Vri*«meratte«8 - Preis«: Für Laibach: •anjiWrig . . 8 fl. 40 tr. HalbjAhrig . . 4 „ 30 „ vtertrljShrig . 2 „ 10 , M-natlich ... — „ 70 „ M«l bei Post «anzjlihrig...............13 fl. ValdtShrig................ 6 . vkrteljiihrig............ 3 , Laibacher Für Zustellung in« Hau« viertelt. 26 k., monatl. 9 kr. •tajtlne Änmmttti 6 kr. TJ ngblntt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. »Owtiw: Bahnhof,affe Nr. 16. Erprdttio»»- 4 Jnserate«-'Bareeu: ikongreßplatz Nr. S (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) AusrrtiouS-rets«: Für dir einspaltige Petit,eile i 4 kr., bei wiederholter Ein» schaltung ä 3 kr. Anzeigen bi« 5 Zeilen 80 kr. Bei größeren Inseraten unk öfterer Einschaltung entspre» chender Rabatt. Kör complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 133. Mittwoch, 13. Juni 1877. — Morgen: Basilius. 10. Jahrgang. In zwölfter Stunde! (Allen Landtagswihlern gewidmet ) VIII. So wie auf ändern, ebenso war die Thätigkeit der Landtagsmajorität auf dem Felde der Gesetzgebung überhaupt eine unfruchtbare und unbefriedigende. Rur sehr wenige Gesetzentwürfe verdanken ihren Ursprung der Jnitiaiive der Landtagsmajorität selbst, und auch von diesen wenigen tonnie sich jeder ob jektiv Urtheilende schon von vornherein keinen Erfolg versprechen, weil die darin vorgeschlagenen Bestimmungen im augenfälligen Widerspruche entweder mit den Grundrechten oder mit ändern Reichsgesetzen standen. So die verschiedenen Entwürfe des Sprachenzwangsgefetzes, de« Gesetzes über die «»Haltung gemeinschädlicher Individuen und andere mehr. Es wurde also mit derlei Versuchen nicht« 6,8 Zeit und Geld versplittert. Auch bezüglich dieser Gesetze war nicht da« reale «edürfni« und da« Wohl de« Lande» die Triebfeder, sondern e« war die» vielmehr da« Streben, für ave Zeiten der na. tionalen Partei das Uebergewicht in der LandeSver-tretung zu sichern. Dahin zielten vorzugsweise die Borlagen wegen Abänderungen der Landesordnung und der Wahlordnungen fowol für den Landtag als auch für die Gemeindevertretung; — der Versuch, die Ernennung des Landeshauptmanns der kaiserlichen Machtbefugnis zu entziehen u. s. f. Die vielen Gesetzesvorlagen, welche Vonseite der Regierung eingebracht wurden, wurden lediglich in der Richtung unter die Loupe gestellt, ob sie nicht etwa zwischen den Zeilen irgend einen Hinterhalt gegen nationale Tendenzen bargen, und ob und in- wiefern sich daraus wol für diese Tendenzen würde Kapital schlagen lassen. War von dieser Seite kein Bedenken angeregt, dann kümmerte man sich nur wenig um die Rückwirkung eines solchen Gesetzes auf das materielle Wohl des Lande«. Höchstens daß man hie und de — ut aliquid esse videatur - einige unwesentliche stilistische Abänderungen beantragte, wodurch dir äußere Form nur sehr selten etwa« gewann; im übrigen jedoch wurde sohin die Regierungsvorlage häufig en bloc angenommen. So beispielsweise, die Bau-Ordnung, da« Wasser-rechtSgefetz, da« Morastentfumpfungsgesetz u. a. m. Wer die Mühe nicht scheut, dir deutschen und slovrnischen Landesausschußberichte söwol al« der verschiedenen einzelnen Ausschüsse einander entgegenzuhalten , dem fällt von selbst der augenfällige Unterschied zwischen beiden auf. Während die ersten ihren Gegenstand in richtiger Gliederung nach allen Seiten beleuchten und erschöpfen, so daß dem Leser die Möglichkeit geboten erscheint, ft» schon nach diesen Borlageberichte», seine wohlbegründete Meinung zu bilden, find letztere von lakonischer Kürze, gleichsam wie verdrossen, die Fragen nur nebenbei streifend, oft ohne alle Begründung. Je umfangreicher eine Gesetzesvorlage, desto einsilbiger die slovenische Begutachtung des Ausschusses, der sie zu prüfen hatte. Ja gar häufig besteht diese Begutachtung blo» in der Anführung des Beschlusses des Ausschusses und verweist bezüglich der Begründung auf da», was der Berichterstatter darüber mündlich im Landtage selbst Vorbringen werde. Kann e» da befremden, daß häufig Fälle vorgekommen find, in denen der Berichterstatter mitunter Motive und Anträge vorbrachte» die im Aus- schüsse gar nicht besprochen und erörtert wurden, so daß sich einzelne Mitglieder der betreffende« Ausschüsse veranlaßt sahen, derlei zum Abbruche jeder gründlichen und verläßlichen Berathung gereichende Jnconvenienzen zu rügen, und der Landtag oft gar nicht zu beurtheilen vermochte, ob er Ober Anträge der von ihm gewählten Ausschüsse oder über persönliche Anschauungen der slovenischen Berichterstatter zu benutzen habe? Der Verfassung und dem einheitlichen Gedanken de« österreichischen Gefammtstaate« gegenüber war die Landtagsmajorität nicht nur immer in Opposition, sondern sie trat — in welcher Form die» nur immer möglich war — entschieden feindlich der Verfassung und ihrer Entwicklung entgegen. Man ging dabei so weit, den Rechtsbestand der österreichischen Staatsverfassung in Abrede zu stellen, und wählte nicht mehr für den österreichischen Ge« fammtreichStag, sondern gegen den klaren Buchstaben de» Gesetze« unter Ertheilung besonderer Instruction im föderalen Sinne die; ReichSrathSabgeordneten. Dabei schwärmte man für die czechischen Fundamentalartikel, für den Föderalismus und die Utopie der Vereinigung aller Slaven Oesterreichs in ein einziges Verwaltung»- oder auch staatsrechtliches Gebilde. Ja man scheute nicht davor, in wieder-holten Adressen an die geheiligte Person des Kaisers heranzutreten und ihm, dem hochherzigen Spender der Verfassung, zuzumuthen, daß er dieses heilige Palladium der freiheitlichen Entwicklung aller unter feiner Krone vereinigten Völker, denselben wieder entreiße. Für alles, was in Oesterreich der Entwicklung des geistigen und materiellen Wöhle» seiner Völker IeMeton. Slovenische Dramaturgen. (Ein Beitrag zur Beschichte de« slovenischen Theater«.) In der letzten „Noviee" lasen wir eine Ankündi-”“"8 des slov. dramatischen Vereines, daß er dem« "#chft seine Schule für slovenische Dramatik eröffnen werde. Die bezüglichen unentgeltlichen Uebungen und Anträge werden zweimal in der Woche von den verrn Korelj (recte Götzl), Emit (recte Schmied) ""d von der Schauspielerin Odijeva abgehalten wer-«n. Das Lehrprogramm umfaßt: richtiges floveni-iches Lesen, Deklamation, ferner soll den Schülern , "iche Schatz der slovenischen und überhaupt der uobifchen Dramatik erschlossen werden. Ä Potz taufend! dachten wir uns, als wir tiefe «nnoncc lasen: drei Lehrkräfte für eine Dramatik, ie 9ot nicht existiert. Jedoch, wir thun mit diesem «uSformhe den Slovenen Unrecht. Sie haben ja in 11 Komödie, im Schauspiel, ja sogar in der Tra- gödie Stücke aufzuweisen, die den slovenischen Theater» dilrttanten für all' die kümmerlichen GeisteSfchöpsun-gen eine» Shakespeare, Göthe, Schiller u. s. w. reichlich entschädigen. Mit gerechtem Stolz kann der Slovene auf die Stücke: „Bob iz Kranja“ von Dr. Janez Bleiweis, „Dimez, strah Kranjske de-zele“ von Aleäovec, auf die im antiken Geiste verfaßte Tragödie „Tugomer“ de» grimmigen Deutschenhasser» JutZiZ Hinweisen. Ja, wo» geschieht aber dann, wenn jene» Lehrertrifolium mit der slovenischen dramatischen Literatnr fertig geworden sein wird, denn in ein paar Stunden ist diese wol abgethan? Dann müßte die übrige slavische Literatur an die Reihe kommen — ebenfalls ein Ding, von dem dermalen in den Literaturgeschichten noch nichts zu lesen ist. Man könnte höchsten» die Polen in Betracht ziehen, aber mit polnischer Literatur beschäftigen fich schon au» Prinzip unsere Nationalen nicht; ferner läßt sich mit Recht bezweifeln, ob einer der genannten Professoren an der zu eröffnenden Theater schule fich je mit dem Studium eine» anderen slavischen Dialekte» al» des slovenischen besaßt habe. Um jedoch die volle Tragweite jene« in der „Novice" veröffentlichten Aufrufe» zu ermessen, wa» denn eigentlich unter der übrigen slavischen dramatischen Literatur gemeint sei, suchten wir Belehrung in dem vom slovenischen Dramaturgen Nolli Heraus« gegebenen Handbüchlein für slovenische Theatrrdilet-tanten. Und da stellte e» fich Hetau», daß mit jenem Au-drucke wol nur da- czechische Drama gemeint fein könne. Denn jener heimische Dramaturg verweist die Slovenen, nachdem er ihnen das Studium der englischen, deutschen, französischen Dramatik mit ein Paar Worten al» ziemlich überflüssig bezeichnet, auf die großen dramatischen Leistungen der Czechen, die auch den Slovenen ein nachahmungswerthe» Vorbild fein sollen. Wer kennt nicht den großen czechischen Tyl? Ein paar seiner Stücke wurden in da» Slovenische übersetzt, fie gelangten auf diese Weise au» Deutschland, wo fie ein längst verschollener deutscher Theaterdichter auf die Welt brachte, auf czechischem Umwege in unser Land. Demnach dürste wahrscheinlich nach jenen slovenischen Originalstüike« da» aus dem Czechischen, recte ans dem Deutschen stammende Stück „Tat v mlinu“ die Literatur« abträglich sei, wurde die Verfassung — oder, wie man es verblümt nannte — das „Sistem" verant-wörtlich erklärt. Man beklagte es laut, dsß Oesterreich durch seine Zweitheilung an Ansehen und Macht verloren, glaubte jedoch in der Voreingenom, menhrit für nationale Großmachtschwärmerei, daß eine noch weitere Theilung Oesterreichs auf Grund-läge der Nationalität jenes Heilmittel fei, um Oesterreich zu ungeahntem Glanze zu verhelfen. Dieselbe Hand, die sich gegen Reichsrath und Gesammtstaat drohend ballte, streckte sich sofort bittend hin, wo immer es galt, Subventionen und Beihilfen aus Reichsmitteln für den erschöpften LandeSsäckel zu erflehen. Mit demselben Athemzuge, mit dem man dem Kaiser von Oesterreich seine Loyalitätsversicherung darbrachte, ries man auch alle centrifugalen Ele-mente auf, und schickte seine LiebeSbotschasten hin nach Moskau, um dort neuen Trost und frische Hoffnung zu holen für die Verwirklichung Oesterreich feindlicher panslavistischer Utopien. Dem österreichischen Gesammtstaate — dem Reiche — versagte man jede Rücksicht; dasselbe hatte in den Augen der nationalen Mehrheit nur Pflichten gegen das Land und keine Rechte ihm gegenüber. Aber unsere nationalen Fanatiker haben es ver lernt, den Kaiserstaat Oesterreich als die Mutter anzusehen, welche alle ihre — mitunter auch recht ungezogenen — Kinder mit gleicher Liebe und Sorg salt umschließt, und betrachten vielmehr — undankbar genug — da» Band der Zusammengehörigkeit nur als jene Fessel, welche die eigenartige Entwicklung jede« Einzelnen angeblich hemmt. Und doch ist e« ja gerade die österreichische Verfassung, die jedem Bolksstamme gleiches Recht, aber auch gleiche Pflicht anweist. Ihr Rahmen ist weil genug, um auch den nationalen Bestrebungen, inioserne sie sich mit der gebotenen Rücksicht für da« Ganze vertragen, unbehindert Lauf zu lassen. Wer dies in Abrede stellt, der leugnet eben die Wahrheit, entweder aus böser Absicht oder aus sträf licher Unwissenheit. Und vollends Ärain! Was soll dieser Kleinste der Kleinen etwa für ein Gewicht haben in einem slavischen Föderativstaate? Man wird dort über Krain rücksichtslos zur großflavischen Tagesordnung übergehen, und von der slovenischen StammeSeigen-heit wird kaum mehr die Erinnerung Übrig bleiben und die Reue darüber, daß man, übelberathen, dem Sirenengesänge des slavischen Großmachtskitzels gefolgt ist. — Oder haben unsere nationalen Führer die spröde Ablehnung schon vergessen, welche ihre LiebeSwerbungen bei den Czechen, den Polen und auch dem südslavischen Brudervolke der Kroaten in so verständlicher Weise erfahren haben? Nein, nein, waS Krain im Laufe von Jahrhunderten an geistigem und materiellem Wohlstände gewonnen, da« dankt es vorzugsweise der Angehörigkeit an das österreichisch-deutsche Stammland. Nicht wir sind die Feinde Krain», die wir auch hier das österreichische Bewußtsein, den österreichischen StaatS-gedanken hoch und theuer halten und zu kräftigen uchen, sondern seine eigentlichen und alleinigen Feinde sind nur in jenem Lager zu suchen, aus velchem uns auf Schritt und Tritt die — ruf-ische und panslavistische Parole entgegentönt. Die Blockade des Schwarzen Meeres ist noch nicht effektiv, da die russischen Schiffe noch immer zwischen Pui und anderen Häfen verkehren. Zwei bei Hirsowa blockierte Monitors erreichten Tschernawoda, Globin Achmed ist Kommandant der Donau-Flottille. Ein Telegramm Mukhtar Paschas meldet, daß eine zwischen KarS und Erzerum getändene russische Eolonne gegen Kars zurückgegan-gen fei. ________ _________________ Vom Kriegsschauplätze. Türkische Kriegsschiffe sind zur Ueberführung deS egyptischen Truppenkontingent« in Alexandrien eingetroffen. Es verlautet, die egyptischen Truppen ollen unverzüglich eingeschiffl werden. In der Nacht zum 10. d. wurden gegen die vor Sulina ankernden türkischen Panzerschiffe ünf russische Torpedoboote abgelassen. Durch das Zeuer der türkischen Schiffe wurden zwei derselben zum Sinken gebracht und die sie bedienende Marinemannschaft gefangen genommen, während die übrigen Boote gegen Kille zurückkehrte». Drei Torpedos explodierten» ohne die türkischen Schiffe zu beschädigen. Der Sieg der Türken Über die Montenegriner bestätiget sich. Andreavit wurde genommen, der rechte Flügel steht am Piorberge (?), der linke bei Kumdag. Bei dem Gefechte Don Krstac fielen fünfhundert Montenegriner; die Türken hatten hingegen einen Verlust von 170 Todten und 346 Verwundeten, unter denen sich zwei Bataillons-Kommandanten und acht andere Offiziere befinden. Die Kämpfe mit den Montenegrinern vor Spu^ und in der Richtung von Pod -gorica dauern fort. S uleiman Pascha, Kommandant en chef der herzegowinischen Armee, ging den Monte negrinem entgegen und griff dieselben auf den von ihnen occupierten Höhen zwischen O r l i n e und Krstac an. Nach einem heißen Kampfe nahmen die türkischen Truppen alle von den Montenegrinern besetzten Höhen nebst dem Fort vm Krstac. Infolge dieser Niederlage wurde die Belagerung des Forts von Zlostup aufgehoben. Ali Saib Pascha Kommandant der Division von Skutari, besetzte mehrere wichtige Positionen, während sich der Brigade General H a d j i H u s s e i n P a s ch a fast gleichzeitig der Verschanzungen zu Aenikeni, von Sewk und von Boyalato (?) bemächtigte. Mehmed Ali Pascha Kommandant von Novibazar, telegrafiert ebenfalls daß er die Montenegriner geschlagen und daß die türkischen Truppen Achvik-Vala (?), eine Stunde Fußwegs auf montenegcinifchem Gebiete, siegreich occupiert haben. In diesen mehrfachen Kämpfen erlitten die Montenegriner bedeutende Verluste. Historiker der Theaterschule beschäftigen. — Bei der Eröffnung dieser Schule ist nur zu besorgen, daß die Zahl der an derselben wirkenden Lehrer größer sein wird, als die der besuchenden Schüler. Bezüglich der Befähigung der Lehrkräfte hegt man in slovenischen Kreisen gegründete Bedenken, denn obwol man den Charakterdarsteller Kocelj als den slovenischen Lewinsky bezeichnet, so erregte cs sogar bei seinen Bewunderern einige Heiterkeit, als sie vernahmen, daß derselbe demnächst aus dem Katheder als Professor der slovenischen Dramatik debütieren soll. „Wie kann sich jemand als Lehrer der Dramatik dem slovenischen Publikum ausoctroyie-ren" — so sprach jüngst ein Nationaler vom reinsten Wasser, — „von dem man ja weiß, daß et nicht einmal correct deutsch spricht, denn Herr Ko> celj hat bei seinem verunglückten Gastspiele auf dem deutschen Theater zu Laibach in dem deutschen Con-versationStone alles überboten, was bisher ein als Städter verkleideter Krakauer Bauer oder eine zum Stubenmädchen avancierte ländliche Schöne aus Schischka im Fache des „laibacherischen Deutsch" zu leisten vermochten." „UebrigenS — fuhr mein slovenischer Gewähr« mann fort, fehlen sowol dem Herrn Kocelj al« dem Herrn Lmit alle Vorstudien. ES ist dies schon aus dem Schluffe der Ankündigung des slovenischen dra malischen Vereines zu ersehen, sie dürste wahrschein au« der Feder de« Herrn Kocelj geflossen sein. Es heißt nämlich dort, daß in der besagten Schule die slovenischen Dilettanten zu „Dramaturgen" heran gebildet werden sollen. Offenbar verwechselt Herr Ko> celj den Dramaturg mit dem Schauspieler, ja er scheint gar keine Ahnung von der Aufgabe de« erstem zu haben." Nach diesen Aufklärungen von slovenischer Seite mußten wir uns weiter die Frage aufwerfen, wie es denn komme, daß eben in einer Zeit, wo die Musentempel vor den nahenden Hundstagen sich zu schließen pflegen, wo Conservatorien und Theaterschulen sich zu den Ferien rüsten, bloS die slovenische Thalia ihre bisher verschlossenen Unterrichtsräume für die Heranbildung des heimischen dramatischen Nachwuchses erschließt? Politische Rundschau. Laibach, 13. Juni. Inland. Das Abgeordnetenhaus dürfte wöchentlich nur zwei Plenarsitzungen abhalten. Die SubcomilöS des AuSgleichSauSfchuffeS sollen ihre Arbeiten beschleunigen, um dieselben womöglich bi« Ende dieses Monats zum Abschluffe bringen. „Narodni Listy" berichten: „Minister v. Stre-mayr hat mittelst Rundschreibens sämmtliche Ordinariate in Böhmen aufgefordert, die Abhaltung von (Gottesdiensten zugunsten der russischen Waffen zu verhindern. Gleichzeitig hat das Ministerium des Innern die politischen Behörden angewiesen, gegen derartige Kundgebungen, infoferne dieselben von Corporationen (Gemeindevertretungen, nichtpolitischen Vereinen u. s. w.) auSgehen, einzuschreiten." AnSland. In Paris ist man bereit» bei dem Gedanken der Bildung eines EoalitionS-Ministeriums angelangt, das als Rettungsanker ür den Marschall dienen soll. „Echo Universel" erklärt, daß die Befürchtungen wegen Wiederkehr der klerikalen Herrschaft in Frankreich, welchen man im AuSlande Ausdruck gibt, gänzlich unbegründet seien. Die russische Regierung ist, wie die „Köln. Zeitung" auS Paris erfährt, bereit, England und Oesterreich jede Bürgschaft zu geben, um ihre Jn> teressen zu sichern, nur ist sie entschlossen, mit der Türkei erst dann Frieden zu schließen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: 1.) Die Türkei gibt den lavischen und christlichen Provinzen eine vollständige egale Autonomie; 2.) die Bulgare! wird als selbstständiger Staat unter der Oberhoheit der Türkei rklärt; 3.) Rumänien erhält sämmtliche Donau-Mündungen, die Dobrudscha und Varna (!) und wird unabhängiger Staat. Dieser Plan, der, aus-gearbeitet von General Jgnatieff und Herrn von Nelidoff, die Zustimmung des Fürsten Gortschakoff gefunden hat, soll England und Oesterreich bei den Unterhandlungen unterbreitet werden, welche man mit denselben sofort nach der Einnahme von Ruft« schul beginnen will, gegen welche« die ArmeecorpS der Generale MarsalSky und Levitzky operieren sollen. „Jstok" meint, weder Rußland noch die Türkei können mit Rücksicht aus die Verhältniffe an der Donau den Frieden wünschen. Rußland werde nicht zufrieden sein mit der Erfüllung jener mäßigen Forderungen, welche bekannt sind aus den Protokollen der Konferenz und der Mission Sumara-koffs. Rußland hat momentan ein viel weiter gehende« Programm, deswegen kann der Friede nur in Konstantinopel, höchstens in Adrianopel geschloffen werden. Das Resultat der Wahlen der Communal-und Provinzialräthe in Italien ist für die Lide-raten günstig; kein Kandidat der klerikalen Liste ist durchgedrungen. (Schluß folgt.) Zur Tagesgeschichte. — Da« JncompatibilitätS-Gesetz. ®ft betreffende Ausschuß deS Abgeordnetenhauses nahm folge"' den Gesetzentwurf an: „§ 1. Die Inhaber, ConcesstonSre, VerwaltungSräthe, Liquidatoren, administrativen Leiter un° Vorstandsmitglieder einer Erwerbsunternehmung, welche v”01 Staate eine dauernde Subvention oder Ertragsg'aranne genießt, oder deren Bestand auf einer dauernden ®efd)äft5' Verbindung mit dem Staate beruht, ebenso die Lieferanten oder Abnehmer öffentlicher Arbeiten, die infolge dieser Eigen' schaft in dauernder Geschäftsverbindung mit dem stehen, sind, so lange diese ihre Eigenschaft andauert von b« Wählbarkeit für daS Abgeordnetenhaus des ReichSralbes ausgeschloffen. § 2. Die bei Len politischen Behörden erster und zweiter Instanz angestellten Staatsbeamten sind von der Wählbarkeit für das Abgeordnetenhaus des ReiLsrathes in jenen Wahlbezirken ausgeschlossen, zu denen ihre Amtsbezirke ganz oder theilweise gehören. § 3. Die Priester aller Lullen, die bei der Seelsorge beschäftigt sind, sind von der Wählbarkeit für das Abgeordnetenhaus des ReiLsrathes >« jenen Wahlbezirken ausgeschlossen, zu denen ihre Seel-sorgebezirke ganz oder theilweise gehören. § 4. Wer ein Besoldung verbundenes Staatsamt annimmt oder in rin Staatsamt eintritt, mit welchem ein höherer Rang oder Ein höherer Gehalt verbunden ist, verliert Sitz und Stimmt im Abgeordnetenhause, kann jedoch wieder gewählt werden. $ 5. Die betreffende« Neuwahlen haben sofort stattzufinden. 8 6. Der Minister »es Innern ist mit dem Vollzüge beauftragt," — — B e r u r t h e i l u n g. Das Wiener Schwurgericht verurtheilte den Raubmörder Gabriel F e j e r d i zum Tode. Ntjetdi ist ein Erznltramontaner, ein Betbruder vom reinsten Waffer, ein fleißiges Mitglied der katholischen Bereine, rutschte in allen Kirchen aus den Knien herum und fehlte &e* keiner Prozession. Seine fromme Besinnung erscheint durch den vollbrachten Raubmord im schönsten praktischen Lichte I — Meister Rubinstein machte in London brillante Geschäfte. Die Rubinstein-Konzerte waren unstreitig bas einzige Unternehmen, welches diese Saison neben den hochkünstlerischen auch ein finanzielles Resultat erzielte. Der Andrang des Publikums zu den Konzerten war enorm und die Einnahmen erreichten eine wahrhaft koloffale Höhe. Für die sechs Matinien, welche Rubinstein in der St. James Hall ganz allein, ohne die Mitwirkung irgend einer anderen Künstlers gab, bezifferten sich dieselben auf Über dreitausend Pfd. St. tortaU und Provinzial-Angelegenheilen. ~ (Der Krieg und die nationalen 8 l ä t» 1 *r) 3n den Redactionsbureaux unserer nationalen Blätter wird die Kriegstrompete mit voller Brust und Kraft geblasen. Der Krieg aus politischem (gebiete im eigenen Hei» matlande und in den türkischen Provinzen nimmt die volle THStigkeit unsere» »[«blatte« „iHarob", „Mooice" und „Slo-venec» in Anspruch. „Slovenski Narod" sagt in einem feiner Lärmartikel: „Die 1V* Millionen Slovenen können für sich allein nichts leisten, sie würden entweder italianisieit «der germanisiert werden; die Slovenen dürfen nicht isoliert fein, sie sind Söhne der Slaven und haben sich deshalb dem ganzen Slavenstamm anzufchließen. Durch das Herz unsres Heimatlandes geht die Straße der Bermanisation zum Adriatischen Meere. Wir sind Glieder der großen slavischen Nation, und uns tröstet die heilige Idee, daß das Slaven-%m zu seiner Entfaltung kommt. Tröstend ist für die slovenen der Umstand, daß überall der Kampf für das eben des Slaventhums gekämpft wird, und waS keine Nation anfweijen kann, das ist: die Idee des nationalen Lebens ist ®ten i Jugend!* Wie poetisch Hingen doch diese tta.en »Dlov. Narod" wird bei seinen geistreichen Be« rnanif nfltn 6on fcer Furcht der .Jtalianisierung" und „Ser-seine ft#"® Cer slovenischen Nation befallen, er setzt all' dürft , 8 auf die nationale Jugend. Diese Jugend . ta8 Richtige erfassen und die Ueberzeugung wnen, daß sie nur durch innigen Anschluß an Deutfch-' etc,ich eine glückliche Zukunft, eine sichere Existenz errin-schw.ann‘ ~~ ®'e russischen Korrespondenten der „Novice* tot f *n *il6en Träumen; einer derselben schrieb in Ij. ®tl Begeisterung bereits in voriger Woche: „Bevor sie Wj n au8 Rußland drucken lassen werden, werden ^tmeen Ich»" in Bulgarien sein I" Warum > l*on vor den Thoren Laibachs? In der hiesigen ^ nica stehen bereits Fahnen, Mörser u. a. Getäthe und i ^au-nsstücke zum festlichen Empfange der Brüder Russen und vtClt*4,a*t' 6ie russische Volkshymne ist bereits einstudiert die Festreden prangen bereits auf Mtnisterpapier I — Die , rwürdige „Novice" kann den Gedanken, daß zwischen den Eg ührenden Mächten immerhin ein Friedensabschluß zu-n e kommen könnte, noch ehe blutige Schlachten geschla-„ ” roetlen, gar nicht fassen; sie bezeichnet die in verschie« tr*n ®lättern ausgetretenen Friedensgerüchte als leere umeteien, Rußland werde in Konstantinopel den Frieden diktieren. Mohamed war ein großer Prüfet; größer jedoch steht der Profet der „Novice* dal — Die „Nooice" spielen inbetreff der Nachrichten, die über Erfolge türkischer Waffen mitgetheilt werden, den ungläubigen Thomas; nur Bulletins, in welchen auf türkischer Seite zehntausend Todte und auf russischer Seite e i n Tobtet gemeldet werten, finden mit Jubel begrüßte Ausnahme und vollen Glauben. — „Slov. Narod“ läßt sich von seinem russischen Korrespondenten berichten, daß Graf Beust in London sich mit dem Zustandekommen eines Bündnisses zwischen England und Oesterreich gegen Rußland beschäftige. Auch „Narod" schenkt dem Gerüchte keinen Glauben, daß Rußland Frieden machen wolle, im Gegentheil, „Narod" wünscht nichts sehnlicher, alS daß die slavischen Waffen glänzend siegen und die Bortheile dieses Sieges von der russischen Diplomatie bestimmt und scharf ausgenützt werden. „Narod" bemerkt: „Für sich braucht Rußland nichts, aber für die Idee, der zu Liebe es in den blutigett Kampf ging, wird Rußland alles fordern, was nur möglich ist; Rußland wird jene Staaten, die ihm bei Lösung bet slavischen Arbeit hinderlich fein könnten, zu beseitigen wissen" — Wir kennen unsere Pappenheimer I Die auf Humanität beruhenden Ideen und Pläne Rußlands bestehen in nichts geringerem, als in der Ansichreißung der Oberherrschaft über einige in Europa und Asien gelegene türkische Provinzen, in der Beherrschung des Schwarzen MeereS u. s. w. Die sibillinischen Bücher prosezeien den christlichen, beziehungsweise slavischen Volksstämmen deS osmanischen Reiches die Segnungen der russischen — Knute. — „Slov. Narod" ist auf die bischöflichen Eonsistotien in Böhmen, die ihrer Klerisei das Lesen von Messen für die Siege der russischen Waffen untersagt haben, übel zu sprechen; „Narod" bemerkt: „Durch solch slavisch-seind-liche Schritte wird die höhere Geistlichkeit bei den katholischen Slaven, die für die russischen Brüder begeistert sind, nichts anSrichten. Gott geoe den russischen, den slavischen Waffen Glück, daS übrige kommt von selbst 1" Was „Narod" unter dem Begriff „das übrige" versteht, ist offenes Geheimnis. — (DieLandwirthschaftsgefellschastin Krain) hielt am 10.d. M. eint Ausschußsitzung ab. AuS dem hierüber in der „Laib. Ztg." veröffentlichten Berichte erhellt, daß im Staate Dänemark vieles faul ist : „es fehlen Rechnungen der Filialen, eS fehlt bei der Gesellschaft wie auch bei den Filialen jede Evidenzhaltung, mehrere Filialen befinden sich gegenüber der Gesellschaft in ähnlicher Lage, man müßte gegen alle diese Filialen klagbar austreten, und es sei eine Reorganisierung der Gesellschaft unbedingt noth« wendig." Trägt nicht auch diese Corporation hervorragend national-klerikalen Charakter? — (Die Regiments-Musikkaptllt) spielt morgen von halb 6 Uhr bis halb 7 Uhr abends in der Sternallee. Programm: 1.) Ouvertüre „Ruy Blas", von Mendelssohn; 2.) „O schöner Mai I" Walzer von Strauß; 3.) „Pilgerfahrt" aus der Oper „Tannhäuser", von Wagner; 4.) „FledermauS"-Polka, von Strauß; 5.) Potpourri aus Meyerbeers Opern; S.) Wiener Lieder, Marsch. — (Die Handels« und ©emcrbekamcier für Krain hält am 16.b. M. um 5 Uhr nachmittag« im städtischen Magistratssaale eine ordentliche öffentliche Sitzung ab. Die Tagesordnung derselben besteht au« folgenden Punkten: 1.) Vorlage de« Sitzungrprotokolle« vom 6. April 1877. 2.) Geschäftsbericht. 3.) Bericht de« Kammersekretärs über den Stand btt Arbeiten des hiesigen FiltalcomiiSs für die Pariser Ausstellung 1878. 4.) Berichte der I. Sektion: a) infolge Haudelsministerial-Erlaffe« über einen Antrag, betreffend die spezielle Normierung der Verwendung von jugendliche« Hilfsarbeitern bei einzelnen gesundheitsschädlichen GewetbSbetrieben; b) über die Zuschrift der Salzburger Kammer, betreffend eine Petition an da« hohe Abgeordnetenhaus, damit für alle jene bi« Ende de« Iahte« 1876 ausgestellten und straffällig erklärten Rechnungen volle Strafuachsicht gewährt werden möchte. 5.) Berichte der 111. Sektion: a) über da« Gesuch bet Stadtgemeinde Goitschee um die Eoncesston zweier Jahr» und Viehmärkte; b) Uber die vom Hertu Emanuel Schieider beantragte Einführung neuer Postsracht-Korrespondenzbriefe. 6.) Allfällige sonstige Anträge. — (Landschaftliches Theater.) Die Gesellschaft van Hell errang gestern mit der Novität „Ein Teufel," Lustspiel von I. Rosen, einen glänzenden, durchschlagenden Erfolg. Die Lomposition zählt zu den besten, die Rosen geschrieben; guter Humor, heitere Laune, geistreicher Witz beleben die Handlung. Die Jnttigutn eines der höheren Gesellschaft ungehörigen Lebemannes schaffen prächtige Szenen. Ein „Teufel" in liebenswürdiger Menschengestalt befreit das Haus eines jungen Ehepaares von einer schmutzigen, interessierten Wirthfchaftsleitung und führt ein verliebtes Paar in den Hafen der Ehe. Herr Panfa gab die Hauptrolle des „Teufels" — den „Baton von Wirth" — mit sprudelndem Humor, mit frappierender Natürlichkeit, mit Eleganz. Frau MatheS-Röcke! präsentierte sich als „Anna von Mangold" in den rosigsten Farben, Wort und Mimik elektrisierten den leider seht schütter besetzten Zuschauerraum, die Künstlerin ließ gestern dem reichen Quell echt weiblichen GemÜtheS und Gefühles freien Lauf. Herr Panfa und Frau MatheS-Röckel feierten gestern einen Festabend, das Publikum wurde in BeifaÜSbezeugungen nicht müde. Auch die übrigen mitwirkenden Bühnenkräfte traten seht wacker ein: Frl. Blumbachet all „Räthin Thurn," Fräulein v. I s e r als „Arabella," Fräulein Pollitzer als „Elsa Waldau," Herr ©tollberg als „Verwaltet Auer," Herr Sthamex als „Robert Hang" und Herr Kolbt als „Karl v. Mangold." Das Publikum verließ sehr befriedigt bas Schauspielhaus. Die gestrige Vorstellung kann alS Glanzpunkt deS GesammtgastspieleS bezeichnet werden. Die ersten Brandraketen sind soeben aus jungslovenischem Lager anfgestiegen und scheinen die Eröffnung des Feuers auf der ganzen Linie unserer alliierten Gegner signalisieren zu sollen. „Die flo-venischeEhte ist bei den La n b t a g S w a h l e n engagiert" und „Ein Mann, Ein Wort," daS sind die beiden vom „Slov. Narod" improvisierten Brand« geftosse, welche die lässigen Freunde elektrisieren und ihnen den Feind zeigen sollen, den sie zu bekämpfen haben. Aber diese neue artilleristische Erfindung hat den Nachtheil, daß sie uns zugleich die ganze Schwäche deS Feindes enthüllt und uns Gelegenheit gibt, seine Projektile unschädlich zu machen, ehe sie noch Zeit hatten, zu explodieren. Auch wir glauben, „die slovenische Ehre ist bei den Landtagswahlen engagiert," aber nicht, damit im Sinne unserer Gegner aus starrer Lon-sequenz (Moz — Besedal) die alte Landtagsmajorität wieder gewählt werde, sondern damit durch die Wahl aufgeklärter, ihr Baterland wahrhaft liebender und mit dem Geiste der Zeit fortschreitender Vertreter die bessere Einsicht in dadurch perfide Agitatoren irregeleitete slovenische Volk wieder, lehre. Also praßte noch einmal auf, jungflovenifcheS Feuer-werk, entrolle dich, Leporelloregister unserer liberaler Sünden, damit die Welt sich über unsere Verstocktheit billig entsetze! „Unsere Gegner," schreibt „Narod," „haben sich gedacht, die Mißernten der vergangenen Jahre haben daS slovenische Volk in Krain hübsch ausgehungert, ein hungriger Mage« fragt nicht viel um politische Kämpfe — also Neuwahlen, und „M acht ist Recht," der arme slovenische Landmann läßt sich ja leicht durch unsere deutschthümelnden Agitatoren ins Bockshorn jagen, also nieder mit der flovenifchen Majorität im Stainer Landtag, aber nur schnell, sonst wird nach einer guten Ernte, wie sie zu hoffen scheint, dem Ktainer wieder der Kamm wachsen. Die dentschthümelnde Partei wird alle möglichen und in unserem Jahrhundert in Europa unerhörten Mittel anwenden, um unserem nationalen Leben den Garaus zu machen; der „Laufbursche" unserer Gegner, unser eigenes Renegatentum, wird alle Adern anspannen, um unserem Slovenenthnm daS einzige Heiligthum zu tauben, in welchem unsere heimische Sprache und was mit ihr zusammenhängt tat letzte Asyl findet; das Menegatenthum wird lügen, ja es lügt schon, wird terrorisieren, wird schmeicheln; das Renegaten« thurn wird den geehrten Namen „Kramer" wieder sich umhängen; die heimische Sprache, welche es sonst als Knechte» Idiom ansieht und erklärt, werden diese Abtrünnigen mißbrauchen, um nur ihren Zweck zu erreichen, d. i. den im politischen Kampf noch unerfahrenen slovenischen Bauer in ihr Joch zuspannen und die Heiligthümer des Volkes, daS heimatliche slovenische Element zu beseitigen und fremde Bannet auf dem Boden unserer slovenischen Vorsahren *uf* 'zupstan,en." Also das wäre alles, immer noch die alte Taktik, welche das Kampfterrain gern verschieben möchte, und da es nicht möglich ist, auf daS wuchtige RefumL unseres Appells „In zwölfter Stunde"* grundhältig zu antworten, e« verzieht, den unerfahrenen, dem LandtagSschauplatz fernen Landmann und Bürger durch niedrige Verdächtigung des politischen «eyners inS Barn zu locken I DaS Varn ist zum Blück sehr grob gesponnen, es ist allzusehr der Vogelsteller sichtbar, und so glauben wir, auch der „ubogi slovenski deräavljan“ wird trotz aller politischen Einfalt sich nicht tliufchen und überzeugen laffen, daß, wer nicht ein von „Slov. Narod" approbierte- NalionalitStS-JmpfungSzeugniS besitzt, nothwendig ein Feind seines eigenen Landes und Volks sein müsse. Also „Macht ist Recht!" das soll unsere Devise sein! DaS wagt eine Partei zu behaupten. welcher die konsequent» Durchführung dieses Prinzips 'während der ganzen unheilvollen Dauer ihrer Herrschaft an der Hand von Thatsachen >ben in unseren Blättern nachgewiesen worben ist; uns gegenüber, denen nur der raffiniertste moralische Druck aus die große Masse, die physische Ueber» macht gegenüber der leider vereinzelten Intelligenz vor sechs Jahren die Zügel entwunden haben! Wir, Söhne Einer Heimaterde, an der wir treu hängen mit allen Fasern unseres Lebens, treuer als jene, welche bald naifi Szechien, bald nach dem „völkerbefreienden" Zar schielen, bald nach Prag, bald nach Moskau wallfahrten. — wir Söhne eihtl BvÜ«, rifit dem wir täglich, stündlich in allen Berufskreifen mit vollem Vertrauen in bester Harmonie verkehren, für dessen Bedürfnisse wir stets ein auf. merksameS Ohr, ein theilnehrnendeS Herz haben, wir find es, welche das Elend deS flovenifchen Bauers benützen, die Indolenz der Hungersnoth ausdeuten wollen, um ihn zu vergewaltigen! Ja, „Narod" hört bas fflraö wachsen, ge» heimnißvoll deutet er an, daß wir in unserer Wahlagitation alle möglichen und in unserem Jahrhundert in „Europa unerhörten" Mittel in Bewegung setzen werden; waS für Mittel, weiß er freilich nicht zu sagen, aber das genügt, cs handelt sich ja für „Narod", das weiß et selbst recht gut, den Bauer „v kozji rog gnati“, und dafür muß schon gehörig die Trommel gerührt und müssen die Farben von dem politischen HöllenbreugHel recht dick ausgetragen werden. ES wäre überflüssige Mühe, die weiteren Anwürfe, daß wir dem Voll seine Sprache nehmen, daß wir den Bauer in« fremde Joch spannen wollen (eine Phrase, deren Bedeutung wir nicht enträtseln können, u. s. jv. widerlegen zu wollen. Nur unsere Indignation über solchen politischen Humbug wollten wir an dieser Stelle auösprechen und unsere Hoffnung, daß der slovenische Landmann endlich doch der ewigen geistigen Vormundschaft sich entziehen werde, in welcher ihn ein Stand erhalten will, der einmal in grauer Zeit allerdings Schutz und Schirm deS Schwachen gegen die rohe Gewalt war, heutzutage aber, in dürren Formen erstarrt und deS Geistes der Liebe bar, die einfachsten Forderungen der Bildung und des VolksfortschritteS durch die Ueberzahl fanatisierter Mafien niederstimmen will. Wir zweifeln an bim Sieg des Rechtes so wenig als an dem siegreichen Aufgang der Sonne, welcher man heute nicht mehr Halt gebieten kann, an dem unaufhaltsamen Fortschreiten der Naturgesetze» an der Entwicklung unvollkommener zu voll tommeneren Formen; wir bedauern nur, daß ein so edles Eestihl wie daS Nationalgefühl, die Liebe zum Vaterland?, zu so finsteren Zwecken mißbraucht werden, daß man es wagen kann, es zum Privilegium Einer Partei zu erklären! X. Aus jenen Häusern, in denen das Tonvenfiflem eingeführt ist, werten die gefüllten Tonnen durch einfache Streif- oder geschlossene Wagen abgeholt, gegen leere um« getauscht und aus dem gleichen Ablagerungsplatz, wo auch die Fässer mit dem Senkgrubeninhalte ausgeleert werden, auSgeleert. XI. Diejenige Unternehmung, welche die Abfuhr der Abfallstofse überhaupt übernimmt, hat naturgemäß auch die Abfuhr der gefüllten Tonnen und Auswechslung gegen leere zu besorgen. XII. Diese Ablagerungsplätze für die Auswurfstoffe haben unterhalb der Stadt, wenigstens 500 Meter entfernt von den Linien Laibachs und eben so weit entfernt von irgend einem Wohnhause situiert zu fein. XIII. Jeder Hausbesitzer muß den «bortinhalt in bei oben angegebenen Weise ebsühteu lassen und hat dafür die vom Stadtmagistrate festgesetzte öebüt per Hektoliter Mehrung zu entrichten. Ausnahmen davon können von Fall zu Fall einzelnen Grundbesitzern durch den Sradlmagistrat bewilligt werden in jenen Fällen, wo es: 1.) erwiesen iß, daß menschliche Abfallstofse als Dünger für denselben noch« wendig sind und der Gartenbau die einzige Erwerbsquelle des Betreffenden bildet; 2.) wenn sich der Betreffende genau den Bedingungen unterwirft, unter denen eS erlaubt ist, auS der vorschriftsmäßig konstruierten Senkgrube den Inhalt entleeren und den Dünger in dem eigenen Gemüsegarten verwenden zu dürfen. (Fortsetzung folgt.) Witterung. Laibach, 13. Juni. Morgens heiter, dann nach und nach bewölkt, nachmittag« Aufheiterung bei mäßigem SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 22 5», nachmittags 2 Uhr + 28'5“ C. (1876 + 21 8°; 1875 + 23 4» C.) Barometer im Fallen, 733 23 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 23 3", um 4'7» über dem Normale. Verstorbene. Den 11. Juni. Georg Hribernik, Arbeiter, 24 I., Moorgruiid Nt. 36, Rückenmarkslähmung. K. t. GarnisonSfpital. Den. 2. 3uni. Alois Rau>nkar, Infanterist de« 17. Jnf.-Reg. Baron »uhn, Pyämie. Telegramme. Wien, 12. Juni. Die „Polilijche Korrespondenz" meldet auS Caltaro: Nach ööflünbigem Kampfe bei Krstac zogen sich die Montenegriner nach Banjani zurück. Die Verluste betragen beiderseits mehrere Tausend. Infolge Einbruches einer starken türkischen Abtheilung bei Vasojeviüi ziehen sich die Montenegtiner zurück; vas Hauptquartier deS dürsten wurde nach Ostrog zurückverlrgt. Belgrad, 12. Juni. Fürst Milan rtist übermorgen Nach Plojeschti zur Begrüßung deS rus> fischen Kaiser«, wovon die Pforte offiziell verstitn diget wurde. Konstantlnvpel, 12. Juni. Kar» widersteht^ die Russen sollen Olti geräumt haben. Mulhtar steht bei Cewin. AuS Batum wird ein Gefecht zwischen Irregulären und Russen gemeldet. In Suchumkale werden Freiwilligen - Bataillone au« Singebornen organisiert. — Der Gouverneur von Syrien meldet die Niederwerfung des Rebellen« stammeS. Wiener Börse vom 12. Juni. Staatsfonds. Spei). Keste, 68.Be».! «cid War-1 Pfandbriefe. I »eld war, ... ,61 89 evio'ltng.6R.e»b.-6rebit. ioe— ide-e» bte. Mo. «ft. in 6itb.| er. « 66 s» bto. in 33 3. — - ---- üofe Bon 186* .... 108 85 108 76jÄeti»n. iS. ÜB. . . . 8o|e von 1860, gerne 111-50 111-16 ttng. 8ob.»6tebttonft. eofe #on 1860, jfänft. 119-T6 i*0 K _ , ..... Stämienf*. ». 1864 . 181-60 138 — Prioritate-Obl. Orundent.-Obl. Eiebenbürg. Ungar* ictten. ilnglo.BanI . . . Äctoitonflett . . . Lepofitenbenk. . > 66com|>te»8nflolt Franc« - Benk . . nanbeWbanI . , . Rotionetbent . . Lest. iBentgefeUt. Union-Ban!. . . verlehrsbenl. . . , Llsölb.iSahn . . «erl «nbwigbehn ikeil. Slif.-Bahn »eis. ffr. aefefeb etaatflbain . . . Bübbabn........... 78 — 78 35 69'86 148-40 6*5- 779 - 8! 7260 74- - 655- 781- 46'» 77.60 103 — 818 40 818 143 50 >144 18460 185 888 50|828 79 — 79 auz 3ofef6»8abn . est. Kvrdwestbahu . biebeubürger . . . . SraatSbahu........... Südbahn ä 6 Perz. bto. Bo»S Lose. Kredit - Lose........ Rudolf- . Lose .... Wechs. (3®ton.) Äug-burg 100 Marl Franks. 100 Wett . . Hamburg „ „ 6onbon 10 Pfd. ©teil. Pari« 100 Franc« . . Münzen. Rai|. Münz-Ducate» 80-yranc»ftück . . . . Deutsche ReichSdank. Silber . . 87-50 96*70 88- 87 76 9» 80 86 86 88-76 87-76 5,-76 164 60 88-76 88-88— 61 — 165 — 88 — 163’— 13-60 163-60 13 76 60 80 611» 186-30 48-80 186-4» 48 86 6-87 10 03» 61-60 111-40 5-8S 10-64 61'66. 111'«» Telegrafischer Kursbericht am 13. 3nni. Papier-Rente 60.85. — Silber-Rente 66-30. — ®oI6« Rente 72-50 — 1860er StaatS-Anlehen 111 50. — Bank» actien 780. — Kreditactien 142 30. — London 125-75. — Silber 11175. — K. k. Münzdukaten 5-98. — 20-FrancS Stücke 10 07. — 100 Reichsmark 6175.___________ Zahnarzt Paichels Mnndwasseressen^ daS vorzüglichste ZahnreinigungS- und TonservierungSmittel, findet noch besondere Anwendung gegen Zahnschmerz jeder Art, leicht blutendes Zahnfleisch, lockere Zähne, verhindert die Zahnsteinbildung, wirkt gkschmackverbefsernd, vertilgt vorhandenen üblen Geruch gänzlich. Zn haben außer im Ordinationslokale an der Hradetzky» brücke im Mally'schen Hause, ersten Stock, noch bei Herr» Karinger und den Herren Apothekern Mayr und Svo-boda am Preschernplatz. Preis pr. Flacon 1 fl. (291) 31 E PILBPSIB (Fallsucht) heilt brieflich der Spezialarit Dr. Killlsch, Neustadt, Dresden (Sachsen). Bereits über 8000 mit Erfolg behandelt. (46) 20 Tagblatt Nr. 122 ff. 111,1 1 1 • • 1 "in du« Zur Gesundheitspflege in Laibach. (Fortsetzung., VIII. Der Stadtmagistrat hat für regelmäßige Abfuhr deS in den normalmäßig tenfhuierttn, hermetisch verschlossenen Senkgruben befindlichen Inhalts sowie für Wegführung der gefüllte« Tonnen und Auswechslung derselben gegen Irtte zu sorgen, und dies entweder in eigener Regie oder durch ein Uebereinkommen mit einem Unternehmer oder mit einem Sonfoitinm twelch’ letztere Modalität die SanititS» Enquete besonders empfiehlt), zn bewerkstelligen. IX. Dir Entleerung der vorschriftsmäßig konstruierten ^entgraten hat durch eigene Wagen, mit einem hermetisch verschlossenen Metallsasse und einem pneumatischen Pump, o^timate zu geschehen (Sistem Wauiek in Brünn, Mailänder Sistem, Karolirenthaler Fabrik in Prag rc., je nach dem Ergebniffe ver Probe.) Angekommene Fremde am 13. Jnm. Hotel Stadt Wie«, v. Fey-rtag, Guts-befitzer, Meran. — Such, Littai. — Set» ger und Wagner, Kanitz. — Werthhei» mer u. Dannheiwer, Budapest. — Blumberg, Fabrikant; Hulka, Kohn, Valentin und Schänke, Wien. — Rakita, Lieut., und Stapf, St. 3ust. — Art. «raz. — Jaklik, Schauer, Cerne und HLnigmann, Bottschee. Hotel Elefant. Poche, Littai. — Mighetti, Kfm., GSrz. — Homann, RadmannSdorf. ®raf Barbo, Kroisenbach. — Lindner, Innsbruck. — dernit, St. Peter. — Mankok, Oberlieut., Triest. Sternwarte- Mlekuß, Soderschiz. — *o-zar, StenramtS-Adjanct, Tschernembl. Mohre«. Kampasch M., Eontrollor, und Kampasch S., Kappel. — Klarhol,, Wien. — Eifenstädter, Schlamming. — Ankelc und Perlii. ! Kundmachung! Die internationale Waaren-Ausstellung in Wien verkauft wegen Auflösung folgende Waarenmassen um den fabelhaft billigen PreiS 5 n. 65 fer. o.~w. 1 Musik - Instrument, auf welchem Jedermann die schönsten Stücke spie» len kann. 1 coniPl.il. VotieUanferBicef.it $etf., zn ®efdjenten überaus geeignet. 2 Eharakterköpfe, ein ganz neuer höchst origineller J»x. 1 elcg. $ictotla=Vrom