Kamstag den 13 Getober 1833. Thürmer und Todtengräbev. ^«»)er Thiirmer in sc'lnIu kochen das karge Mahl, pVei jedem Schritt erinnert: »Hier ruhst du auch einmal!" »»Hab' eben nichts zu verlieren, »Bin kein geschreckter Mann; "Doch müßt' ich da drunten wohnen, ,,Wohl Läm' ein Grauen mich an!« Der Todtengräbec unten Setzt eben den Spaten ein; Da Mt ihm das Licht in's Auge Von Thürmers Fensterlein. »„Traun! meint der Todtengräber, « »»Der hat wohl ein schaurig Amt: ; »»Zu wohnen allein in den Lüften, ' ^^,Zur Einsamkeit verdammt!"" „,Von Stürmen umbraust zu werden, ^ ^.,Von Raben umkrächzt zu seyn; ,^,Auö öder Stude zu starren ««In's öde Dunkel hinein!" ,»U»0 iminer dle Glocke zu lauten, „.Wenn Giner starb im Thal, > „»Vei jedem Schlag erinnert: ' ,„So läutet's dir auch einmal.'"« »»Hab' eben nichts zu verlieren, i «,Vin kein geschreckter Mann; . ^ »»Doch müßt' ich da droben wohnen, »»Wohl käm' ein Grauen mich an!*" Ioh. Gabriel Seidl. Fünf und zwanzig Jahre zurück. Z ! / /,'' ,, , /. /'' » Durch Zufall sind mir Bruchstücke eines von elnem Ungenannten geführten Tagebuches zugekommen, welche die Schicksale Laibachs und seiner Umgebungen in den Monaten September und Occober des Jahres I8I3 schildern, und da eben fünf und zwanzig Jahre seit diesen Ergebnissen verflossen sind, so erachteich es für nicht uninteressant, dieselben Manchen zur Erinnerung, und Manchen zur Wissenschaft mit-Mheilen. Sie lauten wörtlich also: «Den 28. September Morgens 5 Uhr begannen die Franzosen/ welche sich in Unlelkrain befanden, — 162 — Cavallerle sowohl als auch Infanterie, mit Geschütz-und Munitions-Wägen, durch die Stadt gegen Oberlaibach zu passiren, und um 9 Uhr kam ein Bataillon von der Saubrücke, welches auf das Castell verlegt ward. Die Kranken undBlessirten vom Militär-Spital und der Caserne werden immerfort am Raan für Oberlaibach eingeschifft,- von der Sau, von Oberkrain von St. Ulrich, überhaupt von allen Seiten koiHmen Truppen, Pagage lc., und alles marschirt gegen Oberlaibach. Der Vicckönig ist um 2 Uhr Nachmittags mit der Garde zu Pferde, nachdem er früher noch die Forts in Augenschein nahm, ebenfalls nach Oberlaibach aufgebrochen, nur die Garde«Grenadiers sind noch in der Schischka und zwar mchrere Häuser, beschädigten, doch, dem Himmel sey es Dank, keine Feuers- ^ brünst verursachten, diese 4 Stunden waren in diesem Kriege für die Stadt Laibach die gefährlichsten. D.en 5. October. In der vergangenen Nacht sind 9 französische Infanteristen und 5 Artilleristen zu den Öesterreichern übergegangen; sie schildern die Läge des Castells als sehr traurig, die Zahl der Blessirten und Kranken mehrt sich darin täglich, es sind nur noch !5 gesunde Kanoniers und 150 waffenfähige Infanteristen darin; das Brot, als die Hauptnahrung de? Soldaten, g»hc gu Ende, uo Mann bekommen des Tags nur ein Laib Brot. Die Desserteurs versicherten, daß, wenn der Commandant heute das Fort nicht übergibt, so'gehen ihm die kommende Nacht die meisten Artilleristen durch. Indessen wird diesen Morgen wieder parlamentirt, vielleicht ergibt sich doch heule noch das Fort. — Nachmittags l Uhr. Das Castell hat capitulirt, die Capitulationspuncte sind noch nicht beknnnt. Alles strömt aus den Häusern, um recht viel zu sehen und zu hören; einige französische Offiziere gehen bereits mit Seitengewehren versehen in der Stadt herum; das österreichische Militär zieht nach und nach in die Stadt. Oesterreichischc Kanoniere sieht man bereits bei den Kanonen am Castell. — Um 6 Uhr Abends ist die Uebergabe des ssosiells durch 50 Kanonenschüsse verkündiget worden; di? Fran-zosen sind bereits in der Finstere, beiläufig 250 Mann stark, ohne Gewehr vom Castell herabgekomme'?, und sogleich gegen Carlstadt als kriegsgefangen escarlirt worden; diesen Abend wird die ganze Stadt befeuchtet. Den 6. October. Die gestrige Illumination war nicht prachtvoll, weil man erst um 6 Uhr Abends f,i fuhr, daß die Stadt beleuchtet wird, daher keine Vorbereitungen geschehen konnten; indessfn war solche «- M4 — doch allgemein, und dle HNtfernftssetiMorsiädler Me^t-eiferlen, ihre Gäßchen nM hell? zu, ma.chen / Mlch .hat man bei keiner ber vorigen Beleuchtungen die Menge ier Bewohnt herumwandeln geftheii, wie dleß gestern geschah,,; , Wes war: HMm ikno, Freude. Den hier anwesenden HH. Generalen und dem löbl. östfrr. Offiziercorps zu.Ehren wird heute auf der S.chießstadt große Tafeb gegeben werken.^-»! ^Folgende Bekanntmach üftg ist heute erschienen: Es wird sämmtliche:« Ein-wohnen.der^Stnd^ Laibach d« fr^he > N,achricht.,be-Kannt gemacht, daß die Besatzung des- hiesigen.Forts heute um !l Uhr Nachmittags capitut,irt> . unh! sich sammt dem Fort an die k. t< österreichischen FruppM ergeben habe, ^folglich die ,fr,«,ie l^ymmunication^ zwi., schen der Stadt, dem F