Nummer 22. Pettau, fern 25. November 1894. V. Jahrgang. PettauerZeitung erscheint jeden Konnrag. Preis für Pettau mit Zustellung in« Hau«: viertehährig fl. I —. halbjährig fl. 2.—, ganzjährig fl. 4.— ; mit PostVersendung im Jnlande: Vierteljährig fl. t.lö, halbjährig sl 2, HO, ganzjährig fl. 4.50. — Einzelne Runimern 10 kr Schriftleiter: J»s»s gelSner, «ah»hosgaffe — Verwaltung und Verlag: W. Blanke, Buchhandlung, Hauptplatz Sir. S. Handschristen werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und «ollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Vertretung der „Pettauer Zeitung" für Braz und Umgebung bei: Ludwig »o« Zchönhofer i» Graz, Zpargasse Nr. 5. Wer regiert in Oesterreich? Wenn jemand in irgend einer Gesellschaft diese Frage thäte, müßte man nicht zuerst ganz unwillkürlich aus den Gedanken kommen, dass der Mann, der so frägt, ein Hinterwäldler, vielleicht irgend ein Trapper anS dem Jndianerterritorium der Bereinigten Staaten sei, den ein Windstoß über Nacht direkte über die schwarzgelben Grenz-pfähle herüber geweht habe? Ei» Österreicher würde ihm dann auch sofort ziemlich stolz ant-Worten: .Mein Herr, in Österreich regiert eine aus verantwortliche» Minister» bestehende Regierung! Und eine CoalitionSregierung noch dazu. Verstehen Sie?' Wenn dieser Mensch auS dem Far West nun aber entgegnen würde: „All rigbt Mister, — aber entschuldigen Sie, — in Ihren Zeitungen fliegen einem Leser jetzt die Artikel über eine ge-plante Wahlreform nur so um die Ohren herum. Very good! — Passirt auch bei uns drüben und die größten Schreier behalte» recht, wenn nicht etwa daS Volk spricht nnd die Redaction»-loeale der gegnerische» Presse stürmt und alles kurz und klein schlägt. Indewed Mister! Bei unS macht sich das Volk nämlich manchmal solche» Spaß. Well, in Europa ist das nicht rrlanbt. Aber, — Ihre Leitungen machen nicht in solcher Opposition wie bei unS, sondern jammern allsamnit über das „liberum veto" eines einzigen Repräsentanten Sie keime» doch als Österreicher die Geschichte Der Renegat. 8»n 3- Ufllnrr. Da. wo die südwestlichen Ausläufer des mächtigen Gebirgszuge« der Nordalbanischen Alpen, zwischen den beiden Flüssen Kiri und Rana« in wilden, und trostlos wüsten Terrassen sich nieder-senken zum See von Skardar, liegt an der von Skardar oder Skutari über das Gebirge nach Grusinje ziehenden Karavaiienstraße. etwas über 20 km im Nordost von der albanischen Hauptstadt entfernt, der Ort Boksi E« ist ein enge zn-sammengrbautes Ding, halb Stadt, halb Dorf, aber da eS am KreuzungSpunkte dreier Straßen liegt und die letzte Nachtstation für die Karavanen ist. welche von Grusinje herabziehend den bi» zu 9000 Fuss hohen GebirgSkamm. durch den schauer« lich wilden BergpajS der „Verfluchten Planina", und dem Flusslaufe des Kiri folgend, durch die trostlosen FelSwildnisse deS „ BiSkasit" und „ikoja Dent" in die gesegneten Niederungen deS Skardar-SecS ziehe», — so hat eS eine nicht geringe Wichtigkeit. Eine Wichtigkeit schon des-wegen, weil der Weg durch das Gebiet deS alba-nestjchen Bergclan» der Rioli führt, der dem Bali Pascha, dem Statthalter des Sultan« der Pro-vinz, die meisten Sorgen macht, ebenso wie die Skreli und Kastrati Es ist ein rohes, hinter-listiges Volk nnd die Tapferkeit, welche die Knöi Klementi und Drekalovici an der Südgrenze Mon-tenenegroS auszeichnet, ersetzt bei den Rioli die Schlauheit und List. Es find meist Hirten des Königreiches Pole»? Ei» Theil davon ist ja heute das österreichische Kronland Galizien? In meiner Jugend habe ich einmal gelesen, dass im Königreiche Polen jeder einzelne Abgeordnete das sogenannte „liberuin veto" hatte. Wenn alle anderen sammt der Regierung „Ja" jagten und der eine rief: „nie pozwalem'- daS heißt „ ich erlaube nicht" oder kurz: „Nein!" — dann war der Beschluss aller einfach ungiltig. DaS Buch sagte auch, dass das Königreich Polen gerade deshalb aus den Fugen gegangen sei. Verstehen Sie Mister?" — Wo will dieser Hinterwäldler eigentlich hinanS? denkt man und man entgegnet: „Verstehen? hm, ja; daS heißt eigentlich nein, nicht ganz wenigstens." — „Wonderlull!" — lächelt der Frager, — „Sie verstehen nicht? Aber da lesen Sie doch! da steht ausdrücklich: Die Regierung hat erklärt, dass eine Wahlrekorm ohne den Grafen Hohknwart oder gegen denstlben, einfach undenkbar ist. Also Mister, ich kalkulire so: entweder hat der Mann daS „liberum veto" oder Ihre Regierung ist nicht verantwortlich. Den» eine verantwortliche Regierung könnte doch nicht so reden? Sie wird doch nicht allen zum Trotze das thun, was dieser eine will? Unsere Staatssekretäre würden es wenigstens nicht thu», sonder» sagen: „Old Mann, wenn du herrschen willst, — well. — in den Reservationen gibt« »och einzelne Stämme des „roten ManneS", lass dich von dem oder jenem zum Häuptling wählen. Dann kannst du mit Bewilligung deS „weißen Vaters" in Washington herrschen. UnS und der geringe Feldbau den sie treiben, den be-sorgen ihre Weiber! sie selbst sind Wegelagerer und die Karavanenstraße. — eigentlich bloS ei» Reitweg, den sich die türkischen Bergpferde felber ausgetreten haben, ist auch durch eine Anzahl von Wachthürmen oder KulaS gedeckt, denn die feigen Wegelagerer greifen die Karavanen nur aus Hinterhalten an und dagegen nützt die Tapferkeit der türkischen Soldaten und Kaufleute, welche mit den Karavanen ziehen, wenig. EL ist ein ver-schlageneS Gesindel, daS au» dem Hinterhalte die Tragpferde niederschießt und dann die Waare» raubt, die nicht weitergebracht werden können. Fallt bei solchen Kämpfen einer der Ihrigen, dann laufen sie zum Vali und beklagen sich über die Mordlust der Türken, von denen jeder Einzelne mehr Rechtlichkeit nnd Ehrgefühl im Leibe hat. wie der ganze Clan der Rioli sammt ihren Co-petanS zusammengenommen. Boksi ist ein rein türkischer Ort, bewohnt von gewerbSfleißigen Leuten, Huf- uud Waffe»-schmieden, Sattel- und Schuhmacher». Gold-arbeiten! und verschiedenen Händlern, die an den Karavanenzügen ihr Brod verdienen. Auch ein Hau war da und zwei oder drei KavaniaS in denen die Reisenden sich restaurirten, während ihre Trag- und Reitpferde in der Ebene gute Weide und an den Ufern deS Kiri frisches Wasser finden, daS st' auf dem langen, gefahrvollen Weg von Grusinje her entbehren müssen So lagen die Dinge, bis nach dem großen Kriege von 1876 die Bewohner von Boksi zur aber lasse mit deinen Befehlen ungeschoren, denn ein Mitglied des Repräsentantenhauses darf zwar wünschen und seine Wünsche begründen, in Gesetz-forin einbringen, mit Resolutionen unterstützen, auch Lärm schlagen, aber, der dem Volke verant-wörtlichen Regierung Befehle ertheilen, dazu ist blos der Präsident da, — Uod bye. So geschähe e« bei n»S." — Da dürfte der von dem Hinterwäldler über parlamentarische Gepflogen-leiten aufgeklärte Österreicher freilich die Ohren hangen lasse» und sich sagen: Der Man» hat eigentlich recht, e» ist genau an dem, dass die Regierung die abgrundtiefe Kluft, welche die der-malige Wahlordnung in die ganze Gesellschaft EiSleithaniens gerissen hat. mit einem Stückchen „Englisch.Pflaster" aus der Taschenapotheke deS Grasen Hohenwart verkleben will. Sien ist daS eigentlich nicht, denn auch in der Frage der doppelsprachigen ?lmtStafeln im Küstenlande und in der Eillier GymnasiumSfrage erklärte der Ab-geordnete für Krainburg. dass er mit diesen Fragen stehe oder falle. Er blieb stehen; natür-lich, weil ihn die dreibeinige Majorität, inklusive der ..Vereinigten Linken" mit aller Aufopferung „unterspreizt" hat. Jetzt aber geräth die polnische Stütze bedenklich in'« Wanken. Die freisinnigeren Polen finden den Wahlrefonn-Entwurs nach dem Dictate Hohenwart unannehmbar, sie wollen daS Wahlrecht erweitern, — wenigsten» so weit wollen sie es ausgedehnt wissen, wie es nach dem ur-sprünglichen RegierungeentnMfe ausgedehnt war. und nun erlebt die Welt da» seltene Schauspiel, Einsicht kamen, tas» e» nicht genügend sei fleißig zu arbeiten, jeden Freitag in die Djamia «kleine Moschee) beten zu gehe» und dem Großherrn oder seinen Beamten am Sitze der VilajetSregierung in Skutari, — der Türke jagt Skardar oder IS-kodra, — Steuer zu zahle», sondern dass man trachten müsse, au» der günstigen Lage von Boksi Nutzen zu ziehen, wie da» die gut anderthalb Tagreise» loeiter oben in den Bergen liegenden, viel unbedeutenderen Orte Dsaka und Suminia thaten, die von Albanern bewohnt sind und deren Bewohner die Karavanen förmlich brandschatzen. Allein die Mudirieh von Boksi, wollte von derlei nichts hören. Nuri Effcndi, der alte Kal-makam, war ein orthodoxer Alttürke, der jeder Neuerung fremd und feindselig gegenüberstand; Reschid Effendi der Kadi und ÖSman der Handjie, welche in der OrtSregierung saßen unterstützten Nuri Effendi in seinem Widerstande. Der Kadi Reschid deshalb, weil eigentlich er selber der Leiter der ganzen Verwaltung war und den alten Nuri Effendi wie einen Hampelmann am Schnürchen zog und OSman der Handjie. weil er fürchtete,' sei» Einkommen werde arg geschmälert werden, wenn ein großes Karavanserai draußen in der Ebene gebaut wurde, in welchem nicht nur die müden Reisenden sondern auch deren Trag- und Reitthiere sammt ihren Waaren innerhalb der UinsassungSi.iauer deS Karavanserai sicher unter-gebracht werden könnte». Bisher mußten sich die Leute mit seinem Han begnügen, mussten ihn für Unierbringung ihrer Waaren, das Bewachen derselben dass ein Theil der Regierungspartei dieser Regierung einen Gesetzentwurf aufzwingen will den dieselbe Regierung selbst entworfen und ihren Parteien zur Begutachtung vorgelegt hat. Freilich Graf Hohemvart war damit unzufrieden und — die Regierung zog sich sammt dem Wahreform-entwnrf svsort zurück — und mit ihr zog sich die ganze Majorität zurück. — vor dem Stirnrunzelu deS Fnndamentalartilel Grasen. Die 110 Abgeordnete» der „Bereinigten Linken" bleibe» noch immer still im Winkel stehen und schämen sich, einen Augenblick lange gegen den Grase» Hohen-wart und mit der Regierung gewesen zu sein, während die Polen sich auch zu schämen beginnen. Aber ihr Schamgefühl ist ei» anderes; es ent-springt dem Umville» über die klägliche Rolle, die Gras Hohenivart die Regierung, die Deutichliberale» und die Polen zusammen in der Eoalitio» spielen lässt. Die Polen wollen sich nicht in den Winkel dränge» lassen und oppouiren gegen den Wahlresorm-Entwurf Hahen-warts Sie wollen 45, neue Mandate geschaffen wissen, während Hohenwart sich bloS auf höchstens 22 einlasse» will Die Polen verstehen ihre Zeit entschieden besser, als die sonstige Koalition znsaniine». Sie wissen, dass die Lozialiste» die Hohenwart'sche Wahlreforin mit einem schallenden Hohngelächter begrüßen, dieselbe als „erste Rate" des allgemeinen Wahlrechtes hinnehmen >i»d — weit er de-monftriren werde». Die Polen wissen, dass in Österreich noch viel mehr und ganz andere Leute als die „industriellen" Arbeiter, das all-geineine Wahlrecht verlange» und wen» sie eS nicht erhalten, schnurrgerade den» svzialismus in die Arme lauten könnte», um uuter dem Zeichen der rothen Fahne das nämliche zu erkämpfe», was sich die Arbeiter erkämpft haben. Bei diesen Hunderttausenden, die geistig über dem gewöhnlichen industriellen Arbeiter stehen, — nehmen wir nur das Heer der Privatbeamte», staatlichen nnd andereii Hilssbeamten und der Hnnderttansende jener Staatsbürger, die entweder wegen eines, unter dem steuerpflichtigen Reinei»komi»e» stehende» Gehaltes oder Salärs überhaupt keine direkte Steuer bezahle», — die ja der Albeiter mich nicht zahlt — oder weniger als 5 fl. direkte Steuer entrichten; — bei allen diese» machen sich die Polen mit ihrem Verlangen, da» Wahlrecht auch auf diese Personen auszudehnen, — entschieden „lieb Kind" und wie die Ziiknnst lehren wird, sicher nicht zu ihrem Schaden. Wenn die großen Streiks der industriellen Arbeiter der Großindnstrie so viel Schaden zu-fügten, dass sich die Vertreter dieser Großindustrie und die Bewachung ihrer Thiere bezahlen. Osman war so ein wvhlha? ender Mann geworden, und rechnete darauf reich z» werden, trotzdem er einen Theil seines Verdienstes dein Kadi geben nnd obendrein dafür sorgen musste, dais die kleinste Streitigkeit vor de» Richterftnhl des Kadi Reschid gebracht wurde, daniit derselbe seine Sportel» bezog. Außer diele» Dreien war Aussuf der Kavedji ebenso und auS den gleichen Gründen, wie Osman. der Besitzer deS Ha», gegen jede Neuerung »nd zu ih»e» gesellte sich Mahmud Hadji, ein frommer Krämer, der den grünen Tarbusch oder Turban, da« Zeichen, dass er an den heiligen Statten zu Mekka besonders in der Kaaba und am Grabe des Propheten ge» betet hatte, mit dein ganzen Stolze eineS alten Betbruders trug. Die Bewohner sahe» anfangs dem nnfruchtbaren Streite mit der ganzen Seelen-ruhe eine» rechtgläubigen MoSlimin zu und Omar, der alte Waffenschmied. ein Meister in der Er-zengiing vorzüglicher Handjar- nnd Dolchklingen und der beste» Pistole» in Nordalbanien, sagte kopfschüttelnd zu Effad dem Barbier, als dieser sich aus eiuen niederen Schemmel setzte nnd den Schädel Omars, der vor ihm auf einem Teppich hockte, zwischen seine Knie einspannte. die lange Scheitel locke deS Alten um de» Zeigefinger feiner linken Haud wickelte, während er mit der Rechten die scharfe Klinge schwang, mit der er Omars Schädel so kahl und blank schor, wie eine Billard-kugcl, Omar sagte kopsschüttelnd: „Mash Allah, — 2 — bewöge» fühlen, nachzugeben und ihren Arbeitern das Wahlrecht einzuränmeu. so ist daS für die übrigen Nichtwahlberechtigten ein deutlicher Finger-zeig, mit dein gleichen Mittel das Wahlrecht auch für sich herauszuschlagen. Man weiß sehr genau, dass heute zwei Drittel der staatlich angestellten Hilssbeamten. die sehr mit Unrecht „Diurnisten" geheißen werden, weil sie monatlich bezahlt find und weil der Staat von ihnen gestempelte GehaltSquittnngen ver-langt, genau so wie vom „Beamten," — man weiß, dass zwei Drittel dieser Hilfsbeamten dem Staate „wirkliche k. k. Staatsbeamten" ersetzen. Hat sich schon Herr Graf Hohenwart und Eon-sorteii einmal den Fall vorgelegt, hat er sich schon einmal gefragt, was entstehen würde, wenn die so en bagatelle behandelten Tiuriiisten an einem Tage und bei allen Ämtern die Arbeit einstellen würde» ? Oder meint er, derlei Leute sind leicht zu ersetzen? Da irrt er gewaltig; streikende Bäcker-gesellen könne» durch Militärbäcker erfetzt werden; für einen „Manipulationsdinrnisten" bei de» Justiz-, bei politischen» oder Postbehörden, liegt der Ersatz nicht aus der Straße, da nützt eS auch nicht, „schreibknndige Individuen" einzustellen, da hülfe bloS eine Mafsenernennung von „versierten" k. k. Kanzlisten. Das ist blos ein Beispiel, aber eS zeigt, dass die Pole», indem sie auch für diese Staats-bürger das Wahlrecht fordern, bedeutend klüger sind, als der übrige Rest der Coalition, von der man bereits sagt, dass nicht die aus ihr hervor-gegangene Regierung regiere, sondern ihr Pathe Graf Hohenwart. Und die doppelsprachige» Amts-tafeln im Küstenlande, daS slovenische Gymnasium in Cilli und jetzt daS klägliche Schauspiel der Berathungen über die Wahlreform, find eine drastische Illustration zn dieser Behauptung Für arme Kinder. Im Wohlthun leisteten die Bewohner der Stadt Pettau stets Hervorragendes, nnd so war denn die Bit'? „ Für arme Kinder" vom besten Erfolge begleitet. Mit dem Gefühle deS lebhafteste» DankeS, der im Namen der „armen Kinder" den warmherzigen Spendern dargebracht sei, constatiren wir. dass die Sammlungen der Herren Schulleiter ein Resultat ergaben. welches genügt, um einer großen Zahl der Ärmsten unter den Arme» »ämlich „armen Schulkindern", in-bezng auf manne Kleider über die rauhe Winters-zeit heil HinüberznHelfen. Der Bitten lange» gar viele ein beim löbl. Stadtamte und der fo sie zanken sich wie die Weiber der Ungläubigen am Bazar zu Skardar. Nuri Effendi, — der Allbarniherzige inö.,e seiner Tage noch viele machen, — der Kainiakam ist eine Flaumfeder in der Hand des schlauen Reschid; wenn dieser darauf bläst, beugt sich die Feder wohin er will; aber nur selten ans die richtige Seite." — Est'ad nieste. „Halte still Freund Omar, denn mein Eisen ist scharf; ich möchte Dir nicht ein Ztück Schwarte aus Deinem Schädel schneiden, so wahr Allah mir gnädig sei. Was Du aber von Reschid dem Kadi sagst, da» sagen auch andere. Sulejinan der Hodja. er ist ein noch junger Mann, der auf der Me-dreffe zu Stambul studirt hat und jetzt unsere Kinder lehrt; — Sulejmau. mag er so weise werden wie Ali der rechtmäßige Nachfolger unseres Propheten, dem Allah das Paradies gab. — e» jagte der gute Sulejinan, ein große« Karavanserai wäre nothwendig in Boksi und eine Schule für die Buben wäre noch notwendiger, damit er sie überwache» könnte, wie die jungen Fohlen im Pferch. Jetzt kann er es nicht; sie liegen am Bauche herum beim Schreiben, und wenn er einem das Schreibrohr zurechtschueidet, kratzen die andere» ei» „Medd" oder „Wassl" auf die Fußsohle» der vor ihnen Liegende». Es ist keine Zucht unter den Rangen und der Vorhof der Djamia sieht anS wie ein Schlachtfeld wenn der Unterricht zu Ende ist. Sie lernen kaum eine Sure des Koran» in der Woche, weil sie Fliegen fangen, schön bethätigte WohlthätigkeitSsinn der verehrten Spender wird es möglich machen, die meisten dieser Bitten zu berücksichtigen. Au Bankgeld langten rund 270 fl. ein und dazu fertige Kleider und auch Material?, um solche zu mache». Die löbliche Ztadtgeuieiiide spendete 50 fl. und in der bei .Herr» Joses Kolleuz ausgestellt gewesenen Sammelbüchse lagen über 27 fl.. die dem Stadt-amte abgeführt wurden. Der löbl. Pettauer Vorschuß-Verein, das k. u. k. OfsicierScorpS der Garnison, der hochw. Herr Stadtpfarrcnrat und Ehormeister Cnito, die löbl. Nachbargemeinde Ra»», spendeten namhafte Beiträge »nd desgleichen flösse» a»S den Reihe» der k. k. Beamten-schaft reichliche Spenden. Die ehrenfeste Bürger» schaft. voran die Damen, griffe» tief i» den Säckel, um ihr Scherslein beizutragen, die Noth der Kleinen zu lindern, von denen der Erlöser sagt: „Was ihr dem geringsten unter ihnen thut, da» habt ihr mir gethan." In Wahrheit, nicht die momentane Noth allein wird gelindert durch diese Spenden, sondern den schlimmen Folgen, welche ungenügende Be-kleidnng der Kinder so oft nach sich zieht, wird durch diefe Spenden vorgebeugt werden können, und wenn der harte Winter vorüber ist »nd die kleine» Baarfüßlein im warmen Sonnenscheine wieder srohgeinnth »nd lachend »ach der Schule trabe». dann mag sich jeder der warmherzigen Spender sagen: Dn hast das Deine dazu gethan, dass sie gesund geblieben find, die kleine» arinen Schelme. Frische Backen und glänzende Auge» der arme» Schulkinder werde» den Wohlthätern daS Zeiche» des Dankes sein, daS ihnen der liebe Herrgott gibt für ihre geübte Barmherzigkeit. Wir aber sagen diesen Dank gleich hier im Namen der „armen Kinder". Politische Notizen. Am IS. d. M. fand eine Besprechung von Mitgliedern der liberalen Partei deS Herrenhauses statt. Mehrere Mitglieder vertraten die Ansicht, dass im Interesse einer dauernde» Regelung deS Wahlrechtes eine andere Form der Wahl» reform wünschenswert erscheine, als jene, welche im neuesten Vorschlag? des Grase» Hohenwart enthalten sei. DaS Projekt, bei den Handels-kammer» eigene Arbeitersectionen mit dem Wahlrechte für 23 Mandate zu errichte», geuüge nicht und würde die Wünsche jener weite» Kreide nicht befriedigen, die eine Berücksichtigung bei der Reform der ReichSrathSwahlordnung erwarten. Gleich-zeitig spricht mau sich für die Schaffung einer besonderen Curie aus. in welcher jene breiteren oder nach den Tauben gucken, die jungen TschinnS oder schlafen wenn die Sonne zu heiß wird." — Der Waffenschmied knurrte ein zustimmendes Wort. Dann schloss er die Augen vor Schmerz, denn das Scheereisen Effads kratzte schauerlich al» der Wackere gegen den Strich schor. — „Allah mag den Esel strafen!" — brummte Omar, als der Schmerz zunahm. — „Meinst Du Snlejnia»?" — frug Effad heftiger schabend, — „Du thust ihm Unrecht Freund Omar." — „ ES ist nicht der Hodja", — knurrte Omar seufzend, — «sondern der Waffenschmied, der dein Scheereisen schärfte; eS kratzt fürchterlich." — „Du sagst die Wahrheit Omar!" — bestätigte Effad, — „Ibrahim ist'S, dein Nachbar; er kann keine Pflugschar schärfen, viel weniger ein Scheereisen. Ich werde da» nächste Mal deine Werkstatt aufsuchen Freund Omar. Ibrahim ist ebenfalls einer von den Zähen, der hält mit Nuri, denn er ist ihm feit langer Zeit 100 Piaster schuldig (10 Gulden) und salbt ihm den Bart mit süße» Rede». Ein falscher Hnnd ist er, der Ibrahim und der Sohn einer Hündin! Er verläumdet alle die mit Sulejman halten und mit JSmail Effendi dem gewesene» JüS-baschi ver Topidschi (Artillerie), dem Sohne AchmedS, de» Mutessaris von Skardar. Ismail wird sich hi?r ein Hau» bauen im Boksi, den» er will Nürieh des KaimakaniS Tochter zum Weibe nehmen und hofft einmal selber Kainiakam zu werden. ES wäre gut weuu'S so würde, Schichten von Wahlberechtigten Aufnahme finden sollen, beneii man das Wahlrecht einräumen will. Am 19. d. M. nachmittags fand wieder ein Minister rath statt, in welchem über die Frage Beschluß gefaßt werden sollte, ob überhaupt noch Conferenzen mit den Parteiobmännern ab-zuhalte» seien oder nicht. Bei dem Finanzminister Dr. v. Plener hat am 19. d. M. eine vertrauliche Besprechung der Mitglieder der Linken bezüglich der Wahlresorm stattgefunden. Es handelt sich darum, gegenseitig in Fühlung zu treten. Die anwesenden Abgeordneten wurden von dem bisherigen Verlaufe der Conferenzen mit de» Parteiführern unterrichtet nnd es knüpfte sich daran eine Debatte. AnS dem Verlause derselben gieng hervor, dass Haupt-sächlich der Widerstand deS Grafen Hohenwart, anderen als den industriellen Arbeitern das Wahl-recht zu ertheilen, daS Zustandekommen der Vor-läge bisher verzögert habe. Graf Hohenwart wünsche die Organisation der Arbeiter in einer Art von Arbeiterkammern und die Erlheilung deS Wahlrechtes nur an die Letztere». Die Regierung habe bisher noch keine Stellung genommen und die Mittheilung, dass sich der heutige Ministerroth mit der Wahlreforin befasst habe, sei unrichtig. Die Regierung werde ihr fertiges Elaborat im Hause einbringen. Man glaubt nicht, das« es zu einer Krise kommen iverde und hofft, dass es Graf Hohenwart zn einer solchen nicht werde komnien lassen. Der „CzaS" enthält eine bemerkenswerte Eorrespondenz anS Wien, welche sich mit der Frage der Wahlresorm befasst. Der Corre-Ipondent erzählt u. a.: Das Projekt RntowSki'S wurde von den polnischen Mitgliedern der Wahleonferenz mit allen gegen eine Stimme be-schlössen. Nun trat aber eine Änderung der Si-tuation ein. Die Vertreter der Linken waren während der Berathung bisher mit allem ein-verstunden gewesen; jetzt erklärten sie aber, dass die Polen eine» Entwurf auf breiterer Basis vorgelegt ljobeii nnd sie diesen Entwurf unterstützen werden. Jetzt legte jedoch Graf Hohenwart ein energisches Velo ein. Da» sei — bemerkt der „Üzas" — nmso »nangenehmer. als der Antrag RntowSki nichts anderes sei, als eine Rückkehr zum Regier»»gSprojerte auS dem Früh-jähre. Die Regierung will aber unter dem Drucke des Grafen Hohenwart zu jenen, Projekte nicht mehr zurück und so ergibt sich die sonderbare Erscheinung, dass die Polen mit der Regierung kämpfen, um diese zur Annahme ihres eigenen Projektes zn bewegen. In parlamentarischen Kreisen wird erzählt. denn Ismail hat die Welt gesehen und weiß was tauge» könnte, auch für Boksi/ — sagte Effad, sein Opser endlich loslassend und ihn einen schwarzen Kaffee brauend, denn der Barbierladen EssadS war zugleich eine Kavania. Während der Waffenschmied den braune» duftigen Trank schlurfte und aus dem langen Tschibiik dampfte, den ihn Effad gestopft und iu Brand gesetzt lxttte. traten zwei andere Männer in die elende Bude deS Barbiers, der mit einem „Soalem!" (Friede) grüßte, worauf die beide» Eingetretenen mit einem ,o»oren „AlejkumSaalem!" (Mit Euch sei der Friede!) dankten und sich schweigend auf den alten Teppich hockten, der die Stelle der Stühle in unseren Caffeehäuser vertritt. Effad. der Barbier und Kasfeesieder. rückte kupferne Kännchen an die Glul de» Kamins, fachte diese an und während er das Kochen deS WafferS abwartete, stopste er zwei Pfeifen an meterlangen Rohren, legte anf jede ein Stückchen Glut und reichte die glimmenden Tschibuks seinen neue» Gästen. DaS waren zwei junge Männer, gründ-verschieden in ihrem äußern, aber dem Gesichte »ach echte Bollbluttürke». Der eine war eine stramme Soldatengestalt, der die Uniform der türkischen Artillerie und an den Ärmeln das Rang«-abzeichen eines IüS-baschi oder HauptmannS trüg; sein Haar, modern geschnitten, deckte das Fez. Sein Schnnrrbart war wohlgepflegt und sein Gesicht auffallend schön, wie seine ganze Figur. die Regierung habe erklärt, dass ein Zu-standekommen der Wahlreform ohne oder gegen Hohenwart undenkbar sei. Pettauer Nachrichten. (Ernennung im Mlischen Vicnftr.) In der Gemei:ideratl)S>Sitzung vom 7. d. M. wurde über Antrag der l. ©edio» Herrn Joh. Raschl in Graz der Posten eines Ökoiioms beiin hiesigen Sladtamte verliehen. Der Posten ist ein provi-sorischer. (Zwischenhälldlrrunwrsrn.) Das Zwischen^ händleruniveseu am Marktplatze wurde in letzterer Zeit immer ärger und häufig genug liefen Klagen beim Stadtamte ein, dass eine Anzahl solcher Zwischenhändler einen großen Theil der von den Landleuten zeitig morgen» zu Markte gebrachten Waaren, Oost, Gemüse, Eier, Butter. Hühner, Brod ik. rasch anfkanfen, so dass die später ein-kausenden Frauen und Dienstboten gezwungen sind, ihre» Bedarf bei diesen Zwischenhändler» zu decken. Es ist natürlich, dass die Landlente ihre Markt-waren, wenn sie dieselben rasch nnd in größeren Partien verkaufen können, zu bedeutend billigeren Preisen iveggebe«, als später die einkaufenden Frauen de» Zwischenhändlern zu bezahlen haben, die nicht selten eine Art von „Erdäpfel-, Kraut-, Kohlrabi- ic. Ring" bilde», der dann Preise macht, die durchaus nicht den Verhältnissen entsprechen. DaS Stadtamt hat nun über Anordnung des Herrn Bürgermeisters diesbezüglich die Erhebungen pflegen lassen und daS Resultat derselben war. dass Dienstag Vormittag die p. t. Höcker und Höckerinnen anf'S Stadtamt befchieden worden sind, wo ihnen dieser die einkaufenden Frauen arg schädigende Zwischenhandel »nd zwar mit Recht, bei so»stigen empfindlichen Strafen verboten wurde. ES ist denn doch ein wenig arg, wenn durch solche Leute die Preise einzelner Gemüsesort?». Eier, Butter und anderer Viktualien auf eine Höl>« getrieben werden, die »ach den Marktberichten auch in Graz nicht höher sind. Es ist diesen Höcker» nicht verwehrt, ihre Euikäuse am Lande selbst zu besorge» und die Waare in Pettau am Markte wieder zu verkaufen, sie werden sich dabei aber mit dem Gewinne begnügen müssen, den die Landlente nehmen, wenn sie ihre Waare zn Markte bringen und es wird dadurch eine gesunde Eon-currenz zum Vortheile der tinkausenden Frauen der Stadt geschaffen. Es wäre jedenfalls zu wünschen, dass diese selbst, sobald sie solchen Zwischenhändleriinfug wahrnehme», in ihrem eigenen Interesse die Anzeige davon sofort ans dem Wachzimmer der SicherheilSwache erstatten Der Zweite trug einen langen blauen Talar mit weiten Ärmel» und auf seinem kahlgeschorenen Schädel den weißen Turban, das Abzeichen der mohamedanischen Priester. Sein Gesicht war scharf geschnitten, sein schwarzer Vollbart wohlgepflegt nnd seine dnnkle» Am,?» leuchteten in Klugheit und Energie. Als Effad den Beiden die winzigen bronzenen Kaffeebecher füllte uud neben sie hinstellte. legte der Osficier die lange Pfeife fort, trank bedächtig seinen Mokka und drehte sich dann eine Zigarrette. „ES ist gut, dass ich Dich hier treffe, Freund Cmtr," — sagte er mit wohlklingender Stimme zu den Waffenschmied. — „Von Skardar geht eine Karawane in die Berge und ich möchte mit-ziehe». Da ich aber keine anderen Waffen bei mir habe als einen Revolver, so will ich von dir eine gute Flinte borgen, wenn du mir eine an-vertrauest." — — „Du sollst eine haben Ismail Effendi: ein gutes Stück und fein gearbeitet," — anwortete Omar und erhob sich zum Gehen. — „Kommst Du an meinem Haufe vorbei, so wird die Waffe bereit sein." — Damit entfernte er sich. — „Es ist ein Freund." — sagte der Osficier zu d?m Hodja. — „Ein lässlicher. Freund Sulejman," — bestätigte ta Barbier Effad." — „Allah gebe ihm den Frieden," — entgegnete der Hodja in den tiefen Gutturallauten der türkische» Sprache. — „Wir werden solche würden, denn zur Aufrechthaltung solcher gemein-nütztger Verfügungen reiche» die amtlichen Über« wachungSorgane nicht immer auS. iWrihnachtsfeier irs „prttaurr Turn-Vereines" 1 Der Tnrnrath des „Pettauer Tnrn-Vereines" hat in seiner letzte» Sitzung den Be-schlusS gefasst, wie alljährlich, so auch Inner eine Weihnachtsfeier zn veranstalten. Dieselbe wird am 23. Dezember d. I. in den Casino Lokalitäten abgehalten werden und wurde folgendes Programm festgestellt, a) Musikauffuhrungen der Kapelle deS „Pettauer MnsikvereineS"; b) turnerische Übungen, ausgeführt von den Mitgliedern des Turnvereines; c) eine Tombola; (1) Christbaumfeier uud e) zum Schlüsse ei» Tanzkränzche». Bei der Beliebtheit unseres Turnvereines in allen Kreise» der Bevölkerung »nd dem allgemeinen Interesse, welches allen Festivitäten de« wackeren Vereines jederzeit entgegengebracht wird, darf die Weihnachtsfeier desselben einer lebhasten Betheiligung auch seilen« der Nichtturner sicher sei». ka aus-geführt nnd zwar fchon zum zweiten M>Ue. Die Ausführung der OrientirungSlinien sowie die Schrift sind eine Arbeit des k. u. k. RechnungS-nnteroffieiers l Cl. Herrn Heinrich Menzel. 13er Verein spricht seinem verehrtem Mitgliede Herrn Krupitschka, welcher seine Arbeitskraft stet« bereit-willigst dem V?re»ie zur Verfügung stellt, seinen besten Dank a»S und anerke»nt die ebenso nette als genaue Arbeit des .Herr» Menzel. schließlich ?mpfiehlt der Verein diesen OrientirungStisch aufs wärmste dem Schutze des Publikums. Diese Bitte ist. wir müssen das leider offen gestehen, durchaus nöthig, wenn derlei Objecte, deren Her-stellung nicht »nr (Meld kostet. sondern eine sehr .zeitranb.nde Geistesarbeit erfordert, ihrem Zwecke crlHilteii bleiben sollen. Dieser Zweck ist ein eminent volk?pädago.,ischer; »nd gleich interessant ist dieser Onentiningstisch für den Einheimischen und den Fremde», für den Fachgebildete» uud den Laien. Man kann seine tÄeographie sehr gut im Kopse habe», und dennoch wird man »nr selten imstande sein, die Lage eines Ortes auch nur annähernd genau bestimmen zu können, speziell der Laie, ivelcher selten oder nie die Abweichung (Declination) der Magnetnadel (Compass) in Rech- nöthig haben^für unser Wert. Hassau Bei, der Miidir von Skardar. wird morgen komnien und Ruri sagen, dass der Vali zufrieden ist mit seiner Amtsführung. Ihr wifst was das heißt. Das heißt, Run der Kaimakam hat drei Beutel a» den Pas' a zu schicke», damit er nicht unzufrieden wird. Nuri ist alt uud geizig. — er wird nicht verstehen, waS der Vali Pascha meint. Dann aber sind seine Tage al» Kaimakam nur mehr wenige, den» im Ko»ak ist er verlässt. Dir Rioli waren da nnd lobten den Kaimakam vv» Boksi, der ihnen freundlich gesinnt sei nnd ihnen gestatte die Stadt zu betreten nach Belieben. Der Vali aber kann das nicht dulden, denn wo die Rioli erst festen Fuß fassen, da lassen sie sich nicht mehr verdrängen. Eine Ansiedluug dieser Unruhestifter, fr nahe um Skardar, ist ein Herd der Uuriilp und deS Streites. Deshalb wird die nächste, »ach Grusinje ziehende Karawane eine starke Bedeckung verlangen, da sich die Kaufleute fürchten, die in Boksi ansässige» Rioli werde» ihren Brüdern in en Bergen oben al» Spione dienen. Allah mag diese Hunde verderben!" — „Allah akhbar, dann sind wir Nuri'S nnd seine» Freundes Reschid de» Kadi bald ledig," — rief Effad. — „Aber Ismail Effendi wird Nurieh des Kaimakam» Tochter nicht bekomme». u?"ii es so geschieht." — „Er wird eine andere finden." — sagte der Hodja kalt und verließ die Kavania Essad's deS Barbier«. ommn n»ng zieht. — Nun gibt es aber Menschen, die entwedkr wie der selige .Ahselak" an gar keiner weißen Flüche vorbeigehen können, ohne da« Be> dSrsniS^u fühlen, ihren Namen darauf zu kritzeln — daS sind gedankenlose Narren; aber infame Kerle, daS sind jene, welche solche Objecte be-nützen, um obscöue und unsittliche Zeichnungen und VerSlein daraufzuschrriben. wegen welchen boshaften Zeitvertreibes, wenn sie in flangrati ertappt werden, sie dem Strafgerichte angezeigt werden sollen. Der Schutz deS Publikums besteht nicht blos darin, das« man selber derlei der öffentlichen Benutzung vertrauensvoll übergeben« Objecte nicht besudelt, sondern auch andere ver» hindert. eS zu thun. Da aber Vorsicht die Mutter der Weisheit ist, würde der Verschönerung«- und FremdenverkehrS-Verei» vielleicht besser thun, einen mit der fixen Tischplatte gleich groben Schutzdeckel von Brettern oder Blech, der in Dreiecttsorm zwei fixe Schließklammern und ei« bewegliche Schließklnmmer, letztere mit einem Borhäng- oder anderem Schlosse hätte, anfertigen zu lassen, um den C'Mcntiriiniqötifcf) resp, die Zeichnung darauf zu verdecken, den Deckel abzuschließen und nur während der Saison, od«r dermalen nur dann wegnehmen ju lassen, wenn eine genügende Überwachung de« interessante» Objecte« möglich ist. Die verständigen Spaziergänger werden diese Maßregel begreiflich finden. — für andere hat die Zeichnung ohnehin kein Interesse. Da» Schweiz«rhau« im Bolkßgarten ist nunmehr unter Dach. Herr I. Wreßnigg. conzessionirter Stadt-Maurer- und Zimmermeister hat da ein tüchtige« Stück Arbeit in einer Heit von zwei Wochen ge» liefert, eine Leistung, die bei dem Umstände, al« da« Mauerwerk de» abgebrannten Objekte« erhöht und der sichebare Theil de« Zimmerwerke« ge» hobelt und nbges^kt würd«, aller Ehr«n wert ist. Die Arbeiter sind jetzt dabei. d«u durchnäßten Schutt au« dem obere» Stockwerke wegzuschaffen und die Zwischenmauern abzubrechen und man gewinnt bereit» jetzt schon eine beiläufige Übersicht de« großen, schönen Raume», der. in seiner Gänze zum Saale umgestaltet, einen ganz prächtigen Eindruck machen wird. Da die Arbeiter nunmehr unter Dach schaffen können, wird bereit» ein große» Stück Arbeit gethan sei», wen» Kälte und Schnee-stürme ein Weiterarbeite» unmöglich machen werden. Jed«nfall» dürfte da» Schweizerhau» zu Beginn der nächsten Saison vollendet und viel schmucker da-stehen, al» vorher. Theater. „Die Haubenlerche,* .Die Wildkatz vom Hollergrund , .Dr. KlauS", .Aus eigenen Füßen", — da« Repertoire seit letzten Donnerstag; — .Die Wildkatz", that ihre Wirkung wie da« erste mal so auch am Sonntage und da die Rollen in den nämlichen Händen waren, genügt e» wohl zu sagen, das« lehr gut gespielt wurde. Darauf mag wohl .Auf eigenen Füßen" gleich an die Reihe kommen, .Opcrktten-Gesangsposse" heißt da« Ding. .Notar Wartenberg" (Herr Zimmerer) sagt« wiederholt, wa» e» ist: „'« i« an Unsinn I" aber — ein lustiger und den lässt man sich immer gefallen und die Spielenden thaten ihr möglichste« und ernteten Beifall vollauf. Frau I. Knirsch, Herr Rödl und Thalmann waren bei bester Laune und wussten diese auch dem Publikum mitzutheilen. Herr Zimmerer, al» .Notar", half redlich dazu, das Publikum zu unterhalten und lachen ^u machen. Mehr fordert man von so einem jstücke nicht. In der .Haubenlerche ^ war Fräulein Helson vom Anfange bi« zum Ende aleich vorzüglich, was in dieser Rolle nicht wenig sagen will. Herrn Saldern» Spiel, wie immer tadellos, würd« diesmal von der Person, die er unS in seinem .August Langemhal" vorführte, beeinträchtigt. Er war ein so .schöner Mann" und zwar ein Mann in den allcrschönsten Jahren, dass man die ^Haubenlerche" absolut nicht be-greifen konnte. Jedes Mädchen, welches zwischen diesem Windbeutel „Herman" und dem verblüffend ehrlichen und verblüffend harmlose» .Paul Jleftld" zu wählen hätte, würde in Wirklichkeit mit b«id«n Händen nach dem .August Langenthal" gegriffen baben, auch wenn er nicht gerade Fabriksbesitzer, sondern blos Büttgeselle gewesen wäre. Die Rolle des letzteren ist Herrn Rödl nicht auf den Leib geschrieben. Der .Herman" d«S Herrn Böhm war bi« auf die Schlußszene sehr gut ; in dieser selbst war er kein moderner Don Juan mehr, sondern ein roher Wildling. Man kann in der Angst vor dem Ertapptwerden sei« Opfer ersticken, um eS am Schreien zu hindern, aber man beutelt ihm nicht die Seele h«rauS und nach so einer Szene pfeifend da« Zimmer verlassen kann dieser Herman, der in früheren Szenen sehr gut durch-blicken ließ, das« er ei» Leichtfuß. — aber kei» in Grund und Boden verdorbener Lump ist. — auch nicht. .Ale Schmaleubach" — Herr Thal-mann u»d .Frau Schmalenbach" Frau Pichler, spielte» so brav wie immer. DassÄbe gilt von Beiden in doppeltem Maß« im .Dr. Klaus. Der .Lubowski" de« Herrn Thalmann brächte auch einen Hypochonder zum Lachen und die ..Hau«-hälterin Marianne" der Frau Pichler kann einen Hagestolz zum — Nachdenken darüber brinaen, ob e» denn doch nicht viel klüger ist, unter dem Pantoffel einer Frau, al« unter der Fuchtel einer so resch«n und tugendsamen Haushälterin zu stehen. Herr saldern als .Dr. Klau»" u»d Frl. Helson al» seine Tochter .Emma" sowohl, al» auch Frau .Dr. Klau»"—Saldern thaten auch in diesem Lustspiele ihr Beste», was auch allseitig lebhast anerkannt wurde. Der .Referendar Gerstel" de« Herrn Rödl war auch nicht sei» Fall, so wie eSder .Bierbckl", der .Maisch", der .Blasius" oder auch der Journalist Glitz" sind; »um Norddeutschen ist er nicht gebore». Schade das« .Herr Böhm im letzten Augenblicke seinen .Max von Boden" dadurch verdarb, dass er in Eylinder vom Felde heim kam, er wäre sonst so acceptabel gewesen wie der .Juwelier Griesinger" de» Herrn Zeineke. (Welche Ort« ta Oesterreich-»«»«?» |iki Qknrif**? Ill »ttchftt Tr»ppr»theile» desdcht dieselbe?) Durch diese beiden Fragen tonnte man bisher sehr leicht selbst Mvirgte Statur »er »fterreichische» «ilitür-ver-hiltniffe in Berlegi-nheil bringen, da e» ja begreiflicher-weise schwer ist. hierauf prompt und richtig zu antworten, »ine unserer fleißigste» Berlagtstrmen, die bestbekaimte lartoyravh-sch, Anstalt G. Freytag ck verndi in Sien VIL Nr 1, hat sich nun auch hin der Sache angenommen und eine Übersichtskarte der DiRaschinen und ehrenoolle Anerkennung ftr landimrtschaft'. Maschine«: Rohrdach (MSHlkrriS, Ob,-vst->. Silberne Medaille de» landwirtlchastlichen Vereine»: Neun-irchen t?!ied.<>sterr.), silberne Staat»medaill«: lottbu». goldene Medaille für Mafsenverpfleguna: Berlin, grob» broncene Denkmünze für Küseauwinat: Frankfurt a. M. Ausstellung für PolkSernährung, Armceoerpfleaung k, StaatSprei« de« preußischen Ministerium« für Landwirtschaft und goldene Medaille: Frankfurt a. d. Oder, silberne Medaille de« Sartenbauvereine» und Ehrenpreis, silberne Hriviiizial-Aerbienst Medaille; Friedberg (Hessen). Aner-keniiungS-Diplom I Llasse: Erfurt, ikhrende Anerkeunung für Obstverwertungs-Maschinei»! Sprendliiigen «Rhein-Hessen). silberne Medaille für hervorragende Leistungen! Darmstadt, Ehren-Diplom für hervorragende Leistungen und Obstau»stelluug> ^hrendiploi» fiir Pressen und Dorr-apparate: Mainz, ^artenba»-Ausst>llu«g silberne Medaille für Pressen x; Saarburg. Bez Trier), Lobende Anerkennung für landioiltschaslliche Maschinen und Beräthe; Banreuth, silberne Medaille für Pressen, Obstmühlen, Dörr-apparate: Dresden, Ausstellung für BolkSernähning,c.gold Medaille ! St. Petersburg, grobe goldene Medaille. Literarisches. »>SN»nin Ser Praktische Landwlrtls. >SS»W. z»ilU», fiir •ra.taltl ISM. Srldxinl CinRnj in »e -k«ril»s-S»rm»l. fl. «, vier» ]££!•. uiiUtia ft. i. 9rr Grkonom •lure •iltr«. JOsdrlrtf >«,»». tlolf#-acltsna. 4M(iio>rt IS'S, dildmat »t« i. u ifi. tilts Biaaitl In 0lr.-?ssiIss-iZ»r«at. «onjjäliTia fi l. ¥rol»»B**rrB |r«tl# *«l fräst». Festgeschenk zu jedem Anlasse bestens geeignet! 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Es gelangte dem gefertigten Stadtamte zur Kenntnis, dass trotz wieder holter ämtlicher Verlautbarungen hierorts vielseitig unterlassen wird, die vor geschriebene Anmeldung beim Stadtamte als Polizeibehörde zu erstatten, wenn fremde Personen hieher übersiedeln oder in Dienst oder Arbeit hierstadts eintreten und so hierorts dauernden Aufenhalt nehmen. Nachdem für die rechtzeitige Anmeldung solcher Fremden auch ihr« Wohnangs-, Dienst- und Arbeitsgeber zu sorgen haben, so werden dieselben neuerlich zur Erfüllung dieser ihrer Verpflichtung mit dem Beifügen aufgefordert, dass nach einer im Dezember 189-4 statt findenden Nachschau jader hervorkommende Fall einer solchen Unterlassung der vorachriftsmässigen Fremdenmeldung unnachsichtlich die gesetzlich Bestrafung nach sich ziehen wird; daher werden alle Wolinnngi-, Dienst- und Arbeitsgeber aufgefordert, die ihnen ob-liegenden, bisher aber unterlassenen Anmeldungen unter Vorlage der Heimatsoder Legitimationsausweise der anzumeldenden Personen bis zum 30. November 1894 zu vollziehen. Aus Anlass der wiederholt wahrgenommenen Ausserachtlassung der bestehenden Vorschriften 4er Marktordnung für die aU-I. i'ettau .om 16. October 1892 werden weiters die vorkausenden MarkLbesucher und insbesondere die einkaufenden Händler dtrauf aufmerksam gemacht, dass zur Hintanhaltung von Übertretungen der Marktordnung die strengsten Anordnungen verfügt werden und dass die Zuwiderhandelnden im ßetretungsfalle unnachsichtlich der gesetzlichen Bestrafung werden zugeführt werden. Stadt&mt Pettau, am 20. November 1894. Der Bürgermeister: Josef Ornig m. p. Druck und Verlag: «. Wanke, Pettau.