Erscheint Dimtag und Freitag. Reduktion: Stadt, N, Markt Nr. 22ll. 3, Et. Expedition: Ron» Haui-Nr. !9ll, Insertionsgebühren: sur die 2spaltige Zeile »der deren Naum für l Mal 6 kr., 2 M»! 8 kr., 3 Mal IN kr. Insertion« ° stempel jedes Mal 2« kr. Verlag und Druck »on I . Vlasnik. i. Jahrgang. Monnement fllt Laibllch V MW ^ ganzjährig 5 fl. — lr, ^'GH> halbjährig 2 „ 50 „ «ierleljÄhrig I „ 25 „ Durch die Post: ganzjährig 6 fi. Der ungarische Landtag wird für Anfang November auf Grund des Wahlgesetzes, das für den 1861er Landtang zur Anwendung kam, einberufen werden. Der schweizerische Bundesrat!) hat beschlossen, seinen Geschäftsträger in Wien zu beauftragen, daß er handelspolitische Gleichstellung der Schweiz mit den meist begünstigten Staaten verlange und Oesterreich dafür voll­ständige Reciprocität anbiete. Das „Memorial diplomatique" kündigt an, daß der Fürst Metter­nich nächstens die Memoiren und Korrespondenzen seines Vaters der Oeffentlichkeit übergeben wird. Die Schriften und die diplomatischen Do­kumente sollen nicht weniger als sechszig Kisten füllen. Während der Anwesenheit des verstorbenen Fürsten in London soll demselben von den Eigenthümern der „Times", Gebrüder Walker, für diese Schriften 20,000 Pfund geboten worden fein, doch wollten dieselben die völlig un­abhängige Redaktion des Materials, an welcher Bedingung der Geschäfts­abschluß scheiterte. Bezüglich der mexikanischen Angelegenheit ist man in Paris jetzt etwas beruhigt, obwohl der Grund zu Befürchtungen nicht im Geringsten beseitigt ist. Die Sprache des Präsidenten Johnson beim Empfang de« französischen Gesandten Montholon war wohlwollend, doch rcservirte John­son unerwartete Eventualitäten. Mi t dieser diplomatischen Reserve bleibt der amerikanischen Regierung die volle Handlungsfreiheit gewahrt. Die Affaire des Prinzen Napoleon ist noch nicht beendet. Die Kaiserin glaubte seine Demission nicht annehmen zu dürfen und referirte an den Kaiser, dessen Antwort der Prinz in Paris erwartet. ^ Aus New-York, 20. Mai, wird berichtet: Davis und Alexander Stephens sind im Fort Monroe angekommen und in den Casematten in­ternirt worden. Gegen Davis wurde noch leine seine Mitschuld bewei­ sende positive Aussage gemacht. — Magruder ist entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Die Aufregung bezüglich der Answanderung nach Mexiko hat sich vermindert. Aus der Handels- und Gewerbekammer. (Sitzung am 2, Juni. Vorsitzender: Herr Kammerrath Karl Holz er.) Nachdem der Herr Kammerrath Pleiwei s gegen die Lesung des Protokolls der letzten Sitzungen eingewendet, daß er darin die genaue Wiedergabe seiner an die Redaktion der „Laibacher Zeitung" adressirten Aufforderung, einen von ihr gebrachten Irrthum zu berichtigen, vermisse und auch die genannte Zeitung die geforderte Berichtigung in der ge­wünschten Art nicht gebracht habe, beginnt man mit der Tagesordnung, die wir in der letzten Nummer unseres Blattes lin der Rubrik „Lokales") gebracht haben, ^.ä 1. Es erhellt aus der Zuschrift des hohen k. k. Handelsministeriums, daß von der Kammer fortan nur Mittheilungen über Geschäftsleute in soferne gewünscht werden, als die Kammer solche ohne erst gegebenen Falls Erkundigungen und Erforschungen anzustellen, von vorneherein in der Lage ist, aufzuklären, H,ä 2. stellt Herr Kammerrath Pleiweis den Antrag: es möge die Kammer dem Herrn K «ring er für die genaue Besorgung der Geschäfte in Sachen des Handlungsschul­fondes ihren Dank Votiren zugleich mit der Ertheilung des angesuchten Absolutoriums (da die Rechnungen alle ohne Anstand richtig befunden worden). Vorderhand hat Herr Lasni k die Verwaltung des Fondes übernommen. Ein zweiter Antrag des Herrn Kammerrathes Pleiweis geht dahin: der Herr Vorsitzende möge die Handelsleute demnächst zu einer Versammlung einberufen, um über den genannten Fond weiterhin zu beschließen. Nach einer etwas lebhaften Debatte, an der sich die Herren Horak, Supan, Sekretär Dr. Uraniö, der Vorsitzende, Lasnik, Schwentner und Pleiweis betheiligten, und in welcher Herr Hora k immer wieder darauf zurückkam, daß dieser Fond die Ge­werbesektion der Handelskammer nicht berühre, daß er daher für die Kammer einen rein privaten Charakter habe, wird schließlich der Antrag des Herrn Kammerrathes Pleiweis angenommen, alleHandelsleute, die gegenwärtig auf dem hiesigen Platze sind und überhaupt alle, die zu« m letzt eingezahlt haben, einzuberufen, ^.ä 3. Die vom niederösterieichischen Oewerbevercm an das hohe Handelsministerium gerichtete Eingabe inBe­ treff der Abschließung eines Zoll- und Handelsvertrages mit Rußland die verlesen wird, hebt besonders hervor, wie ein regerer intimer Handels­ verkehr mit diesem an Rohprodukten so reichen Lande für die österreichische Industrie von dem höchsten Werthe sei, wenn man bedenkt, daß derselbe gegenwärtig, wo ein solcher Vertrag noch nicht bestehe, 17'/, Millionen dahin und 10 Millionen zu uns betrage, und wenn man die ausgedehnte Grenzlinie beider Reiche mit 156 Meilen, ins Auge faßt. Die Eingabe betont auch die Befürchtung: es möchte uns der deutsche Zollverein leicht den Vorsprung abgewinnen. Herr Kamnierrath Supan ergreift das Wort nnd beleuchtet in kurz n Zügen die hohe Bedeutung eines solchen Vertrages für die österreichische Industrie. Er sagt unter Andern, - Es sind 12 Jahre verflossen, daß die österreichische Industrie und der öster­ reichische Handel unter dem Drucke Norddeutschlands stehen. Meine Herren, ich habe den Gegenstand genauer Prüfung unterzogen und alle darüber erschienenen Brochuren und Schriften studirt - ich könnte schon heute eine Menge Daten darüber vorbringen, ich beschranke mich aber darauf, Ihre Aufmerksamkeit auf die ausgedehnte Grenzlinie und auf das wichtige Moment zu lenken, daß wir ja die Donaustraße inne haben. Meine Meinung ist es, wir sollen — wir können die Sache nicht fallen lassen, und ich stelle den Antrag, daß ein Comit6 von fünf Mitgliedern­ zur weiteren Berathung des Gegenstandes gewählt werde. Herr Kammerrath Horak fagt: Wir sollen warten, bis uns das h, Handelsministerium auffordert darüber zu berathen. Herr Schwentner unterstützt den Antrag Supan und sieht in der Ansicht Horak's nur die Befürchtung, gegen das Gesetz zu verstoßen. Hierauf Kammerrath Supan : Das Bedenken Horak's ist nicht stichhaltig. Ich glaube, daß jeder Kammerrath das Recht hat, einen solchen Antrag zu stellen; ich wüßte nicht, was dieß verstoßen soll; sollen wir denn immer blos antworten — warum nicht auch die Initiative ergreifen —? Das ist 'eben der Fehler gewesen, daß in unseren Handelskammern bis­ her so wenig Energie geherrscht hat. Herr Horak meint: man folle war­ ten, bis Prag, Brunn, Troppau u. a. Städte darüber gebrochen, nicht die ersten sein wollen. Herr Pleiweis fragt: Warumsollen wir nicht die ersten-sein tonnen, wenn es sich darum handelt, die österreichischen Interessen zu för­dern — er befürwortet den Antrag Suvan's. Es wird das Tonnte gewählt: Supan, Pleiweis, Baron Michel Zois, Winkler und A. Schreher. — ^.ä. 4) Auf Horak's Antrag, den Supan warm befürwortet, sei dem Ausstellungskomitö in Graz zu antworten, daß die Handelskammer alles aufbieten werde, die kminischen Industriellen zur Vetheiligung anzueifern; — dasselbe zugleich auf die südslavischen Lander aufmerksam zu machen, da nach diesen hin die natürlichen Absatzquellen unserer innerösterreichischen Volkswirthschaft fließen. — ^,ä. 5) Die Einhebung der Kammerumlage werde fortan alle Monate durch die Steuerämter erfolgen und durch diese direkte an die Kammer geleitet werden; alle drei Monate werde der Bericht über die Rückständler und die Rückstandsbeträge eingehen. Herr Wintle r wünscht, daß ein Gesuch eingereicht werde, um auch die Rückständler der früheren Jahre zu erfahren. — ^.ä., 6) Auf Anfrage des k. k. Landesgerichtes in Betreff einer hiesigen noch nicht protokollirten Firma wird auf Antrag Horak's — nach einer Debatte, an der sich die Herren Schwentner,, Baron Zois, Schleyer, Laßnit und Pleiweis, der Borsitzende und der Sekretär betheiligt haben — geantwortet: daß die Firma nicht im Steuerregister erscheine. — Schließlich wünscht Herr Kanrmerrath Horak, daß man an die Triester Kammer das Ersuchen um Mittheilung des Berichtes stelle, den die von der Besichtigung des Suezkanals rück­gekehrten Deputirten eben erstattet haben. Aus den Vereinen. (Katholischer Gesellenverein.) I « der zehnten Jahresversamm­lung des katholischen Gesellenvereins vom ?. Mai l. I . erstattete der Vereinsvorsteher Dr. Vonöina nachstehenden Bericht: Mit dein heutigen Sonntage schließen wir ab die zehnjährige Lebensdauer unseres Vereins, welcher eben am 3. Sonntage nach Ostern im Jahre 1855 förmlich und öffentlich in's Leben getreten ist; ein Umstand, welcher zur Genüge recht­fertigen dürfte den Drang, welchen ich fühle, mit dankerfülltem Herzen Gott dem Herrn gegenüber, dessen Segen über dem in Seinem Namen begonnenen Werke bisher so sichtbar gewaltet, einige auf die Entstehung und weitere Entwicklung des Vereines bezüglichen bedeutungsvolleren Mo­mente zu einem Gesammtbilde zusammenzufassen, nachdem ich nur noch Einiges über den gegenwärtigen Stand des Vereines in Kürze werde her­vorgehoben haben. Kann ich nun auch dießbezüglich nicht geradezu behaup­ten, daß das Leben des Vereins im eben verwichenen Jahrgänge irgend welchen außerordentlichen Fortschritt aufzuweisen habe, so darf ich es doch mit voller Befriedignng aussprechen, daß der Stand desselben sich auch in keinerlei Richtung verschlimmert hat. Ich sage: mit voller Befriedigung, insoferne, als einerseits in dem stets frischen, regen Eifer der Vereins­mitglieder, in der nicht minder stets regen Theilnahme des geehrten Pu­blikums eine genügende Garantie für den Fortbestand des Vereins gebo­ten bleibt, andererseits aber unter den obwaltenden, in früheren Jahres­berichten mehrfach angedeuteten, ohnehin bekannten gewerblichen und loka­len Verhältnissen eine merkliche Vermehrung des Standes der Vereins­mitglieder, worauf vorzugsweise unsere Wünsche gerichtet bleiben, füglich nicht erwartet werden kann. Behufs der Erzielung eines zahlreicheren Bei­trittes seitens der Gesellen in Laibach zu unserem Vereine ist dem Be­schlüsse der letzten Jahresversammlung zufolge der vorjährige Jahresbericht mit entsprechender zweckdienlicher Erläuterung zu bei weitem größten Theile unter die Herren Meister vertheilt worden; der Erfolg entsprach jedoch in keiner Art den gehegten Erwartungen, und schwerlich wird unter den 52 im Laufe dieses Jahres in den Verein Aufgenommenen Jemand lediglich in Folge solcher unserer Maßregel zum Eintreten in den Verein veran­laßt worden sein. Gegenwärtig beläuft sich die Zahl der Vereinsmitglie­der auf 60, unter denen 36 Laibach und Kram überhaupt, 24 aber dem Auslande der Geburt nach angehören, welcher Unterschied bezüglich der Herkunft jedoch bei dem gesunden auf einen und denselben Zweck gerichte­ten Sinne der Mitglieder sich in keiner das Vereinsleben wie immer störenden Richtung bemerkbar machte. Rücksichtlich der verschiedenen Ge­werbe sind am zahlreichsten vertreten die Schuhmacher, Tischler, Schlosser und Schneider. Ausgewiesen aus dem Vereine brauchte im Laufe dieses Jahres Keiner zu werden; fortgereist sind 33; unter den aus anderen Vereinen Hieher zugereisten 71 Gesellen konnten nur 17 dem Vereine ver­bleiben, während die übrigen 54 meist ob Mangel an Arbeit weiter ziehen mußten. — Nachdem der bisherige mehrjährige Vereinssenior, Sattler­gesell Garich nicht leicht dazu vermocht werden konnte, in solcher Stellung auch für weiterhin noch zu verbleiben, ist bei der betreffenden Wahl im Monate März statt seiner der Schuhmachergesell Mariacher beinahe ein­stimmig zum Senior gewählt worden. Um eine noch regere Betheiligung am Vereinsleben zu wecken und zu fördern, ist auf den anhaltenden Wunsch der Mitglieder das Volzschießen im Vereine eingeführt und der Betrag von 23 fl. für die hiezu erforderliche Bolzbüchse zum großen Theile ans dem bei den Christbaumvorstellungen erzielten Erträgnisse ge­deckt worden. Mit der Ertheilung des Unterrichtes befaßten sich mit einer schon mehrere Jahre hindurch bewährten und nie genug zu rühmenden unverdrossenen Bereitwilligkeit die Herren: Gymnasial-Professor Konschegg, der llkad. Maler, Ritter Kurz von Goldenstem und Velar, Lehrer an der städtischen Hauptschule zu St. Jakob, denen sich im Laufe dieses Jahres auch Herr Moönik, Lehrer an der nämlichen städt. Hauptschule für die Vortrage aus der Weltgeschichte mit voller Bereitwilligkeit angeschlossen. Je öfter die Gelegenheit wiederkehrt, der verehrten Herren, welche den Vereinsmilgliedern fo manche Stunde mit so freundlicher ausdauernder Bereitwilligkeit zum Opfer bringen, öffentlich zu gedenken, desto stärker meine Verlegenheit, den Gesinnungen des Dankes einen geeigneten Aus­druck zu verleihen. Und so möge denn eben 5iese Verlegenheit am genü­gendsten kundgeben, zu welch' tiefem Danke der Verein den betreffenden Herren versuchtet bleibt. Ingleichen drängt es mich auch, den verbindlich­sten Dank im Namen des Vereins auszusprechen den Herren Verlegern: Edlen von Kleinmayr, Blasnik und Millitz, welche die betreffenden Blät­ter: „Laibacher Zeitung", „Novice", „Triglav" und „Tovarß" an den Verein gratis zu verabfolgen fortan die Güte hatten, außer welchen über­dieß im Vereine auch gelesen werden: die „Rhein. Vollsblättcr", der „Oesterr. Volksfreund", das „Sonntagsblatt des Severinus-Vereins", „Müncheuer Sonmagsblätter", die „Sonntagsfreude", „Danica" und „Slov. Glasnik". (Fortsetzung folgt.) Lokales und Drovinziales. — I n der am 3. d. M. stattgehabten Gemeinderathssitzung wur» den folgende Sektionen gebildet: I. Sektion: Magistrat: Horak, Dr. Orel, Schwentner, Seunig, Dr. Supan. II. Sektion: für Rechts­nnd Perfonalangelegenheiten: Dr. Bleiweis, Dr. v. Kaltenegger, v. Strahl, Dr. Supan, Dr. Supanz. III. Sektion: für den städti­schen Haushalt: Auer, Blasnik, Dr. Schüppl, Souvan, Dr. Supanz. IV. Sektion: für Bau« und Feuerlöschangelegenheiten: Bür­ger, Malitsch, Rößman, Stedrh, Verhouc, Seunig, Rost. V. Sektion: für dasArmenwefen: Seunig, Holzer, Poklukar, Schwentner, Ver­houc. VI. Sektion: für Lokalpolizeiangelegenheiten: Dr. Blei­weis, Horak, Dr. v. Kaltenegger, Pakiö, Dr. Schövpl. VII . Sektion: für Schul- und Stiftungssachen: Dr. Bleiweis, Dr. v. Kal­tenegger, Mitteis, Poklukar, u. Strahl. Zur Ergänzung des Comitö für ein neues Gemeindestatut: Dr. Bleiweis, Dr. Orel. Zum Bürgermeister-Stellvertreter wurde Dr. Supan wieder gewählt. — Das Handelsministerium hat unterm 19. v. M . die BeWilli» gung zur Vornahme der technischen Vorarbeiten dem Eisenbahnbauunter­nehmer und Realitatenbesitzer in Kram, Alois Praschniker von Stein, für eine Eisenbahn von Laibach nach Villach auf die Dauer eines Jahres ertheilt. Diese Linie bildet eine Variante für die vielfach angestrebte . Linie von Brück über Leoben und Villach in der Richtung zum adriatischen Meere. Für diese Linie steht der Südbahngesellschaft tonzessionsmäßig ein Vorrecht zu. — (Der sogenannte Nationalitätenhader schon im 14. Jahrhundert.) Der „Nationalitätenhader", wie gewisse Leute die Bestrebungen zur praktischen Durchführung der gesetzlich schon längst ausgesprochenen Gleichberechtigung im öffentlichen Leben zu nennen belieben, datirt denn doch nicht aus gar so jüngster Zeit. Wenigstens erzählt uns Dr. C. Grünhagen in seiner in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie veröffentlichten Abhandlung „König Johann von Böh­men und Bischof Nanker von Breslau" (1295-1346) von ganz gleichen Bestrebungen aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts. Wie der Verfasser iu seiner Einleitung hervorhebt, lassen die bisherigen Darstel­lungen der Geschichte Schlesiens es kaum ahnen, daß dieses Land ur­sprünglich ein slavisches war, welches von den Deutschen erst durch langes Ringen ihrem Wesen assimilirt werden mußte; denn von Kämpfen zwischen einer deutschen und slavischen Partei lesen wir nicht das Geringste. Erst durch die vorliegende, ausgezeichnete Abhandlung Grünhagen's erhalten wir klare Einblicke in die zwischen Polen und Deutschen bestehenden Ge­gensätze, welche nur zeitweilig schlummerten, aber bei jeder Gelegenheit in helle Flammen aufloderten. — Aus Klagenfur t fchreibt man: Neuerdings wurde wegen rückständigen Steuern, und zwar im Betrage von 90 fl. 71 kr. Oe. W., über Ansuchen des k. k. Bezirksamtes Althofen noe. des Steuer - Aerars eine Realität (Ianklhube in Brugga) im Schätzungswerthe von 5061 fl. 5 kr. Oe. W. zur exekutiven Feilbietung gebracht. Volkswirthschaftliches. Ferlacher Waffen. Unter den verschiedenen Fragen, welche die öffentliche Meinung Ferlachs beschäftigen, erregt und verdient die größte Aufmerksamkeit— die Sammlung von Feuerwaffen aus den dortigen Gewehrfabriken, welche in den verschiedenen Kronländern und auch außerösterreichischen Staaten zur Ausstellung gelangen sollen. Ferlach muß nun bei den jetzigen mehr ungünstigen Verkehrsver­hältnifsen einen außerordentlichen Weg versuchen, um auch außerhalb der Grenzen des heimischen Territoriums einen größern Ruf, einen geachteten Namen zu erhalten, um die erhöhte Leistungsfähigkeit und die wesentlichen Fortschritte in der Waffenerzcugung, sowie die technische Vollendung und Eleganz der Erzeugnisse durch Proben zu erhärten und dadurch weit ver­zweigte Handelsverbindungen anzuknüpfen. Ferlach ist im Stande, besonders wenn die einheimische Waffen­industrie, gleichwie in England, durch höhere Zölle geschützt würde, in Beziehung auf Wohlfeilheit bei zweckmäßiger Regulirung der Arbeiterlöhne allen ausländischen Waffenfabriken einen Vorsprung abzugewinnen und könnte sohin auf diese Art mit Rücksicht auf den niedrigen Preis im Ver­gleich zur Qualität schwer übertroffen werden. Die Intelligenz und besondere Strebsamkeit einiger dortigen Fabri­kanten wird sich Bahn brechen, und auch zur höheren Bedeutung im Aus­lande gelangen, sobald die Waffenfabrikation in größern Massen mehr Ausdehnung erhalten hat, und der fremden Konkurrenz durch das Blühen der einheimischen Fabrikation das Terrain entzogen sein wird. Einen bedeutenden Aufschwung erhielt Ferlach bereits durch die Er­findung der Methode zur Erzeugung der Varianten von Lütticher Da­masten, welche schön und makellos dastehen und sowohl als Schaustücke im Salon, als auch als treffliche Werkzeuge zur Ausübung des edlen Waidwerkes verwendet werden können. Werfen wir einen Blick in das?eich ausgestattete Gewehrlager des so strebsamen Herrn Filivp Poschinger, so sieht man, was das Gewerbe vermag, wenn es mit der Kunst Hand in Hand geht; man findet beson­ders im Genre der Lefaucheur-Waffe herrliche Leistungen, namentlich in Beziehung auf Ornamentik und Gravirung ein künstlerisches Streben und auf Gewicht eine Leichtigkeit, die dem Ganzen eine gefällige technische Vollendung verleiht. Durch seinen regen Eifer und seine Geschäftstüchtigkeit erhält Ferlach auch in den mißlichsten Verhältnissen theilwcise Beschäftigung und wird durch ihn der Roth in manchen Familien gesteuert. Ein Rundgang in der Fabrik des Herrn Ignaz Just zeigt, daß hier nach jedem System und Genre gearbeitet wird, wie es eben die Wünsche der verschiedenen Consumenten begehren, und wenn auch kein so reichhaltiger Vorrath im Lager ist, so ersieht man aus den Preislisten, sowie verschiedenen Diplomen der größten Weltausstellungen die ehrendsten Auszeichnungen in der Erzeugung fämmtlicher Gattungen Feuer-, Hieb­und Stichwaffen. Der Name „Just" ist eine der ältesten Firmen und die große So­lidität und Gewissenhaftigkeit, sowie eine unermüdliche Thätigleit sind seine Hauptfaktoren, die ihm bereits einen überseeischen Ruf erworben. (Schluß folgt.) Das GrgebniH der Sammlungen für das zu errichtende Kinderspital. (Veröffentlicht durch das constituirt« provisorische Damen-Comils.) (Fortsetzung) Einmal.Spende. Jährt. Frau Johanna Prunk 1 fl. — kr. -si. Ungenannter 3 „ — „ — „ Ein Greißler — » 5 „ — „ Eine Wirthin ^ » 40 „ — „ Ungenannter — „ 50 „ — „ Ein ungenannter Geistlicher 2 „ — „ — „ Ungenannter 1 „ — „ — „ Herr v. Wildensee, Pens. Major .. . 1 „ — ,, — „ Herr Schetina 1 „ — „ — „ Herr August Götzl 3 „ — „ -„ Herr Josef Bernard 5 „ — ^ — ^ Herr Petritsch 3 ..-,.-„ Ungenannter 1 „ — „ — „ Ungenannter 2 „ — -, — „ Frau Anna von Schrey 3 „ — „ — „ Frl. Iosesine Heß 6 Silberthaler. Frau Cölestine Schiffer 2 fl. — kr. -^ st. Frau Johanna Schreitter 5 „ — „ — Herr Franz San et 1 „ — ^ „ " Herr Dr. Julius Rebitsch, k. k. Notar . . 5 „ — „ — „ Herr Leopold Hotfchevar ..... . 3 „ — „ — 13 Ungenannte in der Krakau .... . 9 „ 40 „ — Hochw. Prof. Leben !„—__ " „ Prof. Klofutar 1 „ ^ „ __ „ „ Palka, Regiments-Kllplan ... . i „ — „ ^. Frau von Fischer 2 „ — „ -" ­2 Ungenannte 5 „ 10 „ -„ Frau Maria Laschan 4 ^ __ ^ Summa 66 fl. 45 tr. — st. und 6 Silberthaler. Summa des letzten Ausweises 2505 fl. 96 kr. 265 fl. 20 kr! Hauptsumme 2572 fl. 41 kr. 265 st. 20 kr. und 6 Silberthaler. 1 vollständiges Bett, 2 Polster, 1 Matratze und 2 Strohsäcke (Fortsetzung folgt.) Offene Sprechhalle. An den Berichterstatter der „Laibacher Zeitung" über die Fahnenweihe. Können Sie Wohl den Unsinn rechtfertigen, daß beim Banket im Schützenhause ein Adler aus Monturstücken gebildet war — wi r sa» hen daran weder Camaschen noch Holzmützen! Auch brachte Niemand einen Toast auf eine „neue Fahnen armee", wie Sie an selber Stelle schrieben! Ein unparteiischer Zeitungsleser. l»2 An Herrn ^—x. Sie klagen uns über den „Lurch", der in der Nähe des Theater« die „wllsserseits Wohnenden" in ihrer Nachtruhe stört, und berufen sich auch auf das Urtheil der „Laibacher Plaudereien" vom 3. d. M. ; wir können Ihnen nur den Rath ertheilen, auszuziehen, denn es kann Sie ja nichts zwingen: wasserseits zu wohnen. Die Redaktion. Gingesendet An den Reporter der „Laibacher Zeitung"! So oft sich der Anlaß dazu bietet, seinen Haß gegen alles, was einheimisch und national ist, zu manifestiren, ist denn doch zum Wenigsten unverschämt. Lebensart, und wo diese unmöglich ist, Dankbarkeit für das tägliche Brod, sollte hinreichendes Motiv sein, bei feierlichen und wichti­gen Anlässen seine Animosität zu zähmen, und sich in das Unvermeidliche zu fügen. Die „Laibacher Zeitung" vom 31. v. M. enthält auch eine Beschreibung der Fahnenweihe des verehrten k. k. 8. Infanterie-Regimen­tes, und heißt es darin, daß der Herr Oberst eine mährische Ansprache*) gehalten habe. In diesem Ausdrucke liegt geradezu eine Beleidigung. In einem so erhabenen Momente, als es die Uebergabe neuer Fahnen an ein Regiment ist, wird sicherlich kein Regimentskommandant die feierliche An­sprache in einem Jargon halten. Der Herr Oberst hat daher auch sein Regiment in der reinsten korrektesten böhmischen Schriftsprache angesprochen. Dies würde dem Reporter jeder Soldat des Regimentes erklärt haben! Ei n Mäh r er. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 7. Inni. 3. eiek. Feilbietung der dem Blas Mramoi yon Podgor» ge­hörigen Realität; Schätzwert!) 468 fl. (Bez. N. Laas,) — 3. eret. Feilbietung der der Maria Kovatschitsch gehörigen Hubrealitat in Suchaboll; Schätzwerth 452 fl. 40 kr. (städt. del. Bez. G. Neustadtl,) — 3. eret. Feilbietung der dem Georg Saletu von Grafendorf gehörigen Hub» realitäten; Schätzwerth 805 fl. (Nez, A. Treffen.) — 3. eret. Feilbietung der dem Michael Aumann von Oberfernit gehöri«!, Waldantheile; Schätzwerth 820 fl. (Bez. A. Kroinburg.) — Tllgsatzimg in Sachen der Prätendenten auf das Terrain ujuoa. Steuer­gemeinde Nellach; (Bez. A. Kramburg.) — 3. enk. Feilbietung der dem Josef Perm» von Pöndors gehörigen Reali­tät; Schätzwerth 1263 st, 40 tr. (städt. del. Bez. G. Laibach.) Am 8. Juni. 2. eiek. Feilbietung der dem Josef Schribar von Unterbule ge­hörigen Realität; Schätzwerth 873 fl. (Bez. A. Gurkfeld.) Am 9. Juni. 3. erek. Feilbietung der dem Mothäus Blaschiz von Altennmrkt gehörigen Realität; Schätzwerth 800 fl, (Bez. A. Laas.) — 3. «et. Feilbietung der dem Peter Cessar von Radoviza gehörigen Reali­ tät; Schätzwerth 67? fl. (Bez. A. Möttling.) « U ^ U ' ^e. M. Trieft: 19. 12. 14. 31. 78. Getteideplcise in den Magazinen am 3. Juni. Weizen Mtz. fl. 4.10, Korn Mtz. fl. 2.80, Gerste Mtz. fl. 2.35. Hafer Mtz. fl. 1.97, Halbflucht Mtz. ff. 2.97, Heiden Mtz. fl. 2.90, Hirse Mtz. fl. 2.99, Kukurutz Mtz. fl. 2.86. 3. Juni