Poftaini p)«?— v fufctM Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat «chetstleinu^ m,» SmNUui: frtJtrosao »litt S, Teleph«» «».2? sintenirban» j 9 t |l 9 » p 11! I« für Im Znland : #UrteflJJ|rlj 40 Din. halbjiihrtg » Dtn, ftiv >»ssndigu»ge» »«rtw I* Wr Smoalhinfl 5» dtlltyftm »ebShren entseaen,,enomn>en s luhrlq IM Din. ffiir da, «»»land entsprechend» SrtzShang «inielnnmmer £in IT.O Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag fr? h itnb Zan» staq früh mit dem Datum vom T 0 :: n « a «, Nummer 20 Celje, Sonntag, den 10. März 1935 60. Jahrgang BBS Kulturbund-Hauptversammlung Celje, 9. März Wir machen nochmal» auf die heute abend im hiesigen Hotel „Post" statt, findende Jahreshauptversammlung der hiesigen Ortsgruppe des Schwäbisch-Deutschen Kultur-Hundes aufmerksam und rufen zu vollzähligem Besuche auf. Beginn um 20 Uhr. Erscheint pünktlich! Neue Schlage gegen das Deutschtum Z« Siidtirol: In den letzten Tagen wurde durch einen Er-loh des Piäfeklen von Bozen die Auflösung der Kaiholischen Gesellenoereine von Sojen, Meran, Kältern, Bruneck und Slcrzing versüßt. AIs Be-gegründung wurde angeführt, das) die Auflösung erfolgte, weil sich das Mutterhaus der Gesellen-vereine in Köln befinde und weil die Gesellen-vereine eine Täiigkeit entfalieten, die „mit den na-tionolen Interessen der Durchdringung der Provinz Bnzen mit italienischer Kultur und Sprache im Widerspruch" steht. In dem Verbot wird auch an-geführt, daß die Gesellenvereine deutiche Vortrage abgehalten und deutsche Theaterstücke aufgeführt hätten. Dieser schwere Schlag gegen das Deutschtum in Südtirol lommt in einem Augenblick, da er am wenigsten zu erwarten war. Am 2 F^ber 1935 hat Mussolini mit Oesterreich ein Kulturabkommen ge-schlössen, bei welchem Anlaß schöne Worte über die Achtung der beiden Kulturen gesprochen wurden.. Und wenige Tage nach dem Abschlüsse dieses Kul-wrabkommens eiläfzt der Sojner Präfekt Mastro- maitei den eben angeführten Erlaß * Von der Konsignierungskommission wurden in den letzten Tagen 12 Südtiroler zur Verbannung mit der Dauer von 2 bis 3 Jahren verurteilt. Unter den zu drei Jahren Verbannung Ver-urteilten befindet sich auch der Pfarrer Wolf de» Dorfes Sulden (im Orller Geb-a), dem vorgeworfen wird, daß er eine Geldspende de» Deutschen und Oesterreichischen Alptnoereins anarmeBerg-arbeiterktnder verteilt habe. Weiter wurden fünf Baueinburschen aus Kaliern zu 2 bis 3 Iah-ren Veibannung oeturteilt, weil sie anläßlich der Saarabstimmung Freudenfeuer an-gezündet und Freudenschüsse aogegeden haben. Drei angesehene Bozener, daiunter der Svhn des de-kamtten Bozener Schriftstellers Franz Silvester Weber, wurden in Verbannung geschickt, weil sie für deutsch« Kinder in einem O>ie bei Bozen «in« Weihnachtsfeier veranstaliet haben Unter den Verbannten befinden sich mehrere Familienväter, darunter einer von neun Kindern. 3« Oesterreich: Zur Feier der Rückkehr des Saargebietes an Deutschland veranstalten die Studenien in der Unioeisiiäi und im Anaiomischen Institut Saarbe-freturwtfeuin, bei denen das Deuischtandlied und das Saarlied gesungen wurden. Die Unioeisitäts-wache schritt sofort ein und rief die Ued«-falls-Polizei zu Hilfe Mehrere hundert Stubenlen sind vvn der Polizei festgenommen und in Lastkraftwagen sortgesühn worden. Sie wurden in Haft behalten. In Ungarn: Der Tätigkeit des Ungarländisch-deutschenVolks» bildungiveie ns werden m letzter Zeit wiedeium «ößle Schwierigkeiten gemach«, die zu einer völligen Lahmlegung einzelner Onsgiuppen führen Begiün-bei wird dieses Vorgehen häufig mit dem Vorwurf, der Boll»bUbungsverein treibe Politik. Viel Larm um nichts . . . Um die mit so großem Aufwand von Lungen-kraft und Druckerschwärze begonnene Reise der Mi-nister Schuschnigg und B«rger Waldenegg ist «» sehr schnell still geworden. Die österreichische Regie-rungspresse erklärt etwas verlegen, daß dies« Reise von vornherein gar keine neuen Pläne verwirklichen, sondern lediglich eine „Dankabstattung" der beiden Minister für die in der Vergangenheit bewiesene Hilfsbereitschaft sein sollte. So, so! Wie es den beiden Besuchern in Paris und London ergangen ist, darüber haben wir ja genü-gend beuchtet. „Ueber die Hintertreppe" mußte man sie hereinlassen, nicht einmal zur Messe durften sie ungehindert gehen. Auch beim Besuch des britischen Parlaments brauchten sie schwerbewaffnete Hüter. Wir können uns denken, daß sich die beiden Be-such« sehr wohl gefühlt haben, nämlich „wie zu Hause." Die eifrigen Veisicherungen über „das gute Verhältnis der Regierung zum Volk" fanden bei den französischen und englischen. Journalisten mehr Glauben als bei ihren Lesern. Der am 2. März in Wien begonnene Prozeß Rintelen — auf den wir nächstens zu sprechen kommen werden — dürfte zur Veistälkung dieses Glaubens nicht ge-rade beitragen. Jugoslawische Widerstände gegen Habsburg IPA. Die jugoslawische Presse befaßt sich mit der Restauration der Habsburger. Die „Vreme" be-tont, daß die Kleine Entente als Gesamtheit und Jugoslawien für sich unomückbar auf dem Stand-punkl de» Friedens stehend, dennoch auf kein Mittel verzichten, um die Hadsdurgerrestauration zu oer-hindern. Die „Politika" «rkläit, daß jeder Restau-rierungsversuch mit unausweichlicher Notwendigkeit zum Bluivergießen führen müßt«. Die Zagieber „Rovosti" Ichreibt in einem Artikel „Der kranke Mann", daß ausländische Garantien für die Un-abhängigst Oesterreichs nichts wert seien. Nur ein innerpolitischer Umschwung in Oesterreich zu einem demokratischen oder nationalsozialistischen Regime könne gesunde Verhältnisse herbeiführen. Ministerreden im Rundfunk Wie „Pi'l'iika" meldet werden, im Lauf diese« Monates alle Mitglieder der Regierung nach einem festgestellten Progiamm im Rundfunk Reden üder die Politik der Regierung und in Verbindung da-mit über die Tätigkeit ihrer Ressorts halten. Diese Reden werben an festgesetzten Tagen um 8 Uhr a^end» gehalten und zugleich auch der Presse zur Veröffentlichung übergeben weiden. R«gierung«k»mmissSre bei den Kartellen in Jugoslawien Die Freizügigkeit der privaten Wirtschaft in Jugoslawien ha> sich vielfach in spekulativer Aus-deulung der Volkswirtschaft des Landes ergangen. Dagegen richtet sich eine neue Wirtschaftsplanung der Regierung. Nach dem ersten Emgiiff in die Finanz,»rganisalionen des Landes soll nun auch ein Emgiiff in die Handels- und Industrieorganisatio-nen gemocht werden. Bei den Kartellen sollen dem-nach Regierungskommissäre eingesetzt werden. Wahlbewegung in Maribor Wie man hört, kandidiert für die Gewerbe-treibenden im Bezirk Maribor-Linkes Ufer neben Lahtar auch der Friseur Nooak auf der Liste des Ministerpräsidenten Jevtii. Auf derselben Liste will auch der Obmann der Gastwirtevereinigung Valjak kandidieren. Das wahre Antlitz Oesterreichs Nedaitionelle Vorbemerkung: Unser Leitaussatz „Wenn einer eine Reiie tut ..." in Nummer 18 vom 3. März hat stärkste» Widerhall gefunden. In dem Aufsatz ist unsere Meinung übet Oesterreich wieder einmal klar zu»» Ausdruck ge-brachi worden. Heute wollen wir einer Engländerin daS Wort hie;» erteilen. Wir verweisen im Zu saminenhang damit auch aus unseren Beitrag «Jean Pamlev«' iiber Oesterreich" im Innern diese« BlatteS. Das Londoner Blatt „Daily Mail" veröffent-lichte dieser Tage «Inen aufsehenerregenden Artikel der Gattin des englischen Finanzminister» Snowden. Frau Snowden hat kürzlich gapz Oesterreich bereist, um die dortigen Verhältnisse kennenzulernen. Die Eindrücke, die Frau Snowden aus ihrer Reise durch Oesterreich gewann, unterscheiden sich wesentlich von der Lage, wie sie die öst«reichisch«n amtlichen und halbamtlichen Berichte in der aus-Iändischen Presse darstellen. Frau Snowden führt u. a. aus: Al» ich im Jahre 1919 in Oesterreich weilt«, bot dieses Land ein Bild des Hungers und der Verzweiflung, der Armut und der politischen Zer-spliiterung. Die überwiegend« Mehrheit der ästn-reichischen Bevölkerung war damals für den An-schluß Oesterreichs an Deutschland, ober auch die Vertreter des Gedankens der Schassung eine» be-sonderen katholischen Staates an der Donau, zu dem auch Bayern gehören sollte, hatten ziemlich viele Anhänger. Indessen gab «» auch welche, die die Unabhängigkeit Oesterreichs schon aus alter Gegnerschaft zu Preußen erhalten wollten. Wie aber ist die Lage heute, wie ist die Stimmung der österreichischen Bevölkerung h«ut«, wie stkht es o«r ollem mit der Einstellung der breiten Schichten zu der so oft betonten „S-lbständigkeit" Oesterreich«? Um dies alles an Ort und Stell« kennenzulernen, ohne amtliche Verschönerung und einseitig« Beschreibung, bereiste ich das ganze Land. Der Ein-druck, den ich dabei gewann, ist kurz der: Eine solche Unabhängigkeit, wie sie bei den Verhandlungen und Abkommen zwischen Paris und Rom ins Auge gefaßt wurde, will da» jetzige Oesterreich nicht. Ist aber letzten Endes nicht der Wunsch der Bevölkerung selbst maßgebender? War nicht die „Selbstbestimmung der Völker" eines der Hauptziele, für die England auf Seite der Ver-dündeten im Weltkriege kämpfte? Eine Unabhän-gigfett, die gegen den Wunsch und Willen der Mehrheit der österreichischen Bevölkerung gewähr-leistet würde, wäre aber gerade das Gegenteil einer gerechten und wahren Unabhängigkeit. Sie würde nicht eine Befiiedung bedeuten, vielmehr eine stän-dige Beunruhigung des Landes. 2n wirtschaftlicher Hinsicht kann Oesterreich überhaupt nicht unabhängig sein: dafür spricht schon die Politik der Almosen die Oesterreich ununterbrochen von jenen erhielt^ die nun seine Unabhängigkeit gewährleisten sollen. Richtig wäre nur diese Frage: Könnte Oesterreich seine Unabhängigkeit Deutschland gegenüber wahren, ohne dadurch gänzlich unter den Einfluß und die Kunttolle Italien» zu geraten? Seite 2 ^Deutsche Zeitung Nummer 20 Wen immer Sie heute in Oesterreich fragen, er wird Ihnen — wenn nicht gerade ein höherer Beamter oder ein P olizist in der Nähe steht, immer und überall antworten: Seitdem da» jetzige Re- gime am Ruder steht, hat sich gar nicht» gebessert. Der einzige Mann, den ich in ganz Oesterreich antraf und der sich zuftieden die Hände rieb und erklärte, es ginge langsam zum Bessern war — der Direktor einer Waffen- und Munitionsfabrik..... Die Lage in ganz Mitteleuropa ist schwer, in Oesterreich aber ist e» Dank der Politik soweit ge-kommen, daß die Bevölkerung die auf ihre „Unabhängigkeit" niemal» stolz war, immer mehr einsieht, daß sie so nicht mehr „unabhängig" bleiben kann wie sie jetzt ist. Da» römisch« Abkommen, da» Schuschnigg und Mussolini schlössen, wurde in Wien mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommen. Ich zweifle sehr, daß auch nur ein einziger Minister der heutigen österreichischen Regierung in der dau-ernden Trennung Oesterreichs von Deutschland eine Lösung für Oesterreich sieht. Major Fey hat sein Prioatheer, rund 7000 Mann. Seine Haltung ist mehr al» verdächtig. Doch was vermag die Regic-rung zu tun, wenn er seine Sonderoktion einleitet? Auch die Sozialisten haben den 12. Feder noch nicht vergessen und stehen der Regierung feindlicher gegenüber wie je zuvor. Bon den Regierung«Iiast-pellwagen hat man die Trittbretter entfernt. Alle denken an Marseille. Im Kraftwagen Dr.Schu | römischer Staat. Volkstums-Verbundenheit Zur lagung des Verbandes der deutschen Volt»-grupp.n in Suropa Der Verband der deutschen Volksgruppen in Europa hielt dieser Tage in Prag eine Ausschuß-fitzung ab, der Vertreter von Gruppen au» Estland, Lettland. Litauen. Dänemark, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Ungarn. Jugoslawien und Italien beiwohnten. Nach einem Bericht der Prager „Bohemia" flelangte in den Beratungen dieser Tagung insbe-ondere zum Ausdruck, daß den deutschen Volks-gruppen im Ringen um eine Befriedung Europas, Waldschlösser im Unterland Bon Bruno Srtler II. Im langgestreckten, hochgeläfelten Saal sehen au» schwervergoldeten, alten Rahmen, stolze inner in steifen Prunkkostümen, Rüstungen und Uniformen, leutselig blickende Schloßgebieter in buntem Frack und weißer Perücke, Kavaliere, Kar-binäle und AdMs, und aus Krausen, Puffen und Frisuren aller Moden blicken halb hochmütig, hold neugierig die Augen sehr erzogener Damrn mtt deulich - steirischen, kroatischen, ungarischen und italie-nischen Wappen und Namen neben sich. Alte» Oesterreich baroclec Herrlichkeit! Flmten, Hetzpeitschen und Spieße erzählen von der starken Lust deiner Jagden, Bücher, Karten. Bilder und Figuren hoben drmen weiischwingenben Geist, wunderbare Becher und Gläser singen da» hohe Lied vom jüdsteirischen Wein. Ab«r im Ber-ließ hängt noch ein rostiger Etsenring in der Stein-mauer, ein kleines Loch ist da. wo das Essen der-eingereicht wurde. Und wa» heute eine A>t Kar-toffelkeller ist, war einmal Folteikammer. Einer der Herr?« diese» Schlosse», ein sehr stolz dreinschauen der, großer und breiter Mann in fremdartigem Kriegsgewand, wuide hier von aufständischen Bauern erschlagen. Sein Sohn ließ die Möider foltern und köpfen und ihre Angehörigen mußten um die Ausschaltung von völkischem Unfrieden, wirtschaftlich« Zerrissenheit und Kriegsgefahr, eine bedeutungsvolle Aufgabe zukomme. Die deuischen Volksgruppen, die in mehr al» zehn Staaten Euro-pa» fiedeln, glauben ihren Beitrag zu den Be-mühungen der Staatsmänner am besten leisten zu können, indem sie unentwegt für die Sicherung der volkseigenen Kultur in den eurv-päifchen Bölkermischzonen eintreten. Sie lassen sich nicht beirren, wenn auch andere, zum Teil nur scheinbar größere Problem« heute im Bor-dergrund stehen. Die zur Erörterung der europäischen Politik stehenden Pakt-Pläne, gleichviel welchen Beweggründen sie ihr Entstehen verdanken, über-gehen die wichtigste oller europäischen Fragen — die der ungetrübten und ehrlichen Bölkerbeziehungen auch innerhalb der Staaten — ohne deren Lösung kein zwischenstaatlicher Pakt den europäischen Frieden dauernd zu sichern vermag. Die Lebensform der deuischen Minderheiten war und ist durch Selbsthilfe bestimmt; wenn aber der in Generationen durch solche Selbsthilfe geschaffene Besitz bedroht ist, dem Nachwuchs keine Betätigung gewährt wird, die kulturellen und wirt-schaftlichen Einrichtungen keine genügende Bewe-gungskreiheit finden oder vernichtet worden find, so ergibt sich, daß neben der Selbsthilfe der Kampf um da» Recht stehen muß. Diese» ewig gültige Recht kann zwar von Menschen und Staaten ge-brachen und mißverstanden, es kann Wandlungen in der Form unterzogen, niemals aber unver-bindlich gemacht werden. .BrSSendienst von Bolt zu Volk, von Staat »u Staat . . In demselben Bericht über die Prager Taguug de» Verbandes der deutschen Volksgruppen in Eu-ropa heißt es weiter: Die deutschen Volksgruppen erwarten von den staatsführenden Völkern, die aus der eigenen Geschichte wissen, was Kamps um Volkstum und Verteidigung von Arteigenheit, Boden-gebundenheit, kulturellem und wirtschaftlichem Besitz bedeutet, besonderes Verständnis: zu erwarten ist dies oder auch von den staatsführenden Völkern, die nur den Kampf zwischen Parteien und Klassen oder in Form eines Krieges kennen, nicht aber den Selbstbehaupwngskampf einer Minderheit. Die deutschen Volksgruppen sind ein Ordnungselement ihrer Staaten. Sie werden die Rechte um die sie kämpfen, nützen, den Brückendienst von Volk zu Volk und von Staat zu Staat zu leisten. Die Kriegsindustrie hat Hochbetrieb Da» englisch« Weihdnch — Löwenstein un» Skodawert« Die politischen Kreise in England stehen unter dem Eindruck der Veröffentlichung eine» Weißbuches der Regierung zur Begründung der neuen Rüstung?-vorlagen. Lord Snowden, der ehemalige Schatz-kanzler der Regierung Mac Donald nennt diese» Weiftbuch „das tragischste Dokument seit der Kriegs-zeit". Die Herausgabe dieses Dokument», da« in englischen politischen Kreisen ungeheures Aufsehen ihn, borfüssig vor den schweren Wagen gespannt, den Schloßdcrg hinaufziehen, seine Peitsche hinter «ich... Altes Oesterreich... Heute ist das fremder Siaat. Ein junge» Volk sucht leidenschaftlich, mit allen Uebeischüssen seiner Unverdiauchiheil. mit aller Kraftvergeudung seiner Unerfahrenheit nach sicherer Form. Noch trifft die Wut seine» Freiheitrufes die längst nicht mehr Herr-schenden, einstigen Herren. Ader neue Herren wer-den aus seiner Mitte wachsen und die anderen foltern und schlagen, werden steigen, übermütig und zu spät weise sein, wenn die Mauern bereits unter den S'ößen der Nachfolgenden wanken. Bis es einmal — einmal Menschen geben w!rd und nicht wehr Herren und Knechte. Dann wird der rostige R>ng im Burgverließ eine» Tage« glühen und sie werden mit Staunen sehen, daß er zu Gold geworden ist und werden eine Kreuzblume daraus biegen. Und einen Wappenspruch neuen Adels darum schreiben: Wer blsiizt. muß vergehen, wenn er nicht i,ehr ist, als er hat — Sommerw'.nd rauscht im lichtübergossenen Wold, Häher kreischen, sanftes Blinken huscht durch den Saal mit seinen Jahihundertsernen, spielt in goldenen Rahmen und schäkert um den kleinen Mund einer Rokoko - Gräfin, von der man eine Weibesheldentat zu berichten weiß: Sieden volle Jahre sprach sie kein einziges Wort. So wollte es ihr strenger Beichtvater, dem sie vielleicht ein« allzu erregt, erfolgte im Hinblick auf die am 11. Mär, beginnende Aussprache über die Boranschläge der Wehrministerien für den Hau»halt 1935 36 in englischen Unterhau». (Siehe auch S. 3 die Be-merkung: England« erhöhter Heere»hau»halt.) Trotz diesem innerpolitischen Zweck ist die Be-gründung. die die Regierung für die erhebliche Erhöhung der Rüstungsausgaden für Flotte, Heer und Lustmacht gibt, in einer durch die Wehrver-Hältnisse in keiner Weise gerechtfertigten Art auf Deutschland al« einen möglichen Störer de« Frie-den» abgestellt. Zahlreiche englische Politiker äußern sich ablehnend über diese ausschließlich auf Deutsch-land gemünzte Form der Begründung. Man weist auf die erstaunlich« Tatsach« hin, daß diese» Do-kument, da« ganz offen die Kriegsoorbereiiungen als einzig wirksame Friedenssicherung bezeichnet, die Unterschrift MacDonatd« trage, der noch vor knapp einem Jahre erklärt hatte: „Waffen hoben noch niemals ein Volk vor einem Kriege bewahrt, fie haben weder starken noch schwachen Nationen Sicher-heit vor Angriff gegeben." Während das Weißbuch in dieser ausführliche« Weise den Eindruck hervorrufen will, daß Deutsch-land die Hauptursache der in Aussicht genommenen Erhöhung der englischen Rüstungsausgaden sei, werden die Rüstungen von Sowjetrußland, Japan, den Bereinigten Staaten und anderer Staaten mit einem Satz abgetan. Die Verstärkung der französischen Wehrmacht zu Lande, zu Wasser und in der Lust wird überhaupt nicht erwähnt! Nochmal: Die Abstellung der Begründung dieser englischen Rüstungsoermehrungen auf die an-geblich von Deutschland drohend« Gefahr ist u« so weniger berichtigt und erscheint um so weniger ehrlich, als die tatsächlichen Vorberettungen der englischen Militärbehörden sich in erster Linie auf die britischen Besitzungen im mittleren und fernen Osten erstrecken. * Dieser Tage ist nach wochenlangen Schwierig» ketten der KriegslieferungsoeNrag zwischen der ru-manischen Regierung und den tschechoslowakische» Skodowerken unterzeichnet worden. Der rumänischen Regierung ist es nämlich in letzter Stunde noch Sielungen, die ausländischen Bestellungen für Rü-tungsmaterial um 40 v. H. heradzudrücken. die nun der heimischen Rüstungsindustrie in Reschitza zugute kommen werden. Auf Grund dieses Vertrages wird die Gesamtbestellung die folgenden Einheilen um-fassen: die Skodawerke werden 62 Batterien tg-ow-Geschütze mit 88.638 Geschossen und 45 Batterien IS-om-Geschütze mit 36.000 Geschossen liefern. Die rumänischen Reschitza Werke erhalten eine Bestellung von 42 Batterien 7,5om-Luftabwehrgeschützen mtt 60.000 Geschahen. Davon wird ein Drittel bei den englischen Aickers-Werken hergestellt. Großes Aufsehen erregt« in der rumänischen Oeffentlichkett die Nachricht, daß der Generaldirektor der tschechoslowakischen Skodawerkt, Löwen st ein, der anläßlich de« Lieferungsgeichäfte- persönlich in Bukarest weilte, auch eine längere Unterredung mit eschwätzige Sünde bekannte — wer weih? Aber e hielt die Busse treu und standhaft und tat nach sieben Jahren in diesem Saal zum ersten Male den Mund auf. Leider berichtet kein Chronist, wa« die schweigsame Gräfin damals sagt«! vielleicht gähnt« sie bloß und schwieg weiter. In einsame» Waldschlössern ist da« gar nicht so schwer, die Ahnsrau mit dem kleinen Mund hat etwa» Sqm-bvUsche« und scheint die Erkennt»!« ihrer siebe» stummen Jahre zu verkünden: „Ihr redet zu viel.. Ja, Pischätz ist ein stille« Schloß, ein schauen-de«, kein tönendes. Nur zuweilen zieht dos Steppen-geheul seiner Wolfshundmeute in schaurigen Orgeltönen au» den Fenstern de» alten Römer-türme«, so daß tief im Revier Fuchs und Reh die Lauscher stellen, oder «in Büchiinschuß rollt i« langen Widerhall zwischen den Waldhängen hin. Sonst aber schaut da» atte Schloß au» sinnende» Fensteraugen waldaus wett über Hügelland. W«in-berge, Felder, rnblos« Auwälder und über die breit«, mächtig und schwer hinziehend« Sav« hin-über, wo vom Borland des zackigen Uskokjenzuge« schon aus dem Krainischen Dach und Eckturm von Mokritz herübergrüßen. Es ist kein froher Blick, der hier vom Steiri-schen i»s Krainische hinüberfliegt, wie ein trauern-der Bruder sieh» ein Waldschloß da« andere an. Denn Schloß Mokritz lebt nicht mehr. Seine au— gedehnten Wälder sind verkauft, seine Zimmer und fhiwwm SO Deutsche Zeitung SMS dem rumänische« Außenminister Tilulescu ge-habt hat. Löwenstein hat mit dieser Besprechung den Zweck verfolgt, die Begnadigung de« Bruno Senetzki zu erwirken, der im Jahre 1933 nach dem rumänischen Spionagegesetz wegen unbefugter Be-Schaffung und Aufbewahrung geheimer Militär-dotumente und wegen Verletzung des Amtsiegels zu einer mehrjährigen Kerkerstrafe verurteilt worden war und durch vielseitige Bestechungen namhafte politische Persönlichkeiten in den berüchtigten Skoda-skandal verwickelt hat. Wie es heiß», ist damit zu rechnen, daß Senetzki demnächst im Begnadigung»-wege der Rest der Strafe erlassen wird, worauf er al» Vertreter in einem fernöstlichen Staat wieder in den Dienst der Skodawerke treten soll. Jean Painlev4 über Oesterreich Kurz nach dem Fedruaraufstand 1934 hat sich eine internationale Untersuchungskommission gebildet, die aus hervorragenden Gelehrten und Juristen Frankreich«. Englands, Belgien» und der skandi-navischen Länder zusammengesetzt, in Wien und in Oesterreich überprüfte, was zur Februar Revolte gefühlt hat. Der Generalsekretär dieser internationalen Kommission. Jean Painleve, veröffentlicht anläßlich des Jahrestages eine Kundgebung, der folgendes entnommen sei und das auch mit eigenen An-schauungen übereinstimmt: „Regierung und Heimwehr haben die Februar-schlacht herausgefordert. Die Verantwortung für die Ströme von Blut und Tränen trägt die gegenwärtige Diktatur. Drahtzieher waren die Jesuiten und die Würdenträger der katholischen Kirche. Der gegenwärtige Ständestaat bedeutet verschärfte Unter-drückung. Entmündigung, politische und soziale Enl-rechtung, Verarmung und Not. Der Ständestaat, da» heißt Knebelung der Volksmehrheil, Verbot der politischen Parteien. Verbot aller sozialen und kultu-rellen Organisationen. Beseitigung jeglicher Presse-, Versammlung»- und Vereinsfreiheit und Vernichtung aller demokratischen Einrichtungen. Während die Er-neuerer Oesterreichs von der Unabhängigkeit sprechen, verschachern sie Oesterreich an die Großmächte. Sie sprechen von Frieden und sie treiben zum Kriege. Es ist eine heilige Pflicht der Völker, für die w^hre Unabhängigkeit Oesterreichs von allen fremden Mächten und für die vollen politischen und wirtschaftlichen Freiheitsrechte des österreichischen Volkes zu kämpfen!" Laht Zahlen sprechen! In einer Bukarester Zeitung „Porunca Vremii" erschien vor kurzem ein Leitartikel, aus dem wir einige kurze Zitate anführen möchten, nicht nur weil Erkenntnisse dieser Art erfreulich sind, sondern auch ebenso selten zu finden. Der Artikel beschäftigt sich mU den Pflichten und der Arbeit der Presse im allgemeinen. Die großen Tageszeitungen versuchten, Stimmung zu machen für einen „Vorbeuaungs-krieg", einen Kreuzzug gegen die „Pest in Mittel- Säle ausgeräumt, kaum einen Turm bewohnt noch, wie im Austrag, einer seiner letzten Herren, die es mit Park und Wald einem Holzhändler verkauften. Noch aber ist e» nicht lange her, da war das Schloß zwischen Save und Bergland ein Hof der Freude, ein Dichterschloß, ein Schloß der Liebe und Jagd und freien, herrlichen, leider zu herrlich unbekümmerten Lebens. Mehrere Romane vielgele-sener deutscher Dichter haben die Seele, Duft und Farbe von diesem Stück Erde erhallen, künden da» Geheimnis jener Wälder, sprechen von den Wundmalen des Lebens, von dem Volk an der Save und jauchzen ein berauschtes Lied vom Jäger und einer schönen grau, die ein kurze» Stück saveauswärt» im efeuumsponnenen Schlößchen Lichtenwald wohnte. Aber auch „Frau Ulla" lebt nicht mehr und im Rebenschloß Lichtenwald, dessen Fünfter kaum au» dem grünen Mantel hervorgucken, trauert eine andere Frau einsam ihrem Alter entgegen, nachdem 'chr das Leben noch Kampf und Glück wieder alles nahm. Der „Lutherkeller", ein kleines, festgewölbtes Gebäude nahe dem Schloß, darin einit Protestanten heimlich ihren Gottesdienst hielten, beherbergt zwei Särge, an denen die Witwe und Mutter alltäglich betet, ihr Schloß aber ist ein einziger Schrein der Erinnerung, übervoll von Bildern und Andenken jeder Art, von Jagdtrophäen, Waffen, Photogra-phjen, die alle nur immer und immer wieder von den zwei Menschen erzählen, sie täglich zu neuem europa". Rußland dagegen wurde als Verbündeter im Ringen um die Friedenspolitik bezeichnet Eine Betrachtung der rumänischen Handelsbilanz vom Ende des Jahre» ergibt, daß Deutschland sechsmal soviel gekauft hat in Rumänien wie der „teure und große Verbündete" Frankreich. Auch für die Tscheche slowakei lauten die Zahlen genau wie für Frank- Leben wecken, stündlich mit der Kraft der Liebe ins Dasein bannen, so daß die einsame Gräfin im Nebenjchloß Lichtenwald vielleicht viel weniger ein-sam ist, al» viele, die mitten unter Menschen die Liebe nicht haben. Die Liebe... In vielen Gestatten rankt sich ihr Rosen- und Dornenkranz um die Waldschlösser, nicht nur in Romanen, die dort geschrieben wurden, auch in solchen, die immer neue» Blut leibhaft in alte Mauern dichtet, und wer etwa im Wald am Sa-veufer Großvater wurde, kann viel erzählen, merk-würdige Geschichten, die oft etwas Wildes, etwas Verwildertes haben, ungehemmtes Blut fühlen lassen, da» in den weiten, stolzen Einsamkeilen an-dere Menschen bildet, als sie da» Nebeneinander dichterer Siedlung erzieht, Menschen, die ihr Leben verstürmten, und solche, die es schrullenhaft und eigensinnig verkrüppelten, beherrschte, echte Herren, zwiespältige Erben und herrische Knechte, mütterliche Frauen. Gebieterinnen und Nonnen und manchmal auch den Dämon der Verführung und Vernichtung, den die Wellabgeschlossenheit, wie alles andere, ins Unerhörte wachsen läßt, wie die Wälder dort un-begrenzt, die Auen seelenhaft weit sind und die Ströme schwer und userlo» hinrollen, wie leidenschaftgltriebene». schiäsattreidendes Blut. Des-halb gibt e» Einsame in den Waldschlössein, Schweigende, Verlassene wohl, die in all der un-endlichen Stille zuweilen laut mit längst Verstor reich und für Jugoslawien nicht besser. „Die Be-deutung dieser Zahlen erörtert unsere objektive Presse nicht! Niemand fragt, warum unser großer Ver» bündeter Frankreich un» die landwirtschaftlichen Pro-dukte nicht abkaust und zuläßt, daß diese Sache von den .barbarischenDeutschen' gemacht wird." Derart sieht die Pressefreiheit in den demokratischen Ländern au». denen, mit weit Entfernten reden oder Nächte lang beim Kerzenscheln in alten Briefen lesen. Ein Waldschloß aber, hoch über dem Saveufrr, beherbergt die meisten Menschen von allen und schweigt dennoch am tiefsten. Stiller al» im sinnenden Pischätz, stiller als im vereinsamten Mokritz oder in Thurn am Hart, dem Stammschloß des Dichtn» Anastasiu» Grün, wo heute eine Mutter mit ihren Kindern als letzte Erdin vergangener Herrschaft neben wohnungsamtlich eingemieteten Parteien ein paar Zimmer bewohnt, stiller noch, al» im Witwen-schlösse Lichtenwald oder selbst in der Halbruine Hörberg ist es in Reichenburg, wo einst wilde Ritter in löblicher Bruderfehde gegen eigenes Blut wü-leten und heute etwa hundert Trappistenmönche tn demütiger, schwerer Arbeit und Kasteiung dem Boden die einfache Nahrung für ihr wellentfernte», wort, loses Leben abringen. Die hohe Holzplanke, über deren Rand wie im Kaspeiltheater Kopf, Arme und Biust des Pförtners erscheinen, ist der Grenzzaun der Welt. Nie hat sich da» knarrende Tor einem Weibe geöffnet und auch männlich« Besucher werden nur zögernd eingelassen, vom Pater Prior geführt, dem einzigen Mönch, der — nach der Ordensregel nur französisch — sprechen darf, während die an-deren, denen man etwa in dem hochgewölbten Re-feklorium, in den kahlen Gängen oder auf der Treppe begegnet, stumm, die braune Kapuze über die Augen gesenkt, ohne jede» Zeichen der Wahr-nehmung vorübergehen, fühlbar in einer anderen^ Iustizreforn, in Jugoslawien 3m'Auftrag des Justizministers Dr. Kojit hat eine Kommission der berufensten Juristen den Entwurf einer Verordnung aus gearbeitet, die weitgehende Reformen im Justizwesen bringt. Im Allgemeinen wird dabei auf eine möglichste Prompt-heil, Vereinfachung und Bewilligung der Justiz gestrebt. England» erhöhter Heereshauohalt Die Haushaltsvoranschläge für da« englisch« Heer find nun veröffentlicht worden. Sie belaufen sich auf 43,55 Millionen Pfund und weisen daher gegenüber dem Vorjahr ein« Erhöhung um 3,95 Millionen Pfund aus. Die neuen Voranschläge sehen die Verstärkung des Mannschaflsbestandes von 149.500 Mann auf 152.200 vor. Von der Erhöhung der Ausgaben entfällt ein beträchtlicher Teil auf die Arsenale, für die weitere 2,1 Millionen Pfund aus-geworfen sind. Die Territorialarmee erhält 267 000 Pfund mehr als im Vorjahre. Albanische» Petroleum für Italien Die Erdölfelder von Devvli (Albanien) werden mit Hilfe italienischen Kapitals und unter italieni-scher Leitung ausgeschlossen. Plan rechnet mit einer Jahresousbeule von 300.000 Tonnen. Von Devoli nach dem Hafen von Valona wird eine eigene Rohrleitung gebaut. Durch diese albanischen Erdöl-quellen und ihren Ausfluß von Valona, dem ge-genüber die befestigte italienische Insel Saseno liegt, wird die italienische Flotte in der Heizstoffoersorgung vom Ausland fast unabhängig. Not der Landwirtschaft in Körnten Die Landwirlschastskammer für Kärnten veröffentlicht eine Denkschrift Iber die Krise der Kärntener Landwirtschaft, in der festgestellt wird, daß die Ver-schuldung der Kärntener Bauern 140 Millionen Schilling beträgt. Davon entfallen 63 Millionen Schilling auf Hypothekardarlehen. Die Denkschrift verlangt ein Sofortprogramm, da» die Kündigung de» polnischen und des jugoslawischen Handelsvertrages zu enthalten hätte. Einigrantensaison! Wie eine tschechische Zeitung mitteilt, sind im Jahre 1934 2613 Ausländer aus der Tschecho-Slowakei ausgewiesen worden. Eigentlich kein Wun-i der bei diesem Durchgangsverkehr. Nun heißt es: i Auf nach Palästina! Rechtspflege in den Vereinigten Staat«» Ein Leser de, „Welt-Dienst" (Erfurt) schreibt au» New Port: „Bor ungefähr einem Jahr ver-gewaltigten drei jüdische Studenten in New Hork ein junges Mädchen. Sie wurden daraufhin von den Eltern der Unglücklichen verklagt. E» ereignete sich ober nun das schier Unglaublich«, daß der jüdische Richter Joses Goldstern seine drei Ro siege-nossen mit der Begründung freiiprnch, „er wolle die Zukunft der drei jungen Leute nicht dadurch in Frage stellen, daß er sie in» Gefängnis schicke." Die „Deutsche Zeitung- in New Pork war mit Recht über dieses Urteil sehr entrüstet und griff den jüdischen Richter in einem Artikel heftig an. Darauf wurde der Herausgeber der Zeitung, William Laughlin, bedingt zu einem Iahe Gefäng-nis verurteilt. Er mußte ferner das Versprechen ab-geben, daß seine Zeitung künftighin jeglichen Kampf gegen das Judentum, überhaupt jegliche Anspielung gegen die jüdische Rasse, unterlasse und sich dem Boykott der deutschen Waren nicht mehr entgegensetze. Rotsaarstadt Am 17. Januar konnte man in Moskau die amtliche Bekanntmachung lesen, daß 50 Meilen östlich Moskaus eine Stadt mit obigem Namen gegründet werden soll. Diese Stadt soll die vertrie-denen Kommunisten des Saargediete» aufnehmen. Tunnel von Europa nach Stfrtta Jahrhundertelang das Spielzeug der Phantasie von ihrer Zeit vorauseilenden Träumern, beginnt der Tunnel, der von Spaniens südlichster Spitze au», unter der Meerenge von Gibraltar hindurch, Europa mit Afrika verbinden wird, seiner Verwirklichung entgegenzusehen. Der Entwurf stammt von dem lpa-nischen Artillerieoberst Pedro Venois und wird van der Regierung gestützt. E» sind drei parallel lau-sende Tunnels vorgesehen, die aus einer Strecke von 32 Kilometer 70 bis 100 Meier unter d«m Meeres-boden und nicht mehr al» 400 Nieter unter dem Wasserspiegel liegen werden. Die Kosten dieser Tunnelanlage, deren Ausführung drei bi» vier Jahre in Anspruch nehmen soll, werden auf 300 Millionen Peseten. 618 Millionen französischer Franken, veranschlagt. .Der Journalist sollte ein Priester der öffentliche» Meinung sein, oft ader ist er nur ei» Pfaffe derselben^. I. Langbehn <3cfe 4 Deutsche Zeitung stumm« 80 Aus Stadt und Land Celje Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 10. März, um 10 Uhr vormittag», hält Herr Vikar Mihaei Schaffer. der Mitte März als Admini-strator nach Ljubijana geht, seinen Abschiedsgottes-dienst; anschließend um 11 Uhr findet der Kindergottes-dienst statt. Erfolge Otto Vondraseks. Im Maridorer Stadtheater fand dieser Tage ein sogenannter bunter Abend statt, der seinem Namen entsprechend ein Kunterbunt» von Tanz, Klavierspiel und Gesang bot, außerdem mit der einen Hälfte der Vorlrag»-ordnung ernst zu nehmende künstlerische Leistung aufzeigte, mit der zweiten aber einen flüchtigen Ausschnitt aus einem modernen Kabarett mit ele< gantet Pose hinwarf. An diesem Abend Hot auch Otto Vondraiek aus Celje mitgetan; er strich den Löwenanteil am Beifall ein. Ueber das Austreten Vondraseks schreibt Herr Dr. Eduard Bucar in der „Maridorer Zettung" folgendes: „Den Gipfel-punkt der künstlerischen Leistungen erreichte der Pianist Otto Vondrasek, ein Musiker ganz großen Format». Daß er in der klassischen Klavierliteratur zu Hause ist, bewies er als Begleiter der Tänze und Gesänge des ersten Programmteiles; daß er auch in der Front der Modernen seinen Mann stellt, zeigte sein Vortrag einer Arabeske von Debussy und eines Marsches von Prokofieff, daß er aber auf dem Gebiete modernster Kabarettmusik Unüber-treffliches leistet, bezeugten uns die von ihm ge-spielten amerikanischen Tänze. Der elegante geschmei-dige Rhythmus, der allen seinen Vorträgen eigen ist. verbindet sich mit einer gefühlsdurchtränkten Kantilene, welche die Tasten des Klaviers unter seinen Fingern lebendig werden läßt. Kühn aufge-stülpte rhythmische Effekte werden mit vornehmem Schwung in den eigentlichen Rhythmus eingeschaltet, ohne ihn zu zerreißen oder unklar zu machen. Möge man dem künstlerischen Wert moderner Tanzmusik noch so skeptisch gegenüberstehen, so wird man doch, während man sie von Otto Vondrasek gespielt hört, nicht gekonnt hoben, sich des Ein-drucks zu erwehren, daß ein echter Künstler auch aus unscheinbarstem, jedem gewöhnlichen Sterblichen al» untauglich erscheinendem Material Kunstwerte schaffen kann, die weitgehendste Beachtung verdienen und finden müssen". — Herr Bondrasek will den gleichen Abend in Kürze auch im hiesigen Stadt-theater geben. Wir rechnen mit Bestimmtheit damit — nun gibt es kein Zurück mehr, lieber Herr vondrasek! — und freuen uns schon heute auf diesen genußreichen Abend. Montag bis 14 Uhr geschloffen. Wir machen unsere Leser schon heute daraus aufmerksam, daß die Friseurgeschäfte in Celje ab 1. Mai dieses Jahre» an Montagen bis 14 Uhr geschlossen halten werden. Heringschmaus. Zu einer der beliebtesten Faschingsveranjtaltunaen gehört entschieden der Hering-schmaus des Cillier Männergesangvereines. Mittwoch abend hatte man wieder Gelegenheit, in dem bis auf» letzte Plätzchen gefüllten Kinosaal des Hotels Skoberne, einige Stunden in fröhlicher Laune und bei gutem Humor zu verbringen. Nach Abschluß der Programmfolge, die etwa eine halbe Stunde vor Mittemacht zu Ende war, kamen auch die Tanzlustigen auf ihre Rechnung. Wir werden auf den Abend noch zurückkommen. Sannregulierung begonnen. Die Sann-regulierungsarbeiten sind am Montag schüchtern be-gönnen worden. Für» erste wird der Flußlauf an-gefangen bei der Brücke in Tremerje bis herauf nach Polule bei Celje in Angriff genommen. Der Bauleiter, Herr Ing. Taskooic aus Skoplje, ist schon seit mehreren Tagen in unserer Stadt. 2n wenigen Tagen wird die Arbeit voll einsetzen, so daß etwa 200 bis 300 Arbeitslose Beschäftigung finden werden. Sannregulierung und Arbeiterschaft. Etwa 150 stellenlose Arbeiter in unserer Stadt haben am vergangenen Sonntag bei Minister Dr. Marusic, der. wie gemeldet, anläßlich einer Wahl-konferenz in Celje weilte, Beschwerde geführt. Die Arbeiter sind über die Bedingungen de» Bauunter-nehmens Ing. Taskovic, das die Sannregulierungs« arbeiten im ersten Abschnitt zwischen Tremerje und Polule durchführt, empört. Geboten werden: Bei zehnstündiger Arbeitszett eine Löhnung von 16 bis 18 Dinar täglich ohne Kost und Wohnung. Davon werden wöchentlich an Steuer- und Krankenkassen-abgaben 7 bis 8 Dinar abgezogen. Ing. Taökovic steht nämlich auf dem Standpunkt, daß er genügend Arbeiter fände, die auch für einen Tageslohn von 8 Dinar die Arbeit aufnehmen würden. Ferner soll nur an Arbeitstagen gearbettet werden. AnSonn-und Feiertagen, bei schlechtem Wetter oder hohem Wassergang wird die Arbeit ruhen. Sollte der eine oder andere Arbeiter dem Bauunternehmen nicht passen, so wird er ohne die vierzehntägige gesetzliche Kündigungsfrist sofort entlassen. Dagegen lehnt sich nun die Arbeiterschaft auf und verlangt folgendes: Nicht Tages-, sondern Stundenlohn und ^war die Stunde zu 3 Dinar. Der zehnstündige Arbeitstag paßt den Arbeitern. Für eine Arbeitsleistung über die zehn Stunden hinaus wird eine Lohnerhöhung von 50 v. H. verlangt. Für die Arbetten im Wasser verlangen die Arbeiter wasserundurchlässige Stiefel vom Unternehmer. Ferner fordern sie eine vierzehn-tägige Kündigungsfrist. Mit der Hand in die Kreissäge. Der beim Besitzer Simon Kompus in Zlatece bei Bojnik beschäftigte 46jährige Sägemeister Ivan Sentocnik geriet während der Arbeit mit der rechten Hand in in die Zirkularsäge; die Hand wurde buchstäblich zerfleischt. Der Verunglückte fand Aufnahme im hiesigen Krankenhaus. M a r i b o r Ehrung einer Künstlerin. Da» Mttglied de» Zagreb?» Nationoltheater» Erika Druzovic, ein Kind unserer Draustadt, verläßt mtt Beginn der neuen Spielzeit Zagreb. Sie wurde al» Opernsou-brette nach ranzig verpflichtet. Die Zagreber Presse bedauert daß Scheiden der jungen Künstlerin sehr. Violinkonzert. Der bekannte kroatisch« Gei-genkünftler Zlatko B a I o k o v i c, der fich ständig in Amerika aushält und eine Villa an der französischen Riviera hat, kam nach einer großen Tournee durch Australien und Rußland wieder in seine Heimat und wurde hier bei seinem Auftreten im Stadt-theater am 8. März stürmisch gefeiert. Lebensbewegung. Im Februar gab es in Maribor 88 Geburten (45 Knaben und 43 Mäd-chen), 60 Todesfälle (25 männliche und 35 weibliche Personen) sowie 47 Trauungen. Fremdenverkehr. Im Februar besuchten Maribor 1418 Fremde, und War 973 In- und 445 Ausländer, darunter 64 Personen aus Wien und 2l aus Graz. Die Grippe > Epidemie breitet sich immer mehr aus. Erwachsene werden diesmal häufiger er-griffen als Kinder. Deshalb wird es vielleicht auch nicht notwendig sein, die Schulen zu sperren. Die Grippe hat bereits mehrere Todesopfer gefordert. Durchschau der Kraftwagen. Die all jährliche Durchschau der Autofahrzeuge in den Be ürken Slooenjgradec, Prevalje und Marenberg fin-det am II. März statt, und zwar in Slovenj-gradec um 9 Uhr 30, in Prevalje um 13 Uhr 30 und in Marenberg um 17 Uhr. Der Ausschnh für Steuerreklamati», nen tagt gegenwärtig unter dem Vorsitz de» neuen Finanzdirektors Sedlar. Bisher wurden die Be-Ichwerden der Mindestbesteuerlen erledigt. Der Ausschuß kam den Beschwerdeführern sehr entgegen. In vielen Fällen wurde die Sleuervorscdreibung auf die vorjährige oder noch mehr herabgesetzt. Ueberfall. Als zwei Besitzerssöhne, der 26-jährige Mar Grmek und der 18>jährige Leopold Dobersek abends durch die Waldungen um Trnooec bei Pragersko heimkehrten, krachten plötzlich mehrere Schüsse aus einem Hinterhalt. Leide wurden von den Schrotkörnern schwer verletzt. Grmek wurde in die Bauchgegend, Dobersek in den Rücken und linken Oberarm getroffen. Beide wurden in da» Maridorer Krankenhaus überführt. Die Angreifer sind noch nicht ausgeforscht. ^ Ptuj Festkonzert. Am Samstag, dem 16. März, veranstaltet der Gesangverein der deutschen Minder-heit ein großes Festkonzert. Da» Programm, dessen reichhattige Fülle und künstlerischer Wert ganz be-sonders bemerkenswert sind, ist in der Hauptsache dem Gedenken Robert Schumanns gewidmet. Es gelanget, zur Aufführung von Robert Schumann „Riwrnelle" und „Zigeunerleben", weiter» bringt Frau Adele Behrbalk, deren geschulter und glänzend durchgebildeter Sopran bestens bekannt ist, ausgewählte Lieder von Schumann, und Frau Ducy Temmel, die bekannte Pianistin. Klamervorträge desselben Tonkünstlers. Es folgt darauf das Re-quiem von W. A. Mozart. Wer Gelegenheit hatte, dieses unsterbliche Werk Mozarts bei den Salz-burger Festspielen zu hören, wird den tiefen Gin-druck nie vergessen, den e» auf jedermann machen muß. Es folgt dann — eigentlich in etwas ausge-fallener Weise, ein Männerchor von Adolf Zensen. Darauf werden ausgewählte Lieder von Brahm», Man, Strauß und Wolf durch Frau Schwei-ger zum Vortrag gebracht. Die Sängerin verfügt über einen ungewöhnlich umfangreichen und krästt-gen Sopran, dessen Klang und Fülle große Kultur verraten. Ganz besonders in den hohen Tonlagen erreicht die Stimme eine weit über den Begriff de» Dilletantismus hinausgehende Biegsamkett Nach einem weiteren Klaviervortrag von Frau Ducy Temmel beschließt den Abend die „Gralsfeier" aus dem 1. Akt von Wagners Parzifal, gesungen vom gemischten Chor des Gesangvereine». Wie sich also zeigt, ist der Aufstieg, den der Berein unter der zielbewußten Leitung seines Chormeisters Dr. E. Bucar nimmt, bereits auf einer erfreulichen Stufe angelangt. Man kann die künstlerische Bestrebung nur wärmstens begrüßen und feine AnteUnahme an )ieser Leistung durch besonders starken Besuch der o schönen Veranstaltungen beweisen. Wir bitten chon heute unsere Mitbürger, sich den 16. März stummen, kühlen, vielleicht versöhnten Welt. In einem saalähnlichen Raum, dem einzigen, der so etwa» wie Schmuck aufweist, hängen große Gemälde : Der Papst, König Aleiander Karageorgewitsch, der gegenwärtige Abt, einige seiner Vorgänger und da» Bild eines Mönches in weißem Brnderhabtt, da» den feinen Kopf mit den beschatteten Augen, den leidenschaftlichen Nasenflügeln und dem leicht ergrauten Haar und Bart in seltsam kühler, fast jenseitiger Schönheit wie ein Heiligenbild erscheinen läßt: da« ist der Bruder Gabriel Giraud, der Gründer dieses Kloster», das .,Notre-Dame de la dilivrance" heißt, und Befreiung möge es ge-wejen sein, was der schweigende Büsser fern von seiner provenzalischen Heimat dort fand, die er ver-ließ, nachdem er sein großes Vermögen dem strengsten Orden zum Ankauf des Schlosses Reichenburg über-geben hatte, wo er jede höhere Würde ablehnte und bi» zu seinem Tode als dienender Bruder lebte. Und mit seiner Seele erlöste er wohl auch jene der beiden Brudermörder, deren Schädel noch heute in einer kleinen Nische hoch in der Kapellenwand zu sehen sind und sich — so will es die Sage wissen — jedesmal, wenn man sie einander zukehrt, über Nacht wieder in unsterblichem Haß voneinander wenden. Die halblaute Rede des Priors verstummt. Unsere Schritte hallen in den leeren Gängen lange nach, durch die offenen Fenster des Dormitoriums »mit den eng abgeplankten, steinharten Schlafstellen grüßt in rauschigen Farben, hinreißend schön, wie ein einziger Jubelruf der Welt, der blau-goldene, unterländische Herbst. Und fernher, der einzige Menschen-laut dieses übersinnlich stummen Klosterschlosses, dringt durch die schweigenden Gänge ruhig wellender Ge-sang sehnsüchtig hoher und sinnend tiefer Männer-stimmen, eine uralte, lateinische Mariensequen^ die einzige Stimme der wortlosen Mönche: ein Gruß an die himmlische Frau. Langsam rollt der Wagen durch den Wald. Ueberoll ist Schweigen, alles lebt in der wunder-baren, geheimnisvollen Macht der Stille, aus der allein das Ganze und Große wächst, Sünde und Ueberwindung. DieWoldsch!össerim Saveland wissen um diese Zaubernacht tief versunkenen Lebens, kennen die Gebärde wvrtferner Gewalten von der Blut gebundenheit schicksalhaften Tuns bis zum Sieg entsagender Läuterung. Und träumen von einem Jahrhundert ins andere, vom Römerreich, von Madjaren und Türken, von Ritter, Bischof und Kaiser und dem Sturm einer neuen Welt, wissen viel von Lust und Leid, von Kommen und Schwinden und lächeln still und weise zum Brunftschrei der Waldtiere, zum glückhasten Liebeswort und zur herben Träne verratener Treue und zu Sehnsucht und Verzicht im Marienlied stiller Klosterbrüder. Und sind ein Stück Land, ein Stück Leben, gesegnet mit Glück und Schmerz, von leiser Wehmut umhaucht, wie alles Schöne und Vergängliche. Nummer 20 Deutsche Zeitung Seite 5 damit die ganz besondere Mühe lgverein der Ausgestaltung de» Abends «idmet hat, in einem recht zahlreichen Besuch Keizuhalten, der ©esc Cidmet . ... ________ . ^ >l wohlverdienten Lohn finde. Ljubljana Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 10. März, findet zur üblichen Stunde der Ge« «eindegotteedienst statt, den Pfarrer Göring au» Bezanjkl halten wird. Schwäbisch-Deutscher Kulturbund. Die hiesige Ortsgruppe hält am Sonnabend, dem 16. 3Härj, im Jägerzimmer des Hotels „Metropol" ihre Jahresversammlung ab. Beginn um 20 Uhr. An der Tagesordnung find die Berichte der Aemter« führn und Neuwahlen. Es ist Ehrenpflicht aller Mitglieder, an der Jahresversammlung teilzunehmen! Gemäldeausstellung. Am heutigen Sonn« tag wird im Jakopii - Pavillon Matthias I a m a «ine Gemäldeausstellung eröffnen. Der Künstler ist vor ollem durch seine Landschastsbilder bekannt ge-worden, die nicht nur gerne besehen, sondern auch ebenso'gerne gekaust werden. Der unzufriedene Dieb. Bor Tagen wurde in einem Bauernhause bei Nooo mesto ein Einbruch verübt. Der Dieb entwendete den ganzen Vorrat getrockneter Würste. Zur großen Verwunde, rung sand der Bestohlene zwei Tage später die Würste wieder auf ihrem Platz, daneben ein beige, legte» Schreiben, in welchem der Dieb dem Bauer mitteilte, daß sein Magen so schlechte Würste leider nicht vertrage. Man hofft, durch diese Unvorsichtig-keit dem humorvollen Feinschmecker auf die Spur zu kommen. Hoffentlich schadet d'e darauffolgende ^einfache Küche" nicht dem verwöhnten Magen des Wurstkenners. die i den Innenflächen der Zähne festgesetz . . . fernen. Da» erzielen Sie durch die Anwendung von K o ö c d j c Vom politischen Dienst. Der Gottscheer Bezlrkshauptmann Herr Aldert P l a tz e r ist nach Delnice versetzt worde.,. Der dortige Bezirkshaupt, mann kommt nach Brezke und der BreZicer Bezirks-bauptmann, Herr Brezigar, übernimmt die Leitung der Vk^rkshauplmannschaft in Kocevje. X. Neue ttulturbunvortsgruppe. Die kgl. Vanschaftsverrvaltunq hat die Gründung einer Orts, gruppe in Poljane Pölland genehmigt. Die Grüdungs-Versammlung wird noch im laufenden Monat statt-finden. Wir werden Tag und Stunde rechtzettig be-sannt geben. X Wissenschaftliches. Unser heimischer Bak-teriologe Herr Dr. Ganslmayer hat seine Ent-deckung der Starrkrampfgifterzeugung nunmehr der Oeffentlichkeit bekannt gegeben. Es erschien vor kurzem im Zentraldlatt für Bakteriologie 1. Abteilung. Originale, Band 133 diese Arbeit unter dem Namen «Ueber Tetanustoiine". Diese» wissen-schaftliche Blatt erscheint im Verlage von Gustav Fischer in Jena und liegt in allen bakteriologischen und serologischen Instituten der Welt auf. Ueber diese Entdeckung haben wir schon seinerzett berichtet; pe bedeutet eine Umwälzung auf dem Gebiete der Etarrkrampfserumerzeugung. Das kgl. bakteriologische Staatsinstttut in Krizeoci bei Zagreb hat die Giftig-keit der Dr. Ganflmoyer'jchen Starrkrampfgifte bereit» bestätigt Ganslmayer hat auf diesem Gebiete einen Weltrekord aufgestellt; da er als jugoslawischer Bakteriologe zeichnet und das türkische Kriegsmini-lterium in Ankara die Arbeit finanziert hat, so ist die Weltführung auf diesem Gebiete eine jugo ßawisch-türkiiche. Bisher führte Paris. Wir gratu lieren und freuen uns. festzustellen, daß die Gott scheer Intelligenz, die seit Jahrhunderten immer prominente Leistungen vollbracht hat, auch heule noch im Wettkampse mit den Spitzenleistungen der übrigen Nationen ihren Mann stellt. X. Käsereikurs. Die Banschastsverwaltung laß im laufenden Monat in Kocevska reka-Rieg einen Käsereikurs abhalten, der von einem Fachmann geleitet wird. Wir rufen die junge Landbevölkerung auf. sich an diesem Lehrgang zu beteiligen, da sich selten Gelegenheit bietet, da» Käsereiwesen auf so billige Weise kennen zu lernen. Wer sich am Kurse be-kiligen möchte, melde sich beim Ortspforrer Herrn Kroker. Die Zett, wann der Kur» abgehalten wird, ©ird rechtzeitig bekannt gegeben. X. Sie irren, wenn S'« glauben, daß Sie olle» Aklan haben, wenn Sie Ihre Zahne mit irgend «in« beliebigen Paste nur an den Außenflächen Putzen! Wichtiger ist e». den Zahnstein, der sich an it hat, zu ent- __m W IW | nwendung von Sarg'» Kalodönt - Zohncreme. die da» wirksame Sulforizinoleat nach Dr. Bräunlich enthält. So ent-fernen Sie allmählich aber sicher den Zahnstein und '' Reui" ~ — (Entkeimen Kalodont»Mund wasser. Schrifttum „Das Innere Reich" Die« letzte Heft de« ersten Jahrganges der iit Lichtung, Kunst und deutsche« Leben „Da «Innere .< «ich " (Herausgeber: Paul Aloerde« und Karl Benno von Mechow, Verlag Aldert Langen / Georg Müller. München) zeigt noch einmal aus kleinem Raum die ganz« Fülle des in Vieler a»«geze,chnelen Zeilschrist vereiniaten Reichtum« an SchSvsungen und Zeugnissen der Künstler und Dichter dnming E. A Dreyer kurz und sehr einleuchtend berichtet, öihr erfreulich und wegen ihrer klaren Entscheidung wichtig sind Ernst WiechertS Bemerkungen zu zwei Büchern. Tarin wird Han« Fällst da wohl endgültig au« dem Bereich der Dichtung, in dem e« um die E x i st enz, um das menschliche Sein unter dem Schicksal geht, verwiesen in den Be-reich der aus Effekt gestellten Schrifisiellerci Al« Offenbarung menschlicher Weisheit und lieber Giiie, al« dichterisch«« Werk hohen Range« iveitz Wiechert Wolsg. Seidels Novellen ..Abend und Morgen" bekannt zu machen. Wenn auch im kommenden Jahr solche Beiträge kritischer Art. zielw«i. send« Stellungnahmen zu den Fragen der Gegenwart, nicht au«dle,ben. dann ist be» dem unbedingt gewöhnen Niveau der dichterische» Beiträge fiir die Zukunft dieser Zeitschrift nicht« zu fürchten. schuf die Wissenschaft SARG'S "WH? ■W rZ ^ = GEGEN ZAHNSTEIN = „Deutsche Rundschau" Allgemeine« große« Aufsehen erreg« jetzt da« soeben erschienene Märchen der großen kuliurvolitischen Monat«-schnst „Deuische Rundschau". In diesem Heft nämlich find«! sich die erste orrainalgetreu« Faksimile - Wiedergabe de« Be-richte« über die Reise de« Oberstteuinant Henlsch zur l. bi« K. Armee vom 8. l»« to. Sept. >»l« Dr« in diesem Be-richt niedergelegte Entscheidung war der Wendepunkt d«« Wellkrieg««. E« ist gcrad«zu «rregend. dies«« geschichtliche Dokument hier — wie im Original — mit den Randb«. merkungen Moltke« versehen, mit grünen, roten und blauen Strichen und Nummern eingeteilt, in Händen ,« halte». Man füdlt eine An Sammlerglück, dieses Schriftstück, wen» auch nur in einer täuschend ähnlichen Nachbildung, selbst z» besitzen. Zu dieser achiseitigen Fakstmil« - Wiedergabe Ichneb Bernhard Poll eine sachliche und kenntnisreiche Schilderung der Lage in den entscheidenven Tagen de« September »9lt. Eine gute Kartenskizze erleichier« noch die Orientierung. Wirtschaft und Verkehr Deutschland in der Weltwirtschaft Zur Leipziger FrühfahrsmeNe Leipzig. 6. März. Gewiß standen auch die letzten Leipziger Messen bereits im Zeichen des wiedererwachenden Lebens-willens der Nation, gewiß zeigte sich bereits vor einem Jahr und ebenso sehr auch im vergangenen Herbst der Wille zur Gesundung, aber trntzdem sieht der Besucher der Messestadt diesmal auf den ersten Blick, daß der Umfang der augenblicklichen Früh zahrsmesse mit dem der vorangegangenen gar n>cht zu vergleichen ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird man es diesmal sogar mit einer Rekordmess« zu tun haben. So stark ist der Andrang der Aus-steller und der Käufer, so stark ist aber auch der Kaufwille. Auf einer Sonderveranstaltung dieser Früh-jahrsmesse sprach Reichsbankpräsident Dr. Schacht über Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft. Mit der gewohnten Offenheit, aber auch mit zwingender Logik der Beweisführung hat er sich an die Weliöffenllichkeit gewandt, und zwar vor ollem an die Oefientlichkeit, die in irgendeiner Form außerhalb der teutschen Grenzen doch mit Deutsch-land wirtschaftlich oder finanziell vetbunden ist, also auch an Jugoslawien. Er hat bei dieser gründ-legenden Rede einige Punkte unterstrichen, die be-sonders geeignet sein sollten, die Welt zum Auf-horchen zu dringen. Die Notwendigkeit einer Rege-lung der deutschen Auslandsschulden wird vom Standpunkt der Ordnung der weltwirt-schaftlichen Verhältnisse immer dringender, und es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn sich Reichs-bankpräsident Dr. Schacht mit d eier Frage beson-ders beschäftigte. Bei der prokmchen Entblößung Deutschland» von Gold- und Devisenbeständen bleibt natürlich nichts übrig, als neue Wege zur Be- 8hlung der Zinsen und zur Tilgung der deutschen uslandsanlethen zu suchen und zu finden. Sie liegen entweder in einer Herabsetzung der Zins-und Tilgungsraten nach zeitweiliger Stundung oder in einer Erhöhung der deuischen Ausfuhr. Für beide Wege hat man bisher bei uns im Ausland nur wenig Verständnis gezeigt, und es ist deshalb besonders erfreulich, wenn Dr. Schacht erstmalig auf einen Ausländer, und zwar auf den amerikanischen Staatssekretär Gredy als Bundesgenossen für sein« Auffassung hinweisen konnte. Vielleicht ist e» kein Zufall, daß das Verständnis zuerst in Amerika auf-leuchtet, weil der deutsch amerikanische Handel unter der letzten Entwicklung besonders schwer gelitten hat. Es wäre dringend zu hoffen, daß der Appell Dr. Schachts einerseits und die Ausführungen Gredys andererseits das Echo finden, das sie verdienen. In diesem Zusamminhang von besonderer Bedeutung ist vielleicht der ausdrückliche Hinweis Dr. Schachts darauf, daß nickt er nach eigenem Gutdünken di« deutsche Wirtschaftspolitik in innen- und auhenwirt-schastlicher Beziehung lenke, sondern daß er allein durch das Vertrauen des Führers und Kanzlers Adolf Hitler auf seinen Platz gestellt sei und somit nichts weiter al» die Wirtschaftspolitik Adolf Hitlers selbst treibe. Die Berliner Autoschau tturzer Rückblick und «»»blick Da« Automobil, daS Selbst Bewegliche, ist nicht« andere« al» die maschinelle Ver-törperung eine« neuen Lebenswillen«, der au« der Enge de« Tage«, de« Hause«, der Stadt in den Raum hmauSNrebt. Di« International« Automobil- und Motor-radausstellung >n Berlin hat am vergangenen Sonn-tag mit dem überlieferten .. Hupen- Konzert" ihren Abschluß gefundn. Insgesamt haben rund 880.000 Personen die Ausstellung besucht. Auch am letzten Sonntag war de Ausstellung wieder überfüllt; nicht weniger als 80000 Besucher haben am letzten Tage der Ausstellung die Drehkreuze am Eingang passiert. Was hat un» diese Ausstellung alles gebracht? Wir wollen da vor allem einen Punkt heraus» greisen, der nicht allein für Deutschland, sondern auch für Jugoslawien von ganz besonderer Bedeutung sein kann: Da» Benzin, auf da» stet» ein Drittel und mehr der Betrieb»- und Haltungskosten entfällt, ist S«v« 6 D eZu t s^ch e Zeitung Nummer 20 im Deutschen Reiche wie auch hier bei un» sehr teuer. Es tostet sehr viel mehr als in andern Ländern, hauptsächlich deshalb, weil der Staat au» ihm viel Geld zieht, in Gestalt von Zöllen — di« wir freilich haben müssen, wenn wir die eigene Benzin-erzeugung steigern wollen. In diesem Zwiespalt der guten Argumente — billig« Benzinoersorgung al» Stütze der Motorisierung oder Fiskolschutz al» Stütze der anzustrebenden Eigenversorgung mit Treibstoffen -Hot die deutsche Wirtschaftspolitik sich für da» zweite entschlossen und verwendet nun vor allem einhei> mische Treibstoffe. Aus Holz, Holzkohle und Kok» werden Butangas, Methangas, Ruhrgasol, Holzgas usw. gewonnen und die Motoren darauf finge« richtet. Viele Lastwagen führen ihre eigene kleine Gasfabrik mit sich herum, einen Holzvergaser. der unmittelbar auf dem Wagen trockenes Buchenholz in betriebsfähiges Holzgas verwandelt. Was bedeutet überhaupt da» Auto für ein Land, für einen Staat? Run, dies« Frag« ist leicht zu beantworten. Das Kraftfahrzeug gibt Arbeit — Autoindustrie und Aulohandel stehen am Anfang. Wo endet diese Linie? Da» Kraftfahrzeug braucht Treibstoff. Es muh eine Garage haben. Es gibt einen Verschleiß von Reisen. Das Fahrzeug muß versichert sein. Das Auto schafft Arbeit und Brot. Deutscher Wirtschaftspraktiker zur Ausfuhr- und Rohstoffrage In der Hauptversammlung der bekannten Siemens Halske A. G. am 28. Februar zu Berlin hielt der Vorsitzende des Aussichtsrates, Dr. Carl Friedrich von Siemen» eine längere Red«, au» der wir folgende für die Ausfuhr» und Rohstoffrage wichtige Stelle wiedergeben: „Der Ausfuhrhandel eines Landes muß im richtigen Verhältnis zu seinem Eigenverbrauch stehen. Je größer letzterer ist, um so höher muß auch ersterer fein, damit aus ihm der vermehrte Bedarf aus» kindischer Rohstoffe bezahlt werden kann. Schwierigkeiten müssen enlsiehen, wenn das Wachsen des Eigenverbrauchs in einem Lande sehr viel größer ist al» der sonstige Welldurchschnitt, da dann keine genügende Aufnahmefähigkeit auf der Welt für di« Waren des Landes mit dem stark gewachsenen Ver> brauch vorhanden ist. Das wäre selbst dann der Fall, wenn dem Import keine künstlichen Schwierig» feiten bereitet würden. Auch für das Forcieren des Exporte» gibt es Grenzen, die preislich zu über» schreiten sich sicherlich rächen muß. Wir brauchen wohl nicht m betonen, daß wir un» schon immer in gründlichster Kleinarbeit be-mühen, für ausländische Rohstoffe Heimstoffe zu benutzen. Aber wir stellen uns dabei die Aufgabe, nicht etwa nur nach einem mehr oder minder guten Ersatz zu suchen, sondern durch Entwicklung und Anwendung von Heimstoffen unsere Erzeugnisse technisch und preislich zu verbessern. Der Ruf un-jere» Hauses gibt der Welt di« Gewähr, daß nicht» unsere Werk« oerlassrn wird, was nicht unserer bald 90 jährigen, also bei weitem ältesten Ueber-Leferung in der Elektrotechnik in der Weit entspricht. Wohl haben wir hie und da Schwierigkeiten und auch Verzögerungen in der Beschaffung von au«-ländischen Stoffen, aber einen Mangel, der un» Ueberlegungen noch „Ersatz" nahelegen könnte, haben wir bi»tzer nicht empfunden." Sport Sonderzug nach Planica Am Sonntag, dem 17. März, findet in Planica da» große internationale Skispringen statt, da» Weltbedeutung haben wird. Wir erinnern bloß an die unvergleichliche Sprungoeranstaltung im März v. I. ebendort, die die gesamte Sportwelt Europas aufhorchen ließ. Zum erstenmal 92 Meter gestanden! Heuer will man auf 100 und noch mehr Meter kommen. Zwanzig Oesteireicher, da-runter Meister Gregor Hol! aus Mallnitz, und 12 Norweger haben ihr Erscheinen zugesagt. Selbstverständlich kommen auch wieder die beiden Brüder Birger und Siegmund R u u d. Aus Beograd, Za-greb, Ljubljana, Klagensurt und Trieft werden Sonderzüge abgehen. Selbstverständlich auch au» Maribor. Der Sonderzug aus Maribor wird um 4 Uhr morgen» Maribor verlassen und um 5 Uhr 30 in Celje eintreffen. Rückfahrt aus Planica rund 18 Uhr. Die Fahrkarte hin und zurück (>amt Eintritts-kmte und Fkstadzeichen!) tostet ab Maribor 100 Dinar, ad Celje 82 Dinar. Anmeldungen bis ein-schließlich Freitag, den IS. März, bei „Putnik"-Celje iKrekov trg, Tel. 119) und „Putnik"-Maribor (Tel 21—22). Also: Auf zum großen Sprunglauf in Planica! Der Sonderzug au» Maribor wird bloß in den Stationen Celje, Ljubljana und Jesenice halten. Schiedsrichterstreik in Jugoslawien. Der jugoslawische Fußballverband hob auf seiner letzten Versammlung die Autonomie der Schiedsrichter auf. Die Spielleiter erhoben gegen diesen Beschluß Einspruch und streikten. Kein Wettspiel in Jugoslawien wird zur-zeit von einem der bisher zugelassenen Schiedsrichter geleitet. Der Fußballverband ist in einer unange-nehmen Lage und mußt« mit d«n Schiedsrichtern wegen eine» Streikabbruches verhandeln, doch wurde bisher kein Ergebnis erzielt. Das Beograder Haupt-spiel B. S. K—Jugostavia, das heute stattfindet, wird der bekannte jugoslawische Internationale Dr. Irkovic leiten. Sr weih es aus Erfahrung Hänschen sitzt in der Schule: „Sage mir Hänschen, wo liegt das Herz?" fragte der Lehrer. Hänschen schweigt. „Fühlst du denn hier keine Schläge?" meint der Lehrer und deutet auf seine Brust. — „Ach nein", gibt Hansel zur Antwort, „die fühl ich immer wo anders". Film-Ecke Filmarbeit in Jugoslawien Dieser Tage treffen der bekannt« Filmschau-spieler Svetislav Petrooic und der Kammersänger Tino Pattieta in Zagreb ein, um hier die Vorar-beiten wegen eine» gemeinsam aufzunehmenden Tonfilms zu treffen. Beide iind gebürtige Jugoslawen ; sie leben ständig in Deutschland. Sie find ge» gen wältig in Beograd, um mit den Ministerien zu verhandeln. Der Film soll in verschiedenen jugosü»» wischen Gebieten, in Dalmatien, Bosnien und auch in Slowenien aufgenommen werden. Er wird in mehreren Versionen, darunter auch in slowenischer Sprache, hergestellt. Unerfreuliche Filmstatistik Das Kinderfürsorgekomitee des Völkerbunde» veröffentlichte ein« Statistik, di« 250 ihm vorgeführte Filme umfaßt. Von den 260 Helden dieser Film« waren 175 Verbrecher, 25 Prostituierte und 37 Trunkenbolde. 97 der Filme brachten «inen Mord, 51 handelten von Ehebrüchen, 19 von Veisührun-gen, in 22 kamen Abtreibungen vor und in 45 Selbstmorde. Interessantes Allerlei Die Zeugenaussage Der englische Außenminister Sir John Simon, der demnächst Berlin besuchen wird, hat eine der glänzendsten juristischen Laufbahnen hinter sich. Aus dem Anfang seiner Tätigkeit als Advokat erzählt man sich in London folgende Geschichte: Simon verteidigte drei Angeklagte, die des Einbruchs in ein Ladengeschäft beschuldigt waren. Der Ladeninhaber sagte aus, er erkenne in dem einen Angeklagten einen Käufer wieder, der vor sechs Monaten Packpapier bei ihm eingekauft hab«. Am folgenden Tage richtete Simon an den Zeugen die Frage, ob er in einer im Gerichtssaal an-wesenden Person einen Käufer vom gestrigen Abend wiedererkenne. Der Zeuge verneinte. „Sie erinnern sich also nicht" sagte Simon, „daß ich gestern abend in Ihrem Laden für 15 Pfennige Nägel gekauft habe? Wie können Sie dann behaupten, Kunden wieder zu erkennen, die Ihren Laden vor sechs Monaten betreten haben?" W. K. Die „Linden wirtin" ist tot Die weit über die deutschen Gaue bekannte „Lindenwirtin am Rhein", Aennchen Schumacher, ist dieser Tage, 75 Jahre all, an Herzschwäche ge-storden. Aennchen Schumacher, am 22. Januar 1860 in Godesberg geboren, konnte sich noch vor wenigen Wochen zu ihrem 75. Geburtstage zahl-reicher Ehrungen und Glückwünsche erfreuen. Die Verstorbene, die durch das im Jahre 1878 von Rudolf Baumbach gedichtete Lied von der Linden-w'rtin Volkstümlichkeit erlangte, übernahm mit 18 Jahren das Geschäft ihrer Eltern, die Wirtschaft zur Godesdurg. Die gemütliche Gaststube wuroe bald ein gern aufgesuchter Aufenthalt der in Bonn Studierenden, auch die zahlreichen Fremden, die in Godesberg weilten, versäumten es nicht, der viel besungenen Lindenwirtin einen Besuch abzustatten. „Wißt ihr, wer die Wirtin war, schwarz die Augen, schwarz das Haar, Aennchen war's, die Feine! Wißt ihr, wo die Linde stand, allen Burschen wohlbekannt? Zu Godesberg am Rheine!" Deutsche RSntgentechnik führend Seit der Entdeckung Röntgens find deutsch« Strahlrnforfchung und Röntgentechnik führend in der Welt geblieben. Dies beweist aufs neue ein Artikel des „Daily Telegraph", der meldet, daß dem Krebsholpital in London und dem größten Krankenhaus in Birmingham von privater Seite Spezialapparate deutscher Herkunft für die sog«, nannt« Kontaktth«rapi« nach Prof. Chaoul geschenkt worden sind. Diese Stiftungen gewinnen dadurch besonderes Interesse, daß die Siemen» - Werke, die die Spezialapparate liefern, den Auftrag im An-schluß an die Automobilausstellung erhielten, an deren Eröffnung der Spender, Sir Herbert Austin, teilnahm. Wann ist die Frau am schönsten? In England sind in der Oeffenllichkeit Mei-nungsverschiedenheiten darüber entstanden, wann wohl die Frau am schönsten sei: die einen behaupten: zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr, andere wieder sind der Ansicht, daß die Frau erst mit 35 zur Entfaltung aller ihrer Reize gelange, daß sie erst in diesem Aller auch geistig voll erblüht sei. Erst dann verstehe die Frau, eine kluge Unterhaltung zu führen und habe gelernt, wie sie sich am vorteilhaftesten anziehen solle. Und, wa» die Hauptsache sei, erst mit 35 Jahren wisse sie mit dem kostbarsten und gefährlichsten Gut ihrer Schönheit klug zu v«r-fahren. KAUFE BRUCHGOLD so*ie Silber- und Goldmünzen mm Tageskurs. R. Almo8'ech< er. Juwelier Celje. Prt-ifirnova u ica Nr. I. Gärtner In den Vierziger Jahren, ledig, titig in allen Fiebern •eine* Berufe«, sucht Daaerpootea. Uetillige Zuscnnftea erbeten an die Verw. dea Blattes. Kleiner Besitz mit 3741 m' «*br guter Boden fliehe (sch3ne BaupIItie), 90 verschiedenen Qbutblume, Hau« mit 2 Zimmern, hflehe, Speisekammer nnd Stellungen, guten Trink«a»«er, 15 Minuten vom Hauptplata — Celje ea