n. Dienstag den 26. Februar 1833. N a i b a ch. ^m 25. Februar, Mittags um 12 Uhr kam die erste Ablhellung der in Bayern geworbenen k. griecki schen Truppen unter dem )scn als Opfer gefallen waren. Aus dem Archipel vernimmt man nichts mehr von Teeräuderei; nuv herrschte vom 23. bis 26. V.M. ein heftiger Nordwind in den griechischen Ge« wässern. Die Ankunft der f. baierischcn Truppen zu Nauplia am 29. Jänner meldet gleichfalls der Ca« plän Giul5vich dcö österreichischen Schooneriv Giu^ seppina. Im Augenblicke der Landung donnerten Ireudcnsalven von allen Forts von Nauplia. (0. ^.) Wäpstliche Staaten. Einem Schreiben aus Anc 0 na vom 27. Icin. zufolge, wird auf den 8. Februar, als dem Iah« rcstage der W^HI des h. Vaters zum Ponlificat, eine allgemeine Amnestie angckünoet, worauf der römische Hof auf die Räumung seines Gebietes dringen wird. (B. v. T.) D r c u si e n. Berlin, 12. Februar. Nachrichten aus dem Haag geben wieder Hoffnung, daß eine Pacifica« tion des holländisch. belgis^en Streites, der ganz Europa in unglücklicher Spannung halt, durch ei, ne von Preußen vermittelte Uebercinkunft zu Stande gebracht werde. . Wichtige Gründe wirlen ein, um das Haager Oadinett nachgiebig zu stimmen. Die Bestimmungen der Scheldt.Scbisssahrt mucr-liegen zweifelsohne großer Schwierigkeit; allein da die Interessen in diesem Puncte schlechterdings nicht zu vereinigen sind, so werden beide Theile mit einem Abkommen zufrieden seyn müssen, das d» Mitte zwischen den beiderseitigen Forderungen hält. Der gespannte Zustand scheintauch in Holland sehr drückend gefühlt zu werden, und die öffentliche Stimme erklärt sicl) laut und deutlich, daß in Hol« land eine Wiedervereinigung mit Belgien ganz an« tinatiaosl ist. - (Allg. Z.) W e l g i e n. Antwerpen, 6. Februar. Diesen Morgen hieß es allgemein, daß unsere Binnenfahrzeuge den Fluß bis zum Doel hinabfahren dürften. Man hofft, daß unsere Fisch?? ihr Gewerbe wieder be. ginnen Ulld das ausgestandene Elend vergessen wer. 66 den. Man glaubt, daß die Holländer sie nicht hin. kern werden, bis nach Batz, und selbst noch weiter zu gehen. Die Erlaubniß soll einer Militair, bchörde offiziell mitgetheilt worden seyn, welche sie ten dabei Interessirten angezeigt hat., (Allg. Z.) Frankreich. Paris, den 9. Febr. Frankreich beschrankt Ach nicht darauf, seine Truppenzahl herabzusehen, ten Urlaub Verlangenden mit cer Bewilligung zu> vorzukommen, es geht in seinen friedlichen Gesin. »ungcn so weil, daß es Gränzfestungen von Ge« scdütz entblößt. Diese Thaisachen beweisen, wie viel ihm daran liegt, von Innen und Aussen die Ruhe zu erhalten. Selbst die Kriegslustigen las« sen ihre Stimmen minder lauc vernehmen. Der Fall der Papiere darf tcincm andern Umstände zugeschrieben werden, als der Gewinnsucht. —Im Finanzministerium herrscht nun eben so große Thä' Ugkeit, als früher in der Kriegskanzlei. Man glaubt, daß ein Gesetzesvorscdlag entworfen wird, um 5as Finanzwesen, ten Umständen gemäß, zu ordnen. Doch sieht es in Toulon nicht so friedlich aus, denn seit lange wurde oie Seetruppen. Aus» Hebung nicht mit solchem , die zwei« al« ^cn, worin dem Vcrnebmen nach darin der Be» schluß gefaßt wurde, daß unverzüglich eine Vermittelung Von Seice Englands eintreten solle. Diese Entscheidung wurde den hier anwesenden türki. schen Bevollmächtigten mitgetheilt, die abcr, wie «s heißt, dagegen protcstirten, i'.^m der Sultan nicht Vermittelung, sondern den dirccten Beistand Englands gegen einen rebellischen Pascha nachgesucht habe. Man versichert, daß unserm Eabinet» te die Gründe einleuchten, welche die Pforte durch ihren Bevollmächtigten vorgebracht hat, und 5aß es nun entschlossen ist,, eine Escadr,e vcr ATexan» drien zu schicken, und Mchcmed Ali zur Einstellung der Feindseligkeiten zu zwingen. Es >F zu vermuthen, daß unserer Expedition nach Alcxau« dricn sich eine französische Gscadre anschließen wird, und «ach der bekannten Mission des Generals Mu» rawieff dürfte auch von russischer Scice eine Seemacht dahin abgesendet werden, um in Gemein« schaft mit der unsrigen und mit der französischen zu agiren, Solchergestalt würdcn die drei Flag, gen wieder vereinigt, wie sie es bei Nararin waren. Mehemed Ali dürfte wohl, durch diese Ver« einigung an feine frühere Niederlage erinnert, nicht säumen, den von den drei Mächten ausgesproche« ncn Wünschen nachzukommen. (Allg. Z.) Osmannischeo Neich. Die mit der gewöhnlichen Post eingegangenen Nachrichten aus Konstantinopel vom25. Icin. ner melden: «Obgleich es nach dem cömannischen Staalsgebrauche nicht Sitte ist, daß die bei der Pforte ausserordentlich beglaubigten Gesandten der fremden Höfe bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt von Seite des Psortenministeriums feierlich be. schickt und dewiNkomml werden, so hat Hoch aus 6Ü besonderer Rücksicht für den österreichischen Kaiser. Hof und für die Person des Frciherrn von Stur« mer, der Pfortcndolmetsch a>n i3. v. M. den Auf« trag erhalten, sich in das österreichische Gesanct-schaftshotel zu verfügen, um diesem ausseroroentlichen Gesandten Sr. Majestät von Seite dcsKaimakams und der Pfortcnministcr, nebst ihren Glückwün-schcn zu seiner Ankunft, die bei sol.^.'n Anlässen üblichen Geschenke darzubringen. Der Pforte", dolmetsch. Es rar Effendi, wurde von Seite der kaiserlichen Gesandtschaft feierlich empfangen, und mit den gewöhnlichen Formalitäten an die Scala von Tophana zurückgeführt. Die Gesten« ke bestanden aus vierunddreihig Tablas oder run« den türkischen Eabarcts, welche mit Zuckerwcrk, Blumen uud Früchten in schönen Porzellanvafen und geschmackvoll decorirten Körben bedeckt waren." „Die k. k. Corvette Abbondanza, com« mandirt von dem k. k. Major Hrn. Quaie, an deren Bord der Freiherr von S türmcr die Neisc bis Gallip oll zurückgelegt hat, und die bestimmt ist, den k. k. Intcrnuntius Freiherrn von Ot ten« fcls nach Triest zu führen, ist am ,6. Jänner in ten Hafen vqn Konsiantinopel eingelaufen, und hat in der Nähe von Tophana Anker geworfen. Selbe hat bei ihrcr Ankunft Sc. Hoheit mit 2i Kanonenschüssen begrüßt, die von der Batterie zu Tophana in gleicher Anzahl erwiedert wurden. — An demselben Tage ist,ein Theil der türkischen Flotte, aus i Linienschiff, 3 Fregatten, h Eorvctten, Z Briggs und i Goelctte bestehend, in den Hafen ron Konstantinopcl eingelaufen, um im Arsenale ausgebessert zu werden. Der Großadmiral Tahir Pascha war am i2. Jänner auf einem türkischen Dampfboote in Konstcmlinopel angelangt." »Den lehten Nachrichten aus Kleinasien zufolge, hielt sich Ibrahim Pascha, sowohl der, erlittenen Verluste wegen, als zur Pflege der zahlreichen Kranken und Verwundeten seiner Armee, fortwährend m Kon ich auf; übrigens wür-ec ihm in jedem Falle der dießjährige ungewöhnlich strenge Winter das Vorrücken unmöglich ge» macht haben." (Ocst. B.) Nackrichleü aus Konstantinopel vom 5. Februar, welche uns durä) außerordentliche Gelegenheit zugekommen sind, sprechen von fortgesetzten Bewegungen der ägyptischen Armee. Die Pforte war benachrichtiget, daß Ibrahim Pascha vonKonieh aufgebrochen war, und bereits Karahissar erreicht hatte. Auf die von dem fran» zösischen Geschäftsträger an ihn gestellte Anforde« rung, sein Vorrücken einzustellen, hat Ibrahim geantwortet, dasi er sich hierzu, ohne ausdrückli« chcm Befehle seines Vaters, nicht ermächtiget Hal« tk. Dieselbe Antwort hat er dem an ihn gesendeten kaiscrl. russischen Obersten Duhamel ertheilt. Bei dieser Lage der Dinge hat der Sultan die ihm bereits früher von SeiteMuhlands angetra« ge»e freundschaftliche Hülfe einer Escadre, welche, vereint mit der ottomannischen Seemacht, den (5a. nal zu decken hätte, angesprochen. Vorläufig hier» zu bevollmächtigt, hat der kaiserl. russische Gesandte Hr. von Butencff auch bereits dic Aufforderung der Pforte nach Sedastopol ergehen lassen, da« gegen das Verlangen um gleichzeitigen Beistand durch eine russische Landmacht, als von seinem Hofe nicht angeboten, abgelehnt. Die Hauptstadt genoß fortwährend de? vollem» mcnsten Ruhe und die allgemein verbreitete Ueberzeugung, daß Wc hmed Ali >ie Anträge, welche Halil Pascha ihm zu überbringen hat, sicher annehmen werde, trägt zu deren Aufrechthaltung bei. (Ocst. B.) Kon stau tin ope l, 27. Jänner. Ss herrscht große Bestürzung in der Hauptstadt. Die Acgyp-tier sollen in vollein Marsche auf Brussa scyn; der Divan ist seit gestern permanent versammelt; der russische Botschafter schickte Depeschen nach Se« basicpol, und eine französische Fregatte ging nach den Dardanellen unter Segel. Man kann auf die wichtigsten Ereignisse gefaßt seyn. Ibrahim Pascha will von keiner fremden Intervention mehr hören, und es zeigt sich ziemlich deutlich, daß es ihm mit seinen früher an den Tag gelegten friedlichen Dispositionen nicht Ernst war, sondern daß er nur Zeit gewinnen wollte, um seine Armee zu reor» ganisircn. Indessen sammelt die Pforte in Eile Truppen, und läßt sie nach dem asiatischen Ufer des Bosporus überschissen. Man will alle Streit» kräfte auf Einem Puncte versammeln, und alles Mögliche zur Vertheidigung der Hauptstadt auf-bieten; ein Theil der grohherrlichen Flotte soll Befehl haben, nach den Dardanellen untcr Segel zu gehen. Mg. Z.) Kroacteur: F"r. Lav. Neinrich, Erleger: Mnaj Ai. Vvler v. Alelnmaur.