld. Hallein. Zell am See. Verschiedenes: Amtsschimmel. Literatur: Freie Glocken. Der Schritt ins Licht. Le Traducteur. Tho Translator. II Trailnttoro. Eingesendet: An die Adresse des .Deutschen Eisenbahner". Arbeitsvermittlung dcS Vereines der Heimarbeiterinnen. Alt die Arbeiter der Südbahn in Favoriten. Mitteilungen der Zentrale: ZentralauS- schubsitzung. Verwaltungskomiteesitzung. S p r e ch s a a l: Achtung, Wächter des Direktionsbezirkes Linz. Achtung, Mitglieder des LebenSmittelmagazins der k. k. Staats» bahnen Wien. Osiene Anfragen: An die k. I. Nordbahndirektion; an die Direktion der Oe. N. W. V.; an die Direktion der St. E. G.; an die Bahnerhaltungssektion in Sftiittelscld; an die Staatsbahndirektion Villach; an die Generaldircttion der Südbahn; an die k. k. StaalsbaHndirektion in Olmütz. A l l gern e i n er Rech ts schütz- und G e w e rksch a stS-verein sür Oesterreich: Hartberg. Komotau. Mistel, Jglau. Budwcis. Brüx. Eger. Rudig. Ziersdors. Saaz. Marien-bad. Kleinreisiing. Stadlau. Neulengbach. Rudig. Trautenau. Tannwald-Schumburg. Pörtschach. Bodenbach. Postelberg. Graz I. Schreckenstein. Karolinenthal. Wiesa-Oberleutensdorf. Jglau. Protz« nitz. Böhrnisch-Leipa. Briefkasten der Redaktion. E. H. in ($. Ihre Vorrückung in die Gehaltstufe von 1000 Kr. erfolgt auf Grund der Bestimmungen des Eisenbahn--ininisterialcrlasses Z. 14.535, P. 12 (Siehe „Eisenbahner" Nr. 21, 1909, Seite 7) am 1. Jänner 1912. — 91« mehrere Einsender. Eine Reihe von Einsendungen mutzte Raummangels halber abermals Zurückbleiben. Ortsgruppe Reickerrüerg. Den Mitgliedern wird zur Kenntnis gebracht, datz in 6er am 12. März 1911 stattgefundenen Generalversammlung Anton Paninka zum Obmann, Franz Gabriel und Julius Fritsch zu Stellvertretern; Josef Richter zum Schriftführer. Rudolf Fritsch zum Stellvertreter; Franz Renner zum Kassier, Rudols H a u p t i g und Johann Wi n kle r zu Stellvertretern; Franz Koz el und Joses Büschel zu Bibliothekaren und Ferdinand Elstner und Wenzel Gott--wald zu Revisoren gewählt wurden. Die Ausschuhsitzungen werden regelmäßig am 21., die Vereinsversammlungen am 4. eines jeden Monats abgehalten. Die Mitglieder werden ersucht, immer recht zahlreich zu erscheinen. Alle Zuschriften in Ortsgruppen- sowie in Geldangelegenheiten find an Franz Renner, Johannesthal 84, Post Ob erst o s e n t a l, zu senden. Zahlstelle A«r;og»nl»urg. Die Mitglieder werden ersucht, die neueingerichtete Bibliothek fleistg zu benützen. Die Ausgabe der Bücher findet jeden 1. Sonntag im Monat von 9 bis 12 Uhr vormittags in Hribernegs Gasthaus statt. Ortsgruppe Landstraße gibt ihren Mitgliedern be-kannt, datz oie diesjährige Generalversammlung am Dienstag den 4. April 1911 in Bayers Gasthaus, IEL Hasen* gaffe 19, um '/, 8 Uhr abends stattfinden wird. Die dienstfreien Kollegen werden ersucht, vollzählig zu erscheinen. Ortsgruppe Kandeiir. Am 9. April 1911. findet im Vereinslokal, StmudiS Gasthaus, nachmittags 3 Uhr, die diesjährige Generalversammlung statt. Die Mitglieder werden ersucht, sich mit ihren Frauen zahlreich einzufinden. Ortsgruppe Postelberg. Die für den 2. April 1911 anberaumte Versammlung findet wegen eingetretener Hindernisse nicht am 2. April, sondern am 16. April, 3 Uhr nachmittags im Vereinslokale statt. Sämtliche dienstfreien Kollegen sind freundlichst eingeladen. Gäste willkommen. Referent aus Prag. Ortsgruppe Krems a. d. Donau. Am Montag den 3. April 1911 findet die Monatsvereinsoersammlung abends 8 Uhr im Vereinslokal (Hnbers Gasthaus in Krems) statt, zu welcher sämtliche Mitglieder von KremS an der Donau und der nächsten Umgebung freundlichst eingeladcn werden. Die verheirateten Genossen werden ersucht, bestimmt ihre Frauen mitzuiiehen, damit dieselben sich selbst von der Qualität deS HammerbroteS Überzeugen können. Auch wurde das Der-sicheruiigsinstitut .Flugrad" eingeladen, einen Referenten behufs Vortrag über das Institut zu dieser Versammlung zu entsenden. Es ist höchst notwendig, datz auch die Frauen unserer Mitglieder über unsere Bestrebungen aufgeklärt werden. Unsere Mitglieder werden nochmals darauf aufmerksam gemacht das, an jedem ersten Mittwoch nach dem 3. und 18. jeden Monats abends 8 Ahr im Vereinslokal ein Vereinsabend mit Diskussion und Vorträgen stattfindet. IalMell» St. Lucia-Tollmein. Die Zahlstelle halt am 9. April 1911 um 4 Mir nachmittags im Gasthaus des Herrn Josef Kraynik in St. Lucia (Bahnhof) ihre Generalversammlung ab. Da wichtige Angelegenheiten zu behandeln sind, so werden sämtliche dienstfreien Kollegen ersucht, bestimmt und pünktlich zu dieser Versammlung zu kommen. ____________________ Inhalt der Nummer t> vom 80. März 1911. Mitteilung wegen deS Baues von Einfamilienhäusern. Artikel: Bedenkliche Zeiten. Die österreichischen Staats-bahnen und der Kohlenwucher. Wohniingsgenossenschast und Einfamilienhäuser. Die erste Reichskonferenz der Stations- und Magazinsarbeiter. Konferenz der Portiere der Südbahn. Der Materialismus im Gewerkschaftsleben. Die Stabilisierung der Werkstättenarbeiter Bei den k. k. Staatsbahnen. Zur Sanierung der Staatsbahnen. O Wanderer, stehe still! Feuilleton: Die Zeit der schiesen Ebene. Inland: Ein bürgerliches Urteil über die bürgerlichen Abgeordneten. Die Rechnung für die Steuerzahler. Eine merkwürdige Beamtenernennung. Wie der Staat durch Schutzzölle ausgcbeutet wird. Ausland: Matznahmen der Eisenbahner in Holland-Der Harem deS Stationsvorstehers. . , Aus dem Gericht8saal: Die Eisenbahn ist keine Behörde. Rentenzuerkenmina nach siebenjähriger Dienstleistung. Labnrinthverletzung als Unsallssolge. Streifung in Bruck an der Leitha. m ,, Streiflichter: Kroy und köllner. Eine Beitrag zum Kapitel: Sparen I Ein Notschrei aus den Reihen der Bremser undAushilsskondukteure. Ein neues Strasreglement der k. k. Staatsbahnen. Eine Deputation der Werlstättenarbeiter der k. t Jtord-bahn beim Direktor. Die Vertreter der Arbeiter der k. k. Staatsbahnen, beim Eisenbahnminister. Die Delegierlenwahl der berufz-genosseuschastlichen UnfaUtierfichcrungSanstolt bei der Sudbahn. Von den Wagmmeiftern und Aussehern der Südbahn. Elsenbahnerlos. . „ . , „ AuS den Amtsblättern: Beitritt der Budapester Lokalbahn der steiermärkischen Landesbahnen und der Fried-länder Bezirksbahnen zum allgemeinen Fahrbegünstigungsüber-einlommen. _ . _ Korrespondenzen: Klagenfurt. Falkcnau an der Eger., Villach. Brünn. Komotau. Sternberg. Spittal an der Drau. Aussig. Innsbruck. Brünn. _ , Versammlungsberichte: Konferenz des Wächterpersonals der StaatSbahndirektionsbezirle Villach und Triest. Landeskonsoren» der Bahnrichter Galiziens und der Bukowina. Falkenau an der Eger. Villach. Bärn. Schwarzenau. Wels. ^AuS den Organisationen: SigmundSherberg. Vassau. Weivert. Lundenburg. NeuhauS. SBludeiu. Auliia an der Für den Inhalt der Inserate Übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-0 0 •ntwortung. » ffl Für den Inhalt der In» lerate übernimmt die Redaktion und Admlnl-»tratlon kokie wie Immer geartete Vor-o o antwortung. o 9 MAGGI Würfel wärmsten, besten Strapaztevviche für stark« unverwüstliche Qualität, wasch- Hopfensac!,>vlllich-Resie, anerkannt bie «orhaus, Küihe und Borzimmer, sehr l -------------------------------------- . bar. blauaestreift, 1 Meier breit, 6 Meter langer Rest nur K 6'50. 10 Meter K IS'—, 15 Meter langer Rest K 10'—, solange Vorrat reicht, «ersand per «ndiimtmic. NichtpaNende» nehme jturiid und retourniere Gelb. li«iucnl»«f< äticberci Liebenthal in BüHmen. Postentausch. Kondukteur der k. k. Staatsbahndirektion Innsbruck wünscht mit einem Kollegen in gleicher Dienstcigenschast der k. k. Staatsbahndirektion Linz gegen Ersatz der Uebersiedlungskosten im Pauschalbeträge von 100 Kronen zu tauschen. Zuschriften find zu richten an die OriSgruppenleitung des Allgemeinen Rechtsschutz, und Gc-werkschastsoereineS in Bludenz, Cafö „Rathaus" (Vorarlberg). Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die mir au» Anlaß der Ableben» meines lieben Gatten zugekommen sind sowie sür die so zaülreuue Beteiligung an dem Leichenbegängnis und die Kranzspenden erlaube ich mn aus diesem Wege alle» Teilnehmern meinen innigsten Dank zum liulbnutt zu bringen. Die tiestrauernde Witwe W i e n, im März 1911. Marie «ijalnDSItj. Danksagung. Erlaube mir ans diesem Wege allen sür d^ vielen Beweise herzlicher Teilnahme während der langen ichmcrzliche» Krankheit meines Gatten, 6i'(nnber3 Qerrn Balmarzt Dr. Schatz! sür die liebevolle Behandlung, und allen jenen Herren Borgesetzten, Kollegen imb ihm bai letzte Geleite gaben, zu bauten. Glei^'^itig danke ich ber lob.lchen OrtÄgruppen-ltitunq St. 'Bülten sowie seinen He een Kollegen sur bte schonen Kranzsvenbe,, und überdie» sür bie nmnltoite Unterstützung seitens der Herren Kollegen. goUomiit etciiiwcnbtntr, Bioclivachterswitwe. GrklKrnng. In der am 6. Dezember 1910 in Otts Gasthaus in Merdlins; stattqehabten Versammlung von Zugs-bcgleitern der Südbahn habe ich mich in der Erregung einer Aeußerung hinreißcn lassen, welche von den " " " " ' den ien Vertreter der Interessen der Südliabn-Zugsbegleiter bei den Verhandlungen mit der Südbahndirettion den Vvr-rourf des Verrates der Interessen um persönlicher Vorteile willen gemacht haben. Ich erkläre nunmehr, daß ich nie die Äbsicht hatte, den Herren Priuatanklägern einen derartigen Vorwnrs -u machen und mutz aus Grnnd der Ergebnisse der über Anklage der genannten Herren gegen mich dnrchgesührten Hauptverhandlung weiters erklären, daß ein derartiger Vorwurf vollkommen unberechtigt wäre. Meine in der Erregung gefallenen Aeußernngen nehme ich mit dem Ausdruck« des Bedauerns vollinhaltlich zurück. Ferdinand Scher^er Oberkondukteur in Wien, Südbahnhof. Dmtffagtmg. Da eS mir unmöglich M--°d°m «nzelnen zu he Anhänglichkeit und Liebe, welche mir von Station Laibach (Sübbahn) entgegengebracht würbe» danken für bie freimb» welche mir von Seite de» Personale» der tm) enigrg°»gebracht wurde, spreche ich hiermit allen meinen ich auf» Inninfte sür bie gesvenbete herrliche Gabe. dank« insbelonbere ben Herren Veranstaltern bc8 ehrenden Reste» anläßlich meine» Austritte» au» dem aktiven Dienste nach meiner «Isährigen Dienst-,eit bem Herrn Kdtrcbnrr unb überhaupt allen jenen, welche beigeirag«» haben, mir bie schonen Stunden unvcmetzlich ,u machen. Nochmals .meinen tiefstempfunbenen Dank Nr. 10 «Der Giseukahrrer.- Seite Äruia coruntum, aus Ost-Indien ist hockst interessant. 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Alois Aeituer» Krstarrrateur. Treffpunkt der Eisenbahner. Ich Gefertigter bebaute, den Herrn Josef KopaS, Sekretär bei „Allgemeinen Rechtsschuh- und GewerlschastSvereineS für Oesterreich" in Triest, in der in Nabresina am 27. September 1910 abgrbaltciten öffentlichen Eisenbahnerpersammlung beleidigt zu baben. Ich widerrufe die geäußerten Beleidigungen, weil selbe auf Unwahrheit beruhe» und nur im Momente meiner Aufregung ausgesprochen wurden. WeiterS erkläre ich, dass jenes, was mir im Artikel in Nummer 23 des Fachblatte» JOelejn Car" Pom l. De ember 1909 borgcworsen wurde, wohl möglich sein kann. Ich erinnere mich zwar nicht, so etwas wirklich gesprochen zu haben, wenn die» aber geschehen ist, so muß man eS meiner Aufregung zuschreiben. Triest, am 24. Februar 1911, Johann Sterjanc Bahnmeister der Südbahn. Ächtung! Der Konkurs einer größere» Klagenfurter Kleiderfirma veranlaßte mich zu einem zünftigen Ankauf von Herren« und Knabenkleidern jeder Art ihr Frühjahr und Sommer und Ich bin daher in der Lage, diese Waren zu tief reduzierten Preisen abzngehen: Modennzligr von 12 bis 45Str., Movciibcrziehcr von 7 bis 30Skr., HnbertuS-nmntel von 10 bis 80 ffr., Shtnbcimn,tilge von 7 bis 24 Str., Wettcrkräiicn bon 8 bis 14 ffr., imprägnierte Regeninäntel von 18 bis so Str., Frack-, Smoking- »,,d Salunanjiigr von io bis 45 Sfr. Auch aus Versatzämtern elegante fast neue Herren- und Knabeulleider aller Art staunend billig und doch elegant. Ofiz. MDädsJUeiA* k. k. handelsgerichtlich beeideter Schatzmeister und Sachverständiger Wien III, Löwengasse 36. Keine Filiale. Proviniversand per Nachnahme. Danksagung. au dem Leichen-roagcrS, wie für ege allen unseren wärmste» Dank. Familie Gersthofer. 1600 Kronen Belohnung für Kahlköpfige und Barflose. Ein eleganter Bart- und Haarwuchs kann durch Gebrauch von Cara Haarbalsam im Laufe von acht Tagen hervorgerufen werden, dieser Balsam bringt Haar und Bart aller kahlköpfigen und dilnn behaarten Personen zum Wachstum. Cara ist das beste Erzeugnis der modernen Wissenschaft auf diesem Gebiete und als der einzige Balsam anerkannt, der wirklich Haar und Bart — eben auch bei Greisen — erzeugen kann. Cara Haarbalsam wird daher, auch von allen jungen und alten Herren nnd Damen in der ganzen Welt gebraucht. Cara bringt die abgestorbenen Haarpapilli weniger Tage und man wird daher im Laufe g« haben können. Unschädlichkeit wird garantiert I Wenn dies nicht wahr Ist, zahlen wir abgestorbenen Haarpapillen wieder zum Wachstum, und zwar nach Gebrauch i wird daher im Laufe ganz kurzer Zeit einen sehr kräftigen Haarwuchs an alle kahlköpfigen, bartlosen nnd dünn behaarten Personen, die Cara Balsam vier Wooben ohne Erfolg gebraucht haben. Wir sind die einzige Firma, die der Kundschaft eine Cara Haut, Kopenhagen. Für das mir gesandte Paket Cara danke ich herzlichst. seit 12 Tagen, und zwar mit einem guten Erfolg; mein Haar fti______________________________ r eher schwerer und dicker zü werden, es ist auch nicht so wenig gewachsen, seitdem dass ich Ihren wird ' “ ’* derartige Garantie leisten kann. icn norzucnst. Ich gebrauche nun Ihr Haarmittel mein Haar fällt nicht mehr ans, sondern scheint ewachsen, seitdem dass ich Ihren ohne Zweifel viel kräftiger als Haarbalsam zu gebrauchen anfing. Auch mein Bartwuchs vormals werden. Ich habe eine Menge Haarmittel gebraucht, jedoch ohne Erfolg und danke innen ganzem Herzen für Ihr glänzendes Haarmittel; ich werde es für die Folge stets an alle gibt r—v . , . , , . «vi S iur gianzenues jiww mivvci, iun worae es iur aie roigi Diskrete VerpeCkunQ empfehlen, die Gebrauch dafür haben können. Mit bestem Dank verbleibe ich Ihr dem Haar und Bart ein glänzendes und wellendes Aussehen sowie einen schönen weichen Fall und wird Nachnahme über die ganze Welt versandt, wenn man an das gisste Spezialgeschäft schreibt. Ein Paket Cara kostet 6 Kronen, zwei Pakete 10 Kronen. Haus, Kopenhagen 11.305. Dänemark. MamepKraoK- Seiten und Nervenschwäche von Spezialar-t Dr. Nnmler. «euftery lehr^ reicher Ratgeber und Wegweiser zur Verhütung und Heilung von Gehirn-unds RückenmarkSerschüpsung, GeschlechtSnervenzerrüttUNg, Folgen nervenruinierend« Leidenschaften und Exzesse und aller sonstigen geheimen Leiden. Für jeden Moral; von geradezu unschätzbarem gesundheitlichem Nutzen. Für Krone 1*60 Briefmarken franko von Dr. mod. Nnmler, (Senf 881 (Schweiz). Benützen Sie bei Vergebnng von Druckaufträgen nur die Telephon- oder Q E» /fl ^ der modernst nummern ÄiCp'lFTt — ÖtJnV eingerichteten DRUCK- UND VERLAGSANSTALT „VORWÄRTS“ Wien, V. Wienstrasse 89A SS5 Hedzet S Korituik JB& Görz, Corso Guis. 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Ooom ist das neueste, was die Wissenschaft in dieser Beziehung hervor-gebracht hat und hat derselbe bereit# Taus endo von Menschen aus der Not, dem Elend und ltuin errettet. Ooom ist ein leicht lösliches 1’rüparat, das z. B. die Hausfrau ihrem Gatten im Mor^engcttitnk geben kann, ohne dass er das geringste davon merkt. In den meisten Fällen versteht der Betreffende gar nicht, weshalb er plötzlich Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss davon der Grund dazu sein wird, wie man oft eine gewisse Speise verabscheuen kann, wenn man dieselbe zu oft genossen hat. Ooom sollte jeder Vater seinem Sohne, dem Studenten, geben, oho er beim Kxamep durohfüllt; wenn er dem Trunko auch nicht besonders ergeben ist, so schwächt der Alkohol dennoch sein Gehirn. Ueberbaunt sollte ein jeder, der nicht willenskräftig genug ist, sich di-m Genuss geistiger Getränke zu enthalten, omo Dose Coom einnehmen. Selbiges ist völlig unschädlich. Der Betreffende konserviert dadurch seine Gesundheit and erspart sehr viel Geld, das sonst zu Welp, Bier, Branntwein oder Likör verwendet worden wäre. Herr R. F, schreibt: Coom-Inatitut, Kopenhagen, Dänemark: Ich bitte so gütig zu «ein, eine Schachtel Coom zn senden mit Postnaohnalimo d K 10-—. loh habe einen Freund, der sieh sehr stark dein 1 runke ergeben hat, und möchte ihn gern abge.wöhnen. Mit dem bis jetzt gesandten Coom habe ich schon drei Personen sind rro ii tr ♦ ü rtli 4-1 zv.-w mit* it'fillP.Tl flipll fl in XI Aiionlinn l\ai iitib TT I — 1__A ln zlef88t Jr—, Daunen, grau Str. r—, 7.— und 6"—, San« nen, lnei< Jh. l« decken, Matratzen u. s. w. billigst versendet gegen Nachnahme, 18tt* Packung gratis von fit. io-— an franko Josef Blahut in Daschenitz 109 (Böbmerwald). «ichtpaffende» umgetcmlcht obet «eld »urück. — Verlangen flfie die nnSfulrllche illustrierte Preisliste gratis und franko. neues Z5thB^-ÄlfaUHi !H 10 reizende Stücke leicht bis mittelschwer 6. Hoch der Zither, Marsch. 7. Mit ihr allein, IAod mit Text. 1. Für die Kleinen, Polka. 2. An meine Freunde, Marsch. 3. 0 zarte Sehnsucht, Lied. O.W. 4. Halt er’s aus, Couplet, ß. Lieüesgrüsse, Gavotte, 8. Grossmutterl träumt, Phantasie, 9. Walzer, leicht 10. Polka mazurka. Sämtliche zehn Stück nur 40 Heller in Briefmarken oinzusenden, 40 h I Musikhaus, Görkau (Böhmen). Porto 10 Heller. HOBEL' MlfefeflEUM Wien» beete und blUlgete Ein-kanfeqaelle lat die ln Eisenbahner kieleen altbekannte, o langjährig bestehende O Fünfhauser Möbelniederlage M. Eisenhammer lA** Wien, XV, MarlahlUepslrasse Nr. *“« negl«trlorto Sohutzmarko: Ellenbahn- Kondukteur. (neben der Eöwendrogerle Sohawerda) pollticrte Sinuntreiiiriditunntn & Rr. 180, 150, 170, 80O u. Ü40. ikiichenciiiriintiinge» Von Str. 84 auf« lurirtS. — Stmnvltttc Sdilaf« und Etirilcziiumer von 1fr. 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